Wieder wird es Frühling: Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, Blumen, das erste Eis. Es riecht nach Aufbruch und Neuanfang – und wir bibbern um Inzidenzzahlen, steigende Kurven, Impfungen, Lockdown. Das klingt überhaupt nicht nach Aufbruch! Und doch ist uns bei der Vorbereitung zu diesem Newsletter etwas aufgefallen: Für uns Christinnen und Christen wird es Pfingsten. Und Pfingsten ist eine riesige Aufbruchsgeschichte! Mit Pfingsten startet die größte Bewegung der Menschheit. Und sie beginnt in einem Dachzimmer. Die Jünger hocken im Zimmer und wissen wenig mit sich anzufangen. Jesus ist weg. Heftige Tage liegen hinter ihnen. Zurückgezogen und ganz unter sich warten sie. Und dann kommt er. Genau in diesen Raum, in diesen Rückzugsort – in diesen Lockdown? “Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.” (Apg 2,2.4a)
Gott lässt sich nicht aufhalten. Wer weiß, was er in deinem Lockdown starten will?
Begrüßung und Votum
Gebet
Lieder
Stationenweg
Lieder
Gebet und Vaterunser
Segenslied
Segen
Ausklang
Anmoderation: Wir machen uns jetzt gemeinsam auf den Weg. Im Wechsel folgen Bibeltexte, Impulse und ein Stück Weg. Manchen Weg gehen wir allein, andere zu zweit. Ob du was aus- oder ansprechen willst, ist deine Sache, und Fragen können auch übersprungen werden – einfach, wie es für dich passt. Wir beginnen mit einem Text aus der Bibel, der uns von einer Familie erzählt.
Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 11,27-30 lesen
27Das ist der Familienstammbaum von Terach: Terachs Söhne sind Abram, Nahor und Haran. Harans Sohn ist Lot. 28Haran starb zu Lebzeiten seines Vaters Terachin seiner Heimat Ur in Babylonien. 29Sowohl Abram als auch Nahor heirateten.Abrams Frau hieß Sarai und Nahors Frau hieß Milka. Milka war die Tochter von Haran und Jiskas Schwester. 30Sarai konnte keine Kinder bekommen.
Impuls
Abraham kommt aus Ur in Babylonien, dem heutigen Irka. Ur ist eine sehr große Stadt. Abraham ist Teil einer Großfamilie. Der Stammbaum zeigt das. Abrahams Familie – eine ganz normale Familie? Wer genau liest, merkt Besonderheiten. Wer genau liest, sieht die „Dochs“:
Wir alle haben eine Familie, zu der wir gehören. Eine Heimat, wo wir heimkommen. Das prägt uns. Vieles läuft da glatt und erfreulich, manches stellt sich quer – die „Dochs“ unserer Lebensgeschichte: …doch er blieb in der 10. Klasse sitzen. …doch ihre Eltern trennten sich, als sie 12 war. …doch er konnte nie mit auf Sommerfreizeiten fahren. …doch sie hatte eine Gehbehinderung.
Erster Wegabschnitt mit Impulsfragen – zu zweit:
Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 11,31a lesen:
31Terach verließ Ur in Babylonien,um in das Land Kanaan zu ziehen. Er nahm seinen Sohn Abram mitund seinen Enkel Lot, den Sohn Harans. Auch seine Schwiegertochter Sarai ging mit, die Frau seines Sohnes Abram.
Impuls
Terach bricht mit seiner Familie auf. Sie haben ein Ziel: Kanaan. Das ist ganz schön weit weg. Abraham ist Teil des Aufbruchs. Er, seine Frau und sein Neffe Lot gehen mit. Ob freiwillig, wissen wir nicht. Wenn jemand aufbricht, dann gibt es einen Grund. Der Grund für den Aufbruch Abrahams wird aber nicht gesagt. Konflikte? Gottes Reden? Sehnsucht nach etwas Neuem? Es bleibt offen… Jeder Auf-Bruch ist auch ein Bruch: Man lässt etwas hinter sich. Etwas bricht ab. Deswegen kann es schwerfallen, aufzubrechen – es kostet etwas.
Mein Bild zum Aufbruch
Die Bilder zum Aufbruch liegen an der Station ausgebreitet auf dem Boden, so dass die BesucherInnen um die Bilder herumgehen können. Jede und jeder soll sich eins aussuchen, was ihn und sie anspricht (das kann positiv oder negativ sein).
Zweiter Wegabschnitt mit Impulsfragen – zu dritt:
Geht den Wegabschnitt zu dritt zusammen und stellt euch nacheinander euer Bild vor:
Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 11,31b-32 lesen:
Sie kamen bis nach Haran und blieben dort. 32Terach wurde 205 Jahre alt. Er starb in Haran.
Impuls
Der Weg endet in der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien. In Haran lassen sie sich nieder. Und nicht für einen Zwischenstopp, nein, dort werden sie sesshaft. Vom ursprünglichen Plan wird abgerückt. Hier ist‘s gut sein, hier bleiben wir. Und das stimmt: Abraham und seiner Familie geht es gut in Haran. Sie finden eine neue Heimat. Sie gehen ihrer Arbeit nach. Die Herden versorgen, sich um die Familie kümmern. Und vielleicht ist da auch noch das Gefühl, dass das Bisherige noch nicht alles gewesen sein soll.
Dritter Wegabschnitt mit Impulsfragen. Fragen an dich allein:
Wenn du aktuell auf dein Leben schaust:
Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 12,1-3 lesen:
1Der Herr sagte zu Abram: »Verlass dein Land, deine Verwandtschaft und das Haus deines Vaters! Geh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2Ich will dich zum Stammvater eines großen Volkes machen. Ich will dich segnen und deinen Namen groß machen, sodass du ein Segen sein wirst. 3Ich werde die segnen, die dich segnen. Wer dir aber Böses wünscht, den werde ich verfluchen. Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden.«
Impuls
Abraham lebt seinen Alltag. Einfach ganz normal. Wie immer. Da bekommt er einen Impuls von außen.
Wie das Reden war, wissen wir nicht: ob im Traum, als Stimme oder als Gefühl.
„GEH!“ Verlasse deine Heimat! – eine heftige Aufforderung. Brich auf aus der Komfortzone, raus aus dem Gewohnten. Mach dich auf den Weg! „Geh in das Land, das ich dir zeigen werde!“ Das Ziel ist noch offen. Da ist keine Sicherheit, keine Garantie. Doch der Impuls deckt sich mit dem eigenem Wunsch:
Wollte ich nicht schon früher woanders hin?
