Detektive auf den Spuren von Herrn J.

In den Detektivbüros in Bethlehem, Jerusalem und Kapernaum geht es rund! Junge Detektive von 8 bis 12 Jahren untersuchen in 15 spannenden Fällen rund um Jesus Tatorte, Schriftstücke, befragen Zeugen und begeben sich vielfältig auf Spurensuche.
Es ist wichtig, dass die Detektive dabei alle ihre Sinne nutzen und im Team zusammenarbeiten. Jedes Kind ist mit seinen Begabungen wichtig. Auf diese Weise tauchen sie gemeinsam interaktiv in Geschichten und Berichte des Neuen Testaments ein. Den Kindern werden so Zusammenhänge nicht nur theoretisch klar – da sie die Aussagen selbst erarbeiten, können sie sich leichter merken, was sie über Jesus erfahren. Auch die Spiel-, Bastel- und Backideen helfen, dass Gedanken und Erlebtes nicht vergessen werden.

Die 15 praxiserprobten Fälle eignen sich für Jungschar, Kinderbibeltage, Freizeiten, Projekttage, Schul-AGs u. v. m.
Sie können fortlaufend oder einzeln gelöst werden.
Ein Fall dauert ca. 90 Minuten.
Je nach Auswahl der Spiel-, Bastel- und Backideen kann die Zeit verlängert oder gekürzt werden.
Es ist kein Vorwissen der Detektive nötig. Kinder mit und ohne christliche Prägung können die Fälle lösen.
Die Umsetzung ist bereits mit 1-2 Mitarbeitenden möglich.
Es stehen PDF-Vorlagen zum Download zur Verfügung, die an die eigenen Örtlichkeiten angepasst werden können.
Die Einleitung gibt viele praktische Tipps zur Umsetzung sowie Hinweise für christliche Kindergruppen an der Schule.

Jesus beruft Petrus (Fall 3)

Schwerpunkte

  • Petrus erkennt, dass Jesus kein normaler Mensch ist
  • Petrus vertraut Jesus, weil er eine besondere Erfahrung mit ihm gemacht hat
  • Fehler und Schwächen sind kein Hinderungsgrund für eine Berufung

Besonderheit

Foto-Detektivauftrag im Freien

Situation

Nach einem Misserfolg begegnet Jesus einem frustrierten Petrus. Dieser hat die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Trotzdem müssen die Netze gewaschen werden – welch Frust. Eine ganze Menschenmenge umringt Jesus. So bittet Jesus Petrus, dass dieser ihn ein Stück vom Ufer weg rudert, damit er von dort aus gut hörbar zu den Menschen reden kann. Was Jesus den Menschen gesagt hat, ist nicht bekannt, doch es muss so beeindruckend gewesen sein, dass Petrus ihm volles Vertrauen schenkt. Das wird deutlich, als Jesus ihm – wie als Bezahlung – den Rat gibt, jetzt die Netze auszuwerfen.

Normalerweise wird am See Genezareth in der Nacht gefischt. Die Anweisung von Jesus, am hellen Tag ins Tiefe hinauszufahren, widerspricht den Erfahrungen, die Petrus bisher gemacht hat. Eine häufige Fischart im See Genezareth, die Süßwassersardine, hält sich tagsüber eher in der Uferzone auf.

Doch die Rede Jesu muss sein Herz so berührt haben, dass Petrus trotzdem auf den See hinausfährt. Zu seiner Überraschung fängt er trotz schlechter Voraussetzung so viele Fische wie noch nie in seinem Leben. Als Petrus die Menge der Fische sieht, erkennt er, dass er in Jesus Gott begegnet und fällt vor ihm auf die Knie. Ihm wird bewusst, dass er zu gering für Gott ist und all seine Fehler fallen ihm ein. Jesus lässt sich davon nicht beirren, sondern er beruft Petrus in die Nachfolge. Petrus vertraut Jesus und folgt ihm.

Erlebniswelt der Kinder

Überall gibt es Leistungsdruck und gerade Kinder in der Schule bekommen das zu spüren: Unser „Fangnetz“ muss immer voll sein = wir müssen immer erfolgreich sein. Bei Jesus ist das anders, weil er uns so annimmt, wie wir sind. Wir brauchen keine besonderen Fähigkeiten und Erfolge, keine vollen Netze, damit er etwas mit uns anfangen kann. Einzig unser Vertrauen ihm gegenüber ist wichtig. Das ist eine Botschaft, die Petrus erstaunt hat und die für die Kinder heute sehr wichtig ist.

Einstieg

Montagsmaler zum Thema

Material: Tafel/Plakate, Kreide/Eddings
Begriffe: Fischer, Fische (Hai, Aal, Forelle o. Ä.), Netz, Boot, See, Menschenmenge, Gummistiefel, Wurm, Fluss, Muschel, Krebs, Seepferd, Wal, Delfin, Qualle usw.

Es werden Gruppen gebildet. Aus jeder Gruppe wird ein Zeichner gewählt, der nun versuchen muss, die Begriffe so aufzumalen, dass die Gruppe sie erraten kann. Welche Gruppe errät innerhalb einer bestimmten Zeit die meisten Begriffe?

Ja-Nein-Stuhl zu Fischer und Fischen

Material: Stuhl mit Aufschrift „Ja“, Stuhl mit Aufschrift „Nein“

Die Kinder müssen nun entscheiden, ob die Aussage richtig oder falsch ist. Dazu stellen sie sich in zwei Gruppen hintereinander auf. Die beiden vordersten Kinder spielen jeweils gegeneinander. Vor ihnen stehen die beiden Stühle. Wer sich nach dem Nennen der Aussage zuerst für die richtige Antwort entschieden hat und auf dem richtigen Stuhl sitzt, hat gewonnen. Die Gruppe bekommt einen Punkt.

  • Fische verhalten sich alle gleich. (nein)
  • Fische fängt man am einfachsten, wenn sie im Tiefen sind. (nein)
  • Süßwassersardinen fängt man am einfachsten in der Nähe des Ufers. (ja)
  • Süßwassersardinen fängt man am einfachsten am Mittag. (nein)
  • Wenn Popstars kommen, laufen oft viele Menschen zusammen. (ja)
  • Bei großen Menschenansammlungen kann man leicht erdrückt werden. (ja)

Plakat 1

Stellt euch vor, ein Popstar würde nach … (Stadt der Detektivgruppe) kommen mit dem Ziel, sich hier jemanden auszusuchen, der mit ihm in Zukunft durch die Welt reist und ihn unterstützt. Welche Voraussetzungen müsste so ein Assistent wohl mitbringen? Die Kinder sammeln Ideen auf einem Plakat, zum Beispiel musikalisch sein, gut aussehen, gut schreiben und organisieren können, gute Zeugnisse haben usw.

Plakat 2

Stellt euch vor, Jesus wäre da und würde nach Assistenten suchen. Was müssten diese wohl können? Die Kinder überlegen gemeinsam, was sie für Fähigkeiten brauchen könnten (gut zu Fuß sein, die Bibel kennen, freundlich sein …).

Wichtig: Beide Plakate sollten zunächst nicht kommentiert werden.

Aktion

Vorbereitung

Fotos von den verschiedenen Verstecken machen. Die Bilder müssen nicht auf Fotopapier ausgedruckt werden, es reicht normales Papier. Sollten ältere Fotos vorhanden sein, kann man sie auch verwenden, die Detektive dürfen ruhig beim Suchen nachdenken …

TIPP Ein paar Tage vorher alle Stellen im Gebäude oder Gelände fotografieren, an denen Hinweise und Sachen so versteckt werden können, dass es andere nicht gleich sehen. Nach Möglichkeit ein großes Gelände mit vielen Versteckmöglichkeiten fotografieren, sodass man beim Verstecken flexibel ist. Man kann aber auch Makrofotos machen, also starke Vergrößerungen, die die Suche kniffliger machen.

TIPP Man legt die Spur rückwärts, d. h. man versteckt zuerst die Belohnung, markiert die Stelle auf einem Foto und versteckt dieses Foto zusammen mit einem Hinweis an einer anderen Stelle. Diese Stelle wiederum wird auf einem anderen Foto vermerkt usw.

