Die goldene Regel: Ein starkes Fundament

Zielgedanke

Wenn ich positiv mit dem DU umgehe, entsteht ein starkes WIR.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Die sogenannte goldene Regel: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden wollt, so behandelt auch sie“, steht in der Bergpredigt in Matthäus 7,12. Bei der Bergpredigt spricht Jesus über die Grundlagen des Lebens unter Gottes Herrschaft. Sie ist Aufforderung und Zuspruch zugleich und umfasst alle Lebensbereiche: mein Leben mit Gott, mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen. Immer geht es darum, nicht nur zu hören und zu wissen, sondern auch entsprechend zu leben und zu handeln. Die bekanntere Fassung der goldenen Regel steht in den Apokryphen in Tobias 4,16. Hier steht die goldene Regel mitten in einer Auflistung von Lebensweisheiten, die ein Vater seinem Sohn mitgibt. Orientieren wir uns an der goldenen Regel, legt das eine gute Grundlage für ein positives Miteinander, zu dem uns auch Gott auffordert. Das Erlebnis von den vier Freunden, die ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen, ist eine wunderbare Beispielgeschichte von der Umsetzung (die vier Freunde) und Nicht-Umsetzung (die Menschen, die keinen Platz gemacht haben) der goldenen Regel. Die Diskussion über das Schulden Erlassen überspringen wir, da es für die Aussage in diesem Fall nicht relevant ist und verwirren kann.

Erlebniswelt der Kinder

Startet ihr nach den Ferien eine neue Gruppe? Vielleicht kommen neue Kinder, ein neuer Jahrgang dazu? Veranstaltet ihr eine Jungscharfreizeit? Dann bietet es sich an, über Grundlagen des Miteinanders zu reden. Wie wollen die Kinder und die Mitarbeitenden miteinander umgehen? Was geht und was geht gar nicht? Mit Gesprächen und Geschichten zu diesem Thema können wir der Gruppe von Anfang an zu einem guten Miteinander helfen. So legen wir ein gutes Fundament, auf das wir später immer wieder zurückgreifen können. Die goldene Regel fasst alle Regeln des positiven Miteinanders zusammen: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch!“

Einstieg

Überlegt gemeinsam mit den Kindern:

  • Welches Verhalten von anderen tut so richtig weh?
  • Was tut richtig gut?

Habt ihr euch über die Fragen ausgetauscht, legt Blätter mit der goldenen Regel aus Tobias 4,16 und Matthäus 7,12 in die Mitte. Tauscht euch aus, was diese Aufforderungen mit den zuerst besprochenen Fragen zu tun haben.

Erzählung

Vorab: Ihr könnt die Geschichte methodisch mit einem selbst gebauten Haus (z. B. aus Lego) und entsprechenden Figuren (z. B. Playmobil) erzählen. Das Haus sollte ein Flachdachhaus sein, dessen Dach abnehmbar ist und das eine Treppe zum Dach hat.

Beide Aufforderungen stehen in der Bibel, eine davon stammt von Jesus. Dieses Erlebnis aus der Bibel zeigt uns, wie wir miteinander umgehen sollen.

