Lustige Spiele mit Essen

Mit Essen spielt man nicht!

„Mit Essen spielt man nicht!“ – Oder etwa doch? Ganz ehrlich: Mit Lebensmitteln zu spielen kann richtig Spaß machen! Trotzdem ist es natürlich ein Luxus, den sich nur Menschen leisten können, die wie wir im Überfluss leben. Deshalb wurde bei den Spielvorschlägen darauf geachtet, dass so wenig wie möglich Nahrungsmittel verschwendet bzw. weggeworfen werden müssen. Und am besten ist es immer noch, das Spielgerät nach dem Spielen einfach zu verspeisen. Es kann und darf also lustig werden!

Bevor man Spiele mit Essen in der Jungschargruppe durchführt, macht es Sinn, mit den Mädchen und/ oder Jungen kurz über die Bedeutung der Nahrung für uns Menschen, die Ungleichheit bei der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln, sowie unsere glückliche Lage, keinen wirklichen Hunger oder Durst leiden zu müssen, zu sprechen.

Wichtig: Falls bei den Spielen Lebensmittel von den Kindern gegessen werden, muss man mögliche Allergien beachten!

Spiele mit der Gesamtgruppe

Hinweis: Bei den meisten dieser Spiele sitzen die Spieler*innen am besten um einen Tisch.

Erdnüsse schälen

Material: 1 Paar Winterhandschuhe, Pinzette, Erdnüsse, Würfel

In der Mitte des Tisches liegen Erdnüsse, Handschuhe und eine Pinzette. Die Kinder würfeln reihum. Nur wer eine bestimmte, vorher vereinbarte Zahl – z.B. eine Sechs – würfelt, darf sich die Handschuhe anziehen und so lange mit der Pinzette Erdnüsse schälen, bis die/ der Nächste die „Schälzahl“ würfelt. Dann müssen die Handschuhe und die Pinzette schnell weitergegeben werden.  Wer hat nach einer bestimmten Zeit die meisten Erdnüsse geschält bzw. die meisten Erdnusskerne gesammelt? Am Ende des Spiels dürfen die Nusskerne dann natürlich verspeist werden.

Gummibärchen würfeln

Material: Gummibärchen, Würfel

Zunächst erhält jedes Kind die gleiche Anzahl von Gummibärchen (mindestens 15 Stück) und legt sie vor sich auf den Tisch. Ein weiteres kleines Häufchen mit Gummibärchen wird in der Tischmitte platziert. Anschließend werden bestimmte Regeln festgelegt, die beim Würfeln der einzelnen Zahlen gelten sollen.

Beispiele:

  • Eins = Nimm ein Gummibärchen von der Tischmitte.
  • Zwei = Nimm jeweils ein Gummibärchen deinem rechten und deinem linken Nachbarkind.
  • Drei = Nimm von jedem Kind ein Gummibärchen.
  • Vier = Gib deinen Nachbarkindern jeweils eines deiner Bärchen.
  • Fünf = Gib jedem Kind ein Gummibärchen.
  • Sechs = Iss ein Bärchen auf oder würfle noch einmal.

Wer seinen Gummibärchenvorrat aufgebraucht hat, scheidet aus. Welches Kind hat am Ende die meisten süßen Bären gesammelt?

Linsen sammeln

Material: jeweils 1 Packung getrocknete Erbsen und Linsen, 1 leere Flasche, eine Stoppuhr

Die Linsen und Erbsen werden miteinander in der Tischmitte ausgelegt und gründlich miteinander vermischt. Jedes Kind hat nun jeweils 30 Sekunden Zeit, so viele Linsen wie möglich in die Flasche zu stecken. Nach Ablauf der Zeit wird der Inhalt der Flasche vor der Spielerin/ dem Spieler ausgeleert. Jetzt ist das nächste Kind an der Reihe. Nach einer bestimmten Anzahl von Durchgängen erfolgt die Auswertung: Pro Linse erhält man einen Punkt, pro Erbse einen Minuspunkt. Wer hat die meisten Punkte erzielt?

Nahrungsmittel-Memo

Material: gleichartige, optisch nicht unterscheidbare Trinkgefäße (z.B. Tassen, Plastikbecher), verschiedene Nahrungsmittel-Paare (müssen unter die Gefäße passen)

Unter den Trinkgefäßen werden jeweils Nahrungsmittel-Paare versteckt, z.B. Nusskerne, Weintrauben, Salzbrezeln usw. Das Spiel kann auch komplett mit kleinen Süßigkeiten-Paaren gespielt werden. Die Kinder dürfen abwechselnd immer zwei Tassen/ Becher aufdecken. Finden sie ein passendes Pärchen, gehört es ihnen und darf aufgegessen werden. Die Trinkgefäße bleiben an ihrem Platz auf dem Spielfeld stehen, auch wenn das Versteck bereits geplündert wurde. Wichtig: Falls man Tassen verwendet, muss darauf geachtet werden, dass die Henkel immer in dieselbe Richtung zeigen!

Eierstand

Material: hartgekochte Eier (1 pro Kind), Salz

Die Kind erhalten jeweils ein hartgekochtes Ei. Sie sollen zunächst versuchen, ihr Ei auf dem Tisch zum Stehen zu bringen (ohne es zu beschädigen und ohne es mit der Hand zu stützen). Das wird natürlich nicht funktionieren! Nun streut man jedem Kind ein paar Salzkörner auf den Tisch. Auf Kommando versuchen sie, ihr Ei auf die Salzkörner zu stellen. Wessen Ei steht zuerst?

Erklärung: Die Salzkörner dienen als Stützen und verhindern so, dass das Ei seitlich wegrollt.

Eier-Boule

Material: hartgekochte Eier (1 pro Kind), Filzstifte, Bodenmarkierung (Kreppband, Kreide o.ä.)

Für dieses Spiel wird eine ebene Fläche benötigt. Jedes Kind erhält ein hartgekochtes Ei und notiert darauf mit einem Filzstift seinen Namen. Auf dem Boden wird eine „Abrolllinie“ festgelegt und markiert. Die/ der Spielleiter*in deponiert irgendwo auf der Spielfläche ein weiteres hartgekochtes Ei. Dieses „Zielei“ sollte am besten speziell gekennzeichnet (z.B. gefärbt) sein. Nun versuchen die Kinder abwechselnd, ihr Ei von der Abrolllinie aus so nahe wie möglich an das Zielei zu rollen. Die Eier dürfen dabei nicht kaputtgehen!

Das Kind, dessen Ei am Schluss der Spielrunde am dichtesten am Zielei liegt, hat gewonnen und bekommt einen kleinen Preis, z.B. ein Schokoladenei. Es können beliebig viele Durchgänge gespielt werden.

Salzstangen-Fruchtspieße

Material: Salzstangen, weiche „runde“ Früchte wie Trauben, Himbeeren, große Heidelbeeren, Bananenscheiben etc., Teller

Jedes Kind erhält einen Teller als „Arbeitsfläche“. In der Tischmitte stehen Teller mit Salzstangen und den verschiedenen Lebensmitteln. Nun sollen die Spieler*innen versuchen, so viele Fruchtstücke wie möglich auf eine Salzstange stecken, ohne dass diese zerbricht. Wer kann die meisten Früchte aufspießen? Ist ein Fruchtspieß fertig, darf er verspeist und die nächste Salzstange bestückt werden.

Gruppenspiele (Kleingruppen gegeneinander)

Linsen schätzen

Material: Glas mit getrockneten Linsen, Zettel, Stifte

Den Gruppen wird ein Glas mit einer bestimmten Anzahl von Linsen gezeigt (die Linsen müssen vor dem Einfüllen abgezählt worden sein). Nachdem die Kinder jedes Teams das Linsenglas ausführlich betrachten durften, beraten sie sich untereinander, wie viele Linsen sich wohl darin befinden. Die Gruppen schreiben ihre Schätzung auf einen Zettel. Welches Team kommt der tatsächlichen Anzahl am nächsten? 

Kartoffel-Türme bauen

Material: Kartoffeln

Jede Gruppe erhält eine bestimmte Anzahl an Kartoffeln (mindestens 30 Stück). Welches Team schafft es, innerhalb einer bestimmten Zeit den höchsten freistehenden Kartoffelturm zu errichten? Zum Bauen dürfen nur die Kartoffeln verwendet werden.

