GAME OVER! / Ist die Welt noch zu retten?

1. Vorbemerkungen

Katastrophen, Leid und unfassbare Taten bestimmen tagtäglich das Weltgeschehen. Am liebsten wollen wir das nicht mitbekommen, ausblenden und verdrängen. Abschalten. Leid und Gott ist eine unendliche Geschichte, die auch dieser Stundenentwurf nicht klären wird. Aber nur wenn wir uns dem Unfassbaren stellen, Gott vertrauen und sein Versprechen ernst nehmen, dass er immer bei uns sein wird, bekommen wir die Kraft, die Welt umzugestalten und keine Angst mehr vor der Zukunft zu haben. Es geht ums nicht aufgeben, hoffen, neuen Mut schöpfen und nach vorne gehen. Mit Jesus Christus mutig voran!

2. Zielgedanke

Die Teens bekommen einen Rahmen, um sich über Weltgeschehen, Meinungen und Ängste auszutauschen. Dazu die Ermutigung, sich nicht mit dem Erlebten zufriedenzugeben, sondern aktiv und hoffnungsvoll die Welt zu gestalten.

3. Einführung inkl. Exegese

Für den Stundenentwurf habe ich Psalm 13 als zentrale Bibelstelle ausgesucht. Geschrieben worden sind Psalmen in allen Lebensumständen, besonders aber in Not und Leid. Die Psalmen dienten später in erster Linie der jüdischen Gemeinde als Gebets- und Gesangbuch; Gläubigen, denen Leid widerfuhr, gingen zum Tempel und konnten ihre Klagen in Form eines Psalms vor Gott bringen.

Der hebräische Titel versteht das Buch der Psalter als Gotteslob, obwohl in den Psalmen Klage und Bitte überwiegen. Das entspricht der Bewegung von der Klage zum Lob, die sich in der Gattung der Klagelieder und in der Abfolge der Psalmen beobachten lässt. Psalm 13 ist ein Paradebeispiel dafür.

Die einzelnen Psalmen des Psalters haben ihre eigene Entstehungsgeschichte. Grundfassungen einzelner Psalmen – vor allem der Königspsalmen, wie die von König David – sind wahrscheinlich vor dem Babylonischen Exil in der israelitischen Königszeit entstanden. Die meisten Psalmen stammen jedoch aus der Zeit nach dem Exil, also frühestens aus dem späten 6. Jahrhundert v. Chr.

Der Psalm beginnt mit der Klage, dem Fragen nach dem Eingreifen Gottes. Es ist der Blick in die jetzige Situation. Danach lesen wir vom Flehen zu Gott. Das Flehen hat viel mit Geduld und Ausdauer zu tun. Was wir lesen, ist ein Auszug aus Tagen, Wochen und Monaten.

Das ist Flehen, immer wieder neu zu Gott kommen, mit derselben Sache. Doch am Ende geht es ums Vertrauen. Es ist eine Entscheidung, die David trifft – für Gott. Es ist daher nicht sein Job, sich Sorgen zu machen, das ist Gottes Aufgabe

4. Einstieg

Dekoriere den Raum mit Schlagzeilen und Pressefotos aus Krisenregionen. Lass, wenn du einen Beamer hast, Nachrichtenvideos laufen. Die Teens kommen an und bekommen direkt das Gefühl, dass heute etwas anders ist als sonst. Starte den Jugendkreis ohne Lobpreis oder Gebet am Anfang. Erzähle kurz, worum es geht. Lest gemeinsam Psalm 13, z. B. aus der BasisBibel. Sammelt anschließend „Warum-Fragen“ an Gott. Ihr könnt solche Fragen auf Papierbögen sammeln, die ihr vorher im Raum aufgehängt habt. Schreibe in die Mitte „Warum“.

In einer zweiten Runde können die Teens aufschreiben, was ihnen zurzeit Angst macht. Das kann Weltgeschehen genauso wie persönliches Erleben beinhalten. Nehmt euch dafür ausreichend Zeit und sammelt die Aussagen der Teens wieder auf großen Papierbögen oder Moderationskarten.

5. Hauptteil

Im Hauptteil dreht sich alles um den Dreiklang eines Psalms. Dazu gibt es für jede Phase verschiedene Stationen. Die Stationen sollten vorher alle aufgebaut sein und je nachdem, in welcher Phase man sich befindet, freigegeben werden.

Phase 1: Klagen

Klagemauer:

Baut eine Klagemauer aus Steinen, stellt Teelichter und Kerzen bereit und gebt die Möglichkeit, dass die Teens ihre Anliegen aufschreiben, malen und ansprechen können. Dort können die Teens ihre Klagen und schweren Gedanken in Worte fassen, aufschreiben und anonym zwischen die Steine stecken. Am Ende werden die Klagen ungelesen verbrannt.

Schlagzeile:

Bei einer weiteren Station gibt es eine Weltkarte mit Pinnnadeln. Dazu ausgedruckte Schlagzeilen, was in Ländern dieser Welt für Katastrophen herrschen. Die Teens können ein Land klagend zu Gott bringen und anschließend eine Pinnnadel an die entsprechende Stelle drücken. Alternativ funktioniert das auch mit Klebepunkten.

