Feste feiern

Zielgedanke

Die Kinder sollen sich über Gott, seine Liebe, seine Treue und an seinem Wort freuen.

Merkvers

Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft!

Nehemia 8,10; HfA

Situation der Jungscharler

Ein Fest zu feiern ist für die Kinder ein guter Anknüpfungspunkt mit der Geschichte. Jedes Kind hat bereits ein Fest gefeiert und kann sich in dieser Hinsicht mit dem Volk Israel identifizieren. Jedes gefeierte Fest hat einen Grund. Hier besteht die Möglichkeit, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, sie zu hinterfragen, warum wir Feste feiern und was für Feste sie bereits gefeiert haben. Feiern ist ein Ausdruck von Freude. Ein Kind freut sich über seinen Geburtstag, ein gewonnenes Fußballspiel oder den Abschluss der Grundschule. So freut sich auch das Volk Israel über die Vollendung des Mauerbaus, aber vor allem auch über die damit verbundene Liebe Gottes, Treue Gottes und seinem Wort. Insbesondere Kinder sehnen sich nach Liebe, Anerkennung und Bestätigung. Gerade in diesem Alter fragen Kinder nach Hintergründen, sie verstehen mehr Zusammenhänge.

Erklärungen zum Text

Die umliegenden Völker Jerusalems wollen Nehemia und seinem Volk Israel schaden. Trotz der Widerstände der Feinde gegen den Wiederaufbau der Mauer in Jerusalem wird die Mauer nach 52 Tagen vollendet. Nach der darauffolgenden Volkszählung lassen sich alle Israeliten in ihren Städten nieder.

V.1-4: Das ganze Volk hört gespannt Esra zu, der aus der Schrift, dem Gesetzbuch des Mose, das Gott Israel gegeben hat, vorliest.

V.5.6: Das Volk ehrt Gott. Sie drücken ihre Ehrerbietung und Demut dadurch aus, dass sie aufstehen. Dies zeigt auch ihren Respekt vor dem Gesetz bzw. Wort Gottes. Zusätzlich loben sie Gott und beten ihn an. Durch ihre Handlung und Gestik (Hände hochheben, verneigen usw.) unterstützen sie ihre Worte.

V.7.8: Die Leviten lesen aus der Schrift vor und erklären das Gelesene. So legen sie Gottes Wort aus.

V.9.10: Das Volk erkennt seine Schuld. Es erkennt, dass es nicht nach Gottes Gesetz gehandelt hat und ist traurig. Daraufhin sagen Nehemia, Esra und die Leviten dem Volk, dass es nicht traurig sein soll, weil es ein heiliger Tag für den Herrn ist. Schließlich ist die Mauer fertig gebaut. Das Volk wird aufgefordert sich zu freuen und ein Fest zu feiern.

V.11.12: Das Volk versteht, dass die Freude am Herrn ihre Stärke ist. Sie feiern ein Freudenfest. So loben sie Gott.

V.13-17: Das Volk möchte gehorsam sein und auf Gottes Gesetz hören. Ihnen ist das Gesetz Gottes wichtig. Sie lesen und studieren es, um Gottes Willen zu erkennen. Als Folge ihrer Erkenntnis feiert das Volk das Laubhüttenfest, das zuvor jahrhundertelang nicht mehr gefeiert wurde.

V.18: Das Volk erfreut sich am Gesetz. Sie lesen es täglich und feiern.

Durch die Schriftlesung bzw. -auslegung erkennt Israel zunächst seine Schuld. Dann aber auch Gottes Liebe und Treue. Sie erkennen, dass Gott zwar Ungehorsam bestraft (70 Jahre in der Babylonischen Gefangenschaft), aber auch gnädig ist und das Volk nicht verwirft. Schließlich darf das Volk wieder zurück nach Jerusalem kommen. Gott ermöglicht ihnen einen Neuanfang. Dies hat zur Folge, dass das Volk Israel Gott anbetet, sich freut und ein Fest zu feiert.

Personen
Nehemia: Nehemia war der Mundschenk von König Artahsasta. Er leitet den Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems und wird dann Statthalter von Juda.
Esra: Esra ist Priester und Schriftgelehrter.
Leviten: Die Leviten sind die Mitglieder des Stammes Levi. Sie unterstützten die Priester im Lehren des Volkes.