Spaghetti-Türme bauen

Material: Spaghetti (20 pro Gruppe), Marshmallows (1 pro Gruppe), Kreppband (1 Rolle pro Gruppe), Meterstab

Aus den Spaghetti und dem Kreppband soll innerhalb einer vorgegebenen Zeit (ca. 15-20 min) ein möglichst hoher Turm gebaut werden. Dabei sind Geschick, Kreativität und Handlungsschnelligkeit gefragt. Auf die Spitze des Turmes wird das Marshmallow gesteckt. Dessen Höhe ist ausschlaggebend für die Schlussmessung. Bei welcher Gruppe ist der Turm am höchsten?

Lebensmittelexperten

Material: verschiedene mundgerechte Lebensmittelstücke (z.B. Obst, Gemüse oder Käse), Augenbinden

Für jede Spielrunde wird ein Kind pro Gruppe „entsandt“, dem die Mitarbeiter*innen dann die Augen verbinden. Nun soll ein bestimmtes Lebensmittel erkannt werden – entweder durch Fühlen, Riechen, Schmecken oder durch die bloße Haptik im Mund (bei gleichzeitigem Zuhalten der Nase). Sind alle bereit, bekommen die Spieler*innen gleichzeitig ein Stück des selben Lebensmittels gereicht – entweder wird es in die Hand gegeben, unter die Nase gehalten oder in den Mund gelegt. Wer erkennt es zuerst? Jetzt sind die nächsten Kinder an der Reihe. In jeder Runde wird neu bestimmt, welcher Sinn zum Einsatz kommen soll. Nachdem alle Gruppenmitglieder*innen an der Reihe waren, entscheidet sich, welches Team über die meisten Lebensmittelexpert*innen verfügt.

Essstäbchen-Wettbewerb

Material: Essstäbchen (für jedes Kind ein Paar, Alternative: Stricknadeln), Teller mit Reiskörnern (1 pro Gruppe), Becher oder Schälchen (1 pro Gruppe), Küchenwaage oder Messbecher (zum Abmessen der Körner)

Jede Gruppe erhält einen Teller mit einem Häufchen roher Reiskörner. Die Häufchen sollen gleich groß sein bzw. ungefähr gleich viele Körner enthalten. Deshalb müssen die Portionen vorher gewogen bzw. abgemessen werden. Neben den Teller wird in einer bestimmten Entfernung ein Becher oder ein Schälchen gestellt. Jedes Kind bekommt nun ein Paar Essstäbchen. Ob eine kurze Einführung zum sachgerechten Gebrauch der Stäbchen gegeben wird oder nicht, bleibt im Ermessen der Mitarbeiter*innen. Auf Kommando beginnen die Kinder, die Reiskörner mit Hilfe der Stäbchen vom Teller in den Behälter zu befördern. Allerdings müssen die Körner immer zwischen den Essstäbchen eingeklemmt werden. Noch schwieriger wäre die Vorgabe, dabei nur eine Hand benutzen zu dürfen. Nach einer gewissen Zeit wird das Spiel gestoppt. Die Körner im Behälter werden gewogen oder mithilfe des Messbechers gemessen. Welche Gruppe hat die meisten Körner transportiert?

Apfelklemme

Material: etwa gleich große Äpfel (1 pro Gruppe)

Die Gruppen treten in einem Staffellauf gegeneinander an. Eine vorher festgelegte Strecke muss mit einem Apfel, den die Kinder zwischen den Knien festklemmen, so schnell wie möglich zurückgelegt werden. Der Apfel darf dabei natürlich nicht herunterfallen. Falls dies doch passieren sollte, muss man entweder noch einmal am Startpunkt beginnen oder das nächste Kind der Gruppe wird eine bestimmte Zeit (z.B. 3 Sekunden) aufgehalten, bevor es starten darf. Bei älteren Kindern können auch Hindernisse (z.B. Stühle, Slalom-Hütchen, Tische o.ä.) eingebaut werden, die beim Lauf überwunden werden sollen.

Kartoffeltransport

Material: Kartoffeln (ca. 30 pro Gruppe), Eimer (1 pro Gruppe)

Jede Gruppe erhält die gleiche Anzahl an Kartoffeln, die auf den Boden gelegt werden.

In einiger Entfernung steht für jedes Team ein Eimer, in den man die Kartoffeln transportieren soll. Allerdings darf man dazu weder die Hände noch den Mund benutzen. Welche Gruppe sammelt innerhalb einer bestimmten Zeit die meisten Kartoffeln in ihrem Eimer? Variation: Um etwas mehr Unruhe in das Spiel zu bringen, könnte man den Gruppen erlauben, sich während des Transports gegenseitig die Kartoffeln aus den Eimern zu klauen, natürlich auch wieder ohne Hände oder Mund.   

Salz und Pfeffer trennen

Material: Unterteller (1 pro Gruppe), Salz, Pfefferpulver, Wolltücher (1 pro Gruppe), Plastiklöffel (1 pro Gruppe)

Jede Gruppe bekommt einen Plastiklöffel, ein Wolltuch sowie einen Unterteller, auf dem jeweils ein halber Teelöffel Salz und ein halber Teelöffel Pfefferpulver miteinander vermischt werden. Der Spielauftrag lautet nun: Versucht, das Salz und den Pfeffer wieder voneinander zu trennen! Dazu dürfen alle möglichen Hilfsmittel (natürlich auch das Wolltuch und der Löffel) verwendet werden. Falls eines der Kinder den „Trick“ schon kennt, soll es sich zunächst zurückhalten.

Und so funktioniert es: Reibt man den Plastiklöffel am Wolltuch und senkt ihn dann langsam über dem Unterteller ab, springen die Pfefferkörner hoch und haften am Löffel.

Vereinfachte Erklärung: Der Vorgang hat etwas mit Elektrizität zu tun. Alles besteht aus kleinsten Teilchen, die man Atome nennt und die so winzig sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Diese Atome haben positive und negative Ladungen. Normalerweise sind die Ladungen immer ausgeglichen. Wenn man manche Materialien aneinander reibt, springen negative Ladungen vom einen aufs andere Material über. So passiert das auch beim Löffel: Wenn man ihn am Wolltuch reibt, springen negative Ladungen vom Tuch auf den Löffel über. Man sagt auch: Er ist elektrostatisch aufgeladen. Diese negativen Ladungen will der Löffel wieder loswerden. Deshalb zieht er zuerst die leichten Pfefferkörner wie ein Magnet an und gibt dabei die Ladung an sie ab. Salzkörner sind etwas schwerer als Pfefferkörner. Sie werden aber auch vom Löffel angezogen, sobald man ihn noch etwas tiefer Richtung Teller senkt.

Quellenangaben:

Press, Hans Jürgen (1995): Spiel – das Wissen schafft. Große Ausgabe mit über 400 Anregungen zum Experimentieren und Beobachten der Natur, Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, S.34.

Utz, Annette/ Martin, Jörg (1998): Verblüffende Experimente, Augsburg: Weltbild-Verlag, S. 41.

