Die Mauer muss weg

Zielgedanke

Die Kinder vertrauen auf Gott, denn er lässt sie nicht im Stich, sondern hilft auf seine Art und Weise.

Merkvers

Herr, wer dich kennenlernt, der wird dir gern vertrauen. Wer sich auf dich verlässt, der ist nie verlassen.

Psalm 9,11; HfA

Situation der Jungscharler

Die Kinder kennen oft selbst solche „Mauersituationen“ in ihrem Leben, sei es die nächste Klassenarbeit, Schwierigkeiten zu Hause, Leistungsdruck, Einsamkeit, oder auch Streit mit der besten Freundin bzw. dem besten Freund. In diesen Situationen dürfen sie ganz sicher sein, dass Gott sie sieht. Die Kinder dürfen mit ihren Problemen zu Gott kommen, mit ihm darüber sprechen und ihr Vertrauen in ihn setzen, in der Gewissheit, dass er handeln wird. Wichtig dabei ist, dass Gott auf seine Art und Weise handelt und auch zu seiner Zeit. Auch bei Josua hat es eine Weile gedauert bis die Mauern eingestürzt sind und Gott sein Versprechen eingelöst hat, aber er war in dieser Zeit durchweg bei seinem Volk und hat es begleitet. Diese Wahrheit gilt auch heute noch für uns: Gott ist bei uns und wir dürfen unser Vertrauen in ihn setzen.

Erklärungen zum Text

V.1: In diesem Vers wird folgende Situation geschildert: Das Volk Israel steht direkt vor den Toren Jerichos, bereit für die Belagerung. Der König und die Einwohner Jerichos haben sich in der Stadt verschanzt. Sie haben von der Macht Gottes gehört und zittern vor Angst. Die Stadt Jericho liegt, umgeben von Wüstenlandschaft, in der Nähe des Jordans. Sie liegt ca. 12 km nördlich vom Toten Meer. In Jericho blühte der Handel mit Salz und Asphalt. Die Stadt ist umgeben von einer festen, dicken Mauer, die vielen Angriffen und Belagerungen standhalten kann.

V.2-5: Gott spricht mit Josua und verspricht ihm schon im Voraus, dass der Sieg und die Eroberung gelingen werden. Was für eine Zusage und Motivation für Josua und das Volk Israel, angesichts der scheinbar unüberwindbaren Mauer!
Doch damit noch nicht genug! Gott spricht weiter: Er gibt dem Volk genaue Anweisungen, wie die Belagerung und Eroberung ablaufen soll.

V.6-19: Das Volk Israel gehorcht Gott und tut seinen Willen, indem es sich genau an die Anweisungen hält, die es erhalten hat. Die Israeliten haben bestimmt nicht immer verstanden, warum Gott möchte, dass sie so oder so handeln. Auch sie beweisen Vertrauen in Gott, der mit ihnen den Bund geschlossen hat. Die Bundeslade wird vom Volk mit um die Stadt getragen. Das ist für das Volk Israel ein Zeichen der Gegenwart Gottes. Sie ist Gottes Versprechen an das Volk: Ich bin euer Gott, der nicht irgendwo weit weg ist, sondern ich wohne und bin mitten unter euch.

V.20.21: Gottes Versprechen wird wahr. Die scheinbar uneinnehmbaren Mauern bekommen Risse und die Mauer stürzt in sich zusammen. Was für ein atemberaubender Machtbeweis Gottes!

V.22-25: Nicht nur der Glaube und das Vertrauen Josuas sind hier ein Vorbild für uns, sondern auch das der Prostituierten Rahab. Sie ist eine Prostituierte in Jericho. Die Kundschafter aus dem Volk Israel kommen bei ihr unter. Als der König sie suchen lässt, hilft sie den Kundschaftern, versteckt sie auf dem Dach und lenkt die Wache ab, damit die Männer Israels fliehen können. Sie bekommt das Versprechen, bei der Eroberung der Stadt verschont und gerettet zu werden.
Sie gilt als großes Glaubensvorbild im Neuen Testament und gehört zum Stammbaum Jesu.

Jericho fällt nicht durch eigene militärische Leistungen in die Hände des Volkes Israels, sondern durch die Hand Gottes als Geschenk an sie.
Gott ist an unserer Seite. Wenn wir ihm vertrauen und unser Leben in seine Hand geben, wird er uns führen und jeden Schritt leiten. Er gibt uns nicht einfach nur einen scheinbar unüberwindbaren Auftrag, sondern gibt uns auch Hilfen bei der Umsetzung und geht mit bis zum Schluss. Er schenkt uns den Sieg!