Und da war bei aller Unsicherheit ein großer Zuspruch: „Ich will dich segnen.“ Ich will, dass es dir gut geht, wenn du jetzt aufbrichst. Ich werde mit dir sein.
Ich werde mit dir Geschichte schreiben. Dein Leben wird folgenreich sein für andere.Geh! Du musst dich trauen!
Vierter Wegabschnitt mit Impulsfragen – zu zweit:
Die letzte Station ist wieder beim Ausgangspunkt. In einem Körbchen liegen ermutigende Bibelverse zum Ziehen. Mitarbeitende stehen bereit, um die Teilnehmenden mit einem kurzen Wort zu segnen.
Gemeinsam den Bibeltext (1. Mose 12,4-7) lesen:
4Da ging Abram los,wie der Herr es ihm befohlen hatte.Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 5Er nahm seine Frau Sarai mit und Lot, den Sohn seines Bruders. Auch ihr ganzes Hab und Gut nahm er mit. Dazu kamen die Leute,die sie in Haran hinzugewonnen hatten. So brachen sie auf, um in das Land Kanaan zu gehen. Nachdem sie Kanaan erreicht hatten, 6zog Abram weiter durch das Land. Es war zu dieser Zeit von den Kanaanitern bewohnt. Abram kam bis zu der Stelle bei Sichem, wo die Orakeleiche steht. 7Da erschien der Herr dem Abram und sagte: »Dieses Land werde ich deinen Nachkommen geben.« Daraufhin baute Abram dort einen Altar für den Herrn, der ihm erschienen war.
Impuls
Abraham vertraut Gott und bricht auf. Abraham lässt vieles hinter sich. Das gehört dazu. Wer aufbricht, lässt auch etwas zurück. Wer öfters umzieht, weiß: Umzug heißt Ballast loswerden.
Aber: Aufbrechen heißt, nicht alles hinter sich lassen.
Wer mit Gott leben will, muss nicht alles Vertraute hinter sich lassen. Es geht vielmehr darum, Gott zu vertrauen. Zu vertrauen, wenn ich merke, etwas Neues ist dran. Es ist dran, gespurte Straßen zu verlassen und unbetretene Wege zu gehen.
Das kostet Mut. Aber die Zusage Gottes gilt auch uns: Er geht mit. Gott ist das Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft. Gott begegnet Abraham in Kanaan. Er merkt: Gott ist schon da. Er begleitet ihn, aber er geht auch schon voraus.
Der Aufbruch gehört zu unserem Leben. Es gibt kein Leben, das immer bleiben kann, wie es ist. Darin liegt aber auch Angst für die, die jetzt glücklich und zufrieden sind und ihr Leben so behalten wollen, wie es im Moment ist. Darin liegt Trost für die, die aufbrechen wollen, deren Leben sich verändert und die sich auf Neues freuen. Darin liegt Freude für die, die etwas ändern wollen. „Es bleibt alles anders“ – singt Grönemeyer vor vielen Jahren. Zum Glück ist eines konstant: Gott geht mit.
Bei den nächsten Liedern kannst du dir einen ermutigenden Bibelvers ziehen. Als Zuspruch Gottes für deinen Aufbruch. Genieße ihn zunächst in der Stille, beim Zuhören, beim Mitsingen als persönliches Wort Gottes an dich. Und wenn du dann magst, kannst du dich von einer Mitarbeiterin / einem Mitarbeiter segnen lassen.
Hier findet ihr zusammengefasst eine kleine Sammlung an Einheiten und Bausteinen zum Thema Ostern, Kreuz, Tod, Auferstehung! Ihr seht an der Zielgruppenangabe oder am Textauszug, ob das etwas für euch sein könnte.
Jesus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!
5 Bibelarbeiten zu den ersten Texten der Bibel, eine Andacht, eine Interview, Ideen für die Praxis – alles gebündelt als digitale Ausgabe der echt. 2/20
a) Wenn wir Teenager und Jugendliche wirklich mitnehmen wollen auf eine Reise in die Zukunft unserer Gemeinde, wie es aussehen könnte und werden soll, müssen wir vor der Zukunftswerkstatt damit beginnen. Träume oder Visionen beginnen mit der Sehnsucht. Sehnsucht entsteht, wenn ich etwas erlebt oder verstanden habe und ich dieses bei mir / bei uns in der Gemeinde vermisse. Das können Besuche und Kontakte zu anderen fitten Gemeinden oder Jugendkreisen sein, Teilnahme an Kongressen oder ein paar Bibelarbeiten im Vorfeld. Wenn wir unsere Teenager- und Jugendkreise beteiligen möchten, geschieht das nicht an einem Nachmittag. Dazu gehören ein vorbereitender Prozess und eine bewusste Haltung.
Damit meine ich neben Bildern, die in Köpfen entstehen sollen, vor allem Folgendes:
Erleben die Teens, dass sie auch sonst beteiligt werden? Wie ist die Mitarbeitenden- und Leitendenstruktur in der Arbeit? Gestalten wir unsere Gruppen eher für die Teens oder mit den Teens? Entscheiden vor allem wir, was gut für die Teens ist? Bindet eure Teens bei möglichst vielen Prozessen mit ein, damit sie erleben, ernst genommen zu werden. Dann bringen sie sich auch verstärkt ein und bleiben länger am Ball.
Und noch eins: Wir sagen immer schnell, es muss attraktiv für die Freunde und Klassenkameraden sein. Für einige Teens ist das eine Kontramotivation. Die wollen gar nicht, dass ihre Klassenkameraden und manche Freunde kommen. Sie sind froh, in der Gemeinde einen Ort gefunden zu haben, wo sie ihre Rolle anders wahrnehmen können, und manche haben Angst, dass ihnen diese Rolle genommen wird.
b) Es bedarf bei dieser Zukunftswerkstatt mindestens einer Person, die in der Lage ist, vollkommen frei zu denken. Bedeutet: Jemand, der oder die in der Lage ist, Ideen stehen zu lassen und nicht sofort in Details geht, nicht sofort sagt – geht nicht! Jemand, der oder die diesen wichtigen Aspekt immer wieder einfordert. Die spannendsten Ideen entstehen, wenn wir über den Rahmen hinausdenken, denn „Hinter dem Horizont geht es weiter“.
c) Zudem bedarf es einer Person, die strukturiert denken kann und bei all den Gedanken den Überblick behält und helfen kann, eine klare Perspektive zu entwickeln. Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres, als wenn wir schön geträumt haben und dann nichts passiert, weil die benötigten Schritte unklar bleiben.
d) Wenn wir als Teenkreis Gemeinde träumen, sollten wir überlegen, wie wir leitende Mitarbeitende aus der Gemeinde beteiligen. Je eher sich Menschen mitgenommen fühlen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung. Dabei muss man sicherlich gut überlegen, ob diese Personen voll eingebunden werden, eher Zuschauer sind oder evtl. erst bei der Abschlussrunde dazukommen. Das hängt ganz von der Mentalität der zu beteiligenden Personen ab.
e) Ladet die Teens langfristig zu diesem Termin ein, damit möglichst viele dabei sind; gerade die, die nicht so regelmäßig kommen.
