Meine Gemeinde in 2020

Eine Zukunftswerkstatt für Teens und Jugendkreise, die eure Gemeinde verändern wird.

1. Vorüberlegungen

a) Wenn wir Teenager und Jugendliche wirklich mitnehmen wollen auf eine Reise in die Zukunft unserer Gemeinde, wie es aussehen könnte und werden soll, müssen wir vor der Zukunftswerkstatt damit beginnen. Träume oder Visionen beginnen mit der Sehnsucht. Sehnsucht entsteht, wenn ich etwas erlebt oder verstanden habe und ich dieses bei mir / bei uns in der Gemeinde vermisse. Das können Besuche und Kontakte zu anderen fitten Gemeinden oder Jugendkreisen sein, Teilnahme an Kongressen oder ein paar Bibelarbeiten im Vorfeld. Wenn wir unsere Teenager- und Jugendkreise beteiligen möchten, geschieht das nicht an einem Nachmittag. Dazu gehören ein vorbereitender Prozess und eine bewusste Haltung.

Damit meine ich neben Bildern, die in Köpfen entstehen sollen, vor allem Folgendes:

Erleben die Teens, dass sie auch sonst beteiligt werden? Wie ist die Mitarbeitenden- und Leitendenstruktur in der Arbeit? Gestalten wir unsere Gruppen eher für die Teens oder mit den Teens? Entscheiden vor allem wir, was gut für die Teens ist? Bindet eure Teens bei möglichst vielen Prozessen mit ein, damit sie erleben, ernst genommen zu werden. Dann bringen sie sich auch verstärkt ein und bleiben länger am Ball. 

Und noch eins: Wir sagen immer schnell, es muss attraktiv für die Freunde und Klassenkameraden sein. Für einige Teens ist das eine Kontramotivation. Die wollen gar nicht, dass ihre Klassenkameraden und manche Freunde kommen. Sie sind froh, in der Gemeinde einen Ort gefunden zu haben, wo sie ihre Rolle anders wahrnehmen können, und manche haben Angst, dass ihnen diese Rolle genommen wird. 

b) Es bedarf bei dieser Zukunftswerkstatt mindestens einer Person, die in der Lage ist, vollkommen frei zu denken. Bedeutet: Jemand, der oder die in der Lage ist, Ideen stehen zu lassen und nicht sofort in Details geht, nicht sofort sagt – geht nicht! Jemand, der oder die diesen wichtigen Aspekt immer wieder einfordert. Die spannendsten Ideen entstehen, wenn wir über den Rahmen hinausdenken, denn „Hinter dem Horizont geht es weiter“. 

c) Zudem bedarf es einer Person, die strukturiert denken kann und bei all den Gedanken den Überblick behält und helfen kann, eine klare Perspektive zu entwickeln. Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres, als wenn wir schön geträumt haben und dann nichts passiert, weil die benötigten Schritte unklar bleiben.

d) Wenn wir als Teenkreis Gemeinde träumen, sollten wir überlegen, wie wir leitende Mitarbeitende aus der Gemeinde beteiligen. Je eher sich Menschen mitgenommen fühlen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung. Dabei muss man sicherlich gut überlegen, ob diese Personen voll eingebunden werden, eher Zuschauer sind oder evtl. erst bei der Abschlussrunde dazukommen. Das hängt ganz von der Mentalität der zu beteiligenden Personen ab.

e) Ladet die Teens langfristig zu diesem Termin ein, damit möglichst viele dabei sind; gerade die, die nicht so regelmäßig kommen. 

2. Zielgedanke

Entwicklung einer anziehenden Gemeinde 2020 für Freunde, Fremde und für mich. Welcher Wege, Methoden und Handlungen bedarf es dafür?
Die Teens beteiligen und sie zum Motor werden lassen, indem sie ihre Ideen entwickeln und umsetzen dürfen bzw. es mit initiieren.

3. Einführung

Zum Träumen braucht es Raum und Zeit. Das ist in 90 Minuten Teenkreis schlecht zu realisieren. Daher schlage ich immer einen Samstag- oder Sonntagnachmittag vor. Ab 14 Uhr – dann ein schönes Kuchenbuffet in der Mitte und wer möchte, kann mit einem netten Abendessen aufhören. Das hat dann immer auch einen Gemeinschaftswert. Zusätzlich kann ein Ortswechsel ganz sinnvoll sein. Vielleicht mietet man sich in einer Gemeinde ein, von der man bei den Räumen denkt, die sind schon weiter als wir. Alle diese Reize von außen fördern die Gedanken. Getreu dem Motto: Woanders denkt man anders. 

Eine andere Methode wäre, die Räume der Gemeinde den Arbeitsbereichen zuzuordnen und eine kreative Tour durch diese Räume zu gestalten. In jedem Raum einen anderen Reitz und eine andere Form der Art, die Gedanken zu notieren. 

4. Ablauf

Den detaillierten Ablauf findest du ganz übersichtlich im Download Anhang.

5. Abschlussbemerkung

Das Entscheidende an dieser Werkstatt ist, dass die Teens ihre eigenen Ideen entwickeln und dann die Möglichkeit der Umsetzung erhalten. Unsere Aufgabe als Leitende besteht darin, diese Ideen zu pushen und auch vor dem Gemeindevorstand zu vertreten. 

Ihr solltet euch im Team vorher überlegen, ob ihr das Risiko eingehen wollt und bereit seid, Wege zu gehen, die Arbeit machen. Vielleicht seid ihr auch enttäuscht, weil es nicht so revolutionär ist, wie ihr es gern hättet. Dieser Prozess, den die Teens hier mitmachen, wird sie aber bereits verändern und den Grundstein legen für weitere Bewegung.

1. Erklärungen zum Text

1.1 Allgemeines zum Lobgesang

Der Lobgesang der Maria ist auch unter der Bezeichnung „Magnificat“ (das erste Wort in der lateinischen Übersetzung) bekannt. Das Lied steht in einer Reihe von Liedern biblischer Frauen: Mirjam (2. Mose 15,20f), Deborah (Ri 5,2-31) und, durch die große Ähnlichkeit, besonders Hanna (1. Sam 2,1-10). Außerdem gehört es zu den Grundgebeten, die im Stundengebet vieler Kommunitäten täglich gebetet werden: Magnificat, Benedictus (Lobgesang des Zacharias, Lk 1,68-79) und Nunc dimittis (Lobgesang des Simeon, Lk 2,29-32). Weitere Hymnen aus dem Lukasevangelium sind das „Ave Maria“ des Engels Gabriel (Lk 1,28) und das „Gloria in excelsis Deo“ des Engelchores (Lk 2,14).

1.2 Zu den vorliegenden Versen

Das Magnificat ist zunächst ganz in der persönlichen Erfahrung Marias begründet. Sie hat Gottes Eingriff in ihr Leben einzigartig erfahren. Dazu ist es wichtig, die Vorgeschichte des Lobgesangs zu kennen, wie Maria die Geburt Jesu durch den Engel Gabriel angekündigt wird und ihre Begegnung mit ihrer Verwandten Elisabeth. Die „wunderbare“ Geschichte Elisabeths ist ganz eng mit der von Maria verknüpft. Maria richtet ihren Blick auf Gott und lobt ihn für seine Freundlichkeit und für sein Handeln. Sie schätzt ihre eigene Bedeutung sehr richtig ein: Sie ist eine unbedeutende Frau, die nicht durch eigene Verdienste, sondern allein durch Gottes Erwählung für alle Zeit eine herausragende Stellung haben wird (V.48). Aber sie bleibt nicht bei sich und ihrer Erfahrung stehen. Der Blick weitet sich auf Gottes Wirken durch die ganze Geschichte hindurch. Gott steht zu den Menschen, die ihm vertrauen und ihn fürchten (V.50). Dabei hat Gott besonders ein Herz für die Armen, Niedrigen und Hungrigen (V.51-53). Klar ist, dass Gott die Zügel der Weltgeschichte in der Hand hält. Maria erkennt die ungeheure Tragweite dessen, was mit ihr beginnt. Was schon Abraham versprochen wurde, erfüllt sich jetzt. Gott steht zu seinem Wort und zu seinem Volk (V.54-55). Auch wenn Jesus nicht ausdrücklich erwähnt wird, ist er doch das Hauptthema des Lobgesangs. Mit der Geburt des Kindes beginnt Gott die größte „Revolution“ aller Zeiten. Dabei ist es Gott selbst, der letztlich die Verhältnisse umkehrt, Recht und Gerechtigkeit durchsetzt und aufrichtet.

2. Bedeutung für heute

2.1 Maria als Vorbild

Marias Lobgesang ist durch und durch ein Glaubenslied. Wer glaubt, lebt schon ganz in dem, was ihm versprochen wurde. Maria wird durch zweierlei zum Vorbild:

a) Bereitschaft und Demut

Maria singt das Lied nicht nach einer überstandenen Not, sondern am Anfang eines schweren Weges. Sie wurde für einen einzigartigen Dienst ausgewählt. Gott hatte in ihr Leben eingegriffen. Dadurch ist ihr Leben aber nicht leichter und schöner geworden, sondern sehr viel schwerer. Als schwangere Unverheiratete steht sie in einer katastrophalen Situation.

  • Wie reagieren wir, wenn wir erleben, dass die Schwierigkeiten durch ein Leben mit Gott eher zunehmen statt abnehmen?
b) Glaube

Maria richtet ihren Blick konsequent auf Gottes Möglichkeiten, seine Wunder und Verheißungen. Auch wenn sie davon nichts sieht. Im Gegenteil: Die Erfahrung zeigt doch viel eher, dass Mächtige nicht gestürzt und Unterdrückte nicht erhöht werden. Werden nicht die Reichen immer reicher und die Armen ärmer? Wie bekommen wir Gottes tolle Verheißungen und unsere erlebte Wirklichkeit zusammen? Maria singt ein Lied. Was Maria hilft, ist Gottes Wort durch den Engel Gabriel, das starke Zeugnis von Elisabeth (siehe Lk 1,41-45) und das Zeichen ihrer Schwangerschaft.

  • Was lässt uns Loblieder singen?
  • Was hindert uns daran, Gott zu loben?

2.2 Maria als Prophetin

Auch wenn es damit beginnt, es geht in Marias Lobgesang nicht in erster Linie um Marias Erfahrung. Gott erfüllt mit dem, was geschehen wird, seine Versprechen. Das hat grundlegende Bedeutung. Zuerst für das Volk Gottes und schließlich für die ganze Welt, bis zu uns hier und heute.

  • Welche Verheißungen Gottes sind erfüllt?
  • Welche stehen noch aus?

2.3 Maria als Revolutionärin!?

Es gab und gibt Ausleger (von Thomas Müntzer bis zur Befreiungstheologie), die den Lobgesang der Maria als Aufruf oder zumindest als Rechtfertigung für revolutionäre Umstürze sehen. Dabei geht es hier um Gottes Handeln im Rahmen seiner Heilsgeschichte. Trotzdem: Marias Loblied ist gefährlich. Kein machtverliebter Herrscher hört so etwas gern.

  • Wie politisch ist unsere Botschaft?
  • Wie „gefährlich“ sind wir für herrschende (Unrechts-)Verhältnisse?

3. Methodik für die Gruppe

Das Ziel der Einheit soll sein, nicht nur theoretisch über das Magnificat nachzudenken, sondern mit Hilfe des Lobgesangs der Maria die Teilnehmer in das Lob Gottes mit hineinzunehmen. Da Gott auf sehr unterschiedliche Weise gelobt werden kann und Menschen unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten nutzen, werden die Teilnehmer hier auch auf unterschiedliche Weise aktiviert.

