I have a dream

Wovon träumst DU?

Zielgedanke

Jeder Mensch hat Träume, Wünsche, Sehnsüchte, Ziele – manche dieser Träume hat uns Gott ins Herz gelegt. Sie können uns und diese Welt bewegen und verändern. Gehen wir auf Entdeckungsreise zu unseren Herzens-Träumen.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Die Rede „I have a dream“ des Baptistenpredigers und Bürgerrechtlers Martin Luther King von 1963 bewegt noch heute die Welt, wird viel zitiert und ist immer noch dabei, Realität zu werden. Es war die letzte Rede von mehreren Rednern beim sogenannten „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“ der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Diese Bewegung zu deren Wortführern M.L. King gehörte, setzte sich dafür ein, dass die Aufhebung der Rassentrennung auch umgesetzt wurde.

(Nachlesen kann man die ganze Rede z.B. unter https://ewigkite.de/glaubenssachen/38-angedacht/740-i-have-a-dream; Karte oder Poster mit dem deutschen Text der Rede gibt es z.B. unter https://www.kawohl.de/i-have-a-dream-44501).

Am Ende seiner Rede, die auch in Radio und Fernsehen übertragen wurde, spricht M.L. King über seinen Traum. Das ist der emotionale Höhepunkt der Rede. Hier können wir sein Herzensanliegen hören. Dieses Teilen seines Traums bewegt die Zuschauer und Zuschauerinnen, inspiriert, elekrisiert und motiviert weiter zu machen, dran zu bleiben, nicht aufzugeben.

Besonders an diesem Traum ist, dass sich M.L. King FÜR ein gemeinschaftliches Leben aller, FÜR Brüderlichkeit, FÜR Gerechtigkeit, … ausspricht und nicht GEGEN die Unterdrücker, Ausbeuter, Leugner,…

Diese Rede zeigt wunderbar einige Aspekte von Träumen: Träume zeigen unser Innerstes, um was es uns wirklich geht, was unsere Sehnsüchte, Motivation oder auch Ängste und Unsicherheiten sind. Träume haben Perspektive. Sie gehen über das Jetzt und Hier hinaus, sind manchmal auch kaum vorstellbar, ihre Realisierung in weiter Ferne und fraglich. Oft sind sie verbunden mit der Sehnsucht nach Veränderung. Träume können uns selbst und die, die wir daran teilhaben lassen, inspirieren und motivieren, in Bewegung setzen und etwas zur Realisierung des Traums beitragen. Träume kann uns Gott aufs Herz legen. Sie können ein Stück seiner Liebe, seiner Werte und seiner Gedanken für seine Menschen in diese Welt bringen.

Erlebniswelt der Kinder

Vier- bis sechs-jährige Kinder werden nachts häufig von Alpträumen geplagt. Ihre Welt, ihre Erfahrungen, ihr Blick weitet sich, wird realistischer. Sie nehmen Erlebnisse auch außerhalb ihrer Familie wahr. Sie erleben, dass die Welt nicht heil ist. Mama und Papa können nicht jedes Problem lösen und auch sie selbst sind nicht unbesiegbar. Diese Unsicherheit spiegelt sich in ihren Alpträumen wieder.

Träume im Sinne von Wünschen können bei jedem (Kind) ganz anders aussehen und haben unterschiedliche Wurzeln.

Träume können mit schwierigen Erlebnissen zusammenhängen. Ein Kind hat Verlust erlebt und träumt jetzt von Menschen, Situationen,… die ihm Sicherheit geben. Ein Kind fühlt sich verloren und erträumt sich Menschen, die ihm Geborgenheit geben, z.B. den König auf dessen Schloss es leben darf und zu dem es jederzeit kommen kann.

