Du sollst dich über Vater und Mutter ordentlich ärgern? Oder wie war das noch mal mit dem vierten Gebot???

Kurzbeschreibung

Du sollst Vater und Mutter ehren! Was es mit dem Gebot auf sich hat und wie das ist, wenn unsere Eltern sich mal wieder als schwierig erweisen.

Vorbereitung

Nutzt den Mitarbeiterkreis, um selbst noch einmal über dieses Gebot nachzudenken. Welche Chancen bietet das Gebot, um mit euren Teens über ihren Familienalltag ins Gespräch zu kommen? Erinnert euch daran zurück, wie eure Teenagerzeit war. Wo hattet ihr eure Probleme mit diesem Gebot? Oder hattet ihr kein Problem damit?

Einstieg

Schreibt auf kleine Kärtchen verschiedene Begriffe, die das Wort „ehren“ umschreiben, wie z.B. achten, danken, bewundern, respektieren, anerkennen, loben, belohnen, bejubeln etc. Nun ergänzt diese Kärtchen um weitere Begriffe, die nichts mit dem Wort ehren gemeinsam haben. Legt alle Kärtchen in die Mitte des Raumes und lasst die Teens die Begriffe durchsortieren. Sprecht im Anschluss darüber, warum sie welche Begriffe dem Wort „ehren“ zugeordnet haben und andere nicht.

Was bedeutet ehren?

Jemanden zu „ehren“ heißt nichts anderes, als ihn zu achten und zu respektieren. Wenn jemand etwas gut gemacht hat, dann sollte er auch den Dank bzw. die Ehre dafür bekommen. Überlegt doch einmal gemeinsam mit euren Teens, wen man zurzeit in den Medien besonders verehrt. Und wofür man ihn oder sie verehrt.

Wen soll ich ehren?

Nun, zuallererst einmal Gott selbst. Diese Aussage finden wir in den ersten vier Geboten. Dort geht es um das Verhältnis zwischen Gott und uns. Ab dem fünften Gebot ändert sich dies. Hier geht es darum, wie sich unsere Beziehung zu Gott auf unser Miteinander in der Familie und in der Gesellschaft auswirkt.

Neben der Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau gibt es wohl kaum eine engere Verbindung in der zwischenmenschlichen Beziehung, als die eines Kindes zu seinen Eltern. Schon zu Moses Zeiten war diese Beziehung wichtig – (über-)lebenswichtig. Denn eine Familie zu haben, bedeutete in der damaligen Zeit, bis ins hohe Alter versorgt zu sein. Die Ehrerbietung, die man seinen Eltern entgegengebracht hat, bedeutete zur damaligen Zeit, Verantwortung für das Wohlergehen seiner Eltern zu übernehmen. Die Eltern durften sich darauf verlassen, von ihren Kindern versorgt zu werden.

Warum soll ich meine Eltern ehren?

Weil es deine Eltern gibt, gibt es dich. Allein diese Tatsache beruht auf einem genialen Gedanken Gottes. Es ist der Schöpfungsgedanke: „Seid fruchtbar und mehret euch.“ (1. Mose 1,28). Aber es ist nicht allein das „Hallo,-hier-bin-ich-und-was-nun?-Prinzip“. Bestimmt gab es schon einmal eine Situation in eurem Leben, in der ihr gedacht habt: „Bitte, lass mich bloß nicht so werden wie meine Eltern.“ Oder: „Oh, nein, ich höre mich an wie meine eigene Mutter.“ Was im ersten Moment für euch schockierend ist, ist nichts weiter als das Ergebnis der Prägung und  Erziehung eurer Eltern (zumindest größtenteils). Hier fließen die Weitergabe von Familientraditionen, Wertevorstellungen, eigene Prägungen, pädagogische Neuerkenntnisse etc. zusammen. Eltern möchten ihren Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen. Sie mühen sich ab, damit ihre Kinder einmal mit beiden Beinen im Leben stehen. Das kostet viel Zeit und Kraft. Aber eure Eltern erfüllen damit die Rolle, die ihnen Gott zugedacht hat.

