Paulus auf der Reise nach Rom

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in fünf Lektionen um die Reise von Paulus nach Rom:

Lektion 5 Apostelgeschichte 26,1-32 Paulus vor Agrippa

Lektion 6 Apostelgeschichte 27,1-12 Mit Gott im Herbststurm

Lektion 7 Apostelgeschichte 27,13-44 Schiffbruch und Rettung

Lektion 8 Apostelgeschichte 28,1-10 Paulus auf Malta

Lektion 9 Apostelgeschichte 28,17-31 Paulus in Rom

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Mit Gott bin ich im Vorteil, auch wenn’s stürmt.

Checker

Stürme gehören zum Leben dazu, auch wenn ich mit Jesus unterwegs bin.

Der Text an sich

Die Vorgeschichte

Paulus ist seit mehreren Jahren ein Gefangener. Bereits in Kapitel 21 wurde seine Verhaftung geschildert. Nun soll Paulus zusammen mit anderen Gefangenen von Israel nach Rom verlegt werden. Das geschieht, weil Paulus das selbst wollte. Als römischer Bürger hat er das Recht, dass sein Fall direkt vor dem Kaiser verhandelt wird. Dieses Recht will Paulus für sich in Anspruch nehmen. Hätte Paulus das nicht gemacht, hätte man ihn nun freigelassen (26,32). Doch Paulus wünscht sich, vor dem Kaiser von Jesus zu erzählen.

In unserem Text wird nun die Schiffsreise von Israel bis nach Kreta beschrieben. Paulus ist Teil einer Gruppe Gefangener, wird aber von zwei Freunden begleitet. Der eine ist Aristarch (27,2), der andere der Arzt Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte. Dass er mit an Bord ist, kann man an der Wir-Form erkennen (27,2).

Der für die Gefangenen zuständige römische Offizier heißt Julius. Er hilft Paulus und vertraut ihm. In Sidon erlaubt er ihm, dem Gefangenen, einen Landgang. Offenbar wusste Julius, dass Paulus kein Verbrecher war, sondern dass sein Fall mit Religion zusammenhing. Seine freundliche Haltung gegenüber Paulus wird auch später noch einmal deutlich (27,43).

Die Reise fand im Herbst statt. Die aufkommenden Herbststürme und die Suche nach einem sicheren Platz zum Überwintern zeigen das deutlich. Mit dem in Vers 9 angesprochenen Fasten ist vermutlich das jüdische Versöhnungsfest gemeint, das im September oder Oktober gefeiert wird.

Der Text für mich

Paulus ist für Jesus unterwegs. Er will dem römischen Kaiser das Evangelium erklären! Und dann bremst ihn das Wetter aus: Gegenwind. Der Kurs muss geändert werden, alles verzögert sich. Warum stillt Jesus bei dieser wichtigen Mission den Sturm nicht? Warum ist ihm Paulus ausgesetzt, wie alle Gottlosen um ihn herum?

Das Warum kann ich nicht beantworten. Ich kann nur die Wirklichkeit wahrnehmen. Auch als Mann Gottes und Mitarbeiter in der Jungschar, bin ich den Einflüssen meiner Umgebung ausgesetzt. Ich stehe auch im Stau, und die Corona-Einschränkungen haben um mich auch keinen Bogen gemacht.

Was macht dann den Unterschied ob ich glaube oder nicht? Gott ist dabei. Im Sturm, im Stau, in den Einschränkungen. „Und muss ich durch ein finsteres Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist an meiner Seite!“ (Psalm 23) Im Sturm stellt Gott Paulus Freunde an die Seite. Im Sturm schenkt er ihm einen wohlwollenden Offizier. Im Sturm lässt Gott Paulus irgendwie gelassen sein. Er gibt ihm sogar eine Botschaft für die anderen (27,10). Doch den Sturm stillt er nicht.

