Die 2. Missionsreise von Paulus

Diese Themenreihe enthält Gruppenstundenentwürfe für Jungscharen zur 2.Missionsreise von Paulus. Dabei werden Ereignisse bearbeitet, die in den Städten Philippi, Thessalonich, Athen und Korinth stattgefunden haben.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Apostelgeschichte 18,7-17

Das Ziel

Starter

Ich verstehe, mit welcher Botschaft Paulus vor 2.000 Jahren unterwegs war. Ich verstehe, dass das dieselbe Botschaft der Christen heute ist.

Checker

Ich verstehe, dass die Botschaft von Jesus auf der ganzen Welt verbreitet wird. Vor 2.000 Jahren, heute, weltweit.

Der Text an sich

Paulus ist befindet sich in Griechenland. Kapitel 17 berichtet von seinem Aufenthalt in Athen. Apostelgeschichte 18,1 berichtet von seiner Weiterreise nach Korinth. Hier spielt unser Text.

Das antike Korinth liegt auf einer Landenge zwischen dem griechischen Festland und der Halbinsel Peloponnes. Es war ein Verkehrsknotenpunkt. Von Meer zu Meer sind es etwa 6 Kilometer. An dieser Meerenge gab es den Diolkos, eine Trasse, auf der man ganze Schiffe mittels Pferden und Sklaven über die Landenge gezogen hat, um nicht die ganze Halbinsel umrunden zu müssen. Schaut euch die Landenge mal auf einer Karte an, in eurer Bibel oder im Internet. Von den Ruinen des antiken Korinth könnt ihr auch viele Bilder im Internet finden.

Während Athen stark philosophisch geprägt war, ist Korinth eher ein sozialer Brennpunkt. Viele Sklaven leben hier.

Synagogen gab es überall im Römischen Reich. Hier trafen sich die vor Ort lebenden Juden zum Gottesdienst. Auch in Korinth gab es eine. Sie ist Paulus erste Anlaufstelle (Vers 4), denn hier findet er Leute, die an den Gott Israels glauben. Ihnen erzählt er von dem Retter Jesu (Vers 5).

Vers 7: Titius Justus, der Paulus aufnahm, war ein Gottesfürchtiger. So nannte man Griechen, die an den Gott Israels glaubten und die Synagogengottesdienste besuchten. Es wird nicht deutlich, ob er selbst zum Glauben an Jesus kam, oder der Botschaft von Jesus nur wohlwollend gegenüberstand. Doch Jesus sagt: Wer nicht gegen uns ist, ist für uns! Markus (9,40)

Vers 8: Trotz Widerstand kommen viele Menschen in Korinth zum Glauben an Jesus Christus! Sie bilden die Basis für die neue Christen-Gemeinde. An diese Gemeinde hat Paulus Jahre später die beiden Korintherbriefe geschrieben.

Vers 9: Was genau bei der nächtlichen Vision von Paulus geschehen ist, steht nicht da. Doch die Botschaft muss für Paulus so wichtig und ermutigend gewesen sein, dass er anderen davon erzählt hat. So hat auch Lukas davon erfahren und das Erlebnis mit in seine Apostelgeschichte aufgenommen.

Verse 8 und 17: Der Synagogenvorsteher hieß Krispus und kam auch zum Glauben an Jesus. Eineinhalb Jahre später wird Sosthenes Vorsteher der Synagoge genannt. Vermutlich wurde Krispus auf Grund seines Glaubens an Jesus abgelöst und durch Sosthenes ersetzt.

Vers 12: Höhepunkt des Widerstandes gegen Paulus in Korinth ist die Anklage vor dem römischen Statthalter Gallio. Doch da er die Anklage ablehnt wird das ganze zur Farce für Paulus Gegner.

Der Text für mich

Wenn ich mir Bilder des antiken Korinth im Internet anschaue bin ich beeindruckt: Hier lebten Menschen, die zu dem Jesus beteten, zu dem ich auch bete. Auf den großen Straßen rannten und spielten Kinder aus Familien, die meinen Glauben haben. Neben der Synagoge war ein Haus gläubiger Leute.

Paulus war lange in Korinth und viele Menschen kamen dort zum Glauben. Trotzdem erscheint Gott ihm in einer Vision um ihn zu ermutigen. Warum? Es lief doch alles rund!? Von außen betrachtet vielleicht. Aber Gott sieht tiefer. Und er hat gesehen: Mein Paulus braucht neue Kraft. Das ermutigt. Gott sieht auch bei mir tiefer. Vielleicht bemerken andere nicht, wie es mir wirklich geht. Gott schon – und er ermutigt zur richtigen Zeit.

Dann kommt die Verfolgung doch, auch wenn sie hier glimpflich ausgeht. Eigentlich nicht verwunderlich. „Wie sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ sagt Jesus (Joh 15,20). Bin ich dafür auch bereit? Erzähle ich nur dort von Jesus, wo ich sicher bin? Zum Beispiel im Gemeindehaus? Mache ich meinen Mund auch dort auf, wo ich bei anderen Widerspruch auslöse? Herr hilf mir doch, viel mutiger zu dir zu stehen!

Der Text für dich

Starter

Dem Starter stellen sich Fragen: Viele Menschen kommen zum Glauben. Woran denn? Was ist das für ein Glaube? Was ist der Inhalt dieses Glaubens? Hier bietet es sich gut an, in dieser Lektion das Evangelium zu erklären.

