Gideon

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sechs Lektionen um die Geschichte von Gideon:

Lektion 8 Richter 6,11-24 Gideons Berufung

Lektion 9 Richter 6,25-32 Gideons Einsatz für Gott

Lektion 10 Richter 6,33-40 Zeichen von Gott

Lektion 11 Richter 7,1-8 Auswahl der Kämpfer

Lektion 12 Richter 7,9-15 Ermutigung für Gideon

Lektion 13 Richter 7,16-25 Kampf und Sieg

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott kann mit wenig viel erreichen!

Checker

Nur mit Gottes Kraft kann ich Probleme lösen.

Der Text an sich

Hintergrund: Ein wiederkehrendes Thema im Buch der Richter ist, dass sich das Volk Israel immer wieder von Gott abwendet und Götzen dient, dadurch in große Not gerät, sich wieder zu Gott wendet und von ihm aus der Not gerettet wird. Dann tut das Volk einige Jahre, was Gott gefällt, bevor sich das Ganze mehr oder weniger ähnlich wiederholt.

Kontext: Auch die Geschichte Gideons passt in dieses Muster: Israel wird – wegen ihrer Abkehr von Gott – jährlich von den Midianitern überfallen, die die komplette Ernte zerstören und Israel so in schwere finanzielle Not bringen. Gideon wird von Gott dazu berufen, die Israeliten von den Midianitern zu befreien (siehe Kapitel 6 bzw. vorige Lektionen).

Unser Text spielt unmittelbar vor dem Kampf zwischen dem Heer der Midianiter und Gideons Heer. Die Midianiter haben sich zum Angriff versammelt (nach Ri 8,10 über 100.000 Mann), etwas südlich hat Gideon sein Heer von 32.000 Mann versammelt.

Der Ort: Der Schauplatz ist im Norden Israels: Dort haben sich die Midianiter in einer Ebene versammelt, Gideons Heer südlich davon nahe einer Quelle.

Die Auswahl: Kern des Geschehens im Text ist die Auswahl der Kämpfer für den bevorstehenden Kampf gegen die Midianiter – wobei „Auswahl“ hier vielleicht gar nicht das richtige Wort ist. Denn eigentlich sind die anwesenden 32.000 Männer ohnehin in der Unterzahl, und Gideon hätte sich bestimmt lieber Verstärkung gewünscht. Strategisch gesehen gibt es keinen Grund, das Heer noch zu verkleinern. Aber Gott will es anders: er beauftragt Gideon, das Heer zu verkleinern, und am Ende sind nur noch 300 Mann übrig – ein Hundertstel der ursprünglichen Größe und lächerlich klein gegenüber dem gegnerischen Heer.

Der Grund: Warum tut Gott das? Er erklärt es selbst (V. 2): Das Heer soll so klein sein, dass niemand am Ende behaupten kann, die Israeliten hätten sich aus eigener Kraft befreit. Es ist ein Heer, mit dem niemand mit gesundem Menschenverstand überhaupt in den Kampf ziehen würde. Die Niederlage ist vorprogrammiert, es gibt offensichtlich keine Chance. Und wenn dann aber dieses Heer doch den Kampf gewinnt, dann ist offensichtlich, dass es Gott war, der den Sieg brachte, und nicht das Heer selbst.

Die Methode: Die Verkleinerung geschieht in zwei Schritten: Zuerst sollen alle gehen, die Angst haben. Diesen Schritt kann man vielleicht noch nachvollziehen, denn Kämpfer mit Angst sind im Kampf nicht hilfreich. Als nur 10.000 der Kämpfer übrig sind, meint Gideon vielleicht, dass das Heer jetzt bestimmt klein genug sei – aber Gott kommt noch mit einem zweiten Schritt: Die Kämpfer werden danach aussortiert, wie sie an der Quelle trinken. Dieses Auswahlkriterium ist so absurd und hat nichts mit der Tauglichkeit der Männer für den Kampf zu tun. Durch diese Absurdität wird noch einmal deutlich: Es geht hier nicht um menschliche Stärke, sondern einzig und allein um Gottes Stärke.

Der Text für mich

Sich auf Gottes Stärke statt auf die eigene Stärke verlassen – eine der größten Herausforderungen in Gideons wie auch in meinem Leben. Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich vor Herausforderungen stehe und nur auf meine Möglichkeiten sehe, nicht aber Gottes Möglichkeiten, und daran verzweifle. Das geht mir bei der Arbeit so, aber auch in der Gemeinde. Wie oft sind unsere größten Fragen: Haben wir genug Mitarbeiter? Wie viele Kinder kommen zur Jungschar? Lohnt sich das? Wie viel Zeit nimmt das in Anspruch? Auch wenn diese Fragen nicht unbedeutend sind, fordert mich der Text heraus, zuerst nach Gottes Willen zu fragen und seinen Möglichkeiten zu vertrauen – trotz meines Mangels.

Aber nicht nur im Blick auf meine Herausforderungen, sondern auch auf meine Erfolge sehe ich viel zu oft auf meine Stärke statt auf das Handeln Gottes und die Tatsache, dass er der Geber meiner Gaben ist. Wie oft freue ich mich nach bestandener Herausforderung, dass „ich“ die Herausforderung so gemeistert habe, statt Gott zu ehren, dem ich alles verdanke.

Der Text für dich

Starter

Unsere Jungscharkinder stehen im Leben vor den verschiedensten Schwierigkeiten: Klassenarbeiten, Mobbing und doofe Lehrer in der Schule; Streit und Orientierungslosigkeit in der Familie und soziale Medien, die einem eine unerreichbar perfekte Welt vorgaukeln. Gerade als Kind fühlt man sich klein und ohnmächtig, mit diesen Umständen umzugehen. Gideons Geschichte macht uns Hoffnung, dass unsere Schwäche für Gott kein Hindernis ist.

Checker

Checker stehen im Leben vor genau den gleichen Herausforderungen wie Starter und auch ihnen gilt die Hoffnung, dass Gott trotz unserer Ohnmacht in jeder Lage helfen kann. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass Gott bei Problemen die erste Anlaufstelle ist, oft steht doch man selbst im Vordergrund. Auch bei Erfolgen ist die Versuchung groß, sich selbst, statt Gott, zu rühmen. Gideons Geschichte fordert die Checker heraus, bei Herausforderungen und Erfolgen zuerst auf Gott zu sehen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Die erste Idee spielt den Auswahlprozess anhand des Wassertrinkens nach: Es steht im Raum – noch ohne den Bezug zur Geschichte zu erzählen – eine (oder mehrere) große Schüsseln Wasser. Die Kinder bekommen die Aufgabe, alle aus dieser Schüssel zu trinken (ohne die Schüssel hochzuheben) und werden aufgeteilt je nachdem, ob sie mit oder ohne Hände trinken.

Je nach Infektionslage und Befindlichkeiten können stattdessen auch Plastikbecher mit Wasser gefüllt (bis an den Rand) für alle Kinder bereitstehen, und die Aufgabe ist, daraus zu trinken (auch hier: ohne die Hände zu benutzen). Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten zum Lösen der Aufgabe. Man kann einfach direkt aus dem Becher schlürfen, oder den Becherrand zwischen die Zähne klemmen und den Becher so hochheben. Diese Möglichkeiten sollten natürlich nicht erklärt werden, sondern die Kinder sollen selbst überlegen, wie sie trinken.

In jedem Fall werden die Kinder nach der Art des Trinkens in Gruppen aufgeteilt, und man kann in der Gruppe schon einmal mutmaßen lassen, was es wohl mit dieser Aktion auf sich hat.

Idee 2

Eine andere Möglichkeit der Hinführung ist ein Kämpfer-Casting. Damit sollen die Kinder ins Überlegen gebracht werden, was gute Auswahlkriterien für Kämpfer sind. Dazu wird die Gruppe aufgeteilt in die Jury und die Kämpfer-Kandidaten. Die Kämpfer sollen sich jeweils kurz (hier ist es wichtig, jedem ein Zeitlimit zu setzen!) vorstellen und zeigen oder erklären, was sie für tolle Kämpfer sind, z. B. weil sie besonders mutig oder besonders stark sind. Die Jury berät sich und wählt die 3 besten Kämpfer aus und begründet natürlich ihr Urteil. Bei dieser Hinführung ist es wichtig, in der Verkündigung bzw. im Gruppengespräch besonders deutlich zu machen, dass Gott eben nicht nach denselben Kriterien wie wir seine Kämpfer auswählt, damit niemand traurig nach Hause geht, weil er nicht zu den auserwählten Kämpfern gehörte.

Verkündigung

Die erste Möglichkeit der Verkündigung ist, die Geschichte in Form einer Nachrichtensendung zu erzählen. Dazu wird ein Nachrichtensprecher (N) und ein Außenreporter (A) benötigt. Die Sendung kann in der Jungschar live aufgeführt werden, oder aber vorher als Video aufgenommen und gezeigt werden. Gerade im letzten Fall kann man natürlich noch gut Sound-Effekte von Tagesschau o. Ä. einbauen. Der Nachrichtensprecher sollte natürlich formell gekleidet sein, der Außenreporter ein Mikrofon in der Hand halten.

Stimme aus dem Hintergrund: Hier ist JuMAT News mit den Nachrichten.

N: Guten Tag meine Damen und Herren, herzlich Willkommen bei JuMAT News. An der Quelle von Harod ereignete sich heute ein ungewöhnliches Ereignis. Wie wir in den vergangenen Tagen berichteten, lagern die Midianiter in der Ebene bei Jesreel. Sie wollen sehr bald Israel angreifen und ihre Felder zerstören, wie sie es schon oft getan haben. Ebenfalls wird berichtet, dass ein junger Israelit namens Gideon einige Kämpfer versammelt hat, um gegen die Midianiter zu kämpfen. Augenzeugen zufolge hatten sich 32.000 Männer um Gideon an der Quelle von Harod versammelt. Doch auch mit dieser Heeresstärke sind die Israeliten den Midianitern hoffnungslos unterlegen. Vollkommen unerwartet war aber, was dann passierte: Gideon schickte zuerst 22.000 Männer nach Hause, so dass nur noch 10.000 übrig waren. Danach schickte er noch mehr Männer weg, und am Ende waren nur noch 300 Kämpfer übrig. Die Armee, die gegen die Hunderttausend Midianiter kämpfen soll, besteht jetzt also nur noch aus 300 Männern. Direkt aus Harod berichtet nun unser Außenreporter.

T: Ja, ich befinde mich hier bei der Quelle Harod, das ist ein wenig südlich von der Ebene Jesreel, wo die Midianiter lagern. Ich habe heute genau beobachtet, was hier vor sich gegangen ist. Zuerst waren 32.000 Kämpfer hier, und dann hat Gideon angekündigt, dass alle, die Angst haben, nach Hause gehen sollen. Da sind 22.000 Leute gegangen, da war richtig was los. Sie können sich das vorstellen, wie wenn in einem großen Stadion ein Fußballspiel vorbei ist und alle Fans auf einmal nach Hause wollen. So war das, als diese 22.000 Männer gegangen sind. Scheinbar ist Gideon verrückt geworden! Aber das war noch nicht alles … Danach hat Gideon noch mehr Leute nach Hause geschickt, und jetzt kommt das wirklich merkwürdige: Jeder Kämpfer sollte von der Quelle trinken, und Gideon hat die Kämpfer danach sortiert, wie sie getrunken haben. Die allermeisten Kämpfer haben sich hingekniet und mit der Hand Wasser geschöpft, diese Männer hat Gideon ebenfalls nach Hause geschickt. Nur 300 Männer haben das Wasser direkt geleckt, ohne die Hände zu nehmen. Mit diesen wenigen Männern will Gideon die Midianiter angreifen. So etwas wird verwegen oder schwachsinnig genannt! Von den 32.000 Männern, die heute morgen noch hier waren, sind nur noch 300 übrig. Mit einigen der Männer habe ich gesprochen, doch keiner kann sich dieses Handeln von Gideon erklären. Und obwohl die Israeliten so unterlegen sind, die Midianiter sind mehr als 100.000, vertrauen sie dennoch Gideon. Ein verrückter Haufen ist das hier! Und damit zurück ins Studio.

N: Vielen Dank, das war unser Außenreporter [Name] live von der Quelle Harod. Die große Frage, die sich jetzt jeder stellt, ist natürlich: Warum hat Gideon so viele Leute nach Hause geschickt? Waren es schlechte Kämpfer? Wir haben Gott um ein Statement gebeten und sein Pressesprecher hat uns folgende Antwort gegeben: „Gott hat die Armee absichtlich verkleinert. Gott selbst möchte die Israeliten retten. Wenn die Armee groß ist, würden die Kämpfer am Ende sagen: Wir haben uns selbst gerettet. Gott hat aber vor, mit diesen wenigen Männern Israel zu retten, damit am Ende jeder sieht: Das war ein Wunder, das kann nur Gott tun.“

Die andere Idee

Bullshit-Bingo ist eigentlich ein Spiel für Vorlesungen oder Vorträge. Jeder fertigt sich auf einem Zettel ein Quadrat mit n mal n Feldern an, und schreibt in jedes Feld ein Wort. Sobald im Vortrag eines dieser Worte fällt, darf man das Feld durchstreichen. Wer als erstes eine komplette Reihe, Spalte oder Diagonale voll hat, muss laut „Bullshit“ rufen und hat gewonnen.

Für die Jungschar wandeln wir dieses Spiel leicht ab: Statt „Bullshit“ rufen wir einfach „Bingo!“. Jedes Kind bekommt einen Bingo-Zettel und die Geschichte wird vorgelesen oder erzählt, und sobald ein Kind auf seinem Zettel eine Reihe, Spalte oder Diagonale voll hat, ruft es laut den Begriff. Damit dann nicht alles in Chaos ausartet und die Geschichte noch zu Ende erzählt werden kann, solltet ihr anfangs gleich klarmachen, dass die Geschichte auch weitergeht, wenn jemand schon gewonnen hat.

Bei jüngeren Gruppen solltet ihr Bingo-Zettel vorbereiten mit Begriffen, die in der Geschichte vorkommen. In den Materialien sind einige solcher Zettel vorbereitet. Wenn ihr die Geschichte jedoch nacherzählt oder eine andere Übersetzung verwendet, solltet ihr die Zettel selbst vorbereiten mit Begriffen, die vorkommen. Ältere Gruppen kann man ihre Zettel selbst vorbereiten lassen. Wer in den letzten Wochen gut aufgepasst hat, sollte ahnen können, dass Begriffe wie „Gideon“ und „Midianiter“ vorkommen werden. Hier solltet ihr klare Regeln festlegen, welche Begriffe erlaubt sind – bspw. kein „und“ oder nur Substantive. Wenn man die Jungscharler ihre Zettel selbst gestalten lässt, kann man eher mit einem 3×3-Raster arbeiten, bei einem vorbereiteten mit 4×4.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wenn ihr bei der Verkündigung die zweite Idee verwendet habt, könnt ihr den Text mit den Kindern wiederholen, indem ihr die Kinder erzählen lasst, was die durchgestrichenen Begriffe auf ihren Zetteln zu bedeuten haben.

Stattdessen könnt ihr die Kinder die Geschichte auch rückwärts erzählen lassen. Es geht also los mit „Gideon lagert mit 300 Männern bei der Quelle Harod „– was geschah davor? So arbeitet ihr euch rückwärts Schritt für Schritt an den Anfang der Geschichte.

Gespräch

Sprecht mit den Kindern über aussichtslose Situationen, in denen sie, wie die 300 Kämpfer Gideons, in einer hoffnungslosen Lage stecken – und wie Gott auch in jeder Lage helfen kann. Nehmt dabei selbst am Gespräch teil und erzählt von eigenen Schwierigkeiten und wie Gott geholfen hat. Hier einige mögliche Fragen:

  • Wo hast du dich schon klein und hilflos gefühlt?
  • In welcher Situation wärst du am liebsten nach Hause gegangen (wie die 22.000)?
  • Wie fühlst du dich, wenn dir etwas nicht gelingt?

