Eine Reise durch das jüdische Festjahr

Bevor wir mit den jüdischen Festen beginnen muss man wissen, dass die Juden einen anderen Kalender und somit auch eine andere Zeitrechnung haben als wir. Der jüdische Kalender besteht ebenfalls wie unserer aus 12 Monaten, jedoch orientiert er sich am Mondkalender (unser Kalender orientiert sich am Sonnenjahr). Und da ein Mondjahr kürzer ist als ein Sonnenjahr, haben die Monate weniger Tage als unsere und somit fallen die jüdischen Feste und Feiertage jedes Jahr auf andere Tage. Nach dem jüdischen Kalender befinden wir uns aktuell im Jahr 5781 (Stand September 2020). Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 vor Christus, genauer gesagt, am 6. Oktober, da Gott nach jüdischem Glauben an diesem Tag die Welt erschaffen hat.

Nachfolgend eine Auflistung der jüdischen Monate und die Anzahl der Tage. Als Vergleich stehen die Monate unseres Kalenders in Klammer dabei:
Tischri (September-Oktober): 30 Tage
Marcheschwan (Oktober-November): 29 bzw. 30 Tage
Kislew (November-Dezember): 29 bzw. 30 Tage
Tewet (Dezember-Januar): 29 Tage
Schwat (Januar-Februar): 30 Tage
Adar (Februar-März): 29 Tage
Nisan (März-April): 30 Tage
Ijjar (April-Mai): 29 Tage
Siwan (Mai-Juni): 30 Tage
Tammus (Juni-Juli): 29 Tage
Aw (Juli-August): 30 Tage
Elul (August-September): 29 Tage
Diese Infos sind wichtig, wenn man sich mit den jüdischen Festen auseinandersetzt, da sie so besser zu verstehen sind.

Rosch ha schana

Das jüdische Jahr beginnt mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest. Anders als bei uns findet dieses Fest im Herbst, am 1. Tischri, statt (nach unserer Zeitrechnung Mitte September. Bei uns ist Neujahr am 1. Januar). Im Herbst deshalb, weil mit der letzten Ernte das Jahr für die Bauern vorbei war und somit ein neues Jahr begann. Anders als bei uns dauert dieses Fest zwei Tage und ist jedoch eher ernst. Es gibt keine großen Partys, denn die Neujahrstage sind dafür da, dass man überlegt, was man im vergangenen Jahr alles falsch gemacht hat, um es im nächsten besser machen zu können.
Zu Neujahr wird das Schofar, das Widderhorn, geblasen. Bläst man in das Widderhorn, erklingt ein durchdringender und schriller Ton. Mit dem wird daran erinnert, dass nun das alte Jahr zu Ende ist und ein neues beginnt. Eine Tradition an Rosch ha schana ist, dass man sich gegenseitig ein „süßes Jahr“ wünscht, indem man einen Apfel mit Honig süßt oder ihn in Scheiben schneidet und dann süßt. Einen Apfel deshalb, weil er an die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies erinnern soll und da an Rosch ha schana ein neues Jahr beginnt, wird auch an die Erschaffung Adams gedacht (wir erinnern uns, die jüdische Zeitrechnung beginnt mit der Erschaffung der Welt).
Hierzu könnt ihr mit euren Kids folgendes Spiel machen: Ihr sucht euch vier Kinder aus, die gegeneinander spielen werden. Jedes Kind bekommt einen in Scheiben geschnittenen Apfel auf einem Teller, der mit Honig übergossen wurde. Auf „los“ müssen sie nun so schnell als möglich den Apfel essen. Sieger ist, wer den Mund als erstes leer hat und pfeift.
Sollten mehr als vier Kinder das Spiel machen möchten, braucht ihr natürlich entsprechend mehr Äpfel und Teller.

Jom Kippur

Jom Kippur bedeutet „Versöhnungsfest“ und wird zehn Tage nach Neujahr gefeiert. Wie Rosch ha schana auch, ist Jom Kippur eher ein ruhigeres Fest, bei dem nochmals darüber nachgedacht wird, was man alles falsch gemacht hat. Die meisten Juden beten und fasten an dem Tag und man trägt weiße Kleidung. Es soll alles so schlicht wie möglich sein. Ebenso versucht man an den Tag, sich mit seinen Mitmenschen zu versöhnen. Am Abend zuvor wird ein Gottesdienst gefeiert, in dem die Menschen darum bitten, dass sie von allen nicht gehaltenen Versprechen Gott gegenüber entbunden werden.
Die Juden fasten und beten an diesem Tag. Geht mit euren Kindern ins Gespräch, was es bedeutet, einen ganzen Tag lang zu fasten und zu beten. Hier muss evtl. erst einmal geklärt werden, was fasten bedeutet. Könnten sie sich vorstellen, einen Tag lang so zu verbringen? Was meinen sie, sind Vor- und bzw. Nachteile eines solchen Tages? Kann daraus auch etwas Gutes entstehen?