  • Lösungscode überlegen (z. B. 1=A, 2=B), Anleitung siehe Detektivspiele.
  • Lösungscode stark vergrößert in ein Fenster kleben, sodass er gut von außen sichtbar ist.
  • Text mit Hinweis für das nächste Versteck in Geheimschrift schreiben, die mit Hilfe des Codes lösbar ist.
  • Spur legen und dabei die einzelnen Hinweise auseinanderschneiden. Auf den Fotos jeweils ein Kreuz machen, wo der nächste Hinweis ist. Die Hinweise zusammen mit den Fotos verstecken (siehe oben). Eventuell einen Text auf ein Diktiergerät sprechen (siehe unten).

Material allgemein
Code im Fenster

Material pro Gruppe

  • Fernglas
  • Netz (man kann auch ein Netz vom Aquarium nehmen) oder Boje mit Namensbezeichnung Zebedäus
  • Belohnung
  • Detektivhinweise
  • Geheimschrift
  • Stift
  • Fotos von den Verstecken
  • für jüngere Kinder: Schirmkappen, Zeitungen und Tesafilm für die Verkleidung unterwegs

TIPP Pro Gruppe eine eigene Spur legen, der Lösungscode im Fenster kann aber der gleiche sein.
TIPP Weitere Hinweise für die Ausführung der Spurensuche.

Detektivauftrag für das Detektivbüro in Kapernaum

„Hallo, ich bin vom Ordnungsamt. Meine Mitarbeiter haben am See Fischernetze und viele Fische gefunden. Von den Fischern fehlt jede Spur. Wir sind gerade etwas überlastet, deshalb brauchen wir eure Hilfe. Ein Mitarbeiter hat ein paar Spuren gefunden, die er euch zur Verfügung stellt. Ihr müsst sie sichten.“

Eure Aufgabe ist es nun herauszufinden:

  • Wer waren die Fischer?
  • Warum haben sie ihre Netze zurückgelassen?
  • Wo sind sie jetzt?“

Detektivhinweise

Start: Jede Gruppe bekommt ein unterschiedliches Foto mit Kennzeichnung, wo der nächste Hinweis versteckt ist. Die Reihenfolge der Hinweise kann an das Gelände angepasst werden. Notiz 1 und 2 sollten logischerweise nicht vertauscht werden …

1.Hinweis: Hier in der Nähe findet ihr einen Gegenstand, z. B. eine Boje oder ein Fischernetz, den Fischer brauchen. Findet heraus, wem er gehört!
a) Zebedäus – Geht zu …
b) Paulus – Geht zu …
c) Josef – Geht zu…

2. Hinweis: Sucht nach einem Fernglas.

3. Hinweis: Diesen finden die Detektive beim Fernglas, zusammen mit dem Geheimtext.
Im Fenster des nächsten Hauses findet ihr den Code für euren Geheimtext, der euch verrät, wo es weitergeht. (z. B. „Sucht unter der Bank!“ – wie man einen Geheimcode erstellt, siehe Detektivspiele)

4. Hinweis: Notizzettel des Vertreters des Ordnungsamts als Text oder auf einem Diktiergerät zusammen mit Foto, wo der nächste Hinweis versteckt ist.

Notiz von einem Vertreter des Ordnungsamts
Habe hier Männer belauscht! Sie schwärmten von einem besonderen Fischfang!
Person 1: Weißt du noch vor ein paar Tagen, wie Jesus zu uns an den See kam, als wir die Netze flickten?
Person 2: Ja, Johannes, zuerst dachte ich mir nichts dabei, als Jesus mich bat, mit dem Boot etwas auf den See hinauszufahren. Da waren so viele Menschen, die ihn hören wollten. Die Gefahr war groß, dass die Menge ihn aus Versehen in den See schubst. Der hat geredet, dass es einem zu Herzen ging. Als er fertig mit Reden war, sagte er, ich solle die Netze ins tiefe Wasser auswerfen. Zuerst wollte ich nicht. Wir hatten zur besten Fangzeit – der Nacht – nichts gefangen, da würden wir jetzt erst recht nichts fangen. Doch nach allem, was ich von Jesus gehört hatte, war ich bereit, mich lächerlich zu machen und hinauszufahren.
Person 1: Ja, Simon-Petrus, ich und Jakobus waren auch überrascht von der Aufforderung. Gut, dass du gehorcht hast. So viele Fische haben wir noch nie gefangen!

Fragen

1. Wer sind Person 1 und 2?
Person 1: Johannes
Person 2: Simon-Petrus

2. Mit wem sind die beiden unterwegs?
Person 1: Jesus
Person 2: lakobus“

5a. Hinweis

Hinweis für jüngere Kinder
Die Verdächtigen haben Verdacht geschöpft. Das nächste Mal müsst ihr euch tarnen. Hier in der Nähe findet ihr Schirmmützen und Zeitungen. Tarnt euch, damit man euch nicht erkennt! Ebenso findet ihr ein Foto, wo ihr den nächsten Hinweis entdecken könnt.

5b. Hinweis

Zweiter Notizzettel des Vertreters des Ordnungsamtes (als Text oder Diktiergerät)
Notiz von einem Vertreter des Ordnungsamts
Habe hier wieder die Männer belauscht!
Person 1: Es war wirklich unglaublich! Nach dem Tipp von Jesus haben wir so viele Fische gefangen. Die Netze wären fast zerrissen!
Person 2: Ach, Johannes, trotzdem war es der Schock meines Lebens. Wer so etwas weiß, der muss mit unserem Gott in Verbindung stehen. Ich habe gleich gedacht: Wer bin ich, dass ich mit so einem zu tun haben soll. Ich erinnerte mich plötzlich all meiner Fehler und schämte mich dafür. Dabei hatte ich den Eindruck, ich könnte meine Schuld nicht vor Jesus verbergen. Ich fiel vor Jesus auf den Boden und sagte: „Geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch, Herr.“
Person 1: Aber Jesus ließ sich von deiner Angst nicht beeindrucken, Simon-Petrus. Im Gegenteil. Er sagte: „Hab keine Angst! Von nun an wirst du Menschen fangen!“
Person 2: Zuerst konnte ich mir darunter nichts vorstellen, Johannes. Aber ich wusste, dass ich mit diesem Mann mitgehen und es herausfi nden würde. Du und Jakobus, ihr seid ja auch mitgegangen.

Frage

Was hat die Männer überzeugt, mit Jesus mitzugehen? Überlegt euch die richtige Antwort und geht dann zu dem genannten Ort, dort findet ihr den nächsten Hinweis.
a) Dass er toll reden konnte. Geht zu …
b) Dass er bewies, dass er mehr wusste als normale Menschen. Geht zu …
c) Dass er sie mit Namen kannte. Geht zu …

6.Hinweis

Brief von Petrus an die Detektive

Danke für Eure Fürsorge. Als Dank findet Ihr hier im Umkreis von 5 Metern eine Stärkung. Ihr braucht Euch um uns keine Sorgen machen, es geht uns gut! Petrus

Vertiefung

Lösung des Falls

Wer waren die Fischer?
Antwort: Petrus, Johannes, Jakobus

Warum haben sie die Netze verlassen?
Antwort: weil sie mit Jesus mitgegangen sind

Wo sind sie jetzt?
Antwort: bei Jesus

Eventuell kann man den Hergang der Geschichte im Zusammenhang erzählen (und darauf hinweisen, dass Kinder nicht mit jedem mitgehen dürfen).

Die Plakate vom Einstieg werden betrachtet.

