Ideen und Konzepte für Schulstunden und Schulaktionen

1. Deine Frage an Gott                                                                                 

Ziele.                                                                                         

  1. Werbung für den Jugendabend / die Gruppen des CVJM machen
  2. Mut machen, über Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen.
  3. Jesus zum Thema machen und zeigen: Der CVJM ist ein kompetenter und authentischer Ansprechpartner für Glaubens- und Lebensfragen.

Der Ablaufplan für diese Schulstunde ist als Datei im Anhang beigefügt. In der Stunde wird dieser kurze Imagefilm eingesetzt.

2. Weltbeweger gesucht!

Ziele:

  • Jugendliche zur Beteiligung im CVJM motivieren
  • Gesprächsansätze bieten, was Gott mit den Menschen vorhat
  • Zeigen, dass Glaube motiviert, aktiv diese Welt zu gestalten
  • Einladen, sich als möglicher Teil der Rettungsbewegung Gottes in dieser Welt zu sehen

Der Ablaufplan für diese Schulstunde ist als Datei im Anhang beigefügt. In der Anlage finden sich auch alle Bilddateien, die eingesetzt werden.

Auch der Image-Film zum CVJM (siehe Link oben) wird eingesetzt.

3. Pausenaktionen

Die meisten Schulpausen dauern nicht länger als 10-20 Minuten und bieten die Möglichkeit, in kurzer Zeit von vielen Jugendlichen wahrgenommen zu werden.

Sie beeinflussen nicht den Schulunterricht und nehmen daher Lehrkräften keine Zeit aus dem Lehrplan. Dadurch werden sie oft erlaubt und bieten sich an, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, Jugendliche aus dem CVJM zu besuchen, die diese Schule besuchen und Werbung an den Mann (und die Frau) zu bringen. Oftmals ergeben sich mit Lehrkräften davor und danach gute Gespräche über die Arbeitsfelder des CVJM, da sie natürlich daran interessiert sind, was Vereine in der Kinder- und Jugendarbeit tun.

Während solcher Pausenaktionen konnten wir folgende Erfahrungen machen:

  1. Mit spielerischen Werbeaktionen (Heißer Draht, Big Wheel, Einräder, Hochstelzen,…) waren vor allem die Schülerinnen und Schüler der unteren Jahrgangsstufen zu begeistern (5.-6. Klasse).
  2. Es braucht sehr initiative und im Ansprechen von Jugendlichen fitte Mitarbeitende, um mit den oft verhaltenen Schülerinnen und Schüler ins Gespräch zu kommen.
  3. Meistens beginnt ein Kontakt damit, dass Jugendliche, die jemand aus dem Mitarbeiterteam kennen, auf eine Werbeaktion zukommen und dabei ihre Freundinnen und Freunde mitnehmen.
  4. Der Zeitraum ist extrem kurz. Die Zeiten der Jugendlichen, auf den Schulhof und wieder in den Unterrichtsraum zu gelangen, nehmen immer mehr Zeit in Anspruch, sodass sich der Aktionszeitraum oft auf wenige Minuten beschränkt.

Folgende Ideen haben sich bisher bewährt und unterstützten die Werbung positiv:

„PIMP MY PAUSENBROT“

Eine riesige Theke mit allem, was ein Pausenbrot aufwertet oder ein Pausenbrot entstehen lässt, steht für die Jugendlichen bereit – und bietet die Möglichkeit, beim Brot schmieren ins Gespräch zu kommen.

Wichtig: in der Schule besonders auf Hygiene achten!

SPIELE / GEWINNSPIELE

Kleine Herausforderungen oder ein „Glücksrad“ entwickelt bereits enorme Anziehungskräfte, weil sie dazu animieren, in Kontakt zu kommen und etwas mitzunehmen.
Beispiele: Heißer Draht, Geschicklichkeitsspiele,…

TALK-WÄNDE
Eine riesige Frage (z.B. „Wofür lebst du?“) auf einer großen Leinwand oder einer Folie bieten die Möglichkeit, dass Jugendliche zu Wort kommen, ohne dabei in ein Gespräch gehen zu müssen – und dennoch kann man dort gut ansetzen.

Gute Fragen dazu: https://die-erinnerungsguerilla.org/

CHILL-OUT-ZONE
Ein Moment Entspannung im doch so harten Alltag der Schule bieten Liegestühle, Ventilatoren, Sitzsäcke, und andere Möglichkeiten zu entspannen. Eine Chill-Out-Zone mit frischem Obst (oder Schokospießen) und Säften ist gut vorzubereiten, schnell auf- und abzubauen und bietet eine gute Möglichkeiten, Jugendlichen etwas Gutes zu tun, ohne aufdringlich zu sein.

TORWANDSCHIESSEN + ANDERE SPORTLICHE AKTIONEN

Solche Aktionen kann man gut anwenden, um Jugendlichen etwas Neues zu bieten und in Kontakt zu kommen – als Einladung für ein Turnier oder Sportevent genauso gut geeignet wie ein Sportler, der sein Können auf dem Schulhof zeigt (BMX-Biker, …).

Wichtig ist bei allem:

Die Form muss zu euch und den Jugendlichen passen, authentisch und umsetzbar sein!

4. Einladeaktionen

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Einladeaktionen vor, in und rund um Schulen sind ein gutes Mittel, Jugendliche zu erreichen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, insbesondere dann, wenn es um Konzertveranstaltungen, Street-Soccer-Turniere oder andere kreative Events geht.

Herausfordernder wird es, wenn es um Bibelverteilaktionen oder das Verteilen von evangelistischen Handzetteln geht.

In den letzten Jahren haben insbesondere andere religiöse Strömungen wie die Zeugen Jehovas, aber auch Scientology oder islamistisch motivierte Bewegungen entdeckt, dass Schulen ein gutes Feld für Erstkontakte zu jungen Menschen sind – daher unbedingt im Vorfeld mit der Schulleitung sprechen und gut überlegen, in welcher Form, mit welchen Personen, mit welcher Außendarstellung und welchen „Geschenken“ ihr unterwegs sein wollt und ob diese erstmal Befremden auslösen können.

Ideen konkret

Gut geeignet für Einladeaktionen in Schulen sind Veranstaltungen, die eine Schule unterstützt, weil sie kulturell wertvoll oder für das Miteinander förderlich sind.

Hier gab es gute Erfahrungen mit:

  • CVJM-Theatergruppen / TENSING-Auftritten
  • Internationalen Austauschprogrammen, Begegnungsfreizeiten
  • Workcamps im Ausland
  • Sportturniere im öffentlichen Raum
  • Kinogottesdienste (Cinema-Church, MovieTime, Cut-Kino, usw.)
  • Soziale Einsätze (3 Tage Zeit für Helden, Rent-a-volunteer,…)

Diese können sowohl gut in Schulstunden in 5-15 Minuten vorgestellt werden als auch auf dem Schulhof mit einem Stand, einer Werbeaktion beworben werden, insofern die Schulleitung zustimmt bzw. die Lehrerkräfte dies erlauben und unterstützen.

5. Weitere Ideen

Interessante Persönlichkeiten

Manchmal hat ein CVJM Kontakt zu bekannten Sportlern, Menschen aus der Politik oder anderen Feldern, die für Schulen interessant sein könnten.

Mit ihnen gemeinsam kann man gut Zugang zu Schulen bekommen und / oder Schuleinsätze gestalten.


Geschichten von Menschen

Oftmals sind Schulen sehr daran interessiert, tiefere Einblicke in das Weltgeschehen zu bekommen und Jugendlichen Ansatzpunkte zu bieten, konkret und persönlich mit einem Thema in Kontakt zu kommen.
Offen sind Schulen z.B. für Angebote, die das Thema „Flucht und Heimat“ thematisieren, insbesondere wenn junge Geflüchtete dabei sind, die von ihren Erfahrungen berichten.

Weitere Themen könnten sein: Junge Erwachsene, die in extremen politischen oder religiösen Strömungen unterwegs waren und Auswege daraus gefunden haben, Menschen mit internationalen Erfahrungen an besonderen Orten, die im Fokus der Nachrichten stehen oder junge Menschen aus anderen Ländern, wie z.B. das Team Ithemba, das thematisch-kreativ mit seinen Erfahrungen in Deutschland unterwegs ist.

GOD‘S WORD WEEK

Gemeinsam mit einem CVJM-Ortsverein habe ich einmal ein Gemeindehaus zu einer Bibelerlebnisaustellung umgebaut und dort gezielt Angebote für Schulklassen, Erwachsene und Jugendgruppen gemacht. Dazu gehörten Räume mit Erlebnis-, Erfahrungs-, Wissens- und Glaubenscharakter, in denen die Geschichte der Bibel, ihre Inhalte, die Persönlichkeiten, das Umfeld und die Botschaft erfahrbar wurden. Dies ist auch im Schulkontext möglich oder bietet eine Möglichkeit, Schulklassen dafür zu gewinnen, die Räumlichkeiten eines CVJM kennenzulernen.

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

Das Ziel

Starter

Bei Gott und im Glauben an Ihn geht es nicht um Rache, sondern um Gnade.

Checker

Schäme dich nicht für deine Schuld. Gehe offen damit um. Vertraue Gott und seinen Guten Ideen für dein Leben.

Der Text an sich

Mit diesem Kapitel beginnt die lange Versöhnungsgeschichte zwischen Josef und seinen Brüdern. Doch wie es ihnen in der Zwischenzeit geht, seit sie Josef verkauft haben, geht aus dem Bibeltext nur teilweise hervor. Sie leben bei ihrem Vater, der noch ein jüngeres Kind als Josef mit seiner Lieblingsfrau Rahel hat – Benjamin. Dieser Sohn ist ihm so wichtig wie zuvor Josef. Der Verkauf von Josef und der Betrug an ihrem Vater hat ihnen also keinen Vorteil oder so verschafft (V.4). Ihre Lage ist die gleiche bzw. hat sich sogar noch verschlimmert. Sie leben weiter im Bewusstsein ihrer Schuld und Lüge und nun kommt auch noch eine Hungersnot hinzu. Die Brüder müssen nach Ägypten reisen, um dort Getreide zu kaufen. Sie gehen also den gleichen Weg wie vorher Josef. Auch sie freuen sich nicht darauf und hoffen, erfolgreich zurückzukommen. In Vers 6 erfüllt sich einer der Träume (Vgl. 1. Mose 37,9), die Josef als Kind geträumt hat. Seine Brüder verneigen sich vor ihm, aber erkennen ihn nicht. Josef jedoch erkennt sie sofort. Die Träume haben sich erfüllt und das Blatt sich nach langer Zeit gewendet. Die Brüder erleben nun auch selbst, wie es Josef ergangen ist. Ihnen wird nicht geglaubt, sie werden eingesperrt und müssen mit sich und ihrem Schicksal hadern. Josef handelt hier gnädig, er hätte auch direkt an ihnen Rache üben können, doch er entscheidet sich dafür, dass sie selbst über ihre Taten nachdenken sollen. Josef sieht nicht einfach über ihre Tat hinweg, sondern möchte, dass sie sich ihrer Schuld bewusst werden und sie offen eingestehen. Die Schuld kann nicht vergessen werden, sondern soll aufgedeckt werden. In Vers 21 wird auch deutlich, dass die Brüder immer noch mit der Schuld leben. Sie beziehen die jetzige Situation auf ihre eigenen Taten. Sie fürchten gar die Rache Gottes für ihre Sünde (V.22). Doch Gott hat ein anderes Ziel.