Besonders mit Checkern sollte man auch über den Umgang mit Erfolgen reden, und darüber, Gott und nicht sich selbst zu rühmen. Auch hier sind Zeugnisse aus dem eigenen Leben hilfreich.

  • Wo warst du schon mal erfolgreich?
  • Wie fühlst du dich, wenn dir etwas gut gelingt oder du erfolgreich bist?
  • Warum hat Gott so viele Leute nach Hause geschickt? Was lernen wir daraus für unsere Erfolge?

Merkvers

„Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ 2. Korinther 12, 9 (Luther 1984)

Methode zum Merken: Die Gruppe sitzt im Kreis und der Vers wird zuerst ein paar Mal vorgelesen. Dann fängt einer mit dem ersten Wort an („Lass“), der Nächste muss das zweite Wort sagen usw. Das Ganze geht ein paar Mal durch die Runde, bis sich der Vers gefestigt hat.

Gebet

Der Text lädt uns ein, uns ganz auf Gott zu verlassen, und so können wir im Gebet unsere Herausforderungen bewusst vor Gott bringen. Dazu könnt ihr mit den Kindern Anliegen sammeln, indem ihr nach aktuellen Schwierigkeiten fragt und sie einladet, Gott um Hilfe zu bitten. Dazu könnt ihr eine klassische Gebetsrunde verwenden, bei der alle im Kreis sitzen, sich an den Händen halten und jeder die Hand seines linken Nachbarn drückt, wenn er fertig gebetet hat (oder nicht beten möchte). In Gruppen, die sich gut kennen, kann auch jeder für seinen linken Nachbarn beten.

Kreatives

Jedes Kind bekommt einen Buntstift. Für die ganze Gruppe gibt es ein Blatt Papier. Die Kinder können nun gemeinsam ein Bild zu der Geschichte malen. So kann mit wenigem (bei jedem nur ein Stift) viel erreicht werden, ebenso wie Gott mit wenigen Kriegern viel erreicht.

Spielerisches

Verschiedene kleine Challenges, bei denen mit wenig viel erreicht werden soll. Diese können an verschiedenen Stationen aufgebaut sein, oder alternativ kann reihum gewürfelt werden, welche Challenge gemacht werden muss. So steht jede Zahl für eine Challenge.

  • Mit einem Streichholz so viele Teelichter wie möglich anzünden
  • Aus einem Blatt Papier die längste Schlange reißen
  • Ein allen bekanntes Lied singen, aber jedes Kind ist nur für einen Ton zuständig
  • Sich als Gruppe so hinstellen, dass nur eine bestimmte Anzahl Körperteile den Boden berührt (je nach Gruppengröße festlegen)
  • Einen möglichst langen Satz ausdenken, bei dem alle Worte mit dem gleichen Buchstaben anfangen.
  • Ein Puzzle lösen, jedes Kind bekommt 1-2 Teile.

Rätselhaftes

Im Download-Material gibt es ein Kreuzworträtsel zu dem Text. Es enthält Details, die in der Verkündigung nicht vorkamen, daher sollte hier mit der Bibel gearbeitet werden. Das Rätsel ist auf die BasisBibel ausgerichtet. Falls ihr eine andere Übersetzung verwendet und manche Begriffe dort anders sind, könnt ihr unter xwords-generator.de ein eigenes Kreuzworträtsel einfach erstellen.

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in fünf Lektionen um den Epheserbrief:

Lektion 4 Epheser 1,3-14 Erstmal: Gott Beifall klatschen

Lektion 5 Epheser 5,1-14 Licht leuchtet

Lektion 6 Epheser 5,15-20 Die Zeit nutzen

Lektion 7 Epheser 6,10-20 Gut ausgerüstet

Lektion 8 Epheser 4,1-6 Eins sein

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Dankbar trotz schlechter Umstände. Paulus macht es vor: Er sitzt im Gefängnis und ist dankbar für das, was Gott ihm geschenkt hat. Gott hat so viele gute Dinge getan, die uns fröhlich machen können. Zum Beispiel, dass Gott mit uns Gemeinschaft haben will und er möchte, dass wir seine Töchter und Söhne werden. Diese Botschaft der Gnade kann uns eine neue Perspektive geben.

Checker

Die Checker können noch etwas weitergehen. Mit ihnen kann man überlegen, was Anteilhaben an Gottes Segen konkret im Leben bedeutet.

Der Text an sich

Paulus ist der Verfasser des Epheserbriefs. Er, der Christen verfolgte, ist jetzt zu einem Apostel geworden, der selbst wegen seines Glaubens leidet.

Er sitzt gerade im Gefängnis in Ketten und nicht in einem schönen beheizten Raum, als er diesen Brief an die Gemeinde in Ephesus schreibt. Ephesus war die Hauptstadt von Kleinasien, eine Hafen- und berühmte Handelsstadt, in der viele Götter verehrt wurden. Gerade unser Text verrät den Plan Gottes, der für die Christen damals in Ephesus aber auch für uns heute von großer Bedeutung ist. Der Text in Epheser 1,3-14 ist ein einziger Satz im ursprünglichen griechischen Text. Paulus ist also ziemlich begeistert und findet keinen Punkt für seine Worte. Er sitzt im Gefängnis und startet den Brief nicht mit Erzählungen, wie hart und kalt und schlimm die Zeit hier im Gefängnis ist. Nein – er klatscht erstmal Gott Beifall. Für das, wie Gott ist, was er getan hat und wie wir Teil davon sein dürfen. Das erfüllt ihn so dermaßen, dass er eben die Umstände scheinbar vergisst oder diese zumindest in den Hintergrund treten. Gleich im ersten Vers stecken so viele spannende Dinge. Vers 3: „Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Gepriesen sei er für die Fülle des geistlichen Segens, an der wir in der himmlischen Welt durch Christus Anteil bekommen haben.“ Rollen wir diesen Vers mal von hinten auf. Wir haben Anteil bekommen. Wow! Der Gott des Himmels sagt, dass wir wie seine Kinder werden können. Dass wir Söhne und Töchter sein dürfen (V.5). Es ist sein Wunsch. Das war und ist sein Plan – Gemeinschaft mit den Menschen. Echte Beziehung. Ist das nicht krass? Wir dürfen das Erbe, den Anteil gerne nehmen. Ich muss das Erbe beim Empfang auch unterschreiben. Es ist zwar geschenkt, aber ich muss trotzdem meinen Namen darunterschreiben. Kurze Pause – ist das nicht verrückt, der Gott des Himmels will mir das einfach so zusprechen. Ist das nicht eine krasse Ehre, die uns durch Jesus zuteilwird?

Doch was ist dieses Erbe? Was springt da jetzt für mich raus? Diese Fülle des geistlichen Segens, die in Vers 3 angesprochen wird? Zum einen ist ja von Fülle die Rede. Ich denke da an Psalm 23. Der Tisch ist reich gedeckt. Es ist genug da, ja sogar zu viel. Doch es geht nicht um eine materielle Fülle, also nicht um Gesundheit, ein riesiges Haus und viel Geld. Es geht um eine geistliche Fülle. Ein Leben in Fülle. Ein Leben in Liebe, Gnade, Vergebung und Glück in Jesus (V.4-14). Das jetzt schon da ist und später, wenn wir bei Gott sind, vollkommen sein wird. Genau davon kommt Paulus gar nicht mehr aus dem Schwärmen raus. Das gibt ihm trotz der echt bescheidenen Situation neuen Mut, Durchhaltevermögen, ja sogar Freude, trotz der Umstände. Paulus gehört zu den Söhnen und Töchtern Gottes. Er hat Anteil an der Fülle des geistlichen Segens in Jesus und das kann er auch im Gefängnis schon spüren. Das erfüllt ihn mit Freude und er kann nicht anders, als Gott Beifall zu klatschen.

Der Text für mich

Irgendwie ist das schon cool, wie Paulus das hinbekommt. Er ist so begeistert, trotz der negativen Umstände. Er hat für sein Leben einen Filter drauf, mit dem es egal ist, in welcher guten oder schlechten Lage er ist. Er ist so lebensfroh und schwärmt so von Gott. Von seinem Plan mit uns Menschen und wie wir Teil davon sein dürfen. Das Schöne ist, dass das auch für uns heute gilt. Es geht jedoch nicht darum, immer „gut“ drauf zu sein. Sondern um die Grundeinstellung von Paulus, die uns ein Vorbild sein kann.

Doch wie oft machen wir unsere Begeisterung von den Lebensumständen abhängig. Vor allem durch Corona gibt es ja genug Gründe, die auch voll berechtigt sind. Doch was sagt Paulus alles über Gott: Gott adelt uns Menschen so stark, dass er uns sogar Anteil und Erbe gibt. Wir sind Söhne und Töchter. Gott will uns beschenken mit seiner Liebe, seiner Gnade, seiner Weisheit, und tut das heute auch schon durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt (V.14). Wir sollten viel häufiger mit und in diesen Wahrheiten Gottes leben und diese auch an die Jungscharler weitergeben. Als Beispiel: Wie oft bitten wir Gott um Dinge, die nicht gut laufen (Umstände), anstatt ihn zu preisen oder Beifall zu klatschen, indem wir ihn loben für das, was er uns alles schenken möchte und auch schon geschenkt hat.

Der Text für dich

Starter

Gerade durch Corona ist vieles echt schwerer und anstrengender. Keine Freunde sehen, keine Schule – alles zu Hause. Das ist echt anstrengend auf Dauer. Auch Paulus steckt in so einer ähnlichen Situation, und doch konzentriert er sich nicht auf die äußeren Umstände, sondern sieht das, was Gott ihm schenkt und dankt ihm dafür.

Über ein Geschenk freut man sich und will es anderen auch erzählen. Man ist begeistert davon. Für die Starter ist es die Aussage, dass Gott möchte, dass wir seine Söhne und Töchter werden. Gott liebt jeden Menschen und möchte uns ganz fest drücken, so wie die Eltern ihre Kinder immer mal wieder drücken oder ihnen sagen, wie lieb sie sie haben. Das will Gott auch. Gott fordert auch die Kinder auf, sich den Anteil zu nehmen. Sich „einfach“ auf den Schoß Gottes zu setzen.

Checker

Auch die Checker kennen schwere Zeiten. Doch man könnte noch einen Schritt weiter gehen. Bei den Startern war der Fokus eher auf der Einladung, sich den Anteil zu nehmen und auf dem, was Gott in allererster Linie will. Gemeinschaft mit den Menschen (V.4).

Bei den Checkern kann man darauf eingehen, was konkret der Anteil ist. Der Anteil wird erst im Himmel bei Gott in seinem vollen Ausmaß zu sehen sein. Es ist ein geistlicher Anteil. Also anders ausgedrückt wie geistliches Geld oder geistliches Land. Das hilft, sich das besser vorzustellen, dass Gott uns Anteil haben lässt. Für die Lebenswelt der Kinder passt die Vorstellung vom Erbe nicht so gut. Wenn, dann erben ihre Eltern etwas, aber selten sie direkt. Man kann es vielleicht mit dem Bild eines Urlaubs vergleichen. Auf den Urlaub freuen sich Kinder richtig, weil erstens die komplette Familie da ist und keiner der Eltern noch beim Arbeiten ist. Und zweitens, weil man coole Aktionen macht. Beispielsweise macht die Familie eine Fahrrad-Tour, so wie jedes Jahr (der komplette Anteil, den man bei Gott im Himmel bekommt). Davor jedoch wird ab und zu mit der Familie ein Ausflug mit dem Fahrrad gemacht, um zu checken, ob alles läuft (der kleine Vorgeschmack schon hier auf der Erde). In Vers 14 wird vom Heiligen Geist gesprochen, der eine Anzahlung für den kompletten Anteil ist. Eine Art Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Was gibt der Heilige Geist? Hier könnte man die Früchte des Geistes aufzählen aus Galater 5. Oder sich eine Frucht aussuchen und konkret darüber sprechen. Eine Frucht beispielsweise ist die Liebe. Dass mich nichts von Gottes Liebe trennen kann. Egal was passiert. Er hält mich. Er ist da. Das ist eine konkrete Auswirkung des Anteils schon hier auf der Erde und was dem Kind konkret helfen kann, eine andere Perspektive zu bekommen. Dadurch kann sich auch die Situation ein Stück weit ändern.

Der Text erlebt

Material: Stuhl, Haarwachs, Schuhcreme, alte Klamotten, Papier, Stift, Kleines Geschenk, großes Geschenk, Schuhe, Kuscheltier, Steine, Glühbirne, Schuhe, Urkunde

Hinführung

Idee 1

Eishockey-Talentsuche-Geschichte:

Jannick spielt für sein Leben gerne Eishockey. Es macht ihm Megaspaß. Schon als er klein ist, bekommen ihn seine Eltern nur mit Müh‘ und Not von dem gefrorenen Eis runter. Seit er im Verein ist, merken seine Trainer, aber auch seine Mitspieler, dass in Jannick noch mehr schlummert als nur ein Hobby. Er verschmilzt förmlich mit dem Eis.

Jetzt ist der große Tag für Jannick gekommen. Er weiß: heute muss er alles geben. Heute sind zwei Talentsucher aus einem sehr guten Eishockey-Verein da, um sich Jannick genauer anzuschauen. Er gibt alles. Er will unbedingt dabei sein. Aber heute fehlt ihm irgendwie das Glück. Er schießt nicht so viele Tore, gewinnt nicht so viele Zweikämpfe. Da ist das Training auch schon wieder vorbei. Nun heißt es abwarten. Ein paar Tage später kommt der Brief … und Jannick hat es geschafft. Puh! Er darf bei einer echten Profimannschaft mitspielen.

In der heutigen Geschichte geht es auch darum, dabei zu sein. Anteil zu haben …

Idee 2

Umfrage an die Kinder:

Was sind Dinge, über die man sich so richtig freuen kann? (Geburtstag, tolles Geschenk, Freunde, wenn Mama oder Papa eine Überraschung mitbringen, wenn man endlich wieder in den Urlaub fährt, …)

Was sind Dinge, die so richtig doof sind? Wegen denen man so richtig schlecht gelaunt ist? (Schlechte Note, wenn man ausgelacht wird, wenn man hinfällt, wenn was Ungerechtes passiert, …) => Oder wenn man zu Unrecht im Gefängnis sitzt. Da hat man doch genug Grund, um so richtig mies gelaunt zu sein. In der heutigen Geschichte geht es um einen Mann, der zu Unrecht im Gefängnis sitzt und so richtig gut drauf ist. Warum? Das hören wir heute in der Geschichte …

Verkündigung

Verkündigungsart: Theaterstück

Ein Mitarbeiter sitzt vorne auf einem Stuhl. Er ist Paulus im Gefängnis. Er hat alte Klamotten an. Die Haare sind durcheinander (Haarwachs). Er ist dreckig (Schuhcreme) und seine Hände sind gefesselt (Seile). Ein anderer Mitarbeiter oder Kind ist auch vorne. Mit einem Blatt Papier und einem Stift.

Schreiber: Was soll ich denn jetzt an die Leute aus Ephesus schreiben?

Paulus: Überlegt …

Schreiber: Also, ich finde, du könntest ja gleich mal am Anfang sagen, wie es dir geht. Das macht man doch so. Ich würde schreiben: „Hallo, hier ist Paulus, ich bin im Gefängnis. Es ist kalt und stinkt und ich bin zu Unrecht hier. Bitte betet, dass ich bald rauskomme und dass der Koch bald mal kochen lernt. Das Essen hier schmeckt wie Käse-Füße mit Schinken …“

Paulus: Überlegt …

Schreiber: Ja, was soll ich denn jetzt aufschreiben?