„Hey Leute, wisst ihr, wer in unserem Dorf ist? Ihr werdet es nicht glauben!“ Aufgeregt läuft Levi auf seine drei Freunde zu. Wer kann das schon sein? In ihrem kleinen Dorf geschieht nie etwas Aufregendes und irgendein Promi verirrt sich auch nicht hierher. „Jesus! Jesus ist hier!“ Jesus? Jetzt sind die Freunde doch interessiert. „Du meinst diesen Jesus, der von Gott redet und Menschen heilt?“, fragt einer der Freunde. Ein anderer vergewissert sich: „Jesus? Hier bei uns?“ „Ja, dieser Jesus predigt hier bei uns, im Haus meines Nachbarn“, bestätigt Levi. Aufgeregt fährt er fort: „Wir müssen Micha zu ihm bringen, das ist seine Chance! Los, los, los, was steht ihr noch hier herum?“ Die drei Freunde schauen sich an, dann rennen sie wie elektrisiert hinter Levi her. Natürlich, sie bringen Micha zu Jesus! Ganz außer Puste kommen sie in Michas kleiner Hütte an. Dort liegt ihr gelähmter Freund auf seiner Decke und starrt vor sich hin. Überrascht schaut er auf, als seine Freunde hereinstürmen. Jeder packt eine Ecke seiner Decke und schneller als Micha fassen kann, was mit ihm geschieht, sind sie mit ihm auf der Straße. „Hey, was soll das? Was macht ihr mit mir? Müsst ihr nicht arbeiten? Wo geht ihr mit mir hin?“ „Wir bringen dich zu Jesus. Micha, er kann dich gesund machen, bestimmt!“, erklärt Levi seinem verwirrtem Freund. Hoffnung flammt in Micha auf. Sie bringen ihn zu Jesus. Er hat schon gehört, dass dieser Mann, der Menschen heilen kann, in ihrem Dorf ist. Vielleicht, vielleicht, ganz vielleicht heilt er ja auch ihn, so dass er wieder gehen und vielleicht sogar arbeiten kann. „Mensch, und dafür lasst ihr eure Arbeit stehen? Um mich zu Jesus zu bringen?“ Micha kann nicht fassen, was seine Freunde für ihn tun. „Na klar, wenn es mir so dreckig gehen würde wie dir, würdest du das auch für mich tun“, lautet Levis Antwort.

Doch schon folgt die Ernüchterung: das Haus, in dem Jesus predigt, ist so voll, dass die Menschen schon vor der Tür und vor sämtlichen Fenstern stehen, um wenigstens ein paar Worte von Jesus zu hören. Die Freunde lassen sich nicht beirren: „Macht Platz, macht bitte Platz, wir bringen unseren kranken Freund zu Jesus, damit er ihn gesund macht“, rufen sie laut. Die Menschen vor ihnen murren: „Was soll das? Seid leise, so kann ich Jesus nicht verstehen! Kommt das nächste Mal rechtzeitig. Ich räume meinen Platz sicher nicht für einen Krüppel!“ Kurz sind die Freunde fassungslos, Micha lässt den Kopf hängen, es wäre auch zu schön gewesen. Levi schaut sich um und schon steuert er auf die Treppe zu. Die anderen müssen ihm folgen oder Micha fällt aus der Decke. „Wir steigen aufs Dach. Dann kommt Micha eben von oben. Aber er kommt zu Jesus!“

Was für eine Idee! Neu motiviert steigen die Freunde auf das Dach. Dort legen sie Micha ab und beginnen, das Dach abzudecken. Micha liegt sprachlos daneben: was hat er nur für Freunde, nicht zu fassen! Endlich ist das Loch im Dach groß genug. Vorsichtig lassen die Freunde Micha auf der Decke nach unten. Die Menschen im Haus schauen erstaunt nach oben. Was passiert denn hier? Als sie erkennen, was die Männer getan haben, entsteht ein Gemurmel, das schnell wieder abflacht, denn Jesus schaut zuerst zu den vier Freunden. „Was für ein Glaube!“, sagt er. Dann wendet er sich Micha zu: „Nimm deine Decke und geh nach Hause!“ Was soll er tun, fragt sich Micha. Aufstehen? Sieht er nicht, dass ich gelähmt bin? Er schaut Jesus in die Augen, dieser nickt ihm zu. Da versucht sich Micha aufzurichten: es klappt! Er setzt seine Füße auf den Boden und stemmt sich hoch – die Füße tragen ihn, er kann stehen, gehen! Jesus hat ihn tatsächlich geheilt. “Danke, danke Jesus!“ ruft Micha und eilt aus dem Haus. Jetzt macht ihm die Menge Platz. Er fällt seinen Freunden um den Hals. Sie jubeln und lachen – was für ein Tag für die fünf Freunde!