Entwicklung einer anziehenden Gemeinde 2020 für Freunde, Fremde und für mich. Welcher Wege, Methoden und Handlungen bedarf es dafür?
Die Teens beteiligen und sie zum Motor werden lassen, indem sie ihre Ideen entwickeln und umsetzen dürfen bzw. es mit initiieren.
Zum Träumen braucht es Raum und Zeit. Das ist in 90 Minuten Teenkreis schlecht zu realisieren. Daher schlage ich immer einen Samstag- oder Sonntagnachmittag vor. Ab 14 Uhr – dann ein schönes Kuchenbuffet in der Mitte und wer möchte, kann mit einem netten Abendessen aufhören. Das hat dann immer auch einen Gemeinschaftswert. Zusätzlich kann ein Ortswechsel ganz sinnvoll sein. Vielleicht mietet man sich in einer Gemeinde ein, von der man bei den Räumen denkt, die sind schon weiter als wir. Alle diese Reize von außen fördern die Gedanken. Getreu dem Motto: Woanders denkt man anders.
Eine andere Methode wäre, die Räume der Gemeinde den Arbeitsbereichen zuzuordnen und eine kreative Tour durch diese Räume zu gestalten. In jedem Raum einen anderen Reitz und eine andere Form der Art, die Gedanken zu notieren.
Den detaillierten Ablauf findest du ganz übersichtlich im Download Anhang.
Das Entscheidende an dieser Werkstatt ist, dass die Teens ihre eigenen Ideen entwickeln und dann die Möglichkeit der Umsetzung erhalten. Unsere Aufgabe als Leitende besteht darin, diese Ideen zu pushen und auch vor dem Gemeindevorstand zu vertreten.
Ihr solltet euch im Team vorher überlegen, ob ihr das Risiko eingehen wollt und bereit seid, Wege zu gehen, die Arbeit machen. Vielleicht seid ihr auch enttäuscht, weil es nicht so revolutionär ist, wie ihr es gern hättet. Dieser Prozess, den die Teens hier mitmachen, wird sie aber bereits verändern und den Grundstein legen für weitere Bewegung.
Wie kann Heiligung gelingen? Ziemlich hart geht der Text davon aus, wer die Anweisungen missachtet, missachtet Gott. Doch so hart ist es gar nicht, denn die Gemeinde ist auf einem guten Weg und es geht Paulus eher darum, den eingeschlagenen Weg konzentriert weiterzugehen. Der Alltag der Christen kennt keinen „Stillstand“. Der Weg mit Jesus muss täglich neu gegangen werden. Ein Leben nach Gottes Willen muss gepflegt und gestärkt werden. Das grundsätzliche Geschenk von Jesus, ohne jede Gegenleistung, bekommt hier eine aktive Facette. Die Heiligkeit wird quasi in den Menschen aufgenommen und zeigt sich auch im Handeln, der dem Willen Gottes entspricht. Paulus legt bei der Entfaltung einen Schwerpunkt auf zwei Formen der Begierde. Unzucht steht dabei für jede Form illegitimer Sexualität. Die Sexualität ist gut, sie ist aber dazu da, verantwortlich gelebt zu werden. Sexualität ist keine Verwirklichung des Einzelnen, sondern auf eine wertorientierte Gemeinschaft von zwei Menschen ausgerichtet. Die erwähnten leidenschaftlichen Begierden sind aber nicht nur auf den sexuellen Bereich einzuschränken. Damit zielt Paulus auch auf das Gebot: „Du sollst nicht begehren …“. Denn Begierde zerstört und lebt an Gottes Idee vom Leben vorbei. Genauso auch bei der Habsucht. Nicht der Besitz selbst wird verurteilt, wohl aber der Erwerb auf Kosten des anderen. Die Welt wurde damals bedroht durch die Gier der Mächtigen, die ohne Rücksicht auf die Schwachen nehmen, um noch mehr zu haben. Die Lösung gegen die Begierden ist der Heilige Geist, den Gott uns schenkt, der es erst möglich macht, gottgewollt zu leben.
Die Gemeinde wird gestärkt, ihren Weg weiterzugehen und geschlossen einen zu ihrer Umwelt alternativen Lebensstil zu leben und damit das Leben so zu gestalten, wie es eigentlich jeder tun sollte. Und genau das ist nicht leicht, daher legt Paulus das hier den Thessalonichern noch einmal ans Herz.
Im zweiten Abschnitt geht es um die Lebensform innerhalb der Gemeinde. Das wichtigste dabei ist die hier genannte Bruderliebe, die Liebe unter Glaubensgeschwistern. Auch hier weist Paulus nur daraufhin, dass diese Liebe untereinander in einem immer noch größeren Maße gelebt werden will. Paulus lädt dazu ein, ein unabhängiges und verantwortungsvolles Leben zu führen.
Wo man hinschaut – schlechte Nachrichten: Terror, Gewalt, Umweltprobleme, Ungerechtigkeiten u.v.m. Warum? Müssen wir abwarten und Tee trinken, während vieles nicht so läuft, wie Gott sich das vorgestellt hat? Kann ich überhaupt etwas ausrichten oder ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der sofort verdampft? Wer bin ich, dass ich etwas ändern könnte? Paulus antwortet: Doch, ihr könnt etwas tun, ihr als Gemeinschaft. Euer Vorbild wird eine Ausstrahlungskraft haben. Das Positive wird sich verbreiten. Das Geniale ist, wir müssen nicht bei Null anfangen, denn wir sind bereits auf einem guten Weg. Diesen müssen wir nur konzentriert weitergehen.
Paulus greift zwei Bereiche heraus, die beide elementar für unser Leben sind, die Sexualität und unser Verhältnis zum Besitz. Lebt in diesen grundlegenden Bereichen des Menschseins so, dass ihr Gottes Idee widerspiegelt.
