Erzählung zum Gleichnis „Arbeiter im Weinberg“

Das Gleichnis ganz anders hören und nacherleben durch eine Erzählung mit Theaterszenen und Bodenbild

Die Idee

Das Gleichnis „Arbeiter im Weinberg“ wird eingebettet in eine Szene, eine Unterhaltung zwischen Jesus und den Jüngern, um den Impuls zu dem Gleichnis überhaupt zu verstehen.

Diese Szene kann von einer Person gespielt werden, in dem sie immer wieder an einer anderen Stelle steht, um die anderen Personen zu verkörpern. Möglich sind natürlich auch verschiedene Schauspieler.

Es folgt die Erzählung des Gleichnisses als schlichtes Bodenbild mit ganz wenig Material. Zum Schluss geht es noch einmal zurück in die Theaterszene, die die Gedanken der Zuhörer aufnimmt und verbalisiert. Anregungen zur weiteren Vertiefung sind auch zu finden.

Vorarbeit der Leitungsperson

Um als Leitungsperson das Gleichnis wirklich verstehen zu können, sollte eine gewisse Vorarbeit geschehen. Dazu Matthäus 19,27-30 und Matthäus 20,1-16 lesen, und für sich selbst folgende Fragen beantworten:

  • Welche Personen kommen hier vor?
  • An welchem Ort spielt es?
  • In welcher Zeit spielt es und zu welcher Tageszeit?
  • Was passiert alles? Kann man es in einzelne Abschnitte/Szenen gliedern?
  • Was ist wohl der Kern, die Hauptaussage?

Zum Kontext:

Davor in Matthäus 19 ist zu finden:

  • Der reiche Jüngling
  • Vom Lohn der Nachfolge (u. a. Mt 19,30: Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.)

Danach in Matthäus 20, 17ff. ist zu finden:

  • Dritte Leidensankündigung
  • Vom Herrschen und Dienen

Theaterszene und Erzählung mit Bodenbild

Material:

Braunes Tuch, Weintrauben (echt oder gemalt), 11-16 Holzkegel (oder Korken), 5 angedeutete „Uhren“ mit verschiedenen Uhrzeiten, 1 Denar/Münze (echte Münze oder aufgemalt)

Hinweise zur Erzählung und zum gesamten Ablauf:

Die Erzählung besteht aus einer Rahmengeschichte, in der Jesus und seine Jünger sich unterhalten und nachdenken. Diese wird als einfache 1-Mann-Theaterszene gespielt, indem man in verschiedene Rollen schlüpft und dabei immer die Position wechselt, oder es gibt ausreichend Schauspieler.

Jesus erzählt dann zur Klärung der Frage nach gerechter Belohnung für das Mitgehen und das Zusammensein mit ihm eine Rätselgeschichte / ein Gleichnis. Dazu hinknien und langsam das Bodenbild entstehen lassen.

Dann geht die Unterhaltung der Jünger mit Jesus weiter. Dazu wieder aufstehen, einen Schritt vom Bodenbild zurücktreten, kurz warten und dann wieder in die Schauspielrollen schlüpfen.

Das Ende ist offen gestaltet. Die Teilnehmenden sollen selbst nachdenken, was gerecht und ungerecht ist, was der Lohn dafür sein kann, mit Jesus zusammen zu sein. Theologisieren schließt sich an.

Weitere Hinweise

  • Die Rahmengeschichte kann man als „Schauspieleinlage“ erzählen, wie oben beschrieben. Im Stehen oder Herumlaufen, wie die Jünger in der Rahmenhandlung, oder man erzählt „sitzend“.
  • Für die Rätselgeschichte dann hinknien und das Bodenbild nach und nach aufbauen.
  • Für den zweiten Teil der Rahmengeschichte wieder aufstehen, etwas hin- und hergehen und beim Nachdenken das Bodenbild betrachten.
  • Theologisieren: siehe Tipps nach der Erzählung

Erzählung:

Petrus kickt einen Stein vor sich her. Er geht neben Jesus. Die Jünger sind wieder unterwegs. Sie sind viel unterwegs mit Jesus. Sie erleben auch viel mit ihm. Sie hören seine Worte.

Petrus ist in Gedanken. Es ist gar nicht so einfach, alles zu verstehen, was Jesus sagt oder tut. Was er von Gott erzählt. Und was er vom Himmelreich erzählt.

Petrus setzt an: „Du, Jesus …?!“ Dann verstummt er wieder. Wie soll er es fragen?

Jesus schaut Petrus auffordernd an.

Petrus setzt noch einmal neu an: „Du, Jesus … also, wie ist das denn jetzt so …? Also – wir gehen ja jetzt bei dir mit. Wir haben unsere Familien zu Hause gelassen und unsere Arbeit aufgehört, um mit dir mitzugehen. Und das ist ja auch spannend. Wirklich! Aber wie ist das denn – kriegen wir denn dafür auch eine Belohnung?“

Jesus schaut Petrus an. „Petrus, ich sage dir: es lohnt sich. Es lohnt sich, dass du mitgekommen bist, es lohnt sich, dass du mich kennenlernst, es lohnt sich, Fragen zu stellen und nachzudenken.“

Petrus überlegt: „Es lohnt sich, sagst du. Das heißt, dann kriegen wir eine extra große Belohnung, oder? Weil wir zu dir gehören?!“

Jesus geht einige Schritte und meint dann: „Ihr gehört zu mir. Und andere Menschen gehören zu mir. Ich freue mich über jeden. – Weißt du, viele, die die Ersten sind, werden die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.“

Petrus schaut Jesus an. „Puh, Jesus, das ist jetzt aber schwierig. Wie meinst du das??“

Jesus geht eine Weile schweigend neben Petrus her. Auch die anderen Jünger schauen ihn erwartungsvoll an.

Jesus schaut in die Ferne und Petrus flüstert Jakobus zu: „Wieder eine Rätselgeschichte! Ich bin mir sicher!“ Und da beginnt Jesus zu erzählen …


(braunes Tuch in die Mitte legen)

Das ist ein Marktplatz. Hier stehen früh am Morgen die Menschen, die eine Arbeit für den Tag suchen. (Figurenkegel in einer Ecke aufstellen, symbolische Uhr: 6 Uhr)

Es ist die Zeit der Weinernte. (Trauben in die Mitte legen)

Der Weinbergbesitzer kommt auf den Marktplatz. (weiterer Kegel neben die Trauben)

Er braucht Arbeiter für seinen Weinberg.  „Wer will heute für mich arbeiten?“

Die Arbeiter kommen. Sie besprechen den Lohn für den Tag. „Einen Denar zahle ich für die Arbeit in meinem Weinberg!“, sagt der Weinbergbesitzer. Das ist ein guter Lohn. So viel, wie man für einen Tag zum Leben braucht. (Münze/Denar neben den Weinbergbesitzer legen)

Die Arbeiter sind zufrieden. Sie machen sich an die Arbeit. (Figurenkegel etwas weiter versetzt neben den anderen aufstellen und Uhr dazulegen, symbolische Uhr: 9 Uhr)

Um 9 Uhr kommt der Weinbergbesitzer wieder auf den Marktplatz. Er sieht immer noch Menschen dort stehen, die am Morgen keine Arbeit gefunden hatten. Sie hoffen, dass noch jemand kommt, der sie anstellt.

Der Weinbergbesitzer erklärt: „Ihr könnt auch in meinem Weinberg arbeiten. Ich will euch angemessen bezahlen.“

Und so geht es auch um 12 Uhr und um 15 Uhr. Auch denen gibt der Weinbergbesitzer Arbeit. Die Ernte ist größer als gedacht. „Ich gebe euch, was ihr braucht!“, sagt er. Die Menschen danken ihm und machen sich an die Arbeit.

(Kegel wieder im Abstand zu den anderen aufstellen und Uhrzeiten dazulegen)

Dann ist es 17 Uhr. (Uhr hinlegen)

Eine Stunde vor Feierabend. Als der Weinbergbesitzer über den Marktplatz geht, entdeckt er noch weitere arbeitslose Menschen. Sie sitzen auf dem Boden, entmutigt. Keiner wollte sie.

Der Weinbergbesitzer hilft ihnen auf. „Dann arbeitet in meinem Weinberg. Auch für euch habe ich noch etwas zu tun.“ Und er schickt sie in seinen Weinberg. „Ich gebe euch dafür das, was ihr braucht.“, sagt der Weinbergbesitzer.