Internetquellen

„8 lustige Essensspiele für Kinder“, https://www.betreut.de/magazin/kinder/8-lustige-essensspiele-fuer-kinder/, 20.04.2020

„Atome und Moleküle“, https://klexikon.zum.de/wiki/Atome_und_Molek%C3%BCle, 20.04.2020

Boden, Heike: „Würfelspiele“, http://www.heike-boden.de/Kinder/Kinderfeste/Spiel_fur_Partys/Wurfelspiele/wurfelspiele.html, 20.04.2020

„Eierbowling“, https://www.spielwiki.de, 20.04.2020

„Experimente für Kinder: Fliegende Papiermännchen“, https://www.schule-und-familie.de/experimente/elektronische-experimente/flugschule.html, 20.04.2020

Fangrath, Adelheid: „Lustige Apfel-Spiele für Kinder“, https://www.experto.de/praxistipps/lustige-apfel-spiele-fuer-kinder.html, 20.04.2020

„Geschmackstest“, https://www.spielwiki.de, 20.04.2020

„Kindergeburtstag: Spiele mit Essen“, https://www.essen-und-trinken.de/kindergeburtstag/79115-rtkl-kindergeburtstag-spiele-mit-essen, 20.04.2020

„Linsen und Erbsen lesen“, https://www.spielregeln.de/linsen-und-erbsen-lesen.html, 20.04.2020

Prang, Heike: „Rund um die Erdnuss“, https://www.jungschar-echt-stark.de/wp-content/uploads/2019/06/Rund-um-die-Erdnuss.pdf, 20.04.2020

Siebel, Caspar: „Marshmallow Challenge – ein Bastelspiel“, https://www.workshop-spiele.de/marhsmallow-challenge/, 20.04.2020

Von Hoerner-Nitsch, Cornelia: „Mit Essen spielt man doch!“, https://www.eltern.de/kleinkind/spiel-und-spass/spiele-mit-essen.html, 20.04.2020

„Was sind Atome?“, https://www.wasistwas.de/archiv-wissenschaft-details/was-sind-atome.html, 20.04.2020

In der Bibel spielt Essen immer wieder eine Rolle. Mal wird zu einem Festessen eingeladen und keiner kommt. In einer anderen Geschichte wird ein Bruder mit einem Essen übers Ohr gehauen. Diese und weitere Geschichten finden sich hier in der Themenreihe. Dazu Spiele, Aktionen und ein Hintergrundartikel zum Thema „Was tun, wenn Kinder nicht mehr (in die Jungschar) kommen.

Höchste Zeit, mit den Kindern mal über Essen zu reden und vielleicht gemeinsam die eine oder andere Mahlzeiten zu genießen. Viel Spaß beim Umsetzen!

Zielgedanke

Hast du die Macht, dann setze sie nicht gegen, sondern für Menschen ein.

Einführung für Mitarbeitende

Diese Geschichte hat es in sich. Es geht um ein Geschwisterpaar, um ein köstliches Essen und die Folgen, wenn der Klügere seine Macht zum Nachteil anderer ausnutzt.

Esau und Jakob sind Zwillingsbrüder. Esau, der Erstgeborene, ist ein leidenschaftlicher Jäger, ein echter Naturbursche. Mit seinem erjagten und zubereitetem Wild begeistert er seinen Vater Isaak. Esau ist Isaaks Lieblingssohn. Jakob hingegen bleibt lieber zuhause bei den Zelten. Er ist ein hervorragender Koch, gesittet, gut erzogen und schlau. Jakob ist Mutter Rebeccas Lieblingssohn.

Als Rebecca mit den beiden Jungs schwanger ist, bekommt sie von Gott die Nachricht, dass der Ältere einmal dem Jüngeren dienen wird (1.Mose 25, 23). Hier wird von Gottes Plan im Vorhinein erzählt. Denn nach jüdischem Recht ist der Erstgeborene – in diesem Fall Esau – eines Tages der Erbe Isaaks und das neue Oberhaupt der Familie. Dieses „Erstgeburtsrecht“ verkauft Esau leichtfertig an Jakob für ein Linsengericht. Hier wird besonders deutlich, dass Esau das Erstgeburtsrecht nicht so wichtig war, bzw. dass der Hunger stärker war, als seine Ansprüche auf das Erbe. Esau zeigt sich nicht würdig für die künftige Führung seines Volkes.

Der raffinierte Jakob hingegen handelt vorausschauend und nutzt seine Klugheit und seine Macht (das Essen) aus. Das ist natürlich nicht in Ordnung. Aber Gott weiß, wem er trotz Betrug und Schlitzohrigkeit sein Volk einmal anvertrauen wird. Bis dahin ist es noch ein langer Weg für Jakob. Er wird noch selber erfahren wie es ist, betrogen zu werden. Und eines Tages wird aus dem schlitzohrigen Betrüger ein Mann nach Gottes Geschmack.

Erlebniswelt der Kinder

Ältere Geschwister dürfen in einigen Bereichen des Alltags mehr, als jüngere Geschwister. Als jüngeres Kind versucht man, möglichst schnell an die gleichen Rechte zu kommen (z.B. länger aufbleiben, dieselben Filme sehen dürfen, Aufgaben übernehmen, die eigentlich noch zu schwierig sind).

Was ist ein jüngeres Kind bereit dafür zu tun? Besitzt es einmal die Macht, das ältere Kind einzuholen oder gar zu übertrumpfen, ergreift es dann nicht die Gelegenheit? Und wenn es dazu schummeln oder eine List ausüben muss oder seine Klugheit missbraucht, ist es dann auch o.k.? Zumal, wenn das ältere Kind dadurch benachteiligt wird oder zu viel hergeben muss?

In dieser Einheit denken wir mit den Kindern nach, was Macht bedeutet und wie man gut mit ihr umgeht.

Einstieg

Kinder in Kleingruppen à 2-3 Kinder einteilen. Jede Gruppe bekommt ein Plakat und einen Stift. Aufgabe: „Stellt euch vor, ihr habt ab sofort das Sagen zuhause. Ihr dürft alles bestimmen. Z.B. wer wie lange aufbleiben darf, wer wie viel Taschengeld bekommt, wofür das Familiengeld ausgegeben wird, wann gegessen wird usw. D.h. jeder in eurer Familie muss sich an eure Regeln halten. Einigt euch in der Gruppe, wie diese Regeln lauten. Ihr dürft 3-5 Regeln aufstellen.“ Anschließend (nach 5 Min.) stellt jeder sein Plakat vor.

Erzählung

Irgendwie mag er diese Regel nicht. „Warum soll sein Zwillingsbruder mal alles erben, nur weil er ein paar Minuten älter ist?“ Während Jakob das Gemüse klein schneidet, hängt er weiter seinen Gedanken nach. Sein Zwillingsbruder Esau war seit Tagen nicht mehr zuhause. Das ist aber ganz typisch für Jäger. Und Esau jagt für sein Leben gerne. Er sieht auch aus, wie ein Naturbursche: groß, muskulös, stark und überall Haare auf der Haut. Esau liebt das Abenteuer. Mit seinem Pfeil und Bogen zieht er durch die Wälder. Er versteckt sich hinterm Gebüsch und wartet auf seine Beute. Nach Hause kommt er erst, wenn er ein paar Tiere erlegt hat für die Familie. „Unser Vater Isaak redet ständig nur von Esau“, denkt sich Jakob. „Jaja, Esau, der Lieblingssohn!“

Segen, das würde Gesundheit bedeuten, Kraft, eine große Familie mit vielen Nutztieren, und alles andere, wofür man Verantwortung übernimmt. Segen heißt vor allem, dass Gott immer für einen da ist, ganz nahe. „Aber Esau wird diesen Segen bekommen. Und ich gehe leer aus!“ Jakob tritt mit seinem Fuß gegen eine Kiste. Er ärgert sich. „Esau macht sich bestimmt keine Gedanken über das Erbe. Er denkt immer nur an Fleisch, an seine Abenteuer im Wald. An die Zukunft seiner Familie denkt er nicht.“ Jakob nimmt leckere Gewürze und schmeckt den Gemüse-Linsen-Fleisch-Eintopf gut ab. Er nimmt einen Holzlöffel und probiert. „Hm, lecker!“ Der Duft des guten Essens zieht durch das ganze Lager. Jakob rührt noch einmal um, damit auch nichts am Boden anbrennt.

„Gib mir von deinem Essen!“ Jakob erschrickt und dreht sich um. Esau wirft seinen Bogen und den Köcher erschöpft vor das Zelt und setzt sich an den Tisch neben der Feuerstelle. „Hast du nichts gejagt?“ Esau ist genervt: „Nur kleine Tiere, die habe ich schon in die Zelte gebracht. Aber seit wann interessierst du dich dafür, was ich erlegt habe, kleiner Bruder? Los, schöpfe mir eine große Portion, ich habe Hunger und es duftet wirklich lecker!“

In diesem Moment passiert es. Jakob erkennt, dass er nur diese Chance hat. Sein Bruder hat riesen Hunger. Und er hat das Essen. Und Essen ist Macht. Was für eine günstige Gelegenheit. Ohne noch weiter zu überlegen sagt er daher: „Du bekommst deine Riesenportion, wenn du mir dein Erstgeburtsrecht dafür gibst!“ Esau schnaubt: „Was redest du da. Mir doch egal. Irgendwann werden wir alle sterben, was soll ich dann mit diesem Recht?“ „Also schwöre, dass ich das Erstgeburtsrecht ab jetzt habe“, antwortet Jakob nervös. „Sein Bruder wird doch nicht so doof sein, ihm jetzt sein Recht zu geben für nur eine einzige Mahlzeit?“ Doch Esau hebt seine Hand und schwört. Jakob dreht sich schnell zur Feuerstelle um und schöpft eine extra große Portion des roten Linseneintopfes aus dem Topf in den Teller. Kaum hat er den Teller vor seinem Bruder Esau abgestellt, hört Jakob schon lautes Schlurfen und Schmatzen.