Treffpunkt

Spiele

Bausteine auf- und abbauen
Die Kinder bilden Zweiergruppen. Das eine Kind baut eine Konstruktion aus Holzbausteinen, während dem anderen Kind die Augen verbunden werden. Das fertige Gebäude sollte aus ca. fünf Steinen bestehen. Nun befühlt das zweite Kind mit verbundenen Augen die Kon­­­struktion und zerstört sie, sobald es meint, es hätte sich den Aufbau gemerkt. Jetzt darf es die Augenbinde abnehmen und versuchen, die Konstruktion genauso wieder aufzubauen, wie es vorher war.
Dann werden die Rollen gewechselt. Um Streit zu vermeiden ist es sinnvoll, ein Foto zu machen, bevor die Steine umgeworfen werden.

Jengaturm
Die Kinder können Jenga spielen. Das Kind, bei dem der Turm einstürzt, hat leider verloren.

Dosen werfen
Werft einen Ball und versucht, die aufeinandergestapelten Dosen umzuwerfen, sodass sie wie die Mauern Jerichos zusammenfallen. Wer schafft es, die meisten Dosen umzuwerfen?

Lego-Ecke
Hier können sich die Kinder einfach austoben und mit Legosteinen Häuser bauen. Wer kann ein unzerstörbares Gebäude bauen? Jericho war noch viel größer und besser gebaut und trotzdem war Gott stärker und die Mauern stürzten ein!

Trompetensignal
Während die Kinder an den Stationen sitzen, läuft ein Mitarbeiter mit Trompete herum. Wenn er einmal laut in die Trompete bläst, müssen alle Kinder sofort ganz still sein. Bläst er daraufhin wieder laut in die Trompete, dürfen die Kinder weiterspielen. Bläst der Mitarbeiter jedoch zweimal in die Trompete, so sollen die Kinder ganz laut schreien!

Basteln

Stempeln
Mit kleinen rechteckigen Schwämmen wird eine Mauer auf Papier gestempelt. Dazu wird der Schwamm in bereitgestellte braune Farbe (evtl. in verschiedenen Farbtönen) getunkt und auf das Papier gedrückt. So wird die Mauerstruktur gestaltet, evtl. können noch ein paar Israeliten oder die rote Schnur von Rahab dazugemalt werden. Fertig ist das Kunstwerk.

Trompeten basteln
Hier können die Kinder aus Tonpapier eine eigene Trompete basteln und anmalen. Dazu muss man ein Blatt Papier einfach trichterförmig zusammenrollen, festkleben und anmalen. Schon ist die Trompete fertig. Eine andere Idee ist, echte Blasinstrumente (Trompeten, Posaunen) mitzubringen, in die die Kinder reinblasen dürfen. Schaffen sie es, einen Ton zu blasen oder sogar eine kleine Melodie?

Knackpunkt

Folgendes Material wird benötigt: Sand, Figuren (Playmobil, Lego, Holzfiguren o. Ä.), viele Holzklötze, um eine kleine Stadtmauer zu bauen (sie sollte so groß sein, dass es im Verhältnis zu den Figuren auch nach einer Stadtmauer aussieht)
Die Kinder setzen sich im Halbkreis um den Mitarbeiter, der vor sich eine Plane mit ausgebreitetem Sand liegen hat. Auf dem Sand werden später die Figuren als Volk Israel bewegt und die Mauer aufgebaut und wieder eingestürzt.
Der Mitarbeiter stellt einen kleinen Teil der Figuren in die Mitte der Sandfläche und baut eine Mauer um diese. Diskutiert mit den Kindern, warum so eine Stadtmauer sinnvoll ist und wie sie gebaut sein muss, um den größten Schutz zu geben.

Verkündigung
Die Figuren in der Stadt sind die Bewohner von Jericho. Die anderen Figuren werden außerhalb aufgestellt als Volk Israel. Einer davon wird als Josua vorgestellt! Und dann geht es auch schon mit der Geschichte los:

Teil 1: Angst in Jericho
(Während dem Erzählen kann man die Stadt weiter aufbauen und die ganzen Sicherheitsmaßnahmen darstellen.)
Die Menschen in Jericho haben richtig Angst vor den Israeliten. Jeder weiß, dass sie einen so mächtigen Gott haben, dass ihnen niemand etwas anhaben kann. Es hat sich herumgesprochen, dass diese Stadt den Israeliten gehören soll, aber noch haben sie es nicht geschafft. Vielleicht ist ihr Gott ja doch nicht so stark. Sie haben schließlich eine megastarke Mauer. Die bekommt niemand so einfach kaputt! Ach, der Gott der Israeliten schafft doch so etwas nicht. Die Leute in Jericho machen sich gegenseitig Mut! Doch Sicherheit geht vor: Alle Bewohner von Jericho verbarrikadieren sich in der Stadt. Alle Tore werden gesichert. Die Wächter auf der Stadtmauer halten Ausschau und beobachten ganz genau die Umgebung.