Josef versteht seine Brüder und es rührt ihn, dass sie noch so über ihre Tat denken. Doch nicht allen ist diese Erkenntnis schon gekommen. Josef lässt alle Brüder bis auf einen, quasi als Pfand, frei, und gibt ihnen darüber hinaus auch noch Getreide und ihr Geld mit. Er möchte das Geld, das sie vielleicht für ihn bekommen haben, nicht annehmen. Er ist gnädiger als seine Brüder. Die empfangene Gnade wird ihnen bewusst, als sie das Geld entdecken. Im letzten Abschnitt wird Jakobs ganzer Kummer beschrieben. In Vers 36 macht er deutlich, dass er den Brüdern für jedes einzelne Verschwinden die Schuld gibt. Neben Josef ist nun auch Simeon nicht mehr bei ihm. Und auch Benjamin soll noch weggebracht werden. Der Betrug, den die Brüder geplant haben, hat ihnen also nichts gebracht. Diese Kapitel handelt viel von Schulderkenntnis, die ist der Anfang der Heilung, die für Gott so wichtig ist.

Der Text für mich

Je länger ich mich mit dem Text und auch den folgenden Kapiteln beschäftige, desto mehr wird mir bewusst, dass Gott gerne Wege mit uns geht, auch wenn die Wege schwierig für uns sind. Er ist an unserer Entwicklung interessiert. Es geht nicht nur darum, zu einem Ziel zu kommen und dann da zu sein, wie z. B. Versöhnung zu feiern, sondern auch darum, den Weg dorthin als Teil des Ganzen zu sehen. Daraus dann wiederum für das nächste Mal zu lernen und es anders zu machen. Dafür ist mir gerade diese Kapitel ein gutes Beispiel. Ich stelle mir die Frage: wann bin ich an anderen schuldig geworden? Wo belasten mich Dinge, die schon länger zurückliegen, aber immer noch Auswirkungen auf das Hier und Jetzt haben? Aber auch die Perspektive von Josef. Wo könnte ich gnädig sein, nicht vergessen oder Schuld unter den Tisch fallen lassen, aber gnädig mit anderen umgehen und ihnen so helfen, ihre Schuld leichter einzugestehen? Dieses Kapitel bietet beide Perspektiven und zeigt, wie facettenreich auch unser Leben ist und in welcher Spannung wir stehen.

Der Text für dich

Starter

Für Kinder, die neu in der Jungschar sind, ist es gut zu hören, wer Gott eigentlich ist und wie er handelt. Wie in der Geschichte deutlich wird, handelt Josef anders als Menschen, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Bei Kindern gibt es beides. Sie erleben sowohl egoistisches oder auch rachsüchtiges Verhalten als auch Kinder, die sich entschuldigen und häufiger verzeihen. Dabei ist entschieden nicht das Verhalten zu verurteilen, sondern aufzuzeigen, welches Verhalten zu einem besseren Ziel führt. Und was für Freundschaften und Beziehungen tatsächlich besser ist.

Checker

Jedes Kind kennt das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben. Viele wissen, wie es sich anfühlt, an etwas „schuld“ zu sein. Gerade auf Schulhöfen oder bei Geschwistern fällt häufig der Satz: „Ich bin nicht schuld“. Wie Erwachsene tun sich auch Kinder mit Verantwortung für ihr Handeln manchmal schwer. Dabei gibt es in den seltensten Fällen schwerwiegende Konsequenzen. Den Kindern kann Mut gemacht werden zu ihren Fehlern zu stehen und zu erkennen, dass es bei Gott nicht darum geht, wer angefangen hat, sondern wer den ersten Schritt zur Versöhnung macht, also wer aufgehört hat.

Der Text erlebt

Material

Verkleidung für die Rolle als Ruben (Einfache Kleidung wie ein Bauer)

Verkleidung für Josef (schick gekleidet mit glänzenden Stoffen)

Hinführung

Idee 1

Bei den folgenden Situationen müssen sich die Kinder für einen möglichen Ausgang entscheiden. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder begründen, warum sie sich so entschieden haben. Gerne kann es auch im Raum gespielt werden, dass die Kinder sich auf die Seiten stellen. Dabei kommt noch mehr Bewegung ins Spiel.

  • Ein Mitschüler gibt immer mit seinen guten Noten an und das stört dich sehr. Er ist in allen Fächern der Beste. Jetzt bekommt ihr die Musik-Arbeit zurück und diesmal hat der Schüler nur eine Vier geschrieben.
    Wie reagierst du: 1. Du machst dich über ihn lustig, geschieht ihm recht. 2. Du denkst, dass jedem mal ein Fehler passieren kann und redest mit ihm.
  • Dein kleiner Bruder hat von deinen Süßigkeiten gegessen ohne zu fragen. Was machst du: 1. Du isst etwas von seinen, schließlich hat er noch genug. 2. Du versuchst, das mit deiner Mutter/deinem Vater zu besprechen, um eine gute Lösung zu finden.
  • Beim Einsteigen in die Straßenbahn nach der Schule kommt es zum Gedränge, da alle schnell einsteigen wollen. Dabei hat ein Mädchen das Gefühl, geschubst zu werden und schubst alle dafür zurück. Du stehst mittendrin. Was machst du 1. Zurückschubsen 2. Versuchen, stehen zu bleiben und vorsichtig weiter zu gehen, damit nicht alle umfallen.
  • Dir fällt beim Spülmaschineausräumen eine schöne Schale deiner Mutter herunter. Was machst du: 1. Es ihr sagen, ist wahrscheinlich gar nicht so schlimm. 2. Schnell die Scherben wegfegen und so tun als wäre nichts passiert.

Idee 2: Bello, Dein Knochen ist weg

Bei diesem Spiel geht es darum, dass man gut verstecken kann, wenn man Bello seinen Knochen stibitzt hat, also schuld daran ist, dass er ihn nicht mehr hat.

Alle Kinder sitzen im Stuhlkreis. In der Mitte steht ein Stuhl, darunter liegt ein Gegenstand als „Knochen“. Das Kind, das Bello ist, hat die Augen verbunden und sitzt auf dem Stuhl. Nun wird ein Kind bestimmt, das die Aufgabe hat, Bello den Knochen zu stibitzen, ohne dass er hört, woher das Kind kommt. Hat das Kind den Knochen erfolgreich stibitzt, setzt es sich mit hinter dem Rücken versteckten Händen wieder auf seinen Platz. Alle anderen müssen ebenfalls die Hände hinter dem Rücken verstecken. Nun rufen alle: „Bello, dein Knochen ist weg!“ Bello darf nun die Augenbinde abnehmen und hat 3 Versuche, herauszufinden, wer seinen Knochen stibitzt hat. Danach gibt es einen neuen Bello.

Verkündigung

Theaterstück

Bei diesem Theaterstück werden die Rollen Ruben und Josef abwechselnd von zwei oder einem Mitarbeiter gespielt. Bei einem Mitarbeiter wird es noch deutlicher, dass beide Versionen der Geschichte zusammengehören. Die Verkleidung liegt an zwei gegenüberliegenden Seiten oder die Mitarbeiter stehen sich, mit etwas mehr Abstand, gegenüber.

Ruben:

Oh Mann, ich sag euch – bei mir ist was passiert! Erst sind wir nach Ägypten und dann sind nicht alle zurückgekommen und dann haben wir alles Geld wieder mitgebracht, aber dazu hatten wir auch noch Getreide… Puuh… Aber ich erzähle am besten mal von vorne, oder zumindest von der Mitte an.

Also, ihr wisst, glaube ich, noch, dass wir unseren Bruder, der echt nervig war, loswerden wollten. Und das haben wir dann auch gemacht. Wir haben ihn nach Ägypten verkauft und das Geld hat uns gutgetan. Wir dachten, jetzt wird es besser zu Hause, aber Vater hat ja noch ein Kind von Rahel, der ist jetzt der Lieblingssohn, Benjamin heißt der. Und der ist auch noch echt klein, also nicht so alt wie ich oder Levi oder Simeon. Na großartig, haben wir dann gedacht, da hat das Verkaufen von Josef überhaupt nichts gebracht. Und angelogen haben wir unseren Vater ja auch noch, aber es erschien uns damals halt einfacher, das so zu regeln. Wer gibt denn schon gerne zu, wenn er einen Fehler gemacht hat. Und wenn Josef wieder hier wäre, dann müssten wir ihm alle gehorchen… Darauf hatten wir keine Lust. Dann kam aber eine große Hungersnot auch zu uns und wir brauchten unbedingt Getreide. Also sollten wir uns nach Ägypten aufmachen, dahin, wo wir Josef hin verkauft haben, und mein Vater hat auch noch gesagt, dass Benjamin unbedingt zu Hause bleiben sollte, damit ihm nichts passiert. Oh, ich glaube der macht uns immer noch Vorwürfe wegen Josef…

Josef:

Also das war eine gute Sache, dass der Pharao auf mich gehört hat. Jetzt sind die Speicher voll und wir können sogar noch Getreide verkaufen und helfen können wir damit auch noch. Wie gut, dass Gott mir hilft, dass ich Träume deuten kann. Aber ich sag euch, dann ist was passiert, da hätte ich im Traum nicht dran gedacht…

Meine Brüder kamen nach Ägypten und wollten bei mir Getreide einkaufen. Und da ist das passiert, was ich vor Jahren geträumt habe. Sie haben sich vor mir verneigt. Wirklich alle haben vor mir die Köpfe gesenkt und fast den Boden geküsst. Das hätte ich nicht gedacht, dass das nochmal passiert, aber wisst ihr was? Sie haben mich nicht erkannt… sie haben nicht gesehen, wer da vor ihnen steht. Sie konnten sich das wahrscheinlich auch nicht vorstellen, dass ich, ihr Bruder, jetzt hier das Sagen habe.