Die Jünger schauen Jesus an. „Lass mich raten!“, sagt Petrus. „Ich weiß, wie es weitergeht.“ Die anderen Jünger überlegen noch. Jesus erzählt ihnen immer wieder solche Rätselgeschichten.

Petrus meint: „Also: die Letzten waren ja nur eine einzige Stunde da. Aber sie bekommen trotzdem etwas zu essen. Aus lauter Freundlichkeit des Herrn.“ Petrus schaut stolz in die Runde. Das war schlau von ihm, denkt er bestimmt.

Der Jünger Jakobus will auch miträtseln. „Die Ersten bekommen das, was ausgemacht wurde.“ „Also einen Denar“, fällt ihm Judas ins Wort.

„Und was bekommen die anderen?“, fragt jemand aus der Gruppe der Frauen.

Jesus schaut in die Runde. „Was braucht ein Mensch, damit er für einen Tag genug zum Leben hat?“

Wie aus einem Munde rufen einige: „Einen Denar!“

Jesus nickt. „Genauso ist es. Deshalb bekommen sie einen Denar.“

 „Alle!?“, fragt Jakobus.

Die Jünger sind verwirrt. Still laufen sie weiter, jeder ganz in Gedanken versunken.

Es bleibt lange still, man hört nur die Schritte auf dem Weg.

Plötzlich platzt Johannes in die Stille: „Aber müssen nicht die Ersten mehr bekommen?“

Man sieht einige Jünger bestätigend nicken.

„Mehr als genug?“, fragt Petrus. „Wozu eigentlich?“

nach Matthäus 20,1-16

Theologisieren mit der Gruppe

Erst mal ganz frei abwarten, was an Reaktionen kommt. Dazu auch eine kleine Pause aushalten.

Satzanfänge anbieten, indem man diese Satzanfänge entweder gleichzeitig oder nacheinander auslegt, ohne zu reden … : Ich denke … / Ich frage mich …/ Geärgert hat mich … / Gefallen hat mir … / Also ich finde …

Oder man kann Impulsfragen stellen – zum Beispiel:

  • Was sagt ihr zu dieser Rätselgeschichte?
  • Denkt ihr, die Jünger haben die richtige Lösung herausbekommen?
  • Warum könnte Jesus sich diese Rätselgeschichte überlegt haben?
  • Was ist „mehr als genug?“

Eine weitere Möglichkeit wäre, Impulswörter beim Bodenbild auszulegen (gerecht / ungerecht / genug / mehr als genug / Belohnung für: zu Jesus gehören / die Ersten und die Letzten) und abzuwarten, was an Reaktion kommt. Oder die Teilnehmenden Sätze oder Fragen formulieren lassen, die eins oder mehrere dieser Wörter aufnehmen.

Vertiefung / Abschluss:

Jeder Teilnehmende bekommt eine Karte mit einem Denar drauf (Bilder im Internet zu finden). Jeder darf sich notieren, welche Gedanken er mitnimmt.

Oder ein Gebet an Gott aufschreiben – von ihm selbst, oder in der Rolle als Arbeiter im Weinberg. Spannend wäre es auch, zu vergleichen, was ein Arbeiter schreibt, der um 6 Uhr begonnen hat, und was der schreibt, der um 17 Uhr begonnen hat. Oder ein Gebet aus der Sicht von Petrus.

Eine weitere Vertiefungsmöglichkeit wäre auch, einen Tag später die Jünger noch mal zusammensitzen zu lassen -> die Teilnehmer spielen die Jünger. Sie sitzen zusammen ohne Jesus und unterhalten sich noch einmal über das Gleichnis und über Jesus.

Je nach Alter der Teilnehmer kann auch noch mal konkreter überlegt werden, was dieses Gleichnis nicht nur für die Jünger damals bedeutet hat, sondern auch für uns heute.

Und vielleicht hat die Gruppe ja Lust bekommen, weitere Rätselgeschichten / Gleichnisse Jesu anzuschauen und zu knacken.

Eine Annäherung an das Gleichnis „Die Arbeiter im Weinberg“ mit selbst durchlebter Erfahrung und Erzählpantomime

Besondere Hinweise: Ergebnisse dieser Gruppenstunde können in einem Gottesdienst weiterverwendet werden. Weitere Methoden können aus dem zugehörigen Baustein entnommen werden.

Erzählpantomime

Material: große verstellbare Uhr, Geldsäckchen mit Münzen (z. B. Schokogeld), kleine Glocke oder Holzhammer/Fleischklopfer, Tisch, Stab mit Mund, Papier und Stifte, Fotokamera oder Handykamera

Erklärung zur Erzählpantomime:

Der Gruppenleiter liest den Text vor und die Teilnehmenden spielen pantomimisch ihre Rolle.

  • Variante 1: Immer, wenn der Erzähler einen Satz in direkter Rede vorliest und einen Stab hochhält, auf dem an der Spitze ein großer Mund aus Pappe angebracht ist, dann wiederholt die entsprechende Person / Personengruppe diesen Satz.
  • Variante 2: Immer, wenn der Erzähler in der Geschichte innehält und mit einer Handbewegung auf eine einzelne Person oder die gesamte Szene zeigt, dürfen diese frei improvisieren und das sagen / so agieren, wie sie es von diesen Personen vermuten. Hand des Erzählers ausgestreckt nach oben bedeutet: wieder stumm werden …

Der folgende Erzählvorschlag ist gekennzeichnet mit den Momenten, in denen der Stab hochgehalten wird. Entscheidet man sich für die freie Rede, könnten genau auch diese Stellen die Möglichkeit zum freien Spiel sein.

Ablauf:

Für die Erzählpantomime müssen zuerst die Rollen vergeben werden. Dies kann per Losverfahren geschehen, oder man nennt die Rollen und die Teilnehmenden melden sich dafür.

Es gibt – je nach Anzahl der Gruppengröße – die Möglichkeit, dass nur ein Teil der Teilnehmenden spielt und die anderen als Zuschauer fungieren. Bei vielen Teilnehmern können die „Arbeitergruppen“ entsprechend viele Teilnehmenden zugewiesen bekommen, oder aus dem „Chef“ wird eine „Chefetage“ mit 2-3 Personen, die Gewerkschaft kann auch durch mehrere vertreten werden, usw.

Rollen:

  • Arbeitergruppe 1 (2-X Personen)
  • Arbeitergruppe 2 (2-X Personen)
  • Arbeitergruppe 3 (2-X Personen)
  • Arbeitergruppe 4 (2-X Personen)
  • Arbeitergruppe 5 (2-X Personen)
  • Chefetage (1-3 Personen)
  • Gewerkschaft (1-X Personen)
  • Richter (1-2 Personen)
  • Anwalt (2-4 Personen)

Tipp:

Wer möchte, kann parallel zu der Erzählpantomime Fotos machen, die z. B. in einem Gottesdienst verwendet werden können. Entweder, um das Gleichnis als Schriftlesung mit passenden Begleitfotos zu lesen, oder auch, um während der Predigt passende Bilder zu zeigen.

Erzählvorschlag für Erzählpantomime

Uhr auf 6 stellen, die Person/en der Chefetage setzen sich hinter den Tisch, das Geldsäckchen liegt auf dem Tisch

Es ist 6 Uhr. Die Chefetage sitzt am Tisch. Heute ist gute Arbeit im Angebot. Die Arbeitergruppe 1 kommt zur Chefetage und stellt sich vor dem Tisch auf. Die Lohnverhandlungen beginnen. Eine Münze für einen Tag bietet die Chefetage an. Das ist ein faires Angebot. Die Chefetage sagt: „Eine Münze für einen Tag!“ (Mund hochhalten und wiederholen lassen) Die Arbeiter schauen sich an, sind sehr zufrieden mit dem Angebot. Sie nicken und bestätigen: „Eine Münze für einen Tag!“ (Mund hochhalten und wiederholen lassen) Die Arbeiter ziehen los zu ihrem Arbeitsplatz, die Chefetage schaut zufrieden hinterher.

Uhr auf 9 stellen

Es ist 9 Uhr. Schon drei Stunden sind vergangen, die Arbeiter, die morgens eingestellt wurden, arbeiten fleißig. Aber die Chefetage hat festgestellt, dass sie noch mehr Arbeiter brauchen könnte. Sie ruft wieder auf, dass Arbeitssuchende sich gern noch bei ihnen melden können. Die Arbeitergruppe 2 kommt zur Chefetage. Die Lohnverhandlungen beginnen, die Chefetage verspricht einen gerechten und angemessenen Lohn. („Wir versprechen euch einen angemessenen Lohn!“ – Mund hochhalten) Die Arbeiter sind mit dieser Zusage einverstanden. („Ja, wir nehmen die Arbeit an. Für einen gerechten, angemessenen Lohn!“) Die Arbeitergruppe 2 macht sich auf den Weg zur Arbeit – alle sind froh, dass auch sie trotz der fortgeschrittenen Zeit doch noch einen Arbeitsplatz bekommen haben.