„Denn er lässt seine Sonne aufgehen über bösen und über guten Menschen. Und er lässt es regnen auf gerechte und auf ungerechte Menschen.“ Matthäus 5,45

Der Text für dich

Starter

Alle Kinder sind Stürmen ausgesetzt. Manche haben gesundheitliche Einschränkungen, es gibt Schwierigkeiten in der Familie, Probleme in der Schule, Krisen mit sich selbst und Streit mit Freunden. In ganz unterschiedlichem Ausmaß natürlich. Es gibt Kinder mit großen und andere mit scheinbar kleinen Problemen. Auch ist der Umgang mit diesen Herausforderungen von Kind zu Kind verschieden. Aber Stürme waren da, sind da und werden kommen. Der Text kann helfen, sich trotz Sturm auch auf die Suche nach Gutem im Leben zu machen.

Und durch seine Freundschaft mit Gott konnte Paulus sogar richtig gelassen bleiben.

Checker

Auch Kinder, die mit Jesus leben, werden Stürme erleben. Es kann sein, dass sie die Erfahrung machen, dass sie beten, aber der Sturm nicht besser wird. Vielleicht müssen sie sogar erfahren: ich bete und der Sturm wird noch schlimmer!

Der heutige Text ist in zwei Punkten hilfreich.

Erstens zeigt er: Stürme sind Teil meines Lebens. Auch wenn ich mit Jesus lebe. Und auch wenn Jesus Stürme stillen kann, stillt er nicht jeden.

Zweitens lädt er ein, zu entdecken: wo ist trotz Sturm Gutes in meinem Leben? Freunde, die zu mir stehen? Menschen, die mir helfen? …

Der Text erlebt

Aufbau und Setting

Der Raum wird in drei Bereiche aufgeteilt: Stuhlkreis, Platz, um symbolisch ein Schiff darzustellen (z. B. ausgebreitete Picknick-Decke), Platz für Spiele

Wir benutzen einen Beamer, um Dinge zu veranschaulichen. Alternativ können Ansichten ausgedruckt werden.

Vorbereitung

Es werden vier Schilder angefertigt, die unsere inhaltlichen Gliederungspunkte darstellen. Man kann sie am Computer vorbereiten und ausdrucken, oder einfach mit einem Edding auf Papier schreiben. Sie werden im Laufe der Geschichte mit Kreppband an die Wand gehängt und dienen der Erinnerung an die inhaltlichen Punkte.

  • Nicht allein! Gott schenkt Begleiter
  • Julius meint es gut! Unerwartete Helfer
  • Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht
  • Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?

Personenkärtchen anfertigen: Paulus, Lukas, Aristarch, Julius; je nach Gruppengröße weitere Gefangene, Seeleute, Soldaten

Folgendes sollte am PC im Vorfeld im Browser geöffnet sein, damit man es in der Gruppenstunde zur Verfügung hat:

Wenn man ohne Beamer und PC arbeitet, kann man die Bilder zu Hause ausdrucken und normale Bibeln verwenden. In vielen Bibeln findet man Landkarten vom Mittelmeerraum.

Es ist gut, sich im Vorfeld mit der Karte und den geografischen Orten etwas vertraut zu machen.

Die Hinführung „Handschelle“ ist auf jeden Fall der Einstieg in die Verkündigung.

Hinführung

Idee 1

Spiel „Gegenwind“

Zwei Spieler, zwei Papierschiffchen, zwei Pappendeckel, zwei Mitarbeiter mit jeweils einem Fön. Jeder Spieler muss ein Papierschiffchen mit einem Pappdeckel eine festgelegte Strecke weit ins Ziel wedeln. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die stören, indem sie mit einem Fön versuchen das Papierschiffchen zurück zu blasen oder vom Kurs abzubringen.

Alternativ zu den fönenden Mitarbeitern könnte man den Spielern erlauben, sich gegenseitig die Schiffchen vom Kurs wegzuwehen.

Idee 2

„Handschellen“

Man legt Handschellen, eine Kette oder ein Seil in die Mitte (alternativ: ausgedruckte Handschellen). Dann stellt man Fragen: Was fällt euch dazu ein? Wer ist gefangen? Was war geschehen? Auf diese Weise wiederholt man die Geschichte der letzten Woche.

Verkündigung

Die Geschichte wird in 4 Abschnitten erzählt und durch Einbeziehen der Kinder miterlebt. In jeden Abschnitt ist eine kurze Anwendung integriert.

Abschnitt 1: Nicht allein!