„Sein Erstgeburtsrecht ist ihm also wirklich total egal“, denkt sich Jakob. Wenn er das mal nicht bereut. Jetzt werde ich eines Tages der Erbe sein über allen Besitz unseres Vaters. Und das alles nur für eine einzige Mahlzeit. Ich bin eben schlauer!“ Jakob grinst in sich hinein und freut sich.

Andachtsimpuls

Ganz schön gemein von Jakob. Er nutzt es aus, dass er schlauer ist. Er hat in diesem Moment die Macht, weil er ein gutes Essen hat und sein Bruder einen großen Hunger. Er hat die Macht über seinen Bruder.

Gespräch mit Kindern:

Was ist Macht eigentlich? Was würdet ihr sagen? (Macht: Wenn eine Person oder eine Gruppe auf andere so einwirken kann, dass diese das anerkennen oder tun, was die Person oder die Gruppe will). Ein Fußballtrainer hat Macht über seine Spieler, ein Hundebesitzer kann seinen Hund so erziehen, dass er die Macht des Herrchens anerkennt.

Was denkt ihr? Habt ihr auch Macht über andere? Zum Beispiel über Haustiere, Geschwister, Klassenkameraden…? Erzählt mal… Jeder hat irgendeine Macht über jemand. Wenn du besonders stark bist, hast du Macht über Schwächere. Wenn du gut rechnen kannst, kannst du anderen beim Rechnen zeigen, wie gut du bist.

Wie geht man mit Macht gut um? Am besten ist es, wenn man sie FÜR andere, nicht GEGEN andere einsetzt. Blick auf die Plakate… Wie habt ihr bei den Regeln eure Macht eingesetzt? Habt ihr Regeln nur zu euren Gunsten gemacht oder zum Wohl für alle?

Gebet

Lieber Gott, danke für die vielen Fähigkeiten, die du uns geschenkt hast. Jeder kann etwas besonders gut. Bitte hilf, dass wir diese Fähigkeiten nicht gegen, sondern für andere einsetzen. Und wo wir gemein zu anderen waren, hilf, dass wir uns entschuldigen können und es nächstes Mal besser machen. Amen.

Vertiefungsideen

Familienregeln auf dem Plakat

Wie müssten die Regeln auf eurem Plakat heißen, damit alle Familienmitglieder damit zufrieden wären? Plakate umgestalten für alle Familienmitglieder.

Jägerball

Regeln: https://www.spielregeln.de/jaegerball.html

Linsenwettlauf

Die Kinder in zwei Gruppen einteilen. In der Mitte steht ein Teller, gefüllt mit zwei ineinander vermischten unterschiedlichen Linsensorten. Die beiden Gruppen stehen am Rand mit gleichem Abstand zum Teller. Jedes Kind erhält einen Trinkhalm, vor jeder Gruppe steht ein leerer Teller auf einem Stuhl. Jede Gruppe bekommt eine Linsensorte zugewiesen (z.B. rote und braune Linsen). Auf Kommande versucht ein Kind eine Linse seiner Farbe von der Mitte zu dem Teller seiner Gruppe zu transportieren und schlägt dann zum nächsten Kind der Gruppe ab. Nachdem jedes Kind mind. Zweimal dran war oder nach 3 min ist das Spiel zu Ende. Welche Gruppe hat die meisten Linsen im Teller?

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zum Propheten Elia aus JUMAT 1/20. Sie beginnt mit der Versorgung von Elia durch den Raben (1. Könige 17) und endet mit der Geschichte von Nabots Weinberg (1. Könige 21). Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Die Teilnehmer erfahren, dass ihr Tun Konsequenzen hat.

Checker

Wir brauchen nicht auf die anderen zu zeigen, sondern können unsere eigenen Fehler sehen.

Der Text an sich

Ahab wurde nach seinem Vater Omris König über Israel. Er regierte 22 Jahre lang und seine Hauptstadt war Samaria. Er war ein gottloser König und handelte immer wieder gegen die Gebote Gottes.

Isebel ist die Tochter Etbaals des Königs von Sidon und Frau Ahabs. Sie bringt den Baalskult mit nach Israel und verführte somit das Volk zum Götzendienst.

Nabot ist ein rechtschaffener Israelit, der in Jesreel wohnt und dort einen Weinberg besitzt. Dieser Weinberg war sein Erbbesitz. Ihm ist es wichtig nach den Geboten Gottes zu leben und so verweigert er Ahab den Verkauf des Weinberges, da Gott bestimmt hatte, dass der Erbbesitz nur innerhalb eines Stammes verkauft werden durfte (3.Mose 25,25ff; 4.Mose 36ff).

V. 1-3: Ahab will unbedingt Nabots Weinberg haben, um daraus einen Gemüsegarten zu machen. Der Weinberg liegt sehr nah am Palast und ist ideal für Ahabs Zwecke. Er würde so ziemlich alles dafür geben, doch Nabot hält an Gottes Gesetz fest und will nicht dagegen verstoßen.

V. 4-7: Ahab trauert in kindischer Weise um den Weinberg, den er so nicht bekommen konnte. Er isst nicht und schmollt in seinem Bett. Seine Frau Isebel macht ihm wieder Mut und ermutigt ihn, als König aufzutreten. Aber dabei vergisst sie, dass Gott über ihrem Mann steht. Sie meint, dass sie ihm den Weinberg verschaffen kann.

V. 8-15: Isebel benutzt die Macht ihres Mannes (Siegel), um Unrecht zu tun und zwei Männer zur Falschaussage gegen Nabot anzustiften. Er soll gesteinigt werden. Dabei handelt sie nach ihrer heidnischen Auffassung, in der der Wille des göttlich verehrten Königs dem Willen Gottes gleich ist. Deshalb geht sie auch entsprechend vor. Aufgrund von Gotteslästerung soll Nabot beseitigt werden. Dieses geschieht auch.

V. 16: In diesem Vers nimmt Ahab voller Freude seinen neuen Weinberg in Besitz und vergisst völlig zu überlegen, warum Nabot auf einmal tot ist. Für ihn ist nur der Weinberg wichtig.

V.17-19: Elia bekommt den Auftrag, zu Ahab zu gehen und ihm das Strafgericht Gottes anzukündigen. Er soll in tiefster Schande umkommen.

V.20-26: Es folgt die Gerichtsrede von Elia über Ahab. Ahab fühlt sich ertappt und bezeichnet Elia sogar als Feind (V.20). Die Verse 25.26 machen deutlich, weshalb es so kommen musste.

V.27-29: Ahab zeigt in diesem Abschnitt wahre Reue, er demütigt sich, um Gott um Verzeihung zu bitten. Gott hat ein großes Herz und verzeiht ihm. Trotzdem erfolgt Strafe für sein Tun, aber er muss es nicht mehr erleben.

Der Text für mich

Auf den ersten Blick ist alles klar. Ahab hat einen Fehler gemacht. Er hat sich von seinen egoistischen Wünschen leiten lassen und bei der Durchführung des Planes geht er über Leichen. Es fällt mir leicht mit Fingern auf diesen Mann zu zeigen. Wenn ich aber genauer hinschaue, dann fällt mir auf, dass ich auch in ähnliche Situationen kommen kann oder schon gekommen bin. Da sind meine eigenen Wünsche, die ich ganz oben anstelle. Da lasse ich mich von anderen beeinflussen und umschmeicheln und fühle mich richtig gut dabei. Am Ende der Geschichte wird aber deutlich, dass das nicht das Letzte sein muss, denn für den Ahab ist Einsicht möglich. Er hört auf die Gerichtsworte von Elia. Wenn ich Fehler gemacht habe, wünsche ich mir auch solche Menschen an meiner Seite, die mich auf das Verkehrte hinweisen. Ich möchte auf sie hören und umkehren, auch wenn es schwerfällt.