Aber ausgerechnet meine Eltern?!

Eltern kann man sich nicht aussuchen. In eine Familie wird man hineingeboren. Umtauschrecht ausgeschlossen! Diese „leidvolle“ Erfahrung macht man wohl so hundert- bis tausendmal in seinem Teenagerleben. Und man fragt sich nicht zum ersten Mal, warum die eigenen Eltern zu Dauer nörgelnden Spießern verkommen, während die Eltern der besten Freundin einfach nur „cool“ drauf sind.

Ihr könnt nun in der Runde Zettel verteilen und euren Teens folgende Fragen stellen:

  • Wie müssen Eltern eigentlich sein?
  • Wo gibt es zwischen mir und meinen Eltern den meisten Zoff?
  • Was erwarten meine Eltern von mir?
  • Was erwarte ich von meinen Eltern?

Hinterher kann eine Austauschrunde stattfinden.

Beziehungen, egal welcher Art, haben immer etwas mit Erwartungen zu tun. Das ist in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern nicht anders. Jeder Teenager wünscht sich mehr Freiheiten. Möchte sein „Erwachsenwerden“ auskosten. Die meisten Eltern halten mit ihrem Schutzbedürfnis und ihren Erfahrungswerten dagegen. Nicht, weil sie es böse meinen, sondern weil sie sich sorgen. Beide Seiten meinen es gut. Die Kinder, weil sie den Wunsch verspüren, auf eigenen Beinen stehen zu wollen. Und die Eltern, weil sie sich ihren Kindern gegenüber noch immer verantwortlich fühlen.

Genau diese Erwartungen machen den respektvollen Umgang im täglichen Zusammenleben so schwer. Wenn ich das Gefühl habe, meine Eltern verstehen mich nicht, dann fällt es mir schwer, mir ihre ehrliche Meinung anzuhören. Und mal ehrlich, will ich sie überhaupt hören?

Ehren – ein Alltagsversuch

Wie soll der respektvolle Umgang miteinander im Alltag aussehen?

Sammelt doch noch einmal in einer kurzen Runde ein paar Antworten für den Alltagsgebrauch! Hier ein paar Anregungen:

  • Lobe deine Mutter doch einmal für ihre Kochkünste, anstatt wieder nur an ihrem Essen rumzunörgeln.
  • Frage deine Eltern um Rat, wenn du ihn wirklich hören willst!
  • Erzähle deinen Eltern, was in deinem Leben gerade los ist.
  • Sag deinem Vater einmal Danke für das Hin- und Herchauffieren zu deinem Fußballtraining, anstatt es als Selbstverständlichkeit abzutun.
  • Räume den Geschirrspüler aus, ohne dass du dazu extra aufgefordert werden musst.

Du glaubst gar nicht, wie wirkungsvoll kleine Gesten des Vertrauens und des Respekts bei deinen Eltern ankommen werden. Aber achte darauf, dass dein Tun nicht aus Berechnung geschieht. Es geht nicht darum etwas zu tun, um sich eine bessere Ausgangsposition für die nächsten Verhandlungen mit deinen Eltern zu verschaffen. Das, was du tust, soll ehrlich gemeint sein. Es soll von Herzen kommen. Es soll deinen Eltern signalisieren, dass du wahrnimmst, was sie für dich tun.

Und noch etwas …

Wenn Gott sagt: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst Vater und Mutter ehren“, dann will er dir sagen: Ich bin auch noch da. Ich will dir helfen, eine gute Beziehung zu deinem Vater und deiner Mutter zu pflegen. Ich bin bei euch in eurem Familienalltag und ich möchte die erste Anlaufstelle sein, wenn es zu Spannungen zwischen euch kommt. Traust du Gott das zu?

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