Andachtsimpuls

Zwei verschiedene Gruppen von Menschen: Da sind die vier Freunde. Sie hören von Jesus und denken nicht zuerst an sich, sondern an ihren bedürftigen Freund. Das ist seine Chance – aber nur, wenn sie ihm helfen. Sie glauben, dass Jesus helfen kann und sie werden aktiv. „So wie ihr von den Menschen behandelt werden wollt, so behandelt auch sie“, nach diesem Motto haben sie gehandelt und gemeinsam Unglaubliches erlebt.
Dann gibt es die Menschen im und um das Haus. Sie sehen die Freunde und den Gelähmten. Sie sehen seine Not, wahrscheinlich wissen sie auch von Jesu Macht, Kranke gesund zu machen. Aber sie bewegen sich nicht. Sie machen keinen Platz. Sie denken an sich und nicht an die Not des Anderen.
Jesus hat sich über den Glauben und den Freundschaftsdienst dieser vier Freunde gefreut. Sie haben so gehandelt, wie er selbst immer wieder die Menschen auffordert, zu handeln.

Gebet

Guter Gott,
wir wollen fair und freundlich miteinander umgehen,
wie du es vorgelebt hast. Hilf uns in unserer Jungschar,
in unseren Klassen und Familien,
den Anderen zu sehen und nicht nur uns selbst.
Gib uns offene Augen und Mut zu helfen,
wo andere Hilfe, Trost oder Ermutigung brauchen. Amen.

Ideen zur Vertiefung

Aktion

Tragt zusammen, was euch für die Jungschar und euer Miteinander wichtig ist: Wie wollt ihr miteinander umgehen und welcher Umgang, welches Verhalten geht gar nicht? Schreibt die Punkte, auf die ihr euch alle einigt, auf ein Plakat, das ihr in eurem Gruppenraum aufhängt. Achtet darauf, dass es nicht zu viele Aspekte sind und dass sie umsetzbar sind!

Spiele

Huckepack

Bildet mehrere gleich große Gruppen. Die leichteste Person pro Gruppe wird transportiert und zwar per Huckepack. Dazu stellen sich die anderen jeder Gruppe in einer Reihe auf. Der erste jeder Gruppe nimmt „den Gelähmten“ auf den Rücken, läuft bis zu einem bestimmten Punkt im Raum, kehrt um und der nächste der Gruppe nimmt „den Gelähmten“ huckepack. Das geht so lange, bis alle Träger der Gruppe an der Reihe waren.

Vier Freunde

Es werden Gruppen mit je fünf Personen gebildet. Jede Gruppe bekommt nacheinander eine Decke. In dieser Decke muss eines der fünf Kinder getragen werden. Die anderen vier halten je eine Ecke der Decke fest. Für dieses Spiel könnt ihr einen richtigen Parcours aufbauen: mit Slalom, unter einen Tisch durch, über ein Hindernis … Auf euer Startkommando geht es los: Welche Gruppe braucht die wenigste Zeit, um ihren gelähmten Freund unversehrt ans Ziel zu bringen?

Schubkarrenlauf

Wer eine oder mehrere Schubkarren und einen großen Platz zur Verfügung hat, kann einen Staffellauf mit Schubkarren machen. Dazu werden mehrere Gruppen gebildet. Immer einer pro Gruppe wird in der Schubkarre transportiert. Die Schubkarrenfahrer fahren bis zu einem Punkt, drehen um, fahren zurück und der nächste ist an der Reihe. Wer nur eine Schubkarre hat, stoppt die Zeit der verschiedenen Gruppen, bei mehreren Schubkarren können die Gruppen parallel fahren.

Lieder

  • Hand in Hand, Einfach Spitze Nr. 50
  • Was würde Jesus tun, Einfach Spitze Nr. 69

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