In Träumen verstecken sich natürlich auch kleine und große Sehnsüchte, durch Dinge, die sie sehen und hören, im realen Leben oder eben auch auf Hörspielen oder in Filmen. Dazu gehört der Traum vom eigenen Pony im Garten, einer erfolgreichen Formel-1-Karriere, der größten Geburtstagstorte überhaupt,…

Träume können aber auch bei Kindern schon auf Herzensanliegen, Begabungen, Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale hinweisen. So mancher Berufstraum von Kindern kommt dem, was sie später tun, beruflich oder in der Freizeit, erstaunlich nahe.

Es ist gut, sich mit seinen Träumen auseinaderzusetzen. Sie zeigen etwas von unserem Innersten. Sie können motivieren und uns und andere in Bewegung setzen.

Wichtig: Träume dürfen groß, verrückt, schillernd sein! Über Träume wird nicht gelacht! Und, Träume dürfen Geheimnisse sein!

Einstieg ins Thema

Jedes Kind bekommt einen Schaum- oder Schokokuss – Träume sind Schäume, oder?

Wer hat schon mal geträumt? Fragt die Kinder, tauscht euch, wer mag, über Träume aus, an die ihr euch erinnert. Worum ging es in dem Traum? Wie hast du dich beim Aufwachen gefühlt?

Es gibt noch andere Träume. Träume, die nichts mit der Nacht und dem Schlaf zu tun haben. Träume, die in Kopf und Herz entstehen. Wer von euch hat tief in sich einen Traum? (Nur fragen WER, nicht WAS!)

Erzählung

Bennett ist auf dem Heimweg von der Schule. Ein ganz schön langes Stück muss er zu Fuß gehen. Das ist anstrengend nach einem langen Tag in der Schule. Der Bus fährt nicht bis zu seinem Zuhause, dort, wo die kleinen, ärmlichen Häuser der Dunkelhäutigen stehen. Die Gegend, die kein Weißer in guter Absicht betritt. Allerdings ist er hier auch einigermaßen sicher. Keiner, der ihn hänselt, weil er schwarz und dumm ist. Keiner der einfach so einen Stein in seine Richtung kickt. Keiner, der ihn in den hinteren Teil des Busses, den Teil für die Schwarzen, schickt und keiner, der zusammenzuckt, weil er ihn ausversehen am Ärmel gestreift hat.

Zu Hause wartet nur sein Großvater, der zu alt und schwach zum Arbeiten ist, deshalb hat es Bennett nicht eilig. Er seufzt. Sein Vater ist im Gefängnis, weil er sich etwas getraut hat. Er hat mitprotestiert in seiner Fabrik, sogar angezettelt hat er den Protest mit zwei seiner Kollegen. Wofür sie sich eingesetzt haben? Für gemeinsame Toiletten für Schwarze und Weiße, so dass die Schwarzen nicht mehr diesen weiten Weg in das hinterste Kellerloch zu ihrer einzigen Toilette in der ganzen Fabrik gehen müssen. Und für einen überdachten Pausenraum für Schwarze, damit sie die Pause nicht in Regen und Kälte vor der Fabrik verbringen müssen.

Bennetts Mutter sorgt von morgens bis abends für zwei kleine, weiße Mädchen, deren Kinderzimmer größer sind als das Haus von Bennetts Familie. Und seine 14jährige Schwester putzt und kocht für ein reiches, älteres, weißes Ehepaar. Abends kommt sie müde und ausgehungert nach Hause, weil sie nur von den Resten essen darf.

Noch einmal seufzt Bennett auf – was ihn wohl erwartet? Wird er nach der Schule Arbeit in der Fabrik seines Vaters finden? Er würde so gerne Journalist werden, von den großen Sport-Events schreiben, oder von dem, was Pastor King gerade in Alabama und Washington bewegt, von den Massen, die er auf die Straße holt, um für Gerechtigkeit für die Schwarzen zu protestieren. Aber das bleibt wohl ein unrealistischer Traum für einen schwarzen Jungen.

