Kraut und Rüben

Zielgedanke

Gottes Kraft und Liebe sind stärker als alle Widerstände, die sich mir entgegensetzen können.

Merkvers

Gott ist gütig und gerecht.

Psalm 116,5; GNB

Situation der Jungscharler

Für die Kinder ist dieses Gleichnis eine Anregung, über das Gute und das Böse nachzudenken. Kinder erleben immer wieder Situationen, in denen sie sich entscheiden müssen, wie sie reagieren, wenn sie Ungerechtigkeit erfahren. Können wir Dinge „einfach so stehen lassen“ oder wollen wir immer wieder selbst für Gerechtigkeit sorgen? Der Feldbesitzer rächt sich nicht bei seinem Feind, der Unkraut gesät hat. Er lässt es wachsen. Für die Kinder stellt sich die Frage, wie wir jesusmäßig damit umgehen können, wenn jemand uns Schaden zufügt. Die Weltsicht der Kids ist gelegentlich geprägt von Schwarz-Weiß-Denken. Wenn jemand ihnen Unrecht tut, wollen sie sich manchmal auch gern rächen. Wir wollen gemeinsam darüber nachdenken, wo wir im Leben der anderen Unkraut und wo wir Weizen „säen“ können.

Erklärungen zum Text

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen steht im Zusammenhang mit dem Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld und dem Gleichnis vom Senfkorn. Es geht in diesen Gleichnissen um Wachstum. Dass ein Feind Unkraut ins Feld säte, war im Römischen Reich unter Strafe gestellt. Der Grund für solche Aktionen war, dass sich die Bauern gegenseitig schaden wollten. Oft führte das zu jahrelangem Streit unter den Bauern, denn sie wussten, dass es Jahre dauern würde, bis das Feld wieder unkrautfrei wäre. Im Orient war das eine übliche Art, sich zu rächen. Wenn sich ein Bauer von seinem Nachbarn ungerecht behandelt fühlte, ging er einfach in der Nacht Unkraut säen. Für die Menschen, die Jesus zuhörten, war das Unkrautsäen eine ganz vertraute Sache. Überraschend ist, dass der Besitzer des Feldes nichts unternimmt. Doch der Bauer/Sämann verklagt den Feind nicht, er rächt sich nicht. Er nimmt auf sich, dass ihm die Kompetenz eines guten Bauern abgesprochen wird, denn sein Feld sieht ja „unordentlich“ aus. Wichtig ist für den Bauern nur, dass das gute Korn bis zur Ernte geschont wird. Die ersten Leser des Matthäusevangeliums fragten sich sicher, warum das Reich Gottes noch nicht mächtiger war. Warum Christen verfolgt und lächerlich gemacht wurden. Warum es immer noch die Macht des Bösen gab. Den verfolgten Christen gab dieses Gleichnis Hoffnung auf göttliche Gerechtigkeit. Die Deutung dieses Gleichnisses gibt Jesus auch selbst im Evangelium.
Jesus selbst ist es, der sät. Der Acker ist die ganze Welt. Jesus als Sämann sät die Liebe unter den Menschen aus – den guten Weizen. Doch in uns Menschen wächst nicht nur die Liebe, sondern es gibt bei uns auch das Böse: den Unglauben, den Hass, die Eifersucht, den Hochmut. Dieser wird gesät vom Feind Gottes, dem Teufel, dem Durcheinanderbringer. Weizen und Unkraut stehen auf dem Acker durcheinander. Und so ist das in der Kirche und der Welt Gottes: sie ist eine Kirche aus Sündern und Heiligen. Wir sind aufgefordert, beides wachsen zu lassen, die Liebe und das Böse: Es gibt einen Tag des Gerichtes, das aber ist nicht Sache der Menschen. Gott lässt jeden seinen Weg gehen, er lässt auch das Unkraut wachsen. Am Tag der Ernte werden wir wissen, was Unkraut und was Weizen war.

Treffpunkt

Spiele

Unkraut ziehen
Ziel ist es, dass der Gärtner das ganze Unkraut zieht. Es gibt Kinder, die sind Unkraut und es gibt einen Gärtner. Die Kinder, die das Unkraut sind, liegen auf dem Bauch im Kreis, den Kopf in die Mitte des Kreises gerichtet. Mit den Armen haken sie sich bei ihren Nachbarn ein und bilden somit die Erde, die versuchen muss, das Unkraut (einzelne Personen) so lange wie möglich in der Erde zu halten. Der Gärtner versucht, Unkraut zu ziehen, indem er an die Beine eines Spielers greift und daran zieht. Sitzt das Unkraut zu stark, kann er es auch bei einem anderen Unkraut versuchen. Das Unkraut gilt als gezogen, wenn der Kreis auf beiden Seiten eines Unkrauts unterbrochen ist. Ist ein Unkraut gezogen worden, können die übrigen versuchen, den Kreis wieder zu schließen.
Eine wildere Variante ist, wenn das gezogene Unkraut zum Gärtner wird. Allerdings darf immer nur ein Gärtner an einem Unkraut ziehen.

Samen raten
Es werden einige Samenkörner von Pflanzen bereitgelegt. Die Kinder haben die Aufgabe, zu erraten, aus welchem Samen welche Pflanze wachsen wird. Es ist hilfreich, drei Antworten vorzugeben.

Bohnen sortieren
Die Kinder bilden zwei Mannschaften. Jede Mannschaft bekommt eine Schüssel mit Bohnen, schwarz und weiß gemischt. Welche Gruppe hat zuerst die Bohnen sortiert?