Uhr auf 12 stellen

Es ist 12 Uhr. Immer noch scheinen Arbeiter zu fehlen, immer noch gibt es Menschen ohne Arbeit. Die Chefetage begrüßt die Arbeitergruppe 3. Es ist nun schon Mittag. Die erste Gruppe hat schon 6 Stunden Arbeit hinter sich, die zweite Gruppe arbeitet auch schon 3 Stunden. Sie freuen sich auf ihren gerechten Lohn. (Mund hochhalten) Die Arbeitergruppe 3 kommt zum Tisch der Chefetage. Nur noch ein halber Tag liegt vor ihnen, sie schauen die Chefetage fragend an. Doch die Chefetage nickt freundlich. Auch für sie gibt es noch Arbeit. Auch für sie soll es einen angemessenen und gerechten Lohn geben. (siehe Wdh. der Sätze von 9 Uhr mit Mund hochhalten)

Uhr auf 15 stellen

Es ist 15 Uhr. Gerade noch 3 Stunden bis zum Ende des Arbeitstages. Und immer noch stellt die Chefetage neue Leute ein. Die Arbeitergruppe 4 kommt zur Chefetage und ist sichtlich erleichtert, dass auch sie noch eingestellt wird. Für einen angemessenen Lohn. Sie denken: „Besser wenig als gar nichts …“ (Mund hochhalten)

Uhr auf 17 stellen

Es ist 17 Uhr. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Alle Arbeiter, die heute eingestellt wurden, haben hart gearbeitet, um sich ihren Lohn zu verdienen. Am meisten die, die morgens um 6 Uhr angefangen haben. Aber auch die anderen. Nur noch eine Stunde ist zu arbeiten, dann trifft man sich bei der Chefetage und der Tageslohn wird ausgezahlt. Aber halt! Da sind ja immer noch welche! Die Arbeitergruppe 5 steht noch da. Die sehen aber auch nicht grade so aus, als ob sie vor Kraft strotzen. Relativ verständlich, dass die keine Arbeit bekommen haben. – Und was passiert? Die Chefetage geht zu denen hin??! Und bietet ihnen auch noch Arbeit an? Zu einem angemessenen Lohn. Nun ja, viel kann das wohl nicht mehr sein. Für eine einzige Stunde Arbeit. Aber sie nehmen das Angebot dankbar an. (Mund hochhalten)

Uhr auf 18 stellen

Geschafft! 18 Uhr. Der Arbeitstag ist zu Ende. Die Arbeitsgruppen stellen sich im Halbkreis auf – um den Tisch der Chefetage. Sie erwarten ihren Lohn. Das Geldsäckchen liegt auf dem Tisch. Die Chefetage ruft aus: „Willkommen zur Lohnauszahlung des heutigen Tages!“ (Mund hochhalten) Alle schauen erwartungsvoll zur Chefetage. „Wir beginnen mit denen, die als letztes zu uns gestoßen sind. Mit denen, die eine Stunde gearbeitet haben! Arbeitsgruppe 5, bitte vortreten!“ Die Chefetage greift zum Geldsack und gibt jedem Arbeiter eine Münze. Dann bekommen die, die um 15 Uhr angefangen haben auch eine Münze. Und jeder, der um 12 Uhr angefangen hat, auch eine Münze. Und die, die um 9 Uhr angefangen haben, auch eine Münze. Und zuletzt die, die morgens um 6 Uhr begonnen haben, bekommen eine Münze.

Hier endet der Erzähler. Reaktionen abwarten oder noch den Satz nachschieben:

„Wir hören, was in den einzelnen Gruppen getuschelt wird …“

Am besten gruppenweise den Arbeitern Gehör geben. Entweder die Gespräche frei improvisieren lassen, oder bei zurückhaltenderen Gruppen pro Gruppe ein Statement schreiben und dann verlesen lassen.

Nun kommen noch die Anwälte und die Gewerkschaft ins Spiel. Der Unmut ist groß, die Chefetage räumt ihren Platz, nimmt das Geldsäckchen mit und der Richter (evtl. mit Beisitzern) setzt sich hinter den Tisch. Er bekommt eine kleine Glocke oder einen Holzhammer auf den Tisch, um seine richterliche Ansprache mit Klingeln/Klopfen zu eröffnen oder auch, um damit gegebenenfalls für Ruhe zu sorgen.

Es spricht der Anwalt der Arbeitergruppen 1-4. Es spricht die Gewerkschaft. Die Arbeitergruppe 5 hält sich eingeschüchtert zurück, oder man gibt auch ihnen einen Anwalt.

Ebenso spricht der Anwalt der Chefetage. Welche Argumente finden sie?!

Mit den Statements der Anwälte kann das Ganze beendet werden – oder man lässt den Richter noch einen Richterspruch fällen, ganz frei nach seinem Gerechtigkeitsempfinden (evtl. auch ermutigen, falls der Bibeltext bekannt ist, selbst zu entscheiden, was man für fair hält).

Gespräch

Mit den Teilnehmenden die verschiedenen Reaktionen/Statements besprechen. Gemeinsam den möglichen erwartbaren Ausgang dieser Geschichte überlegen. Dann den tatsächlichen Ausgang der Geschichte erzählen oder direkt den Bibeltext Matthäus 20 vorlesen.

Warum handelt „die Chefetage“ / der Weinbergbesitzer so?

Gedanken sammeln.

Was geschah eigentlich, bevor Jesus dieses Gleichnis erzählt hat?

  • Erzählung von Petrus, der nach gerechtem Lohn für die Nachfolge fragt. Wie wird es entlohnt werden, dass sie alle ihre Familien verlassen haben, ihren Arbeitsplatz? Dass sie Jesus nachfolgen, mit ihm gegangen sind, täglich bei ihm sind? Petrus fragt: Was haben wir davon?!
  • Jesus erklärt: Es wird sich für euch lohnen. Auf jeden Fall! Und er sagt den Satz: Die Letzten werden die Ersten sein, und die Ersten werden die Letzten sein. (Mt 19,30)

Wenn das die Frage war – der Lohn der Nachfolge, die Belohnung, wenn man an Jesus glaubt, was es bringt – was will Jesus dann mit dem Gleichnis sagen?

  • Diskussionsrunde

Deine Meinung

Immer zu zweit notieren die Teilnehmenden ihre Meinung zu dem Gleichnis. Das, was sie beschäftigt, was sie ärgert, was sie überzeugt, was sie überlegen … Sie notieren ihre Gedanken in zwei Kommentaren:

  • Erster Kommentar: Was will Jesus damit sagen, wenn er dieses Gleichnis / diese Rätselgeschichte erzählt?
  • Zweiter Kommentar: Noch mal zugespitzt, nicht nur das Thema Neid und Zufriedenheit sehen im „normalen Leben“. Nochmal an Petrus denken, der Jesus gefragt hat, was es ihm denn nun bringt, dass er schon so lange mit Jesus unterwegs ist. Überlegen, was man dazu sagen würde, wenn Gott auf dem Platz des Weinbergbesitzers sitzt und „den Lohn“ ausgibt. Und die einen beschweren sich, dass sie schon 80 Jahre an Gott glauben, sich für ihn einsetzen, kirchliche Gruppen geleitet haben – das muss doch mehr wert sein als bei denen, die gerade erst neu zum Glauben gekommen sind. Oder als bei denen, die zwar glauben, aber sich nirgendwo ehrenamtlich für Gott einsetzen. Oder als bei denen, die sich erst 5 Minuten bevor sie gestorben sind entschieden haben an Gott zu glauben.

Diese Statements können vorgelesen werden und damit einen Abschluss bilden. Oder sie können weiterverwendet werden, z. B. in einem Gottesdienst als Teil der Predigt.

Einige Beispiele von Jugendlichen, die sich Gedanken zum Gleichnis „Arbeiter im Weinberg“ gemacht haben

Diese Beispielsätze von „real existierenden Jugendlichen“ können auch ausgedruckt und als Diskussionsgrundlage verwendet werden. Dies ist vor allem geeignet für die Gruppen, die etwas „stiller“ sind und sich noch nicht so stark trauen, die eigene Meinung zu sagen.