Paulus: Shhh … schon etwas genervt

Paulus: Weißt du was? Ich will Gott zum Anfang erstmal Beifall klatschen. Also ihm erstmal danken.

Schreiber: Hä? Wieso das denn? Sieh dich doch an … Lange wirst du wahrscheinlich nicht mehr leben.

Paulus: Schreibe so: „Liebe Gemeinde in Ephesus. Liebe Leute, die ihr an Jesus glaubt. Erstmal muss ich Gott Beifall klatschen für das, was er für mich getan hat. Das ist so krass, dass ich so richtig mit Freude und Dankbarkeit erfüllt bin, obwohl ich hier in dem Gefängnis sitze. Obwohl das Essen hier wie 3-Tage-Schuhsohle schmeckt, bin ich trotzdem mit Freude erfüllt. So, als hätte ich ein richtig krasses Geschenk zu meinem Geburtstag bekommen – nur viel krasser!“

Schreiber: Wow … Warum denn? Sag schon.

Paulus: Schau mal. Gott will, dass wir seine Söhne und Töchter werden. Er will Gemeinschaft mit uns. Also überall dabei sein, wo wir auch sind. Egal, ob in der Schule oder auf dem Bolzplatz. Noch cooler – er will uns Anteil geben an der Fülle seiner geistlichen Segnungen.

Schreiber: Wiederholt den letzten Satz. Anteil geben an der Fülle seiner geistlichen Segnungen. Bitte Paulus. So, dass ich es auch verstehen kann!

Paulus: Oh sorry. Das muss ich kurz etwas mehr erklären. Dass Gott uns Anteil gibt, heißt, dass wir dabei sein können – in seinem Reich, seinem Team – bei seinem Plan. Ohne dass wir irgendwie super sportlich sein müssen oder gut in Mathe oder so. Wir müssen den Anteil quasi nur nehmen. Wie wenn der Postbote kommt und man unterschreiben muss, dass das Paket angekommen ist. Also einfach gesagt: Gott in unser Leben lassen. Das geht ganz einfach. Wir können Gott fragen – so, wie ich mit dir spreche – ob er Teil unseres Lebens sein kann. Und wenn wir das gemacht haben, dann haben wir Anteil an der Fülle seiner geistlichen Segnungen. … Also mit Gott zu leben heißt nicht, dass wir viele Süßigkeiten haben, viele Freunde, nur gute Noten, oder Gott verspricht das zumindest nicht in erster Linie. Sondern Gott meint den geistlichen Segen. Also das, was wir nur zum Teil sehen, aber das Meiste halt nicht. Die unsichtbare Welt. Wir sehen ja Jesus nicht. Deshalb nicht sichtbar.

Schreiber: Was ist das jetzt zum Beispiel?

Paulus: Jesus ist das beste Beispiel – er hat alle schlechten Dinge von uns durch seinen Tod weggewischt. Und wir werden auch wieder auferstehen, so wie er. Und er hat uns den Heiligen Geist dagelassen. Der in uns wohnt und uns immer wieder daran erinnert, dass wir bald bei Gott sein werden, und der uns in unserem Leben hilft.

Das ist so cool! Und weißt du was? Das ist erst der Anfang. Im Himmel wartet so viel mehr noch auf uns. Das hilft mir, trotz der echt doofen Situation dankbar zu sein. Es ändert meine Perspektive. Das müssen die aus Ephesus auch hören!!!

Die andere Idee

Andacht mit verschiedenen Gegenständen

Material: Kleines Geschenk, großes Geschenk, Schuhe, Kuscheltier, Steine, Glühbirne, Schuhe, Urkunde (Gegenstände können auch variieren)

Was war denn das coolste Geschenk, das ihr je bekommen habt? Ich (persönliches Beispiel) habe mal einen ferngesteuerten Hubschrauber geschenkt bekommen. Mit dem ich durch die ganze Wohnung fliegen konnte. Über Geschenke freut man sich schon sehr, oder? Aber egal wie cool das Geschenk ist: Irgendwann liegt es dann doch in der Schublade. Irgendwann ist es tot (kaputt) oder es ist totgespielt.

Ich habe euch heute ein Geschenk mitgebracht, das 1000x besser ist, als das coolste Geschenk, das ihr je bekommen habt (großes Geschenk mit den Gegenständen drinnen). Ein Geschenk, das definitiv länger hält, als jedes tolle Geburtstagsgeschenk.

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen:

Ein Mann sitzt im Gefängnis. Ihm geht es richtig schlecht. Die Zeiten, in denen er mit einem ferngesteuerten Hubschrauben fliegen konnte, sind lange vorbei. Er hat so richtig viel Grund, schlecht drauf zu sein. Doch in diesen düsteren Gemäuern des Gefängnisses freut er sich an dem größten Geschenk. Einem Geschenk, das ihm keiner wegnehmen kann. Nicht seine schlechte Laune, die er mal hat. Nicht die Soldaten hier. Dieser Mann in der Geschichte packt sein Geschenk nicht wirklich aus, aber er erinnert sich an das, was er durch Gott geschenkt bekommen hat. Und schreibt diese Gedanken in einen Brief, der an Christen in Ephesus geht.

Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, über was sich unser Mann – er heißt Paulus – freut, habe ich euch etwas mitgebracht:

Das Kuscheltier (V.4f.): Er weiß, dass Gott ihn genauso drückt wie er diesen Bären. Er weiß, er darf zu Gott gehören. Dass Gott wie ein Vater ist, der ihn ganz arg drückt.

Die Steine (V.7f.): Die erinnern Paulus daran, wie er mal ohne Gott gelebt hat, und wie es auch ging, doch vieles war viel schwerer. Als er Jesus kennenlernte, verstand er, dass er einfach Jesus die Steine geben konnte, und das fühlte sich so gut an.

Schuhe (V.12): Paulus durfte Gott bei dem helfen, was Gott mit dieser Welt vorhatte. Er durfte ihm helfen. Er, der kleine Mensch, darf dem großen Gott helfen, auch anderen davon zu erzählen und noch viel mehr.

Glühbirne (V.14): Und als Erinnerung daran, dass Jesus immer bei uns ist, hat er uns den Heiligen Geist gegeben. Er hilft uns, wenn wir verzweifelt sind. Und ermutigt, wenn wir nicht weiterwissen. Und hilft, ein Leben zu leben, das Gott freut.

Großes Geschenk: Und das Coolste ist, dass das erst der Anfang ist. Das alles ist nur ein Vorgeschmack auf das, was mal kommt (Geschenk umdrehen: Auf der Rückseite steht mit Edding: Party im Himmel).

Schluss: Das ist echt richtig cool zu wissen, dass Gott uns so reich beschenkt. Wir können Gott echt dafür danken, was er uns geschenkt hat. Einfach so, weil er uns gernhat.

Der Text gelebt

Wiederholung

Urlaub: Paulus‘ Freude über das, was Gott gemacht hat, kann man mit folgender Geschichte vergleichen:

Stell dir vor, ihr fahrt bald in den Urlaub. Als Familie macht ihr jedes Jahr eine Fahrrad-Tour. Insgesamt 100 Kilometer wollt ihr in einer Woche fahren. Du freust dich richtig und du versuchst, so viel wie möglich Fahrrad zu fahren, damit du gut trainiert bist. 100 Kilometer ist schon eine ganz schöne Herausforderung. Ab und zu fahrt ihr als Familie auch Fahrradstrecken am Wochenende. Das macht dir schon großen Spaß. Je näher der Urlaub kommt, desto mehr freust du dich drauf. So ist es auch mit dem, was wir von Paulus vorhin gehört haben. Wir können jetzt schon dankbar sein für das, was wir mit Gott erleben und was er uns geschenkt hat. Für den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Aber das Ziel und die wahre Freude ist es, irgendwann bei Gott zu sein. Dafür hat Paulus Gott gedankt und das können wir auch tun.

Gespräch

Kleingruppen von max. 5 TN

Fragen:

Dankbar trotz des Negativen: Paulus ist ein Vorbild. Er schafft das mit Gottes Hilfe.

  • Worüber regst du dich vielleicht ganz schnell auf? Was macht dich manchmal zornig? Oder wo fühlst du dich hilflos?
  • Was können wir von Paulus abschauen, wie kann das mir vielleicht auch gerade da helfen?

Dankbar für das Gute:

  • Für was bist du Gott dankbar?
  • Wie oft vergessen wir das? Wir Menschen vergessen ziemlich schnell …

Für Checker: Wie hilft mir der Heilige Geist in meinem Alltag? (Früchte des Geistes: Gal 5,22)

Merkvers

Epheser 1,3 (NGÜ) „Gepriesen sei er (Gott Vater) für die Fülle des geistlichen Segens, an der wir in der himmlischen Welt durch Christus Anteil bekommen haben.“

Methode: Kreide / Flipchart: Den Vers für alle sichtbar aufschreiben. Zum Schluss können einzelne Wörter ausgewischt werden, bis die Kinder den Vers ganz auswendig können.

Wiederholung des Verses in Gruppen: Es wird immer eine bestimmte Gruppe aufgerufen, die den Vers wiederholt, z. B. alle Jungs, alle mit Turnschuhen, alle mit blonden Haaren, alle mit blauen Hosen.

Gebet

Gott, ich will dir Beifall klatschen – dir danken – dass ich dein Kind sein darf. Dass du mich mit so vielen Dingen in meinem Leben beschenkt hast und noch beschenken wirst. Danke für das größte Geschenk, das du uns in Jesus gemacht hast. Dass du uns bei deinem großen Plan, den du mit der Welt vorhast, gebrauchen willst.
Amen

Kreatives

Der Gruppenleiter / die Gruppenleiterin bringt Steine mit. Jeder Teilnehmer bekommt einen Stein. Auf diesen Stein schreibt jeder eine Sache, die ihn gerade so richtig nervt. Gemeinsam kann man nach der Andacht zu einem nahegelegenen Fluss, Abgrund oder Brücke gehen und den Stein „zu Gott werfen“. Er nimmt das Schlechte, jetzt kann ich das Positive sehen. (ACHTUNG, dass niemand unterhalb gefährdet wird!)

Spielerisches

Kreis und Ball

Jeder darf den Ball nur zu einer bestimmten Person werfen. Die letzte Person wirft dann wieder zur ersten Person. Man ruft davor den Namen der Person, zu der man den Ball werfen will. Wenn die Person den Ball gefangen hat, sagt sie eine Sache (kurz), für die sie dankbar ist und ruft den Namen der nächsten Person und wirft dieser den Ball zu.

Rätselhaftes

Zur Verkündigung (Idee 2) mit den Geschenken:

In der Verkündigung kamen ja verschiedene Gegenstände vor. Man kann eine Geschichte erzählen, in der diese Gegenstände vorkommen (oder ihre Auswirkungen). Man teilt die Gruppe zu diesen Gegenständen zu. Immer, wenn der Gegenstand kommt, muss ein Teil der Gruppe aufstehen.

Diese Themenreihe enthält 6 Einheiten über den Propheten Elisa. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter  

Gott beschenkt mich aus Liebe, ohne dass ich etwas dazu beitragen kann.

Checker

Gottes Liebe gilt auch den Menschen, die mir vielleicht nicht in den Kram passen.

Der Text an sich

Was zuvor geschah: Der aramäische Heerführer Naaman (die Aramäer waren Feinde Israels) wird von Aussatz geplagt. Eine Israelische Dienerin aus seinem Haus rät ihm, zum Propheten Elisa nach Israel zu gehen. Elisa sagt ihm, er soll siebenmal im Jordan untertauchen. Naaman ist zuerst sauer, dann lässt er sich überreden es zu versuchen – und wird geheilt.

Nun kehrt er um zu Elisa, um sich bei ihm zu bedanken. Er ist begeistert von Gott und lobt ihn. Er bekennt sogar, dass es keinen anderen Gott auf der Welt gibt. Weil er ihn von nun an anbeten will, bittet er um eine Ladung Erde aus Israel. Zu dieser Zeit waren die Menschen der Meinung, dass Götter nur über bestimmte Gebiete geherrscht haben und nur dort angebetet werden konnten. Deshalb wollte er die Erde aus Israel mitnehmen, um Gott auch wirklich anbeten zu können. Aber er muss auch gleich eine Einschränkung machen. Weil er Teil der königlichen Zeremonien ist, muss er sich auch vor dem aramäischen Gott Rimmon verbeugen, wenn er mit dem König im Tempel ist. Elisa sagt ihm, dass er in Frieden gehen soll – und gibt damit seine Zustimmung dazu.

Allerdings nimmt Elisa nichts von den reichen Geschenken an, die Naaman ihm anbietet. Gottes Gnade ist umsonst, wir können nichts zu ihr beitragen. Er hat ihn geheilt und nicht Elisa. Das will er ganz klar ausdrücken.

Elisas Diener Gehasi sieht, wie dieser die Geschenke ablehnt und Naaman einfach ziehen lässt und wird von der Gier gepackt. Außerdem kann er nicht verstehen, dass diesem Aramäer, der ja eigentlich ein Feind Israels ist, einfach so geholfen wird. Deshalb geht er ihm hinterher. Er denkt sich kreativ eine Lüge aus die rechtfertigt, dass er doch noch Geschenke von Naaman möchte. Das, worum er ihn bittet, ist nur ein kleiner Teil von dem, was Naaman eigentlich geben wollte, deshalb verdoppelt dieser es sogar noch.

Als Gehasi zurück bei Elisa ist, lügt er auch ihn an. Aber er wird durchschaut und bekommt zur Strafe den Aussatz, den Naaman gehabt hatte. Das ist natürlich eine harte Strafe für eine kleine Lüge. Das wirkliche Problem war aber nicht die Lüge, sondern, dass er damit Gottes Gnade untergraben hat. Elisa war wichtig, dass Naaman verstand, dass Gott ihm einfach so geholfen hat. Für die Menschen damals war Religion mit dem Gedanken verbunden, ich gebe meinem Gott etwas, damit er mich segnet und es mir gut geht. Es war der Versuch, einen Gott für meine Zwecke zu gebrauchen. Aber der wahre Gott ist nicht käuflich. Er rettet aus Gnade und Liebe. Gehasi hat diese Lektion untergraben, deshalb bekam er die harte Strafe dafür.

Der Text für mich

Der Text zeigt uns Mitarbeitern wieder, wie wichtig es ist, das Evangelium weiterzugeben. Dass wir aus Gnade gerettet sind, ist die beste Botschaft, die es gibt. Deshalb sollte sie unser Denken, Leben und auch unsere Gruppenstunde durchdringen. Wir neigen schnell dazu, die Gedanken der Religion vorzuziehen, dass wir etwas tun können oder müssen, um gerettet zu werden, dass wir die Gebote halten müssen, dass wir uns richtig verhalten sollen. Das sind Dinge, die auch wichtig sind. Es soll uns wichtig sein, so zu leben, wie Gott es möchte. Auch die Kinder sollten Gottes Werte vermittelt bekommen, keine Frage. Aber über allem steht das Evangelium. Wir sind aus Gnade gerettet! Wir können nichts tun, dass Gott uns weniger liebt, wir können aber auch nichts tun, dass er uns mehr liebt. Diese Botschaft ist so wichtig, einmalig und befreiend, dass wir sie nicht abschwächen dürfen. Lasst uns begeistert sein wie Naaman und Gott dafür anbeten. Lasst uns konsequent sein wie Elisa und Gottes Gnade stehen lassen.  