Teil 2: Gott redet zu Josua
(Während dem Erzählen kann man die Menschen schon einmal für die Umrundung der Stadt bereitstellen.)
Das ist mal eine Ansage! Josua und die Israeliten sehen, wie Jericho, eine so starke und tolle Stadt, sehr gute Sicherheitsmaßnahmen vornimmt. Wie soll man denn so eine Stadt überhaupt angreifen? Da spricht Gott zu Josua: „Die ganze Stadt wird euch gehören. Ich werde sie euch geben. Josua, suche alle kräftigen Männer der Israeliten und lauft sechs Tage lang um die Stadt. Nehmt auch die Bundeslade mit, denn darin sind die Gebote, die ich euch gegeben habe, weil ich euch liebe. Und lasst die Priester vor ihr hergehen. Am siebten Tag lauft dann siebenmal um die Stadt. Dann sollen die Priester Musik mit den Hörnern machen. Mir zur Ehre. Wenn dann ein ganz langer Ton von den Hörnern der Priester geblasen wird, dann schreit so laut ihr könnt und macht richtig Lärm!“
Hier brauchen die Israeliten natürlich dringend eure Hilfe! (Schau die Kinder an und erkläre ihnen, dass sie nachher so richtig mitschreien sollen. Am besten übt es einfach mal kurz!)
„Wenn ihr dann so richtig laut wart, dann kracht die Mauer ein und ihr könnt Jericho erobern!“
Josua lässt alle starken Männer kommen und sie stellen sich genau so auf, wie Gott es gesagt hat. Auch die anderen Leute stellen sich dahinter auf.

Teil 3: Das ist aber komisch!
(Während dem Erzählen können die Menschen um die Stadtmauer herum bewegt werden.)
Wie sich Josua gefühlt hat? Oder was er gedacht hat? Vielleicht so etwa: „Gott ist schon merkwürdig. Da sollen wir eine Stadt erobern, und normalerweise kämpft man dann gegen die Stadt. Wir sollen drum herumlaufen. Haha. Die Leute in Jericho denken bestimmt, wir seien doof. Und warum macht Gott das so kompliziert? Ob das überhaupt klappt? Andererseits ist Gott echt krass und hat schon viele Wunder getan, und das oft schon anders, als ich es erwartet habe. Ich bin so gespannt, wie Gott das macht. Die Mauern sollen einfach so fallen. Manchmal wünsche ich mir das auch, wenn ich mich um die vielen Probleme bei den Leuten hier kümmern muss. Stellt euch vor, die streiten sich und ich soll helfen und Gott sagt dann: Josua, laufe dreimal um die Streitenden herum, und schon ist der Streit gelöst. Das wäre doch cool. Oder wenn man eine Klassenarbeit hat, dann läuft man sechsmal um den Tisch, und sie ist von Gott fertig geschrieben! Na ja, oft macht Gott Dinge eben anders. Ich bin so gespannt, was er hier wohl machen wird!“

