Gemeinsam mehr Sommer – Alternative Freizeiten und Programme

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

KON 01.2020 hat das Thema Aufbruch. Aufbrechen – das ist spannend, aufregend, manchmal auch schmerzlich. Es macht neugierig, nervös oder traurig – je nachdem, was man hinter sich lässt und was vor einem liegt. Menschen sind sehr unterschiedlich gestrickt, was das Aufbrechen angeht: Manchen fällt es eher schwer, sich zu verabschieden und auf einen neuen Weg zu begeben, andere stehen eigentlich permanent in den Startlöchern und können es gar nicht erwarten, endlich wieder aufzubrechen.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Was ist denn wirklich kostbar? Was gibt Dingen ihren Wert? In der Bibel gibt es viele Beispiele, dass Wertvorstellungen völlig auf den Kopf gestellt werden: die Witwe, die einen scheinbar mickrigen Betrag in die Spendendose wirft, damit aber ihr Kostbarstes hergibt und von Jesus als Vorbild herausgehoben wird; der reiche Kornbauer, der sich auf seinen Reichtum verlässt, der letzten Endes jedoch wertlos ist; das einzelne, verlorene Schaf, das dem Hirten mindestens so kostbar ist wie die 99 anderen zusammen, und viele mehr. Letztendlich geht es auch um unseren eigenen Wert und wie kostbar wir in den Augen dessen sind, der uns erschaffen hat – egal, wie andere uns bewerten.

Wir wünschen euch mit diesem Thema wertvolle Ideen für eure Arbeit, kostbare Momente mit euren Teilnehmerinnen, in denen ihr gemeinsam die ganze Fülle von Gottes Reichtum entdeckt, den er für uns am Start hat.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Pilgern – Eine kleine Einführung

Mit Mädchen bzw. Jugendlichen pilgern, d.h. freiwillig und zu Fuß ein Ziel vor Augen haben und los – geht denn das? Ja, das geht! Im wahrsten Sinne des Wortes. 

Pilgern mit Mädchen bzw. Jugendlichen ist eine große Herausforderung, weil es auf den ersten Blick wenig Spektakuläres und wenig Spannung verspricht! Die Langsamkeit des Pilgerns ist ein Gegenpol zur Schnelllebigkeit unserer Zeit! 

Die größte Herausforderung beginnt bei uns Mitarbeitenden. Wir haben oft viele Ideen im Kopf, warum Pilgern mit dieser Zielgruppe nicht funktionieren kann. Sicher gibt es Mädchen bzw. Jugendliche, die nicht ganz so leicht zu begeistern sind, aber das ist oft eine Grundhaltung, die meist wenig mit dem eigentlichem Angebot zu tun hat. 

»Dem Glauben Beine machen«, so heißt ein Buch (von Elisabeth Lidell & Anette Foged Schultz) über das Pilgern mit Kindern und Jugendlichen. »Dem Glauben Beine machen« ist gleichzeitig eine wunderbare Beschreibung für das Pilgern mit dieser Zielgruppe. Da kommt etwas in Bewegung. Glauben kann anders als in Indoor-Angeboten erlebt und erfahren werden. Die Heranwachsenden können ihr Durchhalten und ihre Leistung selbst spüren und »sehen«. Sie lernen auf dem Weg, sich selbst zu vertrauen. Sie erleben einen neuen Zugang zur Natur, zu sich selbst, zu ihren Mitmenschen und zu Gott.

Wir haben gute Erfahrungen mit dem begleiteten Pilgern gemacht. Pilgernde setzen sich währenddessen mit verschiedenen Themen auseinander. Dies geschieht durch Stationen mit wiederkehrenden biblischen Texten, erlebnispädagogischen Impulsen und einfachen Liedern. Diese Pilgertouren sind unterschiedlich lang. Es gibt Tages- (12–18 km) und Mehrtagestouren, aber auch Pilgerspaziergänge wie der vorliegende Stundenentwurf (4 km). 

Die Erfahrungen, die wir auf unseren Pilgertouren machen, lassen uns immer wieder staunen – sehr intensive Gespräche und bewegende Erlebnisse. Das erleben wir, die wir die Touren leiten und begleiten und auch die Menschen, mit denen wir unterwegs sind. So berichten die Pilger wie sich ihr Leben mit Gott nachhaltig verändert hat. Sie sind Gott auf ihrem ganz persönlichen Pilgerweg begegnet.