3.1. Musik

Zur Einstimmung kann man sich eine der unzähligen musikalischen Magnificat-Versionen anhören. Zum Beispiel den Anfang des Magnificats von J.S. Bach (Siehe Youtube: Magnificat, D-major, BWV 243). Wer es nicht so mit der Klassik hat, der findet unter den Stichworten Magnificat und Gospel auch Moderneres.

3.2. Der Text für sich

Das Magnificat (Lk 1,46-55) lesen und kurze Einführung in den Text geben (siehe Erklärungen zum Text).

3.3. Kreativgruppen

Es werden Kreativgruppen angeboten. Die Teilnehmer suchen sich eine Gruppe aus. Je nach Anzahl der Teilnehmer, räumlichen Möglichkeiten, persönlichen Vorlieben, Lust und Laune können Gruppen auch weggelassen oder weitere dazu erfunden werden.

Theatergruppe

Die Aufgabe dieser Gruppe ist, die Situation der Maria (von Gott beauftragt und gebraucht, unehelich schwanger, Begegnung mit Elisabeth) als kurzes Theaterstück darzustellen. Eine mögliche Variante ist, die Geschichte in die heutige Zeit zu übertragen.

Reportergruppe

Wie würde eine Zeitungsreportage über das Loblied der Maria aussehen? Die „Reporter“ beleuchten die Hintergründe, die zum Magnificat geführt haben. Gerne auch mit Humor.

Bibelarbeitsgruppe

Diese Gruppe beschäftigt sich vertiefend mit dem Magnificat und hält die Ergebnisse schriftlich fest. Dabei können folgende Fragen helfen (siehe auch die Fragen unter 2. Bedeutung für heute):

  • In welcher Situation singt Maria ihren Lobgesang?
  • Wie sieht Maria sich selbst?
  • Worin ist Maria uns Vorbild?
  • Welche Gegensatzpaare werden genannt?
  • Welche politische Brisanz liegt in Marias Lobgesang?
  • Wie findet in Marias „Revolutionslied“ die Revolution statt?
  • Worin besteht die Bedeutung für uns heute?

Variante: Die Gruppe vergleicht das Magnificat mit dem Lobgesang der Hanna (1. Sam 2,1-10).

  • Wo gibt es Parallelen, was unterscheidet sich?
Gestaltungsgruppe

Hier werden die Elemente des Magnificats als Bild dargestellt (Material: großes Plakat, evtl. Tapete und (Wasser)Farben, bzw. weitere Materialien für eine Collage).

Lobpreisgruppe

Diese Gruppe sucht passende Lieder zu den Versen des Magnificats und bereitet eine Lobpreiszeit aus Liedern und dem Text des Magnificats vor (Material: Liederbücher). Eine Variante wäre, ein eigenes Lobpreislied zu schreiben.

Die Gruppen bekommen ca. 30 bis 45 Minuten Zeit, um sich mit ihren Aufgaben zu beschäftigen.

3.4.“Marias Lob“ in unserer Gruppe…

Nach der Arbeit in den Gruppen treffen sich alle, um die erarbeiteten Beiträge nicht nur gegenseitig vorzustellen, sondern bewusst in Marias Lob mit einzustimmen. Folgende Reihenfolge schlage ich vor:

  • Beginn mit der Theatergruppe.
  • Die Reportage wird vorgelesen.
  • Die Bibelarbeitsgruppe stellt ihre Ergebnisse vor.
  • Die Gestaltungsgruppe erklärt ihr Bild.
  • Abschluss mit dem Programm der Lobpreisgruppe.

3.5. Abschluss

Ganz als Abschluss kann das Magnificat gemeinsam gesungen werden.

Siehe „Feiert Jesus 3“ Nr. 31 von Manuel Steinhoff – oder die Taize-Version aus dem Evangelischen Gesangbuch, Nr. 605, die sich auch gut als Kanon singen lässt.

1. Vorbemerkungen

Gott ist Liebe und hat immer das Beste für uns im Sinn. Er will uns keinen unnötigen Druck aufbauen, sondern liebevoll, aber eindrücklich dafür werben, was ihm wichtig ist: uns zu retten und auf ewig bei sich zu haben!

Wichtig ist, authentisch an das Thema heranzugehen. Zu vermitteln, dass es auch langjährigen und älteren Christen immer wieder schwerfällt, sich ganz auf Gott einzulassen und die richtigen Prioritäten im Leben zu setzen. Es soll deutlich werden, dass sich aber das Vertrauen auf Gott und das Ringen um bedingungslose Nachfolge lohnt!

Ggf. kann man auch einen aktuellen Bezug herstellen zum Thema Flüchtlingskrise: Was wäre, wenn ich alles, mein ganzes „altes“ Leben, auf einmal zurücklassen müsste? Was zählt wirklich, gerade mit Blick auf die Ewigkeit?

2. Zielgedanke

„Die Letzten werden die Ersten sein.“ Die Jugendlichen sollen an diesem Abend darüber nachdenken, warum sich ihr Glaube „lohnt“. Sie sollen (neu) motiviert werden zu glauben, was Gott ihnen zusagt: dass ER mehr als genug ist, das Leben in Fülle bringt und dass es sich vielfach auszahlt, auf ihn zu vertrauen.

3. Einführung inkl. Exegese

In Markus 10 ist Jesus mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Judäa und kurz davor, in Jerusalem einzuziehen. Er spricht wiederholt von seinem bevorstehenden Tod und man spürt förmlich, wie wichtig es ihm ist, seinen Nachfolgern deutlich zu machen, was seine Botschaft, sein Anliegen ist. Kurz vor unserer Bibelstelle segnet Jesus die Kinder, die die Jünger zunächst nerven und wegschicken wollen. Er erinnert daran, dass man sich Gottes Gnade schenken lassen muss wie ein Kind. Also voller Vertrauen und ohne Hintergedanken. Genau das fällt dem reichen Mann schwer, der Jesus fragt, was er denn tun muss, um das ewige Leben zu erlangen (V.17-27). Dieser hängt zu sehr an seinem Besitz im Hier und Jetzt und der himmlische Lohn, den Jesus ihm verspricht, ist für ihn wohl nicht greifbar, nicht genug lohnenswert. Daher ist er nicht bereit, all seine irdischen Reichtümer aufzugeben. Was Jesus, aber auch ihn selbst zutiefst traurig macht.

Bestimmt kennen einige von uns ähnliche Situationen: Wir wissen, was Gott von uns möchte und schaffen es doch nicht, danach zu handeln? Weil wir die Perspektive des ewigen Lebens aus dem Blick verlieren oder mit unserem Herzen zu sehr an Dingen und Verhaltensweisen im Hier und Heute hängen oder weil wir zu einfach zu träge sind?

Die Jünger, verunsichert durch die Begegnung mit dem reichen Jüngling – der wohl eher ein wohlhabender, einflussreicher Mann war als ein „Jungspund“ – wollen von Jesus nun wissen, ob ihr eigener Einsatz genügt (V.28). Und was sie davon haben, dass sie so viel für ihren Herrn zurückgelassen haben. Das ist eine durchaus verständliche, menschliche Frage. Und hier kommen wir zum Punkt unserer Geschichte (V.29-31): Wer für seinen Glauben Opfer bringt, wird dafür „hundertfach“ (um ein Vielfaches) entlohnt werden! Und das gleich auf mehreren Ebenen: Ganz menschlich, schon hier auf Erden – denn Nachfolger Jesu sind Teil einer großen, wertvollen Glaubensfamilie. Und in der Zukunft, in der Ewigkeit bei Gott – dort bereitet Jesus schon jetzt eine Wohnung für uns vor (Joh 14,2) und wir werden im wahrsten Sinne des Wortes paradiesische Umstände vorfinden (Offb 21,1-5). Jesus geht sogar so weit, zu sagen, dass die nach menschlichen Maßstäben Letzten im Himmel die Ersten sein werden!

4. Einstieg

Zum Ankommen sollte im Hintergrund Musik laufen, die Beleuchtung angenehm sein (Kerzen usw. verwenden) und die Teens sollten am Eingang persönlich begrüßt werden. Ein gemeinsames Lied sowie ein kurzes Gebet markieren den offiziellen Beginn des Treffens.

Zum Auflockern wird ein Wettspiel veranstaltet (wenn möglich draußen). Denkbar sind ein Hindernisparcours, Sackhüpfen, „Eierlaufen“ (zum Beispiel mit (Plastik-)Edelsteinen) o. Ä.

Prämiert werden am Schluss die drei Mitspieler, die als LETZTE ins Ziel kommen (Mk 10,31).

5. Hauptteil

Für den thematischen Einstieg werden nun Plakate in der Raummitte ausgelegt. Jeder bekommt einen Stift (gut lesbar sind Filzstifte). Auf jedem Plakat steht eine Aussage bzw. Frage.

Mögliche Aussagen:

  • Ich könnte locker verzichten auf …
  • Ich könnte auf keinen Fall leben ohne …
  • Schätze im Himmel sind meiner Meinung nach …
  • Gemeinde ist für mich …
  • Für Jesus habe ich … aufgegeben/zurückgelassen …
  • Mein Glaube lohnt sich, weil …

Diese Liste kann gern mit eigenen Ideen ergänzt werden.

Die Jugendlichen nehmen sich Zeit, um möglichst auf jedes Plakat eine Bemerkung (oder mehrere) zu schreiben. Im Anschluss liest jeweils eine Person ein Plakat laut vor. Sprecht bei Bedarf kurz über die Antworten und geht dann zum Bibeltext über.

Lest gemeinsam Markus 10,17-31 – am besten aus der BasisBibel oder aus Hoffnung für Alle.

Bildet dann Teams mit jeweils drei bis vier Personen und setzt euch anhand der Fünf-Finger-Methode mit dem Text intensiv auseinander.

Fünf-Finger-Methode:

  • Daumen: Was gefällt dir an diesem Text?
  • Zeigefinger: Worauf macht dich der Text aufmerksam?
  • Mittelfinger: Was stinkt dir an dem Text?
  • Ringfinger: Wo steckt in dem Text eine Zusage / ein Versprechen Gottes?
  • Kleiner Finger: Was kommt dir in diesem Text zu kurz?

Zunächst denkt jede/r für sich über den Text nach. Dazu wird jeder Person ein Blatt ausgeteilt, auf das sie den Umriss der eigenen Hand malt. An die Fingerspitzen können die Personen ihre Antworten schreiben.

Tauscht euch anschließend in den Kleingruppen über den Text sowie über die Antworten aus. Sammelt im Anschluss eure Antworten in der großen Gruppe. Versucht gemeinsam einen Abschlussgedanken zu formulieren. Ihr könnt dazu auch Matthäus 6,19-20 vorlesen.

6. Abschluss

Als „Give-away“ eignen sich Schmuck- bzw. Edelsteine (Nachbildung aus Plastik, bekommt man im Bastelgeschäft) oder günstige Glasperlen als Erinnerung an die Schätze, die wir als Nachfolger Jesu im Himmel und schon auf Erden sammeln. Ein Korb oder eine Kiste/Schatztruhe wird herumgereicht und jeder nimmt sich einen Edelstein heraus.

Stellt den Teens eine Herausforderung für die kommende Woche: Sie sollen jeden Abend – am besten mit dem Stein als Erinnerungshilfe – kurz über ein Gespräch, eine Begegnung oder eine Tat nachdenken, die an diesem Tag für sie „Ewigkeitswert“ hatte. Hilfreich kann es sein, dieses aufzuschreiben und beim nächsten Treffen darüber zu sprechen.