In einer Beziehung soll man sich in Achtung begegnen, sich treu sein, dem anderen mit Vertrauen und Respekt gegenübertreten, ohne Machtausübung und Unterdrückung des anderen. Der Wohlstand und unser Besitz sollen nicht darauf gerichtet sein, den anderen zu übervorteilen, ihn kaputt zu machen oder auf Kosten der Schwachen zu leben. Paulus möchte, dass euer soziales und wirtschaftliches Miteinander darauf gerichtet sein soll, dass es für alle fair ist und Gottes Welt sichtbar macht. Gebt dem Heiligen Geist Raum, um in euch zu wirken. Lebt so in eurer kleinen Welt, dann wird euer Handeln aus eurer kleinen Welt nach außen strahlen.
Wie gehe ich also in meinen Beziehungen mit den Menschen um? In Liebe und gleichberechtigt oder favorisiere ich meine Motive und Ziele? Liebe ich meinen Nächsten wie mich selbst? Wo gehe ich einkaufen und welches Schnäppchen lasse ich liegen? Welche Klamotten, Schokolade, Smartphone oder Kaffee – für welchen Preis – kann ich mit gutem Gewissen kaufen? Klar ist, wir werden dabei immer wieder an unsere Grenzen stoßen.
Paulus nimmt uns die Entscheidungen nicht ab, aber er hilft uns, kritischer zu denken. Er packt uns bei unserer Verantwortung. Das, was in der kleinen, überschaubaren christlichen Gemeinschaft praktiziert wird, hat Auswirkungen. Was in deinem Leben praktiziert wird, hat Auswirkungen. Es verändert die Welt, mindestens die kleine Welt um dich herum.
Teilt eure Gruppe in Kleingruppen à 4–6 Personen.
1. Der Text wird zunächst einmal laut vorgelesen.
2. Danach hat jeder noch mal Zeit, den Text für sich allein durchzulesen.
3. Im nächsten Schritt besteht die Aufgabe darin, herauszufiltern, was (für jeden persönlich) der Kern des Textes sein könnte. Dabei können Fragen helfen wie:
4. Alles, was nicht dazu gehört, wird nun nach und nach mit dem Filzmarker weggestrichen. Füllwörter zum Beispiel, nähere Beschreibungen, die ich nicht entscheidend finde, vielleicht Wiederholungen (vielleicht die aber auch gerade nicht …).
5. Wenn alle fertig sind, können die gründlich „gesiebten“ Ergebnistexte vorgelesen werden.
Hinweis: Dem einen oder anderen fällt es schwer, in der Bibel Wörter zu streichen. Es geht in der Methode aber nicht darum die Bibel zu verändern, sondern den elementaren Kern des Textes zu ermitteln.
Hinweis: Eine zu detaillierte Diskussionen über Sexualität würde ich abkürzen und den Blick von diesem beliebten Streitthema auf die eigentliche Aussage des Textes lenken.
Gebe nun der Gruppe, in einem Impuls, die Inhalte aus dem „Punkt 2“ weiter.
Zeige der Gruppe als Abschluss des Impulses einen Videoclip, der ihnen aufzeigt, wie das persönliche Handeln, nach außen strahlen kann und Kreise zieht.
Das Leben besteht aus einem lebenslangen Prozess des Lernens. Wenn sich jemand in einem Lebensbereich weiterentwickeln möchte, ist es wichtig, dieses Ziel bewusst und aussichtsreich anzugehen. Die Ziele sollten motivierend, machbar und messbar sein.
Alleinkämpfer haben es oft nicht leicht. Viel einfacher ist es, wenn ich jemanden habe, der mir zur Seite steht, mich erinnert, motiviert, ein ehrliches Gegenüber ist.
Was | Wie | Wer | Womit |
Ich möchte nur noch faire Schokolade kaufen. | Immer, wenn ich einkaufen gehe, kaufe ich faire oder keine Schokolade. | Am 01. des Monats erinnern mich Freund “A”, am 15. des Monats Freundin “B” an mein Vorhaben und fragen mich, wie es läuft. | Ich brauche Informationen wo ich die entsprechenden Schokoartikel kaufen kann. |
Ein Arbeitsblatt dafür gibt es als zusätzliches Material im Anhang.
Die Sozialen Medien spielen eine große Rolle im Leben Jugendlicher. Auf Plattformen wie Instagram und Snapchat sind sie jedoch mit vielen Herausforderungen konfrontiert – mit Anerkennungsdruck, Bewertungssystemen, Mobbing, Selbstinszenierung, Tratsch, Lästereien, Shitstorms usw. Um mit dieser Bandbreite an Themen, die ihnen hier begegnen, umzugehen, braucht es Raum zur Reflexion. In dieser Gruppenstunde gibt es dazu die Möglichkeit. Darüber hinaus sollen die Teens etwas an die Hand bekommen, woran sie sich orientieren können, wenn es um ihren Umgang mit den Sozialen Medien geht. Dabei steht die Frage im Fokus: Wie verhalte ich mich als Christ? In der Bibel finden sich viele hilfreiche Prinzipien, die sich auf verschiedene Bereiche in unserem Leben anwenden lassen – so auch auf das Setting „Soziale Medien“. Solche Prinzipien sind Demut, Freundlichkeit, Frieden, Geduld, Treue, Bescheidenheit, Selbstbeherrschung, Nächstenliebe, Barmherzigkeit und viele mehr. Diese sollen in einer Bibelarbeit als konkrete Orientierungshilfe in Form einer Netikette formuliert werden. Anhand dieser können die Jugendlichen erfahren, dass die Bibel auch in dieser Hinsicht Relevanz hat und ihnen Hilfestellung geben kann.
Wichtig ist, dass die Jugendlichen während der Gruppenstunde zu jeder Zeit die Möglichkeit haben, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld bedenken, was den Jugendlichen Tag für Tag begegnet: Zum Beispiel sind sie auf Plattformen wie Instagram regelmäßig Bildern ausgesetzt, die sie in ihrem Menschenbild, ihrem Schönheitsideal, ihren Vorstellungen von Glück und Sinn im Leben prägen. Was sie sehen, beeinflusst sie und setzt sie womöglich unter Druck, beispielsweise einem bestimmten Coolness-Faktor entsprechen zu müssen und sich beweisen bzw. gut darstellen zu müssen, um sich die Anerkennung anderer zu sichern. Sicherlich sind auch Teens dabei, die Opfer von Mobbingattacken geworden sind und in den Sozialen Medien bloßgestellt wurden oder Ähnliches. Dafür sollten die Mitarbeitenden sensibel sein.