Basteln

Kernige Bilder
Mit verschiedenen Samen kann man übrigens auch Bilder gestalten. Man nimmt einfach einen festen Karton und benetzt ihn mit Bastelkleber. Dann darf der Kreativität freien Lauf gelassen werden, indem die Körner auf den Kleber gestreut werden. Mit dem Kleber könnte man beispielweise auch den Merkvers schreiben und mit Körnern nachschreiben.

Knackpunkt

Einstieg
Als Material benötigt man: Blumentopf mit Erde; euer Lieblingsgemüse und eine Pflanze und Samenkörner davon; andere Samen und eine Unkrautpflanze, die ähnlich aussieht wie die Gemüsepflanze.
(Einige Samen werden in der Hand gehalten.) Also, mein Lieblingsgemüse ist ja eindeutig die Tomate! Das könnte ich am liebsten den ganzen Sommer essen! Mit Salz, Basilikum … lecker! Da läuft mir ja jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
Habt ihr gewusst, dass aus diesem kleinen Samen hier (Samen hochhalten) eine so große Tomate werden kann? Dazu muss man den kleinen Samen in die Erde streuen, ihn wässern und dann sieht man irgendwann einen kleinen Mini-Sprieß aus der Erde gucken. Dann braucht es viel Zeit und Pflege, damit daraus eine so schöne, saftige Tomate wird. Das gelingt nicht immer so gut. Manchmal steht die Pflanze am falschen Platz, bekommt zu viel oder zu wenig Sonne. Und wenn man Pech hat, kann sogar so eine Pflanze krank werden. Und dann wird es nix mit meinem Lieblingsgemüse. Ihr seht also, das ist gar nicht so einfach.
Aber wenn ich ehrlich bin, die wenigsten Tomaten baue ich selbst an. Die meisten kaufe ich ja einfach im Supermarkt. Da muss ich mir keine Gedanken darüber machen, ob die Pflanze am richtigen Ort steht. Da darf ich mich darüber freuen, dass ein Bauer sich so viel Mühe gemacht hat und ich das jetzt genießen darf. Die wenigsten von uns bauen heute noch ihre Lebensmittel selbst an.
Für uns ist das heute ungewöhnlich, Zutaten für unser Essen selbst anzubauen, für Jesu Freunde war das total normal. Und darum erzählt Jesus ihnen Geschichten von Feldern und Samen und erklärt ihnen und uns damit, wie Gott ist und wie das Reich Gottes ist, in dem wir leben dürfen.
Die heutige Geschichte steht im Matthäus­evangelium, im 13. Kapitel. Und sie geht so:

Verkündigung
Als Jesus mit seinen Freunden zusammen war, erzählte er ihnen eine Geschichte, mit der er ihnen das Himmelreich, also den Ort, an dem 100% Gott regiert, erklären wollte.
Das Himmelreich Gottes ist wie ein Gärtner, der Tomaten anpflanzen wollte. Er streute also gute Samen in die Erde. (Topf mit Erde zeigen und ein paar Samen reindrücken).
Dann ging er schlafen. In der Nacht kam aber ein Feind. (flüstern) Er schlich sich in den Garten von dem Mann und streute heimlich Unkrautsamen zwischen die guten Tomatensamen. (Die andere Samensorte auf die Erde streuen.) Nach einiger Zeit wuchsen die Tomatenpflanzen heran (Tomatenpflanze in den Topf drücken). Aber gleichzeitig wuchs auch das Unkraut, das der Feind gesät hatte. (Unkrautpflanze, dicht neben die Tomatenpflanze in die Erde drücken.) Und seht ihr … das Unkraut sieht eigentlich sehr ähnlich aus wie die Tomate. Man kann nicht auf Anhieb den Unterschied erkennen. Und das Unkraut wächst auch sehr dicht an den Tomaten.
Als die Angestellten des Gärtners das Unkraut sahen, fragten sie den Gärtner: „Du hast doch Tomatensamen ausgestreut! Sogar extra den teuren Samen! Woher kommt denn das Unkraut hier? Sollen wir das Unkraut schnell herausreißen?“ Der Gärtner aber sagte: „Nein, macht das nicht! Sonst reißt ihr womöglich noch die guten Tomaten mit heraus oder ihr macht die Wurzeln von den Tomaten kaputt. Lasst sie bis zur Ernte zusammen wachsen. Dann werden wir die Tomaten pflücken, und dann das ganze Unkraut herausreißen und verbrennen.“
Und als die Zeit der Ernte kam, pflückten die Diener schnell die roten und leckeren Tomaten und sammelten sie ein. (Eine Schüssel mit Tomaten hervorholen, evtl. rumgeben). Und die restlichen Unkrautpflanzen warfen sie weg.
Als Jesus mit der Geschichte fertig war, haben sich seine Freunde ganz schön gewundert. Sie waren sich nicht ganz sicher, was Jesus ihnen sagen wollte.
Das mit dem Unkraut und den Tomatenpflanzen haben sie ja verstanden, aber was das alles jetzt mit Gott zu tun hatte, da waren sie sich nicht ganz sicher und wollten einmal nachfragen.