Nach der Hinführung „Handschellen“ liest der Mitarbeiter die ersten beiden Verse (Apostelgeschichte 27,1-2) vor. Durch den Beamer haben alle Kinder den Bibeltext vor Augen. Der Mitarbeiter fragt: „Wer geht nun alles an Bord?“

Die Kinder nennen die Personen. Jedes Kind bekommt ein vorbereitetes Personenkärtchen mit Kreppband auf die Brust geklebt und darf das Schiff betreten. Das Schiff ist die ausgebreitete Picknick-Decke, die auf dem Boden liegt.

Optional: An dieser Stelle kann man das Spiel „Plankenlauf“ einbauen (siehe „Spielerisches“), in dem der Zugang zum „Schiff“ nur über so eine Planke erfolgt.

Ab jetzt sitzen die Kinder auf dem „Schiff“ auf dem Boden.

Nun zeigen wir per Beamer das Bild eines römischen Handelsschiffes.

Mitarbeiter: „Was mich beeindruckt, ist, dass Paulus auf diesem Schiff nicht allein war. Gott hat ihm Freunde an die Seite gestellt. Trotz all dem Mut, den Paulus hatte, er war ein Gefangener. Und Gott gibt ihm Freunde an die Seite! Freunde, die seinen Glauben teilen und es gut mit ihm meinen.“

Das Schild „Nicht allein! Gott schenkt Begleiter“ wird an die Wand geklebt.

Abschnitt 2: Unerwarteter Helfer

„Wer möchte weiterlesen?“ Ein Kind liest die Verse 3-6.

Mitarbeiter: „Der römische Offizier hat Paulus gemocht und ihm erlaubt, seine Freunde zu besuchen. Ich kann mir vorstellen, dass das Paulus sehr ermutigt hat. Von einer ganz unerwarteten Seite schenkt Gott ihm einen Helfer. Gott kennt die Situationen, in denen wir sind. Und überall kann er uns Helfer schicken. Gut, wenn man zu ihm gehört!“

Das Schild „Julius meint es gut! Unerwartete Helfer“ neben das erste Schild hängen.

Landkarte einblenden

„Wo sind wir eigentlich?!“ Die Orte Cäsarea, Sidon, Zypern und Myra zeigen.

Aktion: „Jetzt brauche ich einen Freiwilligen.“

Der Freiwillige wird in eine Decke gewickelt und mit einem Gürtel oder einem Seil zusammengebunden. Kopf und Füße gucken raus. Der Freiwillige liegt auf dem Boden. Auf der anderen Seite des Raumes liegen Schokobons. Er muss nun eingewickelt durch den Raum robben, um die Schokobons zu erreichen, die er dann essen darf. Dazu wird er befreit.

„So mühsam wie die Fortbewegung für dich war, ging es auch für Paulus weiter.“

Abschnitt 3: Gegenwind

„Wer will weiterlesen?“ Ein Kind liest Verse 7-8.

Auf Landkarte zeigen

Mitarbeiter: „Warum schenkt Gott keinen günstigen Wind? Paulus ist doch auf dem Weg zum Kaiser und will ihm von Jesus erzählen. Warum muss die Reise so mühsam sein?

Auch bei uns? Manche von uns leben mit Jesus – aber oft ist das Leben mühsam. Und Gott zeigt sich nicht. Warum ist das so?

Ich weiß nicht, warum es so ist, aber wir sehen in der Bibel, dass es bei Paulus auch solche Zeiten gab.“

Das Schild „Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht“ neben die beiden anderen hängen.

„Das ist der Hafen, wo sie dann angekommen sind: Kaloi Limenes“ (Bild im Browser zeigen)

Abschnitt 4: Warnung

„Wer liest weiter?“ Zwei Kinder lesen die restlichen vier Verse 9-12.

„Schauen wir mal, wie das Wetter auf Kreta heute ist!“ =>WetterApp

Mitarbeiter: „Mitten im Sturm spricht Gott wieder. Wie weiß ich nicht, aber Paulus sieht voraus, dass die Reise gefährlich werden wird. Die Leute reden dann und diskutieren und folgen dann nicht der Warnung des Paulus. Ist auch schwierig, auf wen soll man hören? Ich für mich sag mir, ich will auf Leute hören, die an Gott glauben und in der Bibel lesen. Denn so finde ich eher die Wahrheit als bei Menschen, die nicht an Gott glauben.“

Das Schild „Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?“ neben die anderen hängen.