Pilgern mit Heranwachsenden ist ein Abenteuer. Dem Glauben Beine machen, Zeit zum Innehalten – ich kann nur sagen, es lohnt sich! Denn ER stellt unsere Füße auf weiten Raum. 

Impulse für die eigene Vorbereitung 

Ich empfehle für die Vorbereitung auf jeden Fall, einmal selbst zu pilgern bzw. mit dem Text vorzupilgern. Es ist nicht nur für die Wegkompetenz wichtig (Ist der Weg begehbar? Liegen Bäume quer? Sind alle Wegstreckenschilder vorhanden?), sondern auch zum Festlegen der Orte der einzelnen Stationen. Außerdem ist es gut, offen für den Weg zu sein, denn dieser predigt immer mit. 

Tipps für die Vorbereitung

Es ist gut, diesen Tag nicht allein durchzuführen, denn wir sagen unseren Pilgerbegleitern: Geht zu dritt. Eine Person geht vorne mit Wegkompetenz, eine in der Mitte (dicht an der Gruppe), eine Person hinten, damit niemand verloren geht (falls jemand ins Gebüsch muss oder sich gar verletzt).

Das Pilgern sollte geregelt werden. Pilger brauchen für den äußeren Weg Markierungen (Wegzeichen) und auch für den inneren Weg einer Gruppe bedarf es der ausdrücklich verabredeten Form, die in Pilgerregeln zusammengefasst werden können.

Die Verabredungen in der Gruppe können auf zweierlei Weise gefunden werden: 

  1. Die Gruppe erarbeitet sich Regeln und erprobt sie auf dem Weg
  2. Die Gruppe nimmt vorhandene Pilgerregeln und beherzigt diese. (Kann ich gerne per Mail zusenden.) 

Material 

  • Rede-Herz
  • Tücher bzw. Augenbinden 
  • Klangschale/Glöckchen
  • Kopie des Liedes und der Fragen oder eine Faltkarte, auf der auch das Thema drauf ist.
  • Meditative Musik oder eine Sansula (Instrument)
  • Stifte und kleine Zettel
  • Bibelverse auf Kärtchen für die Schweigephase
  • Teelichter und Streichhölzer
  • Mutmachenden Bibelvers für jede Teilnehmerin
  • Erste Hilfe Pack mit Rettungsdecke, Blasenpflastern & Kühlpacks zum Kneten

Liedvorschläge: Du Gott stützt mich (findet sich in folgenden Liederbüchern: Kommt und singt, Liederbuch für die Jugend Nr. 463; Das Liederbuch, Glauben – Leben – Lieben – Hoffen Nr. 8; Haste Töne, Ein Liederbuch für Kinder und Jugendliche Nr. 15) 

Im nachfolgenden Entwurf habe ich eine Mädchengruppe ab 12 Jahren im Blick. Die Gruppenstärke sollte nicht über 20 liegen.

Pilgerentwurf:

Begrüßung 

Wenn an einer Kirche/ Kapelle gestartet wird, dann am besten vor der Kirche und die 1. Station dann bewusst in der Kirche

Rede-Herz- Runde: 

Vorstellungsrunde mit Namen und was ich vom Schnupper-Pilgern erwarte. Was stelle ich mir vor? (In diesen Runden gebe ich ein Handschmeichler Herz aus Holz herum. Es hilft den Mädchen, sich zu fokussieren. Vorher vereinbaren wir, dass wir einander zuhören wollen. Wer das Rede-Herz hat, darf sprechen, die anderen hören, ohne zu kommentieren.)

  • Vorstellung des Schnupper-Pilgerweges (Wo gehen wir her? Wie wird es ablaufen?)
  • Pilgerregeln

1. Station:

Drei wichtige Pilgerstrecken führten nach Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela. Das neue Pilgern geschieht nicht, wie früher, zur Buße, sondern um sich wandernd auf den Weg zu machen, um sich selbst und Gott auf die Spur zu kommen. Diese Art kommt aus Spanien seit den 1990er Jahren. Pilgernde aber kennen nicht nur den Weg, sondern auch das Ziel. Das macht den Weg zum Abenteuer. 