Moment, Pastor King – heute soll doch der große „Marsch auf Washington“ stattfinden, bei dem auch Pastor King reden wird. Ein weißer Lehrer hat heute in seiner Schule für die Schwarzen darüber gespottet: „Das wir euch auch nichts nützen: schwarz und dumm kann nicht plötzlich weiß und klug sein. Und außerdem, ihr seid es schon immer gewohnt, Befehle auszuführen, wie wollt ihr denn plötzlich selbst Entscheidungen treffen können?“ Ein anderer Lehrer, der anders ist, als die traurigen, hoffnungslosen Lehrer, der glaubt, dass sie genauso gut lernen können, wie die weißen Kinder, hat sie allerdings ermutigt: „Hört euch die Reden an. Sie setzen sich für eure bessere Zukunft ein. Sie haben gute Ideen, ein großes Herz und wollen durchsetzen, was schon lange euer Recht ist.“

Zuhause angekommen, trifft Bennett seinen Opa vorgebeugt vor dem Radio sitzen. Gespannt lauscht er der knisternden Stimme von Pastor King. Bennett setzt sich zu ihm. Monoton spricht Pastor King von Freiheit und Gerechtigkeit, davon, dass sich JETZT etwas ändern muss. Er warnt vor Bitterkeit und Hass gegenüber denen, die ihnen die Freiheit und Rechte nicht zugestehen. Bennett schweift ab, es ist schwierig zu verstehen und so langweilig gesprochen.

Doch plötzlich schreckt er hoch. Die Stimme ändert sich, wird lauter, eindringlich, er spürt Begeisterung und immer wieder hört er die Worte: Ich habe einen Traum.

Ich habe einen Traum „dass frühere Söhne von Sklaven mit Söhnen früherer Sklavenhalter an einem Tisch sitzen“ – Bennett staunt: nicht nur das Recht auf Pause und einen Pausenraum, nein, gemeinsam an einem Tisch sitzen!

Ich habe einen Traum… „in dem man nicht nach Hautfarbe, sondern nach Charakter beurteilt wird“ – Bennetts Gedanken drehen Karussell: also nicht mehr schwarz=dumm und faul, sondern jeder bekommt die Chance zu zeigen, was er kann und was ihn ausmacht?

„Ich habe einen Traum… Das ist unsere Hoffnung… Mit diesem Glauben werde ich fähig sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung zu hauen… mit diesem Glauben werden wir fähig sein zusammen zu beten… in dem Wissen, dass wir eines Tages frei sein werden.“

Bennett hält es nicht mehr vor dem Radio aus. Er hüpft durch das kleine Zimmer. Das will er auch glauben. Das will er auch träumen. Dafür will er beten und kämpfen, an seiner Schule, mit seiner Familie. Denn dieser Traum, dass alle anerkennen, wir Menschen, egal ob schwarz oder weiß, arm oder reich, Jude, Moslem oder Christ, wir sind alle gleich wertvoll erschaffen, dieser Traum soll wahr werden!

Andacht

Martin Luther King hatte einen großen Traum und mit ihm träumten an diesem Tag 200 000 Menschen in Washington und noch viele mehr an Radio und Fernseher. Sie träumten von Gerechtigkeit und Freiheit, für Respekt und gleiche Chancen für alle. Manches ist wahr geworden. Für einige dieser Träume kämpfen noch heute, über 60 Jahre später, Menschen auf der ganzen Welt.

Seifenblasen fliegen lassen.

Manche Träume sind Schäume. Sie zerplatzen schneller als Seifenblasen. Trotzdem darf ich sie träumen. Vielleicht machen diese Träume mich fröhlich, vielleicht ermutigen sie mich, wenn sie mich allerdings nieder drücken ist es besser, ich lege sie weg.

Es gibt auch Alpträume. Du stellst dir das schlimmst Mögliche vor, malst dir schreckliche Situationen aus, träumst von peinlichen, erniedrigenden Situationen, … -Das sind schlimme Träume. Sie lähmen dich, ENTmutigen und rauben die Hoffnung. Diese Träume darfst du nicht wegdrücken. Es ist wichtig, mit einer Person, der du vertraust, darüber zu reden.