Das können wir von den Freunden von Jesus lernen, wenn wir etwas nicht verstehen über Gott, dann kann ich Jesus bitten, es mir zu erklären. Die Freunde von Jesus machen das auch. Und er lacht sie nicht aus, sondern nimmt sich Zeit, ihnen die Geschichte zu erklären. Aber bevor ich euch erzähle, was Jesus ihnen erzählt hat, würde mich interessieren, was ihr glaubt. Was will uns Jesus mit der Geschichte erzählen? (Die Kinder fragen und Antworten finden lassen und auch die Beiträge stillerer Jungscharler hören und wertschätzen.)
Ui, das hört sich doch schon mal gut an. Klasse, wie kreativ ihr seid! Wir wollen mal hören, was Jesus ihnen erzählt hat.
Jesus sagte: „Der Gärtner ist Gott. Die Tomatenpflanzen sind die Menschen, die zu Jesus gehören und mit ihm leben. Das Feld, auf dem die Samen gestreut werden, ist die Welt. Der gemeine Feind ist der Teufel, der Zerstörer. Das Unkraut sind Menschen, die nicht zu Jesus gehören und nicht mit ihm leben wollen und sich dem Bösen verschrieben haben. Aber manchmal ist es gar nicht leicht von außen zu sehen, wer wirklich zu Jesus gehört und wer nicht. So wie das Unkraut den Tomatenpflanzen sehr ähnlich sieht. Doch wir brauchen das auch gar nicht unbedingt zu wissen. Denn Gott weiß es auf jeden Fall! Und eines Tages wird er selbst alle Menschen, die zu ihm gehören, zu sich rufen. Und die Menschen, die nicht mit ihm gelebt haben, kommen nicht zu ihm.“
Für uns ist nur wichtig, dass wir selbst zu Jesus gehören und mit ihm leben. Dann sind wir wie der gute Samen, also wie Tomaten.
Mit der Geschichte will Jesus uns zeigen, dass es immer auch schlechte Dinge geben wird, Menschen, die einander wehtun. Aber eben auch ganz viele gute Dinge, gute Menschen. Und damit das Gute nicht kaputtgeht, lässt Gott beides nebeneinander wachsen bis zu dem Tag, an dem Jesus wiederkommt.

Abschluss
Für heute haben wir also ganz schön viel gelernt. Super, dass ihr so gut mitgemacht habt. Ich wünsche mir, dass wir für heute lernen, dass Gott gut und gerecht ist. Ich muss mich nicht rächen und Unkraut säen. Ich weiß, dass Gott alles im Griff hat.
Und ich wünsche mir, dass wir wissen dürfen, dass Gott Gutes in unserem Leben säen möchte. Leckere Tomaten eben als Bild für gute Dinge, mit denen Gott dich beschenken möchte. Gott ist es, der der Gärtner ist. Und wir dürfen unter seiner Sonne wachsen.

Doppelpunkt

Für den Doppelpunkt benötigt man einen Blumenkasten und Erde, eine Gießkanne sowie Zettel und Stifte.
Heute wollen wir gemeinsam gärtnern. Welche gute Saat möchtest du gern aussäen? Nimm dir ein paar Minuten Zeit und denk an eine Person, der es vielleicht gerade nicht so gut geht. Wir wollen Gott in dem ähnlich werden, dass wir gute Dinge säen. Ihr habt jetzt die Möglichkeit, auf einen Zettel zu schreiben, was ihr der Person Gutes wünscht. Das kann etwas ganz Praktisches sein. Wenn ihr einen Freund habt, der gerade schlechte Noten hat, dann könnt ihr „gute Noten“ auf den Zettel schreiben. Wenn ihr jemand kennt, der gerade sehr traurig ist, dann könnt ihr „Trost“ aufschreiben. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit. Und wenn euch niemand einfällt, dann bittet doch Gott, euch einen guten Gedanken zu schenken. (Den Kindern Zeit geben zum Nachdenken, im Hintergrund vielleicht ein bisschen ruhige Musik, das nimmt manchmal die Spannung raus.)
Eure Zettel dürft ihr nun knicken und in einen Blumenkasten legen. Nun wird Erde in den Kasten gefüllt. Jeder von euch kann sich jetzt ein Samenkorn nehmen.
Jetzt wollen wir zusammen beten und wir machen das folgendermaßen: Wir alle haben ja jetzt ein Samenkorn in der Hand. Ihr dürft entscheiden, ob ihr laut oder leise Gott das sagen wollt, was ihr auf den Zettel geschrieben habt. Wenn ihr mit eurem Gebet fertig seid, legt ihr den Samen in die Erde. Danach darf der Nächste ein Gebet sprechen und so geht es dann der Reihe nach.
Im Anschluss daran werden die Samen gegossen. In den nächsten Wochen könnt ihr dann erleben, wie der Same aufgeht. Vielleicht geht auch in den Leben der Menschen, für die wir gebetet haben, ein Same auf. Fragt einfach mal nach.
Als Give-away bastelt sich jeder ein Tütchen, das mit (Kresse-)Samen gefüllt wird. Die Tüten können aus einfachem Packpapier hergestellt und mit einem Tacker verschlossen werden. Von außen könnt ihr sie bestempeln oder schön beschriften. Ein Vorschlag ist, den Satz „Lass Liebe wachsen“ auf die Tütchen zu schreiben und ein Herz dazuzumalen.

Schlusspunkt

Zum Schluss unserer Zeit möchte ich euch gern einen Satz mitgeben, den wir uns mit unserer Hand merken können. Lasst uns einmal die Hände heben. Super! Und zwar lautet der Merksatz für heute: Gott ist gütig und gerecht. Das steht in der Bibel, in Psalm 116, Vers 5.
Fünf Worte, für jeden Finger ein Wort. GOTT (Daumen) IST (Zeigefinger) GÜTIG (Mittelfinger) UND (Ringfinger) GERECHT (kleiner Finger).
Wenn du also das nächste Mal jemanden den Stinkefinger zeigst, sagst du ihm, dass er gütig ist!