  • Jesus sorgt für das Recht, das Gott für richtig hält.
  • Wir finden schon, dass die, die länger glauben, mehr belohnt werden sollten.
  • Vor Gott steht jeder gleich da, egal was er getan hat, man sollte nur sein ganzes Vertrauen auf ihn setzen. Und vor Gott ist jeder gleichberechtigt.
  • Gott findet es nicht schlimm, wenn man erst 5 Minuten glaubt oder 50 Jahre. Ihm ist es nur wichtig, dass man auf ihn sein Vertrauen setzt und man sollte seine Sünden bereuen.
  • Die Geschichte ist unfair, da die, die mehr und länger gearbeitet haben, auch mehr bekommen sollten. Man soll mit Jesus mitgehen, da man dort lernt, dass man zufrieden sein soll mit dem, was man hat (egal ob wenig oder viel).
  • Wir finden es sinnvoll und gut, da Gott ja auch alle Menschen liebt, egal, welche Leistung sie bringen.
  • Es werden irgendwann alle belohnt. Es ist egal, wie spät. Alle werden irgendwann belohnt und alle gleich. Jeder kommt mal als Erster dran, jeder bekommt das, was man versprochen bekommt.
  • Es ist ein Unterschied, wenn man als Christ glaubt oder einfach nur so sagt, dass man nur glaubt.
  • Gott sorgt für Chancengleichheit!
  • Einmal Christ, immer Christ.
  • Das Leben ist manchmal nicht gerecht.
  • Gott unterscheidet nicht, wie lange und wie stark jemand glaubt, sondern es ist nur wichtig, dass man glaubt.
  • Für uns ist es erstmal unfair. Aber alle haben das bekommen, was ihnen versprochen wurde. Gott hilft einem und liebt einen, egal was man leisten. Auch wenn man nicht materiell oder mit Geld belohnt wird, ist man immer um eine Erfahrung reicher.
  • Wir finden es sinnvoll, denn alle sollen gleich behandelt werden. Niemand darf ausgeschlossen werden, egal welche Leistung er bringt.
  • Es ist unfair. – Jesus erzählt die Geschichte, weil er will, dass jeder seine Familie ernähren kann.
  • Gott hat IMMER recht und zeigt uns den richtigen Weg?
  • Ein Pfarrer, der richtig krass ist und voll krass an Gott glaubt, bekommt bei Gott genauso viel wie ein “normaler“ Christ.
  • Ja, es ist richtig, wenn alle bei Gott gleich behandelt werden, weil Gott alle liebt und keine Unterschiede macht, auch nicht in der Länge oder der Art des Glaubens.
  • Du sollst dich nicht beschweren, was andere bekommen und wie viel, sondern du sollst glücklich darüber sein, was du bekommst, und auch froh sein, dass du überhaupt etwas bekommst. Das meinte Jesus mit der Geschichte.
  • Gottes Gerechtigkeit ist: jeder, der wirklich an ihn glaubt, wird „aufgenommen“, es ist unabhängig davon wie lange man schon glaubt und zu Gott gehört.

Spiele mit der Frisbee-Scheibe

Spiele im Raum

Frisbee in den Korb

Zwei Tische stehen aufeinander, darauf steht der Stuhl mit dem Papierkorb. Von einer Markierung aus versuchen die Mitspielerinnen und Mitspieler, die Frisbeescheibe in den Korb zu werfen.

Frisbee durch gespannte Schnüre

Zwei Schnüre werden parallel zueinander im Abstand von 30 bis 40 cm gespannt (an Stühlen festbinden).
Von einer Linie aus versuchen die Spielerinnen und Spieler, die Frisbeescheibe durch die zwei Schnüre hindurchzuwerfen.

Fuchsen mit der Frisbeescheibe

„Fuchsen“ nennt man das Spiel, Münzen möglichst nahe an eine Wand zu werfen. Wir werfen jetzt die Scheibe so, dass sie ebenfalls möglichst nahe bei der Wand landet, ohne jedoch vorher an dieser abzuprallen.

Die Scheibe fliegt im Bogen

Bei diesem Spiel muss kräftig geübt werden. Von einer Marke aus soll die Scheibe so geworfen werden, dass sie einen leichten Bogen beschreibt und durch einen Stuhl hindurchfliegt.

Wer fängt die meisten Scheiben?

Es stehen z.B. vier Spielerinnen oder Spieler in einer Reihe. Alle haben eine Frisbeescheibe in der Hand. Auf „Los“ werfen sie nacheinander in kurzen Abständen ihre Scheibe einer fünften Person zu. Diese muss möglichst alle Scheiben fangen. Das Spiel wird solange fortgesetzt, bis die erste Scheibe nicht aufgefangen wird.

Ziellandung

Auf dem Boden liegt eine Zeitung oder eine Fläche aus vier Büchern. Die Frisbeescheibe muss so gefühlvoll geworfen werden, dass sie in der Zielfläche liegen bleibt.

Kegel umwerfen

Die Kegel werden nebeneinander aufgestellt. Die Frisbeescheibe wird so geworfen, dass sie möglichst viele Kegel umstößt. Die farbigen Punkte auf den Flaschen ergeben die Punktzahl.

Den Ball ins Ziel treiben

Mit am Boden liegenden Markierungen werden 3 Tore markiert, die 10, 20 bzw. 30 Punkte zeigen. Im Abstand von etwa 1,50 m von den Toren entfernt liegt ein Ball. Die Frisbeescheibe wird jetzt so geworfen, dass sie den Ball trifft und in ein Tor befördert. Durch die richtige Auswahl des Abwurf-ortes kann erreicht werden, dass der Ball in ein bestimmtes Tor rollt.

Variationen im Freien

Frisbee-Weitwurf

Alle Mitspielenden haben 3 Versuche. Welche Scheibe fliegt die längste Strecke?

Ringwurf

An einem Baum wird ein aufgepumpter Autoschlauch befestigt. Die Scheibe muss durch den
Autoschlauch hindurch geworfen werden.

Frisbee trifft Baum

Die Scheibe wird so geworfen, dass sie einen Baum trifft. Es darf nicht so hart geworfen werden, dass weder die Scheibe noch der Baum beschädigt werden.

Die Glocke treffen

Bei einem ökumenischen Gemeindefest, bei dem die Renovierung der Glockenanlage gefeiert wurde, hatten wir folgendes Spiel durchgeführt:

An einer Lattenkonstruktion wurde eine Kuhglocke befestigt. Die Mitspielenden fuhren auf einem
Skateboard eine leicht abfallende Straße hinunter und mussten im Vorbeifahren mit der Frisbee-scheibe die Glocke treffen.

Variation für Kinder
Kinder fahren nicht mit dem Skateboard, sondern werden in einem kleinen Leiterwagen an der
Glocke vorbeigezogen.

Tell’s Apfelschuss – einmal anders

Auf einem Tisch steht ein umgedrehter Eimer (Öffnung nach unten).
Auf diesen Eimer wird ein Tennisball gelegt, der einen Apfel symbolisieren soll. Von einer Markierung aus wird die Frisbeescheibe so geworden, dass sie den „Apfel“ vom Eimer herunter befördert.

Durch diese hohle Gasse muss sie fliegen

Die Stäbe werden so in den Boden gerammt, dass sie eine etwa 80 cm breite und 3 Meter lange Gasse bilden.
Die Frisbeescheibe wird von einer Markierung aus durch die Gasse geworfen. Wer schafft es,
dass die Scheibe durch die ganze Gasse hindurchfliegt?

Das Ziel

Starter

Jesus möchte dein Freund sein, er will eine feste Verbindung mit dir.

 

Checker

Eine Begegnung mit Jesus verändert und befreit, ermutigt und stärkt.

 

Der Text an sich

Nach der inhaltsreichen Predigt auf dem Feld
(Lk 6,20-49) zieht Jesus weiter. Die erste Station ist Kapernaum (Lk 7,1-10). Von dort geht es weiter in den kleinen Ort Nain, der ungefähr eine Tagesreise weit entfernt ist. Jesus wird von vielen Menschen begleitet (V.11). Trotz der vielen Menschen macht er „Halt“ und lässt sich auf eine Begegnung mit der Witwe ein, die auch von einer Menschenmenge begleitet wird.

Dabei geht es um mehr, als eine flüchtige Begegnung am Rand: Jesus sieht sie. – Ihr Schicksal berührt ihn. – Er spricht sie an (V.13).

Jesus hält die Schwere der Situation aus (Tod, Trauer, Begräbnis). Das ist eine Situation, die wir als Menschen lieber meiden und aus der wir uns wohl lieber schnell davonschleichen würden.

