Gemeinsam mehr Sommer – Alternative Freizeiten und Programme

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

KON 01.2020 hat das Thema Aufbruch. Aufbrechen – das ist spannend, aufregend, manchmal auch schmerzlich. Es macht neugierig, nervös oder traurig – je nachdem, was man hinter sich lässt und was vor einem liegt. Menschen sind sehr unterschiedlich gestrickt, was das Aufbrechen angeht: Manchen fällt es eher schwer, sich zu verabschieden und auf einen neuen Weg zu begeben, andere stehen eigentlich permanent in den Startlöchern und können es gar nicht erwarten, endlich wieder aufzubrechen.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Pilgern – Eine kleine Einführung

Mit Mädchen bzw. Jugendlichen pilgern, d.h. freiwillig und zu Fuß ein Ziel vor Augen haben und los – geht denn das? Ja, das geht! Im wahrsten Sinne des Wortes. 

Pilgern mit Mädchen bzw. Jugendlichen ist eine große Herausforderung, weil es auf den ersten Blick wenig Spektakuläres und wenig Spannung verspricht! Die Langsamkeit des Pilgerns ist ein Gegenpol zur Schnelllebigkeit unserer Zeit! 

Die größte Herausforderung beginnt bei uns Mitarbeitenden. Wir haben oft viele Ideen im Kopf, warum Pilgern mit dieser Zielgruppe nicht funktionieren kann. Sicher gibt es Mädchen bzw. Jugendliche, die nicht ganz so leicht zu begeistern sind, aber das ist oft eine Grundhaltung, die meist wenig mit dem eigentlichem Angebot zu tun hat. 

»Dem Glauben Beine machen«, so heißt ein Buch (von Elisabeth Lidell & Anette Foged Schultz) über das Pilgern mit Kindern und Jugendlichen. »Dem Glauben Beine machen« ist gleichzeitig eine wunderbare Beschreibung für das Pilgern mit dieser Zielgruppe. Da kommt etwas in Bewegung. Glauben kann anders als in Indoor-Angeboten erlebt und erfahren werden. Die Heranwachsenden können ihr Durchhalten und ihre Leistung selbst spüren und »sehen«. Sie lernen auf dem Weg, sich selbst zu vertrauen. Sie erleben einen neuen Zugang zur Natur, zu sich selbst, zu ihren Mitmenschen und zu Gott.

Wir haben gute Erfahrungen mit dem begleiteten Pilgern gemacht. Pilgernde setzen sich währenddessen mit verschiedenen Themen auseinander. Dies geschieht durch Stationen mit wiederkehrenden biblischen Texten, erlebnispädagogischen Impulsen und einfachen Liedern. Diese Pilgertouren sind unterschiedlich lang. Es gibt Tages- (12–18 km) und Mehrtagestouren, aber auch Pilgerspaziergänge wie der vorliegende Stundenentwurf (4 km). 

Die Erfahrungen, die wir auf unseren Pilgertouren machen, lassen uns immer wieder staunen – sehr intensive Gespräche und bewegende Erlebnisse. Das erleben wir, die wir die Touren leiten und begleiten und auch die Menschen, mit denen wir unterwegs sind. So berichten die Pilger wie sich ihr Leben mit Gott nachhaltig verändert hat. Sie sind Gott auf ihrem ganz persönlichen Pilgerweg begegnet.

Pilgern mit Heranwachsenden ist ein Abenteuer. Dem Glauben Beine machen, Zeit zum Innehalten – ich kann nur sagen, es lohnt sich! Denn ER stellt unsere Füße auf weiten Raum. 

Impulse für die eigene Vorbereitung 

Ich empfehle für die Vorbereitung auf jeden Fall, einmal selbst zu pilgern bzw. mit dem Text vorzupilgern. Es ist nicht nur für die Wegkompetenz wichtig (Ist der Weg begehbar? Liegen Bäume quer? Sind alle Wegstreckenschilder vorhanden?), sondern auch zum Festlegen der Orte der einzelnen Stationen. Außerdem ist es gut, offen für den Weg zu sein, denn dieser predigt immer mit. 