Ruben:

Und dann waren wir da in Ägypten und haben uns, wie es sich gehört, vor dem Herrscher verbeugt. Das macht man schließlich so und dann wollten wir einfach nur Getreide kaufen und wieder wegziehen. Aber dann, dann hat er uns als Spione bezeichnet. Er hat uns angeschimpft, wir wären nur hier, um das Land auszukundschaften und in Erfahrung zu bringen, wie es um die Verteidigung steht. Aber wirklich, das war das Letzte was wir wollten, wir hatten doch einfach nur Hunger und wollten zurück nach Hause gehen… Aber der Herrscher ließ überhaupt nicht mit sich reden. Er hat nur durch seinen Dolmetscher gesprochen und dann sind wir auch noch ins Gefängnis geworfen worden. Wir haben ihm sogar von unserem Vater und von Benjamin und auch vom toten Josef erzählt. Aber der ließ nicht mit sich reden… Er meinte, wir sollen den jüngsten Bruder mitbringen, damit wir beweisen, dass wir ehrliche Menschen sind.

Josef:

Dass die mich nicht erkannt haben, hat mich echt traurig gemacht. Was soll ich jetzt nur mit denen machen? Irgendwie sind es meine Brüder und ich habe sie doch lieb, aber ich möchte auch, dass sie verstehen, wie es mir ergangen ist und dass sie verstehen, dass es nicht einfach für mich war. Also habe ich sie erstmal drei Tage im Gefängnis gelassen. Ich musste mir was einfallen lassen. Danach habe ich zu ihnen gesagt, dass sie Getreide kaufen können und auch nach Hause gehen dürfen, außer einer von denen. Einer sollte hierbleiben und sie sollen den jüngsten Bruder mitbringen. Vielleicht merken sie dann, wer ich bin oder so…

Ruben:

Jetzt sollen wir auch nochmal wiederkommen? Echt? Und mit Benjamin? Wie sollen wir das denn unserem Vater erklären? Der ist doch immer noch in Trauer um Josef. Der wird Benjamin niemals rausrücken. Ich denke, das passiert jetzt alles nur, weil wir Josef damals verkauft und Vater angelogen haben… Wir hätten doch die Wahrheit sagen sollen. Vielleicht hätte Josef sich durch Reden geändert oder so…

Och Mann, ist das alles verfahren.

Josef:

Das konnte ich nicht mit anhören. Dabei habe ich richtig geweint… Aber ich bleibe dabei, Simeon bleibt hier. Den sperre ich ein. Aber ich werde etwas Anderes für sie tun. Ich gebe ihnen das Getreide mit und weil ich kein Teil von ihrem Blutgeld oder so haben möchte, stecke ich ihnen das Geld wieder oben in den Sack. Damit werden sie nicht rechnen. Vielleicht erkennen sie dann ja, wer ich bin und dass ich nicht völlig unfreundlich bin.

Ruben:

Und dann sind wir wirklich wieder aufgebrochen zurück zu unserem Vater Jakob… Aber ohne Simeon… Oh Mann. Das war eine Reise und das Beste, oder das Verrückteste ist, dass wir dann zu Hause unsere Säcke aufgemacht haben und da war dann tatsächlich auch unser Geld wieder drin. Wir haben uns echt beschämt angeguckt. Geld war noch da, aber unser Bruder nicht…

Jakob war darüber so sauer. Er hat angefangen zu weinen… Erst Josef und jetzt auch noch Simeon, meinte er. Wie viele meiner Söhne soll ich denn noch verlieren?

Die andere Idee

Die Geschichte lässt sich gut mit Figuren erzählen. Dafür eigenen sich Figuren, deren Arme und Beine sehr beweglich sind (Playmobil ist nicht gut, aber Egli Figuren gehen gut). Mit diesen Figuren wird nun die Geschichte nachgespielt und dabei vor allem auf die Haltung der handelnden Personen eingegangen. Josef, der der Herrscher ist, die Brüder, die sich verbeugen. Die Brüder, die ins Gefängnis müssen. Josef, der traurig ist. Die Brüder, die wieder aufbrechen. Auch der Weg, den sie so zurücklegen, lässt sich gut darstellen. Alternativ können auch „leere Gesichter“ verteilt werden (siehe Arbeitsblatt) und die unterschiedlichen Gefühle der Brüder und Josefs gemalt werden.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Geschichte kann mit Hilfe des Arbeitsblattes wiederholt werden. Wenn es nicht bei der anderen Idee gebraucht wurde. Dabei geht man die einzelnen Situationen der Geschichte durch und malt die Gesichter so, wie die handelnden Personen sich wahrscheinlich gefühlt haben.

Gespräch

Das Gespräch findet in der Form des „Stummen Gesprächs“ statt. Dabei werden im Raum, am besten auf Tischen, Plakate ausgelegt. Auf diese Plakate werden die unten folgenden Thesen und Sätze geschrieben. Die Jungscharler bekommen dann einen Stift und können entweder die Sätze oder auch einen Kommentar der anderen kommentieren. Nach einer gewissen Zeit, dabei kommt es auf die Jungscharler an, werden die Plakate gesammelt und nochmal vorgelesen.

Thesen:

  • Was hättest du an Josefs Stelle getan?
  • Warum ist entschuldigen gut/nicht gut?
  • Wer sich entschuldigt, ist stark.
  • Vergeben ist hilfreich.
  • Man muss sich immer entschuldigen.
  • Wer angefangen hat, ist schuld.
  • Die Brüder müssen alles wieder gut machen.

Merkvers

Entscheidet für euch, ob ihr die lange oder die kurze Version lernen wollt:

(Seid vielmehr gütig und barmherzig zueinander.) Vergebt einander, wie Gott euch durch Christus vergeben hat. Epheser 4,32b

Setzt euch in einen Stuhlkreis. 1 Kind steht neben dem Stuhlkreis vor einer Flipchart. Die anderen Kinder können die Flipchart nicht sehen.

Bringt kleine Zettel mit. Auf jedem Zettel steht ein Wort des Merkverses. Gebt die Zettel der Reihenfolge nach durch den Stuhlkreis. Jedes Kind klappt den Zettel auf, liest das Wort und versucht, sich die Worte in der richtigen Reihenfolge zu merken. Das Kind vor der Flipchart nimmt den Zettel und schreibt das Wort auf. Dann wird der nächste Zettel durch den Kreis gegeben.

Sind alle Zettel durchgegeben worden, sagen alle Jungscharler gemeinsam den Satz. Anschließend dreht das Kind die Flipchart um – stimmt der Satz?

Der Merkvers kann dann noch einige Male wiederholt werden, bis er sitzt.

Als besondere Herausforderung können die Kinder im Kreis herum den Merkvers aufsagen, wobei jeder nur ein Wort des Satzes sagt.

Gebet

Lebendiger Gott,

Danke, dass du uns so annimmst, wie wir sind. Danke, dass wir uns bei dir nicht verstellen müssen. Bitte hilf du uns ehrlich zu sein, dann, wenn es uns besonders schwerfällt. Hilf uns, auf andere zuzugeben und um Entschuldigung zu bitten und die Entschuldigung von anderen anzunehmen. Amen.

Kreatives

Um zu verdeutlichen, dass die Geschichte zwei Seiten – Angst und Gnade – hat, wird ein Bild gebastelt, in dem beide Wörter auftauchen, je nachdem, von welcher Seite geschaut wird.

Material:

  • drei gleichgroße Blätter (eins davon ein stärkerer Bogen)
  • Lineal
  • Schere
  • Kleber

Auf das eine Blatt wird Angst, auf das andere Gnade geschrieben. Das stärkere Papier wird so gefaltet, dass eine Treppe entsteht. Dabei sollte ein Streifen 1 cm breit sein. Nun werden die beiden anderen Zettel auch in 1 cm breite Streifen zerschnitten. Dann werden die Streifen abwechselnd auf das gefaltete Papier geklebt. Je nachdem, von welcher Seite man nun guckt, steht auf dem Bild entweder Angst oder Gnade.

Spielerisches

Katze fang die Maus

Alle Kinder fassen sich an den Händen und bilden einen Kreis. Einer ist die Maus und geht in den Kreis hinein. Ein weiteres Kind ist die Katze und geht außerhalb des Kreises. Sie versucht nun, in den Kreis hinein zu kommen und die Maus zu fangen. Die anderen Kinder versuchen, sie durch Arme hoch und runter oder das schnelle Zusammenstellen davon abzuhalten. Ist die Maus gefangen, wird sie danach zur Katze oder es wird anders durchgewechselt.

Rätselhaftes

Ihr könnt das Rätsel aus dem Anhang machen und den Brüdern den Weg nach Hause zeigen.

(T)Extras

Lieder:

  • Ich will nicht mehr sagen ich kann das nicht
  • Absoluto guto
  • WWJD

Das Ziel

Starter

Mit Jesus zu leben ist herausfordernd. Es gilt, herauszutreten aus der bequemen Beobachterrolle, um das zu tun, was Jesus möchte.

Checker

Barmherzigkeit klingt eher wie etwas für Schwächlinge. Aber das Gegenteil ist der Fall. Man braucht starke Arme und ein großes Herz.

Der Text an sich

Dieser Bibelvers ist Teil der so genannten „Feldpredigt“ (Verse 17-49)
Nachdem in Vers 17 viele Menschen „aus ganz Judäa, Jerusalem und dem Küstenland von Tyrus und Sidon“ zuhören, hat Jesus ab Vers 20 ganz gezielt seine Jünger vor Augen.
Ihnen predigt er die „Seligpreisungen“ (20-23).
Dann warnt er eindringlich vor Einstellungen und Situationen, die für die Jünger gefährlich werden können (Vers 24-26).