Teil 4: Volle Kanne LÄRM!
Alle sind nun voll gespannt, was wohl passiert. Josua ermahnt alle: „Seid ganz, ganz, ganz, ganz leise, bis ich euch dann sage, dass ihr laut sein sollt. Und dann schreit so absolut richtig laut!“ Alle schleichen leise weiter, und schleichen einen Tag und schleichen noch einen Tag und schleichen schon sechs Tage bis … am siebten Tag, bis die Sonne gerade fast schon untergeht. Da ruft Josua: „Jetzt! Schreit!“ (Die Kinder sollen nun laut mitschreien! Wenn es richtig laut ist, lasse die Stadtmauer einstürzen – bis auf einen kleinen Teil von Rahab und ihrer Familie.) Die ganze Mauer bricht zusammen. Ohne das Mithelfen der Leute, Gott lässt sie einfach einkrachen. Er kann Menschen manches Mal ganz anders helfen, als sie denken! Die Leute vergessen fast zu schreien, so starren sie auf das, was gerade passiert! Auf einmal liegen vor ihnen riesige Mauerbrocken und alles staubt! Da redet Gott nochmals zu Josua: „Nehmt nichts von den Leuten aus Jericho für euch persönlich. Sie haben schlimme Dinge getan und dafür habe ich sie bestraft. Alles was sie an wertvollem Gold und Schmuck besitzen, bringt in mein Zelt.“ Nur Rahab und ihre Familie überleben, denn sie hat Gott vertraut und die Männer damals gerettet. Die Bewohner wollten die beiden Kundschafter aus Israel damals töten, aber Rahab versteckte sie. Die Stadt begann zu brennen und nur das Silber und Gold, das in Gottes Zelt gebracht wurde, blieb übrig. Weil die Menschen in Jericho so grausam waren, erklärt Josua allen, dass diese Stadt nie wieder aufgebaut werden soll. Doch Rahab und ihre Familie dürfen bleiben und in Israel leben. Gott hatte den Israeliten geholfen. Er hat die Mauern einstürzen lassen und Rahab und ihre Familie beschützt. Auch wenn es ganz anders war, als Josua sich das vielleicht gedacht hatte!

Doppelpunkt

Als Material benötigt man Edding, Holzklötze, Tennisball und Kreppklebeband.
Jedes Kind bekommt einen Holzklotz und darf eine Sache daraufschreiben, wo Gott helfen soll. Das kann etwas ganz Persönliches sein oder eine Bitte, dass Gott einem anderen helfen soll.
Austausch: Jeder, der möchte, kann nun erzählen, was und warum er sich das von Gott wünscht und wie er denkt, dass Gott antworten und helfen könnte.
Wir bauen alle diese Steine zu einer Mauer auf.
Jetzt können auch noch weitere Steine mit den Anliegen der Kinder beschriftet werden. Die Mauer darf hoch sein, denn manchmal sind unsere Probleme auch groß.
Wir wickeln ein Stück Kreppklebeband um den Tennisball und schreiben darauf: „Mein Gott kann das – ich vertraue ihm!“
Dann darf jeder einmal mit dem Ball die Mauer zum Einstürzen bringen. Beim Werfen rufen alle gemeinsam dazu den Satz: „Mein Gott kann das – ich vertraue ihm!“

Schlusspunkt

Jeder darf seinen Stein aus der Doppelpunktrunde nochmals in die Hand nehmen. Der Mitarbeitende betet dafür, dass Gott hilft und jeden erkennen lässt, wie Gott geholfen hat bzw. helfen wird. Dann kann jedes Kind den Stein mit nach Hause nehmen. Wenn Gott geholfen hat, kann es den Stein wieder mit zur Jungschar bringen und den anderen erzählen, wie Gott nun geholfen hat!
„Mein Gott kann das – ich vertraue ihm!“ Den ersten Teil kann ein Mitarbeiter rufen und die Kinder ihm dann den zweiten Teil als Antwort zuschreien.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 20 Mauerbrechersong
Nr. 108 Bärenstark
Nr. 137 Absoluto guto

Dekoration

Im Raum können große Kartons als riesige Mauer aufgebaut werden, die dann später mit den Kindern eingerissen wird.

Wettkampfideen mit Bausteinen

Wer baut den höchsten Turm? (Mit Legos, Joghurtbechern, Tetrapacks, …) Wer schafft es, ein Kind so einzubauen, dass man es nicht mehr sehen kann?

Wer baut den stabilsten höchsten Turm? (eine Person muss später darauf stehen können!)

Wer schafft es, mit Holzbausteinen die beste Brücke zu bauen?

Wer kann am schnellsten einen gut gebauten Legoturm in alle Einzelteile zerlegen?

Wer schafft mit den meisten Streichhölzern einen Turm auf einem Flaschenhals?

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Josua aus JUMAT 3/17. Sie beginnt mit der Zusage Gottes an Josua: „Sei getrost und unverzagt!“ und endet mit dem Bericht vom Landtag zu Sichem, bei dem der alte Josua auftritt.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält die Themenreihe einen Familiengottesdienstentwurf zu Kaleb, dem Freund und Mitarbeiter Josuas. Zur reihe gehört ebenfalls ein Familienimpuls zum Thema „Ja zu Gott“, der das Ziel hat, das in der Jungschar gehörte zu hause in der Familie umzusetzen.