Begriffe
Laubhüttenfest: Das Laubhüttenfest ist eines der drei Hauptfeste der Juden. Es erinnert an die Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten und die dort erlebte Treue Gottes und dient als Erntedankfest.

Treffpunkt  

Spiele

Schokolade auspacken
Alle Mitspieler sitzen in einem Kreis. In der Mitte ist eine dick in Zeitungspapier verpackte Schokoladentafel. Nacheinander wird mit einem Würfel gewürfelt. Wer eine Sechs würfelt, zieht sich schnell eine bereit liegende Mütze, Schal und Handschuhe an und darf dann mit Hilfe von Gabel und Messer versuchen, die eingepackte Schokolade auszupacken und Stück für Stück zu essen (nur mit Gabel und Messer!). Würfelt ein anderer eine Sechs, ist er an der Reihe.

Partyfangen
Alle Mitspieler sitzen im Schneidersitz in einem Kreis. Ein Freiwilliger sitzt ebenfalls im Schneidersitz in der Mitte des Kreises und beginnt eine erfundene Geschichte zu erzählen. Sobald das Wort „Party“ vorkommt springen alle so schnell wie möglich auf und laufen weg. Der Freiwillige aus der Mitte muss nun versuchen, so viele wie möglich zu fangen. Jeder Gefangene wird auch zum Fänger. Folglich gibt es mit der Zeit immer mehr Fänger. Der, der als letztes gefangen wird, ist der nächste Geschichtenerzähler.

Aktionen zur Festvorbereitung

Partyhüte basteln
Aus buntem Tonkarton, Gummiband und Tackernadeln lassen sich Partyhüte herstellen. Zusätzlich können sie mit Farben, Glitzer usw. noch verschönert werden. Dies trägt zur Feststimmung bei.

Muffins backen
Zu einem Fest gehört immer leckeres Essen und Trinken. Mit den Kindern kann gemeinsam gebacken und dann gegessen werden. Getränke sollten natürlich auch nicht fehlen. Alternativ können die Muffins bereits gebacken sein und einfach mit den Kindern verspeist werden.

Dekoration
Der Raum wird feierlich geschmückt, zum Beispiel können Luftballons und Luftschlangen aufgehängt werden.

