Samuel zeigt, wo´s lang geht

1. Erklärungen zum Text:

Samuel ist bereits seit seiner Geburt ein Diener des Herrn (1. Sam 2). Er bildet die Brücke zwischen der Richterzeit und der Königszeit. Er handelt als von Gott eingesetzter Richter, salbt aber auch nach Gottes Auftrag die ersten beiden Könige Israels Saul und David. In unserem Textabschnitt wird Samuel auch als Richter bezeichnet.

Was ist ein Richter? Richter wurden immer dann eingesetzt, wenn das Volk von Gott abgefallen war und in Not geriet. Das Volk besann sich in den schwierigen Zeiten wieder auf Gott, bat ihn um Hilfe und Gott hörte das Flehen des Volkes. Daraufhin setzte er Richter ein, um die Situation in seinem Sinne zu klären.

Lade des Herrn: Die Lade des Herrn oder auch Bundeslade wurde am Berg Sinai angefertigt und mit den Zehn Geboten bestückt. Seither führte sie das Volk Israel mit sich und verband mit der Lade die Gegenwart Gottes in ihrer Mitte. Zudem wurde sie als heilig verehrt, da sie als Zeichen des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel galt.

Der HERR: Luthers Übertragung des sogenannten Tetragramms. Der Gottesname wird im Hebräischen nicht ausgesprochen oder ausgeschrieben. Stattdessen stehen im hebräischen Text die vier Konsonanten JHWH. Diese werden meist so vokalisiert, dass der Gottesname Jahwe ausgesprochen wird.

Baal und Astarten: Gottheiten, die von Nachbarvölkern als Wetter- und Fruchtbarkeitsgötter verehrt wurden und immer wieder in Konkurrenz zu dem Gott Israels traten. Der Umstand, dass sie im Unterschied zu Jahwe mithilfe von Statuen und Bildern verehrt wurden, machte sie auch für das Volk Israel immer wieder attraktiv.

Brandopfer: Das Brandopfer war ein Ritual, bei dem einem Tier die Sünden und Verfehlungen der Menschen auferlegt wurden. Anschließend wurde dieses Tier komplett verbrannt, um es Gott hinzugeben und ihn zu bitten, die auferlegten Sünden und Verfehlungen wegzunehmen. (In unserem Text ist mit Verfehlung die Abwendung von Jahwe gemeint.)

Der Text wurde vermutlich in der Zeit des Exils (587-539 v. Chr.) geschrieben. Das Volk Israel wurde zum Teil aus dem Land vertrieben und in die babylonische Gefangenschaft geführt. In dieser Zeit konnten Traditionen und Geschichten nicht mehr einfach weitergetragen werden. Darum wurde es immer wichtiger, die Traditionen und Geschichten schriftlich für kommende Generationen festzuhalten. Der Begriff des „ganzen Hauses Israel“ ist deswegen vermutlich auch etwas verzerrt, da das Volk Israel vor der Königszeit in verschiedene, relativ autonom lebende Stämme unterteilt war. Wichtig war vor allem, die Botschaft weiterzutragen, dass Gott den Israeliten in schwierigen Situationen beisteht. So wie auch in unserem Text gegen die Philister.

2. Bedeutung für heute

Du kämpfst vermutlich nicht jeden Tag gegen Philister, aber auch du führst Kämpfe in deinem Leben. Du stehst immer wieder vor verschiedenen Herausforderungen wie zum Beispiel der Suche nach dem richtigen Beruf oder der Frage nach einem oder mehreren Ziel(en) in deinem Leben. Bestimmt warst du auch schon hin und wieder in einer Notsituation. Kennst du das, dass Gott in deinem Alltag eher die Nebenrolle spielt? Geht es dir vielleicht so, dass dir oft erst in schweren Situationen wieder einfällt, dass es Gott gibt und man vielleicht mal beten könnte, damit er helfen kann?