Gespräch

  • Was für Voraussetzungen brachte Petrus mit, dass Jesus ihn beauftragt hat, mit ihm zu reisen? (keine)
  • War klar, dass er sich in der Bibel gut auskennt? (nein, Petrus war kein Theologe oder Schriftgelehrter, er war Fischer)
  • Hatte Petrus gute Zeugnisse? (war unwichtig, danach wurde nicht gefragt!)
  • War Petrus besonders nett und höflich? (nein, er sagte etwas grob: „Geh weg …!“)
  • Hatte Petrus keine Fehler? (doch, er sagte selbst, dass er sündig sei)
  • Welche Voraussetzung erfüllte Petrus? (Petrus hat Jesus vertraut. Mehr müssen auch wir nicht tun. Es sind keine besonderen Fähigkeiten notwendig, damit Jesus uns brauchen kann. Es reicht, dass Jesus alles kann. Er kann unseren Mangel an Fähigkeiten und Eigenschaften ausgleichen – wenn wir ihn lassen!)
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Fan und einem Jünger bzw. Nachfolger? (Der Fan lebt sein eigenes Leben und bewundert eine Person nur. Der Nachfolger versucht so zu leben, wie der Mensch, dem er nachfolgt. Ein Fan von Jesus glaubt, dass es Jesus gibt und findet gut, was er getan hat. Es hat aber keine weiteren Konsequenzen. Ein Nachfolger lebt mit Jesus und versucht zu erkennen und zu tun, was Jesus von ihm möchte. Er bittet Jesus um Hilfe und vertraut ihm sein Leben an. Jeder von euch kann ein Nachfolger von Jesus werden.)

Möglicher Imbiss

  • Fischli oder „Würmer“ bzw. Erdnusslocken
  • „Haifischblut“ (roter Saft oder Tee)

Gebet

Lieber Herr Jesus, ich freue mich darüber, dass du jeden brauchen kannst, der dir vertraut. Dir zu vertrauen ist manchmal schwierig, weil wir dich nicht sehen können. Bitte hilf uns doch, dich in unserem Alltag zu erkennen und dir zu vertrauen. Danke, dass du uns nie aufgibst und uns so viel zutraust. Amen

Lied

Sei ein lebend’ger Fisch, schwimme doch gegen den Strom

Bastel- und Spielideen

Fischklammer für wichtige Notizen oder Briefe

Material: Sperrholz, Laubsäge, Wäscheklammer, Farbe, Pinsel, Wasserbecher, Holzkleber
Aus Sperrholz wird ein Fisch ausgesägt, angemalt und auf die Wäscheklammer geklebt.

Spiele

„Fischer, welche Fahne weht heute?“

Auf einer Seite des Raumes steht ein Fischer. Dieser wird von allen Kindern, die auf der anderen Seite des Raumes stehen, gefragt: „Fischer, welche Fahne weht heute?“ Der Fischer antwortet z. B. „Gelb“, rennt auf die Kinder zu und versucht alle Kinder abzuklatschen, die nichts Gelbes an ihrer Kleidung haben. Die Kinder rennen ihrerseits auf die Seite zu, auf der bisher der Fischer gestanden hat. Kinder, die irgendetwas von der gewünschten Farbe an der Kleidung haben, dürfen nicht gefangen werden. Mit den „gefangenen“ Kindern wechselt also der Fischer auf die andere Seite des Raumes und nun fragen die übrigen Kinder wieder: „Fischer, welche Fahne weht heute?“ Der Fischer nennt nun eine andere Farbe und versucht mit Hilfe der „gefangenen“ Kinder die noch „freien“ Kinder, die diese Farbe nicht tragen, abzuklatschen. Das geht so lange, bis nur noch ein Kind nicht gefangen ist. Dieses ist der neue Fischer.

Fischernetz wird geleert

Stühle werden im Kreis gestellt. Es ist ein Stuhl zu wenig. Zettel mit unterschiedlichen Fischnamen werden verteilt, mindestens zwei pro Sorte. In der Mitte steht der Fischer, der einen Platz haben möchte. Er ruft z. B: „Forelle!“ Die Kinder mit den entsprechenden Fischen wechseln (Fischnamen: Forelle, Hecht, Hai, Delfin, Thunfisch usw.)

Pantomime 1

Die Kinder überlegen sich zu zweit eine Szene aus der Geschichte und stellen sie ohne Worte dar. Die anderen müssen raten, welche Szene gemeint ist.

Pantomime 2 oder Montagsmaler (für ältere Kinder)

Begriffe: Stockfisch, Rollmops, Backfisch, Sägefisch, fliegender Fisch, Stichling, Barsch
TIPP Manche Namen sind zusammengesetzte Hauptwörter. Man kann diese Namen auch in zwei Worte teilen und einzeln spielen bzw. raten lassen, z. B. Stock + Fisch usw.

Fische fangen

Alle stehen im Kreis und strecken ihre Hände nach außen. Einer geht im Kreis herum und sagt: „Ich hab gefischt, ich hab gefischt, ich hab die ganze Nacht gefischt und keinen Fisch erwischt.“ Bei „erwischt“ – nicht vorher – ziehen alle Spieler ihre Hände weg. Der Fischer versucht eine Hand zu treffen. Wen er trifft, ist der Fischer / die neue Fischerin.

Menschenfischer (für Gruppen ab 10 Kinder)

Zwei Kinder bilden ein Netz, indem sie sich an den Händen festhalten. Sie versuchen die anderen Kinder auf einem begrenzten Spielfeld zu fangen. Jedes weitere gefangene Kind muss die anderen an der Hand fassen und sich so dem Netz anschließen.

Fischtransport

Material: Trinkhalme, Papierfische

Es werden zwei Mannschaften gebildet. Jedes Kind hat einen Trinkhalm. In jeder Mannschaft versucht ein Spieler den Fisch anzusaugen und seinem Nachbarn zu geben, der seinerseits den Fisch mit dem Halm ansaugt. Welche Mannschaft lässt den Fisch zuerst fallen?

Weitere Spiele
siehe Fall 13

Das Ziel

Starter

Jesus ist tatsächlich Gottes Sohn. Gott holt ihn zu sich ins Himmelreich. Trotzdem ist Jesus nah und nicht fern.

Checker

Jesus nimmt die Jünger in die Verantwortung und verspricht ihnen den Heiligen Geist als Helfer.

Der Text an sich

Der Schreiber der Apostelgeschichte hat auch das Lukasevangelium verfasst. Er richtet beide Berichte an einen Theophilus, von dem nichts weiter bekannt ist. In Lukas 1,4 erfahren wir, was Lukas dazu bewogen hat, seine Ausarbeitungen zu schrei­ben: „So kannst du dich davon überzeugen, wie zuverlässig die Lehre ist, in der du unterrichtet wurdest.“

Seinen zweiten Bericht, die Apostelgeschichte, schließt Lukas überlappend an seinen ersten, das Lukasevangelium, an. In den ersten drei Versen der Apostelgeschichte hält Lukas kurz Rückblick auf das, worüber er bereits im Lukasevangelium ausführlich berichtet hat: über Jesu Leben, Lehren und Taten, Jesu Anweisungen an die Apostel und seine Begegnungen als Auferstandener mit den Jüngern während der 40 Tage seit Ostern.

Ab Vers 4 der Apostelgeschichte gibt Lukas das letzte Gespräch Jesu mit seinen Jüngern wieder. Jesus schärft ihnen ein, Jerusalem nicht zu verlassen und auf den versprochenen Heiligen Geist zu warten. Auch in Lukas 24,49 ist dies bereits erwähnt. Auf die Frage der Jünger (Apg 1,6): „Herr, wirst du …“, antwortet Jesus in Vers 8: „Ihr werdet …“ Jesus nimmt also die Jünger mit hinein in seinen Handlungsplan. Sie sind nicht mehr nur passive Schüler, sondern bekommen nun eine aktive Rolle übertragen. Durch die Kraft des Heiligen Geistes werden sie (und sind wir) Jesu Zeugen. Bekannt ist der sogenannte Missionsbefehl aus Matthäus 28,18-20, ähnlich auch in Markus 16,15 ff.
Die Himmelfahrt selbst wird bereits in Markus 16,19 und Lukas 24,51 erwähnt. Auch Apostelgeschichte 1,9 beschreibt dieses Ereignis, allerdings relativ kurz. Nicht der Abschied, nicht die Himmelfahrt Jesu soll im Zentrum stehen, sondern der Auftrag, den Jesus seinen Jüngern gegeben hat. Zwei Engel holen die Jünger aus ihrer Erstarrung und lenken ihren Blick nach vorne: Jesus wird wiederkommen!