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr.5 Einfach genial
Nr.112 Unter dem Schirm des Höchsten
Nr.118 Für welche Seite singst du denn

Dekoration

Der Raum kann im Gärtner-Look dekoriert werden, eine Schubkarre, eine Harke, Schaufel, eventuell ein paar leere Blumentöpfe … Diese Deko nimmt die Kinder mit hinein in die Geschichte und zeigt ganz äußerlich schon an, dass es um eine „Gartengeschichte“ von Jesus geht.

Raus aus der Wegwerfkultur!

1. Vorbemerkungen

Möbel aus Paletten bauen, alte verbrauchte Gegenstände mit Blumen bepflanzen, Lampen aus Küchenutensilien basteln, aus verstaubten alten Büchern neue Möbel kreieren. Aus Alt mach Neu, aus Alt mach anders, aus Alt mach schön.

Auf Pinterest finden wir so viele Do-it-yourself-Ideen, dass wir uns problemlos ein Jahr mit kreativem Handwerkern, Gärtnern und Basteln beschäftigen könnten. Upcycling ist hip! Doch es ist mehr als ein Trend, für viele wird es mehr und mehr zu einer Lebenseinstellung. Was ist dran an diesem alternativen Einrichtungs- und Lebensstil? Vielmehr noch die Frage: Was können wir davon lernen?

2. Zielgedanke

Schluss mit der Wegwerf-Kultur. Es ist unser Auftrag, die Schöpfung zu bewahren und nicht, diese zu zerstören. Aus diesem Anlass hat Gott den Menschen seinen Garten Eden als Lebensraum geschenkt. In 1. Mose 2,15 (Luther 2017) heißt es dazu: „Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ Es handelt sich um einen klaren Auftrag zum verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung. Und unsere Wirklichkeit? Die Schöpfung wird ausgebeutet und es wird versucht, entstandenen Schaden wiedergutzumachen. Hier bekommt unser Thema seinen aktuellen Bezug.

3. Einführung inkl. Exegese

„Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen. Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“

1.Mose 1,28 (Luther 2017)

„Herrschen“, „Untertan-machen“, das klingt im ersten Moment nach Unterdrückung, nach Ausbeutung. Doch um diesen Satz richtig zu verstehen, ist es wichtig, dass wir uns zunächst den Vers davor anschauen. Dort heißt es in Vers 27 (Luther, 2017) „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ Der Schöpfer steht im Verhältnis zu seinem Geschöpf. Er beschließt, den Menschen nach seinem Bild zu erschaffen.

Gott hat uns als Gegenüber vollendet, in der Absicht, mit uns in Beziehung zu leben. „Der Schöpfer schuf ein Geschöpf, das ihm entspricht, zu dem er reden kann und das ihn hört“ (Bräumer, 1983, S. 58). Bejahen wir dieses Beziehungsgeschehen, indem wir es mit Leben füllen, können wir die Herrlichkeit Gottes und seine Allmacht erfahren. Diese Herrlichkeit Gottes zeigt sich an keiner Stelle so deutlich wie in seiner Schöpfung. Wir bekommen eine Ahnung davon, wie Gott ist. Der Mensch ist Gott „darin ähnlich, da[ss] er frei ist gegenüber dem Rest der Schöpfung. […] [Doch für den Menschen] gibt [es] kein Herrschen ohne den Dienst an Gott“ (Bräumer, 1983, S. 57-58). Für unser Thema heißt das weiter, es gibt kein Herrschen, ohne den Dienst an Gottes Schöpfung.
Das ist eine wichtige Erkenntnis, da Vers 28 so eine völlig neue Bedeutung bekommt.

Gott hat uns seine Schöpfung anvertraut, und das, obwohl wir wissen, dass sie vergänglich ist. Damit stehen wir aber dennoch in der Verantwortung, diese nach Gottes Absicht zu bewahren und zu gestalten. Dazu kann jeder von uns seinen Beitrag leisten. Dass es sich dabei um einen großen Schatz handelt, zeigt Psalm 104, der überschrieben ist mit: Das Lob des Schöpfers. In Vers 24 (Luther 2017) lesen wir: „HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“

Wir haben nur diese eine Erde, umso mehr sollten wir sie schützen und dafür sorgen, dass wir noch möglichst lange auf ihr leben können. Am Ende des Schöpfungsberichtes heißt es in 1. Mose 1,31 (Luther 2017): „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ Das heißt, dass sie sehr gut war, was ihre Bestimmung betraf, nämlich Lebensraum für seine Geschöpfe zu sein. Diese Erkenntnis unterstreicht noch einmal mehr den Wert der Schöpfung Gottes.

4. Einstieg

Der Einstieg benötigt Vorbereitungszeit und gestaltet sich ganz praktisch. Macht aus euren Räumlichkeiten eine „Do-it-yourself / Upcycling-Werkstatt“. Wenn genügend Mitarbeitende zur Verfügung stehen, können verschiedene Stationen vorbereitet werden. Gestaltet eure Räumlichkeiten neu:

Beispiele:
  • Station 1: Baut ein Paletten-Sofa.
  • Station 2: Entwerft eine neue Lampe.
  • Station 3: Bepflanzt verschiedene Gegenstände. Pflanzen machen euren Raum noch wohnlicher.

Checkliste zur Vorbereitung: Welche Baumaterialien müssen organisiert werden? Welches Werkzeug wird benötigt? Sollen die Materialien kreativ weitergestaltet werden? Was braucht es zur kreativen Umsetzung? (Z. B. Malerutensilien usw.)