Der Abend endet mit Gebet und der Einladung, noch zu bleiben und über das Thema (oder auch allgemein) im Gespräch zu bleiben. Ggf. könnt ihr auch anbieten, für einzelne Teens zu beten oder für seelsorgerliche Gespräche bereitzustehen. Musik im Hintergrund sowie Snacks und Getränke lockern die Atmosphäre auf.

Vorbemerkungen

Jesus ist für dich gestorben und auferstanden! Das glauben wir und davon werden wir an Ostern wieder ganz viel hören. Irgendwie stelle ich bei mir immer wieder fest, dass ich im Laufe der Zeit etwas abgestumpft bin. Ja, ich glaube, dass Jesus für mich als Sohn Gottes und doch ganzer Mensch auf diese Erde gekommen ist. Mitten in die Realität auch meines Alltages. Das ist in meinem Kopf. Besonders, wenn ich es oft höre oder selber weitersage. Aber manchmal tut es gut, wenn es mal wieder etwas tiefer geht. Wenn aus dem theoretischen Wissen eine handfeste Erfahrung wird. Wenn Glaube nicht beim Hören und Lesen stehen bleibt, sondern dieser in die Welt gekommene Jesus ein Teil meines praktischen Lebens wird. Mir persönlich helfen dabei oft Aktionen, die das, was ich im Kopf habe, unterstreichen und bewusster werden lassen. Vielleicht motivieren dich die folgenden Stationen.

Ablauf

Station 1: Markus 15,20b-27

Text vom Erzähler

„Auf dem Weg zum Kreuz. Ein Ort, an dem alles zu Ende scheint. Ein Ort, an dem Jesus geht. Er stirbt. Ein Ort, zu dem man sich nicht gern auf den Weg macht. Auf diesen Weg haben wir uns heute gemacht.

Drei unterschiedliche Personen oder Personengruppen begegnen diesem Kreuz. Auf ganz unterschiedliche Art und Weise kommen sie mit ihm in Berührung.

Tipp: Die verschiedenen Personen können verkleidete Mitarbeiter sein und am Weg stehen.

Der erste ist Simon von Kyrene. Zuerst war er nur Zeuge vom Kreuzweg Jesu. Doch dann zwangen ihn die Soldaten plötzlich, er solle Jesus helfen und sein Kreuz ein Stück tragen, denn Jesus war zu schwach.

Simon kommt diesem Kreuz gezwungenermaßen so nah, wie kein anderer, außer Jesus. Simon spürt die Last dieses Holzes. Es liegt schwer auf seinen Schultern. Einzelne Holzsplitter bohren sich in sein Genick. Simon wird durch seine Tat zum Kreuzesnachfolger. Er nimmt die Last Jesu auch auf seine Schultern.

Er spürt die Schwere dieses Kreuzes. Das Kreuz ist also Lastenträger. Jesus wird zum Lastenträger am Kreuz. Er trägt nicht nur diesen Querbalken. Jesus trägt mit seinem Leben die Last dieser Welt. Er trägt meine, deine Schuld.

Praktische Aktion für die Teilnehmer

Klagemauer mit Zetteln und Stiften.

Hier kannst du aufschreiben, welches Kreuz du momentan mit dir herumschleppst. Welche Schuld zwingt dich in die Knie? Was macht dir zu schaffen? Welche Situation belastet deine Gedanken oder welchen Menschen legst du vielleicht selbst ein Kreuz auf die Schulter?

Zeit zum Notieren und in die Mauer zu stecken.

Station 2: Markus 15, 29-32

Text vom Erzähler

Eine andere Personengruppe sind die Soldaten. Sie stellen das Kreuz auf. Sie schlagen die Nägel durch Hände und Füße. Sie wollen Jesus lieber tot als lebendig sehen. Warum? Weil es sich so gehört. Sie sind im Recht. Sie führen die Befehle aus.

Sie verspotten ihn und hängen das Schild „König der Juden“ über seinen Kopf. Viele Juden unter dem Kreuz haben vom Messias etwas anderes erwartet. Er sollte die Römer vertreiben und sie wieder groß machen. Das kann nicht der Messias sein!

Praktische Aktion für die Teilnehmer

Wie oft verstehe ich Jesus nicht und glaube, dass ich im Recht bin? Wie oft verleugne ich ihn? Lasse ich ihm dadurch keine Chance, ein Teil meines Lebens zu sein. Er ist dann eher tot als lebendig für mich.

Dicke Nägel können von den Teilnehmern in einen dicken Balken geschlagen werden.

Station 3: Markus 15,33-39

Text vom Erzähler

Der Dritte, der unter dem Kreuz steht, war der Befehlshaber dieser Kreuzigung. Er hatte Aufsicht. Er ist nah dabei, als Jesus noch einmal aufschreit und stirbt. Ein Augenblick, in dem es auf der Welt dunkel wird. Mit dem Tod Jesu zerreißt der Vorhang im Tempel. Der Zugang ist frei, alle können unmittelbar vor Gott treten. Am Kreuz, an diesem Ort des angeblichen Scheiterns Jesu, enthüllt sich Gott seinen Menschen. Er zeigt, wer er ist. Er macht sich sichtbar, für alle. Auch für die Heiden. Denn das war dieser Hauptmann unter dem Kreuz. Ein Gottesferner, dessen Unglaube durch Jesu Tod überwunden wird.

„Wahrlich – dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen.“ Es klingt wie ein Widerspruch in sich selbst. Dieser Mensch war Gottes Sohn. Ein Mensch wie du und ich. Und doch göttlich. Und doch der Höchste. Der Höchste am Kreuz? Das haben die wenigsten erkannt. Denn ein Gott hängt nicht an einem Kreuz. Ein Gott lässt sich nicht von anderen verspotten. Ein Gott kann sich selber helfen. Dieser Gott ist anders. Er handelt nicht nach der menschlichen Logik. Er handelt nach seiner. Und er dreht den Spieß um. Die Menschen kommen nicht zu ihm. Darum, kommt er zu den Menschen. Im Philipperbrief, Kapitel 2, wird das noch einmal deutlich.

Obwohl er in göttlicher Gestalt war, hielt er nicht selbstsüchtig daran fest, Gott gleich zu sein.

Nein, er verzichtete darauf und wurde einem Sklaven gleich: ER nahm menschliche Gestalt an und wurde wie jeder andere Mensch geboren.

Er erniedrigte sich selbst und war Gott gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum schändlichen Tod am Kreuz.

Darum hat ihn Gott erhöht und ihm den Namen gegeben, der über allen Namen steht. Vor Jesus werden einmal alle auf die Knie fallen: alle im Himmel, auf der Erde und im Totenreich. Und jeder ohne Ausnahme soll zur Ehre Gottes des Vaters bekennen: Jesus Christus ist der Herr.

Das Kreuz, also auch der Ort, an dem der Zugang zu Gott frei wird. Gott ist kein Gott für Auserwählte. Jeder kann zu diesem Gott kommen. Weil er Mensch wurde, weil er sich erniedrigt hat. Weil er sich hingegeben hat.

Das Kreuz, der Ort, an dem meine Last getragen wird – Jesu Tod ist nicht umsonst.

Das Kreuz, der Ort, an dem Verspottung und Hohn der Menschen deutlich wird.

Das Kreuz, der Ort, an dem Jesus den Zugang zu Gott durch sich selbst frei macht.

Praktische Aktion für die Teilnehmer

Das eigentliche Wunder für mich ist die Tatsache, dass der für uns schwächste Moment Gottes der Größte ist. Jesus ist für dich, für deine Schuld gestorben. Der Hauptmann hat es erkannt. Du darfst es erkennen und benennen. Was hilft dabei? Für mich ist es die Dankbarkeit Gott gegenüber, dass er mir diese Chance gibt, zu ihm zu kommen. Schuld loszuwerden. Mein Kreuz bei ihm abzuladen. Dankbarkeit für die vielen kleinen und großen Momente im Leben, in denen ich seine Gegenwart erlebe.

Dankesrunde in kleinen Gruppen. Dankgebet und ein Dankeslied in der großen Gruppe.

Abschluss mit verschiedenen Liedern zum Thema:

Aus: Feiert Jesus! 3

  • Nr. 11Was für ein Mensch

Aus: Feiert Jesus! 2

  • Nr. 146 I see the cross
  • Nr. 156 Ich darf ehrlich sein vor dir
  • Nr. 176 Tief in mir
  • Nr. 229 Jesus Christ, I think upon your sacrifice
  • Nr. 91 Ich verdanke dir so viel mein Gott

Aus: Feiert Jesus! 1

  • Nr. 111 You laid aside your majesty
  • Nr. 36 We want to see Jesus lifte high

1. Erklärungen zum Text

Der Bibeltext beschreibt Gottes Volk in Bedrängnis und zeigt uns einen guten Umgang mit Angst. Nachdem Joschafat (“Der HERR schafft Recht”) Gott zum “Grundstein der Rechtssprechung” gemacht und in Juda für Frieden gesorgt hatte, kommt nun die Bedrohung  von außen: Völker vom Osten des Toten Meeres greifen das Land an. Sie waren kurz vor der Ankunft Israels im Gelobten Land selbst dorthin gekommen und nur durch die Anordnung Gottes verschont worden (5. Mo 2, 4-9; 18f.). Später mussten sie dann König David Tribut zahlen. Und nun, noch einmal 100 Jahre später, marschieren sie gemeinsam gegen den Ururenkel Salomos.  

Verse 3-12: König Joschafat und sein Volk fürchten sich. Doch statt allein auf ihre Stärke zu vertrauen, wird Joschafat seinem Namen gerecht und wendet sich an Gott. Er mobilisiert sein Volk zum Fasten und Beten. Er preist die Allmacht des HERRN und erinnert ihn (und auch sich selbst) an sein freundliches Handeln gegenüber Israel und an seine Zusagen (vgl.  Tempelweihgebet Salomos 2. Chr 6, 12ff.). Der HERR wohnt mit seinem Namen, also mit dem, was ihn ausmacht, in seinem Haus. Er allein kann Rettung bringen.

Verse 13-19: Wie so oft nutzt Gott einen Menschen, in diesem Fall den einfachen Mitarbeiter Jahasiël (“Gott sieht”), um zum Volk zu sprechen. Da der Geist Gottes auf ihm ruht, erkennt das Volk, dass er seinen Zusagen treu bleiben und für die Geängstigten eintreten wird. Dennoch sollen die Judäer den Feinden entgegengehen, damit sie Gottes Handeln selbst sehen. Staunend loben sie Gott.

Verse 20-24: Vertrauensvoll loben die Musiker an der Heeresspitze den HERRN. Und tatsächlich lässt Gott die selbstsicheren Feinde sich gegenseitig umbringen (vgl. den Sieg Gideons in Ri 7,22). Manche Ausleger vermuten, dass hier Engel, als Menschen getarnt, einen Hinterhalt legten, andere denken eher an eine Gruppe patriotischer Edomiter und wieder andere nehmen wachsendes Misstrauen zwischen den Gegnern Judas an, das schließlich zum Konflikt zwischen den unterschiedlichen Völkern führte. 

Verse 25-26: Merkwürdigerweise führen die feindlichen Heerscharen feine Kleider und andere Reichtümer mit sich. Statt der befürchteten Vernichtung bekommen die Judäer Geschenke. Nach dem Fast- und Bettag folgt nun ein Tag des Feierns und Dankens.