Gleich zu Anfang werden die Teens auf das Setting „Soziale Medien“ eingestimmt. Dazu kann der Raum vorher entsprechend dekoriert werden, zum Beispiel mit verschiedenen Motiven, die die Teens aus ihrem Umgang mit den Sozialen Medien kennen. Je nach Zeitrahmen kann zunächst ein lockeres Ankommen stattfinden, bei dem die Jugendlichen durch unterschiedliche Angebote in das Thema mit hineingenommen werden. Mögliche Angebote:
Hier werden die Jugendlichen mit Begrüßungsgetränken und Snacks willkommen geheißen und auf die verschiedenen Angebote aufmerksam gemacht.
An dieser Station können die Jugendlichen Photobooth-Utensilien nutzen und Selfies machen.
An dieser Station gibt’s eine Wand mit groß ausgedruckten Fotos (ggf. von der Jugendgruppe) im typischen Instagramformat und mit jeweils Platz darunter. Hier können die Jugendlichen mithilfe von Herzaufklebern ihre Likes loswerden und mit Stiften Hashtags und Kommentare hinterlassen.
An dieser Station können die Jugendlichen ihre Social-Web-Gewohnheiten auf Umfragekärtchen notieren. Mögliche Fragen auf den Karten:
Die Antworten werden in einer Box gesammelt und können ggf. im Anschluss von den Mitarbeitenden aufgegriffen werden.
Zu Beginn der Bibelarbeit setzen sich alle Teens in einen Stuhlkreis. Um die Relevanz des Themas für die Bibelarbeit aufzuzeigen, können die Mitarbeitenden Antworten der Umfragekarten vorlesen (anonym). Die Fragen, mit denen die Teens sich auf Spurensuche in der Bibel machen, haben damit zu tun:
Die Teens haben die Möglichkeit, eigene Antworten auf diese Fragen zu finden und dazu die Bibel zu nutzen. Sie können auf Plakaten eine „Christliche Netikette fürs Social Web“ festhalten. Hilfreich ist, „Netikette“ vorher zu definieren, da der Begriff nicht zwangsläufig bekannt ist:
Mit der „Netikette“ bezeichnet man Benimmregeln im Internet. Netikette setzt sich aus den Wörtern Internet und Etikette, das bedeutet Umgangsformen, zusammen. (www.internet-abc.de)
Der Mitarbeitende erklärt auch den Gedanken, dass es universelle Prinzipien in der Bibel gibt, die sich auf unterschiedliche Settings anwenden lassen: Selbst wenn in der Bibel nichts zum Thema Internet steht, ist es möglich, mithilfe der Prinzipien, die sie vermittelt, einen Leitfaden zu spinnen, der uns in vielen Bereichen helfen kann.
Die Jugendlichen teilen sich für die Bibelarbeit in Kleingruppen auf und bekommen jeweils unterschiedliche Bibeltexte zugewiesen. Aus den Texten sollen sie Ableitungen für ihre „Christliche Netikette fürs Social Web“ machen und Benimmregeln für die Sozialen Medien formulieren.
Dabei sind folgende Fragen hilfreich:
Gruppe 1: Matthäus 7,1-5; Matthäus 6,1-6; 2. Korinther 4,5
Gruppe 2: Lukas 10,29-37; Jakobus 2,12-13; Philipper 4,8
Gruppe 3: Johannes 13,1-15; Epheser 5,4; Epheser 4,29; Matthäus 5,9
Gruppe 4: Jakobus 3,2-12; Sprüche 15,1-2; 1. Korinther 13,4-7
Gruppe 5: 1. Mose 4,3-12; Titus 3,2; Sprüche 4,23; 2. Mose 20,16;
Gruppe 6: Sprüche 12,16; Psalm 1,1; 1. Johannes 5,20-21; 1. Petrus 3,8-16
In den ausgesuchten Bibeltexten, die beliebig erweitert werden können, sind folgende Prinzipien erkennbar:
Während der Gruppenphase sollten die Mitarbeitenden mit in die Gruppen gehen, um beim Textverständnis und beim Formulieren der Netikette zu helfen.
Sind alle Gruppen fertig mit ihren Plakaten, können diese aufgehängt und anschließend vorgestellt werden. Anschließend können sich die Jugendlichen im Plenum darüber austauschen und über ihre Ergebnisse diskutieren. Dabei sollte auch Raum dafür gegeben werden, Erfahrungen zu teilen und über Problematiken im Social Web zu sprechen. Die Mitarbeitenden können dazu die folgenden Fragen ins Spiel bringen, die bei der Reflexion helfen:
Anhand konkreter Beispiele aus dem Social Web können auch die Prinzipien durchleuchtet werden, die die Jugendlichen in der Bibel entdeckt haben. Sie können eigene Situationen schildern und sie auf die Prinzipien hin überprüfen. Die Mitarbeitenden können dazu zeugenschaftlich von eigenen Erfahrungen berichten und/oder Beispiele vorgeben:
Situation: Person A schreibt unter das Bild von Person B einen Hasskommentar wie „Du bist so hässlich!“ Welches Prinzip bricht Person A? Wie könnte Person B darauf reagieren?
Situation: Person A postet ständig Bilder von sich in ihren neusten Outfits. Was sagt das über ihre Prinzipien aus?
Zum Abschluss bekommen die Jugendlichen noch ein Giveaway mit auf den Weg, das sie an ihre Verantwortung in den Sozialen Medien erinnern soll. Es ist die Zusammenfassung von allen Prinzipien, die wichtig sind – für jeden Bereich des Lebens: das Doppelgebot der Liebe (Mt 22,37-39). Dieses kann zum Beispiel als Spruch auf kleinen gebastelten Smartphones stehen.
Das Thema Lästern ist vielschichtig und kann schnell in der „Moral-Ecke“ landen. Gleichzeitig kennt (fast) jeder Situationen, in denen er entweder Opfer, Täter und Zeuge von Lästereien geworden ist. Diese Stunde soll einen offenen Austausch ermöglichen und thematisieren, wie man einen verantwortungsvollen Umgang mit Worten üben kann, ohne zu verurteilen.
Worte schaffen Wirklichkeit – deshalb wähle sie weise.