Tipps für die Vorbereitung

Es ist gut, diesen Tag nicht allein durchzuführen, denn wir sagen unseren Pilgerbegleitern: Geht zu dritt. Eine Person geht vorne mit Wegkompetenz, eine in der Mitte (dicht an der Gruppe), eine Person hinten, damit niemand verloren geht (falls jemand ins Gebüsch muss oder sich gar verletzt).

Das Pilgern sollte geregelt werden. Pilger brauchen für den äußeren Weg Markierungen (Wegzeichen) und auch für den inneren Weg einer Gruppe bedarf es der ausdrücklich verabredeten Form, die in Pilgerregeln zusammengefasst werden können.

Die Verabredungen in der Gruppe können auf zweierlei Weise gefunden werden: 

  1. Die Gruppe erarbeitet sich Regeln und erprobt sie auf dem Weg
  2. Die Gruppe nimmt vorhandene Pilgerregeln und beherzigt diese. (Kann ich gerne per Mail zusenden.) 

Material 

  • Rede-Herz
  • Tücher bzw. Augenbinden 
  • Klangschale/Glöckchen
  • Kopie des Liedes und der Fragen oder eine Faltkarte, auf der auch das Thema drauf ist.
  • Meditative Musik oder eine Sansula (Instrument)
  • Stifte und kleine Zettel
  • Bibelverse auf Kärtchen für die Schweigephase
  • Teelichter und Streichhölzer
  • Mutmachenden Bibelvers für jede Teilnehmerin
  • Erste Hilfe Pack mit Rettungsdecke, Blasenpflastern & Kühlpacks zum Kneten

Liedvorschläge: Du Gott stützt mich (findet sich in folgenden Liederbüchern: Kommt und singt, Liederbuch für die Jugend Nr. 463; Das Liederbuch, Glauben – Leben – Lieben – Hoffen Nr. 8; Haste Töne, Ein Liederbuch für Kinder und Jugendliche Nr. 15) 

Im nachfolgenden Entwurf habe ich eine Mädchengruppe ab 12 Jahren im Blick. Die Gruppenstärke sollte nicht über 20 liegen.

Pilgerentwurf:

Begrüßung 

Wenn an einer Kirche/ Kapelle gestartet wird, dann am besten vor der Kirche und die 1. Station dann bewusst in der Kirche

Rede-Herz- Runde: 

Vorstellungsrunde mit Namen und was ich vom Schnupper-Pilgern erwarte. Was stelle ich mir vor? (In diesen Runden gebe ich ein Handschmeichler Herz aus Holz herum. Es hilft den Mädchen, sich zu fokussieren. Vorher vereinbaren wir, dass wir einander zuhören wollen. Wer das Rede-Herz hat, darf sprechen, die anderen hören, ohne zu kommentieren.)

  • Vorstellung des Schnupper-Pilgerweges (Wo gehen wir her? Wie wird es ablaufen?)
  • Pilgerregeln

1. Station:

Drei wichtige Pilgerstrecken führten nach Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela. Das neue Pilgern geschieht nicht, wie früher, zur Buße, sondern um sich wandernd auf den Weg zu machen, um sich selbst und Gott auf die Spur zu kommen. Diese Art kommt aus Spanien seit den 1990er Jahren. Pilgernde aber kennen nicht nur den Weg, sondern auch das Ziel. Das macht den Weg zum Abenteuer. 

Wir werden heute auch unterwegs sein. Unsere Strecke ist klar, aber der Weg kann für jeden einzelnen anders sein. Lasst euch darauf ein. Legt Sorgen und Zweifel ab. Lasst euch auf das Abenteuer Pilgern ein. 

Unser Pilgerspaziergang ist überschrieben mit den Worten: Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück. (Übersetzung der Guten Nachricht Psalm 16,11)

In Vers 1 heißt es: Schütze mich, Gott! Ich vertraue dir. Darauf vertrauen wir, wenn wir uns auf den Weg machen. 

Wir beten: Guter Gott, wir machen uns auf den Pilgerweg, so wie viele Pilgernde vor uns. Wir laden dich ein: Geh du mit uns. Begegne uns. Segne uns, stärke uns und beschütze uns auf unserem Weg, dass wir wohlbehalten ankommen. Amen.

2. Station:

In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück. 