„Hier endet die Geschichte für heute. Ob es ein Fehler war, nicht auf Paulus zu hören, erfahren wir nächste Woche.“

Die andere Idee 1

Die Geschichte spielen.

Je nach Anzahl der Kinder bildet man eine oder mehrere Gruppen. Sie kriegen die Aufgabe die Geschichte zu lesen und dann als kleines Theaterstück den anderen vorzuspielen. Wenn man möchte, kann man ihnen einige Requisiten zur Verfügung stellen, wie z. B. einen Strick zum Fesseln oder einen Besenstil als Speer für einen Legionär.

Die andere Idee 2

Wir bauen die Szenerie mit Lego oder Playmobil auf. An verschiedenen Orten im Raum sind die verschiedenen Häfen aufgebaut. In jedem Erzählabschnitt fährt das Schiff einen Hafen weiter.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wir schauen uns noch einmal die aufgehängten Schilder an. Dabei versuchen wir uns zu erinnern, was da alles passiert ist.

  • Nicht allein! Gott schenkt Begleiter
  • Julius meint es gut! Unerwartete Helfer
  • Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht
  • Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?

Gespräch

Gott hat Paulus Begleiter geschenkt. Und in Julius einen unerwarteten Helfer. Habt ihr das auch schon einmal erlebt?

Habt ihr schon mal jemandem geholfen, der dann überrascht war?

Warnt uns Gott auch? Vor was?

Bei wem gab es schon mal Gegenwind im Leben? Wie sah der aus? Was habt ihr dann gemacht? Habt ihr irgendwann gemerkt, dass Gott doch da ist?

Wer hat schon einmal einen guten Rat bekommen? Welchen?

Wer hat einen schlechten bekommen? Was war das?

Habt ihr gleich erkannt, dass der Rat gut oder schlecht war?

Was hilft mir, zwischen guten und schlechten Ratschlägen zu unterscheiden?

Merkvers

Auch David hat erlebt, dass im Leben Stürme kommen können. Er nannte die Stürme „finstere Täler“. Ihm war wichtig, dass gerade auch im Sturm / Tal Gott einen nicht allein lässt. Psalm 23,4: „Und muss ich durch ein finsteres Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist an meiner Seite!“ Wir sagen den Vers mehrere Male laut gemeinsam auf.

Gebet

Danken trotz Stürmen. Wofür konnte Paulus trotz seiner Situation dankbar sein? Wofür können wir dankbar sein, auch wenn einem vielleicht der Wind ins Gesicht bläst? Wir schreiben die Ideen auf ein Plakat und wer möchte sagt es laut zu Gott.

Kreatives

Bastelt aus buntem A4-Papier Schiffchen. Lasst die Kinder eine Seite (!) der Schiffchen bemalen, mit Stickern verzieren oder anderweitig kreativ gestalten.

Klebt die Schiffchen auf ein blaues Papier oder eine blaue Pappe. Schreibt darüber einen passenden Satz wie: „Gott verhindert nicht den Sturm, aber er beschützt das Schiff“.

Entweder könnt ihr jedes Kind ein eigenes Meer mit Schiff gestalten lassen. Oder ihr gestaltet ein großes blaues Meer und jedes Kind darf sein Schiff (evtl. mit Namen) auf das Plakat kleben. Das Plakat kann dann im Jungscharraum aufgehängt werden.

Spielerisches

Plankenlauf

Ein langes Brett wird über zwei Stühle oder zwei Getränkekisten gelegt. Nun gilt es, darüber zu balancieren. Wer schafft es, wenn die Hände hinter dem Rücken sind? Wer schafft es mit verbunden Augen, wenn jemand ihn führt?