Sukkot

Das Fest „Sukkot“ beginnt am 15 Tischri und dauert sieben Tage lang. Sukkot bedeutet „Laubhütte“ und wird deshalb auch „Laubhüttenfest“ genannt. Es ist das Fest der Wein- und Obsternte und vom Ursprung her ein Erntedankfest, so wie wir es auch feiern. Das wichtigste Gebot dieses Festes lautet: „Alle sollen während dieser Festwoche in provisorischen Hütten wohnen. Die Sukka (Hütte) muss unter freiem Himmel stehen. Ihr Dach wird aus Ästen, Zweigen und Laub gemacht.“
Aber Sukkot hat noch eine ganz andere wichtige Bedeutung: Hauptsächlich gedenkt man bei diesem Fest an die 40jährige Wüstenwanderung der Israeliten beim Auszug aus Ägypten. In dieser Zeit zogen die Israeliten als einfaches Nomadenvolk durch die Wüste und konnten deshalb keine Ernte einbringen. Aus diesem Grund ließ Gott sie während der eigentlichen Festzeit in Laubhütten wohnen. In der Thora (jüdische Bibel) steht dazu: „Ihr sollt am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, und sollt das Fest dem Herrn halten jährlich sieben Tage lang. Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen, dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte.“ Fast Textgleich steht dasselbe in unserer Bibel, in 3. Mose 23, 39-43.
Tage vor dem Fest beginnt jede Familie mit dem Bau der Laubhütte. Dies kann im Garten oder dem Balkon sein. Idealerweise wird sie aus einem Holzgestell gefertigt. Auf das Dach kommen Palmwedel, Bambus, Laub und Zweige. Es muss organisches Material sein und die Sterne müssen noch hindurch scheinen können. Zum Schluss wird das innere mit Fruchtgirlanden und Blumen ausgeschmückt. Ganz wichtig ist noch eine Lichterkette. Während Sukkot findet das Familienleben in der Laubhütte statt. Dort wird gegessen und geschlafen, und auch die Freizeit soll nach Möglichkeit in der Hütte verbracht werden. So wird verdeutlicht, wie das Volk Israel während der Wüstenwanderung in völliger Abhängigkeit zu Gott lebte. Genau diese Abhängigkeit führt zur Gottesnähe, die echte und tiefe Freude mit sich bringt.
An Sukkot haben die Kinder Schulferien und die meisten Geschäfte sind nur kurz geöffnet, so dass auch die Erwachsenen viel Freizeit haben.
Am achten Tag wird „Sinchat Thora“ gefeiert, das Fest der Gesetzesfreude. Dazu basteln die Kinder Fähnchen und dekorieren das obere Ende mit Apfelstücken. Diese schwenken sie in der Synagoge, wenn die Thora-Rollen herausgeholt werden. Dann wird mit Bonbons nach den Kindern geworfen, die sie anschließend essen dürfen. So ausgelassen und fröhlich geht es in der Synagoge sonst nie zu.
Wie wir gerade erfahren haben, basteln die Kinder ein Fähnchen und das dürfen eure Kinder nun auch machen. Dazu braucht ihr gar nicht so viel. Es genügen Reste von Tonpapier, aus denen die Kids sich ein Fähnchen gestalten dürfen. Sie können sich dazu eine Farbe aussuchen, ein Fähnchen aufmalen, ausschneiden und dann noch aus anderen Farben Symbole, Zeichen, Buchstaben, Zahlen, usw. ausschneiden und aufkleben. Ist das Fähnchen fertig, wird es an einen Schaschlikstab geklebt. Oder sie dürfen sich im Freien einen Stecken suchen. Hierbei ist jedoch wichtig, dass keine Äste von Bäumen abgerissen werden dürfen.
Eine Alternative zu den Fähnchen aus Tonpapier, sie bekommen weißes Kopierpapier und dürfen darauf etwas malen oder aus Tonpapier was ausschneiden und darauf kleben. Hier sind der Kreativität eurer Kids keine Grenzen gesetzt.

