Tauscht euch im Vorfeld im Team über folgende Fragen aus:
Geht ehrlich miteinander um und findet eure Positionen.
Seid offen für die Sichtweise der Jugendlichen. Sie spüren, wenn ihre Meinung wertgeschätzt wird. Am Ende müssen nicht alle der gleichen Meinung sein. Der Abend soll ein Anstoß sein, sich eine Meinung zu bilden und ins Nachdenken zu kommen.
Jugendliche denken in einem vertrauensvollen Rahmen über die eigene Sexualität nach und machen sich ihre Sichtweise bewusst. Mit Blick auf die Bibel nehmen sie Sexualität als Gabe und Aufgabe wahr.
Die zunehmende Sexualisierung unserer Gesellschaft konfrontiert Kinder und Jugendliche früh mit dem Thema Sexualität. (Werbung, Filme, YouTube-Clips …) Dabei wird in vielen Fällen ein Bild von Sexualität vermittelt, das weit weg ist von der Realität.
Eine wichtige Frage für uns in der christlichen Jugendarbeit sollte also sein: Wie unterstützen wir unsere Jugendlichen dabei, einen gesunden Umgang mit der eigenen Sexualität zu entwickeln?
Wir wissen alle: Die Fragen rund um das Thema Sexualität sind heiß diskutiert. Oft beruhen diese unterschiedlichen Meinungen vor allem auf einem unterschiedlichen Bibelverständnis. Wir verzichten hier bewusst auf eine Positionierung, wollen euch aber Anhaltspunkte geben, damit ihr eure eigene Meinung gut begründen und vermitteln könnt.
„Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde“ (1. Mose 1,28).
Das sagt Gott zu den ersten Menschen. Sex zu haben ist also explizit Gottes Wille und sein Urauftrag an die Menschheit. Auch im Hohelied Salomos wird deutlich: Die Sexualität zweier Menschen ist ein Geschenk Gottes, an dem wir uns freuen sollen.
„Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ‚ein‘ Fleisch“ (1. Mose 2,24).
Dieser Vers beschreibt, was damals üblich war: Ein Mann verlässt sein vertrautes Umfeld, geht eine Bindung mit einer Frau ein und sie werden „ein“ Fleisch sein. Doch was bedeutet „ein“ Fleisch sein? Im Hebräischen steht hier das Wort „ahad“, was „Einheit“ bedeutet. Dieses Wort wird woanders auch benutzt, um die Einzigartigkeit Gottes zu beschreiben.
So eine hohe Bedeutung hat also die Sexualität zweier Menschen in der Bibel: Aus zwei Menschen wird eine einzigartige Einheit.
„Wenn ein Mann eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt ist, und er liegt bei ihr, so muss er sie sich durch Bezahlung des Brautpreises zur Ehefrau nehmen. Will aber ihr Vater sie ihm überhaupt nicht geben, so soll er ihm so viel bezahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt“ (2. Mose 22,15 f.). Dazu muss man wissen: Zur damaligen Zeit hatte eine entjungferte Braut auf dem Heiratsmarkt keine Chancen mehr. Wenn keine Hochzeit zustande kam, mussten die Eltern entschädigt werden, da sie für die weitere Versorgung ihrer Tochter verantwortlich waren. Die Botschaft lautet also: Wenn du Sex hast, dann übernimm auch Verantwortung dafür.
Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und hat eine unauslöschliche Würde. Das schließt mit ein, dass wir als Menschen auch würdevoll miteinander umgehen sollen (vgl. Mt 22,39) – auch auf sexueller Ebene.
Wer also Sex hat, um seine eigenen Bedürfnisse nach Nähe und Anerkennung zu stillen, der macht den anderen zum Objekt, zum „Bedürfnisstiller“. Erfüllender Sex ist Ausdruck von Nähe und einer innigen Beziehung (und nicht Mittel, um dies zu erreichen) auf einer respektvollen und freiwilligen Basis.
Material: ein blickdichter Beutel, für jeden ein Set Meinungs-Zettel (bei zehn Fragen: zehn Zettel mit der Aufschrift „Sehe ich genauso!“, zehn mit „Sehe ich anders!“)
Ablauf: Alle (auch die Mitarbeiter) bekommen ein komplettes Set Meinungs-Zettel. Weist darauf hin, dass alle Meinungen anonym bleiben – es sei denn, man entschließt sich freiwillig dazu, den eigenen Standpunkt mit den anderen zu teilen.
Dann wird das erste Statement vorgelesen: „Sex möchte ich mir bis zur Ehe aufheben, weil das ein besonderes Geschenk von Gott ist, dem ich einen Rahmen geben will.“
Alle geben ihre Meinung ab, indem sie jeweils einen Meinungs-Zettel in den Beutel werfen. Dann schätzt die Gruppe gemeinsam, wie viele Zettel es mit „Sehe ich genauso!“, und wie viele es mit „Sehe ich anders!“ gibt. Danach wird ausgezählt. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Austausch. Die nächste Runde beginnt.
Weitere Statements:
Jetzt wird das Thema mit drei Bibeltexten vertieft (1. Mose 1,28; 1. Mose 2,24; 2. Mose 22,15 f.)-
Die Jugendlichen lesen in Kleingruppen die Bibeltexte. Anschließend tauscht sich jede Gruppe anhand der Ampelmethode aus:
Nach dieser Austauschrunde ist es gut, wenn persönliche Statements aus der Mitarbeiterrunde folgen. Seid dabei ehrlich und signalisiert Gesprächsbereitschaft.
Material: ausreichend Stifte für alle, für jeden Jugendlichen ein Blatt mit folgenden Punkten
Sorgt für eine ruhige Atmosphäre (evtl. mit leiser Musik). Gebt den Jugendlichen ausreichend Zeit, um festzuhalten, was ihnen an dem Abend wichtig geworden ist. Parallel dazu könnt ihr persönliche Gespräche anbieten und die Möglichkeit, für Einzelne oder für Paare zu beten.
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