Suchen und Finden

Sucht ihr gutes Material für eure (Mädchen)Gruppe? Das lässt sich mit unserem neuen KON-Thema hier auf jeden Fall finden!

Schon in der Weihnachtsgeschichte geht es um suchen und finden – aus ganz unterschiedlicher Motivation der beteiligten Personen.

Behandelt wird aber auch der Umgang mit Enttäuschungen – wenn ich (Gott) suche und nicht finde oder auf der Suche nach verlässlichen Infos nur auf Fake News stoße.

Ebenso findet ihr spannende Stundenentwürfe, Spielideen und Kreatives zum Thema.

Und zum Jahreswechsel darf natürlich auch die Jahreslosung 2022 nicht fehlen.

»Auf der Suche nach der 24« – Sozusagen ein Adventskalender im Format einer Hausrallye. Wer also in der Vorweihnachtszeit eine Gruppenstunde mit Bewegung, Knobeln und Herausforderungen plant, wird hier fündig.

Die Rallye ist dabei so aufgebaut, dass die Mädchen in Gruppen von mindestens fünf Personen unterwegs sind. Am besten habt ihr außerdem ein ganzes Gemeindehaus oder zumindest mehrere Räume zur Verfügung, um die Stationen entsprechend weitläufig aufzubauen und somit Stau und Gedränge zu vermeiden. Des Weiteren ist es super, wenn mindestens drei Mitarbeitende vor Ort sind – vor allem, um die »Aktionsstationen« zu betreuen. Vielleicht könnt ihr auch ein oder zwei Eltern mit einbinden, die euch unterstützen. Sinnvoll kann es außerdem sein, wenn eine Mitarbeiterin zwei Stationen betreut, die dann in einem Raum aufgebaut sind.

Die Rallye findet nach dem Laufzettel-Konzept statt, das heißt, jede Gruppe bekommt zu Beginn der Spielzeit einen Zettel, auf dem sie die jeweiligen Stationen dann abhaken oder auch direkt bearbeiten kann. Es gibt Stationen, die sich durch Bewegung und Action auszeichnen, aber auch Stationen, an denen eine Frage beantwortet werden muss. Diese Antwort wird jeweils direkt auf dem Zettel notiert und im Anschluss an die Rallye ausgewertet. Eine Vorlage für diesen Zettel findet ihr als PDF in der Anlage!

Die Stationen selbst werden dann anhand kleiner nummerierter Zettel, auf die ihr die Fragen unten übertragen könnt, im gesamten Haus markiert und dürfen von den Gruppen dann kreuz und quer besucht werden – es ist der Gruppe also freigestellt, welche Stationen sie wann bearbeitet. Lediglich die Station 24 soll erst bearbeitet werden, wenn die restlichen Stationen 1 bis 23 erfüllt sind. Warum? Das erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest! Sollten es einzelne oder mehrere Gruppen nicht vor Ablauf der Spielzeit bis zur Station 24 schaffen, könnt ihr die Station auch im Anschluss mit allen Gruppen gemeinsam »nachholen«.

Im Folgenden findet ihr einen fertigen Konzeptvorschlag für eine Hausrallye mit hohem Spaßfaktor und vergleichsweise wenig Vorbereitungszeit!

Station 1:

Quizfrage: In welcher Stadt wurde Jesus geboren? (Bethlehem)

Station 2:

Aktion: Gewürze erschnüffeln!

Besorgt fünf weihnachtliche Gewürze und/oder Düfte (Zimt, Anis, Lebkuchen, Spekulatius, Tannenzweige etc.). Diese könnt ihr dann in nicht durchsichtige Gläschen füllen und oben mit Maler-Kreppband abdichten, sodass man nicht hineinsehen kann. Stecht kurz vor Beginn der Rallye mit einem scharfen Messer vorsichtig einen »Riechschlitz« in das Kreppband. An der Station angekommen darf dann jeweils immer eine aus der Gruppe genau zwei Mal an einem Gewürz riechen, bevor sie einen Lösungsvorschlag abgibt.

Pro richtig erratenes Gewürz bekommt die Gruppe einen Punkt, wonach an dieser Station maximal fünf Punkte erspielt werden können. Notiert die Punkte auf dem Laufzettel.

Station 3:

Quizfrage: Wer sagte Maria die Geburt ihres Kindes Jesus voraus? (Antwort: Ein Engel)

Station 4:

Aktion: Teelichter wettanzünden!

Stellt mindestens 20 Teelichter bereit. Die Gruppe bekommt die Aufgabe, in zwanzig Sekunden so viele Teelichter wie möglich anzuzünden. Für jedes brennende Teelicht gibt es einen Punkt auf dem Laufzettel.

Station 5:

Quizfrage: Die Gruppe soll auf ihrem Zettel maximal drei verschiedene Plätzchen-Sorten notieren (die es auch wirklich gibt). Pro Sorte gibt es einen Punkt.

Station 6:

Aktion: Weihnachtspyramide bauen!

Die Gruppe bekommt die Aufgabe, eine lebendige Weihnachtspyramide mit mindestens zwei Etagen zu bauen – und zwar mit den Gruppenteilnehmenden selbst. Dazu können sich beispielsweise drei Personen in einer Reihe hinknien und zwei klettern an ihnen hoch und bilden oben kniend die zweite Etage.

Der Pyramidenaufbau lässt sich dabei verschieden variieren, Hauptsache, es sind zwei Etagen zu erkennen. Steht die Pyramide dann länger als fünf Sekunden, hat die Gruppe die Aufgabe erledigt und bekommt fünf Punkte auf dem Laufzettel.

Station 7:

Quizfrage: Was bedeutet das Wort »Advent« (Antwort: Ankunft, aus dem Lateinischen)

Station 8:

Aktion: Malt einen Adventskranz!

Legt Bleistifte, Buntstifte und DIN-A4–Papier bereit. Die Gruppe, die an die Station kommt, hat die Aufgabe, in maximal 5 Minuten einen Adventskranz zu malen. Dieser wird nach Vollständigkeit und Schönheit von den Mitarbeitenden bewertet. Maximal können hier insgesamt fünf Punkte vergeben werden. Das fertige Bild sollte mit Namensbeschriftung einer der Mitarbeiterinnen übergeben werden, damit es beim weiteren Spielverlauf nicht knittert.

Station 9:

Quizfrage: Was brachten die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind? (Antwort: Weihrauch, Gold und Myrrhe)

Station 10:

Quizfrage: Wie lautet »Frohe Weihnachten!« in einer anderen Sprache? (Beispiel: »Merry Christmas!«)

Station 11:

Quizfrage: Was wird in vielen Kirchen traditionell im Weihnachtsgottesdienst von den Kindern aufgeführt? (Antwort: Krippenspiel)

Station 12:

Aktion: Weihnachtslieder singen!

An dieser Station ist die Gruppe aufgefordert, ein Weihnachtslied zu performen, welches wiederum von den zuständigen Mitarbeitenden auf Klang, Textsicherheit und Vollständigkeit geprüft wird. Dazu ist es sinnvoll, Texte von bekannten Weihnachtsliedern ausgedruckt vorrätig zu haben, damit sich die Gruppen daran orientieren können.

Das Lied sollte mindestens einmal von allen Gruppenmitgliedern vollständig gesungen werden. Ist dies erledigt, bekommt die Gruppe fünf Punkte auf ihrem Laufzettel.

Station 13:

Quizfrage: Wie hießen die Eltern von Jesus? (Antwort: Maria und Josef)

Station 14:

Aktion: Stern ausschneiden!

Legt quadratische Origami-Blätter bereit, aus denen die Gruppe ohne Lineal und Stifte jeweils einen Stern ausschneiden soll. Auch dieser Stern wird anschließend nach Schönheit bewertet und kann dazu schon vorab mit Namen versehen und einer Mitarbeiterin überreicht werden, damit er nicht knickt. Mindestens erhalten kann die Gruppe hier fünf Punkte.

Station 15:

Quizfrage: Was ist bunt, rund und zerbrechlich? (Antwort: Weihnachtsbaumkugel)

Station 16:

Aktion: Was brüht denn da? Teesorten erraten.

Richtet fünf verschiedene Teebeutel her, von denen ihr die Sortenschilder abnehmt. Wichtig ist es hier, einheitliche Sorten zu nehmen wie beispielsweise »Apfel, Minze, Orange …« Gemischte Sorten wie »Kräuter, Winterpunsch, etc.« sind nur schwer zu erraten und sollen deshalb vermieden werden. Auch an dieser Station können die Gruppenmitglieder durch Riechen erraten, um welchen Tee es sich handelt. Pro erratene Sorte gibt es dann einen Punkt auf dem Laufzettel.

Station 17:

Quizfrage: Wer zeigte den Hirten den Weg zum Stall? (Antwort: Der Stern)

Station 18:

Quizfrage: Welche Farben haben die Kerzen auf dem Adventskranz traditionell? (Antwort: rot)

Station 19:

Quizfrage: Zählt drei Weihnachtslieder auf und notiert sie auf eurem Zettel! Pro überprüftes echtes Lied gibt es einen Punkt.

Station 20:

Aktion: Ein Weihnachtsgedicht schreiben!

Die Gruppe hat zur Aufgabe, in maximal 5 Minuten ein Weihnachtsgedicht zu dichten, das mindestens sechs Verse und mindestens vier Reime besitzt. Das fertige Gedicht soll auf einen Zettel geschrieben und dann von der ganzen Gruppe den Mitarbeitenden an der Station vorgetragen werden. Das gibt wiederum fünf Punkte auf dem Laufzettel.