Schließlich richtet er sich in Vers 27ff. an die, die wirkliches Interesse an seiner Botschaft haben („die ihr zuhört“). Dies mögen Menschen über den engen Jüngerkreis hinaus sein, Menschen, die es mit Jesus und seiner Botschaft ernst meinen. Ihnen kann er nun Dinge sagen, die herausfordernd sind. Hier ist deutlich zu spüren, dass sich die Botschaft Jesu zum Teil krass von den Gepflogenheiten der damaligen Zeit unterscheidet:

In der Parallelstelle in Matthäus 5, der so genannten Bergpredigt, steht im Vers 43f.: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ,Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Ich aber sage euch: ,Liebt eure Feinde …‘.“

In den folgenden Versen wird dann dieser neue Umgang mit schwierigen, unangenehmen, belastenden Menschen ausgeführt: Das lässt sich mit Stichworten ausdrücken: Liebe üben, Gutes tun und leihen, ohne Lohn dafür zu erwarten. Die Herzenshaltung wird den ganzen Menschen prägen (Vers 43-45).

Diese Feldrede endet dann damit, dass Jesus die, die diese Worte hören und befolgen, mit dem Mann vergleicht, der sein Lebenshaus auf ein solides Fundament baut (Vers 46-49).

Der Vers 36, die Jahreslosung, ist in der Feldrede die zentrale Aussage, der Kern der Botschaft. Er fasst all das zusammen, bündelt, was vorher ab Vers 27 und nachher bis Vers 42 gesagt ist. Barmherzigkeit ist die Grundlage allen Handelns, die Herzenshaltung, die Motivation, der Lebensstil.

Barmherzigkeit wird von Käte Hamburger (Philosophin und Literaturwissenschaftlerin) 1985 so definiert: „Barmherzigkeit als tätige Nächstenliebe. Der Nächste sei jeweils der, den der Mensch durch barmherziges Handeln zu seinem Nächsten machte. Mitleid sei hingegen keine Charaktereigenschaft, sondern gehöre dem menschlichen Gefühlsleben an. Barmherzigkeit bezeichnet somit eine existenzielle Betroffenheit im Innersten und ein Tun, das mehr ist als bloßes Gefühl des Mitleidens“ (aus Wikipedia, aufgerufen am 19.10.2020).

Nicht nur das Herz nimmt die Situation wahr, sondern der Arm handelt, um die Situation zu verändern.

Im Gegensatz zu anderen Religionen, die durch Opfer und kultische Handlungen ihren Gott / ihre Götter gnädig, barmherzig stimmen müssen, ist unser Gott von sich aus barmherzig und wir sollen sein wie er. Nicht wir müssen Gott gnädig stimmen, damit er uns gnädig ist, sondern er ist es (Psalm 103,8) und wir sollen, können es deshalb auch sein.

Nicht nur im Christentum und Judentum, sondern auch im Islam wird die Barmherzigkeit als herausragende Eigenschaft Gottes angesehen. Der Gott des Judentums und des Christentums fordert jedoch zur Liebe und Barmherzigkeit zu allen Menschen auf, nicht nur zu Gleichgesinnten.

Der Text für mich

Die gesamte „Feldrede“ Jesu (Lk 6,17-49) ist eine Herausforderung. Wie in einer Regierungserklärung stellt Jesus besonders ab Vers 27 einen Katalog auf, nach dem wir in seinem Sinne handeln sollen. Unmissverständlich stellt er dar, wie er sich ein Zusammenleben vorstellt, wie wir in seinem Herrschaftsbereich mit anderen umgehen sollen. In manchen Punkten unterscheidet sich das total von dem, was gesellschaftlich gelehrt wird. Hier ist nicht von Ellenbogenmentalität die Rede, die man haben müsste, um es zu etwas zu bringen. Bei Gott werden wir belohnt, wenn wir in seinem Sinne handeln (Vers 35+38).

Unsere Gesellschaft lebt in einem Widerspruch:
Barmherzigkeit scheint gerade im Berufsleben nicht möglich zu sein. Einer will oder muss besser, stärker sein als der andere. Barmherzigkeit klingt nach Schwäche. Wer barmherzig ist, scheint der Dumme zu sein, zu defensiv.
Dann wiederum sind die hoch angesehen, die Barmherzigkeit leben (z. B. Mutter Theresa).
Und wir wünschen uns sehnlichst, selbst barmherzig behandelt zu werden.
Es ist gut zu wissen, dass diese Barmherzigkeit (auch „Fürsorge“ genannt) ein grundlegender Aspekt unseres Sozialstaates ist.

Der Text für dich

Starter

Das Wort „barmherzig“ kommt nicht unbedingt in deinem täglichen Sprachgebrauch vor. Du würdest vielleicht lieb, nachsichtig, mitfühlend sagen. Ist es dir sogar peinlich, barmherzig, fürsorglich zu sein? Klingt das für dich nach Schwäche, vielleicht sogar erniedrigend, fürsorglich zu sein? Barmherzigkeit ist aber etwas ganz Großes. Barmherzige Menschen sind keine Weicheier. Sie haben nicht nur rührselig Mitleid, sondern sie packen an, z. B. die Not zu lindern, Ungerechtigkeit zu beenden, die Spirale des Hassens zu durchbrechen.

Gott selbst ist barmherzig. Nicht wir müssen ihn gnädig, barmherzig stimmen, wie das in manchen anderen Religionen der Fall ist. Sondern er ist die Barmherzigkeit in Person. Wenn Gott nicht barmherzig wäre, sondern so gnadenlos, wie wir manchmal mit anderen umgehen, dann hätten wir nichts zu lachen. Und genau so, wie er barmherzig ist, so sollen wir es auch sein: Unser Herz öffnen für andere, uns für sie einsetzen, ihnen vergeben, ihnen helfen.

Checker

Bei diesem Vers merken wir spätestens, dass es nicht reicht, viel über Jesus zu wissen und sonst so zu leben, wie alle um dich herum. Jesus möchte, dass du gegen den Strom schwimmst. Jesus fordert dich auf, dein Herz, dein Mitgefühl groß werden zu lassen. Und dann sollst du dich für deinen Freund – aber auch für den, den du nicht leiden kannst (deinen Feind) – einsetzen. Er will, dass du barmherzig bist. Auf vielerlei Arten. Lies dazu die Verse 27-45. Gott selbst macht es uns vor.

Der Text erlebt

Material siehe unten

Hinführung

Idee 1

Alle rennen im großen Kreis am äußersten Rand des Raumes nebeneinander und hintereinander her. Ein Mitarbeitender steht in einer Ecke und tippt einem Vorüberlaufenden auf die Schulter. Der beginnt nun sofort, gegen den Strom zu rennen. Dabei versucht er, mit niemandem zusammen zu stoßen, aber einzelne freundlich am Arm zu berühren. Jeder, der berührt wurde, schlägt nun auch seine Richtung ein. Dies geht so lange, bis alle die Richtung geändert haben. Dann tippt der Mitarbeitende wieder jemanden an.

Idee 2

Gegenteiltag: Manchmal wird etwas deutlicher, wenn man das Gegenteil davon aufzeigt.

Sucht zu folgenden Worten jeweils das am besten passende Gegenteil:
Weich, gnädig, nachsichtig, sanftmütig, hart, brutal, eisig, unsozial, grausam, mitleidig, fürsorglich, hilfsbereit, freigiebig, liebevoll, freundlich, sanft, tolerant, mitfühlend, barmherzig, lieb.

Verkündigung

Verkündigungsart: Gruppenarbeit

Jeder erhält eine Bibel (GNB) und schlägt Lukas 10,25-37 auf. Gemeinsam wird diese Geschichte gelesen.

Die Gruppe teilt sich in vier Teams. Jedes Team bekommt eine Aufgabe:
Schreibt eine moderne Version dieser Geschichte aus der Sicht

  • der Räuber – sie sind erbarmungslos, brutal
  • des Überfallenen – er wird erniedrigt, fertig gemacht, ist hilflos
  • des Priesters oder des Leviten (Tempeldiener, Küster) – sie sind ignorant, egoistisch
  • des Wirtes – er hilft für Geld

und verwendet so viele passende Adjektive wie möglich.

Die andere Idee

Spontantheater: Aus der Gruppe melden sich spontan Kinder, die die Rolle der Räuber, des Überfallenen, des Priesters, des Leviten, des Samariters, des Esels, des Wirtes übernehmen.
Ein Mitarbeitender liest den Text aus Lukas 10,25-37 langsam vor. Die Kinder spielen ab Vers 30 jeweils ihre Rolle pantomimisch mit.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Teams aus „Verkündigung“ stellen ihre Geschichten der gesamten Gruppe vor.

Nach jeder Version werden die verwendeten Adjektive herausgesucht, ggf. passende hinzugefügt. Jedes Team erstellt davon eine Liste. Am Ende werden die Listen der Teams miteinander verglichen.
In welcher Rolle würden sich die Jungscharler wohlfühlen? Welche ärgert sie?

Bei Idee 2 wird hier nachgefragt: Wie charakterisiert ihr die Räuber, den Überfallenen, den Priester, den Leviten, den Samariter, den Wirt. Nennt jeweils passende Adjektive

Gespräch

Unversehens finden wir uns in der Rolle der Räuber wieder. Gnadenlos machen wir andere nieder, wollen besser dastehen als sie, machen mit, wenn andere ausgegrenzt werden.
Auch die Rolle des Priesters und des Leviten ist uns nicht fremd. Allzu oft gehen wir am Leid anderer vorüber, ignorieren sie.
Der Samariter gefällt uns. Aber so zu sein wie er erfordert Mut. Er wusste nicht, ob die Räuber ihn in Ruhe lassen würden. Er musste mit Zurückweisung rechnen. Denn der Verwundete in der Geschichte war einer, der nichts mit Samaritern zu tun haben wollte.

Der Wirt hat für Geld geholfen. Gehören wir auch zu denen, die nur das tun, wofür sie bezahlt werden, die nur helfen, wenn sie eine Belohnung dafür bekommen? Erwarten wir nicht mindestens einen Dank oder ein Lob?

Jetzt schlagen alle ihre Bibeln unter Lukas 6,36 auf.

Jesus fordert seine Jünger dazu auf, barmherzig zu sein. Was verstehen die Jungscharler unter dem Wort? Anhand der Definition aus „Der Text an sich“ wird der Begriff erklärt. Die Worte aus „Gegenteiltag“ und den Teamlisten werden erneut aufgegriffen. Nun werden Situationen aus dem Alltag der Jungscharler gesucht, in denen Barmherzigkeit erforderlich wäre oder gelebt wurde.