Zunächst scheint es so, als wären wir gar nicht unbedingt die Adressaten dieser Passage – es sei denn, wir überlegen, „Lehrende“ zu werden. Jakobus ermahnt seine Leserinnen und Leser dazu, sich gut zu überlegen, ob sie diese Aufgabe wirklich „auf sich nehmen wollen“ und weist darauf hin, dass damit ein „besonders strenges Urteil“ verbunden ist. Dabei ging es ihm wohl nicht darum, generell vor dem Lehren abzuschrecken. Wahrscheinlich wollte er vor falschen Motivationen warnen und deutlich machen, dass vermeintliches Ansehen nur eine Seite der Medaille ist. So sind die Verse 2-12 im Besonderen auf Lehrende zu lesen, gleichzeitig macht er deutlich, dass sie alle Menschen betreffen (V.2). Für Jakobus erweist sich der Glaube im Reden – oder eben auch nicht. Das führt er in den Versen an fünf Beispielen mit unterschiedlichen Aspekten aus. Dabei wird deutlich, was für eine Macht Worte und das „dazugehörige Werkzeug“ – die Zunge – haben. Jakobus misst sogar die Vollkommenheit des Menschen daran, welche Worte aus seinem Mund kommen – und doch scheint für ihn klar zu sein, dass es dem Menschen unmöglich ist, immer und überall keinen Schaden mit Worten anzurichten. Das steht im Gegensatz zu dem Gott, der „spricht und es geschieht“, der selbst als „das Wort Mensch wurde“. Hier wird auch deutlich, warum den Worten so viel Bedeutung beigemessen wird: weil sie als Taten gesehen werden. Worte schaffen Wirklichkeit, könnte man sagen.
1. Der Vergleich mit Pferd und Zaumzeug macht deutlich, dass die Zunge – obwohl sie nur ein kleiner Körperteil ist – große Auswirkung hat. Sie lenkt und muss gleichzeitig gelenkt und beherrscht werden.
2. Ähnlich ist es mit dem Bild der Schiffe – das Ruder bestimmt den Kurs und wir können anhand dieses Vergleichs fragen, in welche Richtung uns unsere Zunge treibt.
3. Welche immensen Auswirkungen Worte haben können, beschreibt das Bild des Feuers. Ein kleiner Funke kann zur Zerstörung ganzer Landstriche und allen Habs und Guts führen. Eine kleine Verleumdung, ein scharfer Satz mitten ins Herz, das Aufwiegeln gegen jemanden – mit wenigen Worten kann man Existenzen zerstören.
4. Deshalb ist es für Jakobus entscheidend, dass wir zu Domteuren werden: Wie Menschen Tiere zähmen und im Zaum halten, so sollen wir es auch für unsere Zungen lernen. Jakobus scheint dies allerdings als sehr schweres Unterfangen einzuschätzen. Und so kommt er zu seinem letzten Bild:
5. Der Vergleich mit der Quelle beschreibt, wo Jakobus die Ursache für unsere Worte sieht. So wie die Quelle bestimmt, ob Süß- oder Salzwasser sprudelt, so ist es auch unsere innere Quelle, die über gute, aufbauende oder schlechte, zerstörerische Worte bestimmt. Für ihn ist klar: Wer seine Zunge zähmen will, muss sich um seine Quelle kümmern. Wo Jesus die Worte bestimmt, wird die Wirklichkeit, die wir mit unseren Worten schaffen, aufbauend, Gott lobend und uns und anderen zum Segen. Besonders schlimm scheint es für ihn zu sein, wenn der gleiche Mund Gott lobt und Menschen schadet.
Auch wenn ich seinen Gedankengang nachvollziehen kann, erscheint mir die „Realität“ komplexer und weniger schwarz-weiß, als man seine Ausführungen auch verstehen könnte. Die eigene Motivation für das Gesagte zu reflektieren, immer wieder zu entscheiden, dass man das Gute sagen will und die Zunge im Zaum zu halten, scheint mir ein fortwährender Prozess zu sein. Es will immer weiter geübt und bedacht werden und den meisten werden Situationen vor Augen sein, in denen man bereut hat, was man selbst gesagt hat. Entweder, weil man nicht absehen konnte, was bestimmte Worte auslösen oder aber, weil „es mit einem durchgegangen ist“. Wut, Aggression, Angst oder ein geringes Selbstwertgefühl können schnell dazu führen, dass Worte wie spitze Pfeile auf andere abgeschossen werden. Auch erlebte Ungerechtigkeit kann dazu führen, dass man zum Gegenschlag ausholen will. Hier ist es wichtig, zu differenzieren. Es geht nicht darum, Unbequemes zu verschweigen oder alles zu ertragen. Aber das Gute entsteht auch nicht durch ein „wie du mir, so ich dir“. Für Jugendliche (und viele Erwachsene) ist außerdem der Druck durch die Peergroup massiv. Es ist schwer, nicht mitzulästern, wenn man dadurch riskiert, zum Außenseiter zu werden. In dieser Gruppenstunde soll dieser Spannung Rechnung getragen werden. Gleichzeitig soll aber auch deutlich werden, welche Macht wir täglich durch den Gebrauch von Worten ausüben. Unter Umständen ist es auch innerhalb der Gruppe so, dass manche Verletzung durch Worte entstanden ist. Hier soll es Raum geben, das auszusprechen, um in einen Prozess der Heilung zu kommen.
Startet mit ein paar Liedern, die das Thema „Worte“ beinhalten. Es gibt viele Lieder, die sich auf Gottes Wort / Stimme beziehen, z. B.: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; Voice of truth; Thy word; So sind deine Worte.
Erklärt dann, dass es in dieser Stunde um „Worte und ihre Macht“ gehen soll und leitet eine Zeit der Stille ein, in der jeder überlegt, was er/sie heute schon gesagt hat. Ihr könnt einen kurzen „Gang“ durch den Tag machen. Was war der erste Satz, den ihr heute gesprochen habt? Über was habt ihr in der Schule geredet? Warum hast du was gesagt? Und überlegt genauso, welche Worte ihr heute schon gehört habt. Welche haben euch gefreut? Welche haben euch verletzt? Welche würdet ihr gern noch mal hören?
Teilt die Gruppe dann in Kleingruppen von 4 – 6 Leuten auf und brainstormt zu folgenden Fragen:
1. Was sind Worte / Sätze, die ihr schon mal gesagt oder gehört habt, die wehtun?
2. Was sind Worte / Sätze, die ihr schon mal gesagt oder gehört habt, die aufbauen und guttun?
Leitet dann zu Jakobus über. Jakobus war einer, dem es wichtig war, dass der Glaube im Alltag konkret wird. Für ihn waren Taten wichtig, aber genauso Worte.