Im Grunde begegnet Jesus gleich zwei Menschen sehr intensiv:

  • Der Witwe, mit all ihrer Trauer, Hoffnungslosigkeit, Schutzlosigkeit (ihr Sohn hätte später für sie gesorgt), Verzweiflung und Ahnungslosigkeit im Blick auf die Zukunft.
  • Das tote Kind, das eigentlich niemand mehr anrührt, um sich im religiösen Sinne nicht „unrein“ zu machen. Jesus scheut sich nicht vor dem Tod. Die wenigen Worte, die er spricht, bringen das Leben zurück.

 

Etwas Mühe macht mir die Aufforderung „Weine nicht!“ (V.13). Gerade in der Seelsorge gestehe ich Menschen zu, dass auch das Weinen seinen Platz und seine Berechtigung hat. Deshalb lege ich in diese Worte folgende Botschaft hinein: „Bald wirst du keinen Grund mehr haben zu weinen. Und wenn du weinen wirst, werden es Freudentränen sein.“

Keine Frage, was hier geschieht, bleibt kein Geheimnis, sondern zieht seine Kreise und bringt Bewegung in die Menschen (V.16). Wie gut, dass sie erkennen, dass letztlich Gott hinter allem steht. Nur durch ihn und seine Kraft ist es Jesus möglich, das Leben beider Menschen (der Witwe und ihres Sohnes) mit neuem Leben zu beschenken. Die Worte „Gott selbst kommt seinem Volk zu Hilfe“ (V.16) bringen zum Ausdruck, dass Gottes Hilfe von allen in Anspruch genommen werden darf.

 

Der Text für mich

In dem Text wird Jesus für mich zum Vorbild. Er spürt, wann es Zeit ist, stehen zu bleiben. Er merkt, was gerade nötig ist. Er hat keine Scheu vor trauernden Menschen und scheut sich nicht vor dem Tod.

Wie geht es uns, wenn wir im „Gewusel“ des Alltags oder in der Mitarbeit mit ähnlichen Situationen konfrontiert sind? In einer befreundeten Familie ist ein Kind an den Folgen eines Unfalles gestorben. Eine Mutter von Jungscharkindern bekommt zum dritten Mal Chemotherapie. An der Bushaltestelle sitzt eine liebe ältere Frau aus der Gemeinde. Ich weiß, dass sie sich nach 60 gemeinsamen Ehejahren an das Leben ohne ihren Partner gewöhnen muss. Geh ich weiter oder setz ich mich zu ihr?

Es war bei einem Begräbnis. Eine Oma war gestorben. Zu der Trauerfamilie gehörten auch Enkelkinder im Grundschulalter. Eines der Enkelkinder – ein Mädchen – war in Begleitung ihrer besten Freundin. Während der Trauerfeier haben sich die Mädchen zutiefst freundschaftlich die Hände gehalten.

Bewegend – weil sie uns Erwachsene wiederum vorgelebt haben, dass es nicht (nur) (immer) um Worte gehen muss (ganz ehrlich: in manchen Situationen finde ich sie auch nicht), sondern um ein sichtbares Zeichen: ich bin für dich da. Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein.

 

Der Text für dich

Starter

Jesus begegnet Menschen. Das ist das, was wir uns auch für die Kinder in der Jungschar wünschen. Sie wissen vielleicht noch ganz wenig vom Glauben und von Jesus, aber in unserer Gruppe haben sie die Chance, Jesus zu begegnen. Das Neue Testament bietet eine Fülle an „Begegnungsgeschichten“. Beim Erzählen solcher Geschichten geht es nicht nur um ein Ereignis aus der Vergangenheit (history; hat sich vor Tausenden von Jahren ereignet). Sondern um das einladende klarmachen, dass Jesus heute Menschen begegnen kann und möchte, auch um mit dir his-story zu schreiben.

 

Checker

Jungscharler, die schon länger dabei sind, vielleicht auch Kinderstunde oder Kindergottesdienst miterleben durften, werden nichts mehr ganz Unbekanntes hören: Jesus begegnet Menschen.

Gerade auch denen, die von anderen leicht übersehen (z. B. Bartimäus) oder gar gemieden werden (z. B. Zachäus, die 10 Aussätzigen).

Dabei darf nicht übersehen werden, was durch die Begegnung mit Jesus passiert: „Veränderung“. Aus lahm wird gehend, aus blind wird sehend, aus taub wird hörend, aus sprachlos wird redend, auf die Trauer folgt Freude, … Selbst die traurigen und hoffnungslosen Emmausjünger (Lk 24,13-35) sind nach der Begegnung mit Jesus so gestärkt, dass sie den Weg zurück nach Jerusalem laufend zurücklegen. Wenn die Jungscharler Jesus begegnen, müssen sie mit Veränderung rechnen.

 

Der  Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Begegnungsbilder

Es liegen unterschiedliche Bilder mit verschiedenen Begegnungsszenen von Menschen bereit (z. B. streitende Menschen; spielende Kinder; einer hilft dem anderen; zwei sich anschweigende Menschen; einer, der mit dem Zeigefinger einem anderen droht …). Die Bilder kann man aus Zeitschriften ausschneiden.

Jedes Kind darf sich zu einer möglichen Aufgabenstellung ein Bild aussuchen:

  • Nimm das Bild, weil du genau das in dieser Woche erlebt hast.
  • Nimm das Bild, das gerade am besten deine Stimmung ausdrückt.
  • Nimm das Bild, worauf du dich am meisten freust / wovor du am meisten Angst hast.

Diese Bilder sind der Einstieg in das Thema Begegnungen, denn eine Frau begegnet Jesus.

 

Idee 2: Aufgabentanz

Die Kinder bewegen sich zu Musik durch den Raum. Die Musik wird angehalten und ein Mitarbeiter nennt eine Aufgabe (z. B. Händereichen, Streiten, Rücken an Rücken stehen, Knie an Knie stehen, sich umarmen, sich anschreien, …). Je zwei Kinder stellen sich zusammen und führen die genannte Aufgabe aus.

 

Verkündigung

Erzählung

Man benötigt eine Sonnenbrille mit sehr dunklen Gläsern oder man nimmt eine Taucherbrille und beklebt sie mit Folie / bemalt die Gläser mit dunklem Edding (wasserlöslich). Man sollte fast nichts mehr durchsehen bzw. alles nur in schwarz-weiß.

Wer so eine Brille trägt, sieht zwar etwas, aber längst nicht mehr alles. Man sieht nicht mehr das Rot des T-Shirts, das Grün der Bäume könnte auch ein Dunkelblau sein und das Gelb vom Vanilleeis könnte doch das Weiß von einem Zitroneneis sein.

Beim Tragen dieser dunklen Brille geht es nicht nur um das „Verschwinden“ der Farben. Im Leben eines Menschen können sich Situationen ereignen, in denen man plötzlich feststellen muss: „Ich seh keine Farben mehr! Um mich herum ist es nur noch dunkel!“

 

„Um mich herum ist es nur noch dunkel!“

Eine Frau. Sie lebt zur Zeit Jesu. Die Bibel nennt uns ihren Namen nicht. Was wir von ihr wissen: Sie lebt in Nain, einer Stadt in der Nähe von Nazareth. Sie ist Witwe, was bedeutet, dass ihr Mann gestorben ist. Seitdem hat sie es schwer in ihrem Leben.

Das Bild der Frau wird gezeigt.

Hören wir auf sie:

Die folgenden Fragen werden von einem anderen Mitarbeitenden laut anklagend gerufen. Sie werden vorab auf schwarze Papierstücke geschrieben und an dieser Stelle vorgelesen. Die Papierstücke werden sichtbar für alle in die Mitte gelegt.

 

  • Wovon soll ich leben?
  • Wer bringt das Geld nach Hause, das so dringend nötig ist, um einkaufen und leben zu können?
  • Wer ist für mich da, wenn ich jemanden zum Reden brauche?
  • Wer nimmt mich in den Arm, wenn ich traurig bin oder spüren möchte, dass mich jemand gern hat?
  • Was habe ich falsch gemacht? Ist es eine Strafe von Gott, dass mein Mann gestorben ist?
  • Um mich herum ist es nur noch dunkel.

 

Doch einen „Lichtblick“ gibt es noch.

Es ist ihr Sohn. Er ist ihr geblieben. Eines Tages, wenn er alt genug ist, wird er für sie sorgen. Das wird gut. Viele Sorgen werden dann ein Ende haben. Es ist schön mit ihm zusammen.