Auf diese Weise zu handeln erfordert Überwindung, Mut und Kraft. Jesus selbst gibt uns diese Kraft. Er gibt uns Rückendeckung, stärkt uns den Rücken. Er liebt uns aus vollem Herzen. Auch er bewegt seinen starken Arm, um für uns da zu sein. Von dieser Liebe können wir verschwenderisch weitergeben. Siehe dazu Lukas 6,45. Das Herz voller Liebe bewegt unsere Arme. Das heißt Barmherzigkeit.

„Streben wir stets danach, unsere Herzen wachsen zu lassen, denn je ausladender die Äste einer Eiche, umso mehr Zuflucht bieten sie.“ (Richard Jefferries 1848-1887)

Merkvers

Versucht, den Vers Lukas 6,36 rückwärts, also von hinten nach vorne, zu lesen, vielleicht sogar auswendig zu lernen. Das kann das Jahr über euer Geheimcode sein, um euch an die Challenge zu erinnern.

Oder:

Schreibt den Merkvers mit der linken Hand (Linkshänder mit der rechten Hand) auf. Ihr merkt, das, was da steht, kann man nicht einfach so „mit Links“ erledigen.

Gebet

Friedensgebet (Franz von Assisi):

Oh Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens.
Dass ich Liebe übe, da wo man mich hasst;
dass ich verzeihe, da wo man mich beleidigt;
dass ich verbinde, da wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, da wo Irrtum herrscht;
dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel ist;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Oh Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens. Amen

Kreatives

„Challenge für das Jahr“ – Schachtel

Die Schablonen werden auf buntes Tonpapier DIN A 4 kopiert. Alles wird entlang der durchgezogenen Linien ausgeschnitten. Auf den Deckel wird die Jahreslosung (die Challenge für das Jahr) geschrieben. Dann wird alles entlang der gestrichelten Linien gefaltet und durch die schraffierten Felder zusammengeklebt. Der Deckel kann noch mit bunten Dekorationssteinchen, Stickern o.ä. beklebt werden. In die Schachtel kommen leere Zettel.

Spielerisches

„Mensch ärgere dich nicht“ mal anders

Das bekannte Spiel wird zunächst ganz normal gespielt. Aber anstatt den anderen rauszuwerfen, darf der betroffene Mitspieler die Anzahl an Feldern vorwärts gehen, mit der er getroffen wurde. Trifft er dann auch selbst auf einen anderen Mitspieler, darf der auch die entsprechende Zahl nach vorne springen.

„Bibel hoch“

Alle haben eine Bibel in der Hand. Beim Ruf des Mitarbeiters „Bibel hoch“ strecken alle ihre Bibel geschlossen in die Höhe. Nun nennt der Mitarbeiter eine Bibelstelle und sofort schlagen alle diese Stelle nach. Wer sie zuerst gefunden hat, reckt seine Bibel wieder hoch, behält aber dieses Mal einen Finger zwischen den entsprechenden Seiten. Wenn alle Bibeln nach oben gereckt sind, liest einer dann den Vers vor.

Ps 103,13; 2. Mose 34,6; 2. Chr. 30,9; Neh 9,17; Ps 78,38; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 116,5; Micha 7,18; 1. Petrus 3,8

Rätselhaftes

Lückentext: (siehe Arbeitsblatt)

Der Text der Geschichte des „barmherzigen Samariters“ ist mit Lücken versehen, die mit passenden Adjektiven gefüllt werden sollen. An manchen Stellen passen auch mehrere. Unter dem Text stehen Adjektive zur Auswahl. Besondere Herausforderung: Jedes Adjektiv darf nur einmal verwendet werden.

(T)Extras

Lieder

  • Sei ein lebend‘ger Fisch
  • Ich stehe fest auf dem Fels
  • Einen Regenbogen
  • Hand in Hand
  • Ich will nicht mehr sagen
  • Komm, wir wollen Freund sein
  • Wenn man tut, was Gott gefällt
  • Wer liebt, gewinnt

Aktionen

Die Jahreslosung ist eine „Challenge für das Jahr“.

Im Jungscharraum wird ein Plakat mit der Jahreslosung aufgehängt. Die Jungscharler, die sich an der Challenge beteiligen, schreiben ihren Namen mit Edding auf das Plakat. Sie haben damit die Challenge, die Herausforderung, angenommen, das Jahr hindurch barmherzig zu sein und dies auch zu dokumentieren. Solche Taten könnten sein

  • jemandem zu helfen, der beim Schlittschuhlaufen auf der Eisbahn gestürzt ist.
  • einem Mitschüler beizustehen, der von anderen ausgelacht wird.
  • den Kontakt suchen zu jemandem, der Außenseiter ist.
  • einem schwierigen Nachbarn etwas helfen. Z. B. Schnee schieben, die Straße kehren, ohne auf ein Dankeschön oder eine andere Gegenleistung zu hoffen.
  • usw.

Die jeweiligen barmherzigen Taten notieren die Jungscharler auf einen der Zettel aus der „Challenge-Box“ (siehe „Kreatives“). Im Laufe des Jahres wird diese Box immer mal wieder aufgegriffen. Am Ende des Jahres wird es eine Belohnung geben für alle, die sich beteiligt haben.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Josef. In insgesamt 8 Lektionen geht es um Josefs Familiengeschichte, die Hochs und Tiefs seines Lebens, Verrat, Intrige, Träume und Wunder und darum, dass Gott am Ende alles gut macht.

Ergänzend als Lektion 1 ein Stundenentwurf zur Jahreslosung Lk 6,36.

Lektion 2 1. Mose 37,1-11 Getreide und Gestirne

Lektion 3 1. Mose 37,12-36 Verraten und verkauft

Lektion 4 1. Mose 39 Abgehauen und bestraft

Lektion 5 1. Mose 40 + 41 Ähren und Kühe

Lektion 6 1. Mose 42 Angst und Bange

Lektion 7 1. Mose 43 + 44 Noch einmal Angst und Bange

Lektion 8 1. Mose 45 Versöhnung und Freude

Lektion 9 1. Mose 50,1-20 Rückblick und Ausblick

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Diese Themenreihe enthält Gruppenstundenentwürfe für Jungscharen zur 2.Missionsreise von Paulus. Dabei werden Ereignisse bearbeitet, die in den Städten Philippi, Thessalonich, Athen und Korinth stattgefunden haben.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Apostelgeschichte 17,1-9

Das Ziel

Starter

Im Zusammenleben mit Gott geht man durch Höhen und Tiefen. Aber man kann gewiss sein, dass er mit einem geht.

Checker

Leute, die einen schlechtreden wollen, haben oft falsche Absichten, die sie nicht preisgeben.

Der Text an sich

Obwohl Paulus und Silas in Philippi auf heftige Maßnahmen gegen sie gestoßen sind, kommen sie nicht entmutigt nach Thessalonich, um dort in der Synagoge die Gute Botschaft zu verkünden. Am Sabbat versammelten sich dort die Juden zu Textlesungen. Paulus will die Juden aus Thessalonich nun anhand ihrer Schriften überzeugen, dass Jesus der verheißene Retter ist. Im Gegensatz zu den Christen glauben die Juden, dass der Messias noch kommen wird und wenige ließen sich von Paulus überzeugen.
Die im Text erwähnten Gottesfürchtigen Griechen waren Griechische Nichtjuden, die aber zu der jüdischen Gemeinde hielten und teilweise jüdische Gesetze verfolgten. Viele von ihnen glaubten das, was Paulus sagte.
Daraufhin wurden die Juden aus Thessalonich von Eifersucht gepackt, da wichtige Personen diesen Kreis verließen. Aus diesem Eifer heraus verursachten sie eine Unruhe.
Als die aufgebrachte Menschenmenge mit Jason vor die Stadtobersten treten, behaupten die Juden, dass die Christen die Welt durcheinander bringen, die Gesetze des Kaisers missachten und Jesus als König bezeichnen. Jesus wird teilweise als König der Juden bezeichnet und die Christen folgten einem höheren Gesetz den dem des Kaisers, nämlich folgten sie den Lehren von Jesus Christus.
Aber im Text erfahren wir, dass dies nicht die Gründe sind, warum die Juden aufgebracht sind – die Juden sind eifersüchtig, dass sich einflussreiche Griechen aus ihrer Gemeinde den Christen anschließen.
Paulus und Silas verlassen nach den Anschuldigungen die Stadt, weil sie dort nicht mehr willkommen sind.

Der Text für mich

Manchmal kann die christliche Kinderarbeit frustrierend sein: man investiert all seine Zeit und Motivation in die Arbeit, doch am Ende kommen doch nicht so viele Kinder, wie man es sich erhofft oder Dinge laufen nicht wie geplant. Man stößt auch auf Hindernisse wie Paulus damals. Aber wir sollen uns nicht entmutigen lassen. Wir tun diese Arbeit nicht für uns oder um anderen Menschen zu gefallen. Wir machen es aus der Gewissheit der Guten Nachricht heraus und um Gott zu dienen. Und auch, wenn unsere Mühen erfolglos scheinen, ist es wichtig, nicht aufzugeben. Paulus wurde immer wieder abgewiesen und vertrieben, doch ließ sich nicht entmutigen. Seine Arbeit war nicht erfolglos. Aus denen, die Paulus in Thessalonich bekehren konnte, ist in einigen Jahren eine frohe Gemeinde entstanden, die ein Vorbild für die Gläubigen der Region war. Ihr könnt gewiss sein, dass ihr euren Teil der Arbeit erledigt und Gott sich um den Rest kümmert.

Der Text für dich

Starter

Manchmal laufen die Dinge nicht so wie geplant: ein Lehrer fragt in einem Test eine Frage, auf die man nicht vorbereit ist, man verletzt sich vor einem wichtigen Fußballspiel oder jemand aus der Familie wird krank. Solche Zeiten können sehr schwierig sein und man fragt sich, ob das überhaupt Gottes Plan sein kann und er noch bei einem ist.
Bei Paulus läuft nichts so wie geplant: Er muss aus Philippi gehen und kommt dann ungeplant nach Thessalonich, wo er von den Leuten angezeigt wird und auch hastig weiterziehen muss. Aber seine Motivation schwand nicht, weil er wusste: Gott geht mit mir und er hat einen Plan für mich, auch wenn ich mich dabei nicht immer gut fühle. Und auch aus dieser schwierigen Situation hat sich etwas Gutes entwickelt: Eine starke Gemeinde hat sich in Thessalonich gebildet.
Wir können uns also hundertprozentig darauf verlassen, dass Gott einen Plan für uns hat und die Dinge im Positiven enden können, auch wenn sie in dem Moment schlecht erscheinen.