Es gibt aber auch Träume, die ermutigen, setzen dich in Bewegung, motivieren dich, etwas zu tun, zu lernen, dich für etwas oder jemanden einzusetzen. Das sind wertvolle Träume, halte sie fest!

Nicht jeder dieser Träume erfüllt sich genauso oder ganz schnell. Martin Luther King und seine Anhänger mussten lange träumen und kämpfen, viele Menschen in der Bibel auch. Trotzdem waren ihre Träume richtig und wichtig. Trotzdem war es richtig und wichtig, den Traum nicht wegzuwerfen, sondern dranzubleiben und ihn mit anderen zu teilen. So haben immer wieder Träume von einem Menschen, dessen eigenes Leben oder sogar das Leben vieler Menschen verändert und bereichert.

Auch du darfst träumen – groß, verrückt, bunt! Einfach, weil es Spaß macht, die Vorstellungskraft anregt und dich motiviert. Und du darfst auf deine Träume ganz tief in deinem Herzen hören, so wie der Traum von Pastor Martin Luther King. Auf den Traum, der dich nicht loslässt, der dir immer wieder begegnet, der dich motiviert, der wahr werden kann, weil vielleicht Gott ihn in dein Herz gelegt hat. Vielleicht wird er nicht heute oder morgen wahr, vielleicht nicht ganz genau so, wie du träumst. Aber dein Traum von heute, kann ein Hinweis für etwas sein, das an Fähigkeit oder Persönlichkeit in dir steckt. Deshalb, träume und höre auf deine Träume.

Gebet

Guter Gott, danke, dass wir träumen dürfen. Danke, dass du sogar Träume in unser Herz legst. Lass uns wachsam sein, für diese Träume, die von dir kommen, die uns motivieren und in Bewegung setzen sollen. Bitte zeige uns, wo wir durch unsere Träume etwas von deiner Liebe in diese Welt bringen können. Amen

Lieder
  • Du bist Gott, Leben pur, Einfach spitze Nr.52
  • Jesus, du bist der König meines Herzens, Einfach spitze Nr.152
  • Hier bewegt sich was, Einfach spitze Nr.127

Vertiefungsideen

Mein persönliches Träume-Heft gestalten

Besorgt für die Kinder eurer Gruppe jeweils ein einfaches DIN A5 – Heft und weißes DIN A4 – Papier, das ihr als Umschlag gestalten könnt.

Für die Gestaltung des Umschlags gibt es viele verschiedene kreative Ideen. Hier stelle ich euch ein paar Ideen vor. Vielleicht habt ihr ja auch eine eigene kreative Idee, dann setzt gerne diese um.

Foto – schön ist es, wenn ihr den Umschlag dieses persönlichen Heftes mit einem Foto gestaltet. Das Foto könnt ihr in der Jungschar machen und gleich ausdrucken oder auch bei einem Drogeriemarkt ausdrucken und in die nächste Jungschar mitbringen. Klebt das Foto auf ein etwas größeres buntes Papier, dann hat es einen Rahmen. Bringt ihr das Foto erst zur nächsten Jungschar mit, könnt ihr diesen Rahmen schon aufkleben und den Rest des Umschlags trotzdem gestalten.

Collage – gestaltet den Umschlag mit einer bunten Collage. Bringt dazu Zeitschriften, Urlaubsprospekte, alte Postkarten und Kalender, Werbung,… mit aus denen die Jungscharler Bilder ausschneiden und aufkleben können.

Murmel- oder Schwammtechnik – für diese Techniken benutzt ihr am besten dickflüssige Farbe, z.B. Cromar-Farben oder leicht verdünnte Fingerfarbe. Bei der Murmeltechnik legt ihr das Blatt in einen Schuhkarton oder Deckel eines Schuhkartons. Kleckst um das Papier herum zwei bis höchstens drei verschiedene Farben und lasst dann Murmeln durch die Farbkleckse und über das Papier rollen.