2. Bedeutung für den heutigen Hörer:

Auch wenn gegen uns heute keine Heerscharen aufziehen, fühlt es sich doch manchmal so an: Bedrückendes baut sich um uns herum auf. Jemand, der uns das Leben schwer macht. Oder Dinge, die uns auf der Seele lasten: Das Projekt, das noch fertig werden muss. Eine Entscheidung, die lange aufgeschoben wurde. Die Realität, die wir nicht wahrhaben wollen. Dazu kommen Erwartungen von der Familie, den Kollegen und besonders von uns selbst. Die Ungewissheit nagt: Wie wird das enden? Komme ich da raus? Angst und Beklemmung können viele Gesichter haben und auch unbewusst gären. Doch Angst hat immer Macht über uns. Wie gehen wir also mit den Dingen um, die uns bedrücken? Unser Text beschreibt 4 Schritte:

  • Auf Gott sehen – Gott loben (Verse 3-12): Der Blick auf die Angst lähmt uns wie eine Schlange, die ein Kaninchen hypnotisiert. Es wird immer schwerer, den nötigen Schritt zu tun, bis es uns fast unmöglich erscheint. Der Blick auf unsere Fähigkeiten oder auf andere kann trügen. Leider sind viele falsche Sicherheiten oder falsche Freunde erst in brenzligen Situationen als solche zu erkennen (vgl. das gescheiterte Bündnis der Heere im Text).
    Joaschafat kann uns zum Vorbild werden, wie wir den Blick weg von der Angst, weg von unseren vermeintlichen Stärken und hin zu Gott richten können. Gott besitzt alle Macht. Er kann auch in unserer Situation wirken. Ja, im Vergleich zu ihm ist „in uns keine Kraft“ (V 12). Das ist keine pessimistische Sichtweise, sondern eine nüchterne. Die Umkehr hin zum HERRN macht uns frei. Ein guter Ort dafür ist das gemeinsame Beten und Loben.
  • Auf Gottes Verheißungen hören – Gott loben (Verse 13-19): Gott will zu uns sprechen, überall: durch einen Sonnenaufgang oder die Geburt eines Kindes, durch einen Freund oder die Eltern, durch seinen Geist, der in uns Gedanken heranreifen lässt, aber am klarsten durch die Bibel. Was hält uns davon ab, auf die guten Gedanken Gottes zu hören? Hektik? Übermüdung? Misstrauen? Wenn wir auf Gottes liebevolle Zusagen hören, bewirken sie in uns Dank und Lob. 
  • Gott loben – sich dem Bedrückenden entgegenstellen (Verse 20-24): Der Blick auf das Bedrückende wird nüchterner und Gottes Zusagen im Ohr werden stärker, wenn wir uns Gottes Gegenwart bewusst sind: ein Gebet vor der Prüfung, ein erinnerndes Kreuz in der Hosentasche, das Wissen, dass andere für mich beten. Auch wenn das Problem oder die Angst nicht verschwindet, hilft mir das Bewusstsein von Gottes Nähe, mich der beängstigenden Situation zu stellen.
  • Seine Gaben annehmen – Gott loben (Verse 25-26): Es gibt in unserem Leben Dinge, die gelingen, weil Gott sie uns schenkt: z.B. ein Versuch, der einfach so glückt oder ein Konflikt, der geklärt werden kann. Doch statt gleich auf die nächste Hürde zu blicken, ermutigt uns der Text: Feiere Erfolge, nimm Geschenke und Komplimente an. Und lobe Gott mitten in der Freude für seine Gaben. So wirst du immer mehr Grund zum Danken finden können. Selbst in Unsicherheit und Schmerz.

3. Methodik für die Gruppe:

Nach einer gemeinsamen Einführung und einem Impuls kann jeder für sich an gestalteten Stationen mit dem Thema in Berührung kommen. Die Stationen sind an eine “Thomasmesse” angelehnt und auch für kleinere Gruppen und Räume möglich. Dekoriert dafür den Raum richtig schön und baut die Stationen wie beschrieben auf. Falls das bei euch nicht geht, beantwortet die Fragen der Stationen in Kleingruppen. 

Einleitung: Erklärung des besonderen Ablaufs und Hinführung zum Thema Angst. Dazu werden verschiedene Ängste / Phobien auf Plakate geschrieben, z.B.:

  • Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen)
  • Demophobie (Angst vor Menschenmassen)
  • Alliumphobie (Angst vor Knoblauch)

Manche dieser Ängste klingen kurios, sind aber eine ganz reale Bedrückung für die Betroffenen. Was ist es, was dich bedrückt? (kurze Zeit der Stille lassen und dann evtl. persönliches Beispiel erzählen)

Lied singen (siehe Station 5)

Impuls: Die Geschichte wird in der Gruppe gelesen oder von einer/einem Mitarbeitenden erzählt. Diese/r beschreibt anschließend die 4 Schritte aus der Angst und erklärt, dass es zu jedem Schritt eine Station mit Bibeltext und Anregungen gibt. Zusätzlich gibt es eine Lobpreis- und eine Austauschstation. Jeder kann in seinem Tempo von einer Station zur nächsten gehen, lesen, singen und beten.

Die einzelnen Stationen:

1. Kreuzstation: Bibeltext von Abschnitt 1 (V. 3-12) bereit legen, außerdem noch ein paar Zettel für folgende Aufgaben bzw. Fragen:

  • Was sind deine Ängste? Schreibe einen Brief an Gott!
  • Hast du Anliegen, für die andere beten sollen? Klebe sie an das Kreuz (Kreuz aufstellen und Klebeband bereit halten) 

2. Verheißungsstation: Bibeltext von Abschnitt 2 (V. 13-19) bereit legen, außerdem Zettel zum Mitnehmen mit verheißungsvollen Bibelversen (siehe Zusatzmaterial im echt-pool). Gut wäre hier auch eine Person, die persönliche Segnung anbietet. 

  • Lese den Text für dich und lass ihn auf dich wirken.
  • Wenn du möchtest kannst du dich segnen lassen oder dir eine Zusage Gottes aus der Bibel als Erinnerung im Alltag mitnehmen.

3. Station der konkreten Schritte: Bibeltext von Abschnitt 3 (V. 20-24) bereit legen, außerdem Zettel mit der Frage: Was möchtest du in den nächsten Tagen angehen? (siehe Zusatzmaterial im echt-pool).

4. Dankstation: Bibeltext von Abschnitt 4 (V. 25-26) bereit legen, sowie Zettel mit folgender Frage: Worüber kannst du dich freuen, wofür bis du dankbar? Zünde eine (Wunder)kerze an (Eimer mit Sand zum Reinstecken der Wunderkerze bereit stellen).

5. Lobstation: Musiker und Bücher laden zum Zuhören und Mitsingen ein. Liedvorschläge aus FJ4: 99, 89, 86, 46, 51, 141, 161 oder aus FJ3: 73, 17, 78, 77, 82, 108, 33,  67.  

6. Austauschstation: Abseits steht ein Tisch mit Keksen und Getränken, hier kann man sich austauschen.

Abschluss: Nach etwa 40 min könnt ihr offiziell schließen, solltet aber die Möglichkeit zum Weitermachen geben. An den Ausgang legt ihr ein Notizbuch für Kommentare und Anregungen.

Zielgedanke

Gott liebt nicht nur die „guten“ und „artigen“ Kinder und Menschen. Diese Liebe macht dankbar.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Der Pharisäer Simon, ein gläubiger Mensch, lädt Jesus zu sich in sein Haus ein. Der Empfang des besonderen Gastes ist in Ordnung, aber nicht wirklich herzlich. Normalerweise wird Wasser gereicht, um Hände und Füße waschen zu können. Ebenso wurden zur Ehrung oft auch Salben und Öle in die Haare gerieben. Aber Simon überspringt dieses Ritual bei Jesus. Warum die Frau als Sünderin bezeichnet wird, wissen wir nicht. Man vermutet, dass sie eine Stadt bekannte Ehebrecherin oder eine Prostituierte war.

Jesus durchschaut die Gedanken des Pharisäers und erzählt deswegen eine kurze Geschichte. Er stellt das Verhalten Simons dem der Frau gegenüber. Nicht die Verfehlungen, sondern die Dankbarkeit für die Vergebung und Liebe zählen.

Erlebniswelt der Kinder

Die Kinder können die Situation der Frau und ihre belastende Schuld nicht ermessen. Je nach Alter sollte man auch auf den Begriff „Sünderin“ eingehen und die Kinder überlegen lassen, warum die Frau als solche bezeichnet wird.

Kinder kennen aber Situationen, wo man Schuld auf sich geladen hat und froh ist, wenn einem vergeben wird.

Ebenso erleben manche Kinder, dass sie Außenseiter sind. Die Frau war auch eine Außenseiterin, aber Jesus hat sich nichts daraus gemacht und sie so angenommen wie sie ist.

Oft gibt es den Gedanken, dass Gott nur „artige“ Kinder liebt. In der Geschichte wird aber deutlich, dass Gott alle Menschen liebt.

Einstieg

Als Einstieg liegen verschiedene Zettel mit Schlagwörtern auf dem Boden. Wer kann welches Wort erklären? Bei jüngeren Kindern könnten auf weiteren Zetteln auch kurze Worterklärungen als Hilfe stehen (z. B. wie in den Klammern).

Liebe (Ich mag jemanden ganz arg und würde alles für ihn tun.)

Sünde (Ich habe etwas „Böses“ getan, das andere Menschen und Gott verletzt hat.)

Reue (Wenn ich etwas „Böses“ getan habe, tut es mir leid und ich entschuldige mich.)

Selbstgerechtigkeit (Ich denke, ich mache immer alles richtig und nur die anderen machen Fehler.)

Vergebung (Wenn ich etwas „Böses“ getan habe und mich entschuldige, kann der andere sagen, dass er meine Entschuldigung annimmt und es zwischen uns wieder gut ist.)

Erzählung

Ein Gast bei dem Festmahl erzählt:

Stolz war ich, als mein Nachbar Simon der Pharisäer mich eingeladen hat. Es sollte ein Festmahl werden, zu dem auch Jesus kommen sollte. Mit Jesus an einem Tisch zu sitzen, würde sicher spannend werden. Aber ehrlich gesagt war ich auch etwas verwundert. Denn eigentlich standen die Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus eher kritisch gegenüber. Sie verurteilten sein Verhalten gegenüber Leuten, die sich nicht an Gottes Gebote hielten. „Wenn Jesus ein frommer Mann ist, kann er doch nicht mit solch bösen Menschen verkehren“, meinten sie. Tja, irgendwie fand ich es wie gesagt komisch, dass Simon ihn eingeladen hatte. Vielleicht wollte er ihn ja auch testen.

Ich war einer der ersten beim Festmahl, weil ich auf keinen Fall etwas verpassen wollte. Normalerweise wird bei einem Festmahl Wasser gereicht, um Hände und Füße zu waschen. Oder der Gast wird mit dem Friedenskuss auf die Wange und „Schalom – Friede sei mit dir“ begrüßt. Oder manchmal gibt es auch noch wohlriechendes Öl, das in die Haare gerieben wird. Aber als Jesus kam, folgte Simon keinem dieser Rituale. Da merkte ich schon, dass er Jesus nicht besonders herzlich begrüßt hat. Was das wohl zu bedeuten hatte?

Wir saßen erst eine kurze Zeit beim Mahl und es wurde über dies und das geredet, als plötzlich diese Frau in der Tür stand. Schlagartig wurde es still und alle Augen waren auf sie gerichtet. Ich sage bewusst „diese Frau“. Ich kenne ihren Namen nicht, aber dennoch kennt sie jeder in der Stadt. Sie soll schlimme Dinge getan haben. Man munkelt so einiges. Was nun davon wahr ist, weiß ich auch nicht. Aber alle wissen, dass sie eine Sünderin ist. Dass sie Gottes Gebote nicht gehalten hat. Und niemand will etwas mit ihr zu tun haben.