Checker

Wenn man als Kind besondere Auffälligkeiten hat, werten diese oft von Gleichaltrigen genutzt, um sich über den anderen lustig zu machen: Sommersprossen, eine lange Nase, große Füße, usw. Wenn man an Jesus glaubt, dann kann das oft passieren, dass andere Kinder beleidigende Sachen darüber sagen. Da kann man als Kind leicht ins Zweifeln kommen, wenn alle Klassenkameraden es komisch finden, dass man an einen Gott glaubt. Dabei sind die Ursachen der Beleidigungen bei den Kindern oft nicht ersichtlich.
Die Gemeindemitglieder brachten die Christen Paulus, Silas und Jason vor die Stadtältesten, weil sie meinten, dass diese die Gesetze nicht befolgten und einen anderen König neben dem Kaiser hätten. Dabei war der eigentliche Grund der Juden aus Thessalonich ihre Eifersucht.
Man sollte sich also immer bewusst sein, dass Leute, die einen beleidigen, oft andere Absichten haben, als dass man ihnen nicht gefällt.  

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Blindenparcours

Bei dieser Idee muss von einem Mitarbeiter ein Parcours aufgebaut werden, durch den ein Kind mit Augenbinde durchgeführt werden soll. Die Schwierigkeit kann je nach Alter der Kinder angepasst werden. Am besten sollte der Parcours in einem Raum sein, in dem die Kinderstunde/Jungschar nicht stattfindet, damit die Kinder den Parcours im vorher nicht sehen können. Der Mitarbeiter fragt die Kinder am Beginn der Stunde, ob sich eine Person von ihnen freiwillig meldet, um mit verbundenen Augen von dem Mitarbeiter oder einem anderen Kind durch einen Parcours geführt zu werden. Dem Kind, das sich gemeldet hat, werden die Augen verbunden und es wird in den Raum mit dem Parcours geführt. Das Kind wird am festgelegten Start platziert. Daraufhin stellt sich die Person, die das Kind leitet, an den Seitenrand des Parcours und beginnt, das Kind mit seiner Stimme bis an die Ziellinie zu führen. Die Aufgabe ist es, dass das Kind dabei kein Hindernis berührt. Wenn das Kind die Ziellinie erreicht, kann es die Augenbinde abnehmen und beschreiben, wie es sich bei der Aufgabe gefühlt hat. Bei Bedarf kann man das Spiel wiederholen und den Parcours etwas verändern.

Idee 2: Optische Täuschungen

Man zeigt den Kindern einige optische Täuschungen und fragt sie, was sie darauf erkennen können. Bei optischen Illusionen wird der Sehsinn getäuscht, also werden die Bilder anders wahrgenommen, als sie eigentlich aussehen. Nachdem die Kinder also beschrieben haben, was sie erkennen können, wird aufgelöst, dass es sich um eine Täuschung handelt. Bei manchen Bildern kann man auch fragen, ob sie erkennen, wie es zu der Täuschung kommen könnte. Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen, aber das kann man erst bei genauerem Hinsehen erkennen.

Verkündigung

Sketchboard

Bei der Methode vom Sketchboard wird während des Erzählens der Geschichte ein Bild gemalt. Am Beginn sind nur einige Striche zu sehen und der Rest wird Schritt für Schritt hinzugefügt. Dafür sind keine künstlerischen Fähigkeiten nötig. Bevor man die Geschichte vor den Kindern erzählt, muss man die Szene vormalen. Beim Malen kann man sich Zeit lassen, denn für die meisten Kinder ist es sehr spannend zu sehen, wie das Bild entsteht.  Am besten benutzt man ein großes Blatt Papier, beispielsweise A1, sodass alle Kinder das Gemalte gut sehen können. Anstatt auf Papier, kann man aber auch auf einer Tafel malen.
Vor der Jungscharstunde probiert man das Malen am besten einmal aus, damit man sich merkt, wann was gemalt wird.

Heute geht es um einen Mann, der eine besondere Aufgabe hatte. Wer könnte das wohl sein? Ich schreibe euch mal seinen Namen auf. Aber passt gut auf, ich schreibe es in einer Art Geheimschrift, die ist nicht so einfach zu lesen. Den Namen Paulus schreiben. Sein Name war Paulus. Und seine Aufgabe war es, durch die Welt zu reisen und Leuten von Jesus zu erzählen. Jesus in Sprechblase schreiben. Und so hat sich Paulus auf den Weg gemacht. Pfeil malen. Und eines Tages kam er in eine große Stadt. Tür und Fenster in Häuser malen. Und diese Stadt hieß Thessalonich schreiben Thessalonich. In dieser Stadt gab es eine jüdische Gemeinde. Grünen Männchen Köpfe malen. Juden sind Leute, die an den gleichen Gott glauben wie Christen, aber sie glauben nicht an Jesus. Paulus ist in die Gemeinde der Juden in Thessalonich gegangen und hat dort vor den Leuten gesprochen. Rednerpult malen. Er hat ihnen von Jesus erzählt, und gesagt, dass er am Kreuz für die Menschen gestorben ist. Kreuz malen. Fast alle Mitglieder der Gemeinde glaubten ihm nicht. Kreuze machen. Aber in der Gemeinde waren auch einige andere Leute aus der Stadt. Blauen Männchen Köpfe malen. Viele von ihnen glaubten Paulus und wollten sich ihm anschließen. Klammer um blaue Männchen malen. Unter ihnen waren auch reiche Leute, die in der Stadt etwas zu sagen hatten. Das sind die Leute mit den Ketten um den Hals. Ketten malen. Da wurden die Leute aus der Gemeinde ziemlich eifersüchtig. Blitz malen. Sie dachten sich: „Wegen Paulus wenden sich die Leute von uns ab! Aber wir wollen, dass sie in unserer Gemeinde bleiben!“ Deswegen verursachten sie einen Aufstand. Schilder malen. Sie wollten, dass Paulus aus der Stadt geht. So gingen sie gemeinsam zu dem Haus, wo Paulus während seiner Zeit in Thessalonich schlief. Pfeil und Haus malen. Während dem Weg schlossen sich auch andere Leute der Menge an. Schwarze Männchen malen. Aber als sie dort ankamen merkten sie, dass Paulus gar nicht da war. Die einzige Person in dem Haus war Jason. Jason schreiben. Er war der Mann, dem das Haus gehörte. Die Menge nahm Jason mit. Pfeil malen. Sie gingen mit ihm vor das Gericht. Waage malen. Zu dem Gericht geht man, wenn jemand etwas Böses gemacht hat und die Leute dort entscheiden über die Strafe. Die Juden aus Thessalonich sagten: „Die Christen, die in unsere Stadt gekommen sind bringen alles durcheinander! Wie ein Wirbelsturm! Wirbelsturm malen. Und sie folgen nicht unserem König! Krone malen und durchstreichen. Die Christen haben ihren eigenen König, Jesus!“ Das war damals ein Verbrechen, und deswegen musste Jason Geld bezahlen, damit er wieder gehen durfte. Geldbeutel malen. Aber kommen wir jetzt zurück zu Paulus. Pfeil malen. Paulus musste auch aus der Stadt, weil die meisten Leute gegen ihn waren. Aber, Paulus zog weiter! Pfeil malen. Paulus gab nicht auf. Er wollte weiter Leuten von Jesus erzählen! Und wisst ihr, warum Paulus so mutig war, und immer weiterzog und seine Motivation nicht verlor? Er wusste eins: Gott geht mit mir schreiben . Gott geht mit mir! Er wusste, dass er nicht alleine ging sondern Gott immer bei ihm war und auch in schlechten Zeiten mit ihm geht.

Die andere Idee

Zwei Personen unterhalten sich über den Besuch von Paulus: eine Person der Gemeinde, die Paulus geglaubt hat und Christ geworden ist und eine Person, die nicht überzeugt wurde und mit an dem Aufstand beteiligt war. Während des Gespräches soll die Situation geschildert werden und geklärt werden, warum Paulus aus der Stadt gehen musste. Später soll auch von der zweiten Person zugegeben werden, dass sie eigentlich nur eifersüchtig war.

Der Text gelebt

Wiederholung

Hierbei kann man Gegenstände, die als Zeichnungen der Geschichte vorkommen, in echt mitbringen und die Kinder fragen, wie die Gegenstände in der Geschichte vorkamen und was dann geschehen ist. Gut dafür geeignet sind: eine Bibel für Paulus, der herumreist und Leuten von Jesus erzählt; eine Goldkette für die einflussreichen Griechen, die Paulus geglaubt haben; Protestschilder für die aufgebrachten Gemeindemitglieder; eine Waage für das Gericht, vor dem die Christen angeklagt wurden; ein Geldbeutel für das Geld, dass Jason bezahlen musste und ein Pappstraßenschild dafür, dass Paulus weiterzog.

Gespräch

Hier bekommt jedes Kind einen Zettel. Dann fragt der Mitarbeiter die Kinder, ob jemand anderes schonmal etwas Gemeines über sie gesagt hat. Die Kinder können dies dann in der Runde ansprechen oder auch leise auf ihre Zettel schreiben.
Wenn jedes Kind damit fertig ist, wird gefragt, was denn die Juden aus Thessalonich über die Christen gesagt haben. Dann kann gefragt werden, ob sie das denn so gemeint haben. Am Ende erklärt der Mitarbeiter, dass die Leute es nur gesagt haben, weil sie neidisch auf Paulus waren.
Genauso stimmen oft die Sachen, die über die Kinder gesagt werden überhaupt nicht. Dann können die Kinder die Zettel, mit den schlechten Sachen, die über sie gesagt wurden, zerreißen.

Merkvers

Wenn ich mitten durch Gefahr gehen muss, erhältst du mich am Leben. Du nimmst mich in Schutz vor der Wut meiner Feinde, deine mächtige Hand wird mir helfen. Psalm 138, 7; Gute Nachricht

Anhand des Textes kann man sich mit den Kindern Bewegungen für jeden Teilsatz überlegen, die man ausführt, während man den Vers spricht. So können sich die Kinder den Text viel einfacher merken.

