Wir Christen haben ungefähr das beste Geschenk bekommen, dadurch, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist und den Weg frei gemacht hat für die Perspektive Ewigkeit.
Auferstehungshoffnung und Ewigkeit sind selbst für lange gestandene Christen abstrakt und theoretisch. Niemand, den wir kennen, hat die Ewigkeit gesehen und kam anschließend wieder zu uns zurück, um seine Informationen zu teilen. Diese Andacht soll das Thema erlebbar machen und vor allem Zeit für Nachfragen bieten.
Bitte mach dir als Jugendkreisleiter (JKL) vorher Gedanken zum Thema. Für mich birgt das Thema, obwohl ich diese Andacht ausformuliert habe, selbst noch viele Fragen und Unsicherheiten. Nur wenn man sich dessen bewusst ist, kann man dann auch adäquat auf Nachfragen reagieren.
Kleiner Tipp: Schau dir doch einfach das Themenvideo vom Bibel Projekt als Vorbereitung an zum Thema Himmel und Erde.
Schaut euch als Jugendkreis das Video an. Es reicht, wenn ihr bis 1:31h schaut. Anschließend tauscht euch bitte über folgende Fragen aus:
Anmerkung: Nutze diese Zeit als JKL um auszutesten, wo deine Teens stehen. Welche Erfahrungen und Fragen bringen die Jugendlichen mit? Welche Verstehenshorizonte? Ist der Gedanke ganz neu? (fallen dir selbst andere Fragen ein?)
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man als Christ oft andere Assoziationen hat zum Thema „ewiges Leben“ als Menschen, die nicht an Jesus glauben. Ehrlich gesagt, möchte ich gar nicht ewig auf dieser Welt, leben. Ich möchte vielmehr früher oder später bei Gott im Himmel sein. Aber was bedeutet das eigentlich? Und wie geht das?
Ostern |
Organisiere ein paar Ostereier, Küken, Osterglocken, Osterlammkuchen o. Ä. (Als Bild, oder in Echt, wobei ihr dann den Vorteil habt, das Ganze zu essen.) Lass deine Teens raten: Welche Symbolik steckt hinter diesen Dingen? Was hat das mit Jesus zu tun? Was hat das mit dem ewigen Leben zu tun? |
Bedeutungen: Ostereier, Küken: Versinnbildlichung von neuem Leben Osterglocken: Aus dem Dunkel, entsteht Neues Osterlamm: Lamm im AT wurde geopfert für die Sünden der Menschen, Jesus hat diese Rolle eingenommen, indem er einmalig für uns ans Kreuz gegangen ist. |
Bibeltext lesen: Johannes 3,1-21 (Luther)
(Das kann Teil deiner Andacht werden, je nachdem, wie theologisch interessiert deine Teens/ Jugendlichen sind. Auf jeden Fall ist es gut für dich einmal gelesen zu haben, um den Text und seine Bedeutung in den Kontext einordnen zu können.)
Das Johannesevangelium ist das neueste der Evangelien und verfolgt seine ganz eigene stringente Theologie mit einem Fokus auf das Wort Gottes (s. Joh1). Es gibt verschiedene Arten Johannes zu gliedern, tatsächlich gefällt mir am besten die Unterteilung der Volxbibel, da sie logisch und leicht verständlich ist:
Unser Textausschnitt befindet sich im ersten Abschnitt. Die Geschichte ist eine Einleitung in weitere Begegnungen von Jesus mit anderen in seinem Umfeld, nämlich dem Täufer, der Samariterin und den sogenannten „Boten“.
Nikodemus ist ein hochgebildeter Mann, später wird er von Jesus als Lehrer bezeichnet. Bei dem Gespräch geht es um die Wiedergeburt, in der Wiedergeburt um die Annahme des Heils, begründet in der Gabe des Gottessohnes an die Welt. Es wird offensichtlich, dass zur Offenbarung (Jesus = Gottes Sohn) Zeugen gebraucht werden. Jesu besondere Position wird erst durch den Menschen deutlich (siehe Joh3,16). In Jesus wird die Auferstehungshoffnung ersichtlich. Er ist der Grund, dass wir vollkommen vor Gott stehen. Nur dadurch, dass er am Kreuz gestorben ist, unsere Schuld auf sich genommen hat, haben wir eine reine Weste und freien Zugang in die Ewigkeit. Lies für dich noch mal die Verse 14 + 15 als eine Erklärung dafür, was in einigen Monaten mit der Kreuzigung passiert. Einleuchtend, oder?
