Der mit der Wildsau kickt

Fußball in Wald und Flur

Im englischen Ashbourne findet jedes Jahr an Faschingsdienstag und Aschermittwoch seit dem 12. Jahrhundert ein Volksfußballspiel statt – Shrovetide-Football. Das Spielfeld ist drei Meilen lang, seitlich gibt es praktisch keine Begrenzung. Die Tore markieren zwei Steinpyramiden, jeweils am Ende des Spielfelds. Die Teilnehmendenzahl der beiden Mannschaften ist praktisch unbegrenzt – meist sind es einige hundert. Anstoß ist in der Mitte des Spielfeldes im Zentrum von Ashbourne. Über Felder, über Stock und Stein, durch winklige Gassen, über Zäune und Mauern wird der Ball getragen, getreten und geworfen. Ein Tor wird erzielt, indem der Ball dreimal hintereinander die gegnerische Steinpyramide berührt. Der Shrovetide-Ball ist etwas größer als ein normaler Fußball und bunt bemalt.

Regeln

– Kein Durchqueren von Privatbesitz

– Der Ball darf nicht auf Friedhöfen, Gräbern und Gedenkstätten gespielt werden

– Keine unnötige Gewalt

– Der Ball darf nicht in Taschen oder Rucksäcken versteckt oder mit (motorisierten) Fahrzeugen transportiert werden.

– Ein Tor wird nur dann als gültig betrachtet, wenn der Ball drei Mal hintereinander eines der Tore berührt. Wenn das Tor vor 17.00 Uhr fällt, wird ein neuer Ball ins Spiel gebracht.

– Das Spiel endet um 22.00 Uhr. Der Ball wird zurückgebracht.

Struktur und Taktik

Nach dem Einwurf (Anstoß) entwickelt sich sofort der „Hug“ (Spielerknäuel). An Ballbesitz, wie beim normalen Fußballspiel, ist nicht zu denken. So versuchen beide Mannschaften – ähnlich wie beim Rugby – Ball und Gegner vor sich her zu schieben. Für den Fall, dass der Ball einmal aus dem Gewühl springt, halten sich um den „Hug“ herum einige Spieler auf, die darauf abzielen, Raum durch Laufspiel zu gewinnen.

Umsetzung

Das Spiel kann auf teilnehmendenstarken Sommerfreizeiten oder Camps gespielt werden. Auch die Jugendgruppen zweier benachbarter Orte können gegeneinander spielen. 20 gegen 20 sollten es schon sein. Die Mannschaften müssen vorher über die Lage und Ausmaße des Spielgebietes informiert werden. Ebenfalls müssen die Regeln bekannt sein (vgl. unten – eigene Zeiten einsetzen!) mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass der Ball auch mit der Hand gespielt oder getragen werden darf.

Vorbereitung

Festlegen der Spielfeldgrenzen – je nach örtlicher Gegebenheit auch der seitlichen Grenzen; Festlegung des Anstoßbereichs; Anbringen der Torsteine / Pfosten.

Spielfeld

Es muss nicht unbedingt 4,8 km (= 3 Meilen) lang sein – 1 km reicht schon. Ansonsten sollte die Länge auch der Anzahl der Spieler angepasst werden. Es sollte ein ebenes bis leicht hügeliges Gelände auch mit etwas Wald sein, bei dem nicht die Gefahr besteht, dass der Ball plötzlich einen Abhang ins Tal hinunterrollt. Es sollten keine landwirtschaftlich genutzten Flächen im Spielgebiet liegen; in dem Fall könnte das Spiel nur im Spätsommer oder Herbst stattfinden. Auf keinen Fall sollten öffentliche Straßen überquert werden müssen! Hingegen dürfen kleine überwindbare Bäche schon hindurchführen, das macht es etwas interessanter.

Tore

Anstatt der Steinpyramiden können auch große Steine verwendet werden. In die Erde getriebene Zaunpfähle können als Tore dienen. Nach einem Tor vor dem festgesetzten Zeitpunkt gehen alle wieder zum Anstoßpunkt zurück. In unserer Version kann man auch so spielen, dass der Ball nur einmal den Torstein(-Pfosten) berühren muss.

Unterscheidung der Spielenden

Am besten durch unterschiedliche Trikots, zumindest aber durch verschiedenfarbige Armbinden.

Anstoß

Nach dem Auslosen, in welche Richtung eine Mannschaft spielt, wirft der Spielleiter den Ball auf den Anstoßplatz – und los geht´s.

Ball

Wir nehmen einen normalen Fußball.

Unsere Regeln und ihre Überwachung

Wir müssen nur die Zeiten der Originalregeln unseren Verhältnissen anpassen. Wenn als Spielzeit ein ganzer Nachmittag angesetzt ist, dann könnte das Spiel z.B. um 13:30 Uhr beginnen und um 17:30 Uhr enden. Erneut Anspiel gibt es, wenn ein Tor bis 16:00 Uhr fällt. Die Spieler gehen zum Anstoßpunkt zurück! Nach einem Tor, das nach 16:00 Uhr erzielt wird ist das Spiel zu Ende. Die zeitlichen Grenzen werden selbst festgelegt!

Regelverstöße und Unsportlichkeiten

Spielende können auf Zeit oder ganz von der Spielteilnahme ausgeschlossen werden. Der Schiedsrichter pfeift und nimmt den Betroffenen aus dem Spiel. Ist der Betroffene in Ballnähe, dann ist das Spiel unterbrochen. Danach geht es weiter durch Schiedsrichtereinwurf (wie beim Anstoß).

Spielüberwachung

Es werden mindestens sieben Schiedsrichter gebraucht – je nach Teilnehmendenzahl und Spielfeldgröße.

– Die Zeitnahme muss gewährleistet sein / Hauptschiedsrichter am Anstoßpunkt

– Über das Spielfeld verteilt befinden sich weitere Schiedsrichter.

– An jedem Tor muss ein Torrichter postiert sein, der den Zeitpunkt des Tores festhält und den Hauptschiedsrichter mittels Handy informiert. Der Hauptschiedsrichter informiert die anderen Schiedsrichter per Handy, diese dann per Pfiff die Spieler.

– Fehlverhalten: Vgl. oben bei Regelverstöße

– Auf Ballhöhe sollten sich immer mindestens zwei Schiedsrichter befinden.

– Sollten sich verbotene Objekte (Privatbesitz, Friedhof usw.) auf der Spielfläche befinden, dann sollten die Schiedsrichter sich so aufstellen, dass einer in der Nähe ist, wenn sich Spieler mit dem Ball dorthin bewegen.

Unsere Regeln

– Kein Durchqueren von Privatbesitz.

– Der Ball darf nicht auf Friedhöfen, Gräbern und Gedenkstätten gespielt werden.

– Keine unnötige Gewalt.

– Der Ball darf nicht in Taschen oder Rucksäcken versteckt oder mit (motorisierten) Fahrzeugen transportiert werden.

– Ein Tor wird nur dann als gültig betrachtet, wenn der Ball (drei Mal hintereinander) eines der Tore berührt. Wenn das Tor vor ____ Uhr fällt, wird ein neuer Ball ins Spiel gebracht.

– Das Spiel endet um ____ Uhr. Der Ball wird zurückgebracht.

– Wird gegen eine Regel verstoßen, so werden die betroffenen Spieler auf Zeit (15, 30, 60 Min.) oder ganz aus dem Spiel genommen.

Und nun viel Spaß beim Shrovetide-Football!

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