Chanukka

Als nächstes Fest ist Chanukka, auch Lichterfest genannt, an der Reihe, das am 25. Kislew gefeiert wird. Chanukka heißt „Einweihung“ und findet immer um die Weihnachtszeit statt. Chanukka wird acht Tage lang gefeiert, was mit dem „Öl-Wunder“ zu tun hat. Im 2. Jahrhundert vor Jesus Geburt wurde der jüdische Tempel in Jerusalem von den Griechen zerstört. Dies war für die Juden sehr schlimm, denn jedes Jahr pilgerten sie zum Tempel in Jerusalem um dort die heiligen Feste zu feiern. Und nun war dieser Tempel zerstört! Nachdem die Griechen abgezogen waren, wollten sie ihren Leuchter anzünden, der nach jüdischem Glauben niemals verlöschen darf. Wichtig dabei ist, er darf nur mit geweihtem Öl brennen. Allerdings hatten die Griechen das ganze Öl für den Leuchter vernichtet und um neues geweihtes Öl herzustellen, dauerte es mehrere Tage. Beim aufräumen fanden sie ein ganz kleines Fläschchen Öl, das normalerweise nur für einen Tag reichte. Also beschlossen sie, mit dem kleinen Rest geweihtes Öl die Kerzen anzuzünden. Und dann geschah das Wunder, dass die Kerzen durchgehend acht Tage brannten. Genau so lange, bis das neue geweihte Öl hergestellt war.
In Erinnerung daran, stellen die Juden an Chanukka ihren „Chanukka-Leuchter“ mit acht Armen auf, von denen sie meistens mehrere besitzen, die dann im ganzen Haus aufgestellt werden. An den acht Chanukka-Abenden bekommt man entweder selbst Besuch, oder man geht jemand besuchen. Dies kann die Familie sein oder aber auch Freunde. Für die Kinder ist diese Zeit besonders schön, da sie an jedem Abend ein Geschenk oder Geld bekommen. Von dem Geld sollen sie jedoch einen Teil für einen guten Zweck spenden. Zu Essen gibt es an Chanukka Pfannkuchen, Kartoffelpuffer oder andere in Öl gebratene Gerichte. Sie sollen an das Öl-Wunder erinnern.
An Chanukka wird an jedem Abend ein Licht mehr am Leuchter entzündet. Stellt acht Teelichter nebeneinander auf feuerfeste Unterlagen (Teller oder Alufolie). Dann bekommt ein Kind ein Streichholz und soll mit diesem so viele Teelichter wie möglich anzünden. Wie viele schafft das Kind? Danach werden die Teelichter wieder ausgeblasen und das nächste Kind ist an der Reihe. Entweder es dürfen alle Kinder spielen die Lust haben (bitte darauf hinweisen, dass es niemand machen muss, da manche Kinder Angst vor Feuer haben) oder ihr beschließt im Vorfeld, wie viele Kinder dieses Spiel machen dürfen.
Tipp: Zur Sicherheit einen Eimer mit Wasser daneben stellen!

Purim

Purim wird am 14. und 15. Adar gefeiert (nach unserer Zeitrechnung ist das Februar/März). Das Wort „Pur“ ist persisch und bedeutet „Los“. Das Purimfest erinnert an die Jüdin Esther, die vor mehr als 2500 Jahren in Persien (der heutige Iran) gelebt hatte. Zur damaligen Zeit lebten sehr viele Juden in Persien. Der persische König war verheiratet mit Wasti, die sich jedoch eines Abends seinen Befehlen widersetzte und so ließ er sie umbringen. Daraufhin suchte er eine neue Frau und schickte seine Boten aus, im ganzen Land die schönsten Frauen zu ihm in den Palast zu bringen. Darunter war auch Esther, eine Jüdin. Jedoch durfte der König nicht wissen, dass sie Jüdin war, sonst hätte er sie gleich aus dem Palast geworfen. Als sich der König nun die vielen Frauen anschaute, gefiel ihm Esther am Besten und so heiratete er sie. Sie lebten lange glücklich miteinander, bis Esthers Onkel Mordechai mitbekam, wie der Minister Haman einen Plan schmiedete, um alle Juden in Persien umbringen lassen zu können. Denn Haman hasste die Juden und wollte sie alle los haben. Mordechai erzählte Esther alles und bat sie darum, ihrem Volk zu helfen. Daraufhin fastete Esther einen Tag um sich zu überlegen, wie sie ihr Volk retten konnte. Mittlerweile hatte Haman den König davon überzeugt, dass alle Juden im Land umgebracht werden sollen. Der Tag, an dem die Juden sterben sollten, wurde vom König und Haman „ausgelost“, daher auch der Name „Purim“ = Pur = Los. Das Los fiel auf den 13. Adar. Esther blieb nicht mehr viel Zeit und so bat sie den König zu einem Abendessen. Da erzählte sie ihm von der Verschwörung gegen die Juden und auch, dass sie selbst Jüdin sei. Der König wurde sehr zornig auf Haman und befahl, ihn zu töten. So bewahrte Esther ihr Volk vor dem sicheren Tod. Die Geschichte der Esther findet ihr auf in der Bibel, im Alten Testament.
Heute feiern die Juden auf der ganzen Welt das Purimfest in Erinnerung an die kluge und mutige Esther. Da es sich hier um ein Freudenfest handelt, verkleiden sich die Menschen und ziehen so durch die Straßen. Es ist ein sehr fröhliches und ausgelassenes Fest bei dem Trauerreden und Fasten verboten sind. Im Gottesdienst wird das vollständige Esther-Buch gelesen und jedes Mal wenn der Name Haman fällt, dürfen alle Krach machen. An diesem Tag ist es auch wichtig, an Bedürftige Geschenke zu verteilen, damit wirklich alle Menschen mit feiern können. Zu Essen gibt es die leckeren „Haman-Taschen“. Wer mit seiner Gruppe welche backen möchte, findet im Internet viele Rezepte dazu. Oder ihr backt sie zu Hause und nehmt sie in die Jungschar mit.
Als Aktion hierzu könnt ihr folgendes mit euren Kids machen: bereitet zu Hause kleine Zettel vor und gebt jedem Kind einen davon. Die Aufgabe besteht nun darin, einen Mut machenden Spruch darauf zu schreiben, den Zettel zu rollen (wie die Lose beim Jahrmarkt), einen kleinen Gummi darum zu machen und dann in die bereit gestellte Schüssel legen. Hat jedes Kind ein Los in die Schüssel gelegt, werden sie gut durch gemischt und jeder darf sich eines ziehen. So kann jedes Kind einen schönen Spruch als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Wahrscheinlich werden die Kinder nicht ganz so bibelfest sein, dass ihnen schöne Sprüche aus der Bibel einfallen. Von daher wäre es gut, wenn die Mitarbeitenden im Vorfeld welche auf ein Blatt schreiben und dies den Kindern dann geben, damit sie sich einen aussuchen können. Hier ein paar Vorschläge für geeignete Sprüche: „Gott ist bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9; „Der Herr behütet dich.“ Psalm 121,5; „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.“ Richter 5,31; „Du bist von Gott geliebt.“ Daniel 9,23; „Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft.“ Psalm 121,8; „Verlass dich auf den Herrn, von ganzem Herzen.“ Sprüche 3,5.