Wenn ein Kind heute zum Glauben kommt, kann es die Erfahrung machen, dass es deswegen Ablehnung erfährt, sogar in seiner Familie. Dass das nicht unnormal ist, macht unsere Geschichte ja auch deutlich. Die Geschichte zeigt aber auch, dass ein Gott ist, der sieht und spricht.

Je nachdem in welchem Umfeld Kinder leben, ist ihnen fremd, dass es Familien gibt, die mit Jesus leben. Da kann es interessant sein zu entdecken, dass es solche Familien sehr wohl gibt und wo die in meiner Stadt leben.

Checker

Zu wissen, dass ich nicht alleine Jesus nachfolge, kann für den ein oder anderen Checker horizonterweiternd sein. Ermutigend zu entdecken: Überall hat Gott Leute. In meiner Stadt sind es vielleicht mehr als ich wusste!

Der Text kann Checker auch herausfordern! Manche Checker leben ein Doppelleben: In der Jungschar gewinnt man das Bibelquiz, in der Schule weiß niemand, dass man Christ ist.

Die Angst in der Gruppe abgelehnt zu werden ist groß und sie ist verständlich. Doch zu Jesus zu stehen gehört zum Christsein dazu! Wie das praktisch geht? Das können wir heute lernen!

Ermutigend ist: Gott sieht seine Leute. Er weiß, wann wir Ermutigung brauchen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Reise nach Korinth

Dieses Spielt geht ähnlich wie „Reise nach Jerusalem“. Während die Musik spielt, läuft man um die Stühle. Doch wenn die Musik aus ist, geht es nicht darum, allein auf einen Stuhl zu sitzen, sondern darum, nicht mehr den Boden zu berühren. Man sitzt und zieht die Beine hoch, oder man steht auf einem Stuhl. Dabei können sich auf einem Stuhl auch mehrere Personen befinden. Zum Beispiel acht Personen auf vier Stühlen. Bei jeder Runde wird ein Stuhl weggenommen. Wer den Boden berührt fliegt raus. Die am Ende auf dem letzten Stuhl sind haben gewonnen.

Idee 2:  Paulus packt den Koffer

Das alte Spielprinzip „Koffer packen“ wird auf Paulus angewendet, denn er war viel unterwegs. Ein Mitspieler fängt an und sagt einen Gegenstand, den Paulus mit in seinen Koffer packt, zum Beispiel: „Paulus packt den Koffer und nimmt einen Apfel mit“. Danach ist der Spieler daneben an der Reihe. Er wiederholt den Satz und fügt einen weiteren Gegenstand hinzu, zum Beispiel: „Paulus packt den Koffer und nimmt einen Apfel und einen Schlafsack mit.“ Wer schafft es sich die meisten Dinge zu merken, die Paulus mit in seinen Koffer packt?

Verkündigung

Erzählung

Wir erzählen die Geschichte in sieben Abschnitten. Jedem Abschnitt ist ein Gegenstand zugeordnet. Von Anfang an liegen alle sieben Gegenstände sichtbar für alle vorne, bzw. in der Mitte. Das weckt Neugier, was es mit den Gegenständen auf sich hat. Vorteil für den Erzähler: Er hat seine Gliederung vor sich auf dem Boden liegen.

  1. Der Altar – (Gegenstand: Schuhkarton mit der Aufschrift „Unbekannt“)

Was fällt euch zu dieser Kiste ein? Es geht um die Geschichte von letzter Woche. An was erinnert ihr euch? An den Altar für den unbekannten Gott. Das war in Athen.An was erinnert ihr euch noch?

2. Wanderstöcke

Was ist das? Wer braucht das? Wart ihr schon mal wandern? Was haben die Stöcke mit unserer Geschichte zu tun? Richtig, Paulus ist weitergezogen.

Apostelgeschichte 18,1: „Danach verließ Paulus Athen und ging nach Korinth.“ (vorlesen oder ein Kind vorlesen lassen)

Das war eine schöne Strecke immer am Meer entlang. Paulus kam also nach Korinth.

3. Landkarte Griechenland, Bilder vom antiken Korinth

Korinth lag an einer Landenge (auf Landkarte zeigen). Um die gefährliche Fahrt um die Halbinsel herum abzukürzen hat man bei Korinth eine Trasse über die Landenge gebaut. Da hat man die Schiffe drübergezogen. Mit Sklaven und Pferden.

Hier seht ihr Bilder von Korinth. Was erkennt ihr?

In Korinth gab es auch eine Synagoge. Das ist das Haus, in dem Juden Gottesdienst feiern. Dorthin ging Paulus. Dort hat er die Bibel erklärt und mit Menschen über Jesus gesprochen.

Dann heißt es in der Bibel:

„Er verließ die Synagoge und sprach von nun an im Haus von Titius Justus, einem Griechen, der sich zur jüdischen Gemeinde hielt; das Haus lag direkt neben der Synagoge.“ (Apostelgeschichte 18,7)

Dann ist folgendes passiert: „Der Synagogenvorsteher Krispus kam zum Glauben an Jesus als den Herrn und mit ihm seine ganze Hausgemeinschaft. Viele in Korinth, die davon erfuhren, kamen ebenfalls zum Glauben und ließen sich taufen.“ (Apostelgeschichte 18,8)

Das begeistert mich! Hier, in dieser Stadt, heute nur noch Ruinen, kamen Menschen zum Glauben an Jesus. Auch Kinder. Auf diesen Straßen liefen Leute rum, die christliche Lieder gesungen haben, wie wir es auch tun. Und die zu dem Jesus gebetet haben, der heute auch hier bei uns ist. Stark!