Die Himmelfahrt Jesu fand auf dem Ölberg statt (Apg 1,12), der knapp einen Kilometer von Jerusalem entfernt liegt (Sabbatweg = ca. 900m) und der mehrfach in den Evangelien Erwähnung findet. Vielleicht hielten sie sich dort zu einer Art Picknick auf, denn in Vers 4 ist erwähnt, dass sie gemeinsam gegessen haben.

Während der von Jesus „verordneten“ Wartezeit auf den Heiligen Geist treffen sich die Jünger immer wieder in einem Jerusalemer Haus und stärken sich durchs Beten. Dass es mehr als die 12 Apostel waren, geht aus Apostelgeschichte 1,14.15 hervor.

Die Wolke könnte ein Hinweis auf Gottes unmittelbare Gegenwart sein, wie z. B. die Wolkensäule beim Auszug aus Ägypten in 2. Mose 13,21.

Der Text für mich

Jesus geht. Er ist nicht mehr sichtbar und greifbar. Trotzdem: Jesus ist da! Jeden Tag! Und er hat einen Auftrag für mich. Er nimmt die Jünger, nimmt uns, nimmt mich in die Verantwortung der Mitarbeit (Mt 28,20b). Aber nicht aus unserer Kraft heraus, sondern mit seiner Kraft. Jesus: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.“ – „Es ist gut für euch, wenn ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, kommt der Beistand nicht zu euch.“ – „Wenn er kommt, wird er euch helfen, die ganze Wahrheit zu verstehen“ (Joh 16,7.13).

Noch ein Grund, warum Jesus diese Erde verließ: Er bereitet „im Haus seines Vaters“ Wohnungen für uns vor (Joh 14,2.3). Eine tolle Aussicht!

Und: Jesus haut nicht ab, er macht sich nicht einfach aus dem Staub. Er wird wiederkommen und das, was er begonnen hat und was er durch den Heiligen Geist zusammen mit seinen Nachfolgern (auch uns) über viele Jahrhunderte fortgeführt hat, zu einem guten Ende bringen.

Der Text für dich

Starter

Viel haben die Jünger zusammen mit Jesus erlebt. Sie konnten sich immer auf ihn verlassen – ob es der Sturm auf dem See war, die leeren Netze beim Fischen oder der knurrende Magen nach einer ganz langen Predigt. „Du bist Gottes Sohn“, bekennt Petrus (Mt 16,16). „Dies ist mein lieber Sohn“, hören die Menschen Gottes Stimme nach der Taufe Jesu (Mt 3,17). „Dieser ist Gottes Sohn gewesen“, erkennt ein Hauptmann, als beim Tod Jesu die Erde bebt und die Sonne sich verdunkelt (Mt 27,54). Nun wird Jesus vor den Augen seiner Jünger von einer Wolke in den Himmel aufgenommen. Gott hat seinen Sohn zu sich geholt. Dieser Himmel ist nicht der Himmel mit Sonne, Wolken, Mond und Sternen – engl.: sky. Es ist das Himmelreich, das Reich Gottes – engl.: heaven. Von dort schickt Jesus den Heiligen Geist.

Checker

Seit seiner Auferstehung vor 40 Tagen kommt Jesus immer wieder zu seinen Jüngern, isst und redet mit ihnen. Toll! So könnte es weitergehen. Doch nun geht Jesus und nimmt seine Jünger in die Verantwortung. Sie sollen sein Werk weiterführen: den Menschen erzählen, wie Gott wirklich ist und wie sie zu Gott kommen können. Aus eigener Kraft können die Jünger diesen Auftrag nicht erfüllen.

Deshalb wird er ihnen den Heiligen Geist schicken. Durch ihn werden sie noch viel mehr lernen und verstehen. Er wird ihnen die Kraft für ihre Missionsaufgabe geben. Was für die Jünger damals galt, gilt heute für uns, die wir jetzt seine Nachfolger und Jünger sind.

Und noch was Tolles: Jesus bereitet in seinem Reich Wohnungen für uns vor. Und er wird wiederkommen, wenn alle Menschen von ihm erfahren haben.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Ja-Nein-Stuhl zum Leben von Jesus

Fragen über das Leben Jesu, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können, müssen vorbereitet werden. Es werden mindestens zwei Teams gebildet, die an einer Startlinie hintereinander stehen. Zwei Stühle, die mit „Ja“ bzw. „Nein“ beschriftet sind, stehen einige Meter von den Teams entfernt. Nach dem Stellen der Frage laufen die jeweils Vordersten los und setzen sich auf den ihrer Meinung nach richtigen Stuhl.

Idee 2: Begriffe raten

Es wird „Begriffe erklären“ mit Begriffen aus dem Leben von Jesus gespielt. Dazu muss man Begriffskarten anfertigen. Begriffe könnten zum Beispiel sein: Auferstehung, Heilung, Jerusalem usw.

Außerdem muss man noch Aufgabenkarten mit drei Symbolen anfertigen: Stift (= zeichnen), Mund (= erklären), und Hand (= pantomimisch erklären).

Größere Gruppen werden in max. vier Teams aufgeteilt, in kleinen Gruppen spielen die Kinder solo. Ein Kind der ersten Gruppe zieht zuerst vom Aufgabenstapel eine Karte, dann eine vom Begriffsstapel. Je nach Aufgabenkarte zeichnet oder erklärt oder mimt es den Begriff. Alle dürfen gleichzeitig raten. Wer bzw. welche Gruppe den Begriff erraten hat, bekommt einen Punkt. Der Nächste bzw. einer aus der nächsten Gruppe ist an der Reihe, hierbei immer die gleiche Reihenfolge einhalten.

Verkündigung

Rollenspiel der Mitarbeiter und Kinder

Die Kinder und ein Mitarbeiter sind die Jünger, ein Mitarbeiter ist Jesus. Tücher sind ausgebreitet, auf denen sie sitzen. Es gibt etwas zu essen wie bei einem Picknick. Ein weißes Tuch liegt „zufällig“ so, dass es zwei andere Mitarbeiter (oder ältere eingeweihte Kinder) im entsprechenden Moment hochziehen und Jesus vor den Augen der Kinder verschwinden lassen können. Diese beiden treten dann vor die „Jünger“ und schicken sie zurück nach Jerusalem, wo sie auf den Heiligen Geist warten sollen.

Jesus zu den Jüngern: Ihr, meine lieben Freunde! Vieles haben wir miteinander erlebt. Vieles habt ihr von mir gelernt. Vergesst es nicht, sondern erzählt es weiter. Erzählt den Menschen, dass Gott ihr Schöpfer ist, dass er ihr Vater sein will, weil er sie liebt. Erzählt den Menschen, dass ich für alles, was sie von Gott trennt, gestorben bin. Dieses Geschenk, dass ihre Schuld bezahlt ist, will ich jedem Menschen geben. Erzählt es ihnen. Ihr seid nun meine Botschafter. Ich möchte, dass noch viele Menschen zum Glauben an mich kommen und gerettet werden. Ich werde nun zu meinem Vater gehen. Und dennoch bin ich jeden Tag bei euch. Ihr sollt in Jerusalem bleiben. In ein paar Tagen werde ich euch den Heiligen Geist schicken, wie ich es versprochen habe. Er wird euch all das lehren, was ihr wissen müsst und er wird euch die Kraft und die Weisheit geben, damit ihr meinen Auftrag ausführen könnt.

Der (Mitarbeiter-)Jünger: Herr, wirst du dann das Reich für Israel wieder aufbauen?

Jesus: Wann Gott sein Reich auf dieser Erde sichtbar werden lässt, das braucht ihr nicht zu wissen. Kein Mensch wird dies vorher wissen. Und wenn Menschen behaupten, sie wüssten den Zeitpunkt oder sie seien der Christus, so glaubt ihnen nicht. Ihr aber werdet meine Zeugen sein. Geht in die ganze Welt hinaus und verkündet allen Menschen die Gute Nachricht. Wer glaubt und sich taufen lässt, den wird Gott retten, wer nicht glaubt, wird keinen Frieden mit Gott finden. Und seid gewiss, ich bin jeden Tag bei euch.