Pessach

Das nächste jüdische Fest, heißt „Pessach“ (die meisten kennen es wahrscheinlich unter dem Namen „Passah“). Pessach heißt übersetzt „Vorübergehen“, ist eines der wichtigsten jüdischen Feste und wird im Monat Nisan, also bei uns im März oder April, gefeiert. Pessach dauert eine Woche und erinnert die Juden an die Ereignisse, kurz vor der Flucht ihrer Vorfahren aus Ägypten. Am Abend, wenn Pessach beginnt, besuchen die Juden die Synagoge. Wieder zu Hause, wird der Seder-Abend gefeiert. Seder bedeutet Ordnung, weil der Abend immer gleich ablaufen muss. Der Höhepunkt des Festes ist das Lesen der Geschichte des Auszugs aus Ägypten, sie steht in der Haggada, die jedes Familienmitglied vor sich liegen hat. Hier wird das Leid beschrieben, das den Israeliten in Ägypten widerfuhr. Darin beschrieben sind auch die Plagen, die die Ägypter heim suchten, sowie die Aufzählung der Wunder, die Gott für die Erlösung seines Volkes vollbracht hat. Auf dem Tisch steht der Sederteller, mit sieben bestimmten Speisen. Jede dieser Speisen erinnert an dem Abend an ein Ereignis während der Sklaverei in Ägypten und der Flucht nach Kanaan. Ganz wichtig bei diesem Fest sind die Mazzen. Mazzen sind ganz dünne Brotfladen, die leicht brechen und ohne Sauerteig gemacht werden, wie es sonst bei Brot üblich ist. Deshalb heißt Pessach auch „Fest der ungesäuerten Brote“. Während der kompletten Festzeit darf kein gesäuertes Brot gegessen werden, sondern nur die Mazzen. Der Hintergrund ist folgender: als die Juden aus Ägypten flohen, hatten sie keine Zeit mehr, einen Sauerteig zu machen und ihn gehen zu lassen. In der Eile konnten sie den Teig nur noch raus backen und ihn dann mitnehmen. Deshalb der Name „Fest der ungesäuerten Brote“.
Mazzen (in manchen Geschäften wird es auch „Matzen“ geschrieben) gibt es mittlerweile in sehr vielen Lebensmittelgeschäften das ganze Jahr über zu kaufen. Holt euch eine Packung und sucht euch für dieses Spiel vier Kinder (oder auch mehr) aus. Je nachdem wer mit spielen möchte, bzw. die Mazzen reichen. Alle Kinder bekommen nun einen Teller mit drei Mazzen darauf. Auf das Startsignal hin sollen sie die Mazzen essen. Wer von den Kids schafft es, sie zu essen? Hier muss dazu gesagt werden, dass Mazzen wirklich sehr trocken sind und man sie ohne Belag oder etwas zu trinken kaum hinunter bringt.

Schawout

Sieben Wochen nach Pessach, ist Schawout. Schawout bedeutet „Wochen“, deshalb der Name „Wochenfest“. Dieses Fest wird 50 Tage nach Pessach, also am 6. Siwan gefeiert, nach unserem Kalender Mai/Juni. Dieses Fest hat zwei Bedeutungen: zum einen wird es als (Ernte)Dankfest gefeiert, weil in dieser Zeit die ersten Feldfrüchte geerntet werden. Deshalb schmücken die Leute ihre Häuser mit duftenden Zweigen und Blumen. Und zum anderen wird der Empfang der Thora mit den zehn Geboten gefeiert. Gott hat Mose am Berg Sinai die zehn Gebote übergeben und sie haben Gott gegenüber das Gelübde gegeben „Wir werden tun und hören“. Somit erinnern sich die Juden an den Bund, den sie mit Gott geschlossen haben. Traditionell werden an Schawout Speisen mit viel Milch und Honig gegessen, wie z.B. Käsekuchen oder Eierkuchen mit Quark.
Bei Schawout geht es um den Empfang der zehn Gebote. Teilt eure Kids spontan in gleich große Gruppen ein. Dann bekommen sie zehn Zettel sowie Stifte und sollen die zehn Gebote aufschreiben (jedes Gebot auf einen Zettel). Habt sie alle zehn Gebote zusammen bzw. es fällt ihnen keines mehr ein, sollen sie sie in die richtige Reihenfolge bringen. Welche Gruppe hat die meisten richtigen Gebote und auch in der korrekten Reihenfolge?