Der Text für dich

Starter  

Die Kinder wachsen in einer Welt auf, in der sie immer mehr merken, dass es nichts umsonst gibt. Schon in der Schule fängt die Leistungsgesellschaft an, wenn ich etwas erreichen will, muss ich mich anstrengen. Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Wenn ich großzügig sein kann, wollen mehr Leute mit mir befreundet sein. Das sind Erfahrungen, die Kinder schon recht früh machen und die im Lauf des Lebens noch stärker werden. Es gibt nichts geschenkt. Deshalb ist das Evangelium so unglaublich – und unglaublich wichtig. Gott beschenkt uns tatsächlich. Das, was er uns anbietet, ist kostenlos, ohne dass wir etwas dafür tun müssten oder könnten.

Checker

Die Kinder, die in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen sind, stehen vielleicht eher auf der Seite Gehasis. Der sieht, dass dieser Naaman, der Aramäer, ja eigentlich ein Feind Gottes ist. Einer, der gegen Israel ist und der auch noch viel hat. Der soll ruhig zuerst einmal etwas leisten. Kinder, die davon geprägt sind, was für Gott richtig oder falsch ist, erwarten das auch von anderen. Die gemeinen Kinder, oder welche mit anderer Religion müssen sich doch erst verändern, bevor sie von Jesus hören können. Diese Kinder müssen begreifen, dass die Liebe Gottes und sein Geschenk der Erlösung, für alle Menschen offen ist. Gott verändert Herzen mit seiner Liebe, aber dazu muss man erst seine Liebe kennenlernen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Geschenk oder nicht?

Packe einem Karton in schönes Geschenkpapier ein. Dann frag die Kinder, wer das Geschenk haben möchte. Geh zu einem der Kinder und überreiche es. Zieh es aber – kurz bevor er oder sie es nimmt – wieder zurück und sage: „Das kostet aber 50 Euro!“

Lass kurz Raum für Empörung. Dann komm mit den Kindern über folgende Fragen kurz ins Gespräch:

War das ein richtiges Geschenk?
Darf man ein Geschenk wieder zurücknehmen?

Idee 2: Bonbons klauen

Lege zwei Bonbons auf den Tisch und schärfe den Kindern ein, nichts davon zu essen. Dann gehe noch einmal vor die Tür, um etwas zu holen. Vor der Stunde weihe einen Mitarbeiter oder ein Kind, das für eine solche Aufgabe bereit ist ein, dass er, während du den Raum verlässt, die Bonbons klaut und isst.

Komme zurück in den Raum und entdecke entsetzt, dass die Bonbons weg sind. Frage, wer sie geklaut hat. Spiele eine Szene vor. Dann kommt die Überleitung:

Ist es okay etwas zu nehmen, was einem nicht zusteht? Wir wollen heute eine Geschichte hören, von jemandem, der es genau so gemacht hat.

Verkündigung

Erzählung mit Gegenständen

Als Gegenstände werden ein Geschenk, ein Beutel mit Münzen (schwerer als das Geschenk), ein Plakat und eine Wippe benötigt.
Nimm das Geschenk und lege es auf den Tisch. Halte den Beutel mit Münzen bereit.

Frage an die Kinder: Naaman hat das letzte Mal ein Geschenk bekommen. Wer von euch weiß, was das für ein Geschenk war?
Er war aussätzig und kam deshalb zu Elisa, um wieder gesund zu werden. Elisa hatte aber nur eine sehr enttäuschende Aufgabe für ihn, er sollte siebenmal im Jordan untertauchen. Aber als er sich dazu überwunden hatte, war sein Aussatz weg und er war wieder gesund. Das ist ein großes Geschenk für ihn.

Frage an die Kinder: Von wem hat er dieses Geschenk bekommen?

Gott hat ihm diese Heilung geschenkt, und Naaman ist sehr glücklich darüber.
Lege das Geschenk auf die Wippe.
Er ist so glücklich, dass er sofort zu Elisa umkehrt und Gott lobt.  Er sagt sogar, dass er erkannt hat, dass es keinen anderen Gott gibt und er von jetzt an nur noch diesen Gott anbeten will.
Lege das Plakat auf die obere Seite der Wippe. Auf dem Plakat steht „Gott danken und loben“.
Aber Naaman ist nicht mit leeren Händen gekommen.
Der Beutel mit den Münzen wird auf den Tisch gelegt und ein wenig damit geklimpert.

Er bietet Elisa viel Geld als Dankeschön dafür an, dass er geheilt wurde. Das ist doch ein guter Gedanke, oder? Aber was wird aus einem Geschenk, wenn ich dafür bezahle? Dann ist es kein wirkliches Geschenk mehr, sondern etwas, das ich mir verdient habe.
Der Münzbeutel wird auf die obere Seite der Wippe gelegt, sodass man das Plakat nicht mehr sehen kann
Das möchte Elisa aber nicht. Er weigert sich ein Geschenk anzunehmen. Auch als Naaman ihn drängt und ihn überreden will, nimmt er nichts von ihm an.

Der Beutel wird wieder heruntergenommen.

Daraufhin sagt Naaman: „Bitte erlaube mir doch eine Wagenladung Erde von hier mitzunehmen, damit ich auch zu Hause Gott anbeten kann.“ Die Leute damals dachten, dass ein Gott nur in seinem eigenen Land angebetet werden konnte und deshalb wollte er ein Stück Israel mitnehmen, um Gott anzubeten. Elisa erlaubte es ihm und er fuhr mit dem Wagen weg.

Das alles hatte aber der Diener Elisas Gehasi mitbekommen. Er regte sich ziemlich auf, dass dieser Feind Israels nicht nur geheilt wurde, sondern auch noch ohne Gegenleistung wieder gehen durfte. Deshalb beeilte er sich und rannte Naaman hinterher. Als er ganz außer Atem seinen Wagen erreicht hatte sah ihn Naaman, sprang hinunter und ging ihm entgegen. Und Gehasi erzählte ihm: „Wir haben Gäste bekommen. Deshalb schickt mich Elisa, ob du mir nicht einen Beutel Silber und ein oder zwei von den wertvollen Kleidern geben kannst, die du uns vorher schenken wolltest.“ Naaman war begeistert. „Hier, nimm zwei Beutel Silber!“

Gehasi nahm es an und ging wieder zurück.
Der Münzbeutel wird wieder auf die Wippe gelegt.

Als er wieder zurück war, versteckte er das Geld schnell im Haus und ging dann zu Elisa. Der fragte ihn direkt: „Wo warst du?“ Gehasi antworte ihm: „Nirgends!“ Aber Elisa schaute ihn grimmig an: „Meinst du, ich habe nicht mitbekommen, dass du zu Naaman gegangen bist? Ich wollte nichts von ihm haben. Zur Strafe sollst du den Aussatz bekommen, von dem Naaman geheilt wurde.“

Das ist eine harte Strafe für eine Lüge oder?

Naaman sollte etwas Wichtiges lernen. Bei allen Göttern, die die Leute damals angebetet haben galt das Gleiche: Ich gebe Gott etwas, und dafür soll er mir helfen. So wollte es auch Naaman beim Gott Israels machen. Aber Elisa hat ihm etwas anderes gezeigt.
Auf das Geschenk auf der Wippe zeigen und den Münzbeutel herunternehmen.

Gott will uns einfach beschenken, weil er uns lieb hat. Er tut das, ohne, dass wir ihm dafür etwas geben müssen oder können. Das ist ganz schön verrückt oder?

Manchmal wollen wir es so machen wie Naaman. Wir bringen Gott etwas. Wir wollen brav so leben, wie er es will, damit es uns gut geht. Oder wir tun gute Taten, damit wir mal in den Himmel kommen.

Aber so funktioniert es mit Gott nicht. Er will uns beschenken. Wir dürfen das Geschenk einfach annehmen.

Aber was ist mit all den Leuten, die überhaupt nicht so leben, wie Gott es will? Die andere in der Schule mobben, ständig abschreiben, lügen, die sogar klauen? Die müssen sich doch erst ändern, bevor sie von Gott beschenkt werden können?

Das hat sich Gehasi gedacht.
Der Münzbeutel wird wieder auf die Wippe gelegt.
Aber auch da gilt, Gottes Geschenke kann ich mir nicht verdienen, indem ich gut lebe. Es bleiben Geschenke.

Die andere Idee

Theaterstück

Die Geschichte wird als Theaterstück gespielt. Dazu benötigt man die Personen Elisa, Naaman und Gehasi, evtl. noch den Diener Naamans. Als Requisiten benötigt man Tücher als Gewänder, Beutel mit Geld und Kleider als Geschenk. Auch möglich wäre eine Schubkarre mit Erde, die Naaman mit nach Hause schiebt.

Nun spielen einige Mitarbeiter und/oder Jungscharler die Geschichte nach.

Der Text gelebt

Wiederholung

Nehmt noch einmal das Geschenk zur Hand und überlegt zusammen, welche Geschenke uns Gott macht und was wir dazu beitragen können.

Gespräch

Baut noch einmal die Wippe auf und redet über ihre Bedeutung. Folgende Fragen helfen dabei:

Was war das Problem von Gehasi?

Warum wurde er bestraft?

War die Strafe gerecht?

Was ist in unserem Leben besonders wichtig, wichtiger als Gott?

Merkvers

Durch Gottes Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk.(NGÜ) Epheser 2,8

Der Merkvers wird aufgeschreiben, entweder auf eine Tafel oder auf einzelne Blätter. Sagt den Vers zusammen mit den Kindern. Dann nimm nach und nach ein Wort nach dem anderen weg, indem du es wegwischst oder das Blatt wegnimmst und die Kinder sagen den Vers weiter auf, bis sie ihn auswendig können.

Gebet

Sagt Situationen, in denen Gott euch beschenkt hat, und dann dankt Gott in kurzen Sätzen dafür.

Kreatives

Streichholzschachtel Geschenke
Material: Leere Streichholzschachteln, Buntes Papier, Druckvorlage, Kleber, Schere, Schokolinsen.
Jedes Kind bekommt eine leere Streichholzschachtel. Die Schachtel kann dann beliebig dekoriert werden. Dann wird der Satz „Gott beschenkt dich!“ auf die Schachtel geschrieben oder es wird die Vorlage ausgedruckt und auf die Schachteln geklebt. Zum Schluss wird die Schublade der Schachtel mit Schokolinsen gefüllt. Die Kinder sollen zu hause oder in der Schule anderen etwas daraus anbieten und ihnen zeigen, dass Gott uns beschenkt.

Spielerisches

Geschenk-Auspacken

Packe eine Tafel Schokolade in einige Lagen Geschenkpapier ein. Lege Handschuhe, Schal und Mütze, sowie Messer und Gabel bereit. Die Kinder würfeln reihum. Wenn jemand ein 6 würfelt, zieht er sich die Klamotten an und packt mit Messer und Gabel das Päckchen aus. Wird die nächste 6 gewürfelt muss er alles diesem Spieler weitergeben. Wer bei der Schokolade angekommen ist, darf beginnen, sie zu essen.

Um den Punkt der Andacht zu unterstreichen, kann das Spiel auch beendet werden, nachdem der erste bei der Schokolade angekommen ist. Dann wird  die Schokolade unter den Kindern aufgeteilt.

Rätselhaftes

Die Teilnehmer lösen ein Kreuzworträtsel zum Thema.

Zielgedanke

Die Kinder erleben, was Gnade für ihr Leben bedeutet. Sie ist ein Geschenk Gottes für jeden Menschen, der an Gott glaubt.

Merkvers

Ganz unverdient, aus reiner Gnade lässt Gott sie (uns) vor seinem Urteil als gerecht bestehen.

Römer 3,24a; GNB

Situation der Jungscharler

Normalerweise haben Kinder einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Wenn ein anderer etwas bekommt, was er gar nicht verdient hat, erleben sie es als ungerecht. In der Schule und im Sport bekommt man nur für Leistung gute Noten oder eine Belohnung. Zu Hause erleben sie es eventuell anders, indem die Eltern ihnen sehr viel Gutes tun und sie es als selbstverständlich wahrnehmen. In engen Freundschaften kann es durchaus sein, dass der eine Freund dem anderen etwas Gutes tut, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, weil er ihn sehr wertschätzt. So ähnlich ist es auch mit der Erkenntnis über die Gnade. Gott ist gnädig zu uns, obwohl wir es nicht verdient haben und ohne dass er eine Gegenleistung erwartet.

Erklärungen zum Text

Begriffe
Der Ort: Beim sogenannten „Turmerlebnis“ um 1514 erkennt Martin Luther beim Studieren des Römerbriefes des Apostels Paulus, dass die Gerechtigkeit Gottes nicht durch menschliche Leistung verdient werden kann, sondern durch die Gnade Gottes geschenkt wird. Er war zu dieser Zeit Theologieprofessor und auch Prediger in der Stadtkirche von Wittenberg. Im Turmzimmer des Wittenberger Klosters erkennt er den Sinn dieser Worte, deshalb wird es „Turmerlebnis“ genannt.
Die Zeit: Am 31.10.1517 schlägt Martin Luther daraufhin die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg und wendet sich damit gegen den Ablasshandel der Kirche.
Ablassbrief: Der Ablass ist in der katholischen Kirche eine Tat, um nach einer begangenen Sünde Gottes Gnade zu erlangen. Das kann die Beichte sein, eine Wallfahrt oder ein Kirchenbesuch. Die Kirche konnte in einem Brief bestätigen, dass dem Gläubigen der Ablass gewährt worden war. Im 15. und 16. Jahrhundert aber wurde diese Praxis missbraucht, indem man sich den Ablass einfach mit Geld erkaufen konnte. Das war damals eine beliebte Methode. Der Papst in Rom lässt 1506 bis 1626 eine neue Kirche bauen, den Petersdom. Dazu braucht er Geld. Die Ablassbriefe helfen ihm und der Kirche, Geld für den Bau zu sammeln. Im Ablassbrief wird den Menschen versprochen, dass sie und auch Mitglieder ihrer Familie aus dem „Fegefeuer“ heraus früher in den Himmel kommen, wenn sie der Kirche genügend Geld für einen Ablassbrief zahlen. Damit sind ihre Sünden und auch die der bereits verstorbenen Verwandten bezahlt.
Ablasshandel ist in der römisch-katholischen Kirche seit 1562 verboten und seit 1567 mit der Strafe der Exkommunikation (Ausschluss aus der Kirche) belegt.
Gnade: Ein Ablassbrief steht im Widerspruch zu der unverdienten Gnade Gottes, denn Luther weiß aufgrund des Römerbriefes, dass allein der Glaube an Jesus und Gottes Gnade die Menschen gerecht spricht. Dafür muss der Mensch nichts zahlen. Gnade ist ein unverdientes Geschenk von Gott.
Fegefeuer: Ort, an dem die Verstorbenen sind, bevor sie in den Himmel kommen. Fegefeuer (lat. Purgatorium) wird auch Reinigungsort genannt, der Ort, an dem sie von ihren Sünden „gereinigt“ werden.
Gerechtigkeit/Rechtfertigung: Für den Menschen bedeutet Gerechtigkeit, dass er für seine eigenen Fehler die Konsequenzen tragen muss. Kein Mensch lebt ohne Fehler und Sünde. Die größte Sünde ist, ohne Gott leben zu wollen. Als gerechte Strafe müsste er am Ende seines Lebens von Gott getrennt sein.
Weil Gott aber jeden Menschen unendlich liebt und nicht ohne ihn sein möchte, schickt er einen, der für alle unsere Fehler bezahlt – Jesus, seinen Sohn. Dadurch werden wir gerechtfertigt vor Gott, ohne es verdient zu haben. Das ist Gnade. Ein Geschenk, das wie ein Gutschein bei Gott einzulösen ist für alle, die an ihn glauben wollen.