Bei der Schwammtechnik kleckst ihr Farbe auf einen alten Teller, eine Palette oder Pappteller, benutzt pro Farbe einen Schwamm, taucht den Schwamm in die Farbe und TUPFT den gefärbten Schwamm über das Blatt. Wählt auch bei dieser Technik höchsten zwei bis drei unterschidliche Farben pro Umschlag.

Die Schwammtechnik könnt ihr auch gut mit der Collage kombinieren.

Während der gestaltete Umschlag trocknet, können die Kinder sich Zeit nehmen, ein bis zwei Träume in ihr Heft zu schreiben. Vielleicht helfen ihnen dabei diese und ähnliche Fragen: Was ist mein Traum für die Zeit nach der Schule? Was erträume ich mir jetzt für/mit meine(r) Familie? Was ist ein Traum-Beruf?/-Land?/-Hobby?/-Unternehmung?/-…

Das gestaltete DIN A4 – Blatt klebt ihr mit Alleskleber um das Heft – fertig ist das persönliche Träume-Heft!

Gott spricht zu uns auf ganz unterschiedliche Weise. Mal durch Bibelworte oder im Gebet, mal durch Menschen oder die Wunder der Natur, mal in der Forschung, durch die Kunst oder: in Träumen. Träume können dabei ganz unterschiedlich aussehen. In der Bibel spricht Gott im Schlaf oder über Bildern und Visionen.

In dieser Themenreihe haben wir uns mit „Traum-Geschichten“ beschäftigt. Im Traum hat König Salomo einen Wunsch bei Gott frei, bekommt Josef klare Ansagen, werden die drei Weisen gewarnt. Martin Luther King träumt von einer besseren Welt. I have a dream…

Mit den Kindern gehen wir diesen und eigenen Träumen nach. Außerdem gibt es eine anschauliche Andacht zur Jahreslosung aus Joh. 6,37: „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Und wie immer findet ihr hier weitere Ideen zur Gestaltung eurer Gruppenstunden für die letzten drei Monate des Jahres. Eine Geschenkidee für Eltern zu Weihnachten ist auch dabei.

Viel Spaß beim Stöbern, Entdecken und Umsetzen und eine gesegnete Herbst- und Adventszeit,

euer Redaktionsteam Jungscharleiter online

1. Erklärungen zum Text

Wenn wir uns das Johannesevangelium anschauen, dann finden wir die Textstelle Johannes 16,16-24 etwa in der Mitte. In den Kapiteln 13 bis 17 verabschiedet Jesus sich von seinen Jüngern. In Kapitel 13 steht die Fußwaschung, dann folgen die Abschiedsreden. Die vorliegende Textstelle ist Teil der letzten Abschiedsrede Jesu. In Kapitel 17 folgt dann das hohepriesterliche Gebet Jesu. Inhaltlich hängen die erste und die letzte Abschiedsrede in Kapitel 14 und 16 eng zusammen. In beiden Reden sind die Kernthemen natürlich der Abschied Jesu, aber auch das Wiederkommen Jesu.

V.16: Jesus beschreibt die Zeit bis zum endgültigen Abschied und auch bis zum Wiedersehen mit dem Begriff „eine kleine Weile“ (Luther) oder „eine kurze Zeit“ (Gute Nachricht).

V.17.18: Die Jünger sind verwirrt und vor den Kopf gestoßen. Sie tauschen ihre Gedanken aus und verstehen nicht, was Jesus sagt. Sie können nicht begreifen, wie sowohl der Abschied als auch das Wiederkommen von Jesus in einer so kurzen Zeit passieren können.