Neunter Aw

Der „Neunte Aw“ ist nach unserem Kalender im Juli/August. Der Neunte Aw ist für die Juden ein vorgeschriebener Fasten- und Trauertag, denn an diesem Tag wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Besser gesagt, beide Tempelzerstörungen fanden am Neunten Aw statt. Die erste im Jahr 586 v. Chr. von den Babyloniern, bei der die Juden auch nach Babylon ins Exil gebracht wurden und die zweite Tempelzerstörung war im Jahre 70 n. Chr. durch die Römer. Seither haben die Juden keinen Tempel mehr, denn er wurde nicht wieder aufgebaut. Deshalb wird an diesem Tag auf alles verzichtet, was Vergnügen bereitet (Ausflüge, Spaziergänge, Wanderungen, Schwimmen/Baden, usw.), es soll sogar nichts gegessen und getrunken werden. So bringen sie ihre Trauer zur Zerstörung des Tempels und Exils zum Ausdruck.

Der Neunte Aw ist der letzte jüdische Feiertag der Juden, bevor einige Tage später mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest, ein neues Jahr beginnt. Anders als bei uns, gibt es bei den Juden einige Feiertage, die sie mit fasten und beten verbringen. Und wenn man genau hinsieht stellt man fest, dass viele Feste zeitgleich mit unseren stattfinden. Wie z.B. Chanukka, welches um die Weihnachtszeit ist oder Pessach, das bei uns in die Osterzeit fällt. Ebenso Schawout, das sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird, so wie wir sieben Wochen nach Ostern das Pfingstfest feiern.
Vielleicht macht dieser Artikel bei euch Lust auf mehr, über das Judentum, seine Geschichte und die Feste zu erfahren. Wir haben uns in der Jungschar schon viel über das Judentum gemacht und beim Schreiben dieses Artikels ist mir aufgefallen, wie intensiv wir uns mit unseren Mädels damit schon auseinander gesetzt haben. Es gab bei uns schon einige Jungscharabende zu jüdischen Festen. Auch hatten wir jüdische Gäste bei uns, die uns in ihre Kultur mit hineingenommen haben. Habt Mut und nehmt Kontakt zu jemand auf, es lohnt sich für euch und eure Gruppe. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Israeliten das von Gott auserwählte Volk sind!

Zielgedanke

Es fällt oft schwer, zu unserer Freundschaft mit Jesus zu stehen. Es lohnt sich aber, dafür einzustehen.

Merkvers

Haltet durch, dann werdet ihr das wahre Leben gewinnen! Lukas 21,19

Situation der Jungscharler

Christsein ist uncool. Vielen Jungscharlern fällt es heutzutage nicht einfach, zu ihrem Glauben und ihrer Freundschaft zu Jesus zu stehen. Andere machen sich lustig darüber und lachen einen deshalb vielleicht sogar aus. Umso wichtiger ist es, dass wir die Kinder darin bestärken, zu ihrem Glauben zu stehen. „Hier stehe ich und kann nicht anders …“ Martin Luther ist hier ein starkes Vorbild. Martin Luther spielt im Jahr 2017, dem Jahr des Reformationsgedenkens eine große Rolle. In der Schule wird das oftmals thematisiert werden und auch in der Öffentlichkeit ist Martin Luther ein großes Thema. Vielleicht sind manche Kinder und vor allem Mitarbeiter von dem Lutherthema schon angenervt, wir sollten aber trotzdem die gesellschaftliche Relevanz des Themas nutzen, um die Person Martin Luthers mit den tiefen Inhalten seiner Lehre zu verknüpfen und Kindern deutlich zu machen, wie er gelebt und geglaubt hat und dass das an vielen Stellen für uns eine Vorbildrolle haben kann.

Erklärungen zum Text

Die wichtigsten Stationen im Leben von Martin Luther:

Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben (Sachsen-Anhalt) geboren. Der Plan seines Vaters war es, das Martin studieren sollte, um später ein gutes Leben führen zu können. Doch in einer Nacht änderte sich alles. Martin geriet in ein schlimmes Gewitter und hatte furchtbare Angst, dass er sterben müsse. So rief er Gott um Hilfe und versprach ihm, dass er ins Kloster geht und Mönch wird, wenn er nur heil aus diesem Gewitter heraus kommt. So geschah es dann auch, dass Martin ins Kloster ging, sehr zum Ärger von Martins Vater.