(Das Tuch wird plötzlich hochgezogen und Jesus verschwindet)

Die beiden Engel zu den Jüngern: Ey, ihr Leute Jesu, was schaut ihr so? Jesus wurde von Gott in sein Himmelreich aufgenommen, so wie er es euch angekündigt hatte. Eines Tages wird er aber wieder zurückkommen. Nun geht nach Jerusalem und tut, was Jesus euch gesagt hat.

Der (Mitarbeiter-)Jünger zu den Kinder-Jüngern: Boah, das war jetzt echt krass. Los, lasst uns zurück nach Jerusalem zu den anderen gehen, damit wir ihnen erzählen können, was passiert ist und welchen Auftrag Jesus uns gegeben hat.

Sie packen das Essen und die Tücher zusammen und machen sich gemeinsam auf den Weg nach Jerusalem (evtl. zum Stuhlkreis, in dem inzwischen ein Schild „Jerusalem“ liegt).

Die andere Idee

Erzählen mit Spielzeugfiguren

Zwei Engel und ein Wattebausch versteckt bereitlegen.

Die 11 Jünger und Jesus sitzen beieinander, (evtl. die Kinder die Jüngerfiguren gruppieren lassen). Wenn weitere Spielzeugfiguren und andere Gegenstände zur Verfügung stehen, so kann mit Bäumen, Felsen, Büschen, Decken, Geschirr, Essen usw. ein Picknick im Olivengarten auf dem Ölberg nachgestellt werden. Ein Haus, in dem sich weitere Figuren an Tischen befinden, steht etwas entfernt in Jerusalem.

Der Text für Jesus und die Engel kann vom Rollenspiel übernommen werden. Statt des Tuches kommt hier der Wattebausch zum Einsatz.

An der Stelle, wenn die Jünger sich auf den Weg nach Jerusalem in das Haus machen, in dem sie auch die anderen Freunde Jesu treffen, übernehmen die Kinder die Jünger-Figuren und lassen sie zu dem Haus laufen.

Die Kinder spielen die Jünger und erzählen den anderen im Haus, was geschehen ist. (Das kann auch als Wiederholung genutzt werden.)

Der Text gelebt

Wiederholung

Ein Reporter mit Mikrofon kommt plötzlich in den Raum. Er möchte die Anwesenden interviewen.

„Guten Tag, meine verehrten Damen und Herren! Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie heute Augenzeugen eines spektakulären Ereignisses auf dem Ölberg geworden sind. Können Sie mir und unseren Zuhörern davon berichten?“

Nun sollten die Kinder erzählen und der Reporter muss entsprechend auf die Antworten der Kinder eingehen und nachhaken, sodass auf diese Weise das Geschehen am Ölberg und die Worte mit dem Auftrag Jesu wiedergegeben werden. Evtl. kann der Reporter auch nachfragen, wer denn dieser Jesus sei und was sie alles mit ihm schon erlebt haben.

Falls das Interview sehr zäh läuft, könnte dies als Anknüpfungspunkt fürs Gespräch genommen werden, warum es manchmal so schwer ist, von Jesus zu erzählen.

Gespräch

Starter

Wer ist Jesus? Woran erkennen wir, dass Jesus tatsächlich Gottes Sohn ist? Wo ist Jesus jetzt?

Checker

Anderen von Jesus erzählen – was habt ihr da schon erlebt? Was ist das Wichtige an der Botschaft von Jesus? Wie kann euch der Heilige Geist dabei helfen?

Merkvers

Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt! Matthäus 28,20 BasisBibel

Wer will, kann sich hinter das weiße Tuch stellen und den Vers sagen. So haben die anderen den Eindruck, dass Jesus zu ihnen spricht.

Gebet

Ein Kreuz wird in die Mitte gestellt.

Jeder erhält einen Zettel und einen Stift. In der Stille bekommt jeder die Gelegenheit, allein mit Jesus zu sprechen und auf ihn zu hören. Auf die Zettel kann dann jeder Jungscharler Namen von Menschen schreiben, denen er gern (mehr) von Jesus erzählen möchte. Sie werden dann Jesus gebracht, symbolisch unters Kreuz gelegt. Die Zettel können auch für andere Gebetsanliegen verwendet werden.

Ein Mitarbeiter schließt die Gebetszeit ab, z. B.: „Danke, Jesus, dass du jeden Tag bei uns bist. Bitte gib du uns den Mut und die richtigen Worte, von dir zu reden. Danke, dass du uns deinen Heiligen Geist geschickt hast. Amen!“

Kreatives

Jedes Kind erhält ein Stück Tonkarton in hellen Farben, groß genug für eine Hand. Mit gespreizten Fingern wird eine Hand darauf gelegt und der Umriss der Hand mit Bleistift auf den Tonkarton gebracht. Die Hand wird noch ausgeschnitten. Auf beide Seiten wird in den Handteller mit einem dunklen Filzstift „JESUS“ geschrieben. In die einzelnen Finger kommt jeweils ein Wort des Satzes „Ich bin immer bei dir“ und auf der anderen Seite „Du bist für mich unterwegs“ oder „Auf dem Weg mit mir“. Die Hand kann als Lesezeichen verwendet oder aufgehängt werden. Dazu wird mit einer Nadel ein Loch so in den Tonkarton gestochen, sodass die Worte nicht auf dem Kopf stehen (schon beim Beschriften darauf achten) und ein Faden hindurchgezogen.

Spielerisches

Zwei Kinder spielen gegeneinander. Ein Tuch wird hochgehalten. Ein Kind befindet sich auf einer Seite, alle anderen auf der anderen. Ein Kind bekommt eine Figur aus Plastikbausteinen, die es so beschreiben muss, dass das andere Kind, welches eine Kiste mit Plastikbausteinen hat, die Figur nachbauen kann. Gelingt es, den Auftrag auszuführen, auch wenn das Modell nicht sichtbar ist?

Rätselhaftes

Die Kinder erhalten ein Buchstabenrätsel, in dem sie Begriffe aus dem Leben von Jesus finden müssen.

(T)Extras

Lieder

Immer und überall

Von oben, von unten

Spiele

Verstecken

Einer versteckt sich, alle suchen. Bei größeren Gruppen werden Teams mit max. sechs Kindern pro Team gebildet. Die Teams werden mit bunten Bändern oder Wäscheklammern gekennzeichnet, jeweils einer davon versteckt sich. Die Teams haben die Aufgabe, die Kinder aus den anderen Teams zu finden. Welches Team findet die meisten? Welches Team geht leer aus?

Verborgen

Ein Tuch wird hochgehalten. Auf beiden Seiten befindet sich jeweils ein Kind. Jeder hat einen Tisch vor sich mit jeweils gleichen Gegenständen. Das eine Kind beschreibt einen Gegenstand, ohne dessen Name oder Farbe zu nennen. Das andere Kind muss anhand der Beschreibung den identischen Gegenstand finden. Höherer Schwierigkeitsgrad: Das beschreibende Kind –oder sogar beide – hat die Augen verbunden.

Kreatives

Malen

Wie es dort ist, wo Jesus hingeht, im Reich Gottes, wissen wir nicht. Aber er hat uns versprochen, Wohnungen für uns vorzubereiten. Wie würde denn deine Wunschwohnung bei Gott aussehen? Das darfst du malen.

1. Vorbemerkungen

Wir beurteilen Gottesdienste oder christliche Events oft an der Qualität und dem Stil der Musik und der Predigt. War die Band top? Waren die Songs cool? Hat die Predigt mich angesprochen? War die Atmosphäre dicht und ergreifend? Habe ich Gott gespürt? Hat es mir was gebracht, mich berührt?

Da kann man sich dann folgende Fragen stellen: Kann ich Gott denn nur anbeten, wenn es sich „richtig“ anfühlt und mir danach ist? Sind die Gefühle dabei wichtig? Oder ist Gottesdienst Einstellungssache? Vielleicht sogar mehr als Musik und Verkündigung? Etwas, was wir selbst tun oder sind?