Ein Stationenlauf für Gruppen

Bibliathlon verbindet einen Rundstreckenlauf mit Spielstationen, die einen biblischen Gedanken spielerisch aufgreifen und bei denen immer zwei Jugendliche gegeneinander antreten. Jede Spielstation ist mit einer biblischen Aussage überschrieben. Der zugeordnete Leitvers schafft einen direkten Bezug zur Bibel und kann im Rahmenprogramm zur Vertiefung aufgegriffen werden. Entsprechend dem Biathlon kommt es zum einen darauf an, möglichst schnell zu laufen, zum anderen ist es wichtig, an den Stationen nur möglichst kurz aufgehalten zu sein.

Bibliathlon wurde im Zusammenhang mit der Aktion „CVJM bewegt 2011“ des CVJM-Gesamtverbands in Deutschland e.V. entwickelt und durchgeführt.

Der Ablauf

Entlang der ausgewählten Rundstrecke sind in etwa gleichen Abständen Spielstationen aufgebaut (siehe: „Anregungen zu den Spielstationen“). Jeder Teilnehmer startet für ein Team, läuft und spielt an den Stationen aber einzeln.

Alle Jugendlichen werden in mehrere Teams aufgeteilt. Jedem Teilnehmer wird eine Spielstation als Startpunkt zugeteilt, wobei die Jugendlichen eines Teams möglichst gleichmäßig verteilt an verschiedenen Stationen starten. Zu einem festgelegten Zeitpunkt starten alle gemeinsam und laufen zur nächsten Spielstation. Wer an einer Spielstation eintrifft, stellt sich in der Reihe der Wartenden hinten an. Der erste und der zweite Teilnehmer treten gegeneinander an der Spielstation an. Der Gewinner darf weiterlaufen. Der Verlierer tritt nun gegen den nächsten Wartenden an. Wer dreimal an einer Station verloren hat, darf ebenfalls weiterlaufen. In diesem Fall treten dann die beiden nächsten Wartenden gegeneinander an.

Mögliche Sonderregel: Wenn zwei Jugendliche aus einem Team an einer Spielstation gegeneinander antreten müssten, können diese gemeinschaftlich bestimmen, dass einer von ihnen ohne Spiel weiterlaufen darf. Der andere tritt dann an der Spielstation gegen den nächsten Wartenden an.

Ziel ist es, möglichst viele Runden zu laufen, wobei auch Teile von Runden zählen. Es werden nur korrekt gelaufene Runden gezählt. Es dürfen keine Stationen übersprungen werden. Das Spiel endet zu einem zu Beginn festgelegten Zeitpunkt. Das zu diesem Zeitpunkt an einer Station laufende Spiel wird noch fertig gespielt.

Hinweise zur konkreten Planung und Vorbereitung

Bei der konkreten Planung des Bibliathlon ist neben der Auswahl einer geeigneten Laufstrecke vor allem darauf zu achten, dass es an den Spielstationen nicht zu übermäßig langen Wartezeiten kommt.

„Nadelöhr“ sind die Spielstationen. Die einzelnen Spiele sind so konzipiert, dass pro Runde etwa 30 Sekunden ausreichen. Durch eine flexible Anpassung der Spielbedingungen (z. B. Variation von Entfernungen) können und sollen die Mitarbeitenden steuernd eingreifen, Wartezeiten minimieren und den Spielfluss im Ganzen fördern. Die Laufstrecke sollte so bemessen sein, dass in der Regel ein bis zwei Jugendliche an einer Station warten, d. h. zusammen mit den beiden Spielenden sich drei bis vier Jugendliche an einer Spielstation aufhalten.

Bei der Planung der Rundstrecke sind die örtlichen Begebenheiten zu berücksichtigen. Bei einem Abstand von etwa 200 m bis 400 m zwischen den Stationen wird eine gute Laufleistung besser berücksichtigt. Bei fünf Stationen wird eine Rundstrecke von etwa 1 bis 2 km benötigt. Umso mehr der Abstand zwischen den Stationen verkürzt wird, desto mehr wandelt sich der Charakter von einem sportlich geprägten Lauf mit Spieleinlagen hin zu einem eher klassischen Stationenspiel – die Spielidee lässt sich in jedem konkreten Einzelfall entsprechend den jeweiligen Wünschen und Anforderungen optimal anpassen.

Bei einer Durchführung mit mehr als 50 Teilnehmenden sollte entweder die Anzahl der Stationen erhöht werden oder sollten die Spielstationen doppelt besetzt sein (d.h. an jeder Station wird dasselbe Spiel doppelt aufgebaut und es spielen immer zwei Spielerpaare parallel).