Ich halte meinen Atem an, denn nun wird gleich etwas Krasses passieren. Das liegt schon in der Luft. Die Frau geht auf Jesus zu und kniet sich vor ihm nieder. Sie hat ein Glas mit Salböl dabei. Sie fängt an zu weinen und ihre Tränen treffen Jesu Füße. Dann fängt sie an, mit ihren Haaren – ja so etwas hab‘ ich noch nie bei jemanden gesehen – also sie fängt an, mit ihren Haaren die Füße von Jesus abzutrocknen. Dann küsst sie sie ab und reibt sie mit dem Salböl ein. Wahnsinn, das teure Öl für die Füße vergeudet anstatt für den Kopf. Einfach unglaublich! Ich schaue zu Simon und man sieht es richtig in seinem Kopf arbeiten. Er findet das Verhalten von Jesus und von dieser Frau unmöglich. Warum schickt Jesus sie nicht weg und lässt sich von ihr auch noch anfassen? Das geht gar nicht! Nur mühsam kann sich Simon beherrschen.

Auch Jesus scheint Simons Gedanken lesen zu können. Er fängt an, eine kleine Geschichte zu erzählen:

„Zwei Menschen haben sich bei Jemandem Geld ausgeliehen. Der eine sehr viel, der andere nur wenig. Beiden erlässt dieser Mann die Schulden, weil sie sie nicht zurückzahlen können. Wer freut sich am meisten und liebt ihn auch am meisten?“ Simon antwortet: „Der, dem die größte Schuld erlassen wurde.“ Jesus nickt und sagt: „Siehst du, Simon, genauso ist es mit der Frau. Sie hat viel getan, was nicht gut war. Aber sie hat auch viel Reue und Liebe gezeigt. Deswegen will ich ihr ihre Sünden vergeben.“

Um ihn herum fangen alle an zu tuscheln. „Wie kann er ihr ihre Sünden vergeben?“, fragen sich die Leute. Jesus lässt sich dadurch aber nicht stören. Er verabschiedet die Frau und greift dann wieder zu seinem Brot, um weiterzuessen.

Andachtsimpuls

Zu Anfang vergleichen wir mit den Kindern das Verhalten von dem Pharisäer Simon und der Frau. Dazu kann man im Vorfeld Zettel schreiben und diese dann der jeweiligen Person zuordnen lassen. Bei älteren Kindern kann man gemeinsam die Unterschiede sammeln.

Pharisäer Simon

Frau

gibt Jesus kein Wasser zum Füße waschen

wäscht Jesus mit ihren Tränen die Füße

gibt Jesus keinen Begrüßungskuss

küsst Jesus die Füße

ölt nicht das Haar ein

ölt die Füße ein

ist sich keiner Schuld bewusst

weiß um ihre Schuld und bereut sie

braucht Jesus nicht

braucht Jesus und erhält Vergebung

respektiert Jesus

liebt Jesus

Eigentlich denkt Simon nur das Beste von sich. Er hält sich an Gottes Gebote und verachtet diejenigen, die sich nicht daran halten. Er kann nicht verstehen, dass Gott solche Menschen lieben kann bzw. dass diese Menschen Gott lieben dürfen. Wenn wir aber vergleichen, wie sich dieser angeblich „gute“ Mensch gegenüber Jesus verhält, wird schnell klar, dass er nicht im Recht ist. Er tut so, als ob er schon alles richtig macht und Gottes Liebe gar nicht nötig hat.

Die Frau dagegen ist zwar schuldig gewesen, aber kann sich diese Schuld eingestehen und sie bereuen. Jesus vergibt ihr. Sie ist darüber erleichtert und zeigt Jesus ihre tiefe Dankbarkeit und Liebe. Als sie von den anderen weiter verurteilt wird, stellt Jesus sich voll hinter sie und schenkt ihr so einen Neuanfang.

Gebet

Lieber Gott, wir wollen oft alles richtig machen und gute Menschen sein. Aber das klappt aber nicht immer. Manchmal schauen wir auf die herab, die viele Fehler machen und Außenseiter sind. Aber ihnen schenkst du deine Liebe. Gerade weil sie manchmal Mist bauen und sie es sich eingestehen. Du liebst uns alle so wie wir sind und dafür danken wir dir. Amen

Ideen zur Vertiefung

Weitere Gesprächsimpulse:

– Woran merkt ihr, dass eure Eltern euch lieb haben?

– Wie kann ich meinen Eltern oder anderen Menschen zeigen, dass ich sie lieb habe?

– Wie kann ich Gott/Jesus meine Liebe zeigen?

Basteln

Geschenkschachteln (z. B. Spandosen aus dem Bastelbedarf bekleben/bemalen) oder kleine selbstgemachte Geschenke basteln für Menschen, die man gern hat.

Lieder

Bist du groß oder bist du klein, Einfach Spitze Nr. 29

Everybody needs God’s love, Einfach Spitze Nr. 16

Psalm 23 mit ganzem Körpereinsatz erfahren – und das auch noch im Wettbewerb

Der wohl bekannteste Psalm ist der Psalm 23. Er wird im Konfirmandenunterricht noch auswendig gelernt. In diesem Outdoor-Parcours wird er – in einzelne Fragmente unterteilt – Stück für Stück erlebt und auf unterschiedlichste sportliche und kreative Weise an einzelnen Stationen umgesetzt.

Vorbereitung

Die Stationen: Es gibt 11 Stationen, an jeder Station treten zwei Teams gegeneinander an; möglich wären als Mindestmenge 2 Teams à 4 Personen, die zusammen von Station zu Station gehen; bei Höchstmenge der Teilnehmenden starten gleichzeitig an allen Stationen zwei Teams à 5–7 Personen. Die Teams sollten einigermaßen gleichzeitig zur nächsten Station in einem Rundlauf weitergehen. Da die Stationen unterschiedlich viel Zeit erfordern, gibt es auch immer wieder „Chill-Zeiten“.

1. Der Herr ist mein Hirte: Schafparcours – Die Schafe hören meine Stimme

Wenn Gott der Hirte ist, dann sind wir die Schafe. Schafe sehen relativ schlecht, haben aber ein sehr gutes Gehör. Sie können ihre Ohren quasi wie Radarschirme in alle Richtungen drehen. Das können wir nicht, trotzdem soll jetzt das Gehör herausgefordert werden.

Aufgabe

Jedes Team teilt sich auf. Drei Personen werden zu Hirten, alle anderen sind Schafe und bekommen die Augen verbunden. Die Schafe werden gedreht, so dass sie den Richtungssinn verlieren. Die Hirten stellen sich an der Spielfläche auf. Ein Hirte im Zielbereich, einer an der Strecke, einer im Startbereich. Das Ganze natürlich pro Team, d. h. es sind relativ viele Schafe im Spielfeld und sechs Hirten stehen außen rum. Die Spielfläche selbst ist mit Hindernissen bestückt. Im Zielbereich ist durch eine Bierbank oder ähnliches eine Art Eingang in einen abgegrenzten Gatterbereich aufgestellt, so dass das Reinlaufen in dieses Gatter nicht ganz so einfach ist. Aufgabe ist nun, dass die drei Hirten ihre Schafe von dem Startbereich in den Zielbereich bringen müssen. Die Schafherde, die zuerst komplett im Ziel ist, hat gewonnen – was nicht so einfach ist, da man seine Ohren auf die eigenen Hirten ausrichten muss, um zügig ins Ziel zu kommen.

Die Regeln für die Hirten

Solange sich die Schafe im Startbereich befinden, dürfen nur der Zielbereich-Hirte und der Mittelfeld-Hirte ihren Schafen Anweisungen zurufen. Der Startbereich-Hirte muss schweigen. Die beiden rufenden Hirten dürfen sich nicht absprechen, was oder wie sie rufen, so dass es auch immer wieder schwierig sein wird die richtigen Anweisungen herauszuhören. Außerdem sind ja auch noch die „falschen Hirten“ der anderen Schafherde zu hören. Die Hirten dürfen richtungsweisende Anweisungen geben, wie z. B. zwei Schritte vor, langsam, 90 Grad-Drehung und die Namen der Schafe rufen. Erlaubt ist den Hirten allerdings auch, dass sie zusätzlich falsche Anweisungen rufen, um die anderen Schafe irre zu führen. Die Schafe müssen sich also ganz auf die Stimme ihres Hirten konzentrieren und die Hirten sollten aufpassen, dass sie ihre eigenen Schafe im Blick behalten. Sobald sich mindestens ein eigenes Schaf im Mittelbereich befindet, darf auch der Startbereich-Hirte Anweisungen geben. Wenn sich das erste eigene Schaf im Zielbereich befindet, muss der Zielhirte schweigen. Das Schaftreiben ist vorbei, sobald die erste Herde vollständig im Gatter ist.

Alternative oder Zusatzspiel

Gleiche Regeln wie oben, aber die Hirten dürfen keine „menschliche Sprache / Worte“ verwenden, sondern müssen sich andere Zeichen überlegen, die sie mit ihren Schafen absprechen dürfen. Zum Beispiel: Husten = einen Schritt vor, Jodeln = einen Schritt nach rechts. Es gibt keinerlei Vorgaben. Die Teams müssen selbst überlegen, welche Zeichen sie wirklich brauchen. Das andere Team läuft auch parallel mit, aber es gibt nur noch einen einzigen Hirten pro Team. Dieser muss immer am Spielfeldrand bleiben. Jedes Schaf läuft einzeln. Sobald ein Schaf das Ziel erreicht hat, darf das nächste Schaf starten.

Tipp: Das Spielfeld nicht zu groß anlegen, es ist auch so schon verwirrend und schwierig genug.

2. Mir wird nichts mangeln: Gräser- und Blumenvielfalt entdecken

Es gibt keinen Mangel. Wenn man sich auf einer Wiese umschaut, so ist hier tatsächlich kein Mangel an bunter Vielfalt von Gräsern und Blumen zu entdecken.

Aufgabe

Jedes Team soll so schnell wie möglich fünf verschiedene Gräser und zehn verschiedene Blumen pflücken – jeweils in zweifacher Ausfertigung.

Hinweis: Je nach Austragungsort kann die Menge der Gräser und Blumen und auch die Anzahl der Ausfertigung angepasst werden -> wird nur an einem Grünstreifen in der Innenstadt gespielt, ist die Artenvielfalt sicher deutlich reduziert gegenüber einer Wiese am Dorfrand.

Regeln

Die Teilnehmenden dürfen nicht gleichzeitig ausschwärmen und immer nur einen einzelnen Halm oder eine einzelne Blume besorgen. Dies bedeutet, dass in einer Art Staffellauf der Erste losrennt, einen Grashalm oder eine Blume besorgt, sie im Zielbereich bei seinem Team ablegt und den Zweiten abschlägt. Gewonnen hat das Team, das zuerst die geforderte Anzahl von Grashalmen und Blumen ausgelegt hat. Sinnvoll sind an dieser Station zwei Mitarbeitende. Dann kann sich je ein Mitarbeitender ganz auf die Beobachtung des ihm zugeteilten Teams konzentrieren.

3. Er weidet mich auf einer grünen Aue: Bastelstation Schaf

Gott als der gute Hirte weidet uns auf einer grünen Aue. Dies steht für den Ort, an dem es uns gut geht und wir das haben, was wir brauchen. Jesus hat mit einem Gleichnis erklärt, dass er so ist wie der gute Hirte, der jedes einzelne Schaf kennt. Jeder Teilnehmende gestaltet mit dem vorhandenen Material ein Schaf. Da wir sehr unterschiedlich sind, dürfen auch die Schafe unterschiedlich groß sein und aus unterschiedlichem Material bestehen.