Knackpunkt

Die Geschichte wird aus der Sicht eines Israeliten erzählt, konkret aus der Perspektive des Salbenmischers Hananja. Ein Mitarbeiter verkleidet sich als Hananja und betritt den Jungscharraum:
Hallo zusammen. Das ist ja super, dass ich heute mit euch zusammen ein Fest feiern darf! (sehr begeistert) Ich bin so richtig in Feierlaune. Schließlich habe ich schon die ganze letzte Woche durchgefeiert. (begeistert/aufgeregt) Davon muss ich euch unbedingt erzählen! Ohh, ähm, Entschuldigung (kurze Pause), ihr wisst ja noch gar nicht wer ich bin. Ich heiße Hananja. Ja, ihr habt richtig gehört: Ha-nan-ja (langsam betont). Ich weiß, für euch mag dieser Name etwas fremd klingen. Das liegt daran, dass ich aus einem anderen Land und einer längst vergangenen Zeit komme. Aus eurer Sicht lebe ich vor etwa 2500 Jahren in einem Land, das ihr heute Israel nennt. Dort arbeite ich eigentlich als Salbenmischer. Gibt es diesen Beruf bei euch heute auch noch? (Kinder antworten lassen, dann darauf eingehen bzw. erwähnen, dass es sich um einen Apotheker handelt). Ich habe zwar diesen Beruf, aber die letzten 52 Tage hab ich was anderes gemacht. Ich da viel mehr als Bauarbeiter gearbeitet. Mein ganzes Volk und ich haben nämlich unsere Stadtmauer wieder aufgebaut. Die war ziemlich löchrig und zerstört. Ich hätte nie gedacht, dass wir die jemals wieder aufgebaut bekommen. Aber dann kam Nehemia. Er hat gesagt, dass wir die Mauer wieder aufbauen und dass wir das schaffen werden. Wir werden es mit Gottes Hilfe schaffen. Nehemia wurde dann der Chef von den Bauarbeiten. Er hat genau gesagt, wer wo und wie arbeitet. So haben wir also Tag für Tag in der Sonne geschuftet. Das war vielleicht mal anstrengend! (angestrengt wirken, mit der Hand über Stirn wischen) Es gab auch noch Schwierigkeiten, weil unsere Feinde es nicht so toll fanden, dass wir die Mauer bauen. Sie haben alles Mögliche versucht, uns am Mauerbau zu hindern. Aber trotzdem, nach genau 52 Tagen haben wir es endlich geschafft!!! Ich traute meinen Augen kaum, wir hatten es tatsächlich geschafft. Die Stadtmauer war wieder ganz! (begeistert). Endlich konnten wir uns in Jerusalem wieder sicher fühlen. Dann zogen noch mehr Leute aus unserem Volk zu uns nach Jerusalem und in die umliegenden Städte. Dann passierte etwas großartiges, das war so ungefähr vor einer Woche früh morgens, haben wir uns alle – also mein Volk und ich – auf dem Platz vor dem Wassertor getroffen. Dort standen wir nun, Männer, Frauen und Kinder und haben auf Esra gewartet. Esra ist unser Priester. Esra sollte SIE holen. Wir warteten also und warteten. Ich war schon ganz gespannt, bis er endlich kam. (aufgeregt) Da, da kam er. Er stieg auf das große Holzpodest, das extra dafür gebaut wurde. Und da hielt er SIE: Die Schriftrolle (bewundernd). Es war aber nicht irgendeine Schriftrolle, sondern es war DIE Schriftrolle mit dem Gesetz, das Gott höchstpersönlich Mose und somit meinem Volk gegeben hatte. Dann, endlich öffnete Esra sie. Wir standen alle auf. Schließlich wollten wir unseren Respekt vor dem Wort Gottes zeigen. So standen wir nun, alle gespannt auf Esra und die Schriftrolle schauend und hörten aufmerksam auf Gottes Wort, der durch das Gesetz, also die Schriftrolle zu uns redete. Esra lobte den Herrn, unseren Gott und wir alle stimmten ein, indem wir laut „Amen! Amen!“ (laut) riefen. Wir hielten alle die Hände zum Himmel, dann knieten wir uns hin und mit dem Gesicht zur Erde beteten wir zu unserem Gott. (nachmachen) Dann las uns Esra bis zum Mittag aus dem Gesetz, dem Wort Gottes, vor. Dann lasen uns noch andere Männer, die sich mit dem Gesetz auskannten, Leviten, daraus vor und erklärten uns, was das Gelesene bedeutet. (kurze Pause) Oh nein! (erschrocken und traurig + langsamer) Wenn ich das dann so richtig verstehe, dann hieß das ja, dass wir überhaupt nicht nach Gottes Willen, nach seinem Gesetz gehandelt haben. Wir haben dann ja viel falsch gemacht und sind schuldig geworden …
Als ich das bemerkt habe, wurde ich ganz schön traurig. Ich hab mich mit hängendem Kopf ein wenig umgesehen und bemerkt, dass auch andere weinten. Auch sie haben wohl erkannt, dass wir in den letzten Jahrzehnten ganz schönen Mist gebaut hatten … Doch dann, dann sagten Nehemia, Esra und die Leviten etwas zu uns. Sie sagten: „Seid nicht traurig, und weint nicht! Heute ist ein Festtag; er gehört dem Herrn, eurem Gott! Und nun geht nach Hause, esst und trinkt! Bereitet euch ein Festmahl zu und feiert! Gebt auch denen etwas, die sich ein solches Mahl nicht leisten können! Dieser Tag gehört unserem Gott. Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft!“ Wow, krass! Oder?! Wir bauen Mist und trotzdem dürfen wir uns freuen. Gott möchte sogar, dass wir uns freuen. Er liebt uns so sehr, dass er seine Versprechen hält. Er hat gesagt, dass wir wieder nach Jerusalem zurückziehen werden und so ist es. Wir haben sogar wieder eine ganze Stadtmauer, die uns vor Feinden schützt! Gott lässt uns nicht im Stich, obwohl wir nicht auf ihn gehört haben. Er ist treu und liebt uns. Wenn das mal nicht Grund zum Freuen und feiern ist! Oh ja! Das haben wir dann gemacht: Ein riesengroßes Freudenfest gefeiert mit leckerem Essen. Und wisst ihr was? Es ging noch weiter. Wir haben weiterhin in Gottes Wort, in seinem Gesetz gelesen, weil wir darin ja Gottes Willen erkennen. So haben wir herausgefunden, dass unser Volk jahrhundertelang nicht mehr das Laubhüttenfest gefeiert hat. Und jetzt endlich haben wir es wieder gemacht. Eine ganze Woche lang haben wir durchgefeiert. Wir haben Gott gefeiert und uns an seine Treue erinnert. Wir haben jeden Tag in seinem Wort gelesen und uns riesig gefreut! Wisst ihr, was ziemlich cool ist? Ich habe gehört, dass auch ihr heute in Gottes Wort lesen könnt. Wie sagt ihr doch gleich zu Gottes Wort? (Antwort der Kinder abwarten: Bibel) Ich wünsche euch, dass ihr dabei genauso große Freude erfahrt, wie ich und mein Volk. Wenn das mal nicht Grund zum Feiern ist. Lasst uns dieses Freudenfest heute für Gott feiern!