Was ist Glück? Glück wird allgemein als subjektive Einschätzung der Lebenszufriedenheit verstanden. Der Mensch definiert sich in der modernen Gesellschaft stark über materielle Werte. Wer hat das größte Haus, das schnellste Auto, den bestbezahlten Beruf? Die etymologische Wortbedeutung von Glück ist von »Gelucke« abgeleitet und bedeutet Gelingen – Glück als gelingendes Leben. 

Gespräch zu zweit: Was ist also gelingendes Leben? Was gehört für mich dazu?

3. Station:

Du führst mich den Weg zum Leben. Wenn ich mich auf Gott einlasse, dann heißt das, Vertrauen in Gott zu haben. 

Blind vertrauen, das wollen wir auf dem Weg zur nächsten Station: »Vertrauen haben – Blindenführung«. Sucht Euch eine Partnerin. Diese Übung soll möglichst ohne Worte geschehen. Nach einer Zeit hört ihr unser Zeichen (Klangschale/ Glöckchen) und dann wechselt ihr. Beim zweiten Mal sammeln wir uns. 

Rede-Herz-Runde: War es schwer für mich? Was war einfach? Ist meine Erfahrung auf Gott übertragbar? Kann es bei Gott auch so sein?

Bei all dem, was manchmal schwierig in unserem Leben ist, wo uns das Vertrauen schwer fällt, dürfen wir wissen: Gott geht mit und passt auf uns auf, denn: Du führst mich den Weg zum Leben.  Danach gehen wir weiter.

4. Station:

Wir wollen auf der nächsten Strecke Schweigen (20–30 min je nach Gruppe). Dazu gehen wir hintereinander her im Gänsemarsch. Mit 3–5 m Abstand zur Vorherigen ist es einfacher, mit sich zu schweigen. Die Schweigephase wird mit einem Lied eingeleitet und auch wieder ausgeleitet. Ich möchte euch bitten, in dieser Zeit nicht miteinander zu reden und möglichst den Abstand einzuhalten. Das heißt, die Mädchen, die wissen, dass sie schneller gehen, gehen gerne vorne. 

Folgende Bibelverse auf kleinen Kärtchen werden für die Schweigezeit gezogen:

  • Ich habe Pläne für dich, die voller Zukunft und Hoffnung sind. Jeremia 29,11
  • Habe deine Freude an mir – ich will dir das geben, wonach du dich sehnst. Psalm 37,4
  • Wer sich auf Gott, den Herrn, verlässt, der ist wie ein Baum, der nah am Wasser steht, der Frucht trägt jedes Jahr und dessen Blätter nie verwelken. Was diese Menschen auch tun, es gelingt ihnen! Gott, der Herr, begleitet sie auf ihren Wegen. Psalm 1,3

In der Schweigezeit wollen wir schweigend nachdenken: über den gezogenen Bibelvers und unser Leitwort des Pilgerweges »Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück.«

Wir singen und starten nacheinander unsere Schweigezeit. Wer auf die Strecke geht, schweigt, bis das Lied »Du Gott stützt mich« wieder gesungen wird, erst dann wird das Schweigen aufgehoben. 

5. Station:

Du führst mich den Weg zum Leben. Gott spricht es uns zu. Das kann sehr entlastend sein. Ich brauche nichts zu leisten.

Rede-Herz-Runde: Fiel dir das Schweigen schwer? Gibt es Gedanken oder Fragen, die ich gerne mit der Gruppe teilen möchte?

Für die nächste Strecke sucht euch eine Partnerin, die den gleichen Bibelvers gezogen hat, und tauscht euch aus.

6. Station:

Vor der Kirche/Kapelle 

Ich lade euch ein, innezuhalten.
Ihr dürft euch setzen oder stehen bleiben und die Augen schließen. 

Vieles ist dir heute durch den Kopf gegangen – heute Morgen noch in der Schule, dann unser Treffen und der kleine Schnupperpilgerweg.
Du hast einen anstrengenden Weg hinter dir. 
Aber jetzt bist du am Ziel. 
Du bist da. Du hast es geschafft. 
Atme tief ein. Atme Zielluft ein. 
Atme das Leben, das diesen Ort umgibt, ein. 
Atme, als hättest du noch nie bessere Luft geatmet. 
Atme neue Kraft in dich hinein. 
Wenn du genug Kraft gesammelt hast, dann hör dich um. 
Hör dich in das Leben hinein. 
(Text: Auschnitte aus »Erschöpft am Ziel«, S. 97 aus AbenteuerPilgern, Das PraxisHandBuch, überarbeitet von Miriam Hähnel) 

Neue Kraft schöpfen, das wollen wir jetzt, wenn wir diese Kirche betreten. 