Aufgabe

Jeder Teilnehmende darf hier kreativ werden und sein persönliches Schaf gestalten (Obergrenze der Schafgröße: 15 x 15 cm -> an Keilrahmen- und Gesamtgruppengröße ggf. anpassen). Auf den vorbereiteten grünen „Auen-Keilrahmen“ schreibt jeder ein Wort als „Grashalm“ oder „Blume“, was ihn an seine persönliche Aue erinnert, die Gott für ihn geschaffen hat, ein Wort stellvertretend für all das, was Gott uns Gutes zum Leben schenkt – Notwendiges, Überflüssiges. Anschließend klebt jeder sein persönliches Schaf irgendwo auf den Keilrahmen.

4. Er führet mich zum frischen Wasser: Trinkstation im Überfluss

Idealerweise ist diese Station an einem Bach oder einem Brunnen, um optisch den Sinn dieses Psalm-Satzes zu unterstreichen.

Der gute Hirte versorgt seine Schafe mit allem was sie brauchen. Frisches Wasser ist lebensnotwendig und erfrischt, gibt Kraft. Alle dürfen sich an dieser Stelle einfach mit klarem Wasser erfrischen und nehmen, so viel sie wollen. (>> Material 4)

5. Er erquicket meine Seele: Erquickungsbild gestalten

„Erquicken“ ist ja schon ein seltsames Wort.

Aufgabe

Jedes Team soll das Wort „erquicken“ durch ein Wort oder eine Umschreibung ersetzen und auf ein Kärtchen notieren – ohne bei den anderen oder auf der Leinwand abzuschauen. Unbewusste Doppelungen (z. B., weil jemand auf die gleiche Idee kommt wie das vorherige Team) sind erlaubt. Anschließend überlegt sich jeder Mitspielende eine Situation/Lebensphase, in welcher Gott ihn erquickt hat oder durch die er immer wieder „Erquickung“ erlebt. Dies malt dann jeder an eine Stelle auf der bereitstehenden Leinwand – ob ganz konkret oder abstrakt mit Formen und Farben, das bleibt jedem überlassen.

Hinweis: Es nehmen XX Teams an dem Spiel teil. Entsprechend auf die Größe des Kunstwerks achten und es in einem solchen Umfang halten, dass jedes Team Platz für ihre „Erquickung“ auf dem gemeinsamen Kunstwerk hat.

Hinweis: Bei wenigen Mitspielern macht jeder Teilnehmende die Aufgabe für sich allein. Bei einer sehr großen Gesamtgruppe überlegt sich jedes Team einen Begriff und gestaltet anschließend nur 1–2 Bilder auf der Leinwand.

Wenn alle Gruppen ihren Beitrag auf die Leinwand gemalt haben, klebt der Stationsmitarbeitende die Begriffskärtchen auf oder um die Leinwand.

6. Er führet mich auf rechter Straße – Geo-Caching

Einen bekannten Weg entlanglaufen ist keine Kunst. Einen unbekannten Weg zu gehen erfordert Mut. Wie gut zu wissen, dass ich Gott immer an meiner Seite habe. Auch wenn er nicht unbedingt die exakten Koordinaten für den „richtigen“ Weg durchgibt – er hat zugesichert, dass er jeden Weg mitgeht.

Aufgabe

Die beiden Teams bekommen die Koordinaten und ein Geo-Caching-Gerät, suchen damit den „rechten Weg“ zu einem Versteck, an dem ein Lösungswort hinterlegt ist. Das Team, das zuerst wieder an diese Station zurückgerannt ist und das richtige Lösungsmotto nennen kann, hat die Runde gewonnen. Lösungswort: „Die rechte Straße, die Gott mich führt!“

7. Um seines Namens willen: Gottesnamen-Wettbewerb

Gott hat viele Namen. Einen ganz wichtigen Namen hat Gott Mose am Dornbusch gesagt: „Ich bin der ich bin“ oder auch: Ich bin der „Ich bin da“, oder „Ich bin für dich da“. Gottes Name ist Programm!

Aufgabe

Im Team weitere Namen für Gott finden. Drei Namen, die ihn mit einem Adjektiv und Nomen beschreiben, wie z. B. „Der gute Hirte“, „Das helle Licht“, „Die helfende Hand“… Außerdem zwei weitere Namen, die Gott in dem Namen ausführlich umschreiben, wie z. B. „Der-nie-von-deiner-Seite-weicht“ (ähnlich wie manche Indianernamen). Für jeden Namen wird ein extra Kärtchen verwendet. An dieser Station darf ohne Zeitdruck und Konkurrenz gearbeitet werden. Diese Kärtchen werden auf den Hirten geklebt. Am Ende wird der Hirte auf oder neben die Leinwand mit den Schafen (von Station 3) angebracht.

8. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal fürchte ich kein Unglück: Wettlauf blinder Schafe, die durch die Finsternis geführt werden

Aufgabe

Pro Team gibt es hier einen Hirten und die Schafe. Die „Schafe“ stellen sich an der Startlinie jeweils in ihrer Gruppe hintereinander auf. Jeweils das erste Schaf bekommt die Augen verbunden und wird von seinem „Teamhirten“ möglichst schnell über die markierte Ziellinie gebracht. Dort wird die Augenbinde abgenommen, der Hirte rennt zurück und verbindet (unter Beobachtung eines Mitarbeitenden) dem nächsten Schaf die Augen. Die Schafherde, die zuerst von ihrem Hirten komplett ins sichere Ziel geführt wurde, hat gewonnen. Stürzt ein Schaf oder wird nach Ansicht des Mitarbeitenden nicht liebevoll genug behandelt, müssen Hirte und Schaf wieder von neuem an der Startlinie beginnen -> es lohnt sich also, das Schaf liebevoll und sicher zu führen, als zu hetzen und das blinde Schaf in Gefahr zu bringen.

9. Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich: Massagestation

Es liegen diverse Rundstäbe bereit, mit denen die Teilnehmenden sich untereinander den Rücken und Schulterbereich massieren dürfen. Massagezeit die jedem Teilnehmenden zusteht: mindestens 2–3 Minuten. Wird jemand grob behandelt innerhalb der eigenen Gruppe und die Trost- und Massagestation missbraucht, so notiert dies der Mitarbeitende als Minuspunkt für den Punktestand.

10. Du bereitest vor mir einen Tisch, im Angesicht meiner Feinde: Stärkung mit Obst und Süßigkeiten

Einträchtig sitzen die beiden gegnerischen Teams um einen Tisch und bedienen sich an Obst und Süßigkeiten zur Stärkung.

11. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein: Salböl-Auffüll-Staffellauf

Aufgabe

Die beiden Teams starten wieder gegeneinander in einem Staffellauf. Alle sind Hirten, denen das wertvolle Salböl ausgegangen ist, mit dem sie ihre Schafe pflegen und ihnen abends die Wunden pflegen.

Pro Team rennen die ersten Jugendlichen mit einem „Salbölkrug“ los und schöpfen in einem großen Behälter Wasser (= Salböl). Sie rennen weiter zu einem Eimer, leeren dort ihren Krug aus und bringen den leeren Krug zum bereitstehenden zweiten Teammitglied. Das Team, das als erstes den Eimer zum Überlaufen bringt bzw. eine bestimmte Marke erreicht hat, hat gewonnen.

12. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar

Singen und Andacht

Wenn alle Teams die ganzen Stationen absolviert haben, trifft man sich auf einer Lichtung und legt die Kunstwerke in die Mitte. Das Gewinnerteam wird ermittelt, indem die Mitarbeitenden ihre notierten Ergebnisse zusammentragen. Wichtiger als der Sieg ist, dass sich alle gewiss sein dürfen, zu dem besten aller Hirten zu gehören. Gemeinsam wird Psalm 23 gesprochen und dazu passende Lieder ausgewählt. Es werden die Reste gegessen und die entstandenen Kunstwerke bewundert.

Anregung: Ein gemeinsames Essen mit Baguettes, Schafskäse und/oder griechischem Salat mit Schafskäse.

Der EC in Deutschland denkt ganz vom jungen Menschen her: Er nimmt ihn in seiner Lebenswirklichkeit wahr und begegnet ihm dort in zeitgemäßer Art und Weise. Dabei wird jedem jungen Menschen in einem gleichberechtigten Miteinander der größtmögliche Freiraum zur Ausgestaltung der Angebote gegeben. Diese ermöglichen es ihm, einen persönlichen Glauben an Jesus Christus zu erleben und eine prägende Persönlichkeit zu werden, durch die Menschen seiner Generation zu Jesusnachfolgern werden.

Die Bibelarbeit ist so aufgebaut, dass die Jugendlichen nach einer kleinen „theoretischen Einheit“ Fragen zum Weiterdenken bekommen. Je nachdem, wie fit die Gruppe ist, kann auch ein Gespräch/Austausch darüber stattfinden. Im Anschluss kann der Teil des Vaterunser aktiv erfahren werden. Dies geschieht durch eine kleine Aktion. Für eine einzelne Gruppenstunde reicht für die gesamte Bibelarbeit die Zeit nicht. Sie eignet sich aber hervorragend für eine Bibelarbeitsreihe über sieben (oder weniger) Wochen. Bei größeren Gruppen bietet es sich an, die Bibelarbeit als „Stationenlauf“ aufzubauen. Dabei ist jeder Abschnitt der Bibelarbeit eine Station. Wenn die Teilnehmer die Station besucht haben, könnten die Teilnehmer den behandelten Teil des Vaterunsers bekommen.
Das Gebet der Gebete! Seit über zweitausend Jahren beten es Christen. Es fehlt in keinem Gottesdienst, es verbindet Menschen weltweit. Gemeint ist das Gebet, das Jesus selbst seinen Jüngern zum Beten gegeben hat: Das Vaterunser. Doch was beten wir da Sonntag für Sonntag eigentlich? Hast du mal darüber nachgedacht, um was du Gott eigentlich bittest? Du wirst erstaunt sein:

Die Anrede: Vater unser im Himmel

Jesus suchte immer irdische Vergleiche, wenn er von Gott oder Dingen im Himmel sprach. Er sagte, dass Gott für uns wie ein liebender Vater oder auch wie eine Mutter sein will. Deine Eltern kennen dich von klein auf. Sie sind für dich keine fremden Personen, die du mit „Sie“ anreden musst. So ist es auch mit Gott – du kannst ihn einfach duzen. Er kennt dich ebenfalls von klein auf. Er beschützt dich wie ein liebender Vater. Jesus erzählte einmal das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32). Es vermittelt uns, dass Gott uns immer wieder aufnimmt, auch wenn wir noch so viel Blödsinn in unserem Leben gemacht haben. So groß ist Gottes Liebe zu uns! Aber ein guter Vater legt auch Regeln für deinen Handlungsraum fest. Das macht er nicht, um dich zu ärgern, sondern damit dir nichts passiert. Vielleicht hast du dich früher darüber aufgeregt, weil deine Eltern dir bestimmte Sachen verboten haben und ziemlich wütend geworden sind, wenn du z.B. dann doch am Herd gespielt hast. Heute weißt du, dass sie dich vor Verbrennungen schützen wollten. Christen haben sozusagen zwei Väter: Einen auf der Erde, mit dem wir von „face to face“ reden können, der vielleicht manchmal auch nicht dem lieben und beschützenden Vaterbild entspricht, das Jesus meint. Und wir haben einen Vater im Himmel. Ihn können wir nicht sehen, dafür können wir mit ihm immer reden. Und das tun wir, wenn wir beten „Vater unser im Himmel“.
Fragen zum Weiterdenken:
• Welche Vorstellungen hast du von einem liebenden Vater?
• Welche Anreden für Gott kennst du?
Aktion:
Um am eigenen Körper zu erfahren, was es heißt, von einem Vater geschützt zu werden und auf Gottes Stimme zu hören, kann hier eine Vertrauensübung eingebaut werden. Am einfachsten und am ungefährlichsten ist ein Parcours, auf dem die Jugendlichen nacheinander blind geführt werden (evtl. auch nur auf Zuruf). Gott zwingt niemand! Also, wenn jemand keine Lust hat, oder sich nicht traut, dann ist das ok.