Während seiner Zeit im Kloster ging es Martin oft schlecht, da er sich viele Sorgen machte. Er dachte immer, dass Gott ihn für all die Dinge, die er falsch machte (Sünde), schrecklich bestrafen wird. Doch eines Tages erkannte er beim Lesen in der Bibel, dass Gott kein strafender, sondern ein liebender Gott ist. Die Kirche predigte zu dieser Zeit jedoch das genaue Gegenteil. Sie erzählte den Leuten, dass Gott sie für all ihre schlechten Taten in der Hölle (Fegefeuer) schmoren lassen würde. Um ihre Zeit in der Hölle zu verkürzen, konnten die Leute Ablassbriefe kaufen. Somit bekam die Kirche viel Geld. Martin Luther erkannte, was für Geschäfte die Kirche mit diesem Ablasshandel machte. Er ärgerte sich fürchterlich darüber und auch andere Missstände innerhalb der Kirche ärgerten ihn sehr. Da die Leute oft nicht lesen konnten und es die Bibel in dieser Zeit nur auf Latein gab, konnte die Kirche den Menschen erzählen was sie wollte, da die Menschen nicht nachlesen konnten, ob das Gesagte wirklich in der Bibel steht. So kam es, dass er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Wittenberger Kirchentür anschlug.

Der damals katholischen Kirche passte dies natürlich überhaupt nicht. Deshalb wurde Luther vor den Reichstag in Worms gestellt. Dort sollte er seinen Thesen widersprechen. Doch Luther tat dies nicht, sondern sagte den berühmten Satz: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“ Danach wurde er für vogelfrei erklärt, das heißt, jeder konnte ihn umbringen, ohne dafür bestraft zu werden. Ein Freund von Luther entführte ihn daraufhin und brachte ihn auf die Wartburg, wo er in Sicherheit war. Dort begann Luther die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche zu übersetzen, und zwar in einer solchen Sprache, dass sie jeder, also auch die einfachen Leute, verstanden. Noch heute gibt es die Lutherbibel, und sie hat keinesfalls an Bedeutung verloren.

Treffpunkt

Aktionen

Die Aktionen beziehen sich überwiegend auf den Thesenanschlag.

Papierschöpfen

Die Kinder können bei dieser Aktion ihr eigens Papier herstellen. Unter folgendem Link findet sich eine gute Anleitung: http://www.geo.de/GEOlino/kreativ/basteln/basteltipp-papier-selber-machen-68859.html

Wenn man Papierschöpfen als einen kleinen Teil der Gruppenstunde machen will, dann sollte man das angesetzte Papier und den Rahmen schon im Vorfeld vorbereiten, sodass die Kinder nur das Papier schöpfen und trocknen müssen. Man kann natürlich Papier schöpfen auch als ein Projekt über mehrere Wochen machen, also zunächst den Rahmen bauen usw.

Hammerspiele

Man benötigt einen Hammer und Nägel. Jedes Kind bekommt einen Nagel und hat die Aufgabe diesen, mit möglichst wenigen Schlägen, in einen Holzklotz zu schlagen.

Stempel

Bei dieser Aktion können die Kinder ein Blatt gestalten. Die Stempel können Motive oder auch Buchstaben sein. Man hat die Möglichkeit fertige Stempel zu verwenden, es ist aber auch schön, wenn die Jungscharler die Stempel selbst entwerfen. Für die Herstellung eines Stempels wird eine große, rohe Kartoffel quer halbiert wird. Nun kann ein Motiv, eine Form oder ein Buchstabe in die Kartoffel geschnitten werden. Danach wird der Stempel mit Farbe bestrichen und los geht’s.

Zeitungsbrief

Bei dieser Aktion können die Kinder aus vielen verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften Buchstaben und Wörter ausschneiden. Diese Buchstaben und Wörter werden aufgeklebt und ergeben eine Botschaft. Vielleicht kann die Botschaft auch als Brief verschickt werden. Dann sollte man aber darauf achten, dass der Brief nicht als „Erpresser- oder Drohbrief“ wahrgenommen wird, sondern er sollte eine gute, wertschätzende Botschaft enthalten, zum Beispiel Grüße aus der Jungschar.

Knackpunkt

Die Geschichte von Martin Luther wird von einem Mitarbeiter erzählt. Zur Veranschaulichung der einzelnen Lebensstationen, kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Man benötigt folgende Gegenstände: eine Playmobilfigur für Luther; Trommel o. Ä. für das Gewitter und seine Entscheidung, Mönch zu werden; ein Kreuz für sein Leben als Mönch; ein Herz für seine Entdeckung, dass Gott ein liebender und kein strafender Gott ist; ein Hammer für den Thesenanschlag; eine aufgemalte Sprechblase in der das Wort „Nein“ steht; eine (Luther)Bibel für seine Zeit auf der Wartburg.

Alternativ könnte sich ein Mitarbeiter verkleiden und die Geschichte aus Luthers Sicht erzählen.