2. Zielgedanke

Anbetung ist viel mehr als Musik und Sonntagsgottesdienst.

3. Einführung inkl. Exegese

Nachdem Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom lang und breit ausgeführt hat, dass vor Gott die gesamte Menschheit schuldig ist, dass aber durch den Glauben an Jesus Christus Versöhnung möglich wird, zeigt er, was das für uns heißt: „Die einzige angemessene Antwort [auf Gottes Erbarmen] ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt […]. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf“ (Röm 12,1; NGÜ). Gottesdienst geschieht nicht nur da, wo Menschen zusammensitzen und singen, beten, die Bibel studieren oder Predigten hören, sondern vor allem auch da, wo Menschen sich in ihrem Denken und Handeln von Gott bestimmen lassen (Röm 12,2.9-21), umsetzen, was sie gehört und gelernt haben (Jak 1,23-24) und aktiv werden, um anderen zu helfen (Jak 1,27). Natürlich gibt es auch in der Bibel die Vorstellung von gottesdienstlichen Veranstaltungen. Es gibt auch in der Bibel Anbetungslieder und Zusammenkünfte, bei denen Gottesdienst gefeiert wird. Es gibt sogar die Aufforderung, die Treffen in der Gemeinde nicht zu vernachlässigen (Hebr 10,25). Aber Gottesdienst ist mehr. Verstand und Gefühle gehören zu uns, und sie haben auch beide ihre Berechtigung. Mit beiden sollen und können wir Gott dienen (Mt 22,37). Dazu will aber der richtige Umgang und die Balance gefunden werden, besonders, weil man oft zu Extremen neigt: Während die einen Veranstaltungen und Strömungen, die Gefühle betonen, für absolut bedenklich halten, neigen andere dazu, ihren gesamten Glauben an den Hochgefühlen von Events festzumachen. Für die Teens ist es wichtig, einen guten und verantwortungsbewussten Umgang zu finden, da beide Aspekte ihre biblische Berechtigung haben und wertvoll sein können, wenn sie nicht gegeneinander ausgespielt werden.

4. Einstieg

Dem Thema nähert man sich am besten auf der Erfahrungsebene. Besucht einen besonderen Gottesdienst, ein Konzert oder ein Event, über das ihr euch später austauschen könnt, ladet eine coole Band zu euch in die Gemeinde ein oder schaut euch einen Live-Mitschnitt eines Lobpreis-Events an (Hillsong, Outbreakband usw.). Es wäre gut, wenn das „typische“ Feeling eines solchen Events dabei rüberkommt, weil darin die Spannung zum Alltag besonders deutlich wird, die es zu behandeln gilt. Ein „normaler“ Gottesdienst ist natürlich auch denkbar, aber mit Extremen lässt es sich einfach gut arbeiten. Am sinnvollsten ist es, wenn zwischen dem Ereignis und der „Nachbearbeitung“ nicht zu viel Zeit liegt, aber ein paar Tage bzw. eine Woche sollten es schon sein, um besser reflektieren zu können, weil die Teens das Event dann etwas „verdaut“ haben und wieder im Alltag angekommen sind. Dabei geht es nicht darum, den Event gut oder schlecht zu bewerten, sondern die Teens in der Entdeckung des Themas Gottesdienst und Christsein im Alltag zu begleiten.

5. Hauptteil

5.1 Feedbackrunde

Fragt die Teens, wie ihnen das Event/Video gefallen hat. Lasst sie ihre Meinung begründen. Fragen könnten sein:

  • Was hat euch gefallen/nicht gefallen?
  • Was war neu für euch?
  • Wie ging es euch, als ihr nach Hause gefahren seid?
  • Wie ging es euch am nächsten Montag in der Schule?
5.2 Spiel

Ihr kündigt an, dass es um das Thema Gottesdienst geht, und dass ihr dafür ein Spiel macht. Es gibt zwei Schilder, jeweils mit den Aufschriften „Ja“ und „Nein“, die an verschiedenen Enden einer Fläche liegen, auf der Platz für alle Teilnehmenden ist. Ihr gebt verschiedene Stichworte, und die Teens sollen entscheiden, ob es sich für sie dabei um Gottesdienst handelt, z. B.:

  • Teentreff
  • das zuletzt besuchte christliche Event
  • Hauskreistreffen
  • Putzen des Gemeindesaals und der Toiletten
  • einem Obdachlosen einen Euro geben
  • jemandem helfen, der in der Schule gemobbt wird
  • die Oma besuchen

Es geht dabei nicht um Richtig oder Falsch, sondern darum, miteinander ins Gespräch zu kommen: Warum positionieren sich die Teens da, wo sie stehen? Warum geht der eine vielleicht sofort und entschieden zu „Ja“, während eine andere zunächst unentschlossen in der Mitte stehen bleibt und sich eine Dritte in der Nähe von „Nein“ positioniert? Interviewe die Teilnehmenden an ihrem jeweiligen Standpunkt und beobachte, wie sich die Einzelnen entscheiden.

5.3 Input

Lest gemeinsam Römer 12,1-2 und 9-21, am besten in einer zeitgemäßen Übersetzung. Erklärt den Teens nach dem Lesen kurz den Zusammenhang bzw. die Vorgeschichte: Der Aufforderung an uns geht Gottes Handeln voran. Er möchte, dass wir ihm dienen (Gottes-Dienst!), weil wir ihm viel verdanken (Gottes Dienst an uns). Dabei geht es darum, dass wir das freiwillig tun, auch wenn wir uns vielleicht nicht immer danach fühlen. Oft gewinnt man ja den Eindruck, dass man Gott und den Glauben „fühlen“ muss, wenn alles richtig läuft. Und auch wenn wir sicherlich von Zeit zu Zeit Gottes Gegenwart und Liebe erleben, müssen wir ja zugeben: Nicht immer spüren wir Gott. Und dann dürfen wir uns entscheiden, trotzdem zu glauben und zu handeln, weil wir eben nicht nur von Gefühlen abhängig sind, sondern auch Entscheidungen „vom Kopf her“ treffen können. Ein gutes Beispiel kann Paulus sein, der diese Aufforderung geschrieben hat, der ja selbst wegen seines Glaubens oft im Gefängnis war oder Schlimmes durchmachte.

6. Abschluss

Zeit, noch einmal ins Gespräch zu kommen: Sammelt Möglichkeiten, im Alltag Gottesdienst zu leben. Wie kann das konkret aussehen? Kommt dazu auch noch einmal auf das Spiel vom Anfang zurück, um darüber zu sprechen, wie Gottesdienst außerhalb der Kirche aussehen kann: Jede und jeder kann in ihrem oder seinem Alltag Gott dienen – durch Dienst an Menschen oder indem man Gott in den Alltag einbezieht.

Bietet die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen an und betet zum Abschluss gemeinsam.

Diese Themenreihe enthält alle Gruppenstunden zu den ersten kapiteln der Apostelgeschichte aus JUMAT 2/19 und 3/19. Diese Reihe startet mit einer Einheit zur Himmelfahrt von Jesus. Danach liegt der Schwerpunkt auf den Ereignissen in der ersten gemeinde in Jerusalem. Weitere Einheiten behandeln Texte, in denen deutlich wird, dass sich das Evangelium auch über Jerusalem hinaus ausgebreitet hat. Den Abschluss bildet die Geschichte vom Kämmerer aus Äthiopien (Apostelgeschichte 8,26-40).

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe einen Grundsatzartikel zum Thema; Himmelfahrt und Vatertag.