5. Hauptteil

Die Einheit hat einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Schöpfung zum Schwerpunkt (siehe Einführung). Es gilt diese zu bewahren. Dabei ist es die Aufgabe von jeder/jedem, das eigene Handeln / den eigenen Lebensstil zu überprüfen und zu reflektieren.
Zu Beginn des Hauptteiles schlage ich vor, ein Kontrastprogramm zum Einstieg und dem Thema selbst zu bieten: Ausbeutung der Natur, Zerstörung der Umwelt, Alltägliche Wegwerfkultur, das Streben nach dem Allerneuesten.

Hierzu können Zeitungsartikel, YouTube-Clips, Werbung und Fotos Einblicke geben. Wo erkennen die Jugendlichen sich wieder? Welche Situationen kennen sie aus ihrem Alltag? Was lösen die Bilder/Texte in ihnen aus?

Anschließend wird gemeinsam der Bibelvers (1. Mose 1,28) gelesen. Wie wird dieser Text verstanden und wahrgenommen? Es folgt eine Zeit der Auslegung (siehe Einstieg) und des Austausches darüber. Wie sieht Verantwortung praktisch aus?

6. Abschluss

Zum Abschluss bekommen die Jugendlichen den Auftrag, in der kommenden Woche ihre eigene „Wegwerf-Kultur“ zu beobachten. Wo können sie schöpfungsbewusster leben? Zum Beispiel: Müll einsparen, Einkaufstaschen bereits von zu Hause mitbringen, weniger Plastikverpackungen nutzen, Mülltrennung, das Auto stehen lassen und andere Möglichkeiten nutzen, Altes neu verwerten, anstatt Neues zu kaufen.

Das Ziel

Starter

Gott kümmert sich um uns. Auch dann, wenn wir sein Handeln nicht verstehen können.

Checker

Gottes Liebe zu den Menschen ist größer als sein Zorn. Deshalb handelt er anders, als er es angekündigt hat. Das ist manchmal schwer zu verstehen.

Der Text an sich

Jona ist zornig auf Gott! Seit Jona von Gott den Auftrag bekommen hat, der Stadt Ninive ihren Untergang vorauszusagen, fahren seine Gefühle Achterbahn. Jona hat großen Respekt und Angst vor seiner Aufgabe (Jona 1,2). Doch Gott greift ein und Jona lernt, sich in seiner Todesangst wieder an Gott zu wenden und seinen Auftrag auszuführen (Jona 2+3). Nachdem Jona den Menschen Gottes Strafgericht angedroht hat, verlässt er die Stadt und baut sich am östlichen Stadtrand einen provisorischen Schutz vor der Sonne. Dort will er abwarten, was mit der Stadt passiert (V.5.6). Die Menschen in Ninive tun Buße (Jona 3). Gott sieht, wie sich die Menschen von Ninive zu ihm bekehren und er bereut seine Ankündigung. Gott handelt nicht! Er verschont Ninive (Jona 3,10). Doch Jona erwartet von Gott, dass er seine Ankündigung wahr macht. Er denkt dabei nicht an sich, sondern auch an sein eigenes Volk. Zieht Gott sein Strafgericht nicht durch, so wird das Volk Israel auch in Zukunft unter den Assyrern zu leiden haben. Gott zeigt sich gnädig. Genau das macht Jona so wütend. In Vers 2 wirft er Gott seine Barmherzigkeit vor. Er benutzt diese sogar, um seine Flucht vor Gott und somit auch seinen Ungehorsam Gott gegenüber zu rechtfertigen. Mutlos, enttäuscht, zornig und völlig entkräftet bittet Jona Gott da­rum, ihm sein Leben zu nehmen. Er will sterben! Gott hinterfragt Jonas Gefühlschaos. Was soll der Zorn? Warum bist du zornig, wenn ich mit meinen Geschöpfen gnädig bin (V.4)? Während Jona noch mit seiner Wut und Enttäuschung kämpft, sorgt Gott ganz praktisch für sein Wohlbefinden. Er lässt eine Staude wachsen für zusätzlichen Sonnenschutz (V.6). Doch bereits am Morgen ist die Staude kaputt und die Hitze wird für Jona unerträglich. Jona erlebt, wie Gottes Handeln in kürzester Zeit gnädig und zerstörerisch sein kann. Ein weiteres Mal ist er zornig auf Gott. Wegen der Zerstörung einer Staude! Und ein weiteres Mal hinterfragt Gott Jonas Zorn (V.9). Gott macht Jona klar, dass er keinen Finger gerührt hat, um die Staude wachsen zu lassen bzw. sie zu versorgen. Dennoch trauert er um sie. Gleichzeitig brennt er darauf, dass Gott die Stadt Ninive zerstört. Eine Stadt mit mehreren Hunderttausend Einwohnern. Mit seinen Worten verdeutlicht Gott Jona, dass er der Schöpfer aller Menschen ist und nicht aufhört, sich um seine Geschöpfe zu bemühen. Er bemüht sich um die Menschen in Ninive genauso wie um Jona.

Der Text für mich

Zwei Dinge fallen mir an diesem Text besonders ins Auge.

1. Gott ist ein gütiger und barmherziger Gott. Ihm ist es nicht egal, was aus den Menschen in Ninive wird. Deshalb „korrigiert“ er seine eigene Ankündigung. Für ihn ist das kein Problem, denn seine Güte und Barmherzigkeit gegenüber seinen Geschöpfen ist größer als sein Wunsch, sie zu vernichten. Das ist ein großartiger Gedanke für mein eigenes Leben.