 

Eines Tages wird der Sohn krank, schwer krank. Es gibt keine Heilung und er stirbt.

Hören wir auf die Witwe:

(Die Gedanken der Frau werden wie oben beschrieben vorgebracht.)

  • Mein einziger Sohn.
  • Zuerst ist mein Mann gestorben. Und jetzt er.
  • So plötzlich.
  • Jetzt hab ich niemanden mehr. Bin ganz allein.

Jemand bringt eine Bahre. Der tote Junge wird gewaschen, auf die Bahre gelegt und mit einem weißen Tuch bedeckt.

Männer nehmen die Bahre und tragen sie hinaus vors Haus. Sie gehen weiter durch die Straße, hinaus bis vor die Stadt. Wie gut, dass die trauernde Mutter diesen Weg nicht allein gehen muss.

Viele Menschen begleiten sie.

Ob sie all die Menschen wirklich sieht?

Ob sie sieht, dass die Sonne scheint?

Ob sie die Häuser, die Bäume und das Stadttor sieht?

 

Da hört die trauernde Mutter eine Stimme:

„Du musst nicht mehr weinen!“

Sie blickt in das Gesicht eines Mannes, den sie vorher noch nie gesehen hat.

Die Art, wie er sie ansieht. Die Freundlichkeit, mit der er sie angesprochen hat, ist so anders. Es ist Jesus.

Trotz der vielen Menschen – viele von ihnen gehören zum Trauerzug und viele gehören zu Jesus – bleibt er stehen und sieht die Traurigkeit, das Elend, die Not, die Hoffnungslosigkeit der Frau.

Jesus geht nahe an die Bahre, um dem toten Kind nahe zu sein.

„Steh auf!“ Das sind die Worte, die er zu dem toten Kind spricht.

Der Junge bekommt Farbe im Gesicht, er schlägt die Augen auf, er beginnt sich zu bewegen und zu sprechen.

Jesus nimmt ihn bei der Hand und bringt ihn zu seiner Mutter.

Die Freude ist riesengroß. Er lebt.

Das, was ihr geschehen ist, ist und bleibt kein Geheimnis.

Viele haben es mit eigenen Augen gesehen und die Worte Jesu gehört.

Viele haben es zu Hause ihren Familien und Freunden erzählt und die haben es wieder weitererzählt, sodass es im ganzen Land bekannt wurde.

Gott ist dieser Frau zu Hilfe gekommen.

 

Die andere Idee

Erzählung mit Holzkegel

Die Erzählung kann auch mit biblischen Erzählfiguren oder auch Holzkegeln dargestellt werden. Wenn es um die „Beschreibung“ der Witwe geht, können ein schwarzes Tuch zum Ausdruck der Trauer und Glassteine als Symbol für die Tränen eingesetzt werden.

 

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder bekommen ein Blatt mit dem Satz „Jesus möchte dein Freund sein“. Der Satz steht in der Mitte des Blattes. Allein oder in kleinen Gruppen dürfen die Kinder Begriffe aufschreiben, die zur Geschichte passen. Dazu sollen die Buchstaben des Satzes wie bei einem Kreuzworträtsel mit verwendet werden.

 

Gespräch

Wir sprechen über Menschen, die auch eine Begegnung mit Jesus erlebt haben.

Dazu bereitet man Kärtchen vor. Auf dem 1. Kärtchen steht der Name einer Person (evtl. ergänzt durch eine Bibelstelle).

Auf dem 2. Kärtchen werden kurz die Umstände beschrieben, die zur Begegnung mit Jesus führen.

Die Kärtchen werden wie bei einem Memory gemischt und mit der Rückseite nach oben aufgelegt.

Reihum deckt ein Kind zwei Karten auf. Welche gehören zusammen?

So kommt sehr gut ein Gespräch über Jesus-Begegnungen zustande: Wie hat es angefangen? Was waren die „Ausgangsbedingungen“? Wie hat sich der Glaube ausgewirkt?

Je nach Möglichkeit können die Kinder in kleinen Gruppen die Bibelstellen aufschlagen und den Text nachlesen. Ergänzt durch die Fragestellung: „Welches Wort, welcher Satz(teil) spricht mich besonders an?“

 

Merkvers

Jesus sprach: „Du junger Mann, ich befehle dir: Steh auf!“

Lukas 7,14 GNB

Dieser Vers stammt aus der Begegnung zwischen Jesus und dem Kind der Witwe. Er begegnet der Witwe und dem Kind und er will auch dir begegnen und Freundschaft schließen. Deshalb kann anstelle von „junger Mann“ auch der eigene Namen eingesetzt werden. Jeder sagt den Vers und setzt den Namen eines anderen Kindes ein.

 

Gebet

Jesus, ich danke dir, dass du mein Freund sein möchtest.

Jesus, ich möchte auch dein Freund / deine Freundin sein!

Danke, dass du mich liebst und bei mir bist, wenn ich Angst habe.

Danke, dass du mir alles gibst, was ich brauche.

Danke, dass ich dir alles sagen kann.

Danke auch für dein Wort, die Bibel,

und dass du am Kreuz für mich gestorben bist,

damit gut ist, was ich falsch gemacht habe.

Amen.

Aus: „Beten mit Kindern“, Carolin Widmaier, BORN-VERLAG 2014; Seite 50, www.bornverlag.de

 

Ein Mitarbeitender stellt das Gebet vor. Es wird auf ein Plakat geschrieben, damit es alle sehen.

Die Kinder brauchen kurz Zeit, um das Gebet selbst in aller Ruhe lesen zu können. Dann folgt: „Welchen Satz aus diesem Gebet möchtest du heute zu deinem Gebet machen?“ Man schließt mit einer Gebetsgemeinschaft, in der jeder – laut oder leise – seinen Satz betet.

 

Kreatives

Es wird mit den Kindern ein großes Plakat gestaltet, auf dem jedes Kind seinen Handabdruck (oder Fußabdruck) anbringen kann. Dazu wird die Hand mit Farbe angemalt und gedruckt. Wenn die Farbe getrocknet ist, können alle auf den Handabdrücken der anderen unterschreiben.

 

Spielerisches

Immer zwei Kinder bilden ein Paar. Ihre Aufgabe ist es, aus einem großen Blatt Papier (z. B. Zeitungspapier) eine möglichst lange Schlange oder aber verschiedene Figuren zu reißen (Baum, Haus, Kreis, Dreieck). Dabei darf ein Kind nur den linken Arm und das andere Kind nur den rechten Arm benutzen. Das Ergebnis kann nach Schönheit, Erkennbarkeit oder Schnelligkeit bewertet werden.

 

Rätselhaftes

Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält die Aufgabe, 10 berühmte Personen aufzuschreiben, die bekannt dafür sind, dass sie einen Freund haben. Hier einige Beispiele: Ernie (und Bert); Winnetou (und Old Shatterhand); Biene Maja (und Willi); Goethe (und Schiller); Tom Sawyer (und Huckleberry Finn); Garfield (und Odie).

Wenn das geschehen ist, werden Zettel getauscht und jetzt geht es darum, am schnellsten die Partner der Personen aufzuschreiben.

 

(T)extras

Lieder

Hey, das ist superstark

Komm mit, schlag ein

Vater, ich komme jetzt zu dir

 

Spiele

Farb-Rücken

Es können beliebig viele mitspielen und man benötigt ein Kartenspiel (z. B. UNO).

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und jeder bekommt eine Spielkarte. Jeder sieht sich seine Karte an und merkt sich die Farbe. Der Mitarbeitende sammelt die Karten ein. Deckt aber nacheinander die oberste Karte auf und nennt laut die angezeigte Farbe.

Wer diese genannte Farbe auf seiner Karte hatte, rückt einen Platz nach links weiter. Entweder landet er auf dem Schoß des Nachbarn oder auf einem freien Stuhl. Wenn Spieler aufeinandersitzen, darf nur der oberste Spieler weiterrücken. Sieger ist der, der zuerst wieder auf seinem Stuhl sitzt.

 

Wer sammelt den höchsten Betrag?

Man benötigt ein Tuch und möglichst viele Münzen unterschiedlichster Währungen.

Die Münzen werden auf einer Fläche ausgebreitet und mit einem Tuch abgedeckt. Reihum darf ein Kind unter das Tuch greifen und eine Münze herausnehmen. Es ist am besten, die Münze gut in der Hand zu verwahren, ohne sie genau anzusehen.