V.19.20: Jesus bemerkt, dass die Jünger ratlos sind. Er wiederholt seine Aussage aus Vers 16 als Frage und gibt dann keine direkte Antwort. Er beschreibt den Abschiedsschmerz der Jünger („Ihr werdet weinen und klagen“). Demgegenüber wird die Welt den Tod Jesu als Triumph feiern und sich freuen. Die Trauer der Jünger wird sich doch am Ende in eine unendliche Freude verwandeln, die über die nicht anhaltende Triumphfreude der Welt siegt.

V.21.22: Jesus benutzt das Bild der Geburt, um den Jüngern klarzumachen, dass es im Leben Situationen gibt, in denen Schmerz (Wehen) und Freude (neues Leben) eng beieinander liegen. Am Ende jedoch siegt die Freude. So wird es auch den Jüngern gehen. Wenn Jesus am Kreuz stirbt, wird sich ihre Trauer noch steigern. Wenn er jedoch wiederkommt, dann werden sie sich freuen. Diese Freude kann ihnen niemand mehr nehmen.

V.23.24: Wenn sich die Trauer der Jünger in unendliche Freude verwandelt hat, dann werden sie keine Fragen mehr haben. Des Weiteren nimmt Jesus noch mal (vgl. Joh15,7) das Versprechen zur Gebetserhörung auf. Er fordert die Jünger auf, in seinem Namen Gott, den Vater, zu bitten. Die versprochene Gebetserhörung und die Überwindung der Trauer machen die unendliche Freude perfekt.

2. Bedeutung für heute

Wenn wir uns den Text anschauen, dann hören und betrachten wir den Text aus heutiger Perspektive. Wir wissen also etwas, was die Jünger zu diesem Zeitpunkt nicht wussten. Wir wissen, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Doch nicht nur das wissen wir, sondern auch, dass er nach drei Tagen vom Tod auferstanden ist. Wir sehen jetzt schon, wie sich die Trauer der Jünger in Freude verwandelt hat. Und wir können auch sehen, was für ein Freudenfeuer sich durch diese Auferstehungsfreude entfacht hat. Wir leben heute in dieser Freude.

Es ist weit verbreitet, dass wir Christen uns mit einer Kreuzkette schmücken. Was sind Antworten auf die Frage: „Warum trägst du ein Kreuz?“ Man kann darauf antworten, dass man es trägt, weil Jesus uns gerettet hat. Wenn man mal überlegt, dann tragen wir das Folterinstrument, das Jesus umgebracht hat. Auch hier liegen die Freude und die Trauer bzw. der Schmerz nah beieinander. Es ist wichtig, dass wir uns als Christen über unsere Errettung bewusst sind und uns darüber freuen. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, was Jesus dafür durchgestanden hat. Wenn wir über den Tod Jesu nachdenken, dann ist uns das oft eher fern. Wir können jedoch versuchen, einmal die Gefühle zuzulassen, die dieser Tod bei uns auslöst. Das Kreuz als Symbol kann uns daran erinnern und trotzdem auch die Freude über unsere Errettung symbolisieren. Die Freude siegt am Ende und das ist gut zu wissen, auch wenn wir in die aktuellen Krisen und Nöte in unserer Welt blicken.

Im letzten Vers verbindet Jesus die Freude mit der Gebetserhörung. In Jesu Namen können wir uns auch heute an unseren himmlischen Vater wenden und unsere Bitten bzw. Anliegen vor ihn bringen.

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Einstieg zum Thema

Material: Edding, zwei Plakate (min. DIN-A2), Tesa

Im Raum verteilt hängen zwei große Plakate. Auf dem einen steht der Begriff „Trauer“ und auf dem anderen der Begriff „Freude“. Die Teilnehmenden dürfen sich frei bewegen und auf die Plakate schreiben, was ihnen zu den einzelnen Begriffen einfällt. Je nach Gruppengröße kann man danach noch über die Begriffe sprechen.