Lobpreis: Geheiligt werde dein Name

Nach der Anrede folgt im Vaterunser ein Lob auf Gott. Ihr kennt das vielleicht von früher, wenn eure Tante zu Besuch kam, und sie bei der Begrüßung gesagt hat: „Ach, und groß bist du aber geworden!“, oder „Schöne Haare hast du aber!“. So ähnlich ist es beim Vaterunser, nur wird hier ein Wort verwendet, das alles bis in die Perfektion steigert: Heilig. Das Wort kann man mit „sehr sauber gereinigt“ oder „ganz und gar sauber“ übersetzen. Es meint, dass Gott wirklich nur gute Eigenschaften besitzt. Jesus will uns damit sagen, dass, wenn wir beten, das Loben nicht vergessen sollen. Es hilft uns zu sehen, was Gott für uns Gutes getan hat. Außerdem erinnert es uns daran, wie gut Gott es mit uns meint.
Fragen zum Weiterdenken:
• Überlege dir, was Gott dir heute,in deinem Leben, Gutes getan hat.
• Hast du ihm dafür schon gedankt, ihn dafür gelobt?
Aktion:
Gott Komplimente machen kann man auf unterschiedliche Art und Weise. Unter anderem auch, in dem man Dankeslieder singt. Singt doch gemeinsam Loblieder.

Wunsch: Dein Reich komme, dein Wille geschehe

Den nächsten Abschnitt des Vaterunsers kann man als Wunsch verstehen. Der Betende wünscht sich von ganzem Herzen, dass Gottes Reich hier auf der Erde entsteht und bald kommt. Wir beten, dass Gottes Königreich schon jetzt sichtbar in der Welt wird, in dem wir den Willen Gottes tun. D.h. du kannst aktiv dazu beitragen, dass schon heute Gottes Wille geschieht. Du willst wissen, was Gottes Wille ist? Denk an die 10 Gebote und lies doch mal Matthäus 5. Oder frag Gott einfach im Gebet und lass dich überraschen, wie er dir klarmacht, was sein Wille ist.
Fragen zum Weiterdenken:
Wie kann ich in der Welt mitwirken, dass Gottes Wille hier auf der Erde geschieht?
Aktion:
• Wie sieht Gottes Reich aus? Macht euch Gedanken und gestaltet zusammen ein Plakat.
• Was wird es dort wahrscheinlich nicht geben?
• Wie sieht der Alltag aus?

Erste Bitte: Unser tägliches Brot gib uns heute

In der ersten Bitte des Vaterunser bitten wir um Nahrung. Jesus möchte uns damit sagen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass wir jeden Tag genug Essen auf dem Tisch haben. Wir haben heute volle Supermarktregale und haben Nahrung im Überfluss, so dass wir sogar gutes Essen wegwerfen, weil wir nicht alles essen können. In manchen Ländern der Erde, wie z.B. in Kenia, ist dies auch heute noch keine Selbstverständlichkeit. Indem wir diese Bitte aussprechen, bitten wir für unsere Mitmenschen in armen Ländern, dass sie genug zu Essen und sauberes Wasser bekommen. Jesus hat viel von Essen geredet. Z.B. sagte er einmal über sich „Ich bin das Brot des Lebens“ (Joh 6,35) und an anderer Stelle gibt er den Menschen zu essen, z.B. bei der Speisung der Fünftausend. Jesus will rundum für uns sorgen, nicht nur, damit es bei uns im Magen nicht mehr grummelt, sondern, dass wir uns auch gut fühlen.
Fragen zum Weiterdenken:
• Was braucht der Mensch, was brauchst du wirklich zum Leben? (Kleidung, Nahrung, Arbeit, Bildung, Freundschaft, Liebe…)
Aktion:
Gestaltet ein Plakat mit dem, auf was ihr im Leben nicht verzichten möchtet. Es gibt Länder, in denen Menschen nicht genug zu essen haben und hungern müssen. Vielleicht könnt ihr euch bei einer Hilfsorganisation informieren, wie ihr den Menschen dort helfen könnt. (z. B. bei Brot für die Welt – hier gibt es Bastelbögen für Sammelbüchsen)

Zweite Bitte: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern

Was ist die Schuld, die uns Gott in dieser Bitte vergeben soll? Schuld bezeichnet ganz pauschal Dinge, die die Beziehung zwischen dir und Gott, aber auch zwischen dir und anderen Menschen stören. Du kennst es vielleicht, du lügst jemand in der Not an und wenn du diese Person das nächste Mal siehst hast du ein blödes Gefühl. Oder du fragst dich, ob du dich in einer Situation hättest anders verhalten sollen. Solche Gedanken können einen tief belasten. Ich kann dann abends manchmal lange nicht einschlafen, weil ich darüber nachdenke und weil ich mich schlecht fühle. Umso schöner ist es, dass Jesus gesagt hat, dass wir Gott bitten können, dass er unsere Schuld vergibt. Ich kann das, was an dem Tag schief lief vor Gott bringen und ihn bitten, dass er es wieder gut macht. Ich kann ihn auch um Verzeihung bitten, wenn ich mich nicht so verhalten habe, wie ich es mir vorgenommen habe. Das war der erste Teil dieser Bitte, der zweite Teil ist ein Versprechen, das wir Gott geben. Jesus will, dass wir uns auch ändern und Gott nicht einfach nur bitten, dass er unsere Schuld von uns nimmt. Er will, dass wir Konsequenzen ziehen. Und in diesem Fall heißt die Konsequenz: vergeben. Und zwar so, wie Gott uns unsere Schuld vergeben hat. Wie vergibt Gott die Schuld? Er vernichtet sie, schafft sie aus der Welt und wärmt es später nicht wieder auf. Das erwartet Jesus von uns. Wir sollen den Menschen, die uns geärgert haben, die uns angelogen haben, oder die über uns Gerüchte in die Welt gesetzt haben, vergeben. Und die ganze Sache vergessen. Und das möglichst nicht lange vor uns herschieben (vgl. Mt 5,24f.)
Fragen zum Weiterdenken:
Welche Schuld trägst du momentan mit dir herum und möchtest sie gerne loswerden? Wem solltest du vergeben?
Aktion:
Gott schafft die Schuld aus der Welt, wenn du ihn darum bittest. Als kleines Zeichen dafür, dass er wirklich die Schuld aus der Welt schafft, bekommen alle ein Blatt (oder mehrere Blätter) Klopapier und einen Filzstift. Alle haben nun Zeit für sich in Ruhe zu überlegen, welche Schuld sie vor Gott bringen möchten, damit er sie aus der Welt schafft. (ruhige Musik im Hintergrund, Kerzenlicht). Anschließend kann jede und jeder den eigenen „Schuldzettel“ im Klo hinunterspülen (evtl. mit Kerze Atmosphäre schaffen). Man kann das Ganze auch draußen mit normalem Papier machen und die Schuldzettel dann in einem Lagerfeuer verbrennen.

Dritte Bitte: Führe uns nicht in Versuchung, sondern
erlöse uns von dem Bösen

„Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt“. Mit diesem Slogan wirbt seit vielen Jahren der Schokoladenhersteller mit der lila Kuh. Im Vaterunser bitten wir nicht, dass uns Gott von der Schokolade oder anderen sündigen Süßigkeiten, Lebensmitteln, Klamotten oder Sonstigem bewahrt. Sondern wir bitten Gott, dass er uns vor neuer Schuld schützt. Wir bitten ihn, dass er uns gar nicht erst in eine Situation bringt, in der wir Gefahr laufen, neue Schuld auf uns zu laden. Jesus will, dass der Mensch Stück für Stück vollkommener, d.h. ohne Schuld wird. Dies wird der Mensch hier auf der Erde nie schaffen. Der einzige Mensch, der wirklich vollkommen, also ohne Schuld, ohne einen Makel gelebt hat, war Jesus. Jesus will also, dass wir ihm immer ähnlicher werden. Mit der „Erlösung von dem Bösen“ bitten wir Gott, dass er alles Unheil und alle Krankheit von uns abhält und wir unser Leben genießen können, ohne das „Böse“.
Fragen zum Weiterdenken:
Was ist für dich in deinem Leben eine Versuchung?
Aktion:
Gestaltet eine Collage aus Werbeprospekten und Modezeitungen zum Thema: Was ist für mich Versuchung?

Vergewisserung: Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit

Wenn wir das Vaterunser beten, so vergewissern wir uns am Schluss, dass Gottes Zusage für uns Menschen ewig gilt. Also auch heute noch in unserer Situation. Gott will uns auch heute noch Kraft geben für unser Leben. Es zeigt auch, dass wir Menschen im Vergleich zu Gott total klein und eigentlich unbedeutend sind. Dennoch interessiert sich dieser mächtige, große und starke Gott für uns; ja, er begibt sich sogar auf Augenhöhe mit uns, in dem er als Mensch in Jesus Christus an Weihnachten vor über 2000 Jahren auf die Erde kommt. Er ist ein Gott, der sich um uns Menschen kümmert und teilhaben will am Leben und mit dem man beten kann. Das Vaterunser oder ein freies Gebet. Und ich habe die Gewissheit, wenn das Leben hier auf der Erde vorbei ist, dann geht es in Gottes Reich erst richtig los – bis in die Ewigkeit. Ganz konkret verspricht uns Jesus dies in Matthäus 28, 20: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“.
Fragen zum Weiterdenken:
Wann nimmst du dir Zeit für Gott?
Wann redest du mit Gott? Hast du ein festes Ritual? Oder einen Ort, an dem du zur Ruhe kommst?
Aktion:
Bastelt eine Gebetskette. Dazu vier verschiedene Perlengrößen oder Farben in ausreichender Menge (pro Person ca. 2 bis 4 Stück pro Sorte) besorgen und dann auf eine bunte Schnur auffädeln. Jede Perlengröße oder – farbe steht dann für: Lob, Dank, Bitte für mich und Bitte für andere. Beim freien Gebet kann es dir eine Hilfe sein, dich zu konzentrieren, indem du entlang der Perlenkette (oder auch Armreif) gehst und dir pro Perle eine Sache überlegst, die du Gott sagen willst. Natürlich kannst du danach wieder von vorne anfangen.

Der Schlusspunkt: Amen

Das Amen schließt das Gebet ab. Es heißt nicht einfach: „So, fertig mit beten. Feierabend“. Sondern, es verleiht dem Gesagten, den Bitten und dem Lob einen gewissen Nachdruck. Wörtlich übersetzt heißt es „wahrlich“. Also, das was ich gesagt habe, meine ich wirklich ernst, so wie ich es gesagt habe. Amen.