Wertung

Für jede abgeschlossene Etappe (Lauf von einer Station zur nächsten und Sieg beim Stationsspiel bzw. dreimaliges Verlieren beim Stationsspiel) gibt es einen Punkt. Gewonnen hat das Team mit der höchsten Durchschnittspunktzahl. Alternativ können pro Team auch nur eine bestimmte Anzahl der besten Einzelergebnisse gewertet werden.

Anregungen zur Verkündigung

Möglichkeit Nr. 1 Menschen und Gott in Bewegung

Menschen aus allen Kontinenten sind in Bewegung. Wie kein anderes Symbol greifen die Olympischen Ringe diesen Gedanken auf. Citius, altius, fortius (lateinisch, zu deutsch: schneller, höher, stärker), das heutige Motto der Olympischen Spiele, beschreibt das menschliche Streben nach immer extremerer Bewegung weit über den Sport hinaus knapp und zutreffend. Immer mehr. Immer besser. Immer toller. Ist eigentlich alles zu toppen?

Eine der bekanntesten Bewegungsaktionen der Antike war der Lauf eines jungen Mannes, der nach der Legende nach dem Sieg der Athener in der Schlacht von Marathon die etwa 40 km lange Strecke nach Hause rannte. In Athen angekommen verkündete er „Wir haben gesiegt!“ und brach tot zusammen. Der Marathonlauf ist nach wie vor eine der olympischen „Königsdisziplinen“. Und weil Vielen „ein“ Marathon zu wenig ist, lassen sich heute nicht wenige von zahlreichen Ultramarathonläufen herausfordern: Beispielsweise beim Badwater Ultramarathon von Badwater im Death Valley auf den Mount Whitney in Kalifornien oder beim Transeuropalauf über vier- bis fünftausend Kilometer quer durch ganz Europa.

Im Mittelalter begannen Menschen im 16. Jahrhundert mit Weltumsegelungen. Sich einmal rund um den Globus bewegen ist vor allem in den letzten Jahrzehnten der Traum vieler geworden: Die Zahl der Weltumsegler hat zugenommen. Ein 14-jähriges Mädchen, das mit ihrer Jolle alleine die Welt umsegeln möchte, macht in den Medien Schlagzeilen. Andere machen es mit dem Flugzeug, einem Heißluftballon oder auf dem Fahrrad. Auch Weltreisen boomen.

In der Neuzeit gelang es den Menschen erstmals, sich in den Weltraum zubewegen. Beim „Wettlauf ins All“ während des Kalten Krieges in den 50er- und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts versuchten die USA und die Sowjetunion, sich möglichst weit in das Weltall zu bewegen. 1961 bewegte sich an Bord des sowjetischen Raumschiffes Wostok 1 Juri Gagarin als erster Mensch im Weltall. 1969 betritt der Amerikaner Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten – vor den Augen von mehr als einer halben Milliarde Fernsehzuschauern. Vielleicht erlebt einer von uns, dass der erste Mensch den Mars betritt!

Und wie bewegt sich Gott?

Er ist der Allerschnellste

BIBELTEXT: Psalm 147,15

„Er sendet sein Gebot auf die Erde, sein Wort läuft schnell.“ Es ist genial, wie sich die gute Nachricht von Jesus Christus in den letzten zwei Jahrtausenden rund um den Globus ausgebreitet hat und wie Gott zu jeder Zeit an jedem Ort bei jedem Menschen ist.

Er ist der Allerhöchste

BIBELTEXT: Jesaja 55,9

„So viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Es ist immer wieder überraschend, in der Bibel neue Gedanken zu eröffnen, die viel größer und höher sind als die Schwierigkeiten und Probleme, die vor uns liegen.

Und er ist der Allerstärkste

BIBELTEXT: Psalm 24,8

„Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR mächtig im Streit.“ Und er ist und bleibt der König aller Könige. Er hatte die Kraft und die Macht, unsere Erde und uns zu schaffen und sein Arm ist auch nicht zu kurz, um uns jeden Tag in unserem Leben kraftvoll zu begleiten.