4. THE FOUR (4 Symbole) – siehe www.thefour.com

Die vier Symbole werden gezeigt. Wer kennt diese Symbole?

Diese Symbole stehen für das, was Paulus den Menschen in Korinth erzählt hat.

Was bedeutet das Herz? Es steht für Liebe. Für Gottes Liebe zu den Korinthern.

Was bedeutet das Geteilt-Zeichen? Es steht für Trennung. Streit trennt uns Menschen. Auch wir hassen uns manchmal oder verachten uns. Das trennt uns. Damals war es genauso. Und genauso trennt es uns von Gott.

Das Kreuz steht für Jesus. Mit seiner Hilfe können wir uns untereinander wieder versöhnen und vergeben, die Korinther damals und wir heute. Wir können wieder mit Gott versöhnt sein.

Für was steht das Fragezeichen? Was mache ich mit meinem Wissen über Jesus?

Krispus hat gesagt: Mit diesem Jesus will ich leben! „Der Synagogenvorsteher Krispus kam zum Glauben an Jesus als den Herrn und mit ihm seine ganze Hausgemeinschaft.“

Das finde ich krass. Das, was Paulus vor 2.000 Jahren den Menschen in dieser antiken Stadt erzählt hat ist dasselbe, was wir heute in der Jungschar erzählen!

5. Kopfkissen und Taschenlampe

Warum ein Kissen?!? Eines Abends lag Paulus im Bett und konnte nicht schlafen. Er hat sich Sorgen gemacht. Was, wenn mich die Römer verhaften? Was, wenn die Juden mich hassen, weil jetzt Menschen ihre Synagoge verlassen? Denn viele sind ja zum Glauben an Jesus gekommen! Paulus hatte Angst. Dann ist plötzlich etwas passiert.

(Taschenlampe anknipsen und auf Kissen leuchten.)

Gott hat zu Paulus gesprochen! „Der Herr sagte in einer nächtlichen Vision zu Paulus: »Hab keine Angst, sondern verkünde unbeirrt die Gute Nachricht! Ich bin bei dir! Niemand kann dir etwas anhaben; denn mir gehört ein großes Volk in dieser Stadt.« (Apostelgeschichte 18,9-10)

Das bewegt mich. Gott hat gesehen, wie es Paulus ging. Er wusste genau, dass er Angst hatte und er hat ihn ermutigt.

6. Waage

Die Waage steht für Gerechtigkeit. Irgendwann haben Paulus jüdische Feinde ihn tatsächlich geschnappt und vor das römische Gericht gebracht. Doch der römische Statthalter hat gesagt: Das sind Glaubensdinge, die müsst ihr selbst klären.

7. Knüppel

Was ist das? Ein Knüppel. Weil ihr Anklage vor Gericht gescheitert ist, sind seine jüdischen Feinde so wütend geworden, dass sie sich im Gerichtssaal gegenseitig verprügelt haben. Aber Paulus blieb frei.

Die andere Idee

Unterwegs zu einem Christen

Wir besuchen eine Person aus der Gemeinde zuhause. Dort lesen wir den Bibeltext. Dann erzählt die Person, wie sie zum Glauben an Jesus kam und was der Glaube ihr heute bedeutet. Eine andere Möglichkeit ist, dass wir kurze Berichte von Personen aus anderen Ländern hören, die heute an diesen Jesus glauben, von dem Paulus vor 2.000 Jahren im antiken Korinth erzählt hat.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wir gehen bei der Wiederholung an den Gegenständen entlang. Die Kinder erzählen, was sie sich zu den einzelnen Gegenständen gemerkt haben.

Gespräch mit Stadtplan

Wir brauchen eine Landkarte/einen Stadtplan von unserem Ort (evtl. ausgedruckt aus Internet) und überlegen, wo bei uns Christen leben. Diese Orte zeichnen wir auf der Karte ein?

  • Wo findet unsere Jungschar statt?
  • Wo treffen sich bei uns Christen? Wo finden Gottesdienste statt?
  • Wo lebt unser Pfarrer oder Pastor?
  • Wo leben wir? Wo kennen wir andere Christen?
  • Wie sieht Christsein heute aus?

Merkvers

Einleitung: Es gibt einen Vers in der Bibel, der die Botschaft der Bibel, und damit Paulus Botschaft und unsere Botschaft, sehr kompakt zusammenfasst

Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben. Johannes 3,16

Methode: Jeder kriegt den Vers auf einem Kärtchen. Und darf ihn für sich durchlesen. Wer meint, er könne ihn auswendig, legt das Kärtchen vor sich umgekehrt auf den Boden, meldet sich und sagt ihn auf.

Gebet

Wir nehmen uns den Stadtplan vor, auf dem unsere Wohnorte und die von Gemeindegliedern eingezeichnet sind (siehe „Gespräch mit Stadtplan“). Wir ergänzen Freunde oder Nachbarn, die Jesus nicht kennen. Wir beten anhand der Karte, dass Leute Jesus kennenlernen.

Kreatives

Wortloses Buch basteln.

Dazu brauchen wir farbiges Papier. Jede Seite besteht aus einer farbigen Fläche.

  • Gelb (Gold) steht für Gott, seine Liebe und Reinheit und Majestät.
  • Schwarz steht für den unreinen, hässlichen Zustand unseres Herzens.
  • Rot steht für das Blut, das Jesus vergossen hat als er an unserer Stelle bestraft wurde.
  • Weiß steht für das reine, sauber gewaschene Herz, das Jesus mir geben möchte wenn ihn darum bitte.
  • Grün steht für das Leben mit Jesus. Er möchte uns verändern.