Station 21:

Quizfrage: Woher kamen die Heiligen Drei Könige? (Antwort: Aus dem Morgenland)

Station 22:

Quizfrage: Welche mehrtürige Überraschung versüßt vielen die Wartezeit auf Weihnachten? (Antwort: Der Adventskalender)

Station 23:

Quizfrage: Worein legte Maria das Jesuskind nach der Geburt? (Antwort: In eine Futterkrippe)

Station 24:

Aktion: Lauscht der Geschichte!

Diese Station erfordert Vorbereitungszeit und, wenn es möglich ist, einen eigenen, ruhigeren Raum. Hier könnt ihr Decken, Kissen und Kerzen herrichten, denn, die Gruppe kommt zu euch, nachdem sie die Rallye fertig bearbeitet hat. Nun soll sie bewusst die Ruhe und das Ankommen wahrnehmen. Lasst den Mädchen dabei Zeit, um im Raum anzukommen – wer mag, kann sich auch hinlegen und/oder die Augen schließen – und beginnt erst dann mit dem Vorlesen. Sucht dazu mehrere Geschichten zur Weihnachtszeit raus, die ihr den Mädchen vorlesen könnt. Die Gruppe darf dann auch nach der Geschichte im Raum bleiben und einfach sein.

Bei einem kompletten Spielablauf sollte die Rallye so enden, dass nach und nach alle Gruppen im Raum ankommen. Wenn dann alle im Raum angekommen sind, könnt ihr zusammen die biblische Weihnachtsgeschichte lesen. Dazu könnt ihr euch die Bibelübersetzung aussuchen, die euch für die Gruppe am geeignetsten erscheint. Diese Geschichte bildet den Abschluss der Rallye.

Findet im Anschluss an diese Ruhezeit dann einen guten, langsamen Übergang zur Auswertung der Laufzettel und zur Preisübergabe!

Preisverleihung

Plant für die Auswertung der Laufzettel und die Preisverleihung etwa zehn Minuten ein.

Nachdem ihr die Punkte auf den Zetteln ausgewertet habt, könnt ihr die Preisverleihung starten. Toll wäre es dabei, wenn alle Teilnehmenden ein Geschenk bekämen und nicht nur ein Hauptpreis für die Gruppe mit den meisten Punkten vergeben würde. Ihr könnt auch die Weihnachtsgeschichte noch einmal als ausgedruckten, schön layouteten Zettel den Mädchen mitgeben. So erhalten sie eine schöne Erinnerung an die Rallye für zu Hause und obendrauf die beste Nachricht der Welt!

Die Geschichte von Rut in der Bibel ist geprägt von Hoffen und Bangen. Dabei fängt es eher mit dem Bangen an. Dieser Spieleabend nimmt euch mit hinein in die Geschichte. Abwechselnd gibt es Erzählpassagen und Aktionen, die die Gruppe aktiv in die Geschichte mit hinein nehmen.

Gruppeneinteilung: 4 Gruppen à ca. 7 Personen

Punkte: stehen in Klammern hinter dem Spieltitel. Bei den meisten Spielen bekommen die ersten zwei Gruppen Punkte. Das Anspiel zum Thema Vertrauen soll die Kreativität jeder Gruppe wertschätzen, darum ist es wichtig, dass auch die Gruppe, die den letzten Platz erreicht, Punkte bekommt.

ZeitBibelstelle/BezugSpielMaterial
5 Min.Jemanden mitnehmen Rut 1,15–19Staffellauf mit MenschenketteStühle
10 MinNoomi: Von süß zu bitter Rut 1,20GeschmackstestHaferflocken, Brot, Schokolade/ Zucker, Wasser Essig, Öl
10 MinGerste ernten ohne Pause Rut 2,2–7Durchhalten und SammelnPerlen, 8 Schüsselchen, Strohhalme 4 volle Wasserflaschen
10 MinBoas beschützt Rut Rut 2,8–9Bodyguard3 Kissen
5 MinGerste nach Hause bringen Rut 2,17Gewicht schätzenWaage
10 MinBis zum Morgen liegenbleiben Rut 3,14Zeit abschätzen 
10 MinRut gesamtGegenstände aus der Geschichte 
30 MinRut gesamtAnspiel zum Thema Vertrauen 
  SiegerehrungPreise für alle

Erzählung

In der Geschichte gibt es eine sehr mutige Frau. Sie heißt Rut. Vielleicht haben einige von euch ihre Geschichte schon mal gehört. Aber heute Abend möchten wir noch einen Schritt weiter gehen: Wir möchten sie gemeinsam erleben!

Rut lebte in Moab, einem Nachbarstaat von Israel. Von dort kam eines Tages eine Familie, die für Rut alles verändern sollte, denn sie heiratete einen dieser Israeliten. Und damit wurde Noomi ihre Schwiegertochter.

Jetzt könnte ja der spannende Teil schon gelaufen sein und wir könnten sagen: Und sie lebten glücklich und zufrieden, bekamen Kinder und wurden alt und lebenssatt. Aber so war es leider nicht. Im Gegenteil, Ruts Mann starb. Genauso wie Noomis Mann und ihr anderer Sohn. Noomi, die aus Israel nach Moab gezogen war, lebte dort jetzt allein. Bis auf ihre zwei Schwiegertöchter Rut und Orpa, die aber in der moabitischen Kultur verwurzelt waren.

Für Rut, Noomi und Orpa war das ein schwerer Schlag. Ohne Männer waren Frauen damals einfach aufgeschmissen. Sie hatten keine Sicherheit, keine Beschützer und auch keine Nachkommen. Neben all der Trauer und dem Schmerz gab es also auch noch eine große Perspektivlosigkeit ohne die Männer.

Also beschloss Noomi, nach Israel zurückzukehren. Dort hatte sie Verwandte. Ihre Schwiegertöchter – so war Noomis Plan – sollten in ihrem Land bleiben und sich nach neuen Ehemännern umschauen. Orpa befolgte diesen Rat, wenn auch schweren Herzens, und blieb in Moab. Aber Rut hatte irgendetwas an ihrer Schwiegermutter gefunden und blieb hartnäckig an ihrer Seite. Sie sagte: »Schick mich nicht fort! Ich will dich nicht im Stich lassen. Ja, wohin du gehst, dahin gehe auch ich. Und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da will auch ich sterben, und da will ich auch begraben sein. Der HERR soll mir antun, was immer er will! Nichts kann mich von dir trennen außer dem Tod.« (Rut 1,16–18) Die wilde Entschlossenheit stand Rut wohl ins Gesicht geschrieben und so nahm Noomi sie mit – auch wenn sie das vielleicht nicht für die beste Idee hielt.

Spielaktionen

1. Jemanden mitnehmen

So wie Rut sich bei Noomi angehängt hat, so machen wir nun einen Staffellauf, bei dem wir alle zusammen hängen:

Staffellauf (1. 10 Punkte, 2. 5 Punkte)

Ein Parcours (aus Stühlen) wird aufgebaut. Nun läuft einer los, den Parcours entlang. Beim nächsten Mal nimmt er den 2. aus der Schlang an die Hand, sie laufen zu zweit, dann den 3. usw.

2. Noomi: Von süß zu bitter

Rut und Noomi kamen in Betlehem an – Noomis Heimat. Aber das Leben und die Schicksalsschläge hatten Noomi sehr mitgenommen. Sie hatte keine Kraft mehr, sie war am Ende! Als sie in Betlehem ankamen, begrüßen sie alle Menschen ganz aufgeregt: »Seht mal, da ist ja Noomi!« Aber Noomi erkannte sich selbst nicht wieder und sagte: »Nennt mich nicht Noomi (das bedeutet meine Freude), sondern nennt mich Mara (das bedeutet die Bittere). Denn der Allmächtige hat mich bitter werden lassen. Mit vollen Händen zog ich aus, mit leeren Händen ließ der Herr mich zurückkehren. (…) Der HERR hat sich gegen mich gestellt, der Allmächtige hat mir übel mitgespielt.« Noomi war wirklich verbittert!

Aber wie schmeckt eigentlich »bitter«? Findet es im nächsten Spiel heraus!

Geschmackstest (pro richtiger Antwort: 2 Punkte)

Aus jeder Gruppe kommt einer nach vorn, kriegt die Augen verbunden und muss herausfinden, was er isst.

3. Gerste ernten ohne Pause

Rut war unbeirrt an Noomis Seite geblieben und machte sich jetzt nützlich: Sie ging aufs Feld und sammelte die Ähren auf, die die Arbeiter liegen gelassen hatten. Dabei ging sie nicht auf irgendein Feld, sondern auf das Feld von Boas. Von ihm werden wir gleich noch hören. Aber erstmal zeichnete sich Rut durch ihren riesengroßen Fleiß aus: Unermüdlich sammelte sie Ähren auf, bis sie am Ende ihrer Kräfte war.

Beim nächsten Spiel fühlen wir nach, wie das ist: Durchhalten und Sammeln!

Durchhalten und Sammeln (10, 5 Punkte)

Aus jeder Gruppe wird ein »Starker« nach vorne gebeten. Er muss eine Flasche mit 1 l Wasser mit ausgestrecktem Arm halten. In dieser Zeit müssen die anderen aus der Gruppe Perlen mit einem Strohhalm ansaugen und von A nach B transportieren. Wenn der Flaschenhalter die Flasche nicht mehr halten kann, ist die Zeit der Gruppe zum Perlen sammeln vorbei

4. Boas beschützt Rut

Rut war für damalige Verhältnisse leichte Beute: Eine alleinstehende Frau, die keinen Mann, also keinen Beschützer, hatte. Das war gefährlich! Grade so allein auf dem Feld wäre es kein Wunder gewesen, wenn jemand sie belästigt und grob behandelt hätte. Aber da tauchte Boas auf: Er sieht Rut und ist sofort irgendwie angetan von ihr. Vielleicht verliebte er sich auch direkt ein bisschen? Oder er bewunderte Rut‘s Tapferkeit und Fleiß? Er war auf jeden Fall tief beeindruckt von Rut‘s Treue Noomi gegenüber.