Eine Bibelarbeit rund um das Vaterunser

Mit dem Vaterunser ist es so eine Sache. Auf der einen Seite ist es das Gebet, das alle Christen auf der ganzen Erde verbindet und vielen Menschen schon Kraft und Trost gegeben hat. Auf der anderen Seite wird sicher kein anderes Gebet so gedankenlos „heruntergeleiert“ wie das Vaterunser. Schon vor 500 Jahren war das wohl nicht anders. Martin Luther klagt: „Es ist Jammer über Jammer, dass ein solches Gebet ohne alle Andacht zerplappert und zerklappert wird in aller Welt.“
Was ist das Vaterunser nun? Wichtigstes Gebet der Christen oder alte Leier? Immerhin ist es das einzige Gebet, das Jesus seinen Jüngern mit auf ihren Glaubensweg gegeben hat. Und er hat ja nicht dazu gesagt: „Vorsicht, bei übermäßigem Gebrauch nutzt sich dieses Gebet ab!“ Diese Bibelarbeit soll eine Hilfe sein, das Vaterunser neu zu entdecken als ein Gebet, in dem wir mit unserem alltäglichen Leben vorkommen.

Das Vaterunser – ein Blick in die Bibel

Vgl. Matthäus 6, 9-13 und Lukas 11, 2-4

An zwei Stellen im Neuen Testament wird uns das Vaterunser überliefert: In Matthäus 6, 9-13 und in Lukas 11, 2-4. Die beiden Versionen des Vaterunser sind nicht identisch, was darauf hinweist, dass das Vaterunser wohl in unterschiedlichen Fassungen im Umlauf war. Interessant ist auch, dass der Schluss des Vaterunser „… denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen“ nicht von Jesus stammt, sondern erst am Ende des 1. Jahrhunderts an das Originalgebet von Jesus angehängt wurde (deshalb stehen diese Worte in den Bibelausgaben auch nur im Kleingedruckten; wer möchte, kann das ja mal in der eigenen Bibel nachprüfen).
Ich beziehe mich mit meinen Gedanken zum Vaterunser im Folgenden auf die Version von Matthäus.

„Unser Vater im Himmel“

Vgl. Matthäus 6, 7+8

Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen, was Jesus vor dem Vaterunser sagt. In Matthäus 6, 7+8 wendet sich Jesus dagegen, dass man beim Beten viele Worte macht, um damit bei Gott Eindruck zu schinden. In Vers 8 heißt es: „Euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet.“ Beim Beten geht es also nicht darum, Gott über unsere Lage zu informieren oder ihm ein paar Vorschläge zu machen, wie er uns helfen könnte. Gott weiß am besten, was wir brauchen. Nachdem Jesus erklärt hat, wie man nicht beten soll, gibt er seinen Jüngern ein Beispiel, wie sie beten können. Das Vaterunser ist ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Vater im Himmel, das ernst macht damit, dass Gott schon am besten weiß, was wir brauchen.
Darum beginnt das Vaterunser auch mit der Anrede: „Unser Vater im Himmel.“ Immer, wenn wir das Vaterunser beten, kann uns diese Anrede daran erinnern: Jetzt hört mir der zu, der weiß, was ich wirklich brauche. Und schon aus unserem ganz alltäglichen Leben wissen wir, dass wir dann Vertrauen zu jemandem haben, wenn wir spüren: Hier versteht mich jemand und ahnt, wie es mir geht und was ich brauche.
Für uns Christen im 21. Jahrhundert ist es vielleicht schon normal, Gott als Vater anzusprechen. Doch die Geschichten und Worte von Jesus versprühen bis heute eine enorme Freude und Begeisterung darüber, dass der heilige und allmächtige Gott wie ein guter Vater ist. Denken wir nur z. B. an die Geschichte vom verlorenen Sohn.

vgl. Lukas 15,11-32

„Geheiligt werde dein Name“

Bei Gott ist der Name Programm. Denn der Name Gottes sagt etwas aus über ihn. Wenn wir z. B. Gott mit dem Namen „Vater“ anreden, dann bringen wir ja damit zum Ausdruck, dass Gott wie ein guter Vater ist. Der Name steht also für die Person Gottes, für Gott selber. „Geheiligt werde dein Name“ meint dann soviel wie „Du Gott, sollst heilig sein, dein Name soll in Ehren gehalten werden.“ Martin Luther hat – so finde ich – den Sinn dieser Vaterunser-Bitte gut erfasst, wenn er sagt: „Gottes Name ist zwar an sich selbst heilig; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns heilig werde.“ Es geht also darum, dass Gott in unserem Leben heilig gehalten wird, dass wir Ehrfurcht haben vor ihm oder mit anderen Worten gesagt: Dass wir Gott an die erste Stelle setzen in unserem Leben. Ganz schön herausfordernd!

„Dein Reich komme“

Hinter dieser Bitte steckt die Sehnsucht, dass Gott mit seiner Herrschaft in unser persönliches Leben und unsere Welt kommt. Schon jetzt, wo wir unter Unfrieden und Angst leiden, und dann am Ende der Zeit, wenn Gott für alle sichtbar seine neue Herrschaft aufrichtet.

 „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“

Bei dieser Bitte ist es hilfreich, noch einmal darauf zu achten, was vor dem Vaterunser steht: „Euer Vater weiß, was ihr braucht.“ Wie eine Überschrift über das ganze Vaterunser ist dieser Satz. Wir überlassen uns im Vaterunser nicht dem Willen eines Tyrannen, der uns fertig machen will, sondern dem Vater im Himmel. Gottes Wille soll in unserem Leben geschehen, weil Gott es gut mit uns meint. Wenn wir darum bitten, dass Gottes Wille wirklich überall – das meint „wie im Himmel so auf Erden“ – geschehen möge, dann schließt das zugleich auch ein, dass wir danach fragen, was wir dafür tun können, dass Gottes Wille verwirklicht wird auf unserer Erde. Die zehn Gebote und die Worte von Jesus zeigen uns, wie Gott sich das Leben auf unserer Erde vorstellt. Wer betet „dein Wille geschehe“, der kann sich nicht gemütlich im Sessel zurücklehnen, sondern muss auch bereit sein, sich dafür einzusetzen, dass Gottes Wille geschieht.

„Unser tägliches Brot gib uns heute“

Typisch Jesus, denke ich bei dieser Bitte. Denn Jesus war kein übernatürlicher Guru, der schon einen halben Meter über dem Boden schwebte. Sondern er hat sich um die Bedürfnisse seiner Anhänger gekümmert. Zweimal wird uns sogar davon berichtet, dass er Menschen mit Brot und Fisch satt gemacht hat (vgl. Matthäus 14, 1321; Matthäus 15,29-39). In der Bitte um das tägliche Brot vertrauen wir unser Leben Gott an mit allem, was wir zum Leben brauchen. Wieder lohnt sich ein Blick in die Erklärung von Martin Luther zum Vaterunser: „Gott gibt das tägliche Brot auch ohne unsere Bitte allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er’s uns erkennen lasse und wir mit Danksagung empfangen unser tägliches Brot. Ums Dankbarwerden für das, was wir haben, geht es also.

 „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“

Tag für Tag werden wir schuldig an Gott und an Menschen. Ich vermute, wir alle wissen nur zu gut, wie es einen belasten kann, etwas nicht mehr wieder gut machen zu können. Die Vaterunser-Bitte gibt uns die Chance, ehrlich zu werden und zu uns selber und zu unserer Schuld zu stehen. Zu uns selber stehen können wir nur, weil Gott vergibt, was zwischen ihm und uns steht. Vergeben meint, dass unsere Schuld im wahrsten Sinn des Wortes ver-geben, weggegeben wird. Gott befreit uns von dem, was uns eigentlich niemand abnehmen kann. Weil Gott uns vergibt, können wir auch denen vergeben, die an uns schuldig werden. Dem vergeben, der mich verletzt hat, das kostet Kraft und funktioniert manchmal nicht von jetzt auf nachher. Doch jedes Vaterunser erinnert uns daran, dass Gottes Vergebung und unsere Vergebungsbereitschaft zusammenhängen. Eine anschauliche Beispielgeschichte dafür erzählt Jesus in Matthäus 18,23-35.

vgl. Matthäus 18, 23-35

„Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“

Das Wort „Versuchung“ beschreibt eine Situation, in der wir in der Gefahr stehen, nicht mehr den Willen Gottes zu tun. Jede und jeder weiß wahrscheinlich ziemlich gut, wo die eigenen wunden Punkte liegen. Wir bitten mit dieser Vaterunser-Bitte darum, dass Gott uns vor solchen brenzligen Situationen bewahrt. Die zweite Bitte „erlöse uns von dem Bösen“ ist wie ein sehnsüchtiger Schrei, dass Gott uns endlich von allem befreit, was uns zerstört und niederdrückt. Endgültig wird dieser Wunsch in Erfüllung gehen, wenn Gottes neue Welt anbricht (vgl. Offenbarung 21).