Dem Volk Israel ging es so. Sie sind von Gott abgekommen und mussten sich erst wieder auf die wesentlichen Dinge im Leben konzentrieren, damit ihnen geholfen werden konnte. Oft hängt unser Herz an anderen Sachen. Gott hat auch in meinem Leben häufig nur eine Nebenrolle. Doch grade in schweren Situationen merke ich, dass Gott für mein Leben wichtig ist und ich ihm vertrauen muss, weil er derjenige ist, der mir helfen kann. Manchmal kann das eine Frage der Prioritätensetzung sein. Woran hänge ich mein Herz? Wofür investiere ich die Ressourcen, die mir in meinem Leben zur Verfügung stehen? Was davon ist lebensförderlich? Und was hält mich davon ab, ein gutes Leben zu führen?

Manchmal kann eine Neuausrichtung auf Gott helfen, wie Samuel sie gemeinsam mit dem Volk Israel vornimmt. Sie ermöglicht, wieder klarzusehen, was dem Leben dient und was nicht.

Die Israeliten fielen von Gott ab, beteten zu falschen Göttern. Dadurch verloren sie den Draht zu Gott. Besagte Götzen wurden ihnen wichtig, sie hingen ihre Herzen daran. Vielleicht gibt es auch in deinem Leben Dinge, an denen dein Herz hängt, die dich aber von Gott wegführen. Es lohnt sich, das immer wieder zu prüfen. In unserer Geschichte nimmt der Abschied der Menschen von den Götzen keinen großen Raum ein. Ich denke, auch für die Menschen damals war das ein schmerzhafter Prozess. Manchmal tut eine solche Neuausrichtung weh. Für die Israeliten hat es sich gelohnt. Immer wieder. Diese Erfahrung dürfen wir heute auch machen.

Bei den Israeliten musste Samuel kommen und ihnen zeigen, dass Gott der einzige Gott ist und man mit ihm alles schaffen kann. Vielleicht gibt es auch in deinem Leben Menschen, mit denen du über dein (Glaubens-)Leben sprechen kannst. Vielleicht gibt es jemanden, der/ die dir unterstützend zur Seite stehen kann, wenn du dein Leben neu ausrichten möchtest. Das kann sehr hilfreich sein, wenn man sich auf einen solchen Weg nicht allein begeben muss. Aber Vorsicht vor Menschen, die auf alles eine Antwort wissen, die sich nicht auf einen Weg mit dir einlassen, sondern dich am liebsten direkt ins Ziel katapultieren wollen!

3. Methodik für Gruppen

Einstieg: Labyrinth

Jeder bekommt ein kleines Labyrinth, ausgedruckt auf einem Din-A4-Blatt (z. B.  http://wellfedspirit.org/labyrinth_pages/graphics_files/ChartresEssence.jpg). Auf Startkommando sucht jeder mit einem Stift bewaffnet so schnell wie möglich den Weg in die Mitte. Wer ist als erstes am Ziel?

Es gibt nur einen Weg, dieser ist mal näher an der Mitte und mal weiter weg, jedoch kommt man in der Mitte an, wenn man sich immer wieder auf diesen Weg fokussiert.

Bibeltext

Lest gemeinsam den Bibeltext. Folgende Fragen können euch helfen, darüber ins Gespräch zu kommen:

  • Welches Wort aus dem Bibeltext würdest du am liebsten gegen ein anderes austauschen? Gegen welches?
  • Was kannst du heute (in den nächsten 12 Stunden) noch umsetzen?
  • Welche Frage zum Text würdest du Gott gerne stellen?
  • Erinnerst du dich: Was war dein erster Gedanke zum Bibeltext?
  • Was hättest du als eine der Personen im Bibeltext anders gemacht? Warum?
  • Wo berührt dieser Bibeltext deinen Alltag?
  • Bewerte auf einer Skala von 1 bis 5: Wie relevant für dein Leben ist der Bibeltext? Warum?
  • Wenn dieser Bibeltext heute geschehen würde, welche „Rolle“ würdest du dabei gern spielen?
  • Wie sähe eine Postkarte zum Bibeltext aus?
  • Welche Frage würdest du dem Autor des Bibeltextes gern stellen?
  • Welche drei Wörter fassen den Bibeltext für dich gut zusammen?