Wie auch immer: Er wurde ihr Beschützer und sagte zu ihr: »Bleib hier bei meinen Arbeiterinnen. Gib acht, wo sie das Feld abernten und geh hinter ihnen her! Ich habe den jungen Männern verboten, dich zu belästigen. Wenn du Durst hast, geh zu den Krügen dort. Trink das frische Wasser, das sie aus dem Brunnen schöpfen.« (Rut 2,8–9)

Rut konnte aufatmen! Wie es sich anfühlt, beschützt zu werden, könnt ihr im nächsten Spiel erleben:

Bodyguard (Wer schafft es am besten, zu verteidigen? 10, 5)

In der Mitte des mit Kreide markierten Kreises steht aus einer Gruppe eine Teilnehmerin als VIP. Um sie herum stehen drei mit Kissen bewaffnete Bodyguards aus derselben Gruppe, die den VIP beschützen sollen. Außerhalb des Kreises steht der Rest einer anderen Gruppe. Auf Kommando des Spielleiters versuchen ein bis drei Freiwillige, den VIP zu berühren. Die Bodyguards werden den VIP mit ihren Kissen verteidigen. Die Angreifer haben jeweils eine Minute Zeit.

5. Gerste nach Hause

Rut kam mit einem Scheffel Gerste nach Hause. Da war Noomi tief beeindruckt: »Von wem hast du das? Gott segne den, der so freundlich zu dir gewesen ist.« (Rut 2,19).

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Gerste Rut gesammelt hat, haben wir eine Aufgabe für euch:

Spiel: Gewicht schätzen (10,5 Punkte)

Rut bringt 33 Kilo Gerste nach Hause! Wie viel musste sie tragen? Die Gruppe sucht innerhalb von 3 Minuten einen Gegenstand oder mehrere in Kombination, von denen sie glaubt, dass sie 33 kg wiegen.

6. Bis zum Morgen liegen bleiben

Rut und Noomi bemerkten, dass Boas sehr nett zu Rut gewesen war – viel netter, als er hätte sein müssen. Was hatte das zu bedeuten? Boas war nicht irgendein Mann, sondern der Löser der Familie – also ihr Beistand in Not. Vielleicht meinte Gott es ja doch nicht schlecht mit Rut und Noomi?

Jedenfalls überlegte Noomi sich einen tollkühnen Plan: »Meine Tochter! Ich möchte ein neues zu Hause für dich finden, wo es dir gut geht. Boas ist doch unser Verwandter. Du warst bei seinen Arbeiterinnen. Pass auf – er wird heute Nacht auf dem Dreschplatz Gerste worfeln (also Getreidekörner von Stroh und Spreu trennen). Bade und salbe dich! Dann zieh dich an und geh zum Dreschplatz! Zeige dich ihm nicht, bevor er zu Ende gegessen und getrunken hat. Gib acht, wo er sich zum Schlafen hinlegt. Dann geh hin und leg dich zu ihm unter die Decke! Er wird dir sagen, was du tun sollst.« (Rut 3,1–4)

Noomi schlug Rut also tatsächlich vor, sich zu einem für sie beinahe wildfremden Mann unter die Decke zu legen! Ich finde das moralisch fragwürdig, aber das war Noomis Plan und Rut willigte ohne Wenn und Aber ein. Was sie dabei wohl gefühlt hat? Bestimmt war sie total aufgeregt! Wer weiß, was da alles passieren kann?!? Jedenfalls setzte Rut Noomis Plan tapfer um: Sie legte sich unter Boas Decke.

Boas wurde mitten in der Nacht wach und bekam gewiss auch einen großen Schrecken, als er sich auf einmal neben einer Frau wiederfand. Aber er war nicht sauer, sondern erkannte, dass Rut es ernst meinte und ihm grade eine Art sehr ungewöhnlichen Heiratsantrag gemacht hatte. Er versprach Rut, sich dafür einzusetzen, dass die beiden heiraten können. Dann sagte er ihr: »Leg dich schlafen bis morgen früh!« (Rut 3,13)

Dass Rut eine Armbanduhr dabei hatte, ist relativ unwahrscheinlich. Wie hat sie die Zeit bloß abgeschätzt? Konnte sie vor lauter Aufregung überhaupt schlafen? Diese Gedanken könnt ihr euch jetzt machen:

Spiel: Zeit schätzen (10, 5)

Wann ist es Zeit, aufzustehen? Aus jeder Gruppe legt sich einer in der Mitte auf den Boden. Nach einem Startsignal schätzt jeder für sich, wann wohl eine Minute rum ist. Wenn er denkt, es ist soweit, steht er auf und setzt sich auf seinen Platz.

Ein gutes Ende

Nun hat die Geschichte voller Hoffen und Bangen doch noch ein gutes Ende genommen. Rut und Boas konnten heiraten und bekamen einen Sohn! Noomi bekam wieder eine Familie – auch wenn sie ihre Söhne gewiss immer noch schmerzlich vermisste. Aber sie konnte wieder vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Und ihre Freundinnen sprachen zu Noomi: »Gepriesen sei der Herr! Er hat dir einen Erben und Löser geschenkt. Sein Name soll in Israel berühmt sein! Er gibt dir wieder Lebenskraft und versorgt dich im Alter. Er ist ja das Kind deiner Schwiegertochter, die dich liebt. Sie ist für dich mehr wert als sieben Söhne.« (Rut 4,16).

Ist das nicht ein wunderschönes Bild für eine echte Frauenfreundschaft, die durch Dick und Dünn geht? Und an Noomi können wir sehen, wie unser Leben durch alle Höhen und Tiefen hindurch geleitet und begleitet wird. Auch wenn wir bittere Phasen erleben: Gott meint es gut und kann uns zu völlig neuen Perspektiven führen.

Wir haben noch zwei Spiele für euch, die die Geschichte als gesamte in den Blick nehmen:

Gegenstände aus der Geschichte (für jeden Gegenstand 1 Punkt)

Welche Gegenstände kommen in der Rut-Geschichte vor? Für jeden Gegenstand, den ihr innerhalb von 5 Minuten besorgt, gibt es einen Punkt. Kreativität ist gefragt und wird zugelassen.

Anspiel zum Thema Hoffen und Bangen (Jury entscheidet. 15, 10, 5, 3)

Überlegt euch ein Anspiel zum Thema Hoffen und Bangen. Je kreativer, desto besser. Es muss nicht Rut sein, sondern kann auch nur mit dem Thema verknüpft sein. 15 Minuten Zeit zum Vorbereiten, dann stellt jede Gruppe ihr Stück vor.

Danach wird natürlich noch bekannt gegeben, wer den großen Rut-Bibel-Spieleabend gewonnen hat.

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

Es ist ein Kommen und Gehen in unserer Gruppenarbeit. Wie gehen wir damit um? In den Hintergrund-/Grundsatzartikeln wird das Thema »Verbindlichkeit« genauso angesprochen wie eine wertschätzende Begrüßungs- und Verabschiedungs-Kultur für TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen. Ihr findet zu »Kommen und Gehen« viele hilfreiche Anregungen und Ideen, auch für den Restart nach der Coronazeit. Dazu gibt es zu unserer neuen Themenreihe Bibelarbeiten und Stundenentwürfe für eure Gruppe, die auch online durchgeführt werden können: vom »Flügge werden«, »Unterwegsseine in Gottes Schutz«, »in sich gehen und zur Ruhe kommen« , der Heimat im Himmel, einem Filmabend und vieles mehr.

Ein Stundenentwurf zum Thema »in-sich-gehen und zu-sich-kommen«

In unserem Leben sind wir oft gestresst. Wir haben so viele Aufgaben zu erledigen, so viele Dinge zu tun: Hausaufgaben für die Schule, Referate, die wir vorbereiten müssen; wir müssen lernen für Klassenarbeiten oder das Abitur, für Prüfungen in der Ausbildung. Wir haben Deadlines, an die wir uns halten müssen, um keine schlechten Noten oder Abmahnungen zu kassieren.

In unserer Freizeit verfolgt uns der Stress oft noch zusätzlich. Wir müssen Whatsapp-Nachrichten beantworten, damit wir in gutem Kontakt mit unseren Freunden bleiben können – gerade in dieser Corona-Zeit ist das ja wichtig. Wir müssen Facebook und Instagram checken, damit wir keine wichtige Meldung verpassen. Wir müssen die neusten Serien auf Streaming-Plattformen schauen, damit wir mitreden können und nicht zu Außenseitern werden etc. Egal, wie alt wir sind, wir alle stehen oft unter ziemlichem Druck.

Wo und wann finden wir bei alle dem noch Zeit für uns? Wo und wann haben wir Ruhe und können entspannen?

Sich zu entspannen tut gut. Zur Ruhe zu kommen, Stille zu hören, kann auch sehr gut tun. Aber oft ist es schwierig, die Zeit dafür zu finden oder sie sich einfach zu nehmen – das Handy einfach mal auszuschalten und wegzulegen, egal wer schreibt oder was in Social Media währenddessen so abgeht.

Es kann auch schwer sein, Stille auszuhalten und wirklich mal abzuschalten und sich nicht so viele Gedanken über dies und das zu machen. Aber wenn wir es schaffen, können wir aus solchen Momenten viel neue Kraft schöpfen und danach wieder richtig durchstarten.

Andachtsidee

Gott wusste das auch immer schon. Und auch für ihn gilt es. Gott hat unsere Welt erschaffen. Er hat viel Arbeit in die Natur, die Pflanzen, die Tiere und in uns gesteckt, damit alles gut und schön wird.