Nach einer gewissen Anzahl an vereinbarten Runden oder wenn alle Münzen gezogen wurden, darf jedes Kind den Wert seiner Münzen zusammenzählen. Wer kommt auf den höchsten Betrag?

Wobei es beim Zählen nur um den angeschriebenen Wert geht und nicht um den Stellenwert der Währungseinheit (am Beispiel von Euro und Cent; 10 Cent sind ja weniger wert als 1 Euro).

Interessanter Nebeneffekt ist das Begutachten der Münzen, aus welchem Land sie kommen.

Zielgedanke

In völlig ausweglose Situationen lässt Gott uns nicht im Stich. Es kann durch ihn zu einem Wendepunkt kommen, den wir vorher nicht ahnen.

Merkvers

Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.
Jesaja 55,8; Luther84

Situation der Jungscharler

Wenn wir an unsere Jungscharler denken, fallen uns einerseits Kinder ein, die glücklich in einer Familie aufwachsen können. Andererseits denken wir aber auch an Kinder, die schon früh belastet sind. In den allermeisten Fällen können wir als Mitarbeiter ihre Lebenssituation nicht ändern. Wir können an der Seite der Kinder bleiben und sie begleiten. Wir können sie ermutigen und stärken. Wir können uns auch mit den Kindern und für die Kinder an Gott wenden und ihn bitten, dass er eingreift. Es wäre fatal, wenn wir den Kindern vermitteln: Gott holt dich aus deiner Schwierigkeit heraus. Aber wir können vermitteln: Ich habe für dich keine Idee, aber Gott hat sie. Er bleibt bei dir und hilft dir. Schon allein das ist ein Wendepunkt, denn du musst an deiner Last nicht zerbrechen.

Erklärungen zum Text

Der Text ist der letzte Abschnitt der Ester-Geschichte und führt uns wieder in das Jahr 483 v.Chr. in das Persische Reich zurück. König Ahasveros ist uneingeschränkter Herrscher eines riesigen Reichs.
Ahasveros erlebt eine von Gott gewollte schlaflose Nacht. Er lässt sich aus dem Archiv denkwürdige Ereignisse vorlesen und kommt dabei zu den jüngsten Geschehnissen, die in Ester 2,19-23 beschrieben sind. Im Gesamtzusammenhang wird deutlich, dass sich Mardochai Gott, seinem Volk aber auch dem König verpflichtet fühlt.
Haman hat zwar die Position eines Vizekönigs aber er hat das Herz eines kleinen, niederträchtigen Mannes. Es ist anzunehmen, dass er den König in dieser Nacht dazu bringen wollte, Mardochai aufhängen zu lassen. Der König ahnt nicht, dass er mit seinen Fragen Haman überrumpelt und auch überführt. Der Text macht deutlich, dass Haman nur sich selbst verpflichtet fühlt. Sein Ansinnen galt sich selbst, Ahasveros Ansinnen galt Mardochai. Ohne, dass es auffällt, reden sie erst aneinander vorbei. Hamans Herzenshaltung wird aufgedeckt, nur Ahasveros selbst merkt nichts davon.
So kommt es, dass Haman sich selbst groß machen will und sich dadurch völlig bloß stellt. Mardochai wird durch seinen Todfeind geehrt. Durch dieses Ritual wird er selbst in den Stand des Vizekönigs erhoben. Als Haman das seiner Frau und seinen Beratern erzählt, ist allen klar, das er verloren hat – nur ihm selbst nicht.
Haman wird wieder von Königin Ester zum Festmahl eingeladen. Auch der König ist dabei.
Klar wird auch hier, dass sie zwar Königin ist, ihrem Mann aber nicht auf Augenhöhe begegnen darf. Sehr demütig bringt sie ihr Anliegen dem König vor, nachdem er sagt, dass er ihr einen Wunsch gewährt. Ahasveros ist so empört, dass er erst einmal Abstand von der Situation gewinnen muss. Als er zurückkommt sieht er, wie Haman bei Ester um Gnade fleht. Die Situation ist allerdings so merkwürdig, dass er vermutet, dass Haman Ester vergewaltigen will. Spätestens jetzt ist Schluss. In seinem Garten hatte Haman einen Galgen für Mardochai aufstellen lassen und ahnte nicht, dass es sein eigener Galgen wird. Da damals ein anderes Familienverständnis war als heute, werden auch alle zehn Söhne Hamans getötet.
Ein vom König gegebener Erlass (Ester 3,8-11) konnte selbst vom König nicht verändert werden. Ahasveros gibt aber Mardochai und Ester freie Hand, ein Gegenerlass aufzustellen. Es ist eine ähnliche Situation wie mit Haman: der König lässt einen Erlass zu, den er selbst nicht verfasst. So kommt es, dass die Juden sich bei Angriffen wehren dürfen. Viele Menschen sterben.
Die Geschichte hat eine unerwartete Wendung genommen. Das ist ein Grund zur Freude und zum Feiern. Die Geschichte Esters ist die Grundlage des Purimfestes, das bis heute gefeiert wird. Es ist ein lautes, buntes Fest, bei dem besonders Kinder eine Rolle spielen.

Treffpunkt  

Wendepunkte basteln
Es werden aus Tonkarton bunte Kreise ausgeschnitten. Grundlage sind die Regenbogenfarben (rot, orange, gelb, grün, blau, violett). Die Größe der Kreise ist wie eine 2-Euro-Münze.
Dann werden immer zwei Kreise zusammengeklebt, sodass jede Farbe mit jeder anderen kombiniert ist, außer mit sich selbst. Es stehen damit 15 bunte Wendepunkte zur Verfügung.

Spiele mit Wendepunkten

Ich schätze mal
Das Kind entscheidet sich für eine Farbe und sagt, wie viele Wendepunkte mit dieser Farbe nach oben auf den Tisch fallen. Dann nimmt das Kind alle Wendepunkte in die Hände, schüttelt und wirft sie auf den Tisch. Stimmt die Schätzung? Die Differenz wird aufgeschrieben. Danach ist das nächste Kind dran. Nach 10 Runden wird zusammengerechnet. Wer die meisten Punkte hat, hat verloren.

Rot gewinnt
Es wird reihum geworfen. Immer die Wendepunkte, die nach einem Wurf mit der roten Seite oben liegen, werden herausgenommen. Geworfen werden darf so lange, bis kein rot mehr im Wurf ist. Aufgeschrieben werden die roten Punkte (max. 5 Punkte).

Staffel mit Wendepunkt
Auf einem Tisch liegen die Wendepunkte bunt durcheinander.
Das erste Kind läuft um den Tisch (der ist auch ein Wendepunkt), nimmt einen Wendepunkt und läuft zu seiner Gruppe zurück. Ziel ist, dass die Gruppe sechs Wendepunkte in den Regenbogenfarben sammelt.
Der Haken: Wenn das Kind sich am Tisch einen Wendepunkt nimmt, darf es den Wendepunkt nicht umdrehen und die Rückseite anschauen. Wenn also der Gruppe grün fehlt und auf dem Tisch kein Punkt mit grün oben zu sehen ist, muss das Kind irgendeinen Punkt nehmen. Umdrehen darf das Kind den Punkt erst, wenn es wieder bei den anderen ist. Wenn es Glück hat, passt er.

Purimfest feiern

Das Purimfest wird mit den Kindern gefeiert. Man kann im Treffpunkt einige Vorbereitungen treffen und das Fest dann als Abschluss der Gruppenstunde feiern.  (siehe Baustein: Purimfest)

Geschichte vorlesen
Wer mag, kann die Geschichte aus einer modernen Bibelübersetzung den Kindern in Auszügen vorlesen. Immer beim Namen Haman dürfen sie so viel Krach machen, wie sie können. Auf jeden Fall passiert das auch in den Synagogen beim Purimfest.

Tischdeko
Die gebastelten Wendepunkte werden nun zur Tischdeko. Ebenso kann man mit großen Wendepunkten Girlanden basteln, die zum Purimfest aufgehängt werden.

Knackpunkt

Material: Es werden vier Holzkegelfiguren (alternativ Klo-Rollen-Figuren oder leere Einmalbecher) benötigt. Sie stehen für Ester und Mardochai, Ahasveros und Haman.
Benötigt werden auch zwei Wendepunkte (schwarz-gelb) in Bierdeckelgröße.
Der Raum wird etwas abgedunkelt. Eine starke Taschenlampe ist der Spot, der jeweils die entsprechende Figur, auf die der Blickpunkt gerichtet wird, anleuchtet.
Die Figur für Ahasveros steht in der Mitte, die anderen Figuren stehen im Abstand rechts und links von ihr.