Oder wir nutzen die Symbole von THE FOUR.

Herz – steht für die Liebe Gottes.

Geteilt-Zeichen – steht für Trennung. Ich bin getrennt von Gott, von anderen…

Kreuz – Jesus hat eine Möglichkeit zur Rettung geschaffen.

Fragezeichen – was ist meine Reaktion auf dieses Wissen?

Spielerisches

Diolkos-Rennen.
Anstatt Schiffe ziehen wir uns selbst. Zwei Teams. Einer sitzt auf einer Decke, zwei „Zugsklaven“ fassen die Decke und ziehen ihren Mann ins Ziel. Welches Team ist schneller?

Rätselhaftes

Landkartenrätsel

Die Teilnehmer werden in kleine Teams eingeteilt. Jedes bekommt eine Landkarte oder einen Atlas. Die Karten müssen nicht identisch sein, man sollte aber bei den Fragen darauf achten, dass es auf jeder Karte möglich ist, eine richtige Lösung zu finden. Nun werden Aufgaben gestellt. Hier einige Beispiele:

Suche eine Stadt mit 4 Buchstaben.

Suche eine Stadt, die an einer Flussmündung liegt.

Suche eine Stadt, die mindestens 100 km vom Heimatort entfernt ist.

….

(T)Extras

Spiel

Wer hat Angst vor Gallio?
Ein Kind (Gallio) steht auf der einen Seite des Raumes, alle anderen auf der anderen Seite. Gallio ruft: Wer hat Angst vor Gallio? Alle Kinder: Niemand! Gallio: Und wenn ich komme? Dann prügeln wir.
Gallio rennt los, den Kindern entgegen, diese versuchen die entgegengesetzte Wand zu erreichen. Wenn Gallio ein rennendes Kind abklatscht, ist es nun in seinem Team.

Paulus erlebt, wie in Korinth Menschen, Familien und Kinder zum Glauben an Jesus Christus kommen. Doch was glauben Christen eigentlich? Unter anderem darum geht es in diesem Entwurf zu Apostelgeschichte 18. Geeignet für Jungschar,

Vorbereitung

Für die Teilnehmer wird ein Stuhlkreis gestellt. In den Kreis wird eine große Spirale aus breitem, leicht gedrehtem einfarbigem Stoff gelegt. An der Spirale entlang werden Stück für Stück (in chronologischer Reihenfolge) Symbole zum 23. Psalm gelegt. Hierbei steht je ein Symbol für einen Vers. Während der Predigt geht die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter von außen nach innen Stück für Stück den Weg der Spirale entlang und „windet“ sich so durch den Psalm. Dadurch gelangt die Gruppe immer tiefer ins Verstehen von Gottes Herrlichkeit.

Symbole

Hirtenstab, Kein-Mangel-Rucksack (knallvoll), grüne Aue (grünes Tuch+ Pflanze), frisches Wasser (blaues Tuch mit Wasserschale), Hängematte, schwarzes Tuch + Steine für finsteres Tal, Holzknüppel, gedeckter Tisch mit vollem Becher, Salbölkrug/Karaffe, Schatzkiste für Gutes und Barmherzigkeit+große Kerze+kleine Kerzen in der Anzahl wie die Segnungsstationen.

Außerdem werden noch „Ruheplätze“ eingerichtet, das bedeutet: es werden 2 bis 3 Segnungsstationen, die mit einer Blume und einem kleinen Schälchen mit Salböl (z.B. Massageöl) sowie mit Kärtchen, auf denen Segenssprüche/Bibelverse stehen, schön gestaltet sind, in das Ganze eingebunden.

Gottesdienstablauf

Votum

„Wir beginnen diesen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters, der David sein Leben lang begleitet und begeistert hat, und der auch uns begeistern will.
Wir beginnen diesen Gottesdienst im Namen des Sohnes Jesus Christus, der zum begeisterten Glauben an ihn einlädt und mitten unter uns diesen Gottesdienst mitfeiert.
Und wir beginnen diesen Gottesdienst im Namen des Heiligen Geistes, der uns die Begeisterung am Glauben schenkt und uns helfen will, diese Begeisterung auf ganz unterschiedliche Weise auszudrücken.
Wir beginnen diesen Gottesdienst im Namen des dreieinigen Gottes, der in allen Jugendkreisabenden/auf der Freizeit dabei war, und der uns helfen will, die Begeisterung, die Anregungen und die Vorsätze mitzunehmen in den Alltag und der jetzt mit uns diesen Gottesdienst feiert. Amen.“

Bilder vorm inneren Auge

Die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter nennt einzelne Stationen aus dem Leben Davids. Die Teilnehmenden sollen sich bei jeder Nennung einer Lebensstation (kurzes Innehalten) ein Bild vor dem eigenen, innerenAuge ausmalen. So haben alle danach 12 „Bilder“, die später in der Predigt noch einmal hergeholt, mit dem Symbol (im Kreis) und einem Vers aus dem Psalm verbunden werden.