Die Fragen sind dem Spiel „Slant. Der etwas andere Blickwinkel“ entnommen, welches beim BORN-Verlag erschienen ist.

Vertiefung

Für eine kurze Andacht könntet ihr gut auf den 2. Punkt („Bedeutung für heute“) zurückgreifen. Dort findet ihr auch Fragen, die sich zur Vertiefung (in Kleingruppen oder ganz persönlich) anbieten würden:

  • Kennst du das, dass Gott in deinem Alltag eher die Nebenrolle spielt? Geht es dir vielleicht so, dass dir oft erst in schweren Situationen wieder einfällt, dass es Gott gibt und man vielleicht mal beten könnte, damit er helfen kann?
  • Woran hängst du dein Herz?
  • Wofür investierst du die Ressourcen, die dir in deinem Leben zur Verfügung stehen?
  • Was davon ist lebensförderlich?
  • Und was hält dich davon ab, ein gutes Leben zu führen?

Gesprächsangebot

Je nach der Vertrautheit eurer Gruppe würde es sich hier anbieten, dass ein oder mehrere Mitarbeitende zu Gesprächen, zum Gebet oder für eine persönliche Segnung zur Verfügung stehen.

Hürdentanz

Freiwillige tanzen im Kreis über eine Hürde (Strohballen o.ä.). Wenn die Musik stoppt, scheidet derjenige aus, der auf der Hürde steht, bzw. gerade übersprungen hat. Der Sieger erhält einen Preis.

Nagelbalken

Ein dicker Balken in den man Nägel einschlagen kann. Wer braucht die wenigsten Schläge? Vielleicht mit Bestenliste.

Strohsack schlagen

Zwei Kinder stehen auf einem Balken und müssen sich mit Hilfe eines gefüllten Strohsacks vom Balken schlagen. Wer am längsten oben bleibt ist Sieger.

Nüsse rollen

Durch ein Rohr werden Walnüsse oder Haselnüsse gerollt. Die Kinder müssen versuchen die Nuss innerhalb eines Bereiches mit einem Hammer zu treffen. Alternativ gehen auch getrocknete Erbsen.

Bogenschießen

Armbrust oder Bogenschießen. Evtl. mit selbstgebastelten Bögen.

Kegeln

Kegel aus Holz, alter Lederball

Glücksspiel

Becherspiel: Bonbon unter einen von drei Bechern. Glücksrad

Lanzenstechen

Mit einer Lanze (Besenstiel mit gepolstertem Ende) soll eine Strohpuppe getroffen werden.

Bibelquiz

Passend zum Thema „Bibelübersetzung“ ein kleines Quiz mit Sprüchen aus der Bibel

Hufeisenwerfen

Alte Hufeisen sollen auf bestimmte Ziele geworfen werden (ähnlich wie Ringe werfen)

Mutprobe

„Fühlkiste“ mit Wolle, Tannenzapfen, Stroh, Federn, usw.

Haare Flechten

Einfache Zöpfe und Frisuren (mittelalterlich)

Käfer –Labyrinth

Nummerierte Löcher auf einer Holzplatte (oder feste Pappe). Die Teilnehmer geben Wetten ab, in welches Loch die batteriebetriebenen Käfer verschwinden.

Erbsenzielspucken

Wie Kirschkernspucken – wer am weitesten spuckt oder ein bestimmtes Ziel trifft, gewinnt.

Labyrinth

Mit Hilfe von Holzlatten und Kerzen auf der Straße. Wer findet den Ausweg in der kürzesten Zeit?

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