Der Text für dich

Starter

Eigentlich hat Ahab clever gehandelt. Er hat seine Macht und Stärke ausgespielt und dadurch sein Ziel erreicht. Das kennen viele Kinder im Umgang untereinander. Der, der schwächer ist, wird ausgenutzt. Aus einer undurchsichtigen Situation wird Gewinn geschlagen. Auch wenn auf dem Schulhof andere Voraussetzungen vorhanden sind als in Nabots Weinberg, sind ähnliche Verhaltensweisen erkennbar. Neid, Macht und Intrigen gibt es auch dort. An dieser Stelle kann den Kindern deutlich gemacht werden, dass wir einen anderen Umgang pflegen wollen und dass wir unser Handeln nicht von unserem eigenen Egoismus leiten lassen wollen, sondern vor allem nach Gottes Maßstäben fragen.

Checker

Die Rollen sind klar verteilt. Ahab und Isebel sind die Bösen und Nabot ist der Gute. Doch dann tritt Elia auf und ruft zur Umkehr. Der Text zeigt, dass Gott gnädig ist und Umkehr ermöglicht. In den Vorstellungen der Checker sind schnell die anderen die Bösen, die das tun, was verkehrt ist. Sie selbst sind christlich. Hier sollte aber deutlich werden, dass es nicht darum geht, auf die anderen zu schauen, sondern auf sich selbst achtzugeben. Auch die Kids, die die Geschichten schon alle kennen, machen Fehler, spielen ihre Macht gegenüber anderen aus und setzen ihre Stärke durch. Ihnen soll klar werden, dass es nicht um die anderen geht, sondern um jeden Einzelnen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Sitzkreis

Alle stehen ganz eng hintereinander im Kreis. Es darf zwischen den Mitspielern keine Lücke sein und sie müssen direkt hintereinanderstehen. Auf ein Kommando setzen sich alle Mitspieler ganz vorsichtig hin. Nun sitzt jeder auf dem Schoß seines Hintermannes und jeder hat einen Sitzplatz bekommen. Hinweis: Um einen Sitzkreis durchzuführen, benötigt man mindestens acht Personen.

Übertragung: Wenn ich etwas im Sitzkreis tue, dann hat das Konsequenzen. Wenn ich mich hinsetze, dann tun das die anderen auch. Wenn ich umkippe, dann stürzt der gesamte Kreis zusammen.

Idee 2: Weintraubenmikado

In der Mitte des Raumes liegt ein Haufen mit ca. 20–25 Weinbeeren. Ein Spieler darf so lange Beeren wegnehmen, bis sich eine andere Beere bewegt. Das ist das Prinzip von Mikado. Danach wird der Stapel neu aufgebaut und der Nächste ist an der Reihe. Gewonnen hat, wer die meisten Beeren wegnehmen konnte, ohne dass sich eine andere Beere bewegt hat.

Verkündigung

Verkündigung als Gerichtsverhandlung

Es wird eine Gerichtsverhandlung gespielt. Ein Mitarbeiter ist der Richter. Er ruft nach und nach die verschiedenen Personen in den Zeugenstand. Wenn genügend Mitarbeiter vorhanden sind, kann jede Person von einem anderen Mitarbeiter gespielt werden. Da das aber häufig nicht der Fall ist, kann auch ein Mitarbeiter alle Rollen spielen. Dazu benutzt er immer eine andere Verkleidung. Als Alternative kann man auch Playmobil- oder Legofiguren benutzen, die dann in den Zeugenstand gerufen werden.

Der Richter beginnt: Meine Damen und Herren. Hiermit eröffne ich unsere Verhandlung in der Sache des Todes von Nabot. Ich habe dazu einige Zeugen eingeladen, die jeweils ihre Sicht der Ereignisse schildern.

Als Erster kommt der König persönlich. Der König Ahab von Israel. Erzählen Sie bitte, was passiert ist. (Ahab erzählt seine Sicht der Dinge. Der Text, den Ahab sagt, ist hier kurz wiedergegeben, er kann auch ausführlicher dargestellt werden. Außerdem sollte der Richter immer wieder nachfragen bzw. Zwischenfragen stellen.)

Ahab: Ich hatte einen großen Wunsch. Ich wollte vor meinem Palast ein Kohlfeld haben. Vor meinem Palast ist aber der Weinberg von Nabot. Dort wäre aber der ideale Platz. Also bot ich Nabot an, ihm einen besseren Weinberg zu geben. Das lehnte Nabot aber ab. Er bezog sich auf das alte Gesetz, dass der Erbbesitz nur innerhalb des eigenen Stammes verkauft werden darf. Das hat mich natürlich sehr geärgert, aber ich konnte nichts machen. Aber dann nahm meine Frau Isebel sich dieser Sache an und kurze Zeit später erfuhr ich, dass Nabot tot ist. Nun konnte ich den Weinberg in Besitz nehmen. Ich war sehr froh darüber. Aber dann kam Elia.

Richter: Danke zunächst für die Ausführungen. Bevor wir zu dem Besuch von Elia kommen, möchte ich erst Ihre Frau befragen. Ich bitte die Königin Isebel in den Zeugenstand. Bitte berichten Sie, was Sie über den Fall wissen.

Isebel: Ich weiß, dass mein Mann sehr verärgert war. Das kann ich nicht zulassen. Er ist der König und den verärgert man nicht einfach so. Da er aber nichts tun wollte, nahm ich die Sache in die Hand. Ich schrieb einfach einige Brief an die Oberen der Stadt. Diese Männer wurden dann aktiv. Sie schauten sich Nabot genauer an und merkten, dass er ein Gotteslästerer ist. Er musste also bestraft werden. Die nächste Nachricht, die ich dann erhielt war, dass Nabot tot ist. Er hat also seine gerechte Strafe bekommen. Und nun war auch endlich der Ärger bei meinem Mann wieder verflogen und er konnte seinen Weinberg rechtmäßig in Besitz nehmen.

Richter: Ich bezweifle, ob Sie dem Hohem Gericht wirklich die ganze Wahrheit gesagt haben. Deshalb möchte ich gern nachfragen und rufe die Ältesten der Stadt in den Zeugenstand. Das sind die Männer, die die Briefe erhalten haben.

Stadtälteste(r): Das wundert mich jetzt schon, was ich gerade von der Königin gehört habe. Sie selbst hat die Briefe geschrieben. Die Briefe, die wir bekommen haben, waren mit dem königlichen Siegel unterschrieben und deswegen sind wir davon ausgegangen, dass sie vom König selbst waren. Ich habe einen dieser Briefe mitgebracht und möchte ihn vorlesen: (1. Könige 21, 9-109 wird vorgelesen). Wir Ältesten der Stadt sind dem König gehorsam und so haben wir alles getan, was er angeordnet hat.

Richter: Aha, ohne nachzudenken haben Sie alles ausgeführt. Da bin ich ja gespannt, was die falschen Zeugen dazu sagen. Ich bitte sie um ihre Aussage und denken Sie daran: Mir ist klar, dass Sie in der Sache Nabot eine falsche Aussage gemacht haben. Hier erwarte ich die Wahrheit.

Falsche Zeugen: Selbstverständlich sagen wir die Wahrheit. Wir wurden gefragt, ob wir gegen Nabot aussagen. Wir haben unsere Aussage sogar aufgeschrieben, damit wir sie nicht vergessen und jeder den gleichen Wortlaut sagt. Ich lese sie Ihnen auch vor, Herr Richter: Nabot hat Gott und den König gelästert. Mehr brauchten wir gar nicht zu sagen. Damit war alles klar. Nabot wurde vor die Stadt geführt und gesteinigt. Nun war er tot. Mehr können wir nicht dazu sagen.

Richter: Danke für Ihre Aussage. Nun haben wir noch einen letzten Zeugen, den Propheten Elia. Ich hoffe, er bringt die Wahrheit zu diesem Fall ans Licht.