Spannend ist hierbei anzumerken, dass Jesus zwar selbst diese Worte spricht und wir sie eben so interpretieren, diese Worte jedoch gesprochen werden, bevor all dies passiert. Nikodemus hat zwar scheinbar verstanden, wer Jesus ist, aber er kann sich der Bandbreite dessen noch gar nicht bewusst sein – unvorstellbar, könnte man fast sagen. Licht und Finsternis sind hier ebenfalls ein zentrales Thema.
(Im Studium habe ich gelernt, dass ein Perspektivwechsel oft Horizonte erweitern kann. Deshalb hier eine Möglichkeit die Geschichte zu erzählen, aus Nikodemus’ Sicht, nachdem Jesus gestorben und wiederauferstanden ist und in der Annahme, dass Nikodemus anschließend Christ geworden ist.)
Hey, weißt du was? Ich hab Jesus getroffen. Ja, genau, Jesus den Wanderprediger. Ich bin der Überzeugung dass er von Gott gesandt wurde, habe sogar gesehen, dass er Wunder tut. Tja und dann hab ich ihn sogar mal so richtig in „real life“ getroffen.
Auf die Realisierung, die ich hatte, antwortete er und verwirrte mich völlig: Nur wer neu geboren ist, darf ins Reich Gottes. Wie jetzt? Also, mal so ganz anatomisch gesehen, funktioniert das doch gar nicht … Neu geboren werden, was der für Vorstellungen hat. Und was machte er? Jesus, der Gesandte Gottes, schmunzelte über mich. Ertappt fühlte ich mich. Aber Jesus ließ mich nicht einfach stehen, sondern erklärte weiter, dass wir durch die Taufe, also durch Wasser und Geist, neu geboren werden. Wie genau das funktionieren soll, scheinen wir Menschen gar nicht zu kapieren. Er sagte nur: der Geist weht, wo er will. Es schien mir ganz so, als sei es gar nicht so wichtig, wie etwas geschieht, nur dass es eben passiert.
Trotzdem habe ich nachgefragt und grundsätzlich sagte Jesus nur, dass wir ihm und seinen Erfahrungen, sowie denen der Jünger, glauben sollen. Einfacher gesagt als getan … Aber er hat recht, es ist ja nicht so, dass uns jemand außer dem Menschensohn erklären kann, wie es im Himmel aussieht. Ich kenne niemanden, der gestorben und wieder auferstanden ist und es mir berichten könnte. Du vielleicht?
Na ja, außer Jesus eben. Jetzt macht auch alles Sinn, was er damals gesagt hat. Damals habe ich nämlich nicht so ganz verstanden, was Mose mit der Schlange in seiner Erklärung für einen Platz hatte. Jetzt, versteht mein Herz ein bisschen, dass Jesus für mich gestorben ist am Kreuz. Gott liebt mich so sehr, dass er seinen Sohn für mich gab. Ich verstehe ein Stück weit, dass Jesus gesandt wurde zum Retten und nicht zum Richten.
Ich wünsche mir so sehr, dass meine Freunde, die schlechte Dinge tun, umkehren und die Dunkelheit hinter sich lassen. Und genauso wünsche ich mir, dass Freunde, die schon immer Gutes tun, realisieren, dass Gott der Ursprung all dessen ist. Ich würde mich freuen, sie im Reich Gottes, im Himmel, wieder zu treffen.
Das Spannende an Johannes finde ich, dass gerade an der Stelle der Bibel viele Geschichten ganz normal anfangen – zwischen Tür und Angel quasi. Jesus ergreift dann das Wort und irgendwie scheinen die Gesprächspartner ganz zu verschwinden. Es geht um Gott und seine Beziehung zu den Menschen. Ganz klar und ultimativ gültig für jeden von uns. Das Folgende wird sich an den 4 Solas von Martin Luther anlehnen.