Und dann hat er sich ausgeruht. Am 7. Tag hat auch Gott Pause gemacht, hat genossen, was er schon geschafft hatte und sonst einfach nichts gemacht. Auch er hat sich Ruhe gegönnt, um danach wieder richtig loszulegen.

Und Gott hat uns am 6. Tag geschaffen. Das heißt wir durften sogar mit dem Ruhetag beginnen! Vielleicht ist es deswegen auch oft sinnvoll, vor wichtigen und dringenden Aufgaben, zuerst einmal Pause zu machen, in sich zu gehen, zu sich zu kommen, sich zu besinnen – und dann mit der Arbeit zu starten.

Diese Gedanken kannst du zu einer Andacht für deine Gruppe formulieren. Ihr könnt sie zu Beginn oder auch zum Abschluss eurer Gruppenstunde halten, wie es für euch besser passt.

Methoden, um zur Ruhe zu kommen

Um zur Ruhe zu kommen, gibt es verschiedene Methoden, Übungen und Aktionen, die ihr ausprobieren könnt. Was bei dir und bei deiner Gruppe gut funktioniert und euch Spaß macht, gilt es herauszufinden. Wir Menschen sind da sehr unterschiedlich. Was mir gut tut, muss dir nicht auch gut tun, Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall.

Im Folgenden stelle ich euch einige Methoden und Übungen vor. Falls ihr euch mit diesem Thema auf einer Wochenend- oder Ferienfreizeit beschäftigen wollt, habt ihr vielleicht viel Zeit und Ruhe, um alles auszuprobieren. Für einen Gruppenabend sucht euch einfach das aus, was euch am besten gefällt. Oder ihr plant mehrere Abende mit diesem Schwerpunkt, vielleicht ja sogar nicht direkt hintereinander, sondern immer mal wieder. So kann eure Gruppenstunde ein regelmäßiger Ort der Ruhe und der Zeit für sich selbst werden. Solche Zeiten bewusst gemeinsam als Gruppe zu gestalten, kann euch auch noch einmal enger zusammenschweißen.

Bodyscan:

Alle, die mitmachen möchten, suchen sich einen Platz im Raum oder draußen auf der Wiese (je nachdem, welche Möglichkeiten ihr habt), legen sich bequem hin und schließen die Augen. Eine Teamerin leitet diese Übung an. Mit ihr spüren alle einmal durch ihren Körper und versuchen ihn ganz bewusst wahrzunehmen. Wichtig beim Anleiten dieser Übung ist, langsam zu sprechen und viele Pausen zu lassen. In seinen Körper hineinzuspüren benötigt Ruhe und Zeit. Hier ein Vorschlag, was du während dieser Übung sagen kannst. Du kannst diesen Text natürlich auch selbst noch überarbeiten und genau an dich und deine Gruppe anpassen.

»Leg dich entspannt hin und schließe die Augen. Atme ruhig ein und aus.
Und nun versuche deine Füße zu spüren. Deinen rechten Fuß und deinen Linken Fuß. Sind sie heute schon viel gelaufen? Mussten sie dich schon weit tragen? Oder sind sie noch ausgeschlafen und fit?
Spüre deine Knöchel, deine Fußgelenke und dann deine Waden. Fühlen sie sich locker und entspannt an?
Und merkst du deine Oberschenkel auch? Den linken und den rechten? Wie geht es ihnen heute?
Versuch deinen Po zu spüren und dein Becken.
Deinen unteren Rücken und deine Wirbelsäule.
Und nun deine Schultern und deine Arme.
Erst deinen linken Arm, deinen Oberarm, deinen Ellbogen, deinen Unterarm und deine Hand mit allen Fingern.
Und dann deinen rechten Arm, deinen Oberarm, deinen Ellbogen, deinen Unterarm und deine Hand mit allen Fingern.
Und jetzt versuch deinen Hals zu spüren, das Ende deiner Wirbelsäule und deinen Kopf. Wie fühlt er sich heute an?
Kannst du jetzt deinen ganzen Körper fühlen?
Versuch bewusst und ruhig zu atmen. Spüre deinen Atem in deinem Körper.
Nimm deinen Körper wahr, ganz in Ruhe.

Du hast viel Zeit.

Atme entspannt und genieße, dass du jetzt hier liegen kannst …

Und wenn du soweit bist, dann öffne langsam deine Augen.
Bleib ruhig noch etwas liegen und nimm dir Zeit, um hier wieder in diesem Tag anzukommen.«

Die Hand:

Diese Methode könnt ihr in eurer Gruppenstunde gut einsetzen, aber man kann sie auch im eigenen Alltag gut spontan und allein nutzen.

Betrachtet die Innenseiten eurer Hände. Jedem Finger wird bei dieser Methode ein Sinn zugeteilt.

Der Daumen bekommt den Hörsinn. Haltet inne, betrachtet euren Daumen und überlegt euch, was ihr gerade hört. Euer eigenes Atmen? Oder vielleicht auch das Atmen der anderen? Hört ihr Musik irgendwo in einem Nebenraum? Oder redet jemand draußen vor dem Fenster?

Schaut dann auf euren Zeigefinger und nehmt bewusst wahr, was ihr sonst noch sehen könnt. Was umgibt euch? Wo genau seid ihr?

Seht euren Mittelfinger an und konzentriert euch darauf, was ihr fühlt. Fühlt ihr euch wohl? Geht es euch gut? Fühlt ihr die Anstrengung des Tages vielleicht in euren Füßen?

Wenn ihr euren Ringfinger betrachtet, versucht herauszufinden, was ihr gerade schmeckt. Vielleicht habt ihr noch den Geschmack vom Mittagessen im Mund oder das letzte Getränke auf der Zunge?

Beim kleinen Finger versucht ihr Gerüche wahrzunehmen. Wonach riecht es? Und woher kommen diese Gerüche?

Falls ihr zwischendurch mal mit euren Gedanken abschweift, ist das nicht schlimm. Ihr könnt einfach wieder einsteigen und weitermachen.

Schaut zum Ende der Übung auf eure Handinnenfläche und erinnert euch nochmal daran, als ihr abgelenkt wart. Wo wart ihr mit euren Gedanken? Bei einem vergangenen Erlebnis? Oder bei etwas, das in Zukunft erst noch kommt?

Lasst euch auch bei dieser Übung soviel Zeit, wie ihr braucht.

Essen im Dunklen:

Bewusstes Genießen beim Essen und Trinken kann uns auch sehr gut tun und dazu beitragen, dass wir uns entspannen und uns erholen können. Ihr könnt gemeinsam kochen und anschließend im Dunklen essen. Die Dunkelheit kann es euch leichter machen, euch wirklich auf euer Essen zu konzentrieren und es ganz bewusst und langsam zu genießen. Versucht dabei alles genau zu schmecken, lasst euch Zeit und kaut langsam. Ihr könnt gerne auch zuerst einmal an eurem Essen riechen, bevor ihr es esst. Niemand stresst euch jetzt.

Eine Alternative zum gemeinsamen Essen im Dunklen, kann es sein, dass ihr Zweierteams bildet, die gemeinsam an einem Tisch sitzen. Eine Partnerin bekommt die Augen verbunden, so dass sie nicht mehr sehen kann. Die andere Partnerin ist da, um sie evtl. zu füttern oder ihr Essen und Getränke anzureichen. Nachdem die erste Partnerin aufgegessen hat, wechselt ihr dann natürlich. Auf diese Weise könnt ihr euch auch gegenseitig unbekannte Speisen vorsetzen, wenn ihr mögt.

Steine sammeln:

Diese Übung könnt ihr auch in einen gemeinsamen Spaziergang integrieren. Geht an einen Ort, an dem ihr Steine sammeln könnt, vielleicht an einen kleinen Fluss in eurer Nähe oder ihr findet im Wald so eine Stelle. Dort sammelt jede für sich verschiedene Steine und betrachtet jeden einzelnen ganz genau.

Wie sehen sie aus? Welche Farbe haben sie? Welche sind glatt? Welche haben spitze Kanten? Sind welche dreckig? Oder besonders kalt?

Fahrt mit euren Fingern über die Steine und spürt sie. Ihre Ecken und Kanten, ihre Kälte oder Wärme, falls sie in der Sonne lagen.

Riecht an ihnen. Wonach riechen sie?

Findet ihr einen Lieblingsstein unter euren Steinen?

Zum Ende der Übung legt die Steine wieder zurück in die Natur – jeden einzeln, ganz in Ruhe. Versucht dabei vielleicht ein Muster mit euren Steinen zu legen. Oder baut ihr lieben einen kleinen Turm aus ihnen?

Langsam:

Diese Übung könnt ihr ebenfalls während eines Spaziergangs machen. Ihr könnt sie aber auch in eurem Gruppenraum ausprobieren.

Geht durch den Raum, über die Waldlichtung oder die Wiese (wo auch immer ihr seid). Jede geht in ihrem eigenen Tempo. Jede geht so wie sie möchte, im Kreis, links herum oder rechts herum, oder geradeaus und dann wieder zurück. Versucht dabei auf eure eigenen Schritte zu achten. Tretet ihr fest auf oder eher leicht? Versucht eure Schritte bewusst zu setzen. Versucht auch mal, zuerst die Ferse aufzusetzen und dann eure Füße abzurollen bis zu den Zehen. Und dann werdet langsamer. Lasst euch einfach ganz bewusst mehr Zeit bei jedem Schritt. Entschleunigt euch selbst.

Dafür müsst ihr nicht zwangsläufig gehen. Diesen Teil der Übung könnt ihr auch bei jeder anderen Tätigkeit machen. Werdet einfach langsamer. Macht das, was ihr tut, ganz langsam, wie in Zeitlupe.