Treffpunkt

Spiele

Geschenke-Schätz- und Ratespiel
Verschiedene Kartons mit Deckeln werden in Papier eingepackt und mit unterschiedlichen Materialien gefüllt, zum Beispiel Nüsse, Nägel, Steine, Schuhe, Bücher, Federn, Bonbons, Belohnung für die Teilnehmer (evtl. Luther-Luftballons).
Die Kinder müssen verschiedene Kartons durchschütteln, heben und raten, welcher Inhalt sich darin befindet.
Evtl. müssen sie die Kartons nach Schwere sortieren, z. B. von leicht nach schwer. Ein Karton beinhaltet evtl. eine Belohnung (Luther-Luftballons). Dieser Karton wird dann am Ende geöffnet und alle miteinander teilen den Inhalt.

Geschenke-Staffellauf
Folgendes Material wird benötigt: zwei Geschenkkartons, Stühle, Sofas usw. als Hindernisse.
Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt und laufen über verschiedene Hindernisse. Dabei wird die Zeit gestoppt. Eine Person der Gruppe bringt das Geschenk hin und die andere wieder zurück zum nächsten Läufer.
Man kann dies in eine lustige Geschichte kleiden: Es war einmal ein Geschenk, das hatte einen weiten Weg vor sich. Es musste über Hügel und Täler gehen, um sein Ziel zu erreichen …

Der Gegenstand von …

Jeder Teilnehmer sucht sich einen Gegenstand, zum Beispiel eine Mütze, einen Stift, eine Uhr usw. Alle gehen mit dem Gegenstand in der Hand durch den Raum. Nach einem Zeichen tauscht jeder seinen Gegenstand mit einem anderen Teilnehmer. Dazu sagt er: „Ich bin (eigener Name einsetzen) und das ist mein (eigener Gegenstand einsetzen).“ In der nächsten Runde bleiben die Teilnehmer wieder auf ein Zeichen hin stehen und tauschen den fremden Gegenstand mit einem anderen. Dazu sagen sie wieder: „Ich bin … und das ist der … von …“ So geht es mehrmals weiter. Die Teilnehmer sollten ca. fünfmal die Gegenstände tauschen und dabei darauf achten, dass sie nicht wieder ihren eigenen Gegenstand erhalten. Nach der letzten Tauschrunde kommt die Aufforderung: „Gebt den Gegenstand, den ihr in der Hand haltet, an seinen Besitzer zurück.“

Basteln

Gutschein schreiben
Gutscheinvorlagen auf DIN A4 ausdrucken. Die Kinder können sich überlegen, für wen und für was sie einen Gutschein ausstellen wollen z. B. Spülmaschine ausräumen, mit dem Hund spazieren gehen, …

Geschenkverpackung laminieren
Die DIN-A4-Vorlage auf buntes Papier kopieren und in Laminierfolie laminieren. Danach ausschneiden und an den vorgegebenen Kanten mit der Schere einritzen und als Geschenkkarton falten.

Knackpunkt

Folgendes Material wird benötigt: Koffer, passendes Lied zum Einspielen, z. B. Filmmusik von Mission Impossible, Tischlampe, evtl. Verlängerungsschnur, schwarze Kleidung wie Hose, Pullover oder T-Shirt und Wollmütze oder Sturmhaube sowie eine Spritzpistole, Taschenlampe und Brausetablettendose.
Ein Umschlag mit dem Geheimauftrag, Bild von Martin Luther, Textteile zum Suchen.

Der Raum wird abgedunkelt, ein silberner Koffer liegt auf einem Tisch in der Mitte des Raumes. Eine Tischlampe steht daneben und ist noch ausgeschaltet.
Zwei Kinder werden als Technikhelfer eingesetzt. Ein Kind bedient die Musik und das andere die Tischlampe.
Ein Mitarbeiter sagt den Kindern, dass sie gleich ein Abenteuer in diesem Raum miterleben dürfen, wenn sie alle ganz leise sind und aufmerksam warten. Nun verlassen die Mitarbeiter den Raum und verkleiden sich im Nebenraum mit den schwarzen Kleidern, der Sturmhaube und den Spritzpistolen.
Es gibt einen „coolen“ Mitarbeiter und einen „tollpatschigen“. Der coole heißt Agent Flip und der tollpatschige Agent Flop. Die Musik wird angestellt und die Tischlampe angeschaltet:
Beide Mitarbeiter werfen die Tür auf, sichern den Raum Rücken an Rücken mit gezückter Spritzpistole. Rufen laut: „Raum sichern!“ und bewegen sich langsam geduckt durch den Raum an den Wänden rechts und links entlang. Der „coole“ MA zieht seine Taschenlampe und leuchtet den Raum ab (Vorsicht: Nicht in die Augen der Kinder leuchten). Er ruft: „Raum durchleuchten!“ Der tollpatschige zieht ebenfalls seine „angebliche“ Taschenlampe aus der Hosentasche und findet stattdessen die Brausetablettendose.
Flop: Oh nein, das ist gar nicht meine Taschenlampe. Ich habe meine Brauseta­bletten eingepackt.
Flip: Das darf doch nicht wahr sein! Raum weiter absichern! Aber Achtung vor he­rumstehenden Gegenständen.
Flop: Ahhhh! Mist! Mist! Mist! (Fällt über einen Stuhl oder dergleichen)
Flip: Was ist passiert? (Dreht die Waffe in die Richtung des anderen, um ihm beizustehen)
Flop: Das war nur ein Stuhl, glaube ich! Alles in Ordnung. Rechte Ecke sicher!
Flip: Linke Ecke sicher! Weiter zur Mitte vorarbeiten!
Flop: Bin da! Ahhh! (Fällt über das Kabel der Tischlampe und stürzt auf den Koffer, Brausedose fliegt durch die Gegend)
Flip: Objekt sichern!!!
Flop: Objekt gesichert! Puh! (Hält den Koffer in den Händen, bevor er runterfällt.)
Flip: Koffer öffnen! Dort drin ist unser geheimer Auftrag.
Flop: Ist das zufällig zerbrechlich?
Flip: Nein, ich denke nicht. Wieso? (Steht mit dem Rücken zum Koffer mit der Pistole in der Hand und sichert Flop)
Flop: Nur so …! (Öffnet die Schlösser des Koffers, schaut sich um und schaut dann vorsichtig in den Koffer hinein. Der Koffer fällt zu und er klemmt sich die Finger.) Ich sehe was! Auaaa!
Flip: Geheimagent Flop! Was machen Sie da?
Flop: Ich versuche zu lesen. Oh, hier ist ein Umschlag. Dort ist bestimmt der Geheimauftrag drin.
Flip: Öffnen! Lesen Sie laut vor!
Flop: Überprüfen Sie die Aussage dieser gewissen Person. Der Text und das Foto sind sehr verdächtig und aus diesem Grund im Raum versteckt.
Finden Sie diesen Text und das Foto in mehreren Teilen.
Oh Mann, die Aufgabe ist für uns zu viel. Sollen wir Verstärkung anfordern?
Flip: Nein, das dauert zu lange. Wir verlieren kostbare Zeit. Der Auftrag muss schnell erledigt werden! Vielleicht finden wir woanders Hilfe?
Wieso ist eigentlich das Licht hier noch aus? Wir haben doch alles gesichert! (Flip geht und macht das Raumlicht an)
Flop: Boah, Mann. Wir sind gar nicht allein! Schau mal!
Flip: Wer seid ihr denn? Was macht ihr hier? (Fragt etwas barsch)
Kinder: Wir haben hier Jungschar.
Flop: Dann könnt ihr uns ja bei unserem Auftrag helfen. Oder, was denkst du, Agent Flip?
Flip: Hm, ich weiß nicht. Seid ihr ausgebildete Sucher? (Immer noch brummig)
Kinder: Jaaaaa!
Flip: Na gut, unser Auftrag ist seeeehr geheim! Also kein Wort zu irgendjemandem. Wollt ihr uns helfen, einen Text und ein Bild zu finden?
Kinder: Jaaaaa!
Flop: Dann mal los! Sucht die Textteile, die hier im Raum verschleppt, äh, versteckt sind.
Flip: Wir müssen die Aussage finden, die sich aus diesem Text zusammenstellt. Und bringt alles hier auf diesen Tisch! Agent Flop, Sie stellen den Text zusammen!
Flop: Jawohl, Agent Flip! Alles zusammensetzen!
Alle Kinder suchen im Raum die Text- und Fototeile!
Flip: Agent Flop! Wie ist das Ergebnis?
Flop: Ergebnis? Wieso, ist das eine Rechenaufgabe? Ich kann nicht so gut rechnen.
Flip: Also wirklich, ob du dieser Aufgabe gewachsen bist? Nein, ich meine den Text und das Bild.
Flop: Hm, also ich habe da so meine Schwierigkeiten. (Legt alles falsch zusammen) Vielleicht könnten unsere Helfer mich unterstützen?
Flip: (Schüttelt den Kopf) Na gut, legt alle los!
Alle suchen den Merkvers in mehreren Teilen und das Bild von Luther und bringen es zum Tisch.
Die Kinder helfen Agent Flop beim Zusammensetzen.
Flip: Und, was sagt der Text?
Flop: Irgendwas mit Gnade und Gerechtigkeit. Was ist denn Gnade? Und wer ist dieser Luther hier?
Flip: Moment, in unserem Koffer ist ein Laptop. Vielleicht erfahren wir da mehr.
(Öffnet den Laptop und die Geschichte wird mit einer PowerPoint-Präsentation über Martin Luther im Turm des Klosters Wittenberg mit einer Playmobilfigur erzählt.)
Flop: Setzt euch alle mal hin. Jetzt kommt bestimmt des Rätsels Lösung.

Verkündigung

Die Geschichte wird mit dem Laptop eingespielt oder man druckt die Bilder aus und hält sie hoch. 

Bild 1 Martin Luther – Zeit 1514 vorm Kloster Wittenberg
Vor ca. 500 Jahren lebte ein Mann in Deutschland in der Stadt Wittenberg. Er war Priester. Er ging an die Universität in Wittenberg und studierte Theologie, das ist die Lehre vom christlichen Glauben. Bald wurde er zum Doktor der Theologie ernannt und durfte nun selbst andere unterrichten.

Bild 2 Stadt Wittenberg – Luther sieht Ablasshandel
In dieser Zeit um 1514 etwa sah Martin Luther, wie die Kirche Ablassbriefe an die Menschen verkaufte und ihnen damit versprach, dadurch in den Himmel zu kommen.
Wenn man etwas falsch gemacht hatte, brauchte man einfach nur sein Geld für einen Ablassbrief geben und sollte dann von all dem, was man falsch gemacht hatte, befreit sein – allein durch Geld, ohne, dass es einem leidtat.

Bild 3 Turmzimmer – Liest in der Bibel den Römerbrief
Luther ging zum Studieren der Bibel immer in ein Zimmer in den Turm des Klosters in Wittenberg. Und dort hatte er ein richtiges „Turmerlebnis“…

Bild 4 – Martin Luther im Turmzimmer
Irgendwann in dieser Zeit studierte Martin Luther die Bibel. Im Neuen Testament im Brief an die Römer machte er eine wichtige Entdeckung: Allein durch den Glauben an ihn schenkt Gott es den Menschen, dass sie später mit ihm im Himmel sein dürfen. Man braucht dazu kein Geld zu bezahlen.

Bild 5 Martin Luther und Glühbirne, Gnade und Geschenk
Martin Luther hatte durch das Lesen in der Bibel verstanden, dass Gott ihm eine wichtige Botschaft sagen wollte:
Wenn man sich nicht an Gottes Gebote hält, z. B. wenn man gelogen oder betrogen hat und es einem ehrlich leidtut, braucht man kein Geld zu bezahlen, damit Gott einem seine Fehler vergibt. Gott hat seinen Sohn Jesus auf die Erde geschickt, der für alles, was man falsch macht, am Kreuz bestraft wurde. Jesus hat sozusagen für uns „bezahlt“. Das tat Jesus für uns, weil er die Menschen sehr lieb hat. Somit schenkt Gott es den Menschen, ohne dass man es sich verdienen muss, dass sie mit ihm im Himmel zusammen sein dürfen. Das nennt man Gnade = ein unverdientes Geschenk.

Bild 6 Geschenk

Abschluss
Flip: Also, das ist ja voll ungerecht. Alle, die wollen, bekommen dieses Geschenk. Ich bemühe mich immer so und es gelingt mir auch vieles. Also ich hätte das Geschenk verdient.
Flop: Hm, mir gelingt nicht immer alles. Ich bin so tollpatschig und vergesslich. Aber was noch viel schlimmer ist, ich denke manchmal sehr schlecht über andere oder zieh auch über sie her. Und oft mach ich auch voll die doofen Sachen und verletze andere. Verdient habe ich das nicht. Aber ich finde es obercool, dass Gott es jedem anbietet und gern schenken will, der an ihn glaubt. Dann habe sogar ich eine Chance, obwohl ich so viele Fehler mache.
Flip: Ach, weißt du. Bei mir scheint zwar immer alles zu funktionieren, aber wenn ich ganz ehrlich bin, mache auch ich Dinge, die Gott bestimmt nicht toll findet. Verdient hätte ich die Gnade dann auch nicht. Ich finde es super, dass wir ihm alles sagen können und er uns gern vergibt, wenn wir es ehrlich meinen.
In der Welt funktioniert das so nicht. So was ist nur bei Gott möglich.
Flop: (will den Koffer schließen)
Schau mal, da ist noch was Süßes drin. Oh, das sind (Luther)-Bonbons für uns alle. Noch ein Geschenk. Danke Gott!

Doppelpunkt

Anhand der Bilder werden die Erlebnisse noch einmal vertieft. Die Bilder werden angeschaut, die Inhalte noch einmal angesprochen und Fragen beantwortet. Für die konkrete Vertiefung werden folgende Materialien bereitgehalten: Papier, Radierstifte oder Füller und Tintenkiller oder Bleistift und Radiergummi.
Die Kinder können alles, was sie falsch gemacht haben, mit einem Radierstift (oder ein Füller mit Tinte) auf ein Blatt schreiben. Dann bringen sie es im Gebet vor Gott. Er vergibt ihnen gern und sie können es wieder ausradieren bzw. mit dem Tintenkiller löschen.
Die Kinder versuchen gemeinsam, die Gnade in einem Gebets-Rap zu erklären. Gelingt das eigene Reimen nicht, nimmt man einfach den Vorschlag aus dieser Einheit.
Ein bis zwei Kinder können immer einen Zweizeiler lernen und am Ende reihen sie alle Zeilen aneinander zu einem ganzen Text.
Die, die beatboxen können, geben den Rhythmus an oder schlagen einen Groove auf dem Cajon.
Beispiel:
Gnade ist ein ganz cooles Ding,
von dem ich heut hier gerne sing.
Luther sagt, man muss nur dran glauben,
das kann dem Menschen niemand rauben.
Gnade ist ein Geschenk von Gott,
ganz umsonst und geht ganz flott.
Sag Gott alles, was doof gelaufen ist,
er vergibt dir gerne diesen Mist.
Meinst du es ehrlich, das ist wichtig,
Gott liebt dich, yeah, so ist das richtig!

Schlusspunkt

Die beiden Agenten Flip und Flop kommen wieder mit dem Koffer herein. Sie öffnen ihn und erklären noch einmal, was Gnade bedeutet: Gnade ist ein unverdientes Geschenk. Dann holen sie noch einmal den Merkvers aus dem Koffer. Flop will ihn sagen, dabei verhaspelt er sich, lässt sich aber von Flip und den Kindern helfen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 4 Superstar
Nr. 66 Der Knaller
Nr. 137 Meinem Gott vertrau ich gerne

Aus: Kinder feiern Jesus
Nr. 126 Hier ist mein Herz

Aus: Feiert Jesus 2
Mercy is falling (Herr, deine Gnade, sie fällt auf mein Leben)

Das Ziel

Starter

Die Kinder erfahren, dass sie von Gott eingeladen sind.