Legionärsblinzeln

Die Kinder bilden Paare und stellen sich im Kreis auf. Jeder hat seinen Partner vor sich. Die Kinder, die hinten stehen, sind die Legionäre, die vorne stehen, sind die Gefangenen. Die Legionäre haben die Hände auf dem Rücken. Ein Kind ist der Offizier Julius, es steht allein da. Es versucht einen Gefangenen zu befreien, indem es ihm zublinzelt. Bemerkt der Legionär, dass seinem Gefangenen zugeblinzelt wird, darf er seinen Gefangenen festhalten. Wird einem Gefangenen zugeblinzelt und er entkommt seinem Legionär, stellt er sich hinter Julius. Er ist nun Legionär, Julius ist nun ein Gefangener und der Legionär, dem sein Gefangener entkommen ist, steht nun allein da und ist der neue Julius.

Schiffchen ziehen

Zwei Papierschiffchen werden jeweils an einer etwa 5m langen Schnur befestigt. Das Ende der Schnur ist an einem Stock festgebunden. Zwei Spieler. Auf die Plätze fertig los! Wer hat seine Schnur als erstes aufgewickelt und damit sein Papierschiffchen zu sich hergezogen?

Raum überqueren

Zwei Wolldecken, zwei Spieler, zwei Paar Schuhe. Die Decke ist das Schiff, auf dem der Spieler sitzt. Über jede Hand zieht er einen Schuh. Wer durchquert den Raum als erstes? Körper und Füße müssen auf der Decke bleiben, nur mit den Schuhen auf den Händen darf ich mich vorwärts schieben.

Rätselhaftes

Wir haben eine ausgedruckte Landkarte ohne Ortsangaben. Auf kleinen Zetteln stehen die Ortsbezeichnungen, die in der Geschichte vorkommen. Z. B. Cäsarea, Syrien, Türkei, Griechenland, Kreta, Zypern, Myra, Guthafen, Phönix …

Welche Gruppe kann die Zettel richtig auf die Karte legen? Wer weiß noch, was wo passiert ist?

(T)Extras

Aktionen

„Warum ich trotz Gegenwind und Stürmen mit Jesus unterwegs bin!“ Ein Gast kommt und erzählt aus seinem Leben.

1. Zielgedanke

Die Teilnehmenden sollen wie Luther damals erfahren, dass Gottes Gnade nichts mit einer eigenen Leistung zu tun hat. Niemand kann sich die Gnade verdienen oder dafür zahlen. Ganz im Gegenteil. Jeder, auch dem, den du nicht leiden kannst, gilt die gleiche Gnade. Denn auch ihm macht Gott das gleiche Angebot wie dir: Wer an Jesus glaubt, bekommt seine Gnade ohne jede Vorbedingung.

2. Einführung inkl. Exegese

Der Zustand der Menschen ohne Gott ist wie der Tod. Der Mensch ist fern von Gott, dabei ist Gott die Quelle des Lebens. Wir Menschen entfernen uns immer wieder von Gott und seinem Plan für unser Leben. Wir gehorchen Gott nicht so, wie es sein sollte.

Wir lassen uns von unseren Sehnsüchten, Begierden, empfindlichen Stellen und ganz menschlichen Motiven leiten und damit auch schon mal verleiten. Manchmal wissen wir es einfach auch nicht besser und denken, es wäre angebracht und im Sinne Gottes, doch das Gegenteil ist der Fall. Am Ende bleibt die im ersten Moment frustrierende Erkenntnis: Wir können nicht aus eigener Kraft gerecht sein. Wir alle sind und bleiben bedürftig.

Es ist ein Geschenk, nichts anders. Wir haben es Gottes unendlicher Liebe und Barmherzigkeit zu verdanken, mit Jesus in einer ganz besonderen Gemeinschaft zu leben, die uns ein neues Leben gibt. Uns quasi vom Tod auferweckt und erst zum eigentlichen Leben bringt. Das passiert, wenn wir an Jesus Christus glauben, ihm unser Leben anvertrauen.

Wir können es uns nicht verdienen und das ist gut so. Sonst könnten wir stolz auf unsere eigene Leistung sein und würden die Beziehung zu Jesus vermutlich ganz anders leben. Dann wäre es an eine Leistung gebunden, die jeder vollbringen müsste. Aber wir Menschen bekommen das Geschenk der Gnade dadurch, dass wir an ihn glauben, mit ihm in Beziehung leben und ihm vertrauen, und nicht durch irgendetwas, das wir uns verdienen könnten.