Ich stehe an der Schwelle einer Kirche. 
Für die Pilger waren die Kirchen wichtig als Ort der Rast, des Schutzes, wichtig auch als heilige Stationen auf ihrem Weg. Sie können auch heute noch Orientierung und Schutz bieten.
Ich stehe an der Schwelle einer Kirche, lasse mich öffnen, für die andere Dimension.
Ich will dort umhergehen um zu spüren, wie es mir dabei geht.
Ich will auf meinen Atem Acht geben um den Geist des Raumes zu atmen.
Ich will mein Herz öffnen, für die raumgewordene Gegenwart dessen, der allen Raum übersteigt.
(Michael Schindler, »An der Schwelle einer Kirche« S. 83 aus AbenteuerPilgern, Der spirituelle Wegbegleiter) 

Wir betreten diese Kirche im Schweigen. Jede kann leise umhergehen und die Kirche neu kennenlernen – die Stille spüren und aushalten, nicht zu reden. Achtet auf eure Gedanken – was kommen euch für Gedanken. Wer möchte, entzündet eine Kerze im stillen Gebet. Wer fertig ist, setzt sich still in eine Bank. Wenn alle sitzen, singen wir gemeinsam.

7. Station:

In der Kirche/Kapelle
  • Meditative Musik
  • Lied

Es ist nun die Zeit des Aufbruchs. Dieser kann uneben werden, wenn wir an eine aufgebrochene Teerdecke denken. Aufbruch kann aber auch »in etwas hineinschauen« bedeuten. Es kommt etwas von unten nach oben, geistiges Erwachen und das Sich-Erheben. Es bricht etwas auf, damit Neues entstehen kann, wenn aus der Teerdecke eine Blume emporwächst. Das wünschen wir uns allen – wenn wir jetzt aufbrechen und für alle Aufbrüche in unserem Leben. Möge etwas Neues, Mutmachendes entstehen. Ich möchte jeder einzelnen einen Bibelvers mitgeben für ihre Zeit des Aufbruchs.

Abschlussrunde im Kreis:

Bibelvers zusprechen und Karte mit Bibelvers übergeben

Rede-Herz-Runde (Feedback): Jede Teilnehmerin überlegt, wie sie ihre persönliche Erfahrung mit einem Wort zusammenfassen kann. Dies bleibt unkommentiert stehen.

Gebet und Vater Unser
Segen zum Abschluss:

Gott, wie viele Wege habe ich schon hinter mich gebracht, wie viele Schritte liegen noch vor mir? Selten mache ich mir klar, vor wie vielen Gefahren du mich schon behütet hast, von Kindesbeinen an. Nichts war selbstverständlich. Nichts wird selbstverständlich sein. Dir vertraue ich mich an, meine Zeit, meine Zukunft, meine Wege. Dich bitte ich um Schutz und Segen für jeden Schritt an jedem neuen Tag. Amen. (Antje Rösener)

Hörst du mir zu? Hörst du auch, was zwischen den Zeilen ist? Zuhören und hinhören müsste ganz einfach sein – die Ohren kann man nicht zumachen, sie sind immer auf Empfang. Das Gehör lässt sich nicht abschalten. Selbst im Schlaf hören wir noch. 

Hören ist der erste der Sinne, der sich im Menschen entwickelt. Im 3.–4. Monat der Schwangerschaft ist das Innenohr als erstes Organ komplett entwickelt. Das Ungeborene reagiert auf die Geräusche von außen. Das Gehörte beeinflusst uns Menschen. 

Hören hat verschiedene Funktionen: Es dient der Orientierung (auch räumlich), das Gehörte erzeugt Stimmungen und Bilder in uns und ermöglicht Kommunikation. 