2. Gott sorgt auch weiterhin für Jona. Jona weiß, dass Gott viel Geduld mit seinen Geschöpfen hat, denn er hat es selbst erlebt. Dennoch hofft er darauf, dass Gott sich nicht gnädig zeigt. Weil er das nicht tut, durchlebt Jona ein wahres Gefühlschaos. Von Gott enttäuscht zu sein, weil er nicht so handelt, wie ich es von ihm erwarte, das kenne ich nur zu gut. Umso mehr freut es mich, dass Gott wie Jona auch mir nicht den Rücken zukehrt. Er bleibt an meiner Seite und sorgt für mich – auch im größten Gefühlschaos.

Der Text für dich

Starter

Dass die Gefühle schon mal Achterbahn fahren können, kennen alle Kinder. In einem Moment freuen sie sich über die Zusage ihrer Eltern, dass sie gemeinsam einen coolen Ausflug machen. Doch dann fällt der Ausflug ins Wasser und sie müssen mit dieser Enttäuschung klarkommen. Einem Versprechen sollte ein konsequentes Handeln folgen, im positiven wie im negativen Sinn. Ansonsten entsteht bei den Kindern Unsicherheit, Ärger oder das Gefühl, nicht gerecht behandelt zu werden. Anhand der Jonageschichte lassen sich diese unterschiedlichen Gefühle wunderbar darstellen. Den Kindern wird dabei gezeigt, dass es in Ordnung ist, dass sie wütend auf Gott sein dürfen. Gott möchte aber nicht, dass es bei dieser Wut bleibt, sondern sein Handeln immer aus der Liebe zu seinen Geschöpfen geschieht.

Checker

Wütend sein auf die Eltern, Geschwister oder Freunde, das kennen auch Kinder aus christlichen Familien. Wütend sein dürfen auf Gott, das ist für einige Kinder ein neuer Gedanke. Dass die Wut zum menschlichen Gefühlsleben dazugehört, können sie sich bei Jona abschauen. Wir können den Kindern dabei helfen zu lernen, ihre Gefühle (z. B. Wut, Angst, Verzweiflung) zuzulassen. Als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Jungschar brauchen wir ein feines Gespür für die Gefühlswelten unserer Jungscharler. Oft wissen die Kinder nicht, wohin mit ihren Gefühlen, haben in ihrem Umfeld keine geeigneten Ansprechpartner oder fühlen sich nicht ernst genommen. Umso mehr liegt es an uns, ihnen Zeit, Raum und ein offenes Ohr zu geben, damit sie über ihre Gefühle reden können.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Emoji-Pantomime

Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt. Aus jeder Gruppe kommt ein Kind zum Raten nach vorn. Beide stellen sich so hin, dass sie die Gruppen sehen können. Ein Mitarbeiter stellt sich hinter die beiden und zeigt den Gruppen immer ein vorbereitetes Blatt, auf dem ein Emoji abgebildet ist. Die Gruppen versuchen, pantomimisch die Gefühlsregung des Emoji (z. B. fröhlich, traurig, wütend, ängstlich) darzustellen. Wer von den beiden errät als Erster, welches Gefühl dargestellt wird? Die Gruppe bekommt einen Punkt. Bei einer größeren Gruppe kann man auch mehrere Kinder abwechselnd raten lassen.

Idee2: Emoji-Magnete

Zuerst wird ein Kronkorken gelb angemalt bzw. lackiert. Wenn nötig, muss man noch ein zweites Mal darübergehen, sodass ein schöner gelber Kreis entsteht. Danach muss die Farbe gut trocknen. Sobald sie getrocknet ist, können die Kronkorken mit Gesichtern bemalt werden. (Beispiele: Tränen werden mit blauem Permanentmarker, Herzen mit rotem Permanentmarker aufgemalt.) Hilfreich kann es sein, sich vorher ein paar Emoticons im Handy anzuschauen oder vorab auszudrucken. Wer möchte, kann auch noch einen feinen blauen Rand um den gelben Kreis zeichnen.

Nach dem Trocknen wird ein Magnet mit Alleskleber in dem Kronkorken befestigt. Sollten die Magnete zu dünn sein, kann eine Scheibe von einem Korken den nötigen Ausgleich schaffen.

Verkündigung

Theaterstück

Ein Mitarbeiter (Jona) sitzt unter einem provisorischen Sonnenschutz (z. B. ein Tisch mit einer Decke darüber). Der andere sitzt an einem anderen Platz im Raum.

Jona: Na super, jetzt sitze ich hier schon seit 40 Tagen und nichts passiert. Es ist heiß, staubig und langweilig! Und in Ninive rührt sich nichts. Es ist, als ob ich gar nicht da gewesen wäre. Hingegangen bin ich und habe Gottes Strafgericht gepredigt. Anfangs war es schon ein wenig komisch. Ist ja nicht so, dass wir Israeliten hier sehr beliebt wären. Aber dann … als ich vom Untergang Ninives gesprochen habe. Da sind sie doch stehen geblieben und haben mir zugehört. Ihr hättet sie mal sehen sollen. Angst haben sie bekommen. Sie haben schnell kapiert, dass ich nicht irgend so ein frommer Spinner bin, sondern tatsächlich von Gott geschickt wurde. (kurze Pause)

Gott macht ernst. Aber wen wundert das. Haben sie nicht selbst Schuld? Essen, Saufen, Lügen, Betrügen und sich auf andere Götter einlassen – die Menschen von Ninive haben wirklich nichts ausgelassen. Dabei haben sie Gott völlig vergessen. Gott hat lange genug zugeschaut. Da ist es schon richtig, dass er den Menschen in Ninive einen ordentlichen Denkzettel verpasst. Geschieht ihnen recht. Aber warum schlägt Gott nicht zu? 40 Tage sind vorüber. Aber es rührt sich nichts. Wie lange soll ich hier denn noch sitzen? In dieser Hitze! In diesem Staub!