1. Bild David, der Hirtenjunge mit seinen Schafen und Ziegen auf der Wiese, in Wassernähe

2. Bild Freundschaft David und Jonathan

3. Bild David singt für Gott Psalmen

4. Bild David auf der Flucht vor Saul, hat Angst, ist in Bedrängnis

5. Bild David auf der Flucht vor Saul, vertraut Gott, dass der ihm beisteht

6. Bild David und Goliath vor dem Kampf

7. Bild David und Goliath nach dem Kampf, David als Sieger

8. Bild David wird als Hirtenjunge von Samuel zum König gesalbt

9. Bild David wird zum König über ganz Israel eingesetzt und gesalbt

10. Bild David wird als König geachtet und verehrt

11. Bild David betet zu Gott

12. Bild David tanzt begeistert vor der Bundeslade

Predigt

1. Bild David, der Hirtenjunge mit seinen Schafen und Ziegen, auf der Wiese, in Wassernähe „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.“

Symbole: Hirtenstab, blaues Tuch+ Wasserschale und grünes Tuch mit Pflanze

„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ David wusste, von was er da spricht. Er kannte sich aus und ihm war klar, wie wertvoll Schafe für einen Hirten sind und wie aufopferungs- und liebevoll der Hirte auf seine Schafe Acht gibt.

Mir wird nichts mangeln, mir fehlt es an nichts. So also kümmert sich der gute Hirte um seine Schafe. Er kümmert sich um jedes, um die Großen und die Kleinen, um die Schwachen und Starken.

Nun, dieses Bild vom guten Hirten und seinen Schafen sagt ja, dass Gott wie der Hirte ist und wir seine Schafe. Mit Schafen verglichen zu werden, ist ja doch streng genommen kein Kompliment, oder?

Wenn jemand zu mir sagt: Du Schaf!, dann liegt das daran, dass ich mich irgendwie blöd angestellt habe. Also mit der Bezeichnung Schaf schwingt so etwas von Dümmlichkeit mit. Aber wie David als Hirte weiß, liegt hier ein Irrtum vor – Schafe sind ganz und gar nicht dumm. Ihren schlechten Ruf haben sie vielmehr davon, dass sie so schlecht sehen können, darum wurden sie oft für dumm gehalten.

Schafe können also ihren Hirten nicht sehen, aber sie können ihn fühlen und hören. Sie können sogar sehr gut hören. Das Hören ist bei Schafen die wichtigste Sinneswahrnehmung. Sie sind absolut fixiert auf die Stimme ihres Hirten, sie kennen diese Stimme und folgen ihr.

Gott selbst also will der gute Hirte für sein geliebtes Volk sein. Mit Jesus Christus, als dem guten Hirten für alle Menschen, zeigt er, wie sehr er die Menschen liebt. Jesus Christus gab sich aus Liebe zu allen Menschen hin, dass sie ihm als Hirten folgen sollen, sich auf ihn verlassen und ihn lieben sollen.

Jesus Christus ist für uns Christen unser guter Hirte, er ist es, der sagt: Ich bin der gute Hirte, meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

2. und 3. Bild Freundschaft David und Jonathan und David singt für Gott Psalmen „Er erquicket meine Seele.“ „Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“

Symbole: Hängematte + „Kein-Mangel-Rucksack“

Gott erquicket meine Seele: er lässt es mir gut gehen, er schenkt mir Gegenüber, wie Jonathan dem David zum Gegenüber und besten Freund wurde. Er rüstet mich mit Mut aus, es mir und anderen gut gehen zu lassen, er schenkt mir einen Lebensraum, in dem ich mich entfalten und wachsen kann.

Und Gott schenkt mir Gaben – auch Gaben, um ihn zu loben. David zum Beispiel schenkte er musikalische Fähigkeiten und, wie einige wahrscheinlich wissen, auch tänzerische… Welche Fähigkeiten hast du?

Gott erquicket meine Seele und gibt mir neue Kraft – als Bild kann man sich das Ausspannen und gemütliche Liegen in der Hängematte vorstellen, die Seele baumeln lassen, neue Kraft tanken.

Die „rechte Straße“ ist wörtlich übersetzt eine „Straße der Gerechtigkeit“, das heißt, eine, die zu einem guten, heilsamen Ziel führt.

Gott führt mich auf rechter Straße – aber gehen muss ich diesen Weg selbst. Und dieser Weg führt auch durch Versuch und Irrtum.

Die Holzwege erweisen sich als „holzreich“ und wohl auch als hilfreich, sie gehören wohl auch dazu, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und zu lernen. Wie oft sträuben wir uns doch auch, den richtigen Weg zu gehen?

4. Bild David auf der Flucht vor Saul, hat Angst, ist in Bedrängnis“Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal fürchte ich keinUnglück.“

Symbol: dunkles Tuch + Steine

Wahrscheinlich können wir alle dieses finstere Tal nachvollziehen. Wir alle haben schon gute und schlechte Zeiten erlebt. Wenn etwas Schlimmes passiert, steht das „Warum“ groß in der Luft, wir möchten es Gott anklagend zuschreien. Wie schwer fällt es uns in solchen Zeiten, mit Gott zu reden. Da hilft es, einfach mit den Worten von David zu beten, der auch die schlimmen Zeiten kennt und immer wieder erfahren durfte, dass Gott auch durch diese Zeiten hindurchbegleitet hat.

5. Bild David auf der Flucht vor Saul, vertraut Gott, dass der ihm beisteht „Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“

Symbol: Holzknüppel

David auf der Flucht vor Saul in großer Bedrängnis. Aber er wusste, Gott ist mit ihm unterwegs, er flieht mit ihm, er beschützt und tröstet ihn. Ein Beispiel ist das Erlebnis in der Höhle oder die Flucht, bei der Sauls eigene Tochter mithalf.