Trotzdem hören wir nicht genau hin. Wir meinen, alles verstanden zu haben, bevor die andere zu Ende geredet hat. Wir sind in Gedanken schon dabei, unsere Antwort oder unseren Redebeitrag zu formulieren und bekommen gar nicht alles mit, was gesagt wird. Es kommt zu Missverständnissen. Menschen hören manchmal einfach auf, von sich zu erzählen, weil sowieso niemand hören will, was sie wirklich bewegt. 

Die Bausteine dieses Stundenentwurfes möchten mit Spielen, Übungen und kleinen Erlebnissen sowie inhaltlichen Impulsen dazu anregen, genauer hinzuhören – aufeinander und auf Gott. Und da ihr die Spezialistinnen für eure Mädchen seid, findet ihr hier nur einen bunten Strauß an Bausteinen. Wählt aus, was zu eurer Gruppe und zu euch passt. 

Hör-Spiele

Schlangensuche

Material: 2 klappernde Dosen, 2 Augenbinden

Eine Schlangengrube bilden (im Kreis aufstellen), 2 Schlangen kommen in die Mitte, bekommen die Augen verbunden und eine klappernde Dose in die Hand. Eine Schlange muss nun versuchen, die andere zu fangen. Die Verfolgerschlange darf dabei nur 5 mal klappern. Die Verfolgte so oft, wie sie sich traut. Der Kreis hilft beim Zählen und sorgt dafür die, dass die Schlangen in der Grube bleiben. Sie können den Kreis auch vergrößern oder verkleinern. 

Wie soll sich die Schlange verhalten? Attacke oder leise schleichen, langsam und elegant oder in wilder Jagd? 

Geräusche-Memory

Material: Jeweils 2 gleiche mit kleinen, klappernden Gegenständen gefüllte Dosen. 

Jede bekommt eine Dose. Auf das Startsignal hin müssen alle im Raum umhergehen und ihre jeweilige Partnerin finden. Die Pärchen, die sich gefunden haben, setzen sich auf ihren Platz. 

Variante: 2 Spielerinnen gehen vor die Tür. Die anderen nehmen sich eine Dose. Bevor die beiden wieder reinkommen, muss klar sein, welche Pärchen zusammengehören. Diese setzen sich gut verteilt im Stuhlkreis hin. Die beiden Spielerinnen kommen in den Raum zurück und müssen nun wie beim Karten-Memory Pärchen finden. 

Stille Post

Alle sitzen im Stuhlkreis. Eine flüstert ihrer Nachbarin ein Wort ins Ohr. Diese flüstert das Wort (oder das, was sie verstanden hat,) weiter an die Nächste, bis alle dran waren. Die Letzte sagt das Wort laut. Welches Wort wurde losgeschickt, welches ist angekommen? Ist es gelungen, das Wort richtig durchzugeben? 

Hör gut zu, es geht ums Richtig-Hinhören – Tools

Hier findest du verschiedene Elemente, die etwas verdeutlichen oder das Gehör schärfen. 

Szene, von Mitarbeiterinnen gespielt

Setzt euch gemütlich aufs Sofa, mit Abstand zueinander und leicht voneinander weggedreht. Macht das Fernsehen an. Jede nimmt ihr Handy in die Hand und macht etwas damit (schreiben, tippen, spielen, surfen). Fangt nebenher eine Unterhaltung an.
Es soll deutlich werden, dass so kein gutes Gespräch zustande kommt.

Rückwärts hören

Wählt einige Sätze (oder Bibelverse) aus. Notiert sie euch rückwärts und übt vorher das Vorlesen. Dann macht ihr ein Sätzeraten. Wer hat zuerst den Satz entschlüsselt? 

Den Weg hören

Zwei Mädchen gehen vor die Tür. Die anderen verteilen sich im Raum (stehend, sitzend, liegend …). Jede sucht sich ein Geräusch, einen Namen oder ein Wort aus, mit dem sie immer wieder auf sich aufmerksam macht. Verabredet für jedes der Mädchen vor der Tür ein Geräusch, das ihr Ziel ist und das sie herausfinden und erreichen muss. Für eines der beiden Mädchen nehmt ihren Namen als Ziel, für die andere nicht. Dann holt ihr die Mädchen herein. Ihre Aufgabe ist es (mit verbunden Augen), ihre Zielperson zu finden. 