Nichtstun:

Versucht mal, 10 Minuten nichts zu tun. Sucht euch schöne Plätze, draußen oder drinnen und setzt oder legt euch bequem hin. Und dann tut nichts. Redet nicht mehr miteinander. Bewegt euch möglichst nicht. Sitzt oder liegt einfach da.

Vielleicht gelingt es euch (manchmal braucht das etwas Übung und man muss es öfter versuchen) dabei auch nicht viel nachzudenken, sondern einfach nur zu sein. In diesem Moment, der ganz euch gehört.

Auf Freizeiten könnt ihr auch überlegen, eine längere Stille Zeit einzulegen – vielleicht einen halben Tag. Ihr beginnt mit dem Frühstück, das ihr schweigend einnehmt und endet dann mit dem Mittagessen. Wenn ihr euch zum Mittagessen an den Tisch setzt, redet ihr wieder miteinander und erzählt euch von eurem stillen Vormittag und euren Erlebnissen.

Stille Zeiten können wirklich gut tun. Man hat Zeit für sich, zum Nachdenken über alles, worüber man sonst nicht nachdenken kann, weil man zu viel Stress und Druck hat. Vielleicht bekommt ihr neue Erkenntnisse.

Oder man hat Zeit, die Natur zu genießen, Vögeln zuzuhören, Tiere zu beobachten, spazieren zu gehen. Oder Zeit zum Beten. Laut oder leise, im Bett oder in der Natur. Einfach Zeit allein mit Gott. Ohne Störungen zwischendurch.

Zeitlos-Tag:

Wenn ihr gemeinsam auf Freizeit unterwegs seid, könnt ihr auch einen Zeitlos-Tag einlegen – einen Tag, an dem niemand eine Uhr trägt und auch nirgends eine Uhr hängt oder steht. Es gibt für euch keine Zeit an diesem Tag. Alle stehen auf, wann sie möchten, gehen schlafen, wenn sie wieder müde sind und essen, wenn sie Hunger bekommen. Versucht mal einen Tag gemeinsam zu verbringen, an dem Zeit keine Rolle spielt.

Was dir gut tut:

In sich gehen und zu sich kommen muss nicht immer gleichbedeutend sein mit Ruhe, Stille und Rumliegen. Einige Übungen finden auch in Bewegung statt, z. B. bei einem Spaziergang.

Es kann aber auch sehr gut tun, sich mal so richtig auszutoben und auszupowern. Auch das kann dafür sorgen, dass ich mich entspanne und zu mir selbst finde. Wenn ihr also eine sehr aktive Gruppe seid und Action genau das Richtige für euch ist, dann könnt ihr natürlich auch solche Programmpunkte einsetzen. Ihr könnt gemeinsam Sport treiben, ein Workout geht ja sogar gut digital. Oder ihr spielt gemeinsam Fußball, Handball, Volleyball …, bis alle sich verausgabt haben. Ihr könnt eine Radtour unternehmen, schwimmen gehen oder Kanu fahren. Euch fällt da sicher einiges ein.

Viele Menschen finden es auch entspannend, sich kreativ zu betätigen. Ihr könnt Mandalas malen oder andere Bilder, evtl. sogar auf Leinwand. Auch da sind eurer Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Zielgedanke: Streiten ist normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.

Vorüberlegung für Mitarbeitende zur Bibelgeschichte

Von vorne herein ist die Rivalität der Zwillinge Jakob und Esau sichtbar. Schon im Mutterleib kämpfen sie miteinander (1.Mose 25,23). Als die beiden Kinder heranwachsen heißt es, dass Vater Isaak den älteren Esau lieber hat, Mutter Rebekka hat hingegen Jakob als Lieblingssohn (1.Mose 25,28). Auch wenn es menschlich ist, wenn man Lieblingskinder hat, führt das zu Spannungen innerhalb der Familie. Jedes Kind wünscht sich die Anerkennung beider Eltern und kämpft um sie zeitlebens.

Eine weitere Spannung liegt in den unterschiedlichen Folgen von Erstgeburtsrecht und Verheißung Gottes.

Erstgeburtsrecht

Laut Erstgeburtsrecht erhielten erstgeborene männliche Nachkommen einen besonderen Erstgeborenenanteil. Dieser bestand gerne im Doppelten des Erbanspruchs anderer männlicher Kinder: Ein Erstgeborener erbt also bei zwei Söhnen zwei Drittel (5.Mose 21,15-17). Esau steht juristisch der Großteil des Vermögens zu. Es ist hiermit auch geregelt, dass Esau mal die ganze Sippe übernimmt und ihr Oberhaupt – ihr Chef –  sein wird.

Das Erstgeburtsrecht ist kein bloßes Erbrecht. Vor allen Besitzansprüchen geht es vor allem um den Empfang des väterlichen Segens. Segen und Besitzansprüche gehören zusammen. Damit ist verbunden, dass Gott Schutz, Glück, Frieden, Fruchtbarkeit (Nachkommen) und Hilfe schenkt. Was Gott an Gutem zusagt, seine Verheißungen, gehen auf das gesegnete Kind über. Und hier liegt die Spannung:

Gottes Verheißung

Gott antwortet auf Mutter Rebekkas Frage, warum es ihr in der Schwangerschaft so schlecht geht, da die Kinder im Bauch keine Ruhe geben mit folgender Verheißung: In deinem Bauch sind zwei (zukünftige) Völker, ein Volk wird dem anderen überlegen sein, der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

Gott hat einen Plan mit Jakob. Er soll den Segen (den Gott Jakobs Opa Abraham schon zugesagt hat) weitertragen. Gott setzt also nicht auf Esau, sondern auf Jakob. Warum Gott so handelt? Das bleibt offen. In der Geschichte wird aber deutlich, dass Esau wenig auf sein Erstgeburtsrecht hält und es für ein einziges Linsengericht hergibt. Jakob hingegen ist sich der Größe der Verheißung bewusst. Esau handelt impulsiv und kurzsichtig.

Das Drama nimmt im Handel um das Erstgeburtsrecht seinen Lauf. Jakob erzwingt sein Recht mit List, obwohl Gott ihm das Recht schon vor der Geburt zusagt. Gott hat es nicht nötig, dass wir ihm beim Umsetzen seines Planes „helfen“. Die Folgen werden im Laufe der Geschichte deutlich: Jakob geht im Streit aus seiner Familie, er streitet mit seinem Onkel und er kämpft mit Gott. Aus diesen Streiten geht er am Ende gestärkt und gesegnet hervor, aber es kostet ihn viel.

Ausblick: Esau geht bei Gott nicht „leer aus“. Im Gegenteil. Er behält seine Urfamilie (Heimat!), ist weiter als Jäger unterwegs (Traumberuf) und bekommt viele Nachkommen (Kinder = Besitz). Sein Volk wird als die „Edomiter“ in die Geschichte eingehen. Dieses Volk wird später ein Feind des Volkes Israel (Jakobs Nachkommen) sein.

Situation der Kinder

Für die Kinder ist es der erste Freizeittag. Alles ist neu. Einige kennen sich nicht. Die Umgebung will erobert, das Umfeld kennen gelernt werden. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass alle Kinder aus christlichen Haushalten kommen. Daher ist diese Vertiefung inhaltlich sehr niedrigschwellig. Die Kinder lernen Jakob und Esau evtl. erstmals kennen. Sie sehen die erste biblische Geschichte: Die Brüder streiten sich. Vielleicht kommen die Kinder gerade aus einem angespannten Verhältnis von zuhause raus. Streiten kennen alle. Ein gutes Thema, das alle abholt.

Heute geht es darum, die Kinder in ihren Streiten ernst zu nehmen. Streiten ist normal. Man zeigt, dass man mit manchem nicht einverstanden ist. Die Kinder sollen ermutigt werden, die Dinge anzusprechen. In Gott haben sie einen Freund, dem sie alles anvertrauen können, was ihnen Mühe macht. Mit dem Gebet wird Kindern gezeigt, wie man mit Gott reden kann. Vielleicht habt ihr bei der ersten Workshoprunde ein Notizheft mit den Kindern gebastelt. Hier können sie auch ihre Gedanken und Gebete eintragen.

Rahmengeschichte Teil 1 + biblische Geschichte + Rahmengeschichte Teil 2 anschauen

Vertiefung für 6-9 Jährige

Einstiegsvideo (ist einfach nur ein Warm-up zum Thema „Was ist ein Streit“ – Filmclip muss zum allg. Verständnis nicht gezeigt werden). Inhalt: 2 Schweine Piggeldy und Frederik; Piggeldy fragt seinen großen Bruder, was Streit ist. Dabei kommt es zum Streit. Dauer ca. 3 min https://www.youtube.com/watch?v=IDOBm40e08I

Einstieg: Spiel „Hahnenkampf“

Es werden zwei Kinder bestimmt, die das Spiel beginnen. Sie stellen sich in der Mitte des abgegrenzten Feldes z.B. ein Kreis oder Rechteck gegenüberstehend auf. Diese beiden verkörpern Streit-Hähne. Sie stehen auf einem Bein und ihre verschränkten Arme stellen ihre Flügel dar.
Ist das Verschränken der Arme den Spielern zu schwierig, können beide auch durch Aufstellen der Hände in den Hüften die Flügel darstellen.
Auf ein Kommando hüpfen die beiden (auf einem Bein) aufeinander zu und versuchen mit ihren Flügen den Konkurrenten aus dem Feld zu drängen oder zu erreichen, dass der andere das Gleichgewicht verliert und das zweite Bein am Boden aufstellt. Wer absetzt oder aus dem Feld tritt verliert die Runde.
Je nach Zeit, die ihr habt, ist es spannend, wenn die Sieger der einzelnen Spielrunden im Finale gegeneinander antreten und ein Gesamtsieger ermittelt werden kann. Ansonsten kann jedes Kind einmal ein Hahn sein.