Lest Jakobus 3,1-12 in kleinen Gruppen und wendet die Wegstreich-Methode an (aus Daniel Rempe: Liest du mich. Auch zu finden unter http://www.liest-du-mich.de/index.php?id=541).
Vorbereitung: Besorge für alle Teilnehmenden ein Kopie des Bibeltextes (oder diesen Flyer) und einen Stift.
Lies den Bibeltext laut vor.
Die Teilnehmenden lesen den Text noch einmal persönlich und überlegen sich, was für sie der Kern des Textes ist. Dabei können die folgenden Fragen helfen:
Alle streichen nun nach und nach mit einem Stift weg, was nach ihrer Sicht nicht dazu gehört, sodass am Ende nur der Kern des Textes stehen bleibt.
Tauscht euch darüber aus, welche Streichungen ihr vorgenommen habt und warum.
Lest euch eure Ergebnistexte gegenseitig vor.
Vielleicht seid ihr beim Vorstellen der Ergebnisse schon ins Gespräch über das Thema „Worte“ oder „Lästern“ gekommen. Wenn nicht, tauscht euch über folgende Fragen aus:
Lest dann folgenden Text vor:
Was würdet ihr jemandem raten, dem es so geht? Je nach Gruppe, könnt ihr diese Frage entweder in einem Gespräch thematisieren oder jede/jeder schreibt einen Antwortbrief (das geht natürlich auch in kleinen Teams). Ermöglicht im Austausch, dass die Teilnehmenden auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema einbringen.
Trefft euch nun wieder mit allen und stellt euch im Kreis hin. Erklärt, dass es in jeder Gruppe dazu kommen kann, dass Verletzungen entstehen und Worte gebraucht werden, die wehtun. Jakobus macht ja auch deutlich, wie schwer es ist, die eigene Zunge im Zaum zu halten. Ladet die Teilnehmenden nun dazu ein, darüber nachzudenken, ob sie Verletzungen mit Worten in dieser Gruppe selbst erlebt oder verursacht haben.
Singt dann gemeinsam einige Lieder und ladet dazu ein, in dieser Zeit auf andere zuzugehen, die man entweder um Verzeihung bitten will oder denen man sagen möchte, dass sie einen verletzt haben.
Lest als Abschluss Sprüche 10,19:
Und sprecht euch den Segen zu:
„Wie kann ich meinen Glauben als Teenie in der Familie leben?“ Das ist schon eine interessante Formulierung. Ebenso könnten wir auch fragen: „Wie kann ich meinen Glauben als Teenie leben, wenn ich esse?“ Die Formulierung macht eine Wahrheit deutlich: Wir leben unseren Glauben an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Situationen anders aus. In der Gemeinde scheint es leichter zu sein, zu glauben. Zu Hause fällt es uns häufig sehr viel schwerer, zu unserem Glauben zu stehen. Was kann uns dabei helfen, dass diese unterschiedlichen Bereiche immer größere Überschneidungsmengen haben?
Du brauchst nicht besonders fromm, redegewandt oder stark zu sein. Das Einzige, was du brauchst: Hole Jesus in dein Haus!
Wir hören heute ein Zeugnis von jemandem, der uns inspirieren kann, unseren Glauben in der Familie zu leben: Von Jairus. Seine Geschichte steht in Matthäus 9,18.19.23-26
Wir wollen heute anhand des Bibeltextes die Teens dazu inspirieren, Jesus in ihr Haus zu holen.
Jairus ist einer der Vorsteher der Gemeinde. Er hat eine Tochter, deren Name uns nicht bekannt ist. Jairus erlebt, dass seine Tochter stirbt. Doch in dieser Not, in der seine Familie ist, macht er sich auf den Weg zu Jesus und bittet ihn, in sein Haus zu kommen.
Material: Kopierter Bibeltext von Matthäus 9,18.19.23-26 mit der Möglichkeit, dass jeder eigene Notizen auf dem Zettel vornehmen kann, inkl. Stiften, ein großes Kreuz
Der Raum ist gemütlich gestaltet und die Teens sitzen im Halbkreis. An der offenen Seite des Kreises steht ein großes Kreuz, das uns dabei hilft, uns auf Jesus auszurichten und das konkret zum Abschluss benötigt wird.
Zu Beginn kommen wir mit den Teens ins Gespräch über den Titel des heutigen Themas: „Wie kann ich meinen Glauben als Teenie in der Familie leben?“ Folgende Fragen können uns dabei helfen:
Wir stellen die Person kurz vor, die uns heute Zeugnis darüber geben wird, wie wir unseren Glauben in unserer Familie leben können: Jairus.
Dazu lesen wir gemeinsam den Bibeltext Matthäus 9,18.19.23-26
Wir kommen über den Text weiterhin mit den Teens ins Gespräch. Was können wir von Jairus lernen? Was erleben wir selbst?
Zu Hause bei Jairus ist gerade etwas ganz Schreckliches passiert. Seine Tochter ist gestorben. Aus Elternsicht gibt es nichts Schlimmeres auf der Welt, als den Tod des eigenen Kindes. Eine scheinbar ausweglose Situation.
Ich stelle mir vor, wie ohnmächtig und hilflos sich Jairus in seiner Familiensituation gefühlt haben muss. Doch genau jetzt macht Jairus etwas, was seine Familie verändert: Er geht los und holt Jesus in sein Haus!
Jairus musste nicht so stark sein, dass er Jesus selbst in seine Familie tragen konnte. Jesus ging allein auf Bitten von Jairus. Er musste auch nicht so redegewandt sein und seiner Familie viele Worte von Jesus erzählen, sondern Jesus kam und wirkte Wunder, sodass es jeder sehen konnte. Jairus musste Jesus auch nicht vorweisen, wie redlich er sich immer bemüht, mit ihm zu leben, er musste sich lediglich auf den Weg machen, um Jesus zu holen.
Gibt es bei dir etwas, das dich daran hindert, Jesus in deine Familie zu holen (ich fühle mich Jesus gegenüber zu unwürdig, fühle mich meiner Familie gegenüber zu schwach, mich nimmt keiner ernst in meiner Familie, mir fehlen die rechten Worte, …)?
Wir lesen von Jairus, dass er ein Vorsteher der Gemeinde ist. Er kennt Gott. Er kennt Jesus. Und er traut Jesus zu, ihm in dieser ausweglosen Situation zu helfen. In seiner Not erinnert er sich an Jesus und macht sich auf den Weg zu ihm.