Zum Einstieg werden die einzelnen Gegenstände in eine Tasche gepackt. Die Kinder dürfen nun nacheinander in die Tasche fassen und versuchen, einen Gegenstand zu erfühlen. Wurden alle Gegenstände erraten, beginnt der Mitarbeiter seine Erzählung. Er nimmt das Playmobilmännchen und erzählt:

Wir befinden uns im Jahr 1483. Am 10. November hörte man in einem Haus in der Stadt Eisleben ein Baby schreien. Es war gerade geboren worden. Das Kind war ein Junge. Seine Mutter Margarethe fragte ihren Mann Hans: „Wie wollen wir das Kind nennen?“ „Morgen werden wir ihn taufen lassen“ sagte Hans „und morgen ist der Tag des Heiligen Martin. Wir werden ihn deshalb Martin nennen.“ Diese Szene spielte sich so vielleicht im Haus der Familie Luther ab. Damals kannte Martin Luther noch niemand, aber irgendwann wurde dieser Mann bekannt. Er war so bekannt und wichtig, dass wir ihn noch heute, über 500 Jahre nach seiner Geburt, kennen. Wenige Zeit später zog die Familie Luther nach Mansfeld, weil Hans Luther dort als Bergmann arbeiten konnte. Sein Vater hatte hart gearbeitet, damit die Familie genügend Geld hatte und es ihnen gut ging. Martin sollte eines Tages studieren, damit es ihm und seiner Familie auch gut gehen würde.  Martin war ein guter Schüler. Deshalb wurde er auf Schulen in andere Städte geschickt. Das kostete viel Geld. Als Martin 18 Jahre alt war beendete er seine Schule. Sein Vater wollte, dass er Rechtsgelehrter, Jurist wurde und deshalb schickte er ihn auf die Universität, wo er Jura studierte. Das Studium schloss er mit dem Titel Magister ab. Sein Vater war sehr stolz auf ihn. Eines Nachts, als Martin auf dem Nachhauseweg war, zog plötzlich ein fürchterliches Gewitter auf.

Der Mitarbeiter legt die Trommel hin.

Das Gewitter war so schlimm, dass Martin dachte, er müsse jeden Moment sterben. Ganz in der Nähe von ihm schlug ein Blitz ein. Er war zu Tode erschrocken. Er schrie laut um Hilfe. Dabei machte er das, was viele Menschen damals taten. Er rief: „Hilf, heilige Anna!“ Anna war eine Heilige. Heilige waren Menschen, die schon gestorben waren. Zu ihren Lebzeiten waren sie sehr fromm gewesen, haben an Gott geglaubt und viele gute Dinge getan.  Man glaubte, dass sie nach dem Tode direkt zu Gott kommen und als „Heilige“ ganz nah bei ihm lebten.  Diese Heiligen bat man um Hilfe. Martin rief nicht nur um Hilfe, sondern schloss ein Gelübde an, also ein versprechen, was er einlösen wollte, wenn er aus dieser todesbedrohlichen Situation lebend herauskommen sollte. Er schrie: „Hilf, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ Er hielt sein Versprechen Martin kam heil durch das Unwetter, hielt sein Wort und wurde Mönch. Seinem Vater passte das allerdings gar nicht. Doch Martin ließ sich nicht davon abbringen.

Das Kreuz wird hingelegt.

So lebte Martin einige Jahre im Kloster, doch so richtig glücklich war er nicht. Er versuchte, sehr ernsthaft für Gott zu leben. Er betete viel, las viel in der Bibel und verzichte auf Essen, er fastete also für Gott. Er versuchte alles zu tun, was Gott gefiel. Dabei war er aber am Verzweifeln, denn er merkte: Ich schaffe das nicht. Ich kann mich bemühen wie ich will, aber meine Sünde ist so groß. Ständig hatte er Angst, dass Gott ihn für all die Dinge, die er falsch machte, schrecklich bestrafen würde. Doch eines Tages, als er gerade wieder einmal in der Bibel las, erkannte er, dass Gott gar kein strafender, sondern ein liebender Gott ist. Denn Gott liebt seine Menschen und möchte, dass es ihnen gut geht. Die Kirche predigte zu dieser Zeit jedoch das genaue Gegenteil. Sie erzählte den Leuten, dass Gott sie für all ihre schlechten Taten in der Hölle (Fegefeuer) schmoren lassen würde. Um ihre Zeit in der Hölle zu verkürzen, konnten die Leute deshalb Ablassbriefe kaufen. Somit bekam die Kirche viel Geld. Martin erkannte, was für Geschäfte die Kirche machte. Er ärgerte sich fürchterlich darüber. Leider konnten viele Leute gar nicht lesen, sodass die Kirche den Menschen erzählen konnte, was sie wollte. Zudem gab es die Bibel zu dieser Zeit noch gar nicht in Deutsch, sondern meistens auf Latein. Martin ärgerte sich sehr darüber, dass die Kirche den Menschen so viele falsche Dinge erzählte, sodass er 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an die Kirchentür hämmerte.

Der Hammer wird hingelegt.

In diesen Thesen standen all die Dinge, über die sich Martin ärgerte und die nicht nach Gottes Willen waren. Die Kirche ärgerte sich natürlich fürchterlich darüber, sodass Martin vor ein Gericht musste – den Reichstag in Worms. Dort sollte er seinen Schriften widersprechen. Doch Martin Luther sagte: „Hier stehe ich und kann nicht anders“, denn Martin wusste, dass es richtig war, die falschen Lehren der Kirche aufzudecken und dies auch dem Volk mitzuteilen. Weil er seine Meinung nicht änderte wurde Martin Luther für vogelfrei erklärt, das heißt, jeder konnte ihn umbringen, ohne dafür bestraft zu werden. Ein Freund von Luther entführte ihn daraufhin und brachte ihn auf die Wartburg, wo er in Sicherheit war. Dort begann Martin Luther die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche zu übersetzen, und zwar in einer solchen Sprache, dass sie jeder, also auch die einfachen Leute, verstanden.