Auswertung: Was habt ihr erlebt? Wo im Alltag habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es einen Bezug zum Glauben? Hier könnt ihr gut den Zusammenhang zu Samuel herstellen (s. Texte).

Rückwärts zählen

Nehmt die Anzahl der Teilnehmerinnen als Ausgangszahl (z. B. 20). Die Gruppe sitzt im Raum. Alle schließen die Augen und sind ganz still. 

Die Aufgabe: Von 20 an rückwärts zählen, ohne dass 2 gleichzeitig sprechen. 

Frage im Anschluss: Wie habt ihr euch verständigt? Was habt ihr Neues (über euch, übers Hören) entdeckt? 

Die Ohren spitzen

Material: verschiedene Gegenstände, die beim Fallenlassen und Auftreffen auf den Boden unterschiedlich laut sind. Zuletzt habt ihr eine Stecknadel. 

Die Teilnehmerinnen schließen die Augen und ihr lasst den ersten, lautesten Gegenstand fallen. Danach nehmt ihr immer leiser werdende Gegenstände und zuletzt die Stecknadel. Fragt nach jedem Gegenstand, ob sie ihn gehört haben, und lasst sie vermuten, was es ist. Ob sie die Steck-nadel zuletzt auch hören? 

Diese Übung eignet sich gut als Einstieg zu einer Andacht über Psalm 85,9.

Voneinander hören

Jede schreibt die Buchstaben ihres Namens untereinander auf ein Blatt Papier. Zu jedem Anfangsbuchstaben schreibt sie dann ein positives Stichwort, das zu ihr passt (z. B. eine Eigenschaft). Danach stell jede ihr Blatt den anderen vor. 

Variante: Es gibt von jeder Teilnehmerin 2 Blätter. Eins füllt jede von sich aus. Die anderen liegen auf dem Tisch und werden von allen zusammen ausgefüllt. Dann kann jede ihre Blätter vergleichen. 

Bauen und Nachbauen

Material: verschiedene kleinere Gegenstände, jeweils immer 2 (Bauklötze, Wäscheklammern, Murmeln, Perlen, Steine, Nussschalen, …). 

Zwei Mädchen setzen sich Rücken an Rücken. Jede bekommt das gleiche Material vorgelegt. Eine baut aus den Gegenständen ein Gebilde. Dann erklärt sie der anderen Schritt für Schritt ihr Gebilde. Die andere baut es nach. Anschließend vergleichen und auswerten. 

Ihr könnt mehrere Pärchen bilden und auch bei jedem Pärchen ein bis zwei Beobachterinnen dazustellen. 

Auswertung: Zuerst das Pärchen befragen: Was ist euch aufgefallen? Was war schwierig? Was können wir davon auf das Hören und Miteinander-Reden übertragen und positiv umsetzen? 

In der Gruppe voneinander hören

  • Sammelt Beispiele für Missverständnisse, die die Mädchen erlebt haben. Was war daran lustig oder nervig? Wer hat wie an der anderen vorbeigeredet? Welches unterschiedliche Verständnis von Worten oder Bedeutungen wurde dadurch deutlich? Was war die Konsequenz? Wie könnt ihr Missverständnisse verhindern? 
  • Formuliert miteinander Regeln für eure Gruppe: Wie wollen wir miteinander umgehen? Wie reden wir miteinander? Was erzählen wir uns (nicht)? Wie gehen wir mit Dingen und Situationen um, die uns eine andere anvertraut hat? 
  • Überlegt, ob ihr bei jedem Treffen eine Runde machen wollt, in der ihr miteinander ein Stück Leben teilt. Zum Beispiel als »Wie geht’s mir«-Runde, Glück und Pech der Woche, »Ich freue mich auf, …« »Ich kann gut …« Noch besser: Macht es einfach! 
  • Legt die Zeichnungen (Dateien siehe Anhang) aus und kommt mit den Mädchen ins Gespräch: Was seht ihr da? Wo erlebt ihr das in eurem Leben? Wer hört euch zu? Wie hört ihr zu? 