Gott: Ach, Jona! Du sitzt dort wie ein Häuflein Elend. Schau dich an. Du bist verschwitzt. Isst kaum und trinkst kaum. Und der einzige Gedanke, den du hast, ist die Vernichtung Ninives. Du bist zornig! Wütend!

Jona: Gott wird es sich doch wohl nicht anders überlegt haben? Sicher, er ist ein großer, gnädiger und barmherziger Gott. Das habe ich schon oft erlebt. Auch mit mir war er barmherzig. Aber mit den Menschen in Ninive? Wie kann Gott ihnen so viel Überheblichkeit, Falschheit und Egoismus durchgehen lassen? Und mich dort hinschicken? Er weiß doch, wie viel Angst ich hatte, in diese riesengroße Stadt zu gehen. Ach, ich möchte sterben. Welchen Sinn hat mein Leben denn noch?

Gott: Jona, warum möchtest du sterben? Ist dir dein Leben denn nichts wert?

Jona schläft. Und Gott lässt eine Staude wachsen. (Entweder man stellt eine Grünpflanze hin oder ein Jungscharler stellt die Pflanze dar.)

Jona: Wo kommt denn diese Pflanze her? Die war doch gestern noch nicht da. Wunderbar! Sie spendet mir Schatten. Es ist doch gleich viel angenehmer unter solch einem tollen Schattenplatz zu sitzen.

Es wird Nacht und Jona schläft wieder ein. Gott lässt einen Wurm kommen und die Staude geht kaputt. (Die Blätter der Pflanze werden abgeschnitten oder der Jungscharler, der die Pflanze darstellt, hockt sich hin.)

Jona: Das gibt es doch nicht! Meine Staude!

Die war doch gestern noch völlig in Ordnung. Was ist passiert?

Gott lässt einen heißen Ostwind aufkommen. (Ein Heizlüfter, bzw. ein Heizgerät und ein Ventilator werden aufgestellt.)

Jona: Ich halte das nicht mehr aus. Diese Hitze! Und der Wind. Es ist so heiß! Gott, warum tust du mir das an? Ich kann nicht mehr. Lass mich doch einfach hier und jetzt sterben!

Gott: Jona, warum bist du so zornig auf mich? Wegen einer Staude möchtest du sterben?

Jona: Ja!

Gott: Du hast die Staude doch nicht gepflanzt. Du hast sie nicht bewässert. Du hast nichts dafür getan, dass diese Staude hier an diesem Ort gewachsen ist. Ich habe sie wachsen lassen und ich habe sie eingehen lassen. Du bist wütend, weil du die Pflanze mochtest. Und jetzt ist sie nicht mehr da. Von mir aber verlangst du, dass ich die Menschen in Ninive aufgebe? Du fragst dich, warum ich Ninive noch nicht vernichtet habe? Schau sie dir doch an! Sie suchen mich. Es tut ihnen leid, dass sie sich von mir abgewandt haben. Sie bitten um Vergebung! Wie kann ich da nicht gnädig mit ihnen sein?

Die andere Idee

Erzählen der Geschichte mit Emoji-Eiern

Die biblische Geschichte wird mit Emoji-Eiern erzählt. Hierfür werden mehrere gelb gefärbte hart gekochte Eier benötigt. Auf die Eier werden mit Filzstiften Gesichter aufgemalt, die unterschiedliche „Gefühle“ ausdrücken sollen. Die Eier stellen Jona dar. Um auszudrücken, in welchem Gefühlswirrwarr sich Jona gegenüber Gott und seinem Auftrag befand, ist es hilfreich, einen kurzen Rückblick auf das zu werfen, was vorher alles passiert ist (Jona 1,2 und 3). Als Hilfsmittel zum Erzählen der Geschichte können kleine Gegenstände (z. B. Pflanze, Taschenlampe (Sonne) usw.) dienen. Die Geschichte kann unterbrochen werden, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Folgende Fragen können euch dabei helfen:

  • Wie sorgt Gott für Jona?
  • Warum ist Jona auf Gott wütend?
  • Sollte er sich nicht freuen, dass Gott die Menschen in Ninive verschont?
  • Warum ist Jona die Staude so wichtig?
  • Wart ihr schon mal wütend auf Gott?

Der Text gelebt

Wiederholung

Die biblische Geschichte wird noch mal in Stichpunkten zusammengefasst. Dafür bekommen die Kinder eine alte Tapetenrolle oder zwei weiße Tonkartons und einen Edding. Sie sollen zwei Denkblasen basteln. Gemeinsam mit den Mitarbeitern wird die Geschichte noch einmal wiederholt. Dabei können die Kinder die wichtigsten Aussagen und Erkenntnisse in Stichpunkten in die Denkblasen schrei­ben. Eine Denkblase steht für Jona und eine für Gott. Die beiden Denkblasen können danach aufgehängt werden.

Gespräch

Jetzt wird es noch einmal persönlich. Die Bilder aus der Emoji-Pantomime oder die Eier aus der Verkündigung werden in die Mitte gelegt. Die Kinder dürfen sich nacheinander ein Bild bzw. ein Ei heraussuchen und sagen, wa­rum sie dieses Bild/Ei ausgesucht haben. Am besten fängt ein Mitarbeiter an. Danach legt er das Bild/Ei wieder in die Mitte, sodass jedes Kind aus allen Emotionen wählen kann. Es macht nichts, wenn die Emotionen sich doppeln.

Heute geht es mir so … (entsprechendes Bild wird hochgehalten), weil …

Manchmal fühle ich mich auch so … (Bild darf gewechselt werden).