Elia: Gott selbst schickte mich zu Ahab. Ich entdeckte ihn in Nabots Weinberg. Er war ziemlich erschrocken, als er mich sah und sprach: „Hast du mich gefunden, mein Feind!“ Ich bin aber gar nicht als Feind gekommen, sondern im Auftrag Gottes, was ich ihm zu sagen hatte, war aber keine schöne Nachricht. Ich musste ihm sagen, dass er Unrecht getan hat und dass er dafür bestraft werden soll. Er war sehr traurig und merkte, dass er einen Fehler gemacht hat. Daraufhin schickte mich Gott noch einmal zu ihm und ich musste ihm Folgendes sagen: „Die Strafe hast du verdient, aber ich will dir gegenüber gnädig sein und die Strafe noch nicht vollstrecken.“

Richter: Danke für die Aussage. Nun sitzen wir hier und müssen ein Urteil fällen:  (zu den Kindern) Was meint ihr, Wer ist schuld am Tod Nabots?

Die Kinder können Antworten geben und sollen diese auch begründen.

Die andere Idee

Erzählung mit Obst und Gemüse

Jede Person in der Geschichte wird mit einer Frucht dargestellt, die eine besondere Eigenschaft der Person verkörpert. Mit diesen Früchtepersonen wird die Geschichte nach der Vorlage der Bibel gespielt.

Ahab: Kohlkopf → Dickkopf, der gefrustet ist, weil er seinen Willen nicht bekommt;

Isebel: Ananas → stachelige Schale, eine Krone, weil sie das Sagen hat;

Nabot: Weintraube → es geht um seinen Weinberg;

Älteste der Stadt: Apfel → sie sind ziemlich unscheinbar und nichts Besonderes;

falsche Zeugen: Limetten → bitterer Geschmack;

Elia: Ingwer → scharfe Worte, die gesund sind.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wir tragen zusammen, was passiert ist. Aus den Aussagen der Gerichtsverhandlung wird die Geschichte rekonstruiert. Danach lesen wir den Text in der Bibel und vergleichen. Was haben wir in der Gerichtsverhandlung gehört? Was steht im Bibeltext? Wo gibt es Unterschiede? Wo gibt es Gemeinsamkeiten? Was ist das Wichtigste im Text?

Gespräch

Als Einstieg ins Gespräch werden mehrere Billardkugeln in die Mitte gelegt und eine andere Kugel wird darauf gestoßen. Am besten zeigt man das natürlich an einem Billardtisch, aber auch auf dem Fußboden kann man das gut demonstrieren.

Was seht ihr? Was passiert? Die eine Kugel stößt die andere an. Die wiederum eine andere. Der erste Stoß hat Auswirkungen und Konsequenzen.

Jetzt gehen wir noch einmal auf die Geschichte ein und auch auf die Frage des Richters: Wer war schuld am Tod von Nabot?
War er selbst schuld, weil er den Weinberg nicht verkaufen wollte? War Ahab schuld, weil er den Weinberg haben wollte? War Isebel schuld, weil sie den Plan zu seinem Tod einfädelte? Waren die Ältesten der Stadt schuld, weil sie den Plan einfach so ausführten? Waren die Zeugen schuld, weil sie falsche Aussagen machten? Etwas hat den Anstoß gegeben und das hatte Folgen. Unser Tun hat Konsequenzen.

Was hat nun das Auftraten des Elia für Konsequenzen?

Nun geht es nicht mehr um Nabots Weinberg, sondern um mich. Wo tue ich Dinge, die Konsequenzen haben? Wo erlebe ich positive und negative Konsequenzen? Wie gehe ich damit um, wenn ich einen (positiven oder negativen) Anstoß bekomme? Was hat das für Auswirkungen?

Merkvers

Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Lukas 6,45, Luther 17

Zum Lernen des Verses werden kleine Bilder skizziert:

  • Ein guter Mensch = freundlicher Smiley
  • bringt Gutes hervor = Daumen hoch
  • aus dem guten Schatz = volle Schatzkiste
  • seines Herzens = Herz
  • ein böser = grimmiger Smiley
  • bringt Böses hervor = Daumen nach unten
  • aus dem bösen = leere Schatzkiste
  • Denn wes das Herz voll ist = Herz
  • des geht der Mund über = Mund

Gebet

Mit den Kindern wird gemeinsam Psalm 139,23+24 gebetet. „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“ (Luther 2017).

Wer mag, kann das Gebet im Stillen durch eigene Worte ergänzen.

Kreatives

Jeder Teilnehmer erhält einen kleinen Blumentopf. In diesen Topf wird Erde gefüllt und einige Blumensamen gesät. Aus den guten Samen wachsen gute Blumen. Wir können noch gute Bedingungen für das Wachsen schaffen. Was ich also mit den kleinen Samenkörnern tue (pflanzen, gießen usw.) hat Konsequenzen. Wer will, kann den Blumentopf noch schön gestalten, zum Beispiel mit Serviettentechnik bekleben oder mit Terrakottastiften bemalen.

Spielerisches

Sortierspiel

In einer großen Schüssel sind viele Erbsen und Linsen. Die Aufgabe besteht darin, so schnell wie möglich die Erbsen und die Linsen in zwei verschiedene Gefäße zu sortieren. Das kann auch als Wettbewerb zwischen zwei Teams durchgeführt werden.

Übertragung: Für Erbsensuppe darf ich nur Erbsen verwenden und für Linsensuppe nur Linsen. → Für gute Werke, darf mein Herz nur mit Gutem gefüllt sein.

Rätselhaftes

Die Kinder erhalten ein Rätselblatt, in das sie verschiedene schlechte Dinge eintragen sollen, die in Galater 5, 19-21 erwähnt sind.

Zum Abschluss lesen wir gemeinsam Galaterbrief 5,22-23 um herauszufinden, was Gott dagegen in unserm Herzen wachsen lassen möchte.

(T)Extras

Lieder

Gott ist stark

Ich will nicht mehr sagen

Aktionen

Die Gestaltung der Gruppenstunde kann zum Anlass genommen werden, mit den Kindern ein Gericht bzw. eine Gerichtsverhandlung zu besuchen. Diese Aktion eignet sich besonders für ältere Kinder.

Eine Alternative ist es, einen Richter in die Gruppenstunde einzuladen und zum Thema Gerechtigkeit, Gnade und Konsequenzen zu interviewen

Das Ziel

Starter

Gott geht mit.

Checker

Gott ist bei mir, auch wenn ich das nicht immer sehen und spüren kann.

Der Text an sich

Mit 40 Jahren heiratet Isaak. Er erlebt hier zunächst das Gleiche, was seinem Vater Abraham und dessen Frau Sara auch passiert ist. Isaak und Rebekka bekommen keine Kinder. Durch das Gebet Isaaks zu Gott geschieht ein Wunder. Rebekka wird schwanger. Aber es scheint keine leichte Schwangerschaft zu sein. Es muss so schlimm sein, dass sie sich fragt, warum sie überhaupt schwanger geworden ist, wenn es ihr so schlecht geht (V.22). Aber auch Rebekka wendet sich in ihrer Not an Gott. Wie genau das ausgesehen hat, wird im Text nicht beschrieben, vielleicht ist sie an eine Kultstätte gegangen. Sie erhielt eine Antwort von Gott. Rebekka versteht vermutlich nicht, was Gott ihr mit diesen Worten sagen will. Die Auskunft ist aber eindeutig: Hinter allem Geschehen steckt Gottes Plan. In der Antwort Gottes steckt Großes und Geheimnisvolles zugleich. Rebekka wird die Gründerin von zwei Völkern. Diese beiden Völker werden miteinander kämpfen, aber das eine wird das andere beherrschen. Gott deutet nur an, dass nicht der Ältere bestimmen wird, sondern der Jüngere.

Bei der Geburt wird es dann auch äußerlich deutlich, dass die beiden Brüder total unterschiedlich sind. Nicht nur von ihrem Aussehen her sind sie anders, sondern auch von ihrem Wesen. Esau ist ein Jäger, der unterwegs ist, und Jakob ist ein Hirte, der bei den Zelten bleibt. Geschichtlich gesehen entsteht hier aus dem Nomadendasein die Sesshaftigkeit.

Da es im Hebräischen nur Konsonanten gibt, wird die Namensbedeutung von Jakob verschieden übersetzt, der Ursprung bedeutet wohl: „Gott möge dich schützen“, wird aber auch als Fersenhalter oder Betrüger erklärt.