Klagepsalm:

An einer dritten Station liegen Bibelstellen mit Klagepsalmen und Bibeln aus. Des Weiteren können die Teens auch eigene Klagepsalmen schreiben und wenn sie möchten, den anderen diese auch zum Lesen geben. Bibelstellen sind z. B. Psalm 77; Psalm 13; Psalm 3.

Phase 2: Bitten und Flehen

Schlagzeile 2:

Es wird für die einzelnen Länder gebetet und deren Anliegen aus den Schlagzeilen vor Gott gebracht. Es besteht auch die Möglichkeit, für die Anliegen der Teens zu beten, die ihre Ängste und „Warum-Fragen“ am Anfang auf die Flipchart geschrieben haben.

Gitterstäbe:

Dann gibt es eine Station, die durch einen aufgeschnittenen Pappkarton mit Gitterstäben wie eine Gefängniszelle aussehen soll. Hier wird für Menschen auf der Flucht vor Verfolgung wegen ihres Glaubens gebetet.

Prayer-Chair:

Dazu gibt es einen sogenannten „Prayer-Chair“, auf den sich Teens setzen können, die Gebet und Segen erfahren wollen. Diese Option bietet sich für Gruppen an, die schon länger gemeinsam unterwegs sind und in denen es okay ist, füreinander zu beten.

Phase 3: Hoffen und Handeln

In der abschließenden Phase steht Lobpreis im Mittelpunkt. Wie in Psalm 13 soll Gott die Ehre gegeben werden durch Gebete, Musik und Lobpreis. Lest gemeinsam, wie Gottes Handeln in der Welt sichtbar sein wird. Offenbarung 21,1-7. Dazu eigenen sich gut Bilder, die der Manga Zeichner „Siku“ in seiner Manga-Bibel gezeichnet hat. Schließe mit einem kurzen Impuls.

Paulus sagt im Philipperbrief:

„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Fehlen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“

Beten ist gut, auch vor Gott auf den Knien zu liegen und ihn um Veränderung anzuflehen, ist richtig!

Aber bei all unserem Beten, Klagen, Flehen dürfen wir nicht vergessen, ihm zu vertrauen. Das kann bedeuten: Danke zu sagen, zu singen, ihn zu loben, obwohl wir noch keine Antwort haben. Manchmal ändern sich die Rahmenbedingungen nicht, aber wir entscheiden uns anders, wir halten nicht mehr am Diesseitigen fest, sondern blicken auf das, was kommen wird.

Oft wird Gottes Weg mit uns und sein Handeln erst im Zurückblicken sichtbar. Denn das, was wir gerade empfinden, was wir gerade erleben, ist nicht die alleinige Wirklichkeit. Gott kann viel mehr, als wir uns vorstellen können.

6. Abschluss

Überlegt euch eine gemeinsame Aktion, die ihr als Teenkreis für euren Stadtteil machen wollt und so Hoffnung weitergeben könnt. Plant diese Aktion in den nächsten Wochen. Gute Ideen findest du z. B. bei http://www.jumpers-netz.de

Bildet Gebetspatenschaften untereinander, um für einzelne Länder, die während eures Abends genannt worden sind, zu beten.

Biete Gebet und Gespräche für Teens an, die in einer akuten Krise stecken, zweifeln und ihre berechtigten Anfragen haben.

In meiner wilden Jugend war ein ziemlich angesagter Aufkleber der „Jesus Freaks“ im Umlauf: „Alles geht in Arsch – Jesus bleibt!“ Wir waren jung und standen drauf: provokant, cool und aussagekräftig. Bei den vielen aktuellen Ereignissen hat man manchmal das Gefühl, die Welt steht wirklich Kopf und bricht in sich zusammen. Es geht wirklich alles kaputt und den Bach runter. Sind wir eigentlich überhaupt irgendwo noch sicher? Doch eines kannst du dir sicher sein! Jesus bleibt! Wo hängt deine Welt an einem seidenen Faden? Es gibt Lebenssituationen, in denen man strauchelt! Dennoch darfst du wissen, dass du nie tiefer fällst als in Gottes Hand! Das bleibt! Wo hängen die Teens an einem seidenen Faden und drohen abzustürzen? Greife mit den Teens die nicht unbedingt leichten Themen der aktuellen TEC: auf und sorge für ein vertrauensvolles und seelsorgerliches Verhältnis, um echter Ansprechpartner und Gegenüber zu sein. Denn eins ist klar: Egal wie es deinen Teens geht: Jesus bleibt! Hängt Jesus auch an einem seidenen Faden? Jesus hing leider nie nur an einem seidenen Faden. Die großen Nägel, die seinen Körper durchbohrten, waren wohl deutlich schmerzvoller. Doch Jesus hängt zum Glück nicht mehr am Kreuz. Jesus lebt und bleibt!

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