Das Vaterunser – ein Gebet für’s Leben

Martin Luther hat das Vaterunser sehr geliebt. Er hat einmal gesagt, dass er „nicht satt werden“ könnte vom Vaterunser und es für ihn das „allerbeste Gebet“ sei. Von Luther können wir uns begeistern lassen für dieses Gebet. Weil das Vaterunser ein Gebet ist, das wir nicht selber formulieren müssen, sondern vielleicht sogar auswendig können, bietet es eine große Chance. Vielleicht hat die eine oder der andere schon Situationen erlebt, in denen einem die Worte zum Beten fehlen. Weil man so sorgenvoll oder traurig ist und einfach keine Kraft mehr hat zum Beten. Oder weil uns die eigenen Worte so leer und hohl vorkommen. Dann tut es gut, ein vorformuliertes Gebet zu haben, in das wir alles hineinlegen können, was uns bewegt. Da muss ich nicht mehr selber Worte finden, sondern kann mich sozusagen in die alten Worte einhüllen, die schon Tausende von Menschen vor mir gebetet haben. Gewiss kann das Vaterunser zur Leier werden, doch bewusst gebetet entfalten seine Worte eine Kraft, die den Beter tragen kann. Geben wir dem Vaterunser eine Chance, zu unserem Gebet zu werden!
Ideen für eine Gruppenstunde rund ums Vaterunser
Wahrscheinlich werden die Jugendlichen das Vaterunser aus dem Religionsunterricht oder dem Konfirmandenunterricht kennen, vielleicht sogar auswendig beten können. Ob sie etwas mit diesem Gebet anfangen können, ist eine ganz andere Frage. Wirklich genial wäre es, wenn die Jugendlichen merken würden, dass das Vaterunser ein Gebet fürs Leben ist.

Einstieg

Material: Lied: „Schick dein Gebet zum Himmel“ von Beatbetrieb (als Download im Internet zu finden)

Beginnen könnte man mit dem Lied „Schick dein Gebet zum Himmel“ von der Band „Beatbetrieb“. Für mich wäre diese Aufforderung „Schick dein Gebet zum Himmel“ so etwas wie der rote Faden, der sich durch die gesamte Gruppenstunde zieht. Denn es geht ja ums Beten oder besser gesagt: Es geht darum, wie wir beten können und was Jesus darüber denkt.

Das Vaterunser und ich

Material: Ein Plakat: „Ja“, ein Plakat „Nein“ Statements

In einer sogenannten „soziometrischen Übung“ zeigen die Jugendlichen, welche Beziehung sie zum Vaterunser haben und was sie über dieses Gebet denken. Dies funktioniert folgendermaßen: Im Raum werden an einer gedachten Linie auf dem Boden zwei beschriftete Plakate verteilt: Links steht „Ja“, rechts steht „Nein“. Den Jugendlichen werden nun Statements vorgelesen und sie stellen sich auf der Linie an einen Punkt je nachdem, ob sie diesem Statement zustimmen können oder zumindest eher zustimmen, eher nicht oder überhaupt nicht. Es werden dann jedesmal ein oder zwei Jugendliche kurz interviewt, warum sie sich gerade an diesen Punkt der Linie gestellt haben.

Mögliche Statements:

  • Ich kann das Vaterunser auswendig.
  • Ich bete das Vaterunser einmal oder mehr als einmal in der Woche.
  • Das Vaterunser ist für mich ein wichtiges Gebet. Ich kann das Vaterunser (oder zumindest einen Teil) in einer fremden Sprache beten.
  • Ich finde es wichtig, dass das Vaterunser im Gottesdienst gebetet wird.
  • Das Vaterunser leiern doch eh die meisten Menschen nur runter.
  • Das Vaterunser ist ein völlig veraltetes Gebet, das keiner mehr versteht.
  • Ich kenne jemanden, dem das Vaterunser sehr wichtig ist.

Das Vaterunser – ein Gebet, das ich verstehe?

Material: 8 DIN A3-Plakate mit je einer Vaterunser-Bitte

Im Raum werden DIN A3-Plakate aufgehängt, auf denen jeweils eine Bitte des Vaterunser notiert ist. Während nun noch einmal das Lied von Beatbetrieb läuft, haben die Jugendlichen die Möglichkeit, zu jedem Plakat Aussagen, Fragen oder einfach ihre Meinung dazuzuschreiben. Anschließend werden die Plakate gemeinsam angeschaut und evtl. kurz ausgewertet (für die Gruppenleiterin oder den Gruppenleiter sind diese Aussagen der Jugendlichen insofern hilfreich, um auszuloten, was die Jugendlichen am Vaterunser interessiert).

Das Vaterunser im Gespräch

In Gruppen werden nun die einzelnen Bitten des Vaterunser in den Blick genommen. Es ist wahrscheinlich am besten, wenn die Jugendlichen selber auswählen, mit welcher Bitte bzw. mit welchen Bitten sie sich beschäftigen möchten:

Anregungen zum Gespräch in der Gruppe:

  • Kurzes Gespräch darüber, was die Jugendlichen über die jeweilige Bitte denken, was sie interessiert, welche Fragen sie haben (hier kann nochmal auf die Plakate Bezug genommen werden).
  • Die Bitten könnten ins heutige Deutsch übertragen werden, um dann zu überlegen, was sie mit unserem Leben zu tun haben.
  • Jede Gruppe kann das, was sie besprochen haben, noch kreativ darstellen, indem sie eine kurze Theaterszene zu ihrer Bitte entwirft oder ein Standbild darstellt, das dann mit der Digitalkamera fotographiert wird (aus den Fotos könnte dann eine Vaterunser-Collage entstehen, die im Gemeindehaus aufgehängt wird).

Vaterunser-Spiel

Material: Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, Aufgaben (siehe Druckvorlage) in Briefumschlägen

Nach so viel Denken und kreativ Sein können die Jugendlichen in einem Spiel testen, wie gut sie das Vaterunser kennen. Das Spiel ist als Hausspiel konzipiert und lehnt sich an „Mensch, ärgere dich nicht“ an. Vier Gruppen treten gegeneinander an. Als Spielplan dient ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel. Ziel ist es natürlich, am schnellsten alle vier Spielfiguren in Sicherheit zu bringen. Zusätzlich zu den normalen Spielregeln gelten folgende Regeln: Bei jeder „6“ muss die Gruppe eine Nummer mit einer entsprechenden Aufgabe suchen, die im Haus (oder auch im Freien) versteckt ist. Die Gruppe muss dann zurück zur Spielleitung und dort ihre Aufgabe erfüllen. Erst, wenn sie die Aufgabe erfüllt hat, darf der Spielzug durchgeführt werden. Auch, wenn die Spielfiguren zweier Gruppen auf demselben Feld zusammentreffen, muss eine Aufgabe gesucht und erfüllt werden. Die Spielfigur derjenigen Gruppe, die schneller ist bei der Suche und der Erfüllung der Aufgabe, darf auf dem Feld stehenbleiben.

Andacht

Eine kurze Andacht (evtl. noch einmal auf das Lied von Beatbetrieb Bezug nehmen) und ein Vaterunser kann die Gruppenstunde beschließen. Möglich wäre auch, den inzwischen wahrscheinlich ziemlich bekannten Text „Unterbrich mich nicht“ zu lesen oder vorzuspielen. Hier wird eine Unterhaltung zwischen Gott und einem Menschen, der gerade das Vaterunser betet, geschildert. Dieser fiktive Dialog ist z. B. im Kursbuch Konfirmation, S. 115 abgedruckt, das man sicher im Pfarramt ausleihen kann.

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