Wir werden heute auch unterwegs sein. Unsere Strecke ist klar, aber der Weg kann für jeden einzelnen anders sein. Lasst euch darauf ein. Legt Sorgen und Zweifel ab. Lasst euch auf das Abenteuer Pilgern ein. 

Unser Pilgerspaziergang ist überschrieben mit den Worten: Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück. (Übersetzung der Guten Nachricht Psalm 16,11)

In Vers 1 heißt es: Schütze mich, Gott! Ich vertraue dir. Darauf vertrauen wir, wenn wir uns auf den Weg machen. 

Wir beten: Guter Gott, wir machen uns auf den Pilgerweg, so wie viele Pilgernde vor uns. Wir laden dich ein: Geh du mit uns. Begegne uns. Segne uns, stärke uns und beschütze uns auf unserem Weg, dass wir wohlbehalten ankommen. Amen.

2. Station:

In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück. 

Was ist Glück? Glück wird allgemein als subjektive Einschätzung der Lebenszufriedenheit verstanden. Der Mensch definiert sich in der modernen Gesellschaft stark über materielle Werte. Wer hat das größte Haus, das schnellste Auto, den bestbezahlten Beruf? Die etymologische Wortbedeutung von Glück ist von »Gelucke« abgeleitet und bedeutet Gelingen – Glück als gelingendes Leben. 

Gespräch zu zweit: Was ist also gelingendes Leben? Was gehört für mich dazu?

3. Station:

Du führst mich den Weg zum Leben. Wenn ich mich auf Gott einlasse, dann heißt das, Vertrauen in Gott zu haben. 

Blind vertrauen, das wollen wir auf dem Weg zur nächsten Station: »Vertrauen haben – Blindenführung«. Sucht Euch eine Partnerin. Diese Übung soll möglichst ohne Worte geschehen. Nach einer Zeit hört ihr unser Zeichen (Klangschale/ Glöckchen) und dann wechselt ihr. Beim zweiten Mal sammeln wir uns. 

Rede-Herz-Runde: War es schwer für mich? Was war einfach? Ist meine Erfahrung auf Gott übertragbar? Kann es bei Gott auch so sein?

Bei all dem, was manchmal schwierig in unserem Leben ist, wo uns das Vertrauen schwer fällt, dürfen wir wissen: Gott geht mit und passt auf uns auf, denn: Du führst mich den Weg zum Leben.  Danach gehen wir weiter.

4. Station:

Wir wollen auf der nächsten Strecke Schweigen (20–30 min je nach Gruppe). Dazu gehen wir hintereinander her im Gänsemarsch. Mit 3–5 m Abstand zur Vorherigen ist es einfacher, mit sich zu schweigen. Die Schweigephase wird mit einem Lied eingeleitet und auch wieder ausgeleitet. Ich möchte euch bitten, in dieser Zeit nicht miteinander zu reden und möglichst den Abstand einzuhalten. Das heißt, die Mädchen, die wissen, dass sie schneller gehen, gehen gerne vorne. 

Folgende Bibelverse auf kleinen Kärtchen werden für die Schweigezeit gezogen:

  • Ich habe Pläne für dich, die voller Zukunft und Hoffnung sind. Jeremia 29,11
  • Habe deine Freude an mir – ich will dir das geben, wonach du dich sehnst. Psalm 37,4
  • Wer sich auf Gott, den Herrn, verlässt, der ist wie ein Baum, der nah am Wasser steht, der Frucht trägt jedes Jahr und dessen Blätter nie verwelken. Was diese Menschen auch tun, es gelingt ihnen! Gott, der Herr, begleitet sie auf ihren Wegen. Psalm 1,3

In der Schweigezeit wollen wir schweigend nachdenken: über den gezogenen Bibelvers und unser Leitwort des Pilgerweges »Du führst mich den Weg zum Leben. In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück.«

Wir singen und starten nacheinander unsere Schweigezeit. Wer auf die Strecke geht, schweigt, bis das Lied »Du Gott stützt mich« wieder gesungen wird, erst dann wird das Schweigen aufgehoben. 

5. Station:

Du führst mich den Weg zum Leben. Gott spricht es uns zu. Das kann sehr entlastend sein. Ich brauche nichts zu leisten.

Rede-Herz-Runde: Fiel dir das Schweigen schwer? Gibt es Gedanken oder Fragen, die ich gerne mit der Gruppe teilen möchte?