Material: Je nachdem, ob ihr innen oder außen spielt:

  • Kreide zum Abgrenzen eines Feldes oder
  • ein Seil oder Kreppband zur Feldabgrenzung.

Austausch:

Eben habt ihr Streithähne gespielt. Die Zwillinge Jakob und Esau haben gestritten. Könnt ihr euch vorstellen, warum?

  • Mamas Liebling, Papas Liebling (da wird man traurig, weil Eltern einen nicht genauso liebhaben).
  • Weil einer was besser kann als man selbst, z.B. körperlich stark, im Kopf klug (man wird neidisch, mag das auch können).
  • Weil einer mehr bekommt, als der andere – das Erstgeburtsrecht war damals übliches Recht (heute empfinden wir das als ungerecht).
  • Schon weil sie unterschiedlich waren (man versteht sich vielleicht nicht so gut).

Gespräch:

Streitet ihr euch auch mit euren Geschwistern? Oder den Eltern…?

  • Kinder von ihrem Streit erzählen lassen (freiwillig!)
  • Evtl. nachfragen (Fingerspitzengefühl!): was hat dich geärgert, enttäuscht, wo war es für dich ungerecht…)

Streit ist ganz normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.

Wenn z.B. Süßigkeiten immer so verteilt werden, dass man weniger bekommt, dann kann man das sagen: „Ich möchte heute mal 2 und du eins. Nächstes Mal dann wieder umgekehrt. Sonst ist das ungerecht.“ So hat der andere auch die Chance, sich zu erklären oder zu ändern.

Manchmal ist es schwer, Dinge anzusprechen. Redet doch mal mit Gott darüber, was euch schwerfällt. Er versteht euch. Und dann habt ihr es auch mal ausgesprochen. Das tut gut.

(Falls ihr das Notizheft nutzt, dann könnten die Teilnehmenden hier ihr Gebet, Anliegen, Streits an Gott abgeben. Wer noch nicht schreiben kann, malt einfach ein Bild in das Heft. Ihr könnt im Vorfeld auch Gebete ausdrucken und den Kindern zum Einkleben geben).

Gebet

Lieber Vater im Himmel, du siehst, wo wir uns ärgern und streiten. Bitte gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und unser Recht einzufordern. Wie gut, dass du siehst, wie es uns geht und dass du uns verstehst. Amen.

Streitspiele

Manchmal hilft es auch, wenn man sauer aufeinander ist, einfach Dampf abzulassen auf eine gute Art:

  • z.B. Kissenschlacht mit 2 Teams;
  • 2 Personen mit je einer Schwimmnudel, beide stehen sich auf einer Bank gegenüber und versuchen den anderen Spieler mit der Schwimmnudel von der Bank zu nudeln

Liedtipp: Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28

Vertiefung für 10-13 Jährige

Einstieg

Zwei freiwillige Kinder melden sich. Ihr gebt drei gleichwertige Süßigkeiten aus.

Die Kinder sollen sie unter sich aufteilen. Allerdings darf nichts abgebissen oder durchgeteilt werden. Sprich: es gibt die Möglichkeiten: 3:0; 0:3; 2:1; 1:2. Wie entscheiden sie sich? Wie fühlt sich die Entscheidung für beide an? Ungerecht oder gerecht?

Gerecht, wenn man mit der Entscheidung einverstanden ist und oder der anderen Person mehr gönnt.

Ungerecht, wenn man das Aufteilungsverhältnis betrachtet, das nie gerecht sein kann oder wenn man sich selbst benachteiligt fühlt oder es der anderen Person nicht gönnt.

Übergang zur Bibelgeschichte:

Die Zwillinge Jakob und Esau haben gestritten. Was könnten die Gründe gewesen sein?

  • Mamas Liebling, Papas Liebling (da wird man traurig, weil Eltern einen nicht genauso liebhaben).
  • Weil einer was besser kann als man selbst, z.B. körperlich stark, im Kopf klug (man wird neidisch, mag das auch können).
  • Weil einer mehr bekommt, als der andere – das Erstgeburtsrecht war damals übliches Recht (heute empfinden wir das als ungerecht).
  • Schon weil sie unterschiedlich waren (man versteht sich vielleicht nicht so gut).

Austausch

  • Ist Streit was Schlechtes? Teilnehmende diskutieren lassen. Falls das Gespräch nicht läuft, einfach mal Aussagen reinwerfen oder im Vorfeld auf ein Flipchart schreiben und nacheinander zeigen, wie z.B.

 „Worüber wird oft gestritten?“

„Streiten heißt: Ich habe immer recht. Was die andere Person sagt, ist mir egal.“ Stimmt das?

„Streiten ist gut, weil man provozieren kann, bis man sich schlägt.“ Stimmt das?

„Streit meiden ist immer besser.“ Stimmt das?

„Wie läuft ein Streit für euch gut ab?“

Alternativ zum Austausch…

könnt ihr auch ein Schreibgespräch machen: Auf einer großen Papierrolle (z.B. Zeitungspapierrolle – bei Zeitungen nachfragen, da bekommt man oft Papierreste) schreibt ihr als Mitarbeitende im Vorfeld die Fragen auf. Die Teilnehmenden erhalten je einen Stift und schreiben ihre Meinung zu den Aussagen. Daraus kann ein Gespräch über Streit entstehen.

Input:

Streiten ist nichts Schlechtes, denn die andere Person soll mitbekommen, warum man sich ärgert. Die andere Person kann dann Stellung nehmen und ihre Sicht darstellen. Am besten ist es, wenn aus einem Streit eine Einigung entsteht. Manchmal kann das bedeuten, dass man die Meinung der Anderen stehen lässt und trotzdem eigene Wege geht. Meist ist ein Kompromiss eine gute Lösung – jeder weicht etwas von seinen Vorstellungen ab und kommt auf die andere Person zu.

Manchmal ist es schwer, Dinge anzusprechen. Redet doch mal mit Gott darüber, was euch schwerfällt. Er versteht euch. Und dann habt ihr es auch mal ausgesprochen. Das tut gut.

(Falls ihr das Notizheft nutzt, dann könnten die Teilnehmenden hier ihr Gebet, Anliegen, Streits an Gott abgeben).

Gebet

Lieber Vater im Himmel, du siehst, wo wir uns ärgern und streiten. Bitte gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und unser Recht einzufordern. Wie gut, dass du siehst, wie es uns geht und dass du uns verstehst. Amen.

Streitspiele

Manchmal hilft es auch, wenn man sauer aufeinander ist, einfach Dampf abzulassen auf eine gute Art:

  • z.B. Kissenschlacht mit 2 Teams;
  • 2 Personen mit je einer Schwimmnudel, beide stehen sich auf einer Bank gegenüber und versuchen den anderen Spieler mit der Schwimmnudel von der Bank zu nudeln

Gerechter Abschluss

Ihr gebt jedem Kind drei gleichwertige Süßigkeiten aus. So ist das Spiel von Beginn an gerecht. Immer 2 Kinder spielen gegeneinander.

Nun wird im Vorfeld unter den Spielenden ausgemacht, wer wie viele Süßies vom anderen bekommt, im Falle eines Gewinnes. Das Spiel: „Schnick-Schnack-Schnuck“ (Schere besiegt Papier; Papier besiegt Stein; Stein besiegt Schere. Bei gleichen Symbolen wird wiederholt).

Es werden beliebig viele Durchgänge gespielt oder ihr grenzt die Zeit von vorne herein ein (3 min).

ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.

Die Jakobsgeschichte

Unter „Programmideen“ finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter „Videos“.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen
10:15 Kennenlern-Spiele Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ „Würfeln-Suchen-Quizzen“ Geländepiel: „Kuhhandel“
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Snack Snack Snack Snack Snack Snack
14:15
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std
Geländespiel „Capture the Wildraten” Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“
oder
Stationenspiel „Talente ausprobieren“
Platz für eigene Ideen Stationenspiel
„Jakobs leckere Suppe“
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

Rivalitäten, Streitereien, Gaunereien unter Geschwistern

Zielgedanke

Streiten ist normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Von vorne herein ist die Rivalität der Zwillinge Jakob und Esau sichtbar. Schon im Mutterleib kämpfen sie miteinander (1.Mose 25,23). Als die beiden Kinder heranwachsen heißt es, dass Vater Isaak den älteren Esau lieber hat, Mutter Rebekka hat hingegen Jakob als Lieblingssohn (1.Mose 25,28). Auch wenn es menschlich ist, wenn man Lieblingskinder hat, führt das zu Spannungen innerhalb der Familie. Jedes Kind wünscht sich die Anerkennung beider Eltern und kämpft um sie zeitlebens.

Eine weitere Spannung liegt in den unterschiedlichen Folgen von Erstgeburtsrecht und Verheißung Gottes.

Erstgeburtsrecht

Laut Erstgeburtsrecht erhielten erstgeborene männliche Nachkommen einen besonderen Erstgeborenenanteil. Dieser bestand gerne im Doppelten des Erbanspruchs anderer männlicher Kinder: Ein Erstgeborener erbt also bei zwei Söhnen zwei Drittel (5.Mose 21,15-17). Esau steht juristisch der Großteil des Vermögens zu. Es ist hiermit auch geregelt, dass Esau mal die ganze Sippe übernimmt und ihr Oberhaupt – ihr Chef –  sein wird.