Jairus erzählt Jesus von seiner Not in seiner Familie und bittet ihn, in diese Situation hineinzukommen. Jesus folgt seiner Bitte und geht mit Jairus heim. Ab diesem Moment lesen wir nichts mehr von Jairus. Wir wissen nicht, was er weiterhin tut. Denn hier wird deutlich, dass Jairus nur den Weg für Jesus gebahnt hat. Ab jetzt hat Jesus das Ruder in der Hand. Und es wird sichtbar, welche großartigen Wunder er vollbringen kann.
Jairus hat sich auf den Weg gemacht und ging zu Jesus, um ihn zu bitten, in sein Haus zu kommen.
Wir schließen diesen Abend mit einer Gebets- und Lobpreiszeit. Hier ist jeder Teenie eingeladen, sich ebenfalls auf den Weg zum Kreuz (also zu Jesus) zu machen, um ihm von seiner Familiensituation zu erzählen und ihn in sein Haus zu holen.
Die Gebetszeit kann durch ein Segensgebet eines Mitarbeiters beendet werden.
Wenn Undankbarkeit die Vergesslichkeit des Herzens ist, dann ist im Umkehrschluss gelebte Dankbarkeit das Gedächtnis des Herzens. Wenn (auch) Teens, manipuliert von einer grenzen- und gnadenlosen Konsumgesellschaft nicht genug haben und genug bekommen können und haben müssen, was alle anderen sowieso auch schon haben, dann trainiert und fördert dies die Alzheimerkrankheit des Herzens, die sich zu einer chronischen Unzufriedenheit entwickeln kann. Dankbarkeit ist der erlernbare Lebensstil – eben für Teens, um so früh als möglich die Lebensweiche in Richtung Glück und Zufriedenheit zu stellen. Dankbarkeit braucht also den geschärften Blick des Herzens, also eine 3D-Herzbrille, um Dankbarkeit in allen drei Dimensionen zu leben.
Dankbarkeit ist eine erlernbare Herzenshaltung!
Das Hebräische kennt vorwiegend nur ein Wort: jadah (beinhaltet Jahwe) und meint loben, danken, preisen, bekennen, gestehen.
Im Griechischen ist es vorwiegend das Wort „eucharistia“, die Dankbarkeit (beinhaltet chara = Freude und charis = Gnade).
Im AT finden wir Dank als Dankopfer und in Form von Dankliedern.
Gott wird uns in seinem Wort durchweg als der vorgestellt, der gibt: Leben, Lebenskraft, Körper, Verstand, Wille, Gefühl, Gesundheit, Essen, Trinken, Freundschaft, Liebe, Geld, Arbeit, Urlaub, Schlaf, Wohnung, Kleidung, Gaben, … Der Mensch wird uns seit der Schöpfung beschrieben als der, der empfängt. In der Bibel finden wir zwei Lebensstile bezüglich des Umgangs mit den Gaben, die Gott gibt: die Dankbarkeit und die Undankbarkeit.
Der Lebensstil der Dankbarkeit ist geprägt von empfangen, danken, genießen, teilen, verzichten. Dankbarkeit macht gelassen. Wer dankbar ist genießt, teilt gern und kann fröhlich verzichten.
Der Lebensstil der Undankbarkeit ist geprägt von behaupten, beneiden, bestimmen, übertrumpfen. Undankbarkeit zeugt Unzufriedenheit, lässt mich zweifeln oder überheblich werden. Wer undankbar rafft, macht sich unfähig, freiwillig zu teilen und wer undankbar konsumiert, kann auch nur unfreiwillig verzichten.
Was die zehn Aussätzigen verbindet, ist das Schicksal der Krankheit, die sie aus der Gesellschaft ausschloss. Die unterschiedliche Herkunft aus Juden und Samaritern spielt zu diesem Zeitpunkt keine Rolle. Einig waren sie in dem Wunsch nach Heilung, den sie Jesus unisono gegenüber ausdrückten. Im Gleichschritt gingen sie den ersten Schritt im Glauben in Richtung Priester und wurden gesund. Den abschließenden Glaubensschritt machte nur der, von dem Dank gegenüber einem jüdischen Rabbi am wenigsten zu erwarten war. Dieses Verhalten beschreibt Lukas nicht als den kleinen, sondern den entscheidenden Unterschied. Alle zehn waren dankbar in 2D: Dankbar dafür, dass sie beschenkt wurden und dankbar, womit sie beschenkt wurden, mit Gesundheit. Doch nur einer lebte Dankbarkeit in 3D, indem er dem gegenüber dankbar war, der ihn überreich beschenkt hatte! Und nur ihm kann Jesus zusagen, dass sein Glaube ihn gerettet hat. Demnach ist Dankbarkeit das Kennzeichen einer echten Herzensbekehrung.
An der Dankbarkeit entscheidet sich demnach alles in meinem Leben.
Der Undankbare genießt die Gabe des Vorletzten und versäumt das Letzte. Der Dankbare freut sich über den Geber des Vorletzten und genießt das Letzte.
Dekotipp: Herzbrillen (fürs Mitarbeiterteam, bei kleinen Gruppen evtl. für alle)
Lied: Dankbarkeit, von Albert Frey (zum Jahr der Dankbarkeit).
Einstiegsspiel: Der vergessliche Professor (hält eine Rede, wofür er alles dankbar ist, muss Gestik der Hände des Hintermannes entschlüsseln und benennen)
Zur Hinführung an den Text diesen mit unterschiedlichen Sprecherrollen lesen lassen (Sprecher, Jesus, neun Aussätzige, Samariter).
Folgende Fragen sollen die drei Dimensionen der Dankbarkeit deutlich machen:
Folgende Thesen könnten einzeln auf Zettel verteilt werden, sodass immer zwei bis drei Leute über die These nachdenken und ihre Gedanken dann im Plenum äußern können.
Dankbarkeit braucht Formen und Rituale. Die Feste in Israel waren Erinnerungen an die großen Taten Gottes, um diese nicht zu vergessen und neu dafür zu danken:
Am effektivsten wäre es, die Teens zum Schluss in einem stillen Moment überlegen und entscheiden zu lassen, welche Methode ihnen helfen würde, Dankbarkeit einzuüben.
Je nach Kreis könnte auch eine ganz praktische Dankesrunde an Jesus angebracht sein, in der die Teens ihre Dankesanliegen nennen oder auch aufschreiben und an eine Pinnwand heften können.
Etwas tief geht der Clip über Helen Berhane aus Eritrea.
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