Für die nächste Strecke sucht euch eine Partnerin, die den gleichen Bibelvers gezogen hat, und tauscht euch aus.

6. Station:

Vor der Kirche/Kapelle 

Ich lade euch ein, innezuhalten.
Ihr dürft euch setzen oder stehen bleiben und die Augen schließen. 

Vieles ist dir heute durch den Kopf gegangen – heute Morgen noch in der Schule, dann unser Treffen und der kleine Schnupperpilgerweg.
Du hast einen anstrengenden Weg hinter dir. 
Aber jetzt bist du am Ziel. 
Du bist da. Du hast es geschafft. 
Atme tief ein. Atme Zielluft ein. 
Atme das Leben, das diesen Ort umgibt, ein. 
Atme, als hättest du noch nie bessere Luft geatmet. 
Atme neue Kraft in dich hinein. 
Wenn du genug Kraft gesammelt hast, dann hör dich um. 
Hör dich in das Leben hinein. 
(Text: Auschnitte aus »Erschöpft am Ziel«, S. 97 aus AbenteuerPilgern, Das PraxisHandBuch, überarbeitet von Miriam Hähnel) 

Neue Kraft schöpfen, das wollen wir jetzt, wenn wir diese Kirche betreten. 

Ich stehe an der Schwelle einer Kirche. 
Für die Pilger waren die Kirchen wichtig als Ort der Rast, des Schutzes, wichtig auch als heilige Stationen auf ihrem Weg. Sie können auch heute noch Orientierung und Schutz bieten.
Ich stehe an der Schwelle einer Kirche, lasse mich öffnen, für die andere Dimension.
Ich will dort umhergehen um zu spüren, wie es mir dabei geht.
Ich will auf meinen Atem Acht geben um den Geist des Raumes zu atmen.
Ich will mein Herz öffnen, für die raumgewordene Gegenwart dessen, der allen Raum übersteigt.
(Michael Schindler, »An der Schwelle einer Kirche« S. 83 aus AbenteuerPilgern, Der spirituelle Wegbegleiter) 

Wir betreten diese Kirche im Schweigen. Jede kann leise umhergehen und die Kirche neu kennenlernen – die Stille spüren und aushalten, nicht zu reden. Achtet auf eure Gedanken – was kommen euch für Gedanken. Wer möchte, entzündet eine Kerze im stillen Gebet. Wer fertig ist, setzt sich still in eine Bank. Wenn alle sitzen, singen wir gemeinsam.

7. Station:

In der Kirche/Kapelle
  • Meditative Musik
  • Lied

Es ist nun die Zeit des Aufbruchs. Dieser kann uneben werden, wenn wir an eine aufgebrochene Teerdecke denken. Aufbruch kann aber auch »in etwas hineinschauen« bedeuten. Es kommt etwas von unten nach oben, geistiges Erwachen und das Sich-Erheben. Es bricht etwas auf, damit Neues entstehen kann, wenn aus der Teerdecke eine Blume emporwächst. Das wünschen wir uns allen – wenn wir jetzt aufbrechen und für alle Aufbrüche in unserem Leben. Möge etwas Neues, Mutmachendes entstehen. Ich möchte jeder einzelnen einen Bibelvers mitgeben für ihre Zeit des Aufbruchs.

Abschlussrunde im Kreis:

Bibelvers zusprechen und Karte mit Bibelvers übergeben

Rede-Herz-Runde (Feedback): Jede Teilnehmerin überlegt, wie sie ihre persönliche Erfahrung mit einem Wort zusammenfassen kann. Dies bleibt unkommentiert stehen.

Gebet und Vater Unser
Segen zum Abschluss:

Gott, wie viele Wege habe ich schon hinter mich gebracht, wie viele Schritte liegen noch vor mir? Selten mache ich mir klar, vor wie vielen Gefahren du mich schon behütet hast, von Kindesbeinen an. Nichts war selbstverständlich. Nichts wird selbstverständlich sein. Dir vertraue ich mich an, meine Zeit, meine Zukunft, meine Wege. Dich bitte ich um Schutz und Segen für jeden Schritt an jedem neuen Tag. Amen. (Antje Rösener)

Hast du schon mal etwas Wertvolles auf der Straße oder im Bus gefunden? Vielleicht sogar da, wo du es nicht erwartet hast? Oder beim Shoppen genau das Kleidungsstück, das du dir immer gewünscht hast? Was würdest du tun, wenn du im Wald etwas Wertvolles finden würdest? Würdest du den Fund dem Besitzer des Waldstücks melden? Würdest du diese Kostbarkeit sofort mitnehmen? 

