YOU / … (never) walk alone

1. Vorbemerkungen

Ohne Gott kannst du nichts tun. Ist dir das bewusst? In dieser Einheit geht es um die Wichtigkeit, aus Gottes Kraft und Hilfe heraus zu leben.

Bereit für das Experiment Gott im Alltag? Dann los!

2. Zielgedanke

Gott soll einen festen Platz im Alltag der Teens bekommen – nicht aus Pflicht, sondern aus dem Wissen und der Hoffnung heraus, dass er mich stärkt.

3. Einführung

Als Vorbereitung auf das Thema kann ggf. ein Experiment durchgeführt werden.

  • Achtung, dieses Experiment sollte drei Wochen im Voraus den Teilnehmenden vorgestellt und die Vorlagen mitgegeben werden.
  • Ermutige die Teens eine Wochen lang, je eine Tagestabelle auszufüllen.
  • Gemeinsam wertet ihr die Tabellen in der Gruppenstunde aus.

4. Einstieg

Watchman Nee war 17 Jahre alt, als er bei einer Evangelisation Jesus als seinen ganz persönlichen Retter kennengelernt hat. Watchman hatte bis zu diesem Zeitpunkt einen anderen Vornamen. Aber diese Begegnung mit Jesus hat ihn verändert. Er nannte sich ab sofort Watchman, übersetzt der Wächter. Aber nicht nur sein Name veränderte sich. Er wurde zu einem der größten und bedeutsamsten Evangelisten in China. Als die chinesische Regierung ab 1940 damit begann, die Christen mehr und mehr zu unterdrücken und die christlichen Kirchen zu schließen, blieb den Menschen nichts anderes übrig, als geheime Hausgemeinden zu gründen, um dort Gottesdienste abzuhalten. Watchman gründete in der Zeit von 1923–1949 insgesamt mehr als 700 solcher Gemeinden mit ca. 70.000 regelmäßigen Besuchern.

1952 wurde Watchman der Regierung ein Dorn im Auge und er wurde verhaftet. Das Urteil lautete: 15 Jahre Haft wegen „imperialistischer Umtriebe, Spionage, konterrevolutionärer Tätigkeit gegen die Regierung, finanzieller Unregelmäßigkeiten und ausschweifendes Leben“. Eigentlich hätte er 1967 freigelassen werden sollen. Doch bis zu seinem Tod 1972 wurde er gefangen gehalten.

5. Hauptteil

Watchman war ein Typ, der sehr viel unterwegs war. Ein Power-Typ. Er hat viel für Gott bewegt und ist so zu einem „christlichen Idol“ geworden. Er hätte viel Grund gehabt, sich auf die Schulter zu klopfen und zu sagen, wie gut er ist. Aber Watchman wusste, dass es nicht aus seiner Kraft heraus geschehen konnte. Er war sich einer Sache sehr wohl bewusst: „Wenn du was für Gott bewegen willst – dann brauchst du eine andere Power als die, die aus dir herauskommt.“ In einem seiner Bücher „Sitze, Wandle, Stehe“ beschreibt er es ganz einfach anhand der Schöpfung:

Gott hat die Welt an sechs Tagen geschaffen. Am siebten Tag hat er sich ganz bewusst zurückgezogen. Er hat eine Pause gemacht. Ausgeruht und SEIN sehr gutes Werk genossen.

Das Letzte, was er am sechsten Tag geschaffen hat, waren die Menschen – uns. Das bedeutet, dass der erste Tag der Menschen, den sie auf der Erde erlebt haben, der Ruhetag Gottes war.

Gott ruht erst dann aus, wenn er das Beste für dich fertiggebracht hat. Zu diesem Zeitpunkt war alles perfekt eingerichtet, sodass die Menschen eine perfekte Umgebung beziehen konnten. Erst wenn Gott alles für seine Menschen – für seine Gegenüber – getan hat, ruht er sich aus.

Der Mensch erlebt als Erstes den Ruhetag Gottes und kann selbst in aller Ruhe das genießen, was Gott ihm geschenkt hat. Und genauso hat Watchman gesagt, gelingt dein Leben als Christ in dieser Welt. Du brauchst immer wieder regelmäßig diese Begegnung mit deinem Gott, in der du dir bewusst machst, was er dir Gutes getan hat. Ohne dass du dich von Gott beschenken lässt und bei ihm wieder auftankst, wirst du nicht weit kommen. Du wirst ausbrennen. Da, wo du versuchst, nur aus eigener Kraft deinen Glauben zu leben, wirst du scheitern.

Gruppenphase

Stell in einem Raum fünf Tische auf und lege jeweils ein großes Blatt Papier, Tapete oder mehrerer kleine Blätter darauf. Diese Blätter sind beschrieben mit je einem Stichwort pro Tisch.