Checker

Jesus macht den Weg zu Gott frei. Dieser Satz gehört nicht nur in den Kopf, sondern ins Herz der Kinder.

Der Text an sich

Mit diesem Textabschnitt setzt sich das Prinzip der Steigerung fort. Jesus ist höher als die Engel (1,4 ff.) und er ist auch größer als Mose (3,1 ff.). Jetzt wird der große Hohepriester genannt. Damit wird er nicht neben andere Hohepriester gestellt, sondern er überragt alle.

Der Hohepriester hatte die Aufsicht über alles, was im Tempel geschah. Er hatte Opfer darzubringen und die besonderen Opferhandlungen am Versöhnungstag durchzuführen (3. Mose 16). Das Allerheiligste im Tempel durfte nur von ihm und nur einmal im Jahr betreten werden. Aus diesen Aufgaben erkennt man schon deutlich, dass das Amt des Hohepriesters sehr herausgehoben war. Der Hohepriester hatte das Volk vor Gott zu vertreten, indem er in das Allerheiligste gehen durfte. Er hatte aber auch genauso Gott vor dem Volk zu vertreten, indem er das Volk im Gesetz unterweisen sollte und darauf achtete, das die kultischen Rituale eingehalten wurden. Der Hohepriester hatte also eine Vermittlerfunktion zwischen Gott und Mensch. Hier wird deutlich, was es bedeutet, dass Christus höher steht als die Hohepriester. Er ist der neue Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Er macht den direkten Zugang zu Gott möglich.

Obwohl Jesus diese besondere Rolle hat, ist er uns nicht fern. Er fühlt mit den Menschen mit. Er leidet sogar mit ihnen mit und er kann es besser als alle Menschen, denn er hat selbst am Kreuz gelitten.

Noch etwas wird im Text deutlich, nämlich, dass der Hohepriester Jesus alle einlädt. Alle werden aufgefordert, zum Thron der Gnade zu kommen. Thron der Gnade ist ein spezieller Ausdruck für den Deckel der Bundeslade, die im Allerheiligsten der Stiftshütte bzw. des Tempels stand. In 3. Mose 16 wird deutlich, dass der Thron der Gnade auch eine besondere Bedeutung bei den Opferritualen hatte. Dorthin, zum Thron der Gnade, kann aber jetzt nicht mehr nur der Hohepriester kommen, sondern jeder ist eingeladen. Diese frohe Botschaft gilt, weil Jesus den Weg zu Gott frei gemacht hat.

Im zweiten Teil des Textes (5,1-4) beschreibt der Autor des Hebräerbriefes noch einmal die Funktionen, die Voraussetzungen und den Charakter des hohepriesterlichen Amtes. Das sind vor allem folgende Punkte: Der Hohepriester ist von Gott eingesetzt; der Hohepriester muss Opfer bringen und der Hohepriester muss mitfühlen. Das alles ist bei Jesus reichlich erfüllt.

Der starke Bezug auf das Amt des Hohepriesters ist eine Besonderheit des Hebräerbriefs. Damit wird ein Bogen gespannt aus dem Alten Testament über die jüdische Tradition bis hin zu Jesus. Damit wird die Einmaligkeit und das Herausgehobensein von Jesus deutlich thematisiert.

Der Text für mich

Der Text fordert mich heraus. Ich weiß, dass ich jederzeit zu Gott kommen kann, ohne dass ich einen vermittelnden Hohepriester brauche, der an einem bestimmten Tag ein besonderes Ritual ausführen kann. Das ist klar. Trotzdem stellt sich mir die Frage, warum ich das nicht mache? Warum nutze ich manchmal nicht die Chance, die ich habe, mich direkt an Jesus und an Gott zu wenden? Ich warte ab, versuche meine eigenen Lösungen zu finden und meine Schuld mit meinen eigenen Mitteln wiedergutzumachen. Das brauche ich nicht, denn ich habe einen direkten Zugang zu Gott. Mit diesem Wissen kann ich ganz neu auf Jesus schauen, der das Amt des Hohepriesters ausübt. Er tut es ohne Selbstzweck, sondern nur für mich bzw. für uns Menschen. Das ist die Frohe Botschaft, die aus einem Text herausstrahlt, der mit seinen Verbindungen zu den jüdischen Traditionen manchmal schwer für mich verständlich ist.

Der Text für dich

Starter

Die jüdischen Traditionen, die im Text und bei der Thematik eine Rolle spielen, sind weit weg von der Lebenswirklichkeit der Kinder und haben mit ihrem Alltag sehr wenig zu tun. Trotzdem gibt es Anhaltspunkte im Leben der Kinder. Sie wissen, dass man manchmal einen Vermittler braucht. Wenn in der Schule etwas schiefgelaufen ist, dann gehen die Eltern mit in die Schule, um das Pro­blem zu klären. Das könnte ein Punkt sein, bei dem Kinder in das Thema hineingenommen werden können. Der andere Punkt ist die Einladung, die im Text ausgesprochen wird. Kinder nehmen Einladungen gern an und gehen zu Festen und Feiern. Hier sind sie eingeladen und brauchen keinen Vermittler, der ihnen eine Eintrittskarte besorgt. Sie können die Einladung direkt annehmen, so wie sie sind.

Checker

Die Checker haben Ahnung und wissen, was ein Hohepriester ist. Vermutlich fallen ihnen einige Geschichten ein, in denen der Hohepriester eine Rolle spielt. Die bekannteste ist wohl die, in der Zacharias in das Allerheiligste des Tempels geht und dort erfährt, dass er und seine Frau einen Sohn bekommen, der Johannes heißen soll. Stumm kommt er wieder zurück (Lk 2). Manche haben vielleicht noch viel mehr Wissen über dieses Amt und die Aufgaben der Priester. Es ist gut, wenn dieses Wissen vorhanden ist, aber das reicht nicht aus. Es geht darum, dass das Wissen, welches im Kopf vorhanden ist, in das Herz kommt. Vom Wissen über die Amtsführung des Hohepriesters kommen sie noch nicht ins Allerheiligste. Deshalb kann den Kindern hier deutlich gemacht werden, dass sie persönlich eingeladen sind, zum „Thron der Gnade“ zu kommen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Auf die andere Seite kommen

Dieses Spiel spielt man am besten in zwei Räumen, die durch eine Tür getrennt sind. Man kann aber auch zwei Stühle zu einer imaginären Tür aufbauen, also so hinstellen, dass eine Person zwischen den Stühlen durchgehen kann.

Die Teilnehmer werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe geht in einen der beiden Räume.

Die Aufgabe besteht darin, als komplette Gruppe in den anderen Raum zu kommen. Jede Gruppe erhält vier UNO-Karten in den vier verschiedenen Farben. Der Rest des Spieles befindet sich beim Spielleiter, der im Türrahmen steht. Nun beginnt das Spiel: Einer aus jeder Gruppe entscheidet sich für eine Farbe und stellt sich mit der Karte an die Tür. Der Spielleiter zieht zufällig eine Karte aus dem Stapel. Wenn es die gleiche Farbe ist wie die, die die Gruppe ausgewählt hat, darf der Spieler auf die andere Seite gehen, wenn nicht, ist der nächste Spieler an der Reihe. (Die Karte bleibt auf alle Fälle bei der Gruppe, da sie immer wieder verwendet werden kann.) Das Spiel wird so lange wiederholt, bis eine Gruppe komplett im anderen Raum versammelt ist.

Idee 2: Du bist eingeladen

Mit den Jungscharlern werden Einladungskarten gestaltet. Dazu erhält jeder eine Klappkarte im Format DIN A5. Außerdem liegen verschiedene Bastelmaterialien bereit (Stifte, Kleber, Moosgummi usw.). Die Aufgabe besteht darin, eine Karte zu gestalten. Die einzige Bedingung dabei ist, dass auf der Vorderseite das Wort Einladung zu lesen ist, ansonsten können die Karten frei gestaltet werden. Es wird noch kein weiterer Text in die Karte geschrieben.

Hinweis: Da diese Karten in der Verkündigung noch einmal benötigt werden, werden sie eingesammelt. Auf jede Karte wird nun der Name des Kindes geschrieben und dazu: „Du bist herzlich eingeladen, zum Thron Gottes zu kommen. Der Weg dahin ist frei.“

Verkündigung

Theaterstück

Für die Umsetzung des Theaterstücks wird eine Bühne aufgebaut. Dazu wird ein Seil gespannt und darüber werden zwei große schwarze Tücher so aufgehängt, dass man in der Mitte hindurchgehen kann. Für die zweite Szene benötigt man noch ein weißes Tuch, hinter dem ein Schattenspiel aufgeführt wird. Dieses Tuch wird beim Schattenspiel von hinten mit einer hellen Lampe (z. B. Overheadprojektor) angestrahlt.

1. Szene: Der Hohepriester im Allerheiligsten

Ein Mitarbeiter zieht Priestergewänder an und stellt sich vor die schwarzen Tücher. Dann erzählt er:

Ich bin Hohepriester. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe in unserem Volk Israel. Ich verrichte die gleichen Tätigkeiten wie die anderen Priester auch, wie zum Beispiel Opfertiere darbringen, die die Pilger in den Tempel bringen. Ich habe aber noch ganz besondere Aufgaben. Diese sind schon vor langer Zeit festgelegt worden. Gott selbst hat die Aufgaben festgelegt, die ein Hohepriester ausführen muss. Ich habe heute ein wichtiges Amt zu erledigen. Darauf habe ich mich schon einige Tage vorbereitet. Es ist eine Tätigkeit, die ich nur einmal im Jahr ausführen darf. Ich darf in das Allerheiligste im Tempel gehen und dort ein Opfer für das gesamte Volk darbringen. Auch dafür gibt es genaue Regeln.

Er geht hinter die Tücher.

Hier im Allerheiligsten steht auch die Bundeslade. Der Deckel wird Thron Gottes genannt und diesen Deckel bespritze ich mit dem Blut von Opfertieren. So ist es schon seit vielen Hundert Jahren gemacht worden. So wird es auch noch in vielen Hundert Jahren sein. Der Hohepriester darf als Einziger in das Allerheiligste. Keiner von euch wird sehen, was hier drinnen ist.

2. Szene: Der Weg ist frei (Schattenspiel)

Ein Mitarbeiter erzählt:

Der Hohepriester hat recht – aber nur zum Teil. Es stimmt, dass diese alten Rituale immer wieder durchgeführt werden. Es stimmt aber nicht, dass keiner in das Allerheiligste gehen und vor Gott treten kann. Dazu gibt es nämlich jetzt eine Möglichkeit.

Während diese Sätze gesagt werden, wird das Tuch in der Mitte geteilt und das weiße Tuch dazwischengehängt. Der Scheinwerfer wird angeschaltet und ein Schauspieler stellt Jesus im Schattenspiel dar. Der Schauspieler tut das, was der Erzähler sagt.

Jesus ist auf die Erde gekommen. Zunächst als kleines Kind. Aber er wurde älter. Er trat auf und predigte. Er heilte Menschen. Er diskutierte mit den wichtigen Personen im Tempel. (Die Situationen werden dargestellt.) Die Menschen merkten, dass Jesus etwas Besonders ist. Er ist der Sohn Gottes (nach oben zeigen) und er hat nie etwas verkehrt gemacht. Trotzdem wurde er verurteilt. Er wurde geschlagen (darstellen) und zum Tode verurteilt. Er starb am Kreuz einen qualvollen Tod (Kreuz darstellen). Er wurde ins Grab gelegt (hinlegen). Dort blieb er aber nicht liegen, sondern er wurde vom Tode auferweckt (wieder aufstehen). Diese Geschichte ist etwas Besonderes, denn der Tod von Jesus bedeutet, dass kein Hohepriester mehr stellvertretend Opfer für meine Schuld darbringen muss. Jesus Christus ist jetzt der wirkliche Hohepriester. Weil er einmal für mich gestorben ist, kann jeder in das Allerheiligste kommen. (Bei diesen Worten wird das weiße Tuch abgenommen, damit deutlich wird, dass der Weg ins Allerheiligste frei ist.)

3. Szene: Einladung

Hinter den Tüchern, die geteilt sind, sitzt ein Mitarbeiter, der erzählt:

Der Hohepriester, den ihr am Anfang hier gesehen habt, hätte nie geglaubt, dass es möglich ist, dass normale Menschen ins Allerheiligste gehen können. Es war für ihn unverständlich, dass jeder direkten Kontakt zu Gott bekommt. Das ist jetzt anders und ihr seht, dass der Weg frei ist. Deshalb seid ihre alle eingeladen.

Die Karten, die am Anfang gebastelt wurden, werden nun an die Kinder ausgeteilt. – Nun können alle Kinder durch den offenen Vorhang kommen und sich dazusetzen. Der Mitarbeiter schließt mit folgenden Worten ab:

Das, was ihr gerade erlebt habt, steht so ähnlich in der Bibel drin. Der Schreiber des Hebräerbriefes hat viele Verse aufgeschrieben, worin er erklärt, wieso Jesus Christus viel wichtiger ist als alle Hohepriester zusammen. Ich lese euch einige Sätze daraus vor. Der Mitarbeiter liest Hebräer 4,14-16.

Die andere Idee

Textarbeit

Der Bibeltext wird gemeinsam gelesen. Da es hier um die Gegenüberstellung von Jesus und dem Hohepriester geht, werden zwei Gruppen eingeteilt, die jede einen „Steckbrief“ erstellen sollen, einen Steckbrief für Jesus und einen für den Hohepriester. Dazu erhalten die Teilnehmer genügend Material zur Hilfe, also Bibeln mit Querverweisen, Bibellexika, den Verweis auf einige Erklärungen im Internet usw. Nach einiger Zeit kommen sie wieder zusammen und stellen sich gegenseitig ihre Steckbriefe vor. Im nächsten Schritt werden die beiden Steckbriefe miteinander verglichen. Wo gibt es Unterschiede? Wo gibt es Gemeinsamkeiten?

Der Text gelebt

Wiederholung

Das Spiel vom Anfang (Auf die andere Seite kommen) wird noch einmal gespielt. Diesmal spielt man es allerdings ohne UNO-Karten und auch zwei Gruppen spielen nicht gegeneinander, sondern alle sind ein Team. Ein Jung­scharler stellt sich an die Tür und sagt etwas, was ihm aus dieser Gruppenstunde im Gedächtnis geblieben ist. Danach kann er durch die Tür gehen. Das Ziel ist, dass alle auf die andere Seite kommen. Wenn einem Kind nichts einfällt, dann können die anderen helfen.

Gespräch

Es wird ein Tuch als Vorhang aufgehängt. Hinter dem Vorhang liegen Kärtchen mit verschiedenen Fragen. Ein Kind geht hinter den Vorhang, zieht eine Frage und versucht, eine Antwort darauf zu geben. Wenn es geantwortet hat, schiebt es den Vorhang ein kleines Stück zur Seite, so wird noch einmal deutlich, dass der Weg zu Gott frei wird.

Folgende Fragen können auf den Kärtchen stehen:

  • Was waren die Aufgaben eines Hohepriesters?
  • Welche Aufgaben eines Hohepriesters hat Jesus übernommen?
  • Wo brauchst du einen Vermittler, also jemanden, der dir bei einer Sache zur Seite steht?
  • Wie ist es möglich, dass jeder ins Allerheiligste gehen kann?
  • Was tust du, wenn du Fehler machst / schuldig geworden bist?
  • Was/wer kann dir helfen, wenn du Fehler machst?
  • Wie könnte eine Einladung zum Thron Gottes heute aussehen?

Merkvers

Er tritt für uns ein, daher dürfen wir voller Zuversicht und ohne Angst vor Gottes Thron kommen. Gott wird uns seine Barmherzigkeit und Gnade zuwenden, wenn wir seine Hilfe brauchen.