Zuerst einmal provoziert Jesus und legt ein Thema fest für den folgenden Textabschnitt.
„Nur wer neu geboren ist, darf ins Reich Gottes.“
Was das genau bedeutet, entfaltet er in einem Monolog gegenüber Nikodemus, der scheinbar nur zuhört bzw. noch nicht alles durchschauen kann.
Neu geboren zu sein aus Wasser + Geist, scheint die Vorraussetzung zu sein. Aber schnell merkt Nikodemus (und auch wir), dass wir dafür eigentlich wenig tun können. Der Wind, oder der Geist (das griechische Wort bedeutet beides), weht wo er will, sagt Jesus. Sicher bezeugt er aber auch, dass der heilige Geist uns neues Leben von Gott her schenkt. Wir können nichts dafür tun, sondern allein Gottes Gnade hat uns erwählt. Das „Sola gratia“ ist Gottes Geschenk an uns, wir können es dankbar annehmen.
In der Bibel offenbart sich Gott, er zeigt uns wer er ist und wie sehr er uns liebt. Dies zeigt sich vor allem in Erfahrungen, die andere Christen mit ihm gemeinsam machen. In unserem Bibeltext stichelt Jesus ganz provokativ, dass wenn wir noch nicht mal das Irdische glauben, auch das Himmlische nicht glauben können? Stimmt das? Die Bibel gibt viele Hinweise darauf, wie der Himmel sein wird. Grundsätzlich lassen sich die Vorstellungen und Beschreibungen in drei Teile einkreisen:
Ich finde es wichtig, dass man die Bibel und ihre Beschreibungen nicht auslässt. Vielleicht ist es ein Anhaltspunkt, einmal weiter zu denken (wobei nicht heute). Was ich entscheidend finde, ist einerseits Gott im Leben anderer zu sehen, aber auch ihm Raum zu geben, in meinem Leben zu handeln.
In diesem Abschnitt kommen wir zum Kernpunkt des Glaubens. Jemand, der Böses tut, weiß in der Regel darum und bleibt im Dunkeln. Jemand, der aber Gutes tut, geht/kommt zum Licht, weil Gott schon immer war. Das klingt erst einmal kompliziert, ist jedoch ganz einfach. Zu glauben heißt, eine Entscheidung zu treffen. Weil ich mich bewusst für ein Leben mit Jesus entschieden habe, bin ich zwar deswegen nicht perfekt, versuche aber trotzdem Gottes Wegen zu folgen, quasi im Licht zu bleiben. Das fällt mir oft schwer und ist (laut Luther) nur durch Glauben und Vertrauen möglich.
Jesus musste diesen unglaublichen Schritt für mich und dich gehen. Wir sind nicht perfekt und niemand wird es jemals sein von uns. Lass dir das mal auf der Zunge zergehen: Gott liebt DICH so sehr, dass er seinen einzigen Sohn für DICH hingegeben hat. Damit DU, weil du an ihn glaubst, ewiges Leben hast.
Diese grundlegende Wahrheit erstaunt, begeistert und berührt mich tief immer wieder. Das war der einzige Weg, wie du bei Gott im Himmel sein kannst. Nicht was du tust, oder wie viel Bibel du liest, oder wie oft du in die Kirche gehst, entscheidet das. Sondern einzig und allein, dass Jesus das Kreuz auf sich genommen hat. DU bist Gott so wertvoll.
Geht noch mal zurück zu den Fragen aus dem Einstieg (b). Was unterscheidet euch, als Christen, von dem „Forever Man“? Kannst du dieses Geschenk annehmen? (Jesus)
Check als Leiter noch einmal, ob noch Fragen offen sind. Auch Fragen nicht beantworten zu können ist okay, sei bitte so ehrlich wie möglich.
Vater, ich danke dir dafür, dass du dies auf dich genommen hast. Danke, dass ich aus Gnade dein Kind heißen darf und ich immer weiter mit dir im Glauben wachsen darf. Danke, dass es die Bibel gibt, in der ich immer mehr über dich erfahren darf und dass Jesus den Weg frei gemacht hat und ich mein Leben leben darf mit Perspektive Ewigkeit.
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