Die Sache mit dem Sex

Ein Abend, um deinen Standpunkt zu finden

1. Vorbemerkungen

Tauscht euch im Vorfeld im Team über folgende Fragen aus:

  • Wer kommt in den Teenkreis? Welche Vorerfahrungen werden mitgebracht?
  • Was denke ich über Sex und wie habe ich mir diese Meinung gebildet?
  • Weiß ich, was die Bibel zum Thema Sexualität sagt?

Geht ehrlich miteinander um und findet eure Positionen.

Seid offen für die Sichtweise der Jugendlichen. Sie spüren, wenn ihre Meinung wertgeschätzt wird. Am Ende müssen nicht alle der gleichen Meinung sein. Der Abend soll ein Anstoß sein, sich eine Meinung zu bilden und ins Nachdenken zu kommen.

2. Zielgedanke

Jugendliche denken in einem vertrauensvollen Rahmen über die eigene Sexualität nach und machen sich ihre Sichtweise bewusst. Mit Blick auf die Bibel nehmen sie Sexualität als Gabe und Aufgabe wahr.

3. Einführung inkl. Exegese

Gesellschaftliche Entwicklungen

Die zunehmende Sexualisierung unserer Gesellschaft konfrontiert Kinder und Jugendliche früh mit dem Thema Sexualität. (Werbung, Filme, YouTube-Clips …) Dabei wird in vielen Fällen ein Bild von Sexualität vermittelt, das weit weg ist von der Realität.

Eine wichtige Frage für uns in der christlichen Jugendarbeit sollte also sein: Wie unterstützen wir unsere Jugendlichen dabei, einen gesunden Umgang mit der eigenen Sexualität zu entwickeln?

Wir wissen alle: Die Fragen rund um das Thema Sexualität sind heiß diskutiert. Oft beruhen diese unterschiedlichen Meinungen vor allem auf einem unterschiedlichen Bibelverständnis. Wir verzichten hier bewusst auf eine Positionierung, wollen euch aber Anhaltspunkte geben, damit ihr eure eigene Meinung gut begründen und vermitteln könnt.

Aussagen der Bibel

1. Sexualität ist etwas Positives

„Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde“ (1. Mose 1,28).

Das sagt Gott zu den ersten Menschen. Sex zu haben ist also explizit Gottes Wille und sein Urauftrag an die Menschheit. Auch im Hohelied Salomos wird deutlich: Die Sexualität zweier Menschen ist ein Geschenk Gottes, an dem wir uns freuen sollen.

2. Sexualität ist etwas Einzigartiges

„Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ‚ein‘ Fleisch“ (1. Mose 2,24).

Dieser Vers beschreibt, was damals üblich war: Ein Mann verlässt sein vertrautes Umfeld, geht eine Bindung mit einer Frau ein und sie werden „ein“ Fleisch sein. Doch was bedeutet „ein“ Fleisch sein? Im Hebräischen steht hier das Wort „ahad“, was „Einheit“ bedeutet. Dieses Wort wird woanders auch benutzt, um die Einzigartigkeit Gottes zu beschreiben.

So eine hohe Bedeutung hat also die Sexualität zweier Menschen in der Bibel: Aus zwei Menschen wird eine einzigartige Einheit.

3. Sexualität braucht einen verantwortungsvollen Rahmen

„Wenn ein Mann eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt ist, und er liegt bei ihr, so muss er sie sich durch Bezahlung des Brautpreises zur Ehefrau nehmen. Will aber ihr Vater sie ihm überhaupt nicht geben, so soll er ihm so viel bezahlen, wie der Brautpreis für eine Jungfrau beträgt“ (2. Mose 22,15 f.). Dazu muss man wissen: Zur damaligen Zeit hatte eine entjungferte Braut auf dem Heiratsmarkt keine Chancen mehr. Wenn keine Hochzeit zustande kam, mussten die Eltern entschädigt werden, da sie für die weitere Versorgung ihrer Tochter verantwortlich waren. Die Botschaft lautet also: Wenn du Sex hast, dann übernimm auch Verantwortung dafür.

Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und hat eine unauslöschliche Würde. Das schließt mit ein, dass wir als Menschen auch würdevoll miteinander umgehen sollen (vgl. Mt 22,39) – auch auf sexueller Ebene.