Eine Bibel wird hingelegt

Inzwischen gibt es viele andere Bibelübersetzungen, aber die von Martin Luther ist auch heut noch von großer Bedeutung.

Doppelpunkt

Clip

Als gute Zusammenfassung wird der sehr anschauliche Clip „Lutherfilm zur Church night“ (https://www.youtube.com/watch?v=B7hTlzrtVRY) gezeigt werden.

Alle Gegenstände, die in der Erzählung im Knackpunkt verwendet wurden liegen bereit. Es erfolgt eine Gesprächsrunde zur Wiederholung. Die Leitfrage ist dabei: Was bedeutete welcher Gegenstand? Die Gegenstände werden von den Kindern in die richtige Reihenfolge gebracht.

Nun schließt sich eine zweite Gesprächsrunde an. Dabei geht es schwerpunktmäßig um die Frage: Was hat dieser Gegenstand, bzw. das Ereignis bei Luther, welches mit dem Gegenstand verbunden ist, mit meinem Leben zu tun?

Zur Auflockerung werden zwischendurch mit einigen der Gegenstände noch Spiele durchgeführt.

Playmobilfigur und Trommel

Ein Kind verlässt den Raum. Im Raum wird die Playmobilfigur versteckt. Das Kind darf wieder in den Raum kommen und hat die Aufgabe die versteckte Figur zu finden. Ein Kind, welches die Trommel in der Hand hat, gibt ihm dabei Hilfestellung. Immer wenn es die Gewittertrommel leise schlägt, dann ist das suchende Kind weit weg von der versteckten Figur. Wenn es lauter trommelt kommt es näher zu der Figur. So führt die Trommel den Sucher zum Ziel.

Übertragung: Luther hat Gott gesucht und er kam zum Ziel. Dabei haben ihn verschiedene Ereignisse geholfen, zum Beispiel das Erlebnis mit dem Gewitter, aber besonders sein Lesen in der Bibel.

Hammer

Wir spielen Hammerwerfen. Es werden cirka sechs Zettel benötigt, auf denen Zahlen zwischen 1 und 95 stehen. Diese Zahlen stehen für die Thesen, die Luther an die Kirchentür geschlagen hat. Da das Spiel mit 95 Zettel zu lange dauern würde, sollte man exemplarisch eine Auswahl treffen, zum Beispiel 1; 25; 38; 57, 79; 95. Diese Zahlenkärtchen werden auf einer freien Fläche im Raum verteilt. Ein Spieler bekommt den Hammer und geht an einen Startpunkt. Von dort aus wirft er den Hammer auf die niedrigste Zahl, dann geht er dorthin und wirft ihn auf die nächsthöhere Zahl usw. dabei muss der Zettel mit der Zahl wirklich getroffen werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann muss er einen neuen Versuch starten. Bei dem Hammerwurfparcours wird die Zeit gestoppt und dann darf der nächste Spieler den Hammer werfen. Wer die schnellste Zeit erreicht hat, hat das Spiel gewonnen.

Mit diesem Spiel wird noch einmal daran erinnert, dass Martin Luther 95 Thesen veröffentlicht hat.

Fragen

Ich finde Martin Luther sehr mutig, als er vor allen Leuten sagte: „Hier stehe ich und kann nicht anders“. Er ist zu Gott gestanden, obwohl alle anderen gegen ihn waren.

  • Kennst du das auch?
  • Hast du schon mal eine Situation erlebt, wo alle gegen dich wahren und du hast trotzdem zu Jesus gestanden?
  • Wenn ja, was haben die anderen dazu gesagt?
  • Was würdest du machen, wenn dich morgen jemand (z. B. in der Schule) fragen würde, ob du ein Freund von Jesus bist?

Schlusspunkt

Den Kindern wird Mut gemacht, wie Martin Luther zu ihrer Freundschaft zu Jesus zu stehen. Den Kindern könnte dafür als „Give away“ eine Playmobilfigur „Martin Luther“ mitgegeben werden. Diese kann sie an die Geschichte von Martin Luther erinnern.

Eine weitere Möglichkeit wäre, die Kinder auf ihr selbst geschöpftes Papier einen Brief oder ein Bild malen zu lassen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

  • Nr. 4 Superstar
  • Nr. 27 Ich stehe fest auf dem Fels
  • Nr. 30 Ich bin ein Bibelentdecker

Diese Themenreihe enthält alle Einheiten zum Thema Reformation aus dem JUMAT-Jahrgang 2017. Zwei Einheiten beschäftigen sich mit Martin Luther und seinem Freund Lucas Cranach. Vier Einheiten haben die vier Sola der Reformation als Schwerpunkt und zwei weitere Einheiten beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Reformation bis heute.

Ein Teil der Einheiten ist nach folgendem Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Die anderen Einheiten haben folgenden Aufbau: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst und zwei Geländespiele.

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