Zielgedanke

Gott redet auf vielfältige Art und Weise zu uns Menschen. Voraussetzung, ihn zu verstehen ist, dass ich ihn kennen lerne, dass ich mir Zeit für die Begegnung mit ihm nehme.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Die Geschichte enthält zum einen die Hinführung Samuels zum Propheten – also seine Berufung. Gott nimmt Kontakt mit ihm auf und lässt Samuel teilhaben an seinem Plan. Zum anderen ist die Geschichte ein Beispiel dafür, wie Gott mit Menschen in Kontakt tritt. Auf Letzterem soll der Schwerpunkt dieser Einheit liegen.

Im Mitarbeiterteam überlegt man, welche persönlichen Erfahrungen, Wünsche oder Gedanken jede und jeder zu diesem Thema hat: Wie redet Gott heute mit uns? Welche Möglichkeiten wählt Gott? Welche Aspekte werden uns in der vorliegenden Geschichte aufgezeigt? Welche Erzählungen aus der Bibel fallen allen zum Thema „Reden Gottes“ und „Hören auf Gott“ ein? Die eigenen Erfahrungen und die Erfahrungen anderer können im Andachtsimpuls weiter eingebracht werden.

Samuel erlebt, dass Gott ihn in der Nacht anspricht, dann, wenn alle anderen Einflüsse des Tages wegfallen. Er erlebt, dass er die Stimme Gottes zunächst gar nicht erkennt und erst lernen muss, wer mit ihm redet. Dazu braucht er die Hilfe und Unterstützung seines Mentors Eli. Und Gott spricht Samuel so lange an, bis Samuel sein Hören auf Gott lenkt. Es ist also auch ein Lernprozess und ein „Hingeführt werden“ auf das Reden Gottes, etwas, das Zeit benötigt. Und so entdecke ich in der Geschichte folgende Aspekte: Es braucht Stille, um Gottes Stimme zu hören. Es bedarf meiner Hinwendung zu Gott hin. Gott wird so lange mit mir reden, bis ich ihn verstehe. Und manchmal braucht es die Hilfe eines Mitmenschen, der mich auf Gottes Reden aufmerksam macht und mir hilft, ihn zu verstehen.

Erlebniswelt der Kinder

Zunächst einmal ist Kindern das Thema „Hören, hinhören, weghören“ bekannt. Sätze wie: „Hör doch mal zu! Du hörst ja gar nicht hin! Hast du wieder nicht zugehört!“, sind allen vertraut. Auch die Bitte der Kinder an die Erwachsenen, ihnen zuzuhören und sich Zeit für sie zu nehmen, wird vertraut sein. Das Thema „Hören“ kann somit mit den Kindern in einer Wahrnehmungsübung als Einstieg angesprochen werden.

Behutsam mit den Kindern das Thema „Gottes Reden mit uns Menschen“ betrachten. Gott redet auf sehr vielfältige Weise und Kinder sind zunächst dabei, Gott kennen zu lernen. Das ist die wichtigste Voraussetzung, um Gottes Reden auch hören zu können. Mehrmals taucht im Bibeltext auf, dass Samuel Gott im Tempel diente, dass er Eli unterstützte, also in den Glauben und in die Beziehung mit Gott hineingewachsen ist.

Durch die Beschäftigung der Kinder mit Fantasiefiguren und Fabelhelden entsteht manchmal ein magisches Denken. Die Vorstellung, Gott würde nun auch in der Nacht mit ihnen reden, sollte relativiert werden und auf das Erleben und die Berufung Samuels gelenkt werden.

Einstieg

Wahrnehmungsübungen: Hören

Stille

Alle Kinder werden eingeladen, eine Minute lang still zu sein und Geräusche aus der Umwelt zu sammeln. Was konnten sie hören?

Erkennen

Immer zwei Kinder bilden ein Paar. Ein Kind bekommt die Augen verbunden – das andere Kind ist der „Rufer“. Nun verteilen sich alle Kinder im Raum oder im Zelt. Das rufende Kind hat nun die Aufgabe, sein blindes Partnerkind zu rufen und zu sich zu holen. Da alle Kinder gleichzeitig rufen, muss das blinde Kind sehr genau hinhören, wo das Partnerkind ist. Danach werden die Rollen getauscht.

Etwas schwieriger ist es, wenn nicht der Name des blinden Kindes gerufen, sondern ein Geräusch vereinbart wird.

Rahmengeschichte Teil 1 auf www.jungscharleiter.de

Erzählung

„Ehrlich, ich verstehe das nicht. Heute haben die Söhne von Eli schon wieder Mist gebaut. Die müssten doch eigentlich wissen, dass sie vom Opferfleisch erst dann etwas nehmen dürfen, wenn es fertiggekocht ist. Aber die nehmen den Menschen das Fleisch schon weg, bevor es gekocht wird. Das ist viel zu viel. Wollen die nicht auf das hören, was Gott gesagt hat? Ich habe manchmal den Eindruck, die haben Watte in den Ohren. Das kann doch nicht gut gehen. Aber jetzt ist erst einmal Feierabend. Ich geh schlafen. Soll sich doch Eli um seine Söhne kümmern. Aber auf Eli hören sie wohl auch nicht. Naja, nicht mein Problem!“

Am nächsten Morgen

„Ich bin noch völlig durcheinander. War das eine Nacht! Ich kann es noch gar nicht fassen. Und ich sage noch: die Söhne von Eli haben Watte auf den Ohren … sie wollen Gott nicht hören. Und heute Nacht … da hatte ich Watte in den Ohren. Aber mal ehrlich, das war auch das erste Mal, dass ich das erlebt habe. Das hat es schon so lange nicht mehr gegeben. Aber langsam, von Anfang an: „Ich habe mich gemütlich in mein Bett gelegt und kaum war ich eingeschlafen, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief: „Samuel!“ Es war mir sofort klar, dass Eli meine Hilfe benötigt. Aber als ich zu Eli ins Zimmer kam, war der ganz erstaunt! „Nein, ich habe dich nicht gerufen. Geh schlafen!“, sagte er zu mir. Leicht verwirrt ging ich zurück in meine Kammer. Aber gerade, als ich wieder eingeschlafen war, hörte ich wieder meinen Namen: „Samuel!“ Das war doch Eli. Wer sonst sollte in der Nacht nach mir rufen? Ich also wieder hin zu Eli und das gleiche Erstaunen bei ihm: „Nein, ich habe dich nicht gerufen – geh schlafen!“ Und als ich dann im Bett lag und das dritte Mal meinen Namen hörte, war ich echt verwirrt. Da rief doch jemand: Ich hörte es ganz deutlich! „Samuel! Samuel!“ Ich setzte mich in meinem Bett auf. Wer ruft mich da? Wessen Stimme höre ich? Habe ich Watte in den Ohren? Und plötzlich hatte ich da so eine Ahnung. Konnte es etwa sein, dass … Aber das schien mir fast nicht möglich. Konnte es sein, dass Gott …? Bestimmt hatte ich mich getäuscht. Und so bin ich zum dritten Mal zu Eli geschlichen. „Eli, da hat mich schon wieder jemand gerufen! Warst du es?“

Jetzt setzte sich Eli in seinem Bett auf. Er wurde nachdenklich. Er schaute mich an und dann sagte er: „Samuel, ich habe dich nicht gerufen. Aber ich weiß, wer dich ruft. Deshalb geh zurück, leg dich hin. Und wenn du wieder gerufen wirst, dann antworte: „Sprich Herr, dein Diener hört!“

Als Eli das zu mir sagte, wurde es mir klar. Meine Ahnung war richtig. Gott hatte mich gerufen. Er wollte mir etwas mitteilen. Jetzt sollte ich meine Ohren auf Gott ausrichten. Und tatsächlich, als ich wieder im Bett lag, kam die Stimme zum vierten Mal: „Samuel, Samuel!“

Ich antwortete: „Ja … äh … ja, hier bin ich … sprich, dein Diener hört!“ Und ich habe meine Ohren weit geöffnet. Alles war auf Gott ausgerichtet. Ich war bereit zu hören. Und tatsächlich, Gott hat weitergeredet. Er hat mit mir gesprochen. Er hat mich in seinen Plan eingeweiht. Er hat mir alles erzählt. Und dann war wieder Stille.

Ich habe die ganze Nacht kein Auge mehr zugetan. Was Gott mir mitgeteilt hat, war nicht gerade erfreulich. Vor allem für Eli nicht. Und als ich Eli sein Frühstück gebracht habe, sollte ich ihm mitteilen, was Gott mir gesagt hatte. Oh, hatte ich da ein flaues Gefühl im Magen. Mir war richtig übel. Ich stotterte herum und suchte nach Worten. Aber Eli forderte mich auf: „Erzähl alles. Verschweige nichts!“ Und da erzählte ich Eli, dass Gott nicht mehr zuschauen wollte, wenn seine Söhne gegen Gottes Gebot verstießen. Und dass Gott wahrmachen würde, was er Eli schon einmal gesagt hatte, nämlich, dass seine Familie keine Priester mehr werden würden.

Das einzige, was Eli darauf geantwortet hat war: „Da hat Gott mit dir geredet. Und er soll machen, was er für das beste hält.“ Mehr nicht. „Da hat Gott mit dir geredet!“ Da hat Gott mit mir geredet.

Rahmengeschichte Teil 2 auf www.jungscharleiter.de

Andachtsimpuls

Die Geschichte lädt dazu ein, mit den Kindern ins Gespräch über Gottes Reden und unser Hören zu kommen. Hilfreich kann es sein, wenn die Mitarbeitenden von ihren eigenen Erfahrungen erzählen. Vielleicht ist das auch im Plenum möglich: Mehrere Mitarbeitende berichten, wie sie Gott hören. Dabei kommt heraus, dass Gottes Reden und unser Hören sehr vielfältig ist. Für manche wird ein Bibelvers zum Reden Gottes, manche werden durch Lieder angesprochen, wieder andere entdecken im Gespräch mit anderen Gottes „Stimme“. Sich Zeit für Gott zu nehmen und ihn mehr und mehr kennen lernen zu wollen sind wichtige Voraussetzungen. Hier können sich die Mitarbeitenden nochmal als Gesprächspartner für alle Fragen rund um Gott anbieten. Und sie sind Vorbilder, wie „Hören auf Gott“ gehen kann. Wichtig dabei ist, authentisch zu bleiben. Es gibt ja auch Tage, an denen man Gott nicht hört und das gehört auch dazu.

Gebet

Gott, du hast mit Samuel geredet.

Du hast ihn solange gerufen,

bis er dich erkannt hat.

Hilf uns,

dass wir dich immer besser kennen lernen,

und dass wir erkennen können,

wenn du uns etwas zu sagen hast.

Schärfe unsere Sinne und lass uns entdecken,

wie du heute zu uns redest.

Amen.

Ideen zur Vertiefung

Lieder

• Schwappdidu, Einfach Spitze Nr. 13

• Nicht links, nicht rechts, Einfach Spitze Nr. 114

Spiele und Basteleien

Hör-Memory

In jeweils zwei kleine Döschen oder Luftballons werden Dinge getan, die Geräusche verursachen (kleine Glöckchen, Reis, Erbsen, eine Büroklammer, Wasser …) Die Kinder bekommen die Aufgabe, die zwei gleichen Döschen/Luftballons zu finden.

Geräuschequiz

Eine Geräusche-Sammlung (CD oder Playliste) wird vorgespielt und die Kinder identifizieren die Dinge und Gegenstände.

Tipp:

Beide Spiele können mit den Kindern zusammen hergestellt werden.

Bibelstelle:

1. Samuel 3,19-21 und 7,2-17

(1. Samuel 4,1-18)

Besonderheiten:

Die Erzählung schlägt einen großen Bogen über mehrere Kapitel. Das ist notwendig, um den Gesamtzusammenhang der Geschichte zu verstehen.

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