Das Erstgeburtsrecht ist kein bloßes Erbrecht. Vor allen Besitzansprüchen geht es vor allem um den Empfang des väterlichen Segens. Segen und Besitzansprüche gehören zusammen. Damit ist verbunden, dass Gott Schutz, Glück, Frieden, Fruchtbarkeit (Nachkommen) und Hilfe schenkt. Was Gott an Gutem zusagt, seine Verheißungen, gehen auf das gesegnete Kind über. Und hier liegt die Spannung:

Gottes Verheißung

Gott antwortet auf Mutter Rebekkas Frage, warum es ihr in der Schwangerschaft so schlecht geht, da die Kinder im Bauch keine Ruhe geben mit folgender Verheißung: In deinem Bauch sind zwei (zukünftige) Völker, ein Volk wird dem anderen überlegen sein, der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

Gott hat einen Plan mit Jakob. Er soll den Segen (den Gott Jakobs Opa Abraham schon zugesagt hat) weitertragen. Gott setzt also nicht auf Esau, sondern auf Jakob. Warum Gott so handelt? Das bleibt offen. In der Geschichte wird aber deutlich, dass Esau wenig auf sein Erstgeburtsrecht hält und es für ein einziges Linsengericht hergibt. Jakob hingegen ist sich der Größe der Verheißung bewusst. Esau handelt impulsiv und kurzsichtig.

Das Drama nimmt im Handel um das Erstgeburtsrecht seinen Lauf. Jakob erzwingt sein Recht mit List, obwohl Gott ihm das Recht schon vor der Geburt zusagt. Gott hat es nicht nötig, dass wir ihm beim Umsetzen seines Planes „helfen“. Die Folgen werden im Laufe der Geschichte deutlich: Jakob geht im Streit aus seiner Familie, er streitet mit seinem Onkel und er kämpft mit Gott. Aus diesen Streiten geht er am Ende gestärkt und gesegnet hervor, aber es kostet ihn viel.

Esau geht bei Gott nicht „leer aus“. Im Gegenteil. Er behält seine Urfamilie (Heimat!), ist weiter als Jäger unterwegs (Traumberuf) und bekommt viele Nachkommen (Kinder = Besitz). Sein Volk wird als die „Edomiter“ in die Geschichte eingehen. Dieses Volk wird später ein Feind des Volkes Israel (Jakobs Nachkommen) sein.

In der Erzählung wird zunächst von den Kindern Jakob und Esau erzählt, um die Rivalität und die Welt der Kinder gleich aufzunehmen. Wer damit Probleme hat, dass diese Geschichte nicht in der Bibel steht, möge den ersten Abschnitt weglassen.

Erlebniswelt der Kinder

In jeder Familie gibt es Streitereien und Rivalitäten unter Geschwistern und oder mit Eltern. Es geht um Ungerechtigkeiten, um Bevorzugung und Benachteiligung, um ein „zu kurz kommen“. Kinder werden sich in der Geschichte also wiederfinden. Streitereien können Kinder verletzen, vor allem, wenn sie als gefühlte Verlierer aus dem Streit gehen. Es ist also ein emotionales Thema, das man nicht unterschätzen darf. Falls diese Geschichte als erstes Thema einer Freizeit steht, empfehle ich, die Kinder einfach mal über Streite reden zu lassen. (Man lernt sich auf der Freizeit erst mal kennen). Es soll herauskommen, dass Streiten ganz normal ist, an sich nichts Schlechtes. Kinder sollen die Möglichkeit haben, einfach mal gehört und verstanden zu werden. Es geht also nicht unbedingt um Streitlösungen (kommt in der Einheit „Jakob und Esau versöhnen sich“). Auch nicht um Gewinnen oder Verlieren. Vielmehr um das Bewusstsein, worum es eigentlich geht: Ungerechtigkeit, Benachteiligung, nicht beachtet werden… Jedes Kind hat hier Wertschätzung verdient.

Einstieg

Zwei freiwillige Kinder melden sich. Ihr gebt drei gleichwertige Süßigkeiten aus.

1. Runde: Die Kinder sollen sie unter sich aufteilen. Allerdings darf nichts abgebissen oder durchgeteilt werden. Sprich: es gibt die Möglichkeiten: 3:0; 0:3; 2:1; 1:2. Wie entscheiden sie sich? Wie fühlt sich die Entscheidung für beide an? Ungerecht oder gerecht?

2. Runde: Die Kinder entscheiden, wer wie viel im Falle eines Sieges erhält. Dann überlegen sie sich ein Spiel (z.B. Schere, Stein, Papier). Der Sieger erhält die ausgemachte Beute, der Verlierer nichts? Wie fühlt sich das Ergebnis für beide an? Ungerecht oder gerecht?

In der Regel müsste sich die 2. Runde gerechter anfühlen, da das Glück entscheidet. In der 1. Runde muss man sich einigen und es ist immer ungerecht. Das kann evtl. zu Streit führen.

Rahmengeschichte Teil 1 zu Tag 1 aus Rahmengeschichte „Jakob“.

Erzählung

„Lass mich los!“ fleht Jakob seinen Bruder Esau an.  Jakob liegt auf dem Rücken. Esau ist als Sieger aus einem Ringkampf hervorgegangen. Wie so oft, wenn sein kleiner Bruder Jakob mal wieder das Superhirn spielt, ist Esau genervt. Und da versteht Jakob nur eine Sprache. Esau hat sich über Jakob gebeugt. Mit seinen muskulösen Knien stemmt er sich auf Jakobs Oberarmen und genießt dessen Hilflosigkeit. Nun könnte er Jakob noch so richtig schön bespucken. Gerade, als er seinen Speichel im Mund sammelt, hört er Mutter Rebekka rufen: „Esau, hör sofort auf und lass deinen Bruder in Ruhe!“ Von oben herab genießt Esau die letzten Minuten seines Triumphes, bevor er genervt von Jakob ablässt. „Was war denn jetzt schon wieder los?“ Rebekka steht nun direkt neben ihren Zwillingen. „Esau kann nicht rechnen. Er hat zu wenig Holz für den Weidenzaun hergeschleppt. Jetzt ist meine Lieblingsziege weg.“ Jakob ist rot vor Wut. „Heul doch!“ Esau grinst. In dem Moment greift Rebekka Esaus rechtes Ohr. “Du gehst heute noch los und suchst die Ziege!“ „Na na na, Esau mein Sohn, komm mal her zu mir.“ Vater Isaak ist aus dem Zelt gekommen. Der 12-jährige Esau springt erleichtert zu seinem Vater, der ihn in den Arm nimmt. „War ja wieder klar, dass du Esau in Schutz nimmst. Wäre ich nicht gekommen, hätte er Jakob übel zugerichtet.“ Rebekka nimmt Jakob in die Arme. „Übertreib´ mal nicht. Mein großer Junge ist eben stark. Ein echter Jäger!“

„Und mein Jakob ist ein schlauer Hirte. Eines Tages wird er noch viel mehr besitzen, als ein paar Ziegen und Schafe!“

Jahre vergehen. Die Zwillinge Jakob und Esau sind erwachsen. Beide sind sehr verschieden. Schon rein äußerlich glaubt man gar nicht, dass sie Zwillinge sind.

Esau ist von Kopf bis Fuß mit rotblonden Haaren übersäht, dazu muskulös und sportlich. Am liebsten ist er draußen in der Natur, streift tagelang durch Wälder, über Berge und durch Täler. Er liebt die Natur. Dabei geht er seinem Traumberuf nach. Esau ist Jäger. Mit seinem Bogen und dem Köcher voller selbst geschnitzten Pfeilen bewaffnet, ist kein Bock, kein Hirsch vor ihm sicher. Vater Isaak liebt es, wenn Esau nach Hause kommt und ihm einen frischen Hirsch zubereitet. Und überhaupt verstehen sich die beiden Männer ohne Worte. Isaak mag Esau sehr. Er ist sein Lieblingssohn.

Jakob ist dunkelhaarig auf dem Kopf, ansonsten eher zierlich gebaut. Ein hübscher Junge, der mit seinen klugen Gedanken der Sippe schon oft geholfen hat. Denn Jakob ist immer in der Nähe der Zelte zu finden. Da seine Großfamilie ständig umherzieht, um für die Tiere gutes Weideland zu finden, gibt es viel zu tun: Da sind Zäune zu bauen, Schafe zu scheren, Ziegen zu melken, Nachtwache gegen Raubtiere zu halten, Zelte auf- und abzubauen. Jakob kümmert sich um das Zeltdorf seines Vaters, hilft beim Organisieren der Arbeit und ist ein begabter Hirte. Jakob liebt es, bei den Tieren zu sein. Unter seiner Führung gedeihen die Herden und werden immer größer. Rebekka liebt es, wie klug Jakob ist. Sie mag seine guten Ideen, sein ganzes selbstbewusstes Auftreten. Jakob ist ihr Lieblingssohn.