Das Schöne ist, dass aus dieser Beziehung ganz viel Gutes entstehen kann, denn Gott wirkt durch uns.

Erklärung des Begriffes „Gnade“

Gott schafft die Menschen, damit sie mit ihm in Gemeinschaft leben. Doch die Menschen fragen nicht nach Gott und leben ohne ihn. Eigentlich hätten sie dafür Gottes Strafe verdient. Aber weil Gott die Menschen so sehr liebt, ist er gnädig. Er erlässt den Menschen ihre Strafe. Gottes Sohn Jesus nimmt die Strafe auf sich und stirbt am Kreuz. Weil Gott gnädig ist, wendet er sich den Menschen immer wieder neu und liebevoll und ohne jede Vorbedingung zu. Gnade bedeutet kurz und knapp etwas zu erhalten, das man nicht verdient hat. Damit ist Gottes Gnade nicht im gesellschaftlichen Sinne gerecht, sondern eher mit einem Geschenk zu vergleichen.

Historischer Bezug zu Luther

Luther ist in einer Welt mit der Gnade Gottes in Berührung gekommen, in der nicht alle Menschen wussten, was wirklich in der Bibel steht, denn sie konnten sie nicht lesen. Die meisten Menschen waren angewiesen auf die Aussagen derer, die die Bibel lesen konnten. So kam es, dass diese Verantwortung ausgenutzt wurde und Menschen dazu gebracht wurden, sich ihre Gnade zu erkaufen und dadurch Wiedergutmachung zu leisten. Doch Luther hat die wahre Bedeutung bei Paulus in der Bibel für sich entdeckt. Die Gnade ist ein Geschenk, man kann und muss sie sich nicht verdienen, sie gilt allen, die an Jesus glauben.

3. Einstieg

Als Erstes spielt ihr eine Runde „Wer bin ich?“ mit besonderen Begriffen. „Wer bin ich?“ ist ein Ratespiel, bei dem die Mitspieler eine bestimmte Person, ein Tier oder einen Gegenstand verkörpern und durch geschicktes, eingrenzendes Fragen herauszufinden suchen, wen oder was sie darstellen.

Vorbereitung

Benötigt werden Stifte, Zettel und Klebeband (gute Post-it). Die Teilnehmerzahl, obwohl eigentlich nicht begrenzt, sollte aus Gründen des Spielspaßes höchstens 8 bis 10 betragen, da ansonsten die Kommunikation leidet. Bei größeren Gruppenzahlen kann man dann in zwei Gruppen und Räumen spielen. Normal schreibt jeder Spieler einen Zettel mit einem bekannten Namen (z. B. „Mario Götze“, „Angela Merkel“ oder „Rihanna“) auf und befestigt diesen auf der Stirn eines Mitspielers, ohne dass dieser die Information erfährt.

Für diese Gruppenstunde wird das Spiel insofern abgewandelt, dass ihr die Zettel und damit auch die Personen, Gegenstände und Tiere, die gesucht werden, vorbereitet. Wenn alle einen Zettel haben, beginnt das Spiel.

Vorschläge

  • Eine Person, die die meisten nicht leiden können (also jemand, dem man Gnade vermutlich nicht wünscht)
  • Eine anwesende Person aus der Runde
  • Martin Luther
  • Ein Gegenstand, wie eine Kette oder ein Schloss
  • Eine Person, wie z. B. Adolf Hitler, Osama bin Laden, Josef Stalin (als jemand, dem man Gnade vermutlich nicht wünscht)
  • Ein Vorbild, wie z. B. Sportler, Sänger, Schauspieler, Politiker, Mutter oder Vater eines Anwesenden (aber nicht Jesus)
  • Eine Person, wie z. B. William Shakespeare, Walt Disney oder Steve Jobs (Menschen, die Großes geleistet haben)
  • Weitere Personen wie z. B. Angela Merkel, Barack Obama oder Helmut Kohl, Stefan Raab, Thomas Gottschalk, Günther Jauch oder Cindy aus Marzahn, Rihanna, Mario Götze, Justin Bieber, Helene Fischer
  • Ihr seid diejenigen, die eure Gruppe am besten einschätzen könnt, wählt also bitte für eure Gruppe passende Personen aus.

