Im Laufe seiner sogenannten 1. Missionsreise kam Paulus auch in die Stadt Lystra. Er und sein Mitarbeiter Barnabas wurden von der Gemeinde in Antiochia ausgesendet. Unter Gebet und Fasten wurde deutlich, dass diese beiden Männer im Auftrag Gottes handelten. Allerdings gab es in den einzelnen Ortschaften viele Vorbehalte gegenüber der Botschaft Gottes, die Paulus und Barnabas verkündeten. Sie hatten mit Verfolgung zu kämpfen und hier in Lystra kam es sogar so weit, dass Paulus gesteinigt wurde. Durch ein Wunder – das hier nicht näher beschrieben ist – überlebte Paulus die Steinigung und konnte seinen Dienst weiterhin erfüllen.
Es gibt antike Texte aus dieser Region Kleinasiens (heutige Türkei), die beschreiben, dass die griechischen Götter Zeus und Hermes in menschlicher Gestalt auf die Erde kommen würden. Zeus war in der Vorstellung der Menschen der Göttervater. In seiner Hand ruhte die ganze Ordnung der Natur, aber er wollte daneben auch Abenteuer erleben. Den Götterboten Hermes umgab etwas Geheimnisvolles: Er war schnell da und auch schnell wieder weg, in der damaligen Vorstellung war er ein Gott, dem man unerwartet begegnen konnte.
Dieser Vorstellungswelt und Erwartungshaltung der Einwohner Lystras begegneten nun Paulus und Barnabas. Anders als in anderen Städten gingen sie hier direkt zu den Heiden und nicht zuerst zu den Juden. Vielleicht gab es in Lystra zu dieser Zeit keine Synagoge. Die beiden Apostel mussten hier ganz in das heidnische Denken eintauchen, um den Menschen zu begegnen. Das war allerdings gar nicht so einfach, da es gewisse Verständigungsschwierigkeiten gab. Paulus und Barnabas verstanden den lykaonischen Dialekt nicht, ansonsten hätten sie früher Einhalt gebieten können, als die Menschen sie als Götter verehren wollten.
Rein menschlich gesehen war der Dienst von Paulus und Barnabas in Lystra und auf fast der gesamten 1. Missionsreise eine Kette von Abfuhren und Missverständnissen. Aber davon ließen sie sich nicht entmutigen und sie ließen sich nicht von ihrer Berufung abbringen. Schließlich zeigte Gott ja seine Macht beispielsweise darin, indem der gelähmte Mann geheilt wurde. Nach der Steinigung gingen Paulus und Barnabas zwar zuerst nach Derbe, aber danach gingen sie wieder zurück nach Lystra, um die gläubig gewordenen Menschen in ihrem Glauben zu bestärken (vgl. 14,21-23). Später sollte Paulus Timotheus, einen seiner wichtigsten Mitarbeiter, in dieser Region finden (vgl. 16,1-3).
Dieser Bericht macht deutlich, dass Gottes Macht stärker ist als die Macht der Götter und dass nur ihm das Lob gebührt. Menschenkult oder gar das Nachfolgen anderer Götter ist total fehl am Platz. Des Weiteren zeigt uns diese Erzählung, dass Gott an sein Ziel kommt, auch wenn menschliche Gründe eigentlich dagegensprechen. Die gute Nachricht breitet sich aus.
Mit der Schöpfung hat die Geschichte Gottes mit den Menschen begonnen. Es war und ist immer Gottes Wunsch, Gemeinschaft mit uns Menschen zu haben. Zu dieser Gemeinschaft wurden wir erschaffen. Mit Abraham hat Gott einen Menschen und eine Familie ausgewählt, durch die er den Menschen wieder nahe kommen wollte. Dieses Suchen Gottes darf aber nicht nur auf diese eine Person begrenzt werden, sondern es gilt die Berufung Gottes, dass mit und durch Abraham und seine Nachkommen alle Menschen in allen Generationen gesegnet werden sollen (vgl. 1Mo 12,3).
Im Laufe der Jahrtausende zeigte Gott immer wieder seine Macht: in der Schöpfung und durch die Tatsache, dass sich die Erde immer weiter dreht; durch Zeichen und Wunder, wie z.B. Heilungen. Der Höhepunkt des Machterweises Gottes war, dass er Jesus Christus auf diese Erde geschickt hat, um uns Menschen mit ihm zu versöhnen. Sein Kreuz und seine Auferstehung sind das Zeichen seines absoluten Sieges über alle sichtbaren und unsichtbaren Mächte. Und seither ist die Beziehung der Menschen zu Gott möglich.
Wir sind Teil dieser Geschichte Gottes, die noch nicht an ihrem Ziel angekommen ist. Wir wurden schon selbst in die Gemeinschaft mit Gott gerufen und wir sind herausgefordert, die gute Botschaft Gottes zu den Menschen in unserem Umfeld zu bringen.
Dabei gibt es aber mindestens drei Herausforderungen:
Jede/r zieht ein Kärtchen mit einem Bibelvers. Dieser Vers ist aus einer alten Lutherübersetzung (z.B. von 1912) entnommen. Die Aufgabe der Teilnehmer besteht nun darin, diesen Bibelvers so zu „übersetzen“, dass er für heutige Menschen verständlich ist. Als Alternative zum Bibelvers können auch Verse aus einem alten Choral „übersetzt“ werden.
Schaut euch eine Landkarte an und findet die Orte, die Paulus und Barnabas auf ihrer ersten Missionsreise besucht haben. Schaut in der Bibel nach (Apostelgeschichte 13+14) wie die Reaktionen der Menschen in den jeweiligen Orten waren. Gibt es einen Unterschied zwischen der Reaktion der Heiden und der Juden?
In der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Nero soll Petrus in Rom aus der Gefangenschaft entkommen sein und versucht haben, aus der Stadt zu fliehen. Vor den Toren der Stadt – als die gefährlichste Situation schon überwunden war – begegnete ihm Christus. Dieser fragte Petrus: „Quo vadis?“ Wohin gehst du? Worauf Petrus mit einer Gegenfrage geantwortet haben soll: „Quo vadis, domine?“ – Wohin gehst du, Herr? Jesus antwortete, dass er wieder in die Stadt Rom hineingehe, um den Christen dort zu dienen. Daraufhin beschloss Petrus wieder umzukehren und er ging ganz bewusst wieder zurück in die Situation der Verfolgung. Mit dieser Entscheidung verschwand die Vision, aber Petrus ging seinem Tod entgegen.
Spielt dieses Spiel. Jeder, der keinen Stuhl ergattern kann, wenn die Musik aufhört, darf eine Person oder eine Gruppe von Menschen sagen, die Jesus kennenlernen soll(en). Betet für das genannte Anliegen.
Überlegt in eurer Gruppe, wem ihr in der nächsten Zeit dienen könnt. Das kann eine Einzelperson oder eine Gruppe von Menschen sein (Beispiele: älteren Menschen bei der Gartenarbeit helfen, Vorlesestunde im Kindergarten…). Macht euch Gedanken darüber, wie diese Aktion ein Zeichen der Liebe Gottes für die Menschen sein kann.
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