Beide Brüder gehen sehr unterschiedliche Wege und scheinen von den Eltern auch darin bestärkt zu werden. Isaak liebte Esau und Rebekka liebte Jakob. Sie sind parteiisch.

Esau als Jäger hat nicht immer Erfolg. Manchmal kommt er auch ohne Beute nach Hause. Ziegen und Schafe sind als Haustiere immer verfügbar und auch Gemüse kann gelagert werden. Esau weiß gar nicht genau, was Jakob da gekocht hat. Aber er ist so ausgehungert, dass ihm momentan alles andere egal ist. In diesem Moment ist ihm sein Erstgeburtsrecht nicht so wichtig, wie etwas zu essen zu bekommen. Aber auf die Situation seines Bruders nimmt Jakob keine Rücksicht. Er lässt Esau schwören, dass der auf sein Recht verzichtet. Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht.

Der Text für mich

In dem Text geht es sehr menschlich zu. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, meinen Vorteil aus bestimmten Situationen zu ziehen, gerade auch als jüngere Schwester. Aber dann sehe ich, dass beide Brüder hier erwachsen sind. Sie könnten es besser wissen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass beide sehr einseitig von ihren Eltern erzogen wurden. Ich frage mich aber auch, wo Gott in dieser Situation ist. Warum greift er nicht ein, wenn ein Elternteil einen Sohn bevorzugt? Wenn der eine Bruder die Situation ausnutzt? Ich verstehe es nicht. Erst wenn ich die ganze Geschichte lese wird deutlich: Gott hat einen Plan. Sicher hätte Gott auch andere Möglichkeiten gehabt, Jakob zum Stammvater des Volkes Israel zu machen. Aber Jakob und Esau haben beide entschieden so zu handeln, wie sie gehandelt haben. Jakob hätte nicht die Situation seines Bruders ausnutzen müssen und Esau hätte sich auch gegen den Handel entscheiden können.

Der Text für dich

Starter

Gerade jüngeren Geschwistern geht es oft so, dass sie sich benachteiligt fühlen, weil sie vieles noch nicht dürfen, was ältere Geschwister selbstverständlich tun. Ältere Geschwister müssen alles durchboxen, was später die Jüngeren selbstverständlich dürfen. Schwer ist es für alle Kinder, wenn Eltern einen so bevorzugen, wie es bei Jakob und Esau der Fall ist. Die Kinder können sich sehr gut in die beiden hineinversetzen. Deswegen ist dies ein Beispiel dafür, dass biblische Geschichten auch heute noch relevant sind. Wichtig finde ich, dass deutlich wird, dass Gott bei Jakob und bei Esau ist.

Checker

Kinder, die schon länger in der Jungschar oder der Gemeinde sind, haben die Geschichte von Jakob und Esau vermutlich schon gehört. Hier ist wichtig herauszustellen, was die beiden Männer Jakob und Esau mit dem Leben der Kinder heute zu tun haben. Auch in uns steckt immer so ein Jakob, der seinen eigenen Vorteil aus der schwierigen Situation des anderen ziehen will. Deutlich wird hierbei, dass Gott uns trotzdem lieb hat und bei uns ist, auch wenn wir nichts Gutes im Sinn haben. Er geht mit Jakob, obwohl er seinen Bruder ausnutzt. Jakob wird sogar der Segen zugesprochen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Das ungerechte Quiz

Es werden zwei Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekommt Quizfragen gestellt. Einer der beiden Gruppen wird immer wieder geholfen, der anderen nicht. Die Kinder werden recht bald Widerspruch einlegen und sich beschweren.

In der Auswertung kommen wir mit den Kindern darüber ins Gespräch, in welchen Situationen man sich schlecht behandelt fühlt und warum wir uns manchmal benachteiligt fühlen. Dann wird die Geschichte erzählt.

Idee 2: Impuls mit Süßigkeiten

Ein Mitarbeitender kommt mit einer leckeren Packung Süßigkeiten in den Raum und setzt sich. Wenn die Kinder nicht von selbst fragen, übernimmt es ein anderer Mitarbeitender: „Gibst du mir etwas ab?“ Mitarbeiter 1 fragt: „Was bekomme ich dafür?“ Nun die Kinder aufzählen lassen, was sie ihm geben würden. Mitarbeiter 1 fordert: „10,- €!“ Es werden die Reaktionen der Kinder abgewartet und dann deutlich gemacht, dass sie für die 10,- € eigentlich viel mehr Süßigkeiten bekommen würden. Dann folgt die Geschichte.

Verkündigung

Erzählung mit Fragen

Isaak und Rebekka sind schon eine ganze Weile verheiratet. Sie wünschen sich Kinder. Aber lange Zeit sieht es so aus, als ob Rebekka keine Kinder bekommen würde. Sie beten zu Gott und bitten ihn, ihnen zu helfen.

Eines Tages spürt Rebekka, dass sich in ihrem Bauch etwas bewegt. Und dann wird ihr Bauch dicker und dicker. In ihr rumort es. Sie macht sich Sorgen, weil die Bewegungen in ihrem Inneren ganz schön heftig sind. Sie spürt, dass es zwei Kinder sind, die in ihr wachsen. Aber warum kämpfen die beiden so miteinander?

Und so wendet sie sich wieder an Gott. Sie hat Angst, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Und Gott antwortet ihr. Aber ob sie wirklich versteht, was er ihr sagen will? Gott sagt ihr voraus, dass die Zwillinge in ihrem Bauch einmal zwei Völker werden, die verfeindet sein werden. Ob Rebekka das wirklich hören wollte?

Aber sie kann es nicht ändern.

Schließlich ist es so weit. Zwei Jungen werden geboren. Nun ist es sehr wichtig darauf zu achten, wer als Erster geboren wird. Denn das entscheidet darüber, wer später einmal den Hauptanteil der Güter erben wird. Damals wurde nicht danach gefragt, wer das überhaupt wollte. Es ist klar: Hoferbe wird immer der älteste Sohn.

Als der erste Junge geboren ist, bekommt er den Namen Esau und vielleicht zur Sicherheit auch ein Bändchen um den Arm gebunden. Er hat eine rötliche dunkle Haut, die schon mit ganz feinen Härchen überdeckt ist.

Dann wird der Zweite geboren. Er wird Jakob genannt. Und er sieht total anders aus, als sein Bruder. Er hat eine glatte und helle Hautfarbe und noch keine Haare.

Und auch als sie größer werden, merken die Eltern, dass sie nicht nur äußerlich sehr unterschiedlich sind. Esau wird ein leidenschaftlicher Jäger. Er wird groß und stark, ist sportlich und gewandt, streift viel draußen in den Wäldern umher.

Jakob dagegen ist gern zu Hause. Er hilft seiner Mutter in der Küche, im Garten und im Stall. Esau dagegen bringt oft ein erlegtes Wild mit nach Hause, von dem ein leckerer Braten zubereitet werden kann. Esau ist stärker als sein Bruder, aber Jakob ist klüger.

Zwischenfrage: Was meint ihr, wer von den Eltern vielleicht einen der beiden Jungen lieber mochte? (Vater: Esau / Mutter: Jakob)

Eigentlich sollen Eltern ihre Kinder gleichermaßen lieben und keinen vorziehen. Eure Eltern tun das sicher auch. Aber manchmal entwickeln sich doch unterschiedliche Beziehungen zwischen Kindern und ihren Eltern, z. B. auch zwischen Eltern zu ihren Söhnen und Töchtern. Das muss noch lange nicht heißen, dass der eine den anderen mehr liebt.

Eines Tages passiert Folgendes: Esau kommt ganz hungrig und müde von der Jagd. Diesmal hat er nichts geschossen. Zu Hause liegt ein köstlicher Duft über dem Feuer. Sein Bruder Jakob hat eine leckere Suppe gekocht, eine Linsensuppe.

(Nachfragen, was das für eine Suppe ist, wer sie schon einmal gegessen hat und wer diese Suppe mag.)

Diese Suppe wäre jetzt genau das Richtige für Esau. Er könnte sich den ganzen Bauch davon vollschlagen. – Aber es war ja nicht seine Suppe.