Ablauf

Ein Spieler beginnt nun, den anderen Fragen über sich zu stellen, die diese mit Ja oder Nein beantworten können. Das Spiel beinhaltet häufig Fragen wie zum Beispiel: „Bin ich ein Mensch?“, „Bin ich weiblich/männlich?“, „Bin ich Sportler/Moderator/Schauspieler/Sänger/u. a.?“, „Lebe ich noch?“ und „Lebe ich in Deutschland/in den USA/u. a.?“

Ziel ist es, möglichst schnell die eigene Identität durch deduktive Fragen zu erraten. Wird eine Frage mit Nein beantwortet, ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das Spielende ist entweder dann erreicht, wenn alle erraten haben, wer sie sind, oder, wenn die Gruppe zu groß ist, die ersten drei/fünf erraten haben, wer sie sind. Da es mehrere Varianten dieses Spieles gibt, solltet ihr der Gruppe vorher die zu spielende Variante mitteilen.

4. Hauptteil

Personen XY

Die Mitarbeitenden haben viele zusätzliche Zettel (Post-it vom Spiel) in der Hand und schreiben Namen auf, die die Teilnehmenden sagen und legen diese dann in die Mitte auf den Boden. Dabei geht die Gruppe verschiedene Rubriken entlang, die die Mitarbeitenden anmoderieren. Wichtig ist, dass für diesen Teil der Gruppenstunde eine ehrliche und wertschätzende Atmosphäre herrscht, damit die Teilnehmenden ehrlich sein können. Dies kann man auch mit einem einleitenden Satz verstärken.

  • Nenne Menschen, die du magst oder liebst!
  • Nenne Vorbilder, die du hast oder Menschen, die dich beeindrucken!
  • Nenne schlechte bzw. böse Menschen oder Menschen, die du überhaupt nicht magst!
  • Als Abschluss geht der Stapel mit den Zetteln und dem Stift einmal rum und jeder schreibt seinen Namen darauf und legt seinen Zettel ebenfalls in die Mitte.

Bibeltext

Vor dem Impuls sollte der Bibeltext einmal intensiv gelesen werden, am besten ist es, wenn jeder in der Bibel mitlesen kann. Der Text kann auf folgende Art miteinander gelesen werden:

  1. Lies den Text laut vor.
  2. Danach liest jede/r den Text für sich selbst und überlegt sich: An welchem Vers bleibe ich hängen bzw. welcher Vers spricht mich besonders an?
  3. Bevor du den Text jetzt ein zweites Mal laut vorliest, bitte jeden den Vers, den er sich ausgesucht hat, laut mitzulesen, wenn dieser beim Vorlesen drankommt.

5. Abschluss

Impuls

Nun folgt ein Impuls. Für die Vorbereitung können euch die Punkte 4. und 5., sowie die folgende Orientierung helfen:

In einem ersten Teil sollte es darum gehen, dass alle Menschen, die wir nicht mögen – ich nenne sie mal Hitler und Co –, aber auch die, die wir mögen und wir selbst, bedürftig sind. Wir können keine Punkte im Himmel sammeln und uns durch gute Leistungen als Musterschüler durchmogeln. Am Ende sind wir trotzdem auf Gottes Gnade angewiesen.

Darüber hinaus ist es ganz einprägsam, wenn man an dieser Stelle der Andacht die Gegenstände Kette und/oder Schloss auf die ganzen Namen in der Mitte legt. Anhand dieses Bildes wird deutlich, dass jeder, wirklich jeder bedürftig ist.

Wir leben nicht immer so, wie Gott sich das vorstellt, wir entfernen uns von ihm und brauchen Jesus unseren Sündenbock.

Deutlich rauskommen sollte, dass Gottes Gnade nichts mit einer eigenen Leistung zu tun hat. Niemand kann sich die Gnade verdienen oder dafür zahlen. Ganz im Gegenteil, jedem macht Gott das gleiche Angebot wie dir: Wer an Jesus glaubt, bekommt seine Gnade.

Im Idealfall erzählt ihr ein Erlebnis aus eurem Leben, wo euch klar geworden ist, dass euch diese Gnade zuteil wird.

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