Doppelpunkt

Jetzt haben wir viel von dem Fest gehört, was die Israeliten damals gefeiert haben. Aber jetzt seid ihr dran. Erzählt von den Festen, die ihr feiert.

  • Wann hast du zuletzt ein Fest gefeiert?
  • Was für ein Fest war das? Warum hast du gefeiert?
  • Was machst du, wenn du dich so richtig freust?
  • Warum hat das Volk Israel ein Fest gefeiert?
  • Warum hat das Volk Israel in Gottes Wort gelesen?

Überleitung zum Merkvers
Durch Gottes Wort hat das Volk Israel Gottes Willen erkannt. Auch heute noch spricht Gott durch die Bibel zu uns. Es ist immer wieder eine spannende Entdeckungstour, zu schauen was Gott uns so alles durch die Bibel sagt. Es lohnt sich, darin zu lesen! So lesen wir zum Beispiel, dass Gott uns liebt und dass er treu zu uns hält. Darüber kann ich mich einfach nur freuen. Damit wir das nie mehr vergessen, schlagen wir alle mal Nehemia 8,10 auf. Der Vers wird als Ganzes gelesen (nicht nur den Teil, der oben als Merkvers vorgesehen ist).
Der Vers wird nun mit Bewegungen gelernt. Anfangs macht ein Mitarbeiter die Bewegungen vor und sagt den Vers parallel dazu auf. Die Kinder steigen mit ein. Dann macht der Mitarbeiter nur noch die Bewegungen vor und die Kinder sprechen dazu. Später kann variiert werden, z. B. sagen erst die Jungs den Vers auf, dann die Mädchen, mal ganz laut mit weit ausholenden Bewegungen, dann ganz leise mit kleinen Bewegungen usw.
Zum Schluss wird Gott in einer Gebetsgemeinschaft für die Freude in unserem Leben gedankt werden. Hierzu können sich alle an den Händen fassen und es wird reihum gebetet. Ist eine Person fertig, drückt sie die Hand des Nachbarn. Dieser ist dann an der Reihe. Möchte jemand nicht laut beten, kann er einfach die Hand des Nachbarn drücken.

Schlusspunkt

Die Kinder sollen erneut daran erinnert werden, dass Gott sich wünscht, dass wir uns freuen. Das Fest braucht auch nicht mit der Jungscharstunde zu enden, sondern den Kindern soll Mut gemacht werden, dass sie sich auch daheim weiterfreuen und Gott feiern. Als Erinnerung kann jeder den ausgedruckten Merkvers auf einen gebastelten Partyhut kleben und als Andenken mit nach Hause nehmen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach Spitze
Nr. 38 Alles, was ich hab
Nr. 113 Ich bin so kribbel-krabbel-fröhlich
Nr. 146 Wir singen für unseren Gott

Aus: Kinder feiern Jesus
Nr. 2 Hier bei uns
Nr. 10 1,2,3 hier geht es rund
Nr. 31 Hast du heute schon danke gesagt

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Nehemia aus JUMAT 1/16. Sie beginnt damit, dass Nehemia die Nachricht von der zerstörten Mauer in Jerusalem erwähnt. Die Einheiten begleiten ihn auf seinen Weg nach Jerusalem und beim Mauerbau und enden mit einem Fest zum Abschluss des Mauerbaus.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält diese Themenreihe noch eine Aktion zum Mauerbau, die sich über mehrere Gruppenstunden einbinden lässt.

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