Habt ihr schon mal überlegt, was das heißt: dein Stecken und Stab trösten mich? Wie kann denn ein Stecken oder ein Stab trösten? Mit dem Stecken und Stab hat es Folgendes auf sich: Ein Hirte hatte früher immer zwei Arten von Stecken dabei. Einmal einen Knüppel, mit dem er die wilden Tiere schlagen und vertreiben konnte, wenn sie die Herde angriffen. Mit dem anderen Stecken, der eine Astgabel hatte, konnte er Schafe, die vom Weg abkamen, wieder zurückholen. Er tut das, indem er nach einem Bein des Schafes mit der Astgabel greift und so das Schaf mit dem meist langen Stecken zurückholt. Dieser lange Stecken kann auch die Besonderheit haben, dass er oben gebogen ist, diesen Stab haben wir im Kopf, wenn wir an den sogenannten Hirtenstab denken.

Also wenn es heißt: dein Stecken und Stab trösten mich, dann drückt der Psalmist damit aus: mein Hirte verteidigt mich, wenn andere über mich herfallen und er holt mich zurück, wenn ich vom Weg abkomme. Er hilft mir zurück, wenn ich abrutsche, er macht sich mit diesem Stecken auf die Suche nach dem Verlorenen und Verirrten.

Auch der große David, der Gesalbte, der von Gott auserwählte König, der Goliathbezwinger und Psalmdichter – auch er ist nicht nur einmal vom Weg abgekommen. Am Bekanntesten ist wohl die Batseba-Geschichte. Gott lässt ihn aber nicht ins Abseits laufen, sondern er begleitet ihn, holt ihn mit seinem Hirtenstab wieder zurück. Wie tröstlich, dass die große Figur David auch Schwächen hatte und Gott auch damit Geduld hatte. Denn das haben auch wir nötig. Welch ein Trost, dass Gott uns trösten will, welch ein Trost, dass Gott mit der Keule dasteht und auf uns aufpasst und welch ein Trost, dass er mich nicht in die Irre laufen lässt, sondern mich mit seinem Hirtenstab sanft wieder auf den richtigen Weg zurückholt.

6. und 7. Bild David und Goliath vor dem Kampf und David und Goliath nach dem Kampf, David als Sieger „Du bereitest vor mir einen Tischim Angesicht meiner Feinde.“

Symbol: gedeckter Tisch mit vollem Becher

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. David sah auch den Feind vor sich. Einen ziemlich großen sogar, der wie ein übermächtiger Berg erschien. David muss wohl auch gespürt und gewusst haben, Gott ist mit dabei, mit ihm werde ich diesen übermächtigen Riesen besiegen. Er richtet schon das Festmahl. Jeder kennt bestimmt auch solche Berge, die sich vor mir auftürmen und wo ich mir wie der kleine David vorkomme.

Mittlerweile haben sogar ganz hohe Herren dieses „Davidprinzip“ entdeckt und ein Buch darüber geschrieben. In dem Buch „Das Davidprinzip“ schreibt Wendelin Wiedeking aus Zuffenhausen über sein erfolgreiches Unternehmen „Porsche“. Auch er hat einmal ganz klein angefangen, noch als Student. Berühmte andere Leute haben mitgeschrieben, so z. B. Gerhard Schröder, Steffi Graf, Martin Walser, Lothar Späth, Rezzo Schlauch.

Das Davidprinzip wünschen wir uns auch. Es klappt manchmal mehr und manchmal weniger. Aber es geht ja nicht darum, dass wir immer so erfolgreich in der Geschäftswelt sind, sondern dass wir die „Riesen“ in unserem Leben angehen und besiegen, weil wir von Gottes Begleitung wissen und davon, dass er schon den Tisch für uns gedeckt hat, uns einlädt, es gut mit uns meint. Er will uns verwöhnen und ist ein liebevoller Gastgeber. Manchmal sind die Feinde noch ganz nah. Trotzdem darf ich die Ruhe haben und mich bei Gott niederlassen und muss nicht in hektische Betriebsamkeit ausarten und Gott dabei ausklammern.

8. und 9. Bild David wird als Hirtenjunge von Samuel zum König gesalbt und David wird zum König über ganz Israel eingesetzt und gesalbt „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“

Symbol: Salböl/Karaffe

David erfährt, wie gut es Gott mit ihm meint. Er lässt ihn, den einfachen Hirtenjungen, zum König salben.

Der Hirte bereitet dem Schaf einen Tisch im Angesicht seiner Feinde und salbt sein Haupt mit Öl und schenkt ihm voll ein. Hier wird beschrieben, wie gut der Hirte sich kümmert: ringsum wilde Tiere im Wald und auf dem Feld, aber die grüne Wiese mittendrin, auf der sich die Herde stärken kann.

In Israel ist es bei den Hirten noch heute üblich, dass sie abends, wenn die Schafe in den Stall wollen, den Kopf der Schafe von Dornen und Stacheln befreien, die im Laufe des Tages eingedrungen sind. Sie verschließen die Wunde mit etwas Öl und salben folglich das Haupt. Damit das Tier aber in dieser Zeit still hält, schöpft der Hirte frisches kühles Wasser und der Durst des Schafes wird dabei sehr gut gestillt.

So ist es bei den Schafen. Bei den Menschen ist das Salben des Hauptes mit Öl auch eine ganz besondere Geste. Sie gehört zur Einsetzung von Männern und Frauen des Volkes wenn sie als König oder Königin über das Volk gesetzt werden. Einige Tropfen kostbares Öl benetzen den Menschen da, wo er Gott am nächsten ist, am Haupt, am Kopf. Da, wo – wie wir heute wissen – das wichtigste Organ sitzt, das Gehirn.