Schule, Familie, Gemeinde, Freizeit, Ausbildung, …

Zusätzlich zu diesen Blättern legst du Stifte aus. Die Teilnehmenden haben jetzt die Möglichkeit, sich an diese Tische zu verteilen. Sie haben pro Tisch max. fünf Minuten Zeit Stichworte aufzuschreiben, die ihnen zu der jeweiligen Kategorie einfallen. Dinge, die sie fordern oder Zeit kosten. Dinge, die sie gern oder weniger gern tun. Nach der abgelaufenen Zeit kannst du die Tischgruppen rotieren lassen, sodass man die Chance hat, zu verschiedenen Stichworten etwas zu schreiben.

Danach schaut ihr euch das Ergebnis an. Redet darüber. Dann schlagt die Bibel auf: Johannes 15,5 (nach der BasisBibel).

Frage an die Teens: Was bedeutet dieses „Ohne mich könnt ihr nichts erreichen“ für deinen Alltag.

6. Abschluss

Für Watchman war klar, dass er die ganze Arbeit und auch die Verfolgung nur dann schafft bzw. ertragen kann, wenn er ganz nah an Jesus bleibt. Wie passiert das bei uns? Ist deine Stille Zeit mit Gott Pflichterfüllung oder „Genießerzeit“, um das zu entdecken, was Gott dir in deinen Alltag zusprechen möchte? Wo fällt es schwer, sich von Gott neu beschenken zu lassen? Wie können wir uns gegenseitig helfen? Welche Möglichkeiten gibt es, um „Zeit mit Gott zu verbringen“?

Man kann sich zum Beispiel eine halbe Stunde vor dem Teenkreis zum Bibellesen oder zum Beten treffen, den Teenkreis mit Zweierschaften starten, usw.

Ideen für „Zeit mit Gott“ findest du im Anhang.

Andere und noch mehr Ideen findest du zum Beispiel unter www.liest-du-mich.de

Gott ist sehr weit gegangen, damit du seine Gegenwart erleben und in ihr neu auftanken kannst. Jesus ist für dich ans Kreuz gegangen und auferstanden, damit du in Gottes Gegenwart kommen kannst. Übrigens auch bei Jesus war es so: Er ist erst gegangen, als er das Beste für dich getan hat. Sein letzter Satz am Kreuz: „Es ist vollbracht“ – Es ist alles für dich getan. Jetzt nimm dieses Geschenk an.

Erzählt die Geschichte vom verlorenen Sohn oder lest sie aus Lukas 15 vor.

Einstieg: Gruppenfrage

Warum wollte der Sohn gehen? Was waren seine Gründe, sich das Geld zu schnappen und sein Zuhause zu verlassen? (Gebt für diese Frage etwa einen Zeitraum von drei Minuten oder teilt eure Gruppe auf und gebt ihnen etwas länger Zeit, darüber ins Gespräch zu kommen.)

Andacht

Ich habe mir so meine Gedanken über mögliche Gründe gemacht, warum der Sohn sein Zuhause verlässt. Vielleicht war ihm die Arbeit in dem Familienbetrieb zu viel. Jeden Tag früh aufstehen und arbeiten, bis es dunkel wird, entsprach einfach nicht seiner Vorstellung von Leben. Vielleicht hat ihm der Bauernhof gestunken. Vielleicht wollte er einfach mal raus. Nicht jeden Tag die gleichen Gesichter sehen. Was Neues entdecken! Vielleicht war er auch einfach neugierig auf ein Leben außerhalb der vertrauten vier Wände. Oder er fühlte sich vom Vater bevormundet und die Autorität des Vaters wollte er hinter sich lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Mischung von allem war. Eins ist aber sicher. Er möchte es selbst in die Hand nehmen. Sein Leben selbst gestalten. Und der Sohn aus der Geschichte traut seinem Vater nicht zu, dass er ihm das, was er unter „Leben“ versteht, geben kann. Er will es selbst in die Hand nehmen. Der Vater kann ihm nicht das bieten, was er möchte.

Und so lässt er Vater Vater sein – sein Zuhause hinter sich und macht sich vollgepackt mit Startkapital auf den Weg in ein Leben, das er allein in der Hand hat.

Jesus hat dieses Gleichnis erzählt und so liegt eine Verbindung zwischen Menschen und Gott echt nahe. Immer, wenn Jesus Gleichnisse erzählt, dann hält er uns einen Spiegel vor und öffnet ein Fenster zu Gott.

In unserer Geschichte passt das ganz gut. Vielen Menschen geht es so, wie dem verlorenen Sohn. Man will raus. Sein Leben selbst in die Hand nehmen. „Hey, ich hab’s doch drauf!“ Und viele Menschen erleben Gott nur als Autorität, der ihnen den Spaß nehmen und ihr Leben diktatorisch bestimmen will, damit er, Gott, seinen Spaß dran hat. Dann lieber das Leben selbst in die Hand nehmen und ab geht’s!