Noch mehr bewegt mich aber, dass Gott das Motto dieser Welt „citius, altius, fortius – schneller, höher, weiter“ auf den Kopf stellt und sich mir auch ganz anders zeigt:

Er ist der Allerlangsamste

BIBELTEXT: 2. Mose 2,2

„Und Gott ruhte am siebenten Tag von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.“ Er erinnert uns daran, dass zu einem bewegten und einem bewegenden Leben auch regelmäßige Ruhezeiten gehören. Gott macht uns vor, wie wichtig auch für ihn Ruhe ist. Und auch in den Berichten über das Leben von Jesus hören wir, wie sehr er immer wieder Stille suchte und aus der Ruhe heraus wirkte.

Er ist der Allertiefste

BIBELTEXT: Römer 11,33; vgl. auch Psalm 139

„O, welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“ Es gibt keinen, der nicht jeden Tag noch etwas Neues von Gott erkennen könnte. Die Bibel ist wie ein Bergwerk mit Bodenschätzen, die nie vollständig abgebaut werden können. Je mehr und je tiefer ich mich auf Gott einlasse, umso mehr entdecke ich, wie wenig ich von ihm bisher erst entdeckt habe. Wenn ich mich einsam und tief verlassen fühle, kann ich spüren und erfahren, dass Gott genau dort schon längst auf mich wartet.

Und er ist der Allerschwächste

BIBELTEXT: Jesaja 53,3

„Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit.“ Es bewegt mich immer wieder neu, wenn ich irgendwo ein Kreuz oder ein Kruzifix sehe, wie Jesus, der alle Kraft und Macht gehabt hätte, sich selbst zu helfen und vom Kreuz herabzusteigen, seinen Weg in den Tod weiterging. Wie er sich verspotten und bestrafen ließ, obwohl er unschuldig war. Und wie er in aller Schwachheit und Verachtung als Gottes Sohn für uns Menschen den Weg zu seinem und unserem Vater im Himmel frei gemacht hat.

Gott hat Bewegung erschaffen. Und Gott liebt Bewegung. Gott möchte uns ganz bewegen –mit Leib, Seele und Geist.

Er gibt mir Ausdauer für meinen Tageslauf und schenkt mir Ruhe.

Er gibt mir Gedanken, die höher sind als meine, und er wartet bereits im tiefsten Punkt meines Herzens auf mich.

Er gibt mir Kraft in meinen Herausforderungen und er hat sich schwach gemacht für mich, damit ich ewig leben kann.

Gott bewegt! Und Gottes Bewegung bewegt mich!

Möglichkeit Nr. 2

Die Abschlussrunde
Eine weitere Möglichkeit, die biblischen Inhalte des Bibliathlon aufzugreifen, ist, in einer Abschlussrunde (z. B. vor oder nach der Siegerehrung) die einzelnen Stationen nochmals in Gedanken durchzugehen, das Erlebte aufzugreifen und kurz jeweils einen Gedanken zum Leitvers oder zu einem ausgewählten Leitvers anschaulich und auf das Erlebte bezogen weiterzugeben.

Anregungen für Spielstationen

Station 1 In der Bibel kannst du Jesus treffen!

Spiel: Große Tafel mit allen Büchern der Bibel und einem Feld „Jesus“. Dieses Feld muss mit dem Ball getroffen werden! (vgl. Anlage 3) Die beiden Jugendlichen werfen abwechselnd. Wenn beide treffen oder beide nicht treffen, wird nochmals geworfen. Nach drei Runden dürfen beide weiter. Idealerweise werden mehrere Bälle bereitgehalten; das beschleunigt den Spielablauf.

Alternative (bei Stau an der Station): Wenn ein Spieler getroffen hat, darf er weiter. Wenn ein Spieler nicht trifft, wirft zunächst der nächste wartende Spieler. Anschließend hat der andere Spieler seinen nächsten Versuch.

Leitvers: „Lasst das Wort Gottes reichlich unter euch wohnen.“ (Kolosser 3, 16a)

Station 2 Gott hält die ganze Welt in seiner Hand!

Spiel: Große aufblasbare Weltkugel (Durch messer ca. 1 m) möglichst lange mit ausgestrecktem Arm balancieren. Alternative (vor allem falls große Weltkugelbälle nicht vorhanden sind): das Spiel mit vier Weltkugel-Wasserbällen spielen. Jeder der beiden Jugendlichen muss sich („auf einer Erdumlaufbahn“) bewegen und balanciert auf jeder Handfläche (bei ausgestrecktem Arm) je einen Ball.

Leitvers: „Denn der Welt Grundfesten sind des Herrn, und er hat die Erde darauf gesetzt.“ (1. Samuel 2,8b)

Station 3 Gottes Geist führt dich!