Und dann der Becher, er wird nicht nur so voll gefüllt, dass sich ein „Berg“ auf ihm bildet. Es ist ein überfließender Becher, randvoll und noch mehr. Stellen wir uns einen Tonbecher vor, er ist, auch wenn er groß sein sollte, immer so klein, dass er die Fülle nicht fassen kann. Doch der ihn füllt, spart nicht, er lässt fließen. Von einem Schweizer gibt es die Übersetzung: „er schenket mir schwibbeli-schwabbeli voll ein“. Was ist das für ein schönes Bild vom Überschwappen! Gott spart nicht an uns. Wer den Becher hält, in den Gott einschenkt, bekommt nicht nur nasse Finger, er bekommt einen Eindruck vom Überfluss, der im Glauben liegt. Es ist immer viel mehr von Gott geschenkt, als wir wissen.

Wir sehen immer gerne den leeren Becher. Zu wenig Geld, zu wenig Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, zu wenig Engagement. Manchmal muss man es wieder richtig lernen, den überfließenden Becher wahrzunehmen.

10. Bild David wird als König geachtet und verehrt „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang…“

Symbol: Schatzkiste für Gutes und Barmherzigkeit

David wurde als König geachtet und verehrt. Trotz mancher Aktionen von ihm, die nicht richtig waren, trotz mancher Erlebnisse, die er verkraften musste, wendet sich Gott nicht von David ab. Er bleibt ihm treu und begleitet ihn. Immer wieder schenkt er ihm den Becher voll ein, lässt ihm Gutes zukommen.

David hat Gottes Segen erfahren und er soll nun auch ein Segen für andere sein: für sein Volk, für das er als König von Gott eingesetzt wurde. Auch wir erfahren von Gott Gutes und Barmherzigkeit, erfahren seinen Segen und sollen diesen Segen auch an andere weitergeben und Gott dafür danken.

11. und 12. Bild David betet zu Gott und David tanzt begeistert vor der Bundeslade „… und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“

Symbol: große Kerze + kleine Kerzen in der Anzahl wie die Segnungsstationen

David hat es begriffen: bei Gott geht es mir gut, Gott ist meine Zuflucht in schwierigen Zeiten, Gott ist meine Freude in guten Zeiten. Deshalb kann er nicht anders, als zu Gott zu beten, als ihm Psalmen zu schreiben und zu singen, als vor ihm begeistert und ausgelassen zu tanzen.

Es ist wie bei den Schafen, die am Abend von der Weide geholt werden. Der Hirte versorgt sie, gibt ihnen Wasser, versorgt ihre Wunden und salbt sie mit Öl und erst dann kommen sie in den sicheren Pferch, in den wärmenden Stall, hier finden sie Ruhe und Geborgenheit, wie auch wir bei Gott die Ruhe und Geborgenheit finden.

Zusammenfassung

Psalm 23 gibt uns eine Innenansicht vom Glauben. Wir gehen wie durch einen mit Glasfenstern versehenen Raum.
• Es treten Bilder vor Augen, die Gott als Hirten zeigen.
• Es tritt eine Vorstellung vor Augen, die Gott als Gastgeber zeigt.
• Not wird sichtbar, Trauer, gelindertes Leid.

Doch in der Mitte sehen wir, was von Gott selbst gezeigt wird. Es ist sein Wollen und sein Tun in hoher Verdichtung, das hervortritt.

„Weiden“, „führen“, „erquicken“,“trösten“, „einen Tisch bereiten“, „salben“ und dann „voll einschenken“. Wer möchte diese Innenansicht des Glaubens nicht für immer festhalten, sehen und hören, wie Gott es wirklich mit uns meint.

Wer etwas von Gott wissen möchte, sollte sich Psalm 23 genauer anschauen und sich selbst ein Bild machen. Minimalismus hat in der Innenansicht von Psalm 23 wenig Platz. Tiefe Farben und dann auch die klaren Aktionen, die von Gott ausgehen.

Nichts wird mir mangeln

  • er weidet mich auf einer grünen Aue, da gibt es nur saftiges Gras (ist vor allem interessant in Israel, wer mal dort war, weiß, wie kostbar Wasser ist und saftiges Grün)
  • er führt mich (lässt mich nicht alleine suchen, nimmt mich an der Hand) zum frischen Wasser, nicht nur zu irgendeinem Wasser, sondern zu klarem, kühlem, sprudeligem (wer sich schlimmen Durst vorstellt, bekommt so eine Ahnung von dem wertvollen herrlichen frischen Wasser)
  • er erquicket meine Seele, gibt mir neue Kraft – als Bild kann man sich das Ausspannen und gemütliche Liegen in der Hängematte vorstellen, die Seele baumeln lassen, neue Kraft tanken
  • er führet mich, nimmt mich an der Hand
  • er ist bei mir
  • er tröstet mich (als Bild: ein weinendes Kind, das sich in die schützenden und tröstenden Arme der Mutter schmiegen kann und alles wird gut)
  • er deckt den Tisch für mich, übervoll, lädt mich ein

Was für ein Gott!!! Dies durfte David erfahren und dies darf auch ich erfahren!

Zeit der Stille

Es folgt eine Zeit der Stille, in der jede und jeder noch einmal über die Worte nachdenken kann und als Hilfe die Psalm-23-Spirale mit den Symbolen vor sich hat. Außerdem können so die Jugendlichen überlegen, wo sie gerade stehen: beim erfrischenden Wasser, Hängematte und gedecktem Tisch, oder eher im finsteren Tal? Ein weiterer Impuls könnte sein, sich zu überlegen, welche Situation mich gerade beschäfigt und wie ich im Moment vor Gott stehe.

