Ganz der Vater…

Kurzbeschreibung

(Familien-)Schublade auf, Persönlichkeit rein, Schublade zu. Viele Teens bekommen regelmäßig von Nachbarn, Gemeindegliedern, Dorfbewohnern, Verwandten, etc. den „Familienstempel“ aufgedrückt. Je bekannter die Familie ist, umso schwieriger ist es für Teenies, ihre eigenen spezifischen Gaben zu sehen und als individuelle Persönlichkeit zu leben. Achtung: Das Gespräch über die eigene Familiensituation ist unter Umständen sehr sensibel. Das Thema empfiehlt sich nicht für Gruppen, die noch kein Vertrauen zueinander entwickelt haben.

Einstieg

Schreibe auf Papierschubladen Aussagen wie:

  • „Sieh mal an, die kleine Schmitt, da sieht man ja sofort, wo die hingehört!“
  • „Ach, du bist doch sicher auch so sportlich/musikalisch/klug/kreativ wie deine Schwestern!“
  • (kopfschüttelnd) Einfach typisch!!! Aber ist nun mal auch einer von den Schmitts.“
  • „Deinen Vornamen kenn ich nicht, aber ich kann ja einfach Schmitti zu dir sagen. Das hab ich mit deinen Geschwistern auch schon so gemacht.“
  • „Genauso chaotisch/unzuverlässig wie der Vater.“
  • „Sieh her, da kommt Töchterchen-erfolgreich-Schmitt …“
  • „Der Wievielte bist du noch gleich?“
  • „Den kenn ich nicht, seine Familie ist wohl nicht von hier.“

Die Teens werden dazu aufgefordert, sich die Schublade auszusuchen, die zu ihnen passt. Die Gruppe kommt über diese Aussagen, ggf. in Kleingruppen, mit mindestens einem Mitarbeiter ins Gespräch. Folgende Fragen können für das Gespräch eine Leitlinie sein:

  • In welcher Familienschublade steckst du?
  • Was ist typisch für deine Familie?

Welche typischen Merkmale deiner Familie …

  • schätzt du?
  • kannst du nicht ausstehen?
  • sind dir peinlich?
  • Mit welchem Familienmitglied identifizierst du dich am meisten?
  • Wo bist du „ganz anders“ als deine Familie?
  • Was nehmen andere von dir/euch wahr und was nicht?

Biblische Verknüpfung und Impuls

Jesus steckte bei vielen seiner Nachbarn auch tief in einer Schublade und zwar nicht in der göttlichen Messias-Schublade:

„Und wer soll das sein? DAS soll der Messias sein, den wir seit Hunderten von Jahren erwarten? Der große König???“

„Das ist doch Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth: Vater Zimmermann, Sohn Zimmermann, weder mächtig, noch reich. Er ist nichts Besonderes, oder doch?“

(Die Aussagen über Jesus können beliebig ergänzt und ggf. auch auf Schubladen geschrieben und präsentiert werden.)

Lest: Lukas 4,14-24(25-30)

Wieso fällt es den Leuten schwer daran zu glauben, dass Jesus mehr ist, als der Sohn des Zimmermanns aus Nazareth?

Wie geht Jesus damit um, dass die Menschen ihn nicht erkennen?

Da steht er, Jesus, der Gottessohn, als Menschensohn. Immer wieder, sein ganzes Leben lang, wird er nicht nur verehrt und angenommen, sondern verspottet und ausgelacht, weil die Leute nicht wissen, dass er WIRKLICH der ist, auf den sie schon lange gewartet haben. Die Leute erkennen ihn nicht. Sie halten ihn vielmehr für einen Gotteslästerer und einen üblen Trickbetrüger.

Nicht einmal seine Eltern verstehen, wohin Jesus eigentlich gehört und wo sein Platz ist (vgl. „Der zwölfjährige Jesus im Tempel“, Lk 2,39-52).

Bis zu seinem Tod am Kreuz stehen immer wieder Menschen vor Jesus und bespucken und verlachen ihn, weil sie seine wahre Identität nicht glauben.

Jesus ist der Sohn eines Zimmermanns aus dem kleinen Ort Nazareth UND er ist der Sohn Gottes. Er folgt unbeirrbar seinem Auftrag, seiner Berufung von Gott, dem Vater. Der Sohn Gottes lebt seine Identität als der Menschensohn.

Vertiefung

Ganz der Vater – du bist und bleibst das Kind deiner Eltern. Ihre Stärken und Schwächen sind an dir erkennbar und gehören zu dir dazu.

Ganz der Vater – das bist du. Der Sohn Gottes wird Menschensohn, damit du Gotteskind wirst:

Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott.“ (Joh 1,11-13; NL-Übersetzung)

Du bist Kind Gottes und du darfst zu ihm kommen, so wie du bist, mit allen deinen Stärken und Schwächen. Weil du zur Familie Gottes gehörst, musst du nicht bleiben, wie du bist. Du gehörst nicht nur zu deiner Familie, die dich prägt, sondern eben auch zu der göttlichen. Jesus kann dir dabei helfen, das zu verändern, was dich an dir stört.

Lest: 1.Joh 2,29-3,7(8-10).23-24

Was bedeutet es, Gottes Kind zu sein? Ganz der Vater sein zu dürfen? Was bedeutet es, ein Leben in Gerechtigkeit zu führen?

Gott holt dich aus deiner Schublade und gibt dir eine ganz eigene Persönlichkeit, er reinigt dich von dem, was dich kaputtmacht und beruft dich zu einem neuen Leben in Gerechtigkeit. Immer wieder wirst du auch als Gotteskind an ihm schuldig, aber die Sünde/die Trennung zwischen dir und Gott ist durch Jesus nicht mehr da.

Dass wir zu Gott gehören, erkennen wir an Gottes Geist, der in uns wohnt und der uns zu Gott hin verändert (1.Joh 3,24).

Du bist einzigartig und du bist durch den Geist Gottes beauftragt und berufen. Du bist durch Jesus Gottes Kind und er will dich formen und verändern. Gott fordert dich auf, seiner Berufung für dich zu folgen. Dazu gehört dann vielleicht auch, nicht in der Familienschublade stecken zu bleiben und die Stärken und Schwächen der Familie über sich stehen zu lassen, sondern daran zu arbeiten und an den eigenen, ganz persönlichen Stärken zu wachsen.

Schau dir „deine Familienschublade“ noch einmal an. Wie möchtest du mit deiner Schublade umgehen?

Es ist manchmal gar nicht so leicht, aus der eigenen Schublade (Familie, aber auch Schule, Beruf, Clique, …) herauszukommen, aber es ist nicht unmöglich. Jesus spornt dich an, den Leuten um dich herum als Persönlichkeit zu begegnen und das zu leben, was Gott in dich hineingelegt hat.

Geh mit Jesus auf Entdeckungsreise, denn du bist ganz der Vater!

(Optional) Weiterführend, zum Nachdenken

Du bist Gotteskind und das darf dir jeder schon von Weitem ansehen.

Sieht man dir an, dass du „ganz der Vater“ bist?

Wie kannst du selbst versuchen, andere aus deinen Schubladen für sie herauszuholen? Wer verdient vielleicht einen zweiten Eindruck?

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