Jesus hat zu dem Thema einmal eine kleine Geschichte in der Bibel erzählt: Das Reich der Himmel gleicht einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. (Elberfelder Bibel)

Zwei kleine Begebenheiten. Einmal findet ein Mensch zufällig einen Schatz im Acker und einmal findet ein Kaufmann genau das, was er sucht – nämlich eine kostbare Perle. 

Lohnt sich das?

Für die Mädchen:

Sieh dir den Text nochmal an – Was haben beide Geschichten gemeinsam?

Bei beiden Geschichten ist jemand bereit, für das was er will, alles herzugeben. Bei einem Schatz leuchtet das ein. Du kaufst den Acker für 10 000 Euro und bekommst 100 000 Euro durch den Verkauf des Schatzes zurück. Super, gute Gewinnspanne. Bei der Perle? Man weiß nicht, wie reich der Kaufmann war, aber wenn er mit Perlen gehandelt hat, dann war er wahrscheinlich wohlhabend. Trotzdem, um diese Perle zu kaufen, die er unbedingt haben will, muss er sein ganzes Vermögen einsetzen. Lohnt sich das? Er verkauft sein Haus, seine Tiere, seine Einrichtung. Und am Ende sitzt er dann mit einer tollen Perle in einer Holzhütte. Hat sich das gelohnt? Das war doch eigentlich eine Dummheit, oder?

Für die Mädchen:

Ich habe euch heute eine Schatzkiste mitgebracht. Schreibe doch auf dieser Vorlage einmal auf, was du alles an kostbaren Dingen besitzt – alle deine kleinen Reichtümer. 

Verteile Kopien/Ausdrucke der ersten Vorlage mit der Schatztruhe (siehe PDF). Nach der Runde kannst du die Teilnehmerinnen einladen, dass sie freiwillig erzählen, was Kostbares in ihrer Truhe liegt. Tipp: Wenn du selbst auch eine Truhe beschriftest und von dir erzählst, fällt es den schüchterneren Mädchen vielleicht auch leichter, sich und die Truhe zu öffnen.

Warum erzählt Jesus diese Geschichte? 

1. Jesus und der reiche Kaufmann haben etwas gemeinsam.

Auch Jesus hat alles aufgegeben, um Mensch zu werden und den Menschen von Gott zu erzählen. Er hat vorher bei Gott im Himmel gewohnt und hat dort alles gehabt. Aber um die Menschen zu gewinnen, musste er alles das aufgeben.

Im Philipperbrief, Kapitel 2, Vers 6 steht dazu: Jesus war in allem Gott gleich, und doch er hielt nicht gierig daran fest, so wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte und Vorteile auf und wurde ein Sklave. Er war Gott und wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen. Weil er Gott gehorsam war, erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm. Sogar den Verbrechertod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch erhöht und ihm den Rang und Namen verliehen, der ihn hoch über alle anderen Namen stellt. (Nach »Hoffnung für Alle«) 

Das bedeutet: Jesus war im Himmel und hat dort königlich gelebt, aber um die Menschen am Kreuz zu retten, musste er sein Himmelreich verlassen. Im Himmel konnte er nicht am Kreuz sterben. Er wollte auf die Erde kommen und uns von Gott erzählen. ER hat uns durch seinen Tod am Kreuz gerettet, er hat damit eine Brücke geschaffen, so dass alle Menschen zu Gott kommen können. Das hat er geschafft, weil er seinen ganzen Reichtum aufgegeben hat. So wie der reiche Kaufmann. 

Er hat uns wichtiger genommen als sich selbst. Wie der Kaufmann alles für die eine Perle verkauft hat, hat Jesus alles dafür getan, um eine Freundschaft zu uns zu haben. Wir sind für ihn so kostbar wie eine wertvolle Perle. Sein herrliches Reich und die Fülle, in der er wohnte, waren Jesus nicht wichtiger als die Chance für uns, mit ihm Freundschaft schließen zu können. 