Sei ganz Ohr – praktische Zuhörtipps

Den Text aus Momo vorlesen (findet ihr auf der Seite https://www.zeitblueten.com/news/zuhoeren-koennen/ oder im Buch »Momo« von Michael Ende) und dann daraus einige Tipps fürs Zuhören herausstellen: 

  • Sei gedanklich und emotional ganz bei der anderen (achte auf den Tonfall, auf das, was sie zwischen den Zeilen sagt).
  • Stelle die eigenen Belange zur Seite, lass dich von nichts ablenken.
  • Sei auch körperlich zugewandt, habe Blickkontakt.
  • Wiederhole hin und wieder mit deinen eigenen Worten, was du gehört hast. Vergewissere dich, dass du es richtig verstanden hast. 
  • Versuche die Gefühle herauszuhören und frage, ob diese richtig »hörst«.
  • Akzeptiere, wenn die andere nicht mehr von sich preisgeben will.
  • Zeige Interesse (z. B. durch Fragen, bestätigende Worte wie »Ach so …«). 
  • Zuhören heißt, selbst nicht (viel) reden, sondern fragen und hören, verstehen wollen.

Höre, Israel – Von Gott hören 

Texte: 

  • 1. Samuel 3: Samuels Berufung (manchmal brauchen wir jemanden, der uns die Stimme Gottes vertraut macht, der uns erklärt, was wir hören und uns im Hören weiterhilft, damit wir unseren Weg finden, unserer Berufung folgen können)
  • Ps 85,9: »Ich will lauschen, was Gott mir sagt: Fürwahr, der Herr, er redet von Heil zu seinem Volk und seinen Frommen, zu denen, die ihm ihr Herz zuwenden.« (Zürcher Übersetzung)
  • 5. Mose 6,4–9: »Höre, Israel« – eines der wichtigsten jüdischen Bekenntnisse. Ausrichtung auf Gott; Liebe, mit ganzem Herzen, ganzer Seele und Kraft. 
  • 1. Könige 3,7+9: Salomo bittet um Weisheit und ein hörendes Herz.

Spirituelle Übungen: 

Hördreiklang

Ihr braucht eine Klangschale oder Glöckchen, evtl. Decken für jede und Zettel und Stifte. Alle suchen sich einen gemütlichen Platz zum Liegen und Schweigen. 

  • Teil 1: 
    • a) Hören auf alle Geräusche, die von außen an euer Ohr dringen. 
    • b) aufschreiben, was ihr gehört habt
  • Teil 2: 
    • a) Hören auf alle Geräusche, die von innen zu hören sind
    • b) aufschreiben, was ihr gehört habt
  • Teil 3: 
    • a) Hören auf einen Vers aus der Bibel (zum Beispiel Ps. 85,9)
    • b) aufschreiben, welche Gedanken euch dazu gekommen sind 

Spaziergang Richtung Waldrand (Sitzbank, Picknickort)

  • Vor dem Gemeindehaus: 1 Minute Schweigen
  • Auf dem Weg: Achtsam sein für Pflanzen, Samen, Wege und hören auf Gezwitscher, Fahrzeuge, Wind, Worte
  • Am Waldrand: 1 Minute Schweigen, anschließend Erfahrungen austauschen

Hör mal, … Es gibt Material: 

Zuhören kann jede!

Exemplarischer Stundenentwurf

WasKonkretMaterial
AustauschrundeSzene von Mitarbeiterinnen gespieltHandys, Sofa, Fernbedienung
Hör-SpieleSchlangensuche, Stille PostDosen, Augenbinden
ÜbungenRückwärts zählen, Bauen und Nachbauen Viele kleine Gegenstände
Vorlesen und ErarbeitenTest aus Momo, anschließend Tipps fürs Zuhören sammelnTest aus “Momo” (Buch oder Link)
Spaziergang Richtung Waldrand
SnackZuhörtipps gleich ausprobieren, anknüpfen an Austauschrunde Picknick
Andachtzu 1. Könige 3
Rückweg zum GemeindehausEine Frage aus der Andacht zu zweit miteinander besprechen, z. B.: Welche Aufgabe liegt vor dir? Worum möchtest du Gott bitten?

Alltagslärm, Radio, Streamingdienste, Lieblingsplaylists auf dem Smartphone, In-Ears, dicke Kopfhörer, fette Boomboxen – wie können wir da eigentlich noch aufeinander hören? Und wie wird Gott in unserem Leben hörbar? Diese Themenreihe lädt ein, das Hören neu zu üben, aufeinander und auf Gott.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

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