Gebet

Hier findet ein Laufgebet statt. Zuerst kann man sich gemeinsam Situationen überlegen, in denen man dankbar ist, dass Gott bei einem ist. Beispielsweise beim Zahnarzt oder während eines Mathetests. Dann verteilen sich die Kinder im Raum. Ein Mitarbeiter fängt nun an, ein Dankgebet zu sprechen. Dies kann so aussehen: „Lieber Gott, danke, dass du immer mit mir gehst.“ Dann geht der Mitarbeiter zu irgendeiner Person im Raum und tippt sie an. Dann setzt der Mitarbeiter sich dort auf den Boden. Die Person, die angetippt wurde, sagt nun auch eine Situation, in der sie dankbar ist, dass Gott bei ihr ist, und läuft dann zu der nächsten stehenden Person, tippt sie an, und setzt sich auf den Boden. Das geht so lange weiter, bis alle Kinder auf dem Boden sitzen. Dann kann von einem Mitarbeiter noch kurz das Gebet beendet werden.  

Kreatives

Mit Fingerfarben können die Kinder aus ihren Fingerabdrücken auf ein Blatt Papier eine Spur malen wie Fußabdrücke im Sand. Also so, als ob die Finger über das Blatt gelaufen wären. Daneben macht man eine weitere Spur in einer anderen Farbe, diese soll Jesus darstellen. Auf das Blatt kann man noch den Satz: „Gott geht mit mir!“ schreiben.

Spielerisches

Bei diesem Spiel werden Gruppen aus jeweils zwei Kindern gebildet. Ist es eine ungerade Anzahl an Kindern, spielt ein Mitarbeiter mit. Eines der Kinder muss nun die Augen schließen und das andere Kind stellt sich dahinter und legt die Hände auf die Schultern des nun sichtlosen Kindes. Alle Kinder werden in einen markierten Bereich platziert und müssen nun dort hindurchnavigieren. Dabei steuert das hintere Kind das vordere, das nichts sehen kann. Dies geschieht ohne Worte und wird mit Tippen auf die Schultern signalisiert: Wird auf die linke Schulter getippt, soll das vordere Kind nach links laufen, wird auf die rechte Schulter getippt, dann nach rechts und wird auf beide Schultern gleichzeitig getippt, bedeutet das stoppen oder weiterlaufen. Nun ist es die Aufgabe der Teams, sich in dem markierten Bereich zu bewegen, ohne gegen eine andere Person zu laufen. Wenn das aber passiert, scheiden die Teams, die ineinandergelaufen sind, aus. Wenn mehrere Teams ausgeschieden sind, kann das Feld verkleinert werden. Es wird so lange gespielt, bis nur noch zwei Teams übrigbleiben. Danach kann man noch eine Runde spielen, in der die Rollen der vorderen und hinteren Person getauscht werden.

Rätselhaftes

In der Geschichte selbst passiert etwas Rätselhaftes: als die aufgebrachte Volksmenge bei Paulus‘ Unterkunft ankamen, war er überhaupt nicht da! In dem Text wird nicht erwähnt, wo Paulus sich zu diesem Zeitpunkt aufgehalten hat und warum er nicht dort war. Gemeinsam mit den Kindern kann man überlegen, warum Paulus nicht in seiner Unterkunft war. Vielleicht hat Gott ihn ja woanders hingebracht, weil er Paulus vor der Menschenmenge beschützen wollte…

(T)Extras

Lieder

So einen Käse (lass ich nicht in meinen Kopf rein)

Spar‘ dir deine Sorgen

Immer und überall

Spiele

Paulus war auf einer Reise, durch die er nach Thessalonich kam. Mit den Kindern kann man sich auch auf eine Reise begeben. Es ist möglich, eine Art Schnitzeljagd zu machen, in der die Kinder an verschiedene Stationen kommen, die Orte, in denen Paulus unterwegs war, repräsentieren. An diesen Stationen müssen dann kleine Aufgaben erledigt werden (Eierlauf, eine kleine Wasserflasche in weniger als einer Minute leertrinken, usw.). Wenn die Kinder die Aufgabe erledigt haben, bekommen sie einen Stempel oder eine Unterschrift. Das Kind oder die Gruppe, die zuerst alle Stationen abgeschlossen hat, bekommt einen kleinen Preis.

Aktionen

Die Mitarbeiter können für die Kinder etwas Kleines vorbereiten, dass die Kinder immer daran erinnert, dass Gott bei ihnen ist. Dies kann ein selbstgemachtes Armband sein, ein Schlüsselanhänger mit Vers darauf oder ein bemalter Stein. Am Ende der Jungschar erhält jedes Kind das kleine Geschenk.

Erklärungen zum Text

1. Klagelieder Allgemein

Das Buch der Klagelieder wird dem Propheten Jeremia zugeschrieben und findet sich in der Bibel unter den Prophetenbüchern. Jeremia hat die Klagelieder poetisch gestaltet. Jedes Kapitel steht für sich und doch entsteht eine Einheit aller fünf Kapitel. Die Besonderheit und Verbindung der fünf Kapitel liegt in ihrem akrostischen Aufbau. Jede Strophe eines Liedes beginnt in der Reihenfolge mit dem je aufeinanderfolgenden Buchstaben des hebräischen Alphabets. Nach dieser Form hat jedes Kapitel 22 Verse. Mit Ausnahme des dritten, es ist poetisch noch einmal hervorgehoben und beginnt in jeder Zeile mit dem aufeinanderfolgenden Buchstaben des Alphabets und hat dementsprechend 66 Verse. So buchstabiert Jeremia wortwörtlich das Leid und die Klage der Menschen durch.
Die Klagelieder entstanden kurz nach dem Untergang Jerusalems durch die Babylonier im Jahre 587 v. Chr. und führen die Auseinandersetzung mit Leid, Verlust, Angst, Gericht Gottes und Zweifel vor Augen. Jeremia spricht aus seiner eigenen, erlebten und mit anderen geteilten Erfahrung und gibt den Hörern von Damals so die Möglichkeit zu verarbeiten, was geschehen ist.

V.1-18:

Gleich im ersten Vers macht er klar, wem er es alles zuschreibt. Gott. Für ihn ist es das angekündigte Gericht des gerechten Gottes, welches er so oft gepredigt hat.
Jeremia versucht mit deutlichen und eindrücklichen Bildern zu beschreiben, was er durchlebt hat.
Vers 4: Fleisch und Haut schwinden, wie bei einem der hungert und nur noch aus Haut und Knochen besteht. – So ging es den Menschen in Jerusalem unter der Belagerung.
Mit Vers 7 erinnert der Klagende an eine Foltermethode, bei der Kriegsgefangene in einen Spalt eingemauert wurden, sodass es kein Entkommen gab und der Tod die letzte Option war.
Vers 8 bestärkt das Empfinden der Gottverlassenheit. Gott hört nicht. Auch in den weiteren Versen wird das Befinden Jeremias und auch des übrigen Volkes beschrieben, bevor es in den Versen 17 und 18 gipfelt und klarmacht, dass alles Hoffen nun ein Ende hat, auch das Hoffen auf Gott.

V.19-33

Wie aus dem Nichts kommt das, was in diesen Versen zu lesen ist. Mit Vers 20 wird klar, an wen sich Jeremia mit seiner Klage richtet. An Gott. An denselben Gott, von welchem er klagend berichtet, wie er ihn fast vernichtet. Jeremia wendet sich nun in seiner Anrede persönlich an Gott und beschreibt, dass seine Seele, sein Innerstes, ihn daran erinnert, wie Gottes Wesen ist, nämlich gütig, barmherzig, freundlich und treu. Er fasst in dieser Erkenntnis, diesem Wissen neue Hoffnung. Nicht plagen, betrüben und ewig verstoßen will Gott seine Menschen, sondern sich ihner trotz allem erbarmen.

2. Bedeutung für heute

Was für eine Situation: Am Boden zerstört, dem Tod so nahe, ja gottverlassen, so empfindet Jeremia was er erlebt, gesehen und durchgemacht hat. Und dennoch fängt er quasi an Gott zu loben, zu preisen und seine Hoffnung auf den, der das alles zugelassen hat, neu zu fassen.

Chapeau … sag ich da nur. Das kann nicht jeder. Und das stößt heute wie vermutlich damals auf Unverständnis. Oder?
Der Grundtenor war: „Wir sind von Gott verlassen! Er handelt nicht für uns! Er hört unser Klagen und Flehen nicht!“
Verständliche Gedanken, die auch wir heute noch denken und denken dürfen. Sicher gibt es Momente, in denen wir uns von Gott verlassen oder nicht gehört fühlen. Momente, in denen wir wie Jeremia am Boden zerstört sind und nicht wissen, wohin mit unserem Leid.
Arbeitslosigkeit, eine Absage für den Studienplatz, Krankheit, unerfüllte Wünsche, Unheil, das wir sehen oder miterleben, Ungerechtigkeit, Streit, Enttäuschungen, Verlust von Freunden, Verlust durch Tod, Ängste, sich aneinanderreihende Probleme und Schicksalsschläge oder Geldsorgen usw. Das und vieles mehr bringt uns ins Klagen und Hadern.

Wenn wir solche oder ähnliche Dinge erleben, die uns Leid zufügen, sind wir schnell dabei zu schimpfen und einen Verantwortlichen zu suchen. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir Gott dafür verantwortlich machen. Mit ihm hadern. Oder zu zweifeln beginnen. In der Spitze unserer Angst, Trauer und Verzweiflung ist es dann vielleicht so, dass wir Gott aus unserem Leben versuchen rauszuhalten, ihn links liegen lassen und den Kontakt gar abbrechen.
Das krasse ist, Gott macht mit. Er hält das aus, wenn wir ihn aus unserem Leben raushalten wollen oder sauer auf ihn sind.

Der Text spricht auf zweierlei Art in unser Leben: Zum einen lädt er uns ein mit Jeremia zu klagen. Gott zu sagen, was uns bedrückt. All unsere Trauer, Wut, unser Unverständnis und unsere Zweifel an ihm können wir frei aussprechen. Zum anderen fordert er uns heraus, wenn Jeremia wie aus dem Nichts beginnt, Gott trotz allem zu loben.
Doch warum nicht?
Warum nicht wie Jeremia trotz allem Leid auf Gott hoffen, ihn loben und preisen. Sich an das Gute, was er geschenkt hat, erinnern und ihm mit Dankbarkeit begegnen? Das fällt bestimmt nicht leicht, doch wäre es möglich, dass sich dann etwas verändert? Das es mich, mein Denken und Handeln, trotz der schwierigen Situation, positiv beeinflusst? Ist es denkbar, dass Gottes Güte, Treue, Freundlichkeit und Barmherzigkeit auch mir gilt?