Die Reaktion wäre auf den ersten Blick sehr verständlich. Aber genau diese Einstellung, das Abwenden und Misstrauen gegenüber Gott trennt mich von ihm. Wenn wir in der biblischen Geschichte mal ein bisschen weiter nach vorne gehen, dann führte eine sehr ähnliche Situation dazu, dass wir Menschen von Gott getrennt leben müssen. Adam und Eva. Sie wollten, angestachelt von der Schlange, ihr Leben selbst in die Hand nehmen und haben eine klare Anweisung Gottes in den Wind geschlagen. Sie haben vom Baum der Erkenntnis gegessen und haben damit die Trennung, die Schuld zwischen Menschen und Gott, eingeleitet. Warum soll ich diesem Gott vertrauen? Ich könnte was verpassen und schon war die Frucht im Mund und die Schuld in der Welt. Schuld ist die Abwendung von Gott und das Leben nach deinen und nicht seinen Maßstäben.

Adam und Eva, der Sohn und vielleicht auch du oder ich, wir verstehen diese Autorität Gottes oft falsch, weil wir ihn schnell mit weltlichen Autoritäten/Diktatoren vergleichen. Gott ist aber anders. Alles, was er tut, ist von der Liebe zu seinen Kindern geprägt und sein ganzes Wesen, seine Art ist darauf ausgerichtet, dass es seinen Kindern, dir und mir, gut geht. Ein Leben mit ihm als Richtungsgeber soll helfen, mit dem, was im Leben ansteht, zurechtzukommen. Gott möchte nicht, dass du dich eingeengt fühlst, sondern in guten Grenzen Qualität leben kannst.

Der Sohn hat das nicht glauben können und hat sich mehr zugetraut als seinem Vater. Er zieht los und landet nach ein paar durchzechten Monaten im tiefsten Dreck bei den Schweinen. Da Jesus diese Geschichte aus einem jüdischen Hintergrund erzählt hat, war das noch vielmal schlimmer. Für die Juden sind Schweine unreine Tiere und bei ihnen zu arbeiten ist echt schlecht und eigentlich unzumutbar, das Letzte …!

In diesem Dreck erinnert sich der Sohn an die „gute alte Zeit“. Zu Hause war es gut. Die Gegenwart des Vaters vermisst er. Und der Sohn fasst einen Entschluss, den ich mir vorgestellt habe, dass er sehr schwer war. Er, der alles Geld verprasst, der seinen Vater mit der Arbeit zurückgelassen, dem Zuhause den Rücken gekehrt hat, will zurückgehen. Was muss in dem Sohn vorgegangen sein, als er den Hof von Weitem sah? Was wird ihn erwarten?

Zwischenfrage an die Gruppe: Wie würde es dir gehen?

Es kommt alles anders als befürchtet. Der Vater steht da und er wartet auf seinen Sohn. Er sucht den Horizont ab und schaut, ob er kommt, obwohl er nicht wusste, dass er heute kommen wird. Und als er den Sohn entdeckt, rennt er mit weit ausgebreiteten Armen auf ihn zu.

Diese weit ausgebreiteten Arme symbolisieren etwas, was Gott nicht nur für diesen Sohn, sondern für jeden einzelnen Menschen auf dieser Welt getan hat. Er hat seinen Sohn aus Liebe zu dir in diese Welt geschickt. Jesus Christus ist für dich am Kreuz gestorben, um das, was uns von Gott trennt, die Schuld, wegzunehmen und den Weg in die Arme des Vaters freizumachen.

Wie sieht es bei dir aus? Wie begegnest du Gott? Misstrauen statt Vertrauen. Nimmst du dein Leben selbst in die Hand und landest dabei im Dreck oder traust du ihm zu, dass er sich um dich und dein Leben kümmert und sorgt?

In Lukas 15,21 bringt der Sohn etwas Wichtiges auf den Punkt: „Aber sein Sohn sagte zu ihm: Vater, ich habe Schuld auf mich geladen – vor Gott und vor dir. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden.“ (BB) Dem Sohn war klar, dass er eigentlich kein Anrecht mehr hatte, vom Vater so behandelt zu werden, wie es einmal war. Er hatte mit ihm gebrochen. Er hat Schuld auf sich geladen, indem er sich von ihm entfernt und sein Leben nicht nach Gottes Maßstäben, sondern nach seinen eigenen Maßstäben gelebt hat. Aber der Vater nimmt ihn auf. Gott schenkt Neuanfänge, Vergebung.

Aber du musst losgehen. Gottes Arme warten auf dich. Er sucht dich. Er hat seinen eigenen Sohn, der ihm wertvoll war, für dich ans Kreuz nageln lassen, damit der Weg zu ihm frei wird. Gottes Angebot der Vergebung steht. Losgehen, ihm dein Herz ausschütten und ihn wie der Sohn um Vergebung bitten, das ist deine Entscheidung.

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