Überhaupt ist Jakob sehr begabt. Rebekka muss oft an ihre Schwangerschaft denken, als beide Kinder im Bauch ständig unruhig waren. Dabei hatte sie große Scherzen, da manche Schläge der Jungs auf den Magen, den Darm und die Blase gingen. Damals hatte Rebekka Gott gefragt, warum sie so leiden muss in der Schwangerschaft. Und Gott hatte ihr über einen Priester geantwortet: „Hier wachsen zwei Jungs heran, die beide mal ein Volk regieren werden. Und ein Volk wird dem anderen überlegen sein. Und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ Deshalb gab es schon im Bauch ständig Streit. „Irgendwie haben die Beiden immer gestritten“, denkt Rebekka. „Sie sind aber auch sehr unterschiedlich. Aber wie kann es sein, dass der Ältere, also Esau, mal dem Jüngeren, also Jakob, dienen soll?“ Rebekka gefällt der Gedanke. Dann wäre Jakob der Leiter ihrer Sippe, wenn Isaak mal nicht mehr wäre. Aber nach dem Erstgeburtsrecht müsste Esau das Erbe seines Vaters antreten und auch dessen Segen bekommen. „Vielleicht müsste man dem Ganzen mal etwas nachhelfen“, denkt Rebekka. „Aber wie?“

„Mutter“, Rebekka fällt aus ihren Gedanken. Sie hört, wie Jakob sie ruft. Schnell geht sie zum Zelt ihrer Söhne. Vor dem Zelt steht ein großer Topf auf der Feuerstelle. Es duftet köstlich nach Suppe. „Mutter, da bist du ja. Ich wollte dich nur fragen, ob du schon gegessen hast, ich habe eine Linsensuppe gekocht!“ „Das ist lieb von dir, mein Sohn, aber ich habe schon mit deinem Vater gegessen und jetzt sollte ich nach ihm sehen. Du weißt ja, dass er mich braucht mit seinen schlechten Augen.“ „Ich werde nachher mal nach ihm sehen. Oder ist Esau schon bei ihm?“ Jakob schaut seine Mutter fragend an. „Esau? Der ist schon seit 3 Tagen weg auf der Jagd. Wer weiß, wann er wiederkommt.“ Rebekka klingt enttäuscht. „Ja, wer weiß.“ „Dann lass es dir schmecken. Es riecht jedenfalls sehr köstlich!“ Rebekka gibt Jakob einen Kuss auf die Stirn und geht direkt in das Elternzelt.

Jakob nimmt eine hölzerne Kelle und schöpft sich eine Portion Suppe in eine Schale. Er ist sauer auf seinen Bruder. Esau bleibt tagelang weg, keiner weiß wie lange noch. Keiner weiß, wo er ist. „Und das soll mal der Nachfolger von Vater werden? Esau kennt keine Verantwortung, denkt nur ans Anschleichen und Erlegen, Braten und Essen. Wie es der Familie geht, juckt ihn nicht. Und der soll mal Chef der Familie werden? Dabei mache ich seinen Job schon seit ich denken kann. Ich kümmere mich hier um alles. Aber er erbt fast alles laut Erstgeburtsrecht. Und den Segen kriegt er auch noch. Das ist doch voll ungerecht.“ Jakob löffelt seine Suppe aus. „Schmeckt nicht schlecht“, denkt er.

Im Wald ist es still. Esau hält in der linken Hand den Bogen. Mit der rechten Hand hält er den Pfeil, den er über eine Sehne gespannt hält. Das linke Auge geschlossen peilt er mit dem rechten Auge einen stattlichen Hirsch an. „Das wird ein köstliches Mahl“, denkt sich Esau. Jetzt nur nichts falsch machen. Noch einmal den Pfeil leicht nach hinten ziehen und …. krach, ein Zweig einer Zeder hat sich gelöst und fällt vor Esau auf den Boden. Der Hirsch ist gewarnt und springt davon. „So ein Mist!“ Esau brüllt seinen Frust in die Stille hinaus. Der Hunger macht ihm zu schaffen. Tagelang hat er nichts gegessen. „Jetzt muss ich ohne Beute nach Hause laufen, wie erbärmlich“, schimpft Esau vor sich hin.

Nach ein paar Kilometer Fußmarsch ist sein Hunger noch größer geworden, seine Laune noch schlechter. Als er im Zeltdorf ankommt, riecht er sie. Dieser Duft. Köstlich. Das muss eine Suppe sein. Er verfolgt die Duftspur und sieht seinen Bruder sitzen, neben einem großen Topf auf einer Feuerstelle. Ausgerechnet sein Bruder Jakob muss er bitten. Aber was soll´s.

„Ich habe schon seit über 3 Tagen nichts mehr gegessen!“ ruft Esau zur Begrüßung. Er geht zu dem Topf und beäugt gierig den Inhalt. Unaufgefordert setzt sich Esau neben die Feuerstelle. Jakob steht trotzig auf: „Wenn du so lange nichts gegessen hast, dann koch dir halt was!“ „Jakob, du hast keine Ahnung, wie anstrengend das Jagen ist. Ich bin viel zu platt, um jetzt noch zu kochen!“ Esau deutet auf die Feuerstelle. „Das duftet lecker und du hast doch noch viel davon. Gib mir doch von dem roten Zeug!“

„Linsen, das sind Linsen.“ Jakob ist genervt. Esau sieht seinen Bruder flehend an: „Bitte, gib mir was.“ „Und was hab´ ich davon?“, entgegnet Jakob. Esau ist verdutzt: „Was willst du von mir?“

Plötzlich erkennt Jakob seine Chance. Soll er es wirklich fordern? Aber mehr, als nein sagen, kann Esau auch nicht. Also nimmt Jakob allen Mut zusammen: „Gib mir dein Erstgeburtsrecht dafür!“ Esau lacht laut: „Was nützt mir heute mein Erstgeburtsrecht, wenn ich verhungere?“ Jakob lässt nicht locker: „Dann sprich mir nach: Ich, Esau, schwöre, dass ich meinem Bruder Jakob mein Erstgeburtsrecht für einen Teller Linsensuppe verkaufe.“ „Also gut, wenn es das ist: ich, Esau, schwöre, dass ich meinem Bruder Jakob mein Erstgeburtsrecht für einen Teller Linsensuppe verkaufe.“ Noch ehe sich Jakob umsehen kann, greift Esau nach der Holzkelle und löffelt gierig die Suppe direkt aus dem Topf.

Rahmengeschichte Teil 2 zu Tag 1 aus Rahmengeschichte „Jakob“.

Andachtsimpuls / Vertiefung

Austausch:

Jakob und Esau waren sich nicht besonders grün. D.h. sie haben oft gestritten. Könnt ihr euch vorstellen, warum? Und was steckt dahinter?).

  • Schon weil sie unterschiedlich waren (man versteht sich vielleicht nicht so gut).
  • Mamas Liebling, Papas Liebling (da wird man traurig, weil Eltern einen nicht genauso liebhaben).
  • Weil einer was besser kann als man selbst, z.B. körperlich stark, im Kopf klug (man wird neidisch, mag das auch können).
  • Weil einer mehr bekommt, als der andere – das Erstgeburtsrecht war damals übliches Recht (heute empfinden wir das als ungerecht).

Plakataktion:

Streitet ihr euch auch mit euren Geschwistern? Eltern…

  • Plakat: Kinder auf Plakat schreiben lassen, worüber sie schon gestritten haben.
  • Anschließend Kinder von ihrem Streit erzählen lassen (freiwillig!)
  • Evtl. nachfragen (Fingerspitzengefühl!): Was hat dich geärgert, enttäuscht, wo fühlst du dich ungerecht behandelt, benachteiligt, zu wenig gesehen, wo warst du neidisch …

Streit ist ganz normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.

Wenn z.B. Süßigkeiten immer so verteilt werden, dass man weniger bekommt, dann kann man das sagen: „Ich möchte heute mal 2 und du eins. Nächstes Mal dann wieder umgekehrt. Sonst ist das ungerecht.“ So hat der andere auch die Chance, sich zu erklären oder zu ändern.

Manchmal ist es schwer, Dinge anzusprechen. Redet doch mal mit Gott darüber, was euch schwerfällt. Er versteht euch. Und dann habt ihr es auch mal ausgesprochen. Das tut gut.

Gebet

Lieber Vater im Himmel, du siehst, wo wir uns ärgern und streiten. Bitte gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und unser Recht einzufordern. Wie gut, dass du siehst, wie es uns geht und dass du uns verstehst. Amen

Streitspiele:

Manchmal hilft es auch, wenn man sauer aufeinander ist, einfach Dampf abzulassen auf eine gute Art:

Lieder

  • Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28
  • Jedes Kind ist anders, Einfach spitze Nr.145
  • Komm, wir wollen Freunde sein, Einfach spitze Nr.83

In den Detektivbüros in Bethlehem, Jerusalem und Kapernaum geht es rund! Junge Detektive von 8 bis 12 Jahren untersuchen in 15 spannenden Fällen rund um Jesus Tatorte, Schriftstücke, befragen Zeugen und begeben sich vielfältig auf Spurensuche.
Es ist wichtig, dass die Detektive dabei alle ihre Sinne nutzen und im Team zusammenarbeiten. Jedes Kind ist mit seinen Begabungen wichtig. Auf diese Weise tauchen sie gemeinsam interaktiv in Geschichten und Berichte des Neuen Testaments ein. Den Kindern werden so Zusammenhänge nicht nur theoretisch klar – da sie die Aussagen selbst erarbeiten, können sie sich leichter merken, was sie über Jesus erfahren. Auch die Spiel-, Bastel- und Backideen helfen, dass Gedanken und Erlebtes nicht vergessen werden.

Die 15 praxiserprobten Fälle eignen sich für Jungschar, Kinderbibeltage, Freizeiten, Projekttage, Schul-AGs u. v. m.
Sie können fortlaufend oder einzeln gelöst werden.
Ein Fall dauert ca. 90 Minuten.
Je nach Auswahl der Spiel-, Bastel- und Backideen kann die Zeit verlängert oder gekürzt werden.
Es ist kein Vorwissen der Detektive nötig. Kinder mit und ohne christliche Prägung können die Fälle lösen.
Die Umsetzung ist bereits mit 1-2 Mitarbeitenden möglich.
Es stehen PDF-Vorlagen zum Download zur Verfügung, die an die eigenen Örtlichkeiten angepasst werden können.
Die Einleitung gibt viele praktische Tipps zur Umsetzung sowie Hinweise für christliche Kindergruppen an der Schule.

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