Spot auf Haman
Das ist Haman. Erinnert ihr euch? König Ahasveros hat ihm den wichtigsten Posten in ganz Persien gegeben. Er ist total stolz darauf und möchte deshalb von allen Menschen respektiert werden. Noch mehr: Alle Menschen sollen ihm so viel Ehre erweisen wie einem Gott.

Spot auf Mardochai und Ester
Das sind Mardochai und Ester. Sie glauben an Gott und gehören ihm. Mardochai hat Respekt vor Haman aber er erweist ihm nicht so viel Ehre wie Gott. Gott steht bei ihm an erster Stelle. Deshalb verneigt er sich vor Haman nicht so wie vor einem Gott. Mardochai ist Jude von ganzem Herzen. Und seine Pflegetochter Ester hat er auch so erzogen.

Spot auf Haman
Haman ist wütend, weil Mardochai sich nicht vor ihm verneigt. Er will nicht nur Mardochai, sondern alle Juden vernichten. In seinem Garten lässt er einen Galgen für Mardochai bauen. Er braucht noch die Erlaubnis von König Ahasveros, Mardochai aufhängen zu lassen.

Spot auf Mardochai und Ester
Ester ist auch Jüdin. Zwar ist sie mit Ahasveros verheiratet aber sie darf ihn trotzdem nicht einfach um etwas bitten. Wer ungefragt zum König geht und ihn um etwas bittet, wird getötet. Es sei denn, er richtet sein Zepter gegen ihn. Dann ist alles gut. Ester soll zum König gehen und ihn für das Volk der Juden bitten. Alle Juden beten und fasten für sie. Aber sie weiß: Entweder werde ich mit alle Juden getötet oder der König tötet mich oder er hört mir zu.
Ester hatte einen Plan: Sie lädt den König und Haman zum Essen ein.
Beim Essen sagte der König: „Ester, wünsche dir was du willst, ich werde es dir erfüllen.“
So lädt sie ihn und Haman zum nächsten Tag wieder zum Essen ein. Haman ist mächtig stolz darauf.
Aber alles in allem sind das keine guten Aussichten für die Juden und sie wissen keinen anderen Rat mehr.
Ein Wendepunkt wird mit der schwarzen Seite vor die beiden Figuren gelegt.

Spot auf Ahasveros
Das ist König Ahasveros. Er kann nicht schlafen und lässt sich aus der Staatschronik vorlesen. Er hört noch einmal von den jüngsten Ereignissen, dass Mardochai ihm das Leben gerettet hat, weil er eine Verschwörung aufgedeckt hat.
Ahasveros wird nachdenklich. Habe ich mich dafür schon bedankt?
Da hört er Geräusche im Hof. Es ist Haman. (Hamanfigur wird näher zu Ahasveros gestellt.) Haman möchte Ahasveros darum bitten, Mardochai aufhängen lassen zu dürfen. Aber das weiß Ahasveros ja nicht. Bevor Haman seine Bitte vorbringt, fragt der König ihn: „Wie kann ich einen Mann ganz besonders ehren?“
Haman denkt: „Er redet von mir! Mein Leben liegt golden vor mir!“
Ein Wendepunkt wird mit der gelben Seite vor die Hamanfigur gelegt.
„Er soll Kleidung anziehen, die schon der König getragen hat. Er soll auf einem Pferd des Königs reiten. Ein angesehener Würdenträger soll ihn einkleiden und auf das Pferd setzen und dann laut rufend auf den Marktplatz gehen: Das ist der Mann, den der König ehren will!“
Haman war sicher und stolz. „Gleich wird der König sagen, dass er mich so ehren will!“
Da sagt Ahasveros: „Das ist eine sehr gute Idee. Geh sofort los und mache das mit dem Juden Mardochai. Er hat mir das Leben gerettet und ich habe ihm bisher nicht gedankt.“
Haman macht alles, was der König ihm befohlen hatte, aber ihm geht es sehr schlecht dabei.
Die Esterfigur wird in die Nähe von Ahasveros gestellt. Der schwarze Wendepunkt liegt vor ihr. Haman steht auch in der Nähe von Ahasveros, der gelbe Wendepunkt liegt vor ihm.

Der Spot geht auf die drei Figuren
Der König, Haman und Ester essen zusammen. Haman weiß nicht, dass Ester auch Jüdin ist. Wieder sagt der König zu Ester: „Bitte was du willst, ich werde es dir geben.“ „König, ich gehöre zum Volk der Juden. Man hat sich verschworen, uns zu töten.“ „Wer will das tun?“, fragt der König erbost. „Der Feind ist Haman!“

Wendepunkte umdrehen
Jetzt passiert etwas völlig Verrücktes: Das Blatt wendet sich. Das konnten weder Ester noch Haman beeinflussen. Es fing mit der schlaflosen Nacht des Königs an. Und die hatte ihm Gott gegeben.
Esters Zukunft und die Zukunft der Juden sehen plötzlich wieder anders aus – von aussichtslos zu hoffnungsvoll. Hamans Zukunft sieht auch plötzlich anders aus: Vom mächtigen Mann zu einem Mann, der zum Tode verurteilt ist. Haman bezahlt mit seinem Leben. Er hängt an dem Galgen, den er für Mardochai aufbauen ließ.
Juden feiern bis heute die Erinnerung an dieses unglaubliche Geschehen. Es heißt Purimfest. Und beim Purimfest lassen sie es richtig krachen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Doppelpunkt

Jedes Kind bekommt einen Bierdeckel mit dem Merkvers. Dazu wurde der Bierdeckel vorne und hinten mit einer anderen Farbe beklebt (oder sie kleben es selbst auf).
1. Seite: Meine Gedanken …      2. Seite: … sind nicht eure Gedanken,
1. Seite: und eure Wege …         2. Seite: … sind nicht meine Wege,
1. Seite: spricht der HERR.         2. Seite: Jesaja 55,8
Sie können nun den Bierdeckel schnell um sich selbst drehen (trudeln). Die Seite, auf der er liegen bleibt, kann das Kind lesen. Die Rückseite soll es auswendig sagen.

Was hat dieser Satz mit der Geschichte von Ester zu tun?
Ester und Mardochai hatten zwar Ideen, wie sie das Volk der Juden retten konnten aber es waren eben nur Ideen. Erzwingen konnten sie in dieser völlig aussichtslosen Situation nichts. Der Wendepunkt war Gottes Eingreifen.
Was hat dieser Satz mit uns zu tun?
Wir erleben auch manchmal völlig aussichtslose Situationen und können nichts daran ändern. Dann lässt uns Gott nicht im Stich. Wenn er will, kann er die Situation völlig unerwartet verändern. Oder er hilft uns in schwierigen Situationen hindurch.
Kennt jemand ein Beispiel, wo Gott völlig unerwartet eingegriffen hat?

Schlusspunkt

Was passiert, wenn man im Auto ein Navi anhat und anders fährt als das Navi es vorgibt?
Es kommt die Stimme: „Drehen Sie, wenn möglich um.“ Dann braucht man einen Wendepunkt. Ein Wendepunkt verändert die Richtung. Ein Wendepunkt verändert die Situation.
Wir können Gott darum bitten, dass es bei uns einen Wendepunkt gibt, wenn wir in einer völlig aussichtlosen Situation sind. Auf jeden Fall ist er da und das ist oft schon die eigentliche Wende.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach Spitze
Nr. 24 So wie Pommes
Nr. 25 Tanzen, schreien, singen
Nr. 146 Wir singen für unsern Gott

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Esther aus JUMAT 2/16. Schwerpunkt sind fünf Einheiten, die die Geschichte der Königin Esther im Zusammenhang darstellen. Außerdem gehören zu dieser Reihe zwei Einheiten, die inhaltliche Schwerpunkte noch einmal besonders behandeln. Dabei geht es um Antisemitismus und Zivilcourage.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält die Themenreihe noch zwei Bausteine. Ein Baustein ist ein Impuls zum Thema Zivilcourage, der von den Kindern zu hause mit ihren Familien umgesetzt werden kann. Der andere Baustein ist ein Vorschlag, wie das Purimfest gefeiert werden kann, welches seinen Ausgangspunkt in der Esthergeschichte hat.

Diese Themenreihe enthält Gruppenstunden zu Texten aus dem Lukasevangelium. Dazu gehören 5 Einheiten zu Geschichten in denen Jesus Menschen begegnet. Außerdem sind noch 6 Bausteine zu Gleichnissen enthalten. Die Texte stammen aus JUMAT 2/18 und 3/18.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto