Klagen, Vertrauen, Danken: Psalmworte kreativ gestalten

Psalmen sind Gebete, Lieder oder Gedichte der Bibel, mit denen die Verfasser ihre Ängste, Sorgen, Klagen oder Bitten, aber auch ihr Vertrauen, ihre Freude, ihr Lob und ihren Dank gegenüber Gott zum Ausdruck brachten. In den bildhaften Texten erfährt man etwas über die Gedanken und Gefühle der Schreiber, aber auch etwas über Gott bzw. sein Wesen (z. B. Gott ist wie ein Fels, Gott beschützt uns wie ein Schirm, Gott ist wie ein Hirte). Darüber hinaus haben die Menschen in den Psalmen schon immer Worte gefunden, die sie in den verschiedensten Lebens- und Gefühlslagen angesprochen und ermutigt haben. Schon Kinder können durch den Umgang mit Psalmen dazu angeregt werden, eigene Erfahrungen und Gefühle zu versprachlichen, sowie mit Gott in Beziehung zu treten. Für die Jungschar eignen sich verschiedene Möglichkeiten der kreativen Auseinandersetzung mit Psalmen. Diese kann man miteinander kombinieren bzw. gleichzeitig anbieten, so dass die Kinder zwischen verschiedenen Aufgaben frei wählen können.

Ausgangspunkt: Einzelne Psalmverse

Die Jungscharkinder suchen sich aus einem Angebot mehrerer Psalmworte den Vers aus, der am besten zu ihrer jeweiligen Gefühlslage passt bzw. der eine besondere Bedeutung für sie hat. Diesen gestalten sie dann auf kreative Art und Weise. Falls sie mehrere Gestaltungsformen ausprobieren, dürfen sie selbst entscheiden, ob sie weiterhin von ihrem ursprünglich ausgewählten Psalmvers ausgehen oder sich jeweils für ein anderes Psalmwort entscheiden. Deshalb ist es sinnvoll, genügend Kopien der Verse (entsprechend der Teilnehmerzahl) bereitzuhalten. Vor dem Beginn der kreativen Arbeit sollte man die Kinder darauf hinweisen, dass sie bei den einzelnen Aufgaben am besten immer wieder an ihre „innere Vorstellung“ denken – also an das Bild, das in ihnen entsteht, wenn sie an ihr Psalmwort denken.

Tonfigur formen

Aus Ton, Knete oder selbsthärtender Modelliermasse wird eine Figur geformt, die zum Psalmwort passt.
Hinweis: Ton ist nach dem Trocknen sehr bruchanfällig, wenn er nicht gebrannt wird.

Bild malen

Zum Psalmwort wird ein Bild nach eigener Vorstellung gemalt.

Glasdruck herstellen

Die Kinder überlegen, welche Farben gut zu ihrem Psalmvers passen. Mit diesen Farben malen sie einige Striche oder Tupfer auf die Glasplatte. Auch dabei denken sie an ihr inneres Bild. Nun wird ein Blatt Papier auf die Glasplatte gelegt und glattgestrichen. Anschließend zieht man es behutsam ab und lässt es trocknen.

Standbild bauen

Zum ausgewählten Psalmvers wird eine passende Körperhaltung eingenommen. Alternativ kann hierzu auch eine Egli-Figur verwendet werden. Das Standbild wird mit einer Kamera fotografiert. Beim Einsatz einer Digitalkamera können die einzelnen Standbilder mit Hilfe eines USB-Kabels auf einen Laptop übertragen und so (in der Vorstellungsphase) für alle sichtbar gemacht werden.

Bodenbild legen

Mit den Legematerialien soll ein Bodenbild zum Psalmwort gelegt und anschließend fotografiert werden. Beim Einsatz einer Digitalkamera können die Bilder mit Hilfe eines USB-Kabels auf einen Laptop übertragen und so (in der Vorstellungsphase) für alle sichtbar gemacht werden.

Psalmvers vertonen

Zu einzelnen Wörtern oder Satzteilen des Psalmverses werden jeweils passende Klänge gesucht. Um den anderen später seine „Psalmmusik“ präsentieren zu können, ist es ratsam, sich kurze Erinnerungshilfen aufzuschreiben
(z. B. Wort / Satzteil – Instrument).

Schmuckblatt gestalten

Der ausgewählte Psalmvers wird in möglichst sauberer Schrift in die Mitte eines weißen Papiers geschrieben. Anschließend soll das Blatt nach eigener Vorstellung mit verschiedenen Materialien „ausgeschmückt“ werden.

Eigene Psalmverse schreiben

Angeregt durch die angebotenen Psalmverse bzw. durch das selbst ausgesuchte Psalmwort schreiben die Kinder mindestens einen eigenen Psalmsatz. Dieser kann Angst, Trauer, Sorge, Klage, Bitte, Lob, Freude, Dank und/oder Vertrauen zum Inhalt haben. Wer möchte, darf auch einen ganz kleinen Psalm selbst erfinden.

Vorschläge für einzelne Psalmverse:

Psalm 18,3; Psalm 18,30b; Psalm 22,7.12/13+14/15+16/20; Psalm 23,1; Psalm 27,1; Psalm 31,13b, Psalm 31,16a; Psalm 62,2+3; Psalm 63,7; Psalm 63,9; Psalm 69,2+3; Psalm 73,23; Psalm 77,2+3; Psalm 84,12a; Psalm 91,1; Psalm 91,11+12; Psalm 104,1; Psalm 106,1; Psalm 108,5; Psalm 119,105; Psalm 139, 3; Psalm 139,5; Psalm 145,14

Ausgangspunkt ganzer Psalm

Grundlage für die kreative Auseinandersetzung ist ein kompletter Psalm oder der Ausschnitt eines Psalms in neuerer Übersetzung, z. B. Psalm 23, Psalm 91 oder Psalm 139,1-18. Die meisten der Angebote für einzelne Psalmverse eignen sich auch für die Arbeit mit ganzen Psalmen, vor allem wenn sich die Kinder nur mit einem oder mit wenigen Versen bzw. inneren Bildern des jeweiligen Psalms kreativ auseinandersetzen sollen. Wird mit mehreren zusammenhängenden Psalmversen bzw. ganzen Psalmen gearbeitet, bieten sich außerdem noch spezielle Gestaltungsformen an:

Szenisches Spiel

In Kleingruppen erfinden die Jungscharkinder einzelne Spielszenen zu einem Psalm und stellen sich diese anschließend gegenseitig vor. Dabei kann ein Gruppenmitglied den Psalmtext vorlesen, während die anderen die Szenen spielen. Alternativ können statt Spielszenen auch Gesten/Bewegungen zum Psalm erfunden werden.

Psalm übersetzen

In kleinen Gruppen versuchen die Kinder, einen Psalm in ihre eigene Sprache zu übersetzen. Im Voraus sollte man ihnen einige Beispiele geben (z. B. „Gott ist mein Hirte“ könnte heißen, dass Gott immer auf mich aufpasst …).

Station 1: Kreatives „Steine malen“

An dieser Station dürfen die Kinder Steine bunt bemalen (sie können die Steine bemalen wie sie wollen) und diese dann mit nach Hause nehmen als Erinnerung. Diese Station sollte in der Nähe eines Waschbeckens durchgeführt werden. Die Steine sollten anschließend auf eine Pappe mit dem Namen des Kindes gelegt werden, damit die Kinder ihren Stein wiederfinden, wenn er getrocknet ist.

Station 2: Spezial „Hausquiz“

Auf einem Arbeitsblatt (siehe Dokument) ist ein Haus abgebildet. Zu jedem Teil des Hauses gibt es eine Frage und drei Antwortmöglichkeiten. Die Antworten sind jeweils einer Farbe zugeordnet. Die Kinder sollen nun die richtige Antwort auswählen und dann das Hausteil, welches der Frage zugeordnet ist, in der Farbe der richtigen Antwort anmalen. Damit alle gleich weit sind können die Fragen auch von einem Mitarbeiter vorgelesen werden.

Vorbereitung: Die Buntstifte sollten schon Mal farblich vorsortiert sein.

Station 3: Bibellesen und Gebet „Tischdecke“

Der Bibeltext soll vorher von einem Mitarbeiter in die Mitte einer weißen Papiertischdecke geschrieben werden. Der Text wird noch einmal laut vorgelesen. Die Kinder können dann ihre Gedanken und Gebetsanliegen zu dem Text oder dem Thema Vertrauen auf die Tischdecke schreiben (kleinere Kinder können auch malen). Danach soll mit einem gemeinsamen Gebet abgeschlossen werden.

Station 4: Spiel „Decke“

Ein Kind legt sich auf die Decke, die anderen halten die Decke und tragen das Kind auf der Decke vorsichtig durch den Raum (es kann auch ein bisschen hin und hergeschaukelt werden), danach legt sich ein anders Kind auf die Decke (sollten die Kinder das alleine nicht schaffen kann ein Mitarbeiter mithelfen). Bei diesem Spiel geht es um das Thema Vertrauen, das Kind auf der Decke muss den Anderen vertrauen, getragen zu werden.  Wer noch Zeit hat kann Kinder nochmal auf die Decke lassen und sie ein zweites Mal tragen oder sie leicht hochwerfen.

Station 5: Gespräch „Karten ziehen“

Auf Karteikarten stehen Fragen. Die Kinder ziehen nacheinander eine Karteikarte und beantworten dann zusammen als Gruppe die Frage.

  • Habt ihr schon einmal eine Anweisung missachtet und habt dann gemerkt, dass das nicht gut war?
  • Wem vertraut ihr in eurem Alltag?
  • Warum vertraut ihr einer Person?
  • Wann sollte man besonders auf andere vertrauen?
  • Wart ihr schon mal froh darüber, dass ihr jemanden oder auch Gott vertraut habt?
  • Gibt es Situationen in denen man sich auf etwas verlassen muss, also keine andere Wahl hat als zu vertrauen?
  • Auf was kann man bei sich selbst vertrauen?
  • Habt ihr schon mal etwas gebaut? Wie findet ihr es, wenn ihr euch Mühe gebt und es dann zusammenfällt?
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