Erfolg. Und nun?

1. Erklärungen zum Text

V.1-5: David wird König von ganz Israel David wird zum König über ganz Israel gesalbt (V.1-3). Bisher hatte David nur über den Stamm Juda regiert. Über die restlichen Stämme Israels herrschte Isch-Boschet, der Sohn Sauls (2. Sam 2). Nachdem Isch-Boschet ermordet wurde (2. Sam 4), erkennen nun auch die übrigen Stämme Israels David als ihren König an.

V. 6-12: Die Eroberung Jerusalems Davids Aufstieg erreicht den Höhepunkt: Er erobert Jerusalem von den Jebusitern und vollendet somit seine Königsherrschaft. Die Jebusiter waren ein kanaanäischer Stamm, der bei der Landnahme durch die Israeliten bekämpft wurde. Bisher war es den Israeliten nicht gelungen die Jebusiter zu vertreiben, die sich in Jerusalem erfolgreich gegen sie behaupten konnten (Jos 15,63; Ri 1,21). Dies hing vor allem auch mit der Lage Jerusalems zusammen: Steile Täler umgeben die Stadt, die auf einem Hügelzug gelegen ist. Eine Einnahme erschien nahezu unmöglich. In diesem Zusammenhang ist auch das Sprichwort von den „Blinden und Lahmen“ (V.6) zu verstehen. Man war sich sicher: Selbst Blinde und Lahme würden zur Verteidigung der Stadt genügen.

Wie die Eroberung dennoch gelingen konnte, wird in Vers 8 angedeutet: Man gelangte durch den „Zinnor“ in die Stadt und überrumpelte die Jebusiter. Beim „Zinnor“ handelt es sich um einen Schacht aus dem Wasserversorgungssystem Alt-Jerusalems. Noch heute lässt sich dieses Tunnelsystem, der sogenannte „Hiskia Tunnel“, besichtigen.

In Vers 8 wird außerdem dem Sprichwort von den „Lahmen und Blinden“ weiter nachgegangen. Es ist dabei allerdings für den heutigen Leser schwer nachvollziehbar, auf welche Situation sich dieses bezieht und welches „Haus“ letztlich gemeint sein soll. Es kann sein, dass hier auf den Tempel Bezug genommen wird, denn Blinde und Lahme wurden nicht zum Priesterdienst zugelassen.

Nach der Eroberung baut David die Stadt aus (V.9.11). Bei „Millo“ (V.9) handelt es sich um Terassenbauten, die sich am Abhang der Stadt befanden. Für den Bau seines Palastes lässt David Fachleute aus Tyrus, einer der führenden Hafenstädte der damaligen Zeit, kommen. Er baut nach internationalem Standard, vergleichbar mit den Größten der altorientalischen Geschichte.

Besonders zentral sind die Verse 10 und 12: Hier wird Davids Erfolg theologisch gedeutet. Vom Anfang seiner Aufstiegsgeschichte an ist Davids Erfolg als ein Zeichen dafür zu verstehen, dass Gott mit ihm ist (vgl. etwa 1. Sam 18,14). Seine Königsherrschaft hat für Gott ein klares Ziel: das Heil Israels.

V.13-16: Davids Söhne Die Liste von Davids Söhnen wird fortgeschrieben (vgl. 3,2 ff.). Von ihnen wird im weiteren Verlauf der Geschichte nur Salomo eine zentrale Rolle spielen.

2. Bedeutung für heute

Der Text enthält viele Elemente, die uns heute zunächst eher fremd sind: Königsherrschaft, Eroberungen und Kämpfe gegen fremde Völker sind nicht Teil unserer heutigen Lebenswirklichkeit. Dennoch kann der Text auch heute Bedeutung entfalten, und zwar beim Thema „Erfolg“. Der Text ist nämlich letztlich eine reine Erfolgsgeschichte: Davids Weg wird in seinem Handeln sichtbar von Gott gesegnet. Er wird König über ganz Israel und es gelingt ihm das scheinbar Unmögliche, was noch kein Israelit vor ihm geschafft hat: Er nimmt Jerusalem ein.

Vers 12 ist dabei gewissermaßen als Schlüsselsatz des Textes zu verstehen. Hier wird Davids Erfolg gedeutet und es wird klar: Sein Erfolg ist von Gott geschenkt und hat ein Ziel. David hat nicht deshalb Erfolg, damit es allein ihm gut geht, sondern vor allem deshalb, weil Gott durch ihn sein Volk segnen will.

Beim Betrachten dieser Deutung kann sich auch uns heute die Frage stellen, wie wir selbst eigentlich unsere Erfolge deuten und mit ihnen umgehen:

Verstehen wir unsere Erfolge als Geschenk Gottes?

Natürlich haben unsere Erfolge (fast) immer auch mit unserer Arbeit daran zu tun. „Von nix kommt nix“, heißt es nicht umsonst. Leicht kann man dabei aber aus den Augen verlieren, dass uns unser Leben, inklusive unserer Kräfte, unserer Zeit und unseren Fähigkeiten, von Gott gegeben ist.