3.2 Erarbeitung des Bibeltextes

Material: Bibeln, wenn vorhanden Kartenset „Farbe bekennen“ (https://www.ejw-buch.de/shop/farbe-bekennen-1550018.html). Lest gemeinsam den Bibeltext mit Hilfe des Kartensets „Farbe bekennen“. Je nach Gruppengröße können hier auch Kleingruppen gebildet werden. Für 10 Personen gibt es im Spiel je 8 Karten mit verschiedenen Beschriftungen:

Karte 1: Einspruch – Da bin ich anderer Meinung

Karte 2: Timeout – Das interessiert mich näher

Karte 3: Alles klar! – Das habe ich verstanden

Karte 4: Hä? – Das habe ich nicht verstanden

Karte 5: Respekt! – Das finde ich beeindruckend

Karte 6: Endstand – Das merke ich mir

Karte 7: Richtig – Der Meinung bin ich auch

Karte 8: Joker

Nach jedem Vers darf jeder Teilnehmer eine Karte aussuchen, die für ihn zu dem jeweiligen Vers passt. Ein Moderator leitet dann das Gespräch und lässt die Teilnehmenden zu Wort kommen und die Wahl ihrer Karte erklären. Der Moderator sollte auch die Zeit im Blick haben (Dauer: max. 45min).

3.3 Vertiefung

In der Vertiefung wollen wir gemeinsam den Weg von der Trauer zur Freude gehen.

3.3.1 Trauer

Möglichkeit 1: Todesanzeigen und Trauerfeier

Material: Stifte, Papier, Beispiele für Todesanzeigen aus der Zeitung

In Kleingruppen können Todesanzeigen geschrieben und eine Trauerfeier für Jesus vorbereitet werden (evtl. kann man eine Trauerfeier auch für Karfreitag, 25.03.16 vorbereiten).

Möglichkeit 2: Film

Material: Laptop, Beamer, DVD „Passion Christi“, Leinwand oder weiße Wand

Gemeinsam werden einzelne Teile des Films „Passion Christi“ (Achtung FSK 16!) angeschaut.

Egal, welche Möglichkeit man wählt, danach kann ein Gespräch dazu stattfinden. Fragen können sein:

  • Was empfinde ich, wenn ich mir den Tod Jesu bewusst mache?
  • Wie kann ich meine Trauer darüber ausdrücken?
  • Wo ist im Kirchenjahr und/oder in unserer Gemeinde Platz für diese Trauer?

3.3.2 Überleitung zur Freude

Lobpreisblock – Singt gemeinsam Lieder, die Themen des Bibeltextes bzw. der Passionszeit aufgreifen, z. B.:

Aus: Feiert Jesus! 4

  • Nr. 18 Lead me to the cross
  • Nr. 130 Revelationsong
  • Nr. 146 Mein ganzes Leben
  • Nr. 150 Das ist Jesus

Aus: Feiert Jesus! 2

  • Nr. 229 Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer

3.3.3 Freude

Möglichkeit 1: Gebetserhörungen austauschen.

Tauscht miteinander aus, welche Gebetsanliegen bei euch erhört wurden. Betet zusammen und dankt Gott dafür.

Möglichkeit 2: Gebetstagebuch basteln.

Material: DIN-A5-Hefte, Papier, Zeitschriften, Schere, Kleber, selbstklebende Folie, Stifte

Jeder kann sich ein Gebetstagebuch erstellen. Den Umschlag der Hefte kann jeder individuell gestalten. Auf die Seiten kann man Tabellen einfügen, die wie folgt aussehen können:

Datum, Anliegen Datum, Gebetserhörung












3.4 Abschluss

Material: vorbereitete Pappkreuze, Stifte

Jeder bekommt ein leeres Pappkreuz und kann darauf schreiben, was ihm bei der heutigen Bibelarbeit wichtig geworden ist. Zum Abschluss kann jeder das in einer Blitzlichtrunde (ein Satz!) laut sagen. Danach kann ein Segen oder ein Gebet gesprochen werden.

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