Spiel: Auf einer Tischplatte werden parallel mit Latten und Holzklötzchen zwei (baugleiche) Parcours gelegt, durch die mit einem Trinkhalm ein Tischtennisball bewegt werden muss. Tipp: Falls knickbare Trinkhalme verwendet werden, am besten in das kurze Ende blasen lassen und das lange Ende mit der Hand führen. Alternative (bei Stau an der Station): mehrere mögliche Startpunkte festlegen und damit je nach Andrang eine variable Länge des Parcours auswählen. Für „Exklusiv-Version“: Latten und Holzklötze auf einer Holzplatte festleimen, ggf. Startpunkte mit einem Ring markieren und am Zielpunkt eine Vertiefung in die Holzplatte fräsen bzw. ein Loch in die Holzplatte bohren.

Leitvers: „Der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14,26)

Station 4 Alle die Fülle ist in dir!

Spiel: Aus einer großen Wanne (oder falls vor Ort möglich: aus einem Brunnentrog, Bach, See…) mit einem Becher in 20 Sekunden möglichst viel Wasser schöpfen.

Leitvers: „Vor dir ist Freude die Fülle.“ (Psalm 16,11)

Station 5 Gottes Regeln sind gut!

Spiel: In einem Spielfeld werden verschiedene Verkehrsschilder aufgestellt. Die Spielleitung nennt ein Verkehrsschild (z.B. „Radweg“). Jetzt müssen die beiden Jugendlichen möglichst schnell zu dem Verkehrsschild laufen. Wer das Schild als erster berührt, hat gewonnen.

Bauanleitung: Einzelne Zeichen jeweils auf DIN A 3-Format vergrößert kopieren (oder alternativ: selbst möglichst in Originalgröße zeichnen oder optimaler Weise: vom Bauhof der Gemeinde ausleihen!)

Leitvers: „Halte meine Gebote, so wirst du leben (Sprüche 4,4)

Station 6 Gott ist dein Schild! – Gott beschützt dich!

Spiel: Ein Golfball, der aus einem Rohr auf den Spieler zufliegt, muss mit einem Schild abgewehrt (getroffen) werden. Die Spielleitung lässt den Golfball für den Jugendlichen nicht sichtbar aus einem der beiden Rohre fallen. Die beiden Spielenden versuchen abwechselnd, den Golfball mit dem Schild zu treffen. Wenn beide treffen oder beide nicht treffen, wird nochmals für jeden ein Golfball durch eines der Rohre geworfen. Nach drei Runden dürfen beide weiter. Idealerweise werden mehrere Golfbälle und Schilder bereitgehalten; das beschleunigt den Spielablauf. Alternative (bei Stau an der Station): Wenn eine Person getroffen hat, darf sie weiter. Wenn eine Person nicht trifft, versucht zunächst der nächste wartende Spieler den nächsten Ball abzuwehren. Anschließend hat der andere Spieler seinen nächsten Versuch.

Bauanleitung: An zwei senkrechten Pfosten werden parallel die beiden Abwasserrohre befestigt. Das untere Ende sollte sich etwa 1 m über dem Boden befinden. Am unteren Ende wird jeweils ein Winkelstück aufgesteckt. Das Rohr selbst sollte etwa eine Neigung von 45° haben. Die beiden Winkelstücke werden so gedreht, dass der Ball aus dem einen Rohr nach links und aus dem anderen Rohr nach rechts fliegt.

Leitvers: „Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ (Epheser 6,16+17: „Geistliche Waffenrüstung“)

Wichtig: Bei dieser Station ist es besonders wichtig, dass die Anlage vor dem Spielbeginn passend auf die Gruppe einjustiert wird. Die Schwierigkeit kann durch den Standpunkt des Spielers (Entfernung zum Rohrende) sowie durch die Größe des Schildes beeinflusst werden.

Station 7 Jesus liebt dich wie du bist!

Spiel: Mit Wasserdampf bzw. Glasreinigungsmittel besprühte Spiegel mit Autoeiskratzer säubern.

Leitvers: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Joh. 1,9)

Station 8 Gott sagt „Ja!“ zu dir!

Spiel: Quiz: Beide Jugendlichen stehen im Abstand von 5m bis 6m voneinander entfernt. Zwischen ihnen steht ein Stuhl. Die Spielleitung liest eine Frage vor. Man darf sich nur bewegen, wenn die Antwort „ja“ ist. Gewonnen hat, wer als erster auf dem Stuhl in der Mitte sitzt.

Leitvers: „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ (Psalm 139,14)

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