Hebräer 4,16 HfA

Einzelne Wörter bzw. Wortgruppen werden auf kleine Kärtchen geschrieben und hinter einen Vorhang gelegt. Nacheinander gehen die Kinder hinter den Vorhang, holen ein Kärtchen und legen so den Vers in der richtigen Reihenfolge zusammen.

Gebet

Es hängen zwei schwarze Tücher da, durch die man hindurchgehen kann. Das erinnert an das Allerheiligste aus der Verkündigung. Nun kann jedes Kind (einzeln) hindurchgehen und im „Allerheiligsten“ ein Gebet sprechen.

Kreatives

Einladungskarten basteln

Der Gedanke aus der Einführung in die Verkündigung wird noch einmal aufgegriffen und auch das Material wird wieder benutzt. Jetzt geht es aber darum, eine Einladungskarte zu basteln und diese an andere Kinder weiterzugeben. Hier ist es sinnvoll, nicht den Text zu verwenden, der für die Verkündigung in die Karten geschrieben wurde, da er nur im Zusammenhang mit dem Bibeltext verständlich ist. Besser ist es, eine konkrete Einladung zur nächsten Jungscharstunde oder zu einem speziellen Fest in die Karte zu schreiben.

Spielerisches

Wer kennt den Namen?

Die Gruppe wird in zwei Teams eingeteilt. Sie sitzen sich auf dem Boden gegenüber und zwischen ihnen wird eine Decke gehalten. Ein Teammitglied jeder Mannschaft setzt sich ganz vorn an die Decke. Dann wird die Decke fallen gelassen. Die beiden Spieler, die sich nun gegenübersitzen, müssen nun ganz schnell den Namen des anderen sagen. Wer das zuerst getan hat, ist der Gewinner und der Verlierer muss mit auf die andere Seite gehen.

Rätselhaftes

Wer ist eingeladen?

Na klar, alle sind eingeladen. Damit das deutlich wird, werden Namen geraten, deren Buchstaben durcheinandergeraten sind: Hier einige Bespiele: ASIL – Lisa; ANORA – Aaron; MABJINNE – Benjamin usw.

Wenn das zu einfach ist, dann können auch die Buchstaben der Namen von bekannten Persönlichkeiten sortiert werden, zum Beispiel: REUMALEUNNE – Manuel Neuer

Die Jungscharler können sich auch solche Buchstabenrätsel selbst ausdenken und die anderen müssen raten.

(T)extras

Lieder

Je-Je-Jesus ist größer

Jesus kam für dich

Welch ein Freund ist unser Jesus

Aktionen

Der Einladung folgen

Da heute die Kinder eine Einladung erhalten haben, ist es sinnvoll, auch eine Aktion zu starten, zu der sie konkret eingeladen sind. In dieser Jungscharstunde könnte das zum Beispiel ein schönes Essen sein. Es gibt Pommes und Currywurst oder ein anderes Essen, das den Kindern schmeckt. Dazu kann der Tisch schön gedeckt und dekoriert sein, sodass sie dieses Essen wirklich als etwas Schönes erleben und dadurch Wertschätzung erhalten.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Kinder gemeinsam ein Fest planen und vorbereiten, zu dem sie andere Kinder einladen können. Sie überlegen, was zu dem Fest alles dazugehört und wer welche Aufgaben übernimmt. Das Fest sollte innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden, sonst geht der Bezug zur Gruppenstunde verloren. Für die Einladung zu diesem Fest können auch die Karten verwendet werden, die innerhalb der Vertiefung entstanden sind.

1. Erklärungen zum Text

Paulus verfasste den 2. Korintherbrief wahrscheinlich im Herbst des Jahres 55 n. Chr. an einem nicht genau zu lokalisierenden Ort. Im Gegensatz zum 1. Korintherbrief richtet sich der Brief nicht ausschließlich an die Gemeinde in Korinth, sondern gleichfalls an die Christen in der Landschaft Achaia. In seinem Schreiben geht es Paulus darum, sich selbst als Apostel gegenüber der Gemeinde in Korinth zu behaupten, nachdem es zuvor zu einigen Konflikten gekommen war. Zudem scheinen Irrlehrer in der Gemeinde aktiv zu sein, mit denen sich Paulus ebenfalls auseinandersetzt. Das Ringen um die Einheit der Gemeinde ist ständig präsent. Der Abschnitt aus 2. Korinther 5,16-21 verdeutlicht dies. Paulus zeigt hier, worin die große Gemeinsamkeit zwischen ihm und der Gemeinde besteht – und zwar in der von Gott gestifteten Einheit. Bei dieser spielen vermeintlich vordergründige (fleischliche) Belange keine Rolle mehr (V.16).

Mit Gott versöhnte Menschen sind verwandelte Menschen, neue Kreaturen (V.17). Weil Gott in Jesus Christus die Menschheit mit sich selbst versöhnt hat, zählt das Alte nicht mehr. Hierin sind Paulus und die Gemeindeglieder in Korinth ebenso gleich wie in dem Auftrag zur Verkündigung dieser Botschaft (V.18). Dies gilt universal. Es gibt keinen Menschen auf dem Planeten, der nicht zu der Welt (im Griechischen „kosmos“) gehört, die Gott bereits mit sich versöhnt hat. Selbst menschliches Verhalten, was gegen den Willen Gottes geht (Sünden), konnte Gott nicht von diesem Plan abbringen (V.19). Vielmehr noch. Die Menschen der Welt, die Gott trotz ihrer Sünden mit sich versöhnte, sollen Botschafter des Höchsten sein. War Jesus bis zur Himmelfahrt der Repräsentant Gottes auf Erden, so sind dies nun die versöhnten Menschen, die von diesem Sohn Gottes erzählen.

Die Message für alle Welt ist klar: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Das heißt: „Glaubt, dass genau das geschehen ist, dass Gott die Welt mit sich selbst versöhnte.“ Also: „Lasst euch mit dem versöhnen, der sich bereits mit euch versöhnt hat (V.20)!“ Abschließend betont Paulus die Tiefe dieser Botschaft. Jesus wurde vom Vater in die Trennung von Gott hineingegeben. Mitten in die Welt. Hinein in eine Menschheit, die ihr Recht vor Gott verwirkt hatte. Sie waren dem Tod geweiht. Denn die Folge der Trennung von Gott ist der Tod. In Jesu Tod und Auferstehung sehen die Menschen, dass Gott sich mit der Welt versöhnt. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Im Glauben daran erhalten die Menschen vor Gott wieder das Recht – das Recht zum (ewigen) Leben (V.21).

2. Bedeutung für heute

Alle sind gleich

„All animals are equal, but some animals are more equal than others.” Dieser Satz stammt aus dem Buch „Animal Farm“ von George Orwell, indem er das soziale Miteinander in einem kommunistischen System mithilfe einer Parabel beschrieb. Ohne dass es um Stalin, Lenin und Co. geht, fällt auf, dass Christen oft ähnlich ticken wie die Tiere in Orwells Buch – auf jeden Fall dann, wenn sie sich gegenüber den Menschen betrachten, die nicht an Gott glauben. „Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher als andere.“ So ähnlich klingt das dann. Christen glauben, dass sie besser seien als Menschen, die nicht an Gott glauben. Das ist falsch. Vor Gott stehen alle auf derselben Stufe. Er hat sie in Jesus Christus alle mit sich versöhnt.

Wir können die Jungen Erwachsenen und Jugendlichen in unserer Gruppe damit herausfordern. Eine konkrete Aufgabe für die kommende Woche könnte für sie darin bestehen, jeden anderen Menschen, dem sie begegnen, mit „Hallo Versöhnter!“ anzureden (im Stillen für sich, oder sogar laut ausgesprochen). Unsere Jugendlichen sollen lernen, dass sie als Christen nicht zu einer „Elite“ dazugehören, die über anderen steht. Ein Kreuz um den Hals ist kein Statussymbol, sondern ein „Kein-Status-Symbol“. Alles hängt an dem, der für uns am Kreuz hing.

Alle sind unterschiedlich

Vor Gott sind alle gleich. So weit, so gut. Aber leider wissen dies nicht alle Menschen. An dieser Stelle gilt es, die Verschiedenheit der Kinder Gottes in den Blick zu nehmen. Die Menschen, die darum wissen, dass Gott sich mit ihnen versöhnt hat, haben den Auftrag, diese Botschaft denen weiterzusagen, die es noch nicht wissen. Alle, Mitarbeiter und Teilnehmer, die darum wissen, dass Gott sich mit ihnen versöhnt hat, sind Stellvertreter Christi auf Erden – ausgestattet mit dem Heiligen Geist. Sie haben die Autorität, in Gottes Namen jedem einzelnen weiterzusagen: „Lass dich versöhnen mit Gott!“ Hierbei müssen wir genau schauen, wen wir da vor uns haben. Jeder ist anders.

Es lohnt sich mit den Jungen Erwachsenen und Jugendlichen zu überlegen, welche Menschen es in ihrem direkten Umfeld gibt, die diese Botschaft noch nicht gehört haben. Dabei können wir versuchen genau zu beschreiben, wie diese Menschen „ticken“ und überlegen, wie wir ihnen als Botschafter so begegnen können, dass sie uns verstehen können.

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Slant

Dieses Spiel vom BORN-VERLAG eignet sich außerordentlich gut, gemeinsam anhand eines Bibeltextes zu entdecken, wie andere Menschen diesen Text wohl verstehen würden. Wir können dies zum Beispiel bewusst in der Bibelarbeit als Einstig nutzen, um schon einmal die Sinne dafür zu schärfen, wie Menschen in unserem konkreten Umfeld so „ticken“.

3.2 Gemeinsamkeiten finden

Bei diesem Spiel geht es darum, gegenseitig Gemeinsamkeiten zu finden.

Zwei gleichgroße Gruppen werden gebildet (zufällig). Beide werden in einem Raum möglichst so platziert, dass sie sich gegenseitig sehen, aber nicht hören können. Jede Gruppe erhält einen Stift und ein Blatt Papier. Jede Gruppe erhält fünf Minuten Zeit, sich die andere Gruppe genau anzuschauen. Dabei gilt es, Gemeinsamkeiten zwischen den anderen und der eigenen Gruppe zu finden und zu notieren. Es müssen Gemeinsamkeiten sein, die auf alle Gruppenmitglieder zutreffen (z. B. alle sind älter als 12 Jahre). Zudem müssen es positive Gemeinsamkeiten sein (also „Alle waren noch nicht in Bangladesch“ zählt nicht).

Nach fünf Minuten beginnt eine Gruppe und nennt eine erste Gemeinsamkeit, die sie notiert hat. Nur wenn dies etwas ist, was zutrifft, bekommen sie einen Punkt. Ist dies jedoch etwas, was die andere Gruppe ebenfalls notiert hat, bekommen sie diesen Punkt sofort wieder abgezogen! Das gilt auch bei großer Ähnlichkeit (z. B. Gruppe 1: „Alle sind älter als 12 Jahre“; Gruppe 2: „Alle sind älter als 13 Jahre“).

Jetzt ist die andere Mannschaft dran und nennt eine Gemeinsamkeit, die sie notiert hat. Hier wird ebenso geprüft und gepunktet. Das Ganze endet, sobald eine Mannschaft keine Gemeinsamkeiten mehr auf dem Zettel hat. Dann wird ausgewertet, wer die meisten Punkte hat.

3.3 Die neue Kreatur

Besorgt euch eine Schaufensterpuppe (kann man manchmal in Geschäften ausleihen). Ggf. könnt ihr auch einen Menschen aus Pappe lebensgroß ausschneiden und aufstellen. Zudem braucht ihr Kleidungsstücke, die ihr der Puppe anziehen könnt sowie diverse Accessoires. Stifte, Papier und Klebestreifen ebenfalls.

Nachdem ihr den Bibeltext mit der Gruppe gelesen habt, macht ihr euch gemeinsam besonders Gedanken über die Verse 16 und 17. Was bedeutet es, eine neue Kreatur zu sein? Was ist das Alte/ Neue? Eure Gedanken dazu versucht ihr gemeinsam mithilfe der Puppe zu bündeln. Diese gestaltet ihr als neue Kreatur und stattet sie dementsprechend aus. Dabei können die Kleidungsstücke und Accessoires bestimmte Eigenschaften symbolisieren. Sonstige Dinge können schriftlich auf Zetteln an der Puppe angebracht werden. Vielleicht werdet ihr mit eurer Gruppe auch merken, dass ihr diese neue Kreatur nicht gestaltet könnt oder sogar, dass sie eigentlich „nackt“ bleiben müsste.

Egal, wie dieser kreative Prozess in eurer Gruppe verläuft – ihr könnt ihn sicher wunderbar nutzen, um den Bibeltext näher zu beleuchten und Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Was macht die mit Gott versöhnten Menschen gleich? Was nicht?
  • Was ist (wirklich) neu geworden mit Jesus? Was nicht?
  • Was war anders, bevor ich Christ geworden bin? Was nicht?

3.4 Film: „Animal Farm“

a) Schaut mit eurer Gruppe gemeinsam eine Verfilmung von George Orwells „Animal Farm“. Es gibt verschiedene Versionen, viele auch bei youtube.
b) Anschließend reflektiert gemeinsam mit eurer Gruppe den Film. Neben dem vordergründigen politischen Aspekt, über den man auch sehr gut diskutieren kann, lohnt es sich auf folgende Fragen einzugehen:

  • Was hat die einzelnen Tiere „gleich“ gemacht? Was macht uns als Menschen vor Gott „gleich“?
  • Warum war es auch schlecht, dass die Tiere „gleich“ waren? Wo gibt es so etwas unter Christen? (Bsp.: In manchen Gemeinden und Kreisen gibt es einen starken „Konformitäts-Druck“. Dabei geht es nicht mehr um den Menschen an sich als Christ, sondern vordergründig um sein Verhalten, dass er/ sie an den Tag zu legen hat.)

Zielgedanke

Jesus ist zugleich 100% Mensch und 100% Gott, Herrscher der Welt und uns doch gleich. Und diese Kombination ist der Grund, warum er uns retten kann.

Merkvers

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Johannes 14,6; Luther84

Situation der Jungscharler

Woche für Woche erzählen wir in der Jungschar über Jesus, und erfahrene Jung­scharler wissen, dass die richtige Antwort auf die allermeisten Fragen „Jesus“ ist. Sie wissen, dass Jesus immer da ist, dass wir zu ihm beten können, dass wir wegen ihm keine Angst haben müssen und dass er lauter Wunder gemacht hat. Wir haben auch schon oft erzählt, dass er uns wunderbar gemacht hat und dass er uns unendlich liebt. Aber wissen die Kinder, warum wir so viel über Jesus reden? Was das Allerwichtigste an Jesus ist und warum jeder Mensch ihn braucht? Es ist, weil er der Einzige im Universum ist, der uns von unserer Schuld erretten kann. Das können wir nicht selbst, das können keine Heiligen und keine anderen Religionen. Wir wollen diese Woche erleben, wie Martin Luther vor 500 Jahren wiederentdeckte, wer Jesus wirklich ist und was ihn so besonders macht.

Erklärungen zum Text

Hintergrund: Zum Hintergrund der vier Solas (Solus Christus = Allein Christus, Sola Gratia = Allein durch Gnade, Sola Fide = Allein durch Glaube, Sola Scriptura = Allein die Schrift), die ab dieser Woche im JUMAT behandelt werden, sollte man wissen: Sie sind allesamt reformatorische Grundsätze, wurden aber in der heute bekannten Form gar nicht gemeinsam von den Reformatoren formuliert, sondern erst später. Es gibt also keine „offiziellen“ vier Soli von Luther und Co. Deswegen ist auch manchmal von nur drei Solas, manchmal sogar von fünf die Rede (Nummer fünf ist: Soli Deo Gloria = Allein Gott sei die Ehre).