„Jakob, lieber Bruder“, so liebevoll hatte er ihn noch nie angeredet, „gibst du mir etwas von deiner Suppe ab?“

„Was krieg ich dafür?“, fragte der zurück.

„Was willst du denn haben?“, hakte Esau nach.

„Ach, ich wüsste da schon etwas“, sagte Jakob und bemühte sich, eher wie beiläufig zu sprechen. „Zum Beispiel dein Erstgeburtsrecht! Die paar Minuten, die ich nach dir geboren wurde, sind doch nicht viel! Gib mir das Recht, künftig als der ältere Sohn zu gelten!“

Zwischenfrage: Weiß jemand von euch, warum Jakob einen solchen Wert darauf legte?

Wisst ihr, was das bedeutete, als der älteste Sohn zu gelten? (Der älteste Sohn erbt nach dem Tode des Vaters den Besitz und führt die Arbeit des Vaters weiter.)

Hoferbe konnte nur einer werden. Sonst würden sich alle darum streiten. Wenn jeder einen kleinen Teil bekommen würde, könnte am Ende keiner damit richtig etwas anfangen.

So bekamen die anderen Kinder als Erbe nur ein bisschen Geld oder ein kleines Landstück.

Frage an die Kinder: Was meint ihr, tauscht Esau sein Erstgeburtsrecht gegen einen Teller Linsensuppe? (Antwort der Kinder abwarten.)

Esau tut es tatsächlich „Was soll’s, ich muss doch einmal sterben. Außerdem diese viele Arbeit auf dem Hof – dazu habe ich gar keine Lust. Kannst es haben! – Und nun gib schon den Teller mit der Suppe her. Ich habe einen Bärenhunger!“

Esau verzehrte die Linsensuppe und ahnte wohl kaum, welch eine wichtige Entscheidung er in diesem Moment getroffen hatte. So wenig bedeutete ihm sein Erstgeburtsrecht.

Die andere Idee

Geschichte mit Bildern

Jedes Kind bekommt einen oder mehrere Verse des Bibeltextes, ohne den Rest zu kennen. Die Aufgabe besteht nun darin, ein Bild zu dem Vers zu malen.

Dann wird anhand der gemalten Bilder die Geschichte gemeinsam mit den Kindern erzählt und ergänzt, was die Kinder an Zusatzinformationen brauchen (z. B. Erbfolge, evtl. auch Verwandtschaftsverhältnis zu Abraham als Großvater).

Der Text gelebt

Wiederholung

Es werden nacheinander Spiele gespielt, die mit der Geschichte verknüpft werden.

Zwillinge

Die Kinder bekommen zwei Bilder gezeigt, auf denen das Gleiche abgebildet ist, aber es gibt 10 Unterschiede. (Bei Jakob und Esau gab es auch Unterschiede, obwohl sie Zwillinge waren.)

Geschwisterkampf

Es spielen immer zwei gegeneinander. Die Spieler stellen sich auf eine Kiste und versuchen sich mit einer Pool-Nudel von der Kiste zu stürzen. (Durch die Unterschiedlichkeit von Jakob und Esau waren sie auch bei ihren Eltern Konkurrenten.)

Jagd

Ein Kind ist der Jäger und ein anderes Kind das Wildschwein. Alle anderen stellen sich in einem Kreis auf. Der Jäger hat die Aufgabe, das Wildschwein zu fangen. Das Wildschwein versucht den Jäger abzuhängen, indem es durch zwei Personen hindurchrennt. Die beiden Personen fassen sich dann an den Händen und somit ist die Lücke geschlossen. Keiner kann dann mehr hindurch, auch das Wildschwein nicht. Sehr schnell sind nur noch wenige Lücken vorhanden. Wenn das Wildschwein schlau ist, kann das letzte Schlupfloch geschlossen werden, ohne dass der Jäger das Wildschwein erreichen kann.

(Esau war gern auf der Jagd. Aber nicht immer hatte er Erfolg.)

Bohnen und Linsen sortieren

In zwei Gruppen sollen die Kinder aus einer Schüssel Bohnen und Linsen heraussortieren. (Man kann es auch erschweren, wenn man es mit Strohhalmen macht; nur müssen die Strohhalme unbedingt einen kleineren Durchmesser als die Linsen haben.)

(Jakob war eher der, der zu Hause blieb und gekocht hat.)

Erstgeburtsrecht

Die Kinder stellen sich nach verschiedenen Kriterien hintereinander auf (der Größe nach, nach Geburtsmonat, nach Geburtsdatum). (Esau war nur ein ganz wenig älter als Jakob und trotzdem galt für ihn das Recht des Erstgeborenen.)

Gespräch

Was denkt ihr, ist es richtig, dass die Eltern von Jakob und Esau sie unterschiedlich behandeln und liebhaben?

Warum ist das so?

Warum wollte Jakob das Erstgeburtsrecht?

War es Esau wirklich egal, ob er als Erster geboren war?

Merkvers

Gott spricht: Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz.

1. Samuel 16,7 GNB

Der Satz wird sehr oft auf Herzen geschrieben und im Raum versteckt. Die Jungscharler suchen die Herzen und immer, wenn sie ein Herz gefunden haben, lesen sie den Satz laut vor.

Gebet

Die Kinder erzählen sich gegenseitig, wo sie sich einmal ungerecht behandelt gefühlt haben oder wo ihnen jemand zur Seite gestanden hat, als sie ungerecht behandelt wurden. Sie können auch erzählen, wo sie mal jemanden ungerecht behandelt haben. Diese Erlebnisse können dann von den Kindern oder Mitarbeitern in Gebeten formuliert werden.

Kreatives

Mit den Kindern wird gemeinsam eine einfache Linsensuppe gekocht. Dafür sollten Linsen verwendet werden, die nicht lange kochen müssen oder man muss die Linsen schon vorher einweichen. Die Linsen werden mit Suppengemüse, Kartoffeln und Gemüsebrühe gekocht. Wer will, kann die Suppe auch mit kleinen Mettwürstchen verfeinern.

Spielerisches

Schnitzeljagd

Wir sind gemeinsam mit Esau auf der Jagd nach dem Wild. Es werden zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe geht mit Bildern von Rehspuren vor und heftet diese Bilder an den Wegesrand oder mit Pfeilen an geeignete Stellen. Die zweite Gruppe geht nach zehn Minuten los und versucht, das Reh zu finden.

Rätselhaftes

Tiere und Pflanzen erkennen

Tierspuren

Es werden Blätter ausgelegt, auf denen Tierspuren zu sehen sind. Vorlagen dazu findet man im Internet. Die Kinder müssen herausfinden, welche Tiere diese Spuren verursacht haben. Man kann den Teilnehmern auch eine Hilfestellung geben, indem man noch Bilder der Tiere dazulegt, die die Spuren verursacht haben. Es geht nun darum, die Spuren den richtigen Tieren zuzuordnen.

Pflanzen

Man bringt verschiedene Pflanzen oder Kräuter mit und die Kinder müssen sagen, um welche Pflanzen es sich handelt. Auch hier kann man eine Hilfestellung anbieten, indem man Karteikarten mit den Namen der Pflanzen vorbereitet, die dann von den Kindern den Pflanzen zugeordnet werden sollen.

(T)Extras

Lieder

Hey, das ist superstark

Immer und überall (Vom Anfang bis zum Ende)

Jedes Kind ist anders

Spiele mit Linsen

Linsen sortieren

In der Mitte liegen viele Erbsen und Linsen. Zwei Kinder spielen gegeneinander. Sie haben die Aufgabe, die Linsen auszusortieren. Wer die meisten Linsen auf seine Seite sortiert hat, hat gewonnen.

Linsenbilder

Alle Teilnehmer sitzen um einen Tisch. Ein Spieler bekommt die Aufgabe, aus den Linsen einen einfachen Gegenstand zu „malen“ (z. B. Apfel, Auto, Baum). Er legt die Linsen also so auf den Tisch, dass der Gegenstand zu erkennen ist. Die anderen Kinder müssen raten, um welchen Gegenstand es sich handelt. Wer den richtigen Gegenstand erraten hat, darf als Nächstes malen.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Petrus aus JUMAT 3/18. Sie beginnt damit, dass Jakob seinen Bruder Esau betrügt und endet mit der Versöhnung der beiden Brüder.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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