Was machen wir mit unseren Erfolgen und dem Guten, das wir empfangen?

Ich mache die Erfahrung, dass ich hier häufig stehen bleibe. Ich erfreue mich an dem Guten, das ich von Gott bekomme. Ich bin dankbar dafür – und fertig. Der Text fordert aber heraus, hier weiterzugehen und unsere Erfolge als eine von Gott gegebene Möglichkeit zu sehen, durch die er auch andere Menschen segnen möchte. Gott beschenkt und segnet uns und wir dürfen weiterschenken und so selbst zum Segen werden.

3. Methodik für die Gruppe

Möglichkeiten zum Einstieg

„Das schaffst du nie“-Challenge

Lasst die Teilnehmenden – in Anlehnung an die scheinbar unmöglich einzunehmende Stadt Jerusalem – beim Ankommen eine „Das schaffst du nie“-Challenge bewältigen. Wer es schafft, bekommt ein Freigetränk, eine Süßigkeit o. Ä.

Eine mögliche Challenge könnte sein: Schlage einen der Mitarbeitenden in einem „Minute to win it“-Battle (https://www.youtube.com/watch?v=qebYuCt5zJg). Zahlreiche Ideen dazu findet ihr bei YouTube, wenn ihr nach „Minute to win it“ sucht.

Musikvideo

Schaut das Musikvideo: „Erfolg ist kein Glück“ von Kontra K (https://www.youtube.com/watch?v=Acgy-3d4P6o). Druckt für die Teilnehmenden den Liedtext aus und kommt zum Thema Erfolg ins Gespräch (https://www.songtexte.com/songtext/kontra-k/erfolg-ist-kein-gluck-33746cd5.html). Lasst die Teilnehmenden dazu zunächst für sich Fragen an Kontra K formulieren und besprecht diese dann gemeinsam. So kann ein fiktiver Dialog mit Kontra K entstehen.

Impulskarten

Verteilt verschiedene Bilder (Fotos, Postkarten, …) im Raum. Lasst die Teilnehmenden ein Bild auswählen, das ihrer Meinung nach am besten zum Thema Erfolg passt. Kommt über die Frage ins Gespräch, was Erfolg für sie bedeutet.

Arbeit mit dem Text – Was können wir aus dem Text zum Thema lernen?

Fragen klären

Lasst die Teilnehmenden den Text zunächst für sich allein lesen. Dabei sollen sie Fragezeichen an die Stellen setzen, die ihnen unklar sind. Gebt ihnen dabei gern auch verschiedene Bibel-Übersetzungen an die Hand, das kann beim späteren Gespräch in der Kleingruppe eine Hilfe sein, um miteinander Fragen zu klären.

Lasst die Teilnehmenden dann in Kleingruppen über ihre Fragen ins Gespräch kommen und versuchen, gemeinsam Fragen zu klären. Das Internet zu benutzen, ist dabei erlaubt. Schaut, ob nach einiger Zeit noch Fragen offen sind und gebt ggf. selbst Antworten und Hintergrundinformationen (s.o.).

Zeigt ggf. ein kurzes Video zum „Hiskia-Tunnel“, um den Hergang der Eroberung zu verdeutlichen. Findet ihr bei YouTube.

Vertiefung

Kleingruppen

Lasst die Kleingruppen nun über diese Fragen ins Gespräch kommen:

  • Wie sieht Davids Erfolg in diesem Textausschnitt aus?
  • Wie wird Davids Erfolg in dem Text bewertet? Worum geht es dabei?
  • Wie unterscheidet sich diese Bewertung von anderen Bewertungen, denen wir heute begegnen?
  • Was würde sich verändern, wenn wir unsere Erfolge ähnlich bewerten würden wie Davids Erfolg bewertet wird?
  • Was könnte das praktisch bedeuten? Für unser Leben? Für andere Leute in unserem Umfeld? Für unsere Gemeinde?

Plenum und Impuls

Sammelt die wichtigsten Ergebnisse aus den Kleingruppen im Plenum und gebt ggf. einen kurzen Impuls mit den folgenden inhaltlichen Schwerpunkten:

  • Erfolge sind ein Geschenk Gottes.
  • Gott schenkt, wir dürfen weiterschenken.

Praktisch werden

Erfolgstabelle

Lasst in Einzelarbeit Tabellen ausfüllen, die ihr vorher vorbereitet habt.

Erste Spalte: Wo erlebe ich Erfolge? Wo erfahre ich Segen in meinem Leben?

Zweite Spalte: Wie kann ich damit konkret zum Segen für andere werden?

Lass eure Teilnehmenden danach in Kleingruppen über die Ergebnisse ins Gespräch kommen und ggf. gemeinsam weitere Ideen entwickeln. Lasst sie sich eine Sache vornehmen, die sie bis zur nächsten Woche konkret angehen wollen. Kommt dann noch einmal über die Erfahrungen ins Gespräch.

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