Bibeltext
V.5:
Genauso selbstlos wie Jesus sollen auch wir einander behandeln.

V.6: In diesem Vers wird deutlich, dass Jesus in seinem Wesen 100%ig Gott ist. Die Wörter, die Paulus hier für „sein“ und „Gestalt“ verwendet, beschreiben einen dauerhaften, inneren Zustand. Jesus ist kein Halbgott oder ¾-Gott, sondern er ist Gott.

V.7: Jesus wurde zu einem 100%igen Menschen aus Fleisch und Blut wie wir. Er verliert dabei nicht sein göttliches Wesen, verzichtet aber auf viele Privilegien seines Gott-Seins. Er ist also zugleich Gott und Mensch.

V.8: Die Demütigung der Menschwerdung ist noch nicht das Ende. Jesus lässt sich aus Gehorsam freiwillig noch weiter demütigen, bis hin zur ungerechten Todesstrafe auf grausamste Art.

V.9-11: Gott hat Jesus zum Herrn über alles erhöht, und eines Tages wird ausnahmslos jeder dies bekennen müssen. Jesu Erhöhung als Folge seiner Selbsterniedrigung entspricht dem Prinzip, das er selbst gepredigt hat: „Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht“ (Mt 23,12).

Es werden im Text also folgende vier Wesensmerkmale Jesu deutlich: 1. Er ist Gott. 2. Er ist Mensch. 3. Er hat sich selbst erniedrigen lassen. 4. Er ist jetzt vom Vater über alles erhöht.

Warum ist Jesu gleichzeitiges Wesen als Gott und Mensch so entscheidend? Wenn er nur Gott wäre, dann könnte er nicht die Strafe für die Schuld der Menschen tragen, weil ein Mensch die Strafe für die Sünde der Menschen tragen muss. Und wenn Jesus nur Mensch wäre, und nicht Gott, dann wäre er genauso sündig wie wir und könnte auch nicht die Strafe für die Sünde anderer tragen.

Treffpunkt

Bevor wir zur Frage „Wer ist Jesus?“ kommen, wollen wir uns fragen „Wer bist du eigentlich?“ und uns mit einigen Spielen besser kennenlernen. Bestimmt sind in eurer Jungschar zum neuen Schuljahr ein paar Kinder neu dazugekommen. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, lohnen sich diese Spiele, um die Kinder, die man noch nicht so gut kennt, besser kennenzulernen.

Spiele

Autogrammstunde
Bereitet einen Zettel vor, auf dem interessante Eigenschaften, die die Kinder haben könnten, gelistet sind. Ein Beispiel für so einen Zettel findet ihr in der Anlage.
Ihr könnt auch einen eigenen Zettel mit lustigen Eigenschaften gestalten. Jedes Kind bekommt einen solchen Zettel und einen Stift, und die Aufgabe ist es, für jede Eigenschaft eine Unterschrift von jemandem zu bekommen, der diese Eigenschaft hat. Einige Eigenschaften könnte man bei der Auswertung vorführen lassen.

Namen zuwerfen
Man steht im Kreis, wirft einer Person einen Ball zu und muss ihren Namen sagen. Da viele dieses Spiel schon kennen, kann man es variieren. Nachdem man einfach anfängt, geht es immer komplizierter weiter: Man kann z. B. den Namen der Person sagen, von der man den Ball bekommen hat. Oder eine ganze Namenskette aller Personen, die den Ball schon hatten. Oder man muss seinen Namen rückwärts sagen. Oder es sind plötzlich zwei Bälle im Spiel oder, oder, oder …

Wer kennt den Namen?
Die Gruppe wird in zwei Teams eingeteilt. Sie sitzen sich auf dem Boden gegenüber und zwischen ihnen wird eine Decke gehalten. Ein Teammitglied jeder Mannschaft setzt sich ganz vorn an die Decke. Dann wird die Decke fallen gelassen. Die beiden Spieler, die sich nun gegenübersitzen, müssen nun ganz schnell den Namen des anderen sagen. Wer das zuerst getan hat, dessen Mannschaft erhält einen Punkt.

Der Gegenstand von …

Jeder Teilnehmer sucht sich einen Gegenstand, zum Beispiel eine Mütze, einen Stift, eine Uhr usw. Alle gehen mit dem Gegenstand in der Hand durch den Raum. Nach einem Zeichen tauscht jeder seinen Gegenstand mit einem anderen Teilnehmer. Dazu sagt er: „Ich bin (eigener Name einsetzen) und das ist mein (eigener Gegenstand einsetzen).“ In der nächsten Runde bleiben die Teilnehmer wieder auf ein Zeichen hin stehen und tauschen den fremden Gegenstand mit einem anderen. Dazu sagen sie wieder: Ich bin … und das ist der … von …“ So geht es mehrmals weiter. Die Teilnehmer sollten ca. fünfmal die Gegenstände tauschen und dabei darauf achten, dass sie nicht wieder ihren eigenen Gegenstand erhalten. Nach der letzten Tauschrunde kommt die Aufforderung: „Gebt den Gegenstand, den ihr in der Hand haltet, an seinen Besitzer zurück.

Knackpunkt

Zwei Mönche (am besten verkleidet in Mönchskutten) Martin (M) und Georg (G) unterhalten sich. Martin soll hier den jungen Martin Luther darstellen, Georg bezieht sich nicht auf eine historische Person.
Dieses Gespräch basiert nicht auf einer historischen Begebenheit, sondern ist so gestaltet, wie ich mir ein mögliches Gespräch zwischen Luther und einem Freund vorstelle. Es ist in heutiger Sprache formuliert, aber inhaltlich so gestaltet, dass es etwa in die Anfangszeit von Luthers Theologiestudium passen könnte. Es soll nicht perfekt in Luthers Biografie passen, sondern Luthers Bild von Christus vermitteln.
Übrigens: Auswendig gelernte Anspiele kommen viel besser an. Übt dafür ruhig schon früher als am Vortag der Jungschar.

G: Martin, seit Wochen höre ich dich nur über Jesus reden. Jesus, Jesus, Jesus. Immer Jesus. Und auch hier in der Jung­schar wird ständig über Jesus geredet. Warum eigentlich? Ich kapier echt nicht, was an dem Typen so besonders sein soll. Es gibt doch noch lauter andere interessante Leute in der Bibel: Mose, Elia, Paulus, Maria und wie sie alle heißen. Die sind doch auch wichtig. Aber warum wird hier so oft über Jesus geredet?
M: Na ja, Jesus ist halt die allerallerwichtigste Person auf der ganzen Welt! Jesus hat ein paar einzigartige Dinge getan, als er auf der Erde war. Dinge, die er nur tun konnte, weil er Gott ist.
G: Moment mal! Gott ist doch supermächtig, der Schöpfer der ganzen Welt, der läuft doch nicht wie ein normaler Mensch durch die Welt. Jesus ist doch wie ein ganz normaler Mensch auf der Erde gewesen. Wie Mose, Maria, du und ich und die Jungscharler hier.
M: (An die Jungscharler gewandt) Was meint ihr? Ist Jesus Gott oder Mensch? (Ein paar Meinungen der Jungscharler einholen). Wisst ihr was, ich habe da neulich in der Bibel eine interessante Stelle über Jesus entdeckt. Da steht, dass Jesus beides ist. Das stand da natürlich in Latein, aber in Deutsch klingt es etwa so (holt Notizbuch o. Ä. heraus und liest Phil 2,6-7 vor): Er (also Jesus) war in allem Gott gleich, und doch hielt er nicht gierig daran fest, so wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte auf und wurde einem Sklaven gleich. Er wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen.
G: Hä, das hab ich jetzt nicht kapiert.
M: Ich erkläre es dir: Als Erstes steht da ja, dass Jesus gleich war wie Gott.
G: Also ist Jesus Gott (denkt einen Moment nach). Ach so, und weil er Gott ist, ist er so mächtig und konnte deswegen auch all die Wunder tun, oder?
M: Ja genau, Jesus ist Gott. Aber es geht ja noch weiter. Als Nächstes steht da ja, dass Jesus Mensch wurde in dieser Welt und wie ein Mensch lebte. Da steht sogar, dass er wie ein Sklave wurde, also einer, der hart für andere arbeitet, ohne dafür etwas zu kriegen.
G: Und dabei war er gleichzeitig aber noch Gott?
M: Ja, er war gleichzeitig Gott und Mensch. Obwohl er Gott ist, hat er sein gemütliches Leben als Gott aufgegeben und hat ein Leben geführt wie ein normaler Mensch, wie ein Sklave sogar. Das heißt, Jesus hatte manchmal Hunger, konnte müde sein, konnte verletzt werden. Alle schlechten Gefühle, alle Schmerzen, die wir kennen, die kennt Jesus auch. Als Gott hätte er das verhindern können, er hat es aber freiwillig so gemacht.
G: Das ist ja cool! Das heißt, obwohl Jesus der mächtigste im ganzen Universum ist, weiß er trotzdem, wie sich das Leben als ganz normaler Mensch anfühlt! Also wenn ich traurig bin oder Angst habe, dann weiß Jesus auch, wie sich das anfühlt. Das finde ich echt stark von Jesus.
M: Allerdings! Und es geht sogar noch weiter: In der Bibel steht auch noch: Im Gehorsam gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm, ja, den Verbrechertod am Kreuz (Phil 2,8).
G: Stimmt, die Geschichte hab ich schon oft gehört. Jesus ist am Kreuz gestorben. Aber wenn Jesus doch auch Gott ist, dann hätte er sich doch einfach vom Kreuz befreien können? Wieso macht er das nicht?
M: Du hast recht, er hätte das machen können. Aber er hatte einen ganz bestimmten Grund, es nicht zu tun. Als Jesus am Kreuz starb, war das ja wie eine Strafe.
G: Dabei hatte er doch gar nichts falsch gemacht!
M: Stimmt. Es war keine Strafe für das, was er selbst falsch gemacht hatte, sondern für alles, was ich und du und alle Mitarbeiter hier und alle Kinder hier und jeder Mensch auf der Welt verbockt haben.
G: Moment, das musst du mir genauer erklären.
M: Also: Wir machen ja alle manchmal Sachen, die Gott nicht gut findet. Lügen, zum Beispiel. Oder hat hier jemand noch nie gelogen? (Es sollte sich keiner melden). Und eigentlich haben wir dafür alle eine Strafe verdient, nämlich die, dass wir nicht zu Gott in den Himmel dürfen.
G: Aber dann darf ja niemand zu Gott! Weil jeder hat doch schon mal was gemacht, was Gott nicht gut findet.
M: Stimmt. Und deswegen ist Jesus freiwillig am Kreuz gestorben und hat sich nicht befreit. Er hat gesagt: Ich will nicht, dass alle Menschen verloren gehen. Deswegen nehme ich die Strafe auf mich. Und jeder, der mein Freund sein will, für den ist die Strafe bezahlt und der kann eines Tages zu Gott in den Himmel kommen.
G: Boah, der ist also extra für mich am Kreuz hängen geblieben? Extra für mich und für dich und für alle Menschen gestorben? Ich glaube, jetzt verstehe ich, warum Jesus der Wichtigste überhaupt ist.
M: Und das, was Jesus am Kreuz getan hat, das konnte auch nur Jesus tun, das kann niemand anders auf der Welt.
G: Wieso denn?
M: Na ja, wir haben doch am Anfang herausgefunden, dass Jesus gleichzeitig Gott und Mensch ist.
G: Ach sooo! Weil er Mensch ist, kann er die Strafe bekommen, die die Menschen verdient haben. Und weil er Gott ist, ist er selbst unschuldig und kann die Strafe für andere statt für sich selbst bekommen.
M: Ganz genau! Niemand außer Jesus kann uns retten und dafür sorgen, dass wir wieder Freunde von Gott sind. Wir selbst können das nicht, andere Leute können das nicht, auch keine anderen „Götter“.
G: Jetzt verstehe ich, warum Jesus so wichtig ist und warum so viel über ihn geredet wird. Das muss jeder Mensch wissen! Komm, wir gehen es allen erzählen, was Jesus tolles gemacht hat!
(Die beiden treten ab.)

Mögliche Überleitung zum Doppelpunkt: „Wisst ihr, wer dieser Mönch Martin war?“ (Möglicherweise weiß es jemand) „Martin Luther. Der hat vor 500 Jahren gelebt. Und damals konnten nur ganz wenige Leute die Bibel lesen, und man hatte irgendwie vergessen, warum Jesus so wichtig ist. Aber Martin Luther konnte in der Bibel lesen und hat dort entdeckt, warum Jesus so wichtig ist. Und an der Stelle, die er eben vorgelesen hat (V.9-11), steht auch noch, dass wir Gott und Jesus ehren sollen für das, was Jesus getan hat. Und das wollen wir jetzt in den Kleingruppen tun.“

Doppelpunkt

In der Kleingruppenphase soll jede Gruppe auf eine kreative Art darstellen, wie und warum Jesus so besonders ist. Achtung! Dieser Teil sollte von den Kleingruppenmitarbeitern gut vorbereitet werden. Überlegt vorher, auf welche Art ihr kreativ werden wollt und sprecht euch mit den anderen Mitarbeitern ab, damit nicht alle das Gleiche machen. Während die größeren Kinder bestimmt selbst gute Ideen haben, sollten besonders die Mitarbeiter von Gruppen mit jüngeren Teilnehmern ihre Aktion schon gut durchgeplant haben, falls keine eigenen Ideen kommen. Möglichkeiten sind:

  • Gestaltet auf einem alten Bettlaken o. Ä. ein Graffito, auf dem jeder malen oder schreiben kann, warum er Jesus besonders findet (Material: Sprühdosen, großes Tuch, abwischbare Unterlage, Einmalhandschuhe. Stellt vorher wichtige Regeln zum Umgang mit den Sprühdosen klar.)
  • Statt einem Graffito kann man natürlich auch ein großes Plakat bemalen oder bekleben …
  • Schreibt ein eigenes Loblied für Jesus.
  • Bereitet ein Theaterstück vor oder dreht einen kurzen Film, in dem jemand wie Jesus die Strafe für jemand anderen auf sich nimmt. Am besten sollte eine alltägliche Situation genommen werden, aus der auf einfacher Ebene deutlich wird, was es bedeutet, dass jemand die Strafe für jemand anderen auf sich nimmt.
  • Denkt euch zu einem bestehenden Lied coole Bewegungen oder einen Tanz aus, mit dem ihr Jesus lobt.
  • Ihr habt noch eine andere Idee? Super, euch sind keine Grenzen gesetzt.

Bevor ihr loslegt, kommt mit den Kindern noch mal kurz ins Gespräch und lasst sie erzählen, warum Jesus so besonders ist. Bereitet euch auch auf Fragen vor, die die Kinder aufgrund des Anspiels haben könnten.

Schlusspunkt

In der Schlussphase soll jede Gruppe ihr Lied, Bild, Theaterstück oder was euch Kreatives eingefallen ist, präsentieren. Wichtig ist dafür zu sorgen, dass dieser Teil nicht als Wettbewerb rüberkommt, sondern dass vielmehr alle gemeinsam Gott loben können.
Wenn noch Zeit übrig ist, lobt Gott (entsprechend V.9-11) noch mit Lobliedern.
Ermutigt die Kinder zum Abschluss, auch anderen (z. B. Eltern, Klassenkameraden) zu erzählen, was sie an Jesus cool finden.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 10 Je-Je-Jesus ist größer
Nr.39 Hey, hey, wer ist Jesus?
Nr.88 The Lame Man

Dekoration

Es bietet sich an, während den vier Sola-Lektionen den Raum mittelalterlich oder klösterlich zu gestalten.

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