Es schließt sich ein stilles Gebet an, um all das vor Gott bringen zu könen, was mich belastet, was mich freut, was mich umtreibt.

Segnungs- und Salbungsteil

Um die Jugendlichen in das Thema Salbung hineinzuführen, wird kurz etwas zum Thema Salben und Segen gesagt. Danach salbt die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter, die/der die Predigt gehalten hat zuerst die Mitarbeitenden, die später an einer Segensstation („Ruheplatz“) stehen. So können diese als Gesegnete den Segen weitergeben. Sie geben also nicht nur, sondern sind zuvor selbst beschenkt worden. Außerdem sehen die Jugendlichen, wie das „Salben“ abläuft und verlieren die Scheu davor. Nach dem Salbungsteil gehen die gesalbten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihre Segensstationen und nehmen eine der Kerzen mit, die in der Mitte der Spirale stehen. Anschließend werden Lieder gesungen. In dieser Zeit können alle, die möchten, zu einer der Salbungs- und Segnungsstationen gehen. Dort werden sie empfangen. Die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter tropft einen Tropfen Salböl in die Hand des Jugendlichen und verreibt diesen langsam und kreisförmig in dessen Handfläche. Am Ende wird ein Kreuzzeichen in die Handfläche gezeichnet. Dadurch wird die Handinnenfläche warm und der Duft entfaltet sich, die Berühung wird spürbar. Im Anschluss daran erhalten die Gesalbten einen Segen zugesprochen und ein Kärtchen, auf dem dieser Segen noch einmal notiert ist, um es mit in den Alltag zu nehmen. Alle Mitarbeiternnen und Mitarbeiter bleiben an ihrem „Ruheplatz“ sitzen, bis an keiner Station mehr ein Gast ist; dann nehmen sie ihre Kerzen und tragen sie wieder in die Mitte und setzen sich. Der Gottesdienstablauf geht weiter.

Kurze Einführungsworte zum Salben und Segnen

„Offenbar gehören Zeichenhandlungen, durch die etwas von Gottes Größe und Gegenwart sichtbar wird, tief zu unserem menschlichen Wesen. Sie sind eine große Hilfe. Gott als unser Schöpfer muss dies gewusst haben. Wie sonst könnte es kommen, dass die Bibel voll ist von Zeichen und Handlungen, die Gott der Menschheit und einzelnen Menschen gegeben hat, um ihnen seine Nähe, Fürsorge und Gegenwart sichtbar zu machen. Zu diesen Zeichenhandlungen gehört auch die Salbung. Dabei ist nicht die Handlung das Wichtigste, sondern Gott, der Geber dieser Handlungen, der dreieinige Gott. An mehreren Stellen wird berichtet, wie Menschen in besonderen Situationen gesalbt wurden. Der Psalm 23 nimmt die Salbung auf (du salbst mein Haupt mit Öl) und auch Jesus ließ sich in Bethanien vor seinem schweren Gang ans Kreuz salben. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen tief berührt sind, wenn sie gesalbt werden, da gibt es etwas zu spüren und zu riechen von Gottes Wohltaten.

„Riech hin“ ist die Aufforderung an uns. Riech hin und spüre, wie gut es Gott mit dir meint. Spüre in der Berührung des Menschen, der dich salbt, die zärtliche Berührung von Gott selber. Im Element des Salböls wird Gottes Nähe spürbar. Riech hin und erschnuppere den herrlichen Duft von Gottes Größe und seinem Reich. Begreife und erfahre, wie Gott sich dir persönlich zuwendet.

Alle sind eingeladen, sich salben und segnen zu lassen und an die Ruheplätze zu kommen, die die Bilder des Psalm 23 noch einmal aufnehmen. Der gedeckte Tisch, die saftigen grünen Auen, das Salböl, Gottes Barmherzigkeit. Eingeladen sind wir alle. Wer Leiden trägt und wer glücklich ist. Wer Gott gerade ganz nahe oder auch fern ist. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin wird da sein, euch den Segen Gottes zusprechen und die Hand salben. Wem der Segen zugesprochen ist, wer in den Händen gesalbt worden ist, der stellt dem oder der Nächsten seinen Platz zur Verfügung. Einfach schauen, wo gerade Platz ist. Der Segen Gottes ist unabhängig von den Personen, die ihn zusprechen.

Wer nicht teilnehmen möchte, der kann beten – still oder im gemeinsamen Gesang. Jeder soll sich dessen gewiss sein, dass wir hier nichts tun können, außer es wird von Gott geschenkt.“

Gebetskärtchenaktion

Jede/r erhält ein Kärtchen und kann darauf einen Dank und/oder eine Bitte/Fürbitte draufschreiben. Die Kärtchen werden in einem Körbchen eingesammelt, das in die Mitte der Spirale gestellt wird. Zwei oder drei Mitarbeitende ziehen jeweils einige Kärtchen und binden sie in ein Gebet mit ein, geendet wird mit dem gemeinsamen Vaterunser. Erklären, dass Gott alle unsere Anliegen sieht, hört und kennt, auch die, die nicht vorgelesen wurden und symbolisch bei der Kerze stehen. Diese Gebetsform ist sehr persönich, weil nicht „großflächig“ und „allgemein“ gebetet wird, sondern ganz konkrete Anliegen der Jugendlichen zur Sprache kommen.

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