Sieh nochmal auf deine Schatztruhe. Jesus hat viel geopfert, um dich zu gewinnen. Um dir zu zeigen, dass er dein Freund sein will. Wie hart wäre es, wenn du das alles für einen Menschen, den du liebst, aufgeben würdest?

Vertiefung für ältere Mädchen:

Stell diese Fragen als rhetorische Fragen oder gib jeder den tatsächlichen Auftrag: 

  • Stell dir vor, du müsstet 5 Dinge aus dieser Kiste rausstreichen, welche wären das? 
  • Welche Sache würdest du bis zuletzt beschützen, wenn es nötig wäre?

2. Du bist kostbar

Wenn Jesus so eine große Tat auf sich nimmt, dann, weil wir für ihn etwas Kostbares und sehr Wertvolles sind. Wir denken ja manchmal, wir wären nicht so schön oder so klug wie andere, oder nicht so talentiert oder fleißig wie unsere Freundinnen oder wie die, die wir bewundern. Und dann ziehen wir den Schluss, dass wir deshalb vielleicht auch weniger wert sind. Aber das ist falsch! 

Oder weil Menschen uns in der Vergangenheit nicht gut behandelt haben, denken wir, dass wir nicht geliebt sind oder es nicht wert sind, geliebt zu werden. Aber auch das ist nicht richtig.

Jesus zeigt uns immer die Wahrheit. Und er zeigt uns in dieser Geschichte, wie wertvoll und kostbar wir wirklich sind. Er macht uns klar: Ich bin begeistert von dir. In meinen Augen bist du eine wunderschöne und einzigartige Perle, ein Schatz, für den ich alles gebe. Er hat seine ganze Truhe für uns ausgeleert. 

Interaktion:

Nimm nun den zweiten Zettel mit der Truhe und schreibe auf, was dich kostbar macht: alles was du kannst, was dich ausmacht, was wunderbar an dir ist. Deine Talente und deine wunderbaren Eigenschaften. Deine Erfolge. Deine Vorlieben.

Verteile Kopien/Ausdrucke der zweiten Vorlage mit der Schatztruhe (siehe PDF).

Hier bist du als Leiterin gefragt: Ermutige die Mädchen, mindestens 10 Sachen aufzuschreiben. Auch Kleinigkeiten sind wichtig! (Beispiele: Humor, Kunst, sich gut mit seinen Geschwistern verstehen, gut in Geschichte sein, gerne lesen, Pferde lieben … ) Alles, was die Mädchen ausmacht, dürfen sie aufschreiben. 

Sieh dir nun an, wie phantastisch du gemacht bist! Du bist einzigartig. Es gibt dich kein zweites Mal. Zeigt euch gegenseitig eure »Schätze«.

Das ist ein Bruchteil von dem, was Jesus in euch sieht. Und darum liebt er dich auch so herzlich und möchte dir immer wieder das Angebot machen, dein vertrauensvoller Freund zu sein. Er sieht diese Dinge in dir. Und noch mehr, was du jetzt noch nicht sehen kannst. Diese Talente sieht er, wenn er dich anschaut. ER hat einen hohen Preis bezahlt, um dein Freund zu werden – weil ihm die Freundschaft mit dir so kostbar ist. Er weiß, wie wertvoll und schön du bist.

Als Abschluss kannst du den Mädchen noch eine oder mehrere dieser Gesprächsfragen stellen. So siehst du auch, ob sie den Kern-Gedanken verstanden haben, etwas damit anfangen können oder welche Fragen noch offen sind.

Was denkst du, warum hat Jesus das Leben als Mensch auf sich genommen? Was hat ihn motiviert? Hättest du es getan, auch wenn du wüsstest, dass nicht jeder das Angebot annimmt, und das Opfer für diese umsonst war? Kannst du etwas mit diesem Angebot von Jesus anfangen?

Kreativer Abschluss

Wenn du willst, kannst du im Anschluss an die Andacht mit den Mädchen kreativ werden. Aus dem Bastelladen kannst du für jede Teilnehmerin eine Perle als Erinnerung mitbringen. Diese können die Mädchen als Armband oder als Handyanhänger nutzen, um täglich daran erinnert zu werden, wie wertvoll sie sind. Als aufwändigere Alternative kannst du auch selbstklebende Zierperlen besorgen. Diese können die Mädchen auf ihre Handyhülle kleben – so werden sie täglich an die gute Nachricht erinnert.

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