JA ist es! Mit Jesus ist Gott bis ans äußerste gegangen, um uns Menschen das klarzumachen. Immer wenn ich ein Kreuz sehe wird mir aufs Neue klar: „Gott meint es gut mit mir!“ Auch wenn ich das nicht immer wahrhaben will. Es ist so! Und das lässt mich dankbar werden.

3. Methodik für die Gruppe


3.1 Film


Schaut euch den kurzen Film über Nic Vujicic an. Hätte dieser junge Mann aufgrund seiner Situation nicht allen Grund zu klagen? Ist es nicht sein gutes Recht, stinkwütend auf Gott zu sein? Und wie unglaublich ist es denn dann bitteschön, dass er trotz allem Gott lobt? Predigt? Ihn liebt?


https://www.youtube.com/watch?v=UdRKnG8BIuI&ab_channel=MartinRösch

3.2 Gegenüberstellung


Jeder schreibt für sich auf einen Zettel:
Was läuft gerade in deinem Leben? Wofür bist und kannst du dankbar sein?
Was läuft gerade nicht in deinem Leben? Worüber willst du klagen, womit bist du unzufrieden?

Wenn ihr wollt tauscht euch darüber aus. Vielleicht stellt ihr fest, dass andere in eurer Gruppe in ähnlichen Situationen sind oder das Gleiche empfinden und könnt so gemeinsam daran gehen und eine Lösung suchen.

3.3 Bibel


Lest gemeinsam den Text Klagelieder 3,1-33. Besprecht ihn kurz. Was fällt euch auf? Gibt es Besonderheiten, offene Fragen zu Begriffen, klare Abgrenzungen?

Fragen zum Text
Findest du ok, wie Jeremia von oder mit Gott redet?
Darf er das?
Darfst du das?
Ist Gottes Güte und Barmherzigkeit für dich alle Morgen neu? Ist sie spür-, sicht- oder greifbar? Wenn ja wie?
Kannst du diesen AT-Text mit dem NT zusammenbringen?


3.4 Klagemauer


Aus alten Backsteinen könnt ihr eine Mauer aufbauen, in die ihr symbolisch eure Klagen steckt, welche ihr vorher auf einen Zettel geschrieben habt.


3.5 Lobpreis


Zum Schluss könnt ihr wie Jeremia eine Lobpreissession halten. Sagt Gott wer er ist, begegnet ihm und dankt ihm für das, was ihr habt, mit ihm erlebt. Betet gemeinsam, vielleicht sogar in Kleingruppen für die Dinge, die ihr beim Austausch voneinander gehört habt.

KON 01.2020 hat das Thema Aufbruch. Aufbrechen – das ist spannend, aufregend, manchmal auch schmerzlich. Es macht neugierig, nervös oder traurig – je nachdem, was man hinter sich lässt und was vor einem liegt. Menschen sind sehr unterschiedlich gestrickt, was das Aufbrechen angeht: Manchen fällt es eher schwer, sich zu verabschieden und auf einen neuen Weg zu begeben, andere stehen eigentlich permanent in den Startlöchern und können es gar nicht erwarten, endlich wieder aufzubrechen.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Wie kritisches Denken dem Glauben hilft!

Einstieg

Starte mit einem Quiz: Einige Fragen sollen mithilfe von biblisch „begründeten“ Lösungen beantwortet werden, z. B.:

Dürfen Christen Alkohol trinken? 

a) Nein, wir sollen immer nüchtern sein (1. Thess 5,6). Das ist man ab dem ersten Schluck nicht mehr.

b) Ja, aber nur zu Missionszwecken! Paulus ist allen alles geworden, damit er auf alle Weise einige rette (1. Kor 9,22). Wie also wollen wir trinkende Mitschüler erreichen, wenn wir selbst in völliger Abstinenz leben?

c) Ja, denn Jesus machte aus Wasser Wein (Joh 2). Hätte er etwas gegen Alkohol, dann hätte er das Wasser Wasser sein lassen. 

Dürfen Christen bei Klassenarbeiten spicken? 

a) Nein, wir sollen unsere Mitmenschen nicht betrügen – und Lehrer sind auch Menschen (1. Thess 4,6).

b) Ja, aber nur, wenn wir statt zu lernen unsere Zeit für Gott nutzen (Teenkreis, beten …). Denn wir sollen in der Zeit, die uns noch bleibt, Gott dienen (Eph 5,15, HfA).

c) Ja, denn in einem Gleichnis Jesu (Mt 25,14-30) sollen drei Leute Geld verwalten, und der mit dem größten Erfolg wird belohnt – wie er das schafft, steht da nicht.

Offenlegen eines Problems

Eine Frage, die (junge) Christen umtreibt, ist die Frage nach Gottes Wille zu bestimmten Themen. Oft sind es moralische Alltagsfragen, wie die beim Quiz zu Beginn. Dabei wurde deutlich, dass die Bibel häufig mehrdeutig, manchmal auch gar nicht antwortet. Es scheint im Interpretationsspielraum des Lesers zu liegen, was „biblisch“ ist. Oft muss man auch den (Gesamt-) Kontext kennen, um eine Aussage der Bibel zu verstehen. Doch was, wenn man kein Theologe ist? In einem Gespräch soll deutlich werden, dass die Bibel häufig nicht einfach wörtlich zu lesen ist, sondern kritisches und selbstständiges Denken fordert. Doch kann sie jeder bibelunkundige Laie auf seine Weise interpretieren? 

Römer 12, 2 gibt dazu eine Antwort: „Und passt euch nicht dieser Zeit an. Gebraucht vielmehr euren Verstand in einer neuen Weise und lasst euch dadurch verwandeln. Dann könnt ihr beurteilen, was der Wille Gottes ist: ob etwas gut ist, ob es Gott gefällt und ob es vollkommen ist.“ Den Verstand in neuer Weise zu gebrauchen bedeutet, sich nicht der Welt anzupassen, sich vielmehr von Dingen prägen zu lassen, die gut und gottgefällig sind.

Ein Experiment

Du kannst dazu ein Experiment machen. Bitte einen Teilnehmer, 20-mal „Weiß“ zu sagen. Wenn er fertig ist, fragst du ihn, was eine Kuh trinkt. Wenn er die Aufgabe nicht kennt, wird er wahrscheinlich „Milch“ sagen, obwohl er eigentlich weiß, dass „Wasser“ die richtige Antwort ist. Dadurch lässt sich zeigen, dass man leicht beeinflussbar ist und geprägt wird – der Psychologe spricht von „Priming.“ Dazu gibt es spannende Experimente aus der Wissenschaft: Beispielsweise bewegen sich Menschen, die sich mit dem Thema „Altern“ auseinandersetzen (auf „Altern“ geprimte Menschen), langsamer als eine Gruppe, die das nicht tut. 

Schlussfolgerung

Es ist demnach gut, wenn man sich von Dingen mit christlichen Inhalten prägen lässt. Denn setzt man sich biblischen Einflüssen aus, z. B. durch das Lesen christlicher Literatur oder das Hören von Predigten, so entwickelt man eine Ahnung und ein Wissen, die den Willen Gottes verständlicher werden lassen. Hierbei darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Sonntagspredigt für ausreichend biblische Weisheit genüge. Kritisches, nicht (Achtung: Fremdwort) fideistisches Denken erlaubt nicht blanke Willkür, sondern befreit zu tolerantem Denken, das immer noch biblisch begründet und nicht völlig absurd (siehe Anfangsübung) ist. Deshalb muss ein Christ versuchen, so viel wie möglich von der Bibel zu kennen, um Zusammenhänge festzustellen (häufig ist sie nämlich auch sehr klar!), aber er muss auch seine Erkenntnisse von erfahreneren Christen prüfen lassen. 

Vergleich mit der menschlichen Entwicklung

Kritisches Denken ist nicht nur gut, um die Bibel besser zu verstehen, es ist auch wichtig, um kritischen Fragen an den eigenen Glauben zu begegnen. Dies lässt sich am besten mit der Entwicklung des Menschen vergleichen.

Sammle im Vorfeld einige Zitate von Kindern (5 bis 9 Jahre), die sich auf ihre Eltern beziehen, und lege sie aus. Häufig werden Eltern in dieser Lebensphase sehr verklärt gesehen: „Mein Papa ist so stark, der kann ein Haus hochheben!“ Werden die Kinder älter, beginnen sie, die Eltern kritischer zu sehen und schließen auch negative Aspekte ein. Nun gibt es nicht nur einen schwarzen oder einen weißen Bereich, sondern schwarze und weiße und graue Bereiche. Erwachsenwerden bringt differenziertes Denken. 

Genau das sollte auch im Glauben geschehen. Das Gottesbild wird sich verändern (müssen), wenn ernste Fragen nach Leid, (scheinbaren) Widersprüchen in der Bibel oder wissenschaftlichen „Beweisen“ gegen diese kommen. Ermutige die Teilnehmer, neue Wege zu gehen und hinterfragende Gedanken zuzulassen. Wichtig ist, dass sie ihre Zweifel nicht zurückhalten, sondern ansprechen und mit der Jugendgruppe oder älteren Christen besprechen können. An dieser Stelle kannst du eine Runde machen, in der jeder (anonym) Fragen, die ihn bewegen, auf einen Zettel schreibt und diesen in eine Box wirft. Am Ende der Stunde oder in der nächsten Woche werden diese dann beantwortet.

Ermutigung

Es ist gut, die Jugendlichen zu ermutigen, ihren Glauben auf den Prüfstand zu stellen und kritisch zu hinterfragen. Denn im Laufe ihres Lebens werden sie mehr und mehr Meinungen hören, die ihren Glauben angreifen und ihre biblischen Glaubenssätze infrage stellen. Umso besser ist es, wenn sie dann bereits darauf vorbereitet sind, gelernt haben, wie sie Spannungen aushalten, und Argumente gesammelt haben, um auf immer wieder gestellte Fragen antworten zu können.

Je nach Alter der Gruppe kann es hilfreich sein, in den nächsten Wochen gemeinsam das Buch Pardon, ich bin Christ von C.S. Lewis, einem gelehrten Christen, zu lesen. Er beschreibt viele verschiedene Themen unter einem denkenden Aspekt. Lewis wollte nicht einfach blind glauben, was in der Bibel steht, sondern die Logik verstehen, aufgrund derer es in der Bibel steht. Anhand von Lewis kann man wichtige Argumente zu kritischen Themen erhalten, aber auch kritisches Denken lernen. Weitere sehr empfehlenswerte Bücher zum Thema sind: Lee Strobel – Glaube im Kreuzverhör und Josh McDowell – Die Bibel im Test

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