Wer also Sex hat, um seine eigenen Bedürfnisse nach Nähe und Anerkennung zu stillen, der macht den anderen zum Objekt, zum „Bedürfnisstiller“. Erfüllender Sex ist Ausdruck von Nähe und einer innigen Beziehung (und nicht Mittel, um dies zu erreichen) auf einer respektvollen und freiwilligen Basis.

4. Einstieg

„Standpunkte“

Material: ein blickdichter Beutel, für jeden ein Set Meinungs-Zettel (bei zehn Fragen: zehn Zettel mit der Aufschrift „Sehe ich genauso!“, zehn mit „Sehe ich anders!“)

Ablauf: Alle (auch die Mitarbeiter) bekommen ein komplettes Set Meinungs-Zettel. Weist darauf hin, dass alle Meinungen anonym bleiben – es sei denn, man entschließt sich freiwillig dazu, den eigenen Standpunkt mit den anderen zu teilen.

Dann wird das erste Statement vorgelesen: „Sex möchte ich mir bis zur Ehe aufheben, weil das ein besonderes Geschenk von Gott ist, dem ich einen Rahmen geben will.“

Alle geben ihre Meinung ab, indem sie jeweils einen Meinungs-Zettel in den Beutel werfen. Dann schätzt die Gruppe gemeinsam, wie viele Zettel es mit „Sehe ich genauso!“, und wie viele es mit „Sehe ich anders!“ gibt. Danach wird ausgezählt. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Austausch. Die nächste Runde beginnt.

Weitere Statements:

  • „Sex fängt schon an, bevor man miteinander schläft.“
  • „Ich weiß nicht, ob ich irgendwann mal heiraten möchte. Deswegen muss ich doch nicht auf Sex verzichten.“
  • „Auch wenn viel darüber diskutiert wird, ob die Aussagen in der Bibel überhaupt noch aktuell sind – ich will mich danach richten und erst in der Ehe Sex haben.“
  • „So, wie ich die Bibel verstehe, braucht Sexualität einen verantwortungsvollen Rahmen. Aber das muss ja nicht unbedingt die Ehe sein.“
  • „Bevor ich heirate, ist es doch okay, sich auszuprobieren und ein paar Freunde zu haben, ohne, dass es richtig verbindlich wird.“
  • „Als Single kann man da gar nicht mitreden.“
  • „Wenn mein Partner anders über Sex denkt als ich, hat die Beziehung keine Zukunft.“
  • „Die Aussagen zum Thema Sexualität in der Bibel wurden in einer ganz anderen Kultur gemacht. Das kann man nicht mehr mit heute vergleichen.“
  • „Wer schon zu Beginn einer Beziehung weiß, wie weit er gehen will, dem fällt es leichter, diese Grenzen auch durchzusetzen.“
  • „Ich verstehe gar nicht, warum Sex in christlichen Kreisen so ein Problem ist.“

5. Hauptteil

Jetzt wird das Thema mit drei Bibeltexten vertieft (1. Mose 1,28; 1. Mose 2,24; 2. Mose 22,15 f.)-

Die Jugendlichen lesen in Kleingruppen die Bibeltexte. Anschließend tauscht sich jede Gruppe anhand der Ampelmethode aus:

  • Grün = Das gefällt mir.
  • Gelb = Hier habe ich eine Frage.
  • Rot = Das finde ich nicht gut.

Statements von Mitarbeitern

Nach dieser Austauschrunde ist es gut, wenn persönliche Statements aus der Mitarbeiterrunde folgen. Seid dabei ehrlich und signalisiert Gesprächsbereitschaft.

6. Abschluss

„Das nehme ich mit“

Material: ausreichend Stifte für alle, für jeden Jugendlichen ein Blatt mit folgenden Punkten

  • Heute Abend fand ich gut:
  • Damit konnte ich gar nichts anfangen:
  • Über diesen Punkt möchte ich weiter nachdenken:
  • Darüber möchte ich mit einem der Mitarbeiter reden:
  • Für meine eigene (evtl. zukünftige) Beziehung nehme ich mit:

Sorgt für eine ruhige Atmosphäre (evtl. mit leiser Musik). Gebt den Jugendlichen ausreichend Zeit, um festzuhalten, was ihnen an dem Abend wichtig geworden ist. Parallel dazu könnt ihr persönliche Gespräche anbieten und die Möglichkeit, für Einzelne oder für Paare zu beten.

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