Dann hilft es mir, wenn ich … (mit Freunden reden kann, Gott alles erzähle, in die Jungschar gehe usw.).

Merkvers

Der Herr ist bei dir, hält die Hand über dich, damit dich die Hitze der Sonne nicht quält.

Psalm 121,5.6 GNB

Der Satz wird mehrmals gesprochen. Dann sollen die Kinder versuchen, den Vers auswendig zu sagen. Als Hilfestellung erhalten sie dabei die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter, die gut sichtbar auf einem Zettel stehen:
D H i b d, h d H ü d, d d d H d S n q.

Gebet

Im Gebet können wir Gott „Danke“ sagen, dass er uns so gut kennt. Wir können ihm alle unsere Gefühle anvertrauen. Auch die, die scheinbar nicht so gut sind. Gott versteht uns und möchte, dass wir ihm alles anvertrauen. Er kümmert sich um uns und lässt uns nicht im Stich.

Kreatives

Emoji-Minipizzen

Zutaten für 6 Minipizzen

Teig: Hefeteig (500g Mehl, ein Hefewürfel, Wasser, Prise Salz und Zucker), Belag:Tomatensoße, geriebener Pizzakäse, Pizzagewürz, Salami, Paprika (rot, gelb), schwarze Oliven, Mozzarella, weiße Champignons usw.

Zubereitung: Der Hefeteig sollte vorab fertiggestellt werden, damit die Hefe Zeit zum Gehen hat. Der Teig wird in sechs gleich große Kugeln geteilt und auf einer bemehlten Fläche zu Minipizzen ausgerollt. Auf jeden Teig wird ausreichend Tomatensoße, Reibekäse und Pizzagewürz gegeben. Danach können die Pizzen kreativ mit Emoji-Gesichtern belegt werden. Die Beläge dienen als Augen, Mund, Nase, Zähne oder Zunge.

Zum Schluss die Pizzen bei 200°C für ca. 20-25 Minuten auf der mittleren Schiene im Ofen backen.

Spielerisches

Jona-ärgere-dich-nicht

Ein Spielplan ist schnell erstellt. Man nimmt einen weißen Tonkarton und fertigt ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel in Fischform an. Siehe im Internet unter https://christlicheperlen.wordpress.com/2015/11/24/spiel-jona-aerger-dich-nicht/. Das Spiel kann nach den altbekannten Regeln als Tischspiel gespielt werden. Wer mag, kann es auch im Großformat im ganzen Raum spielen.

Rätselhaftes

Die Teilnehmer erhalten einen Lückentext, in den sie die fehlenden Wörter einsetzen sollen.

Jona hatte große  _ _ _ _ _  vor den Menschen in Ninive.

Er ließ sich  _ _ _ _ _ _ _  von der Stadt nieder.

Dort baute er sich einen  _ _ _ _ _ _  vor der Sonne.

Jona war sehr  _ _ _ _ _ _  auf Gott.

Er bittet Gott darum,  _ _ _ _ _ _ _  zu dürfen.

Gott ließ eine  _ _ _ _ _ _  wachsen.

Sie sollte Jona  _ _ _ _ _ _ _ _  spenden.

Ein  _ _ _ _  vernichtete die Staude.

Die Einwohner von Ninive fanden vor Gott  _ _ _ _ _ .

Sie entgingen Gottes  _ _ _ _ _ _ .

Antworten: Angst; östlich; Schutz; zornig; sterben; Staude; Schatten; Wurm; Gnade; Strafe.

(T)extras

Lieder

Ich bin sicher

Du bist mein Freund

Wer Gott vertraut

Spiele

Mut Challenge

Variante 1:

Wer traut sich, in einen Kasten zu fassen, ohne zu wissen, was drin ist?

Wer traut sich, etwas zu essen, von dem er nicht weiß, wie es schmeckt?

Wer traut sich, sich rückwärts vom Tisch in die Arme der anderen Jungscharler fallen zu lassen?

Wer traut sich, einen Beutel mit Eiswürfeln unter den Pullover zu stecken und dort eine Minute zu lassen?

Variante 2:

Es werden zwei Zettel in die Mitte gelegt. Auf einem steht „Ja“, auf dem anderen „Nein“. Jedes Kind bekommt einen Spielstein (z. B. Mühlestein). Ein Mitarbeiter stellt nun eine Challenge vor, wie z. B. „Traut sich Kind „xy“ zwei Löffel scharfen Senf zu essen?“ Bevor das angesprochene Kind antwortet, sollen alle anderen einen Spielstein setzen. Meinen sie, dass das Kind die Herausforderung annimmt, dann setzen sie einen Spielstein auf „Ja“. Ansonsten auf „Nein“. Jedes Kind muss einen Spielstein setzen, bis auf das angesprochene Kind. Danach darf das Kind antworten, ob es die Challenge ausführen will. (Es gibt keinen Zwang! Das Kind darf auch Nein sagen.) Diejenigen, die richtig getippt haben, bekommen einen Punkt. Die anderen nicht. Jedes Kind sollte eine Challenge-Aufgabe gestellt bekommen.

Kreatives

Knautschball

Material: Luftballons, feiner trockener Sand (z. B. Vogelsand), Löffel, Trichter

Der Trichterhals wird in den nicht aufgeblasenen Luftballon vorsichtig hineingeschoben. Anschließend wird der feine Sand mit einem Löffel durch den Trichter ins Innere des Ballons gefüllt. Wenn nichts mehr hineinpasst wird der Trichter entfernt und der Ballon zugeknotet.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Jona aus JUMAT 1/19. Zu jedem Kapitel des Jonabuches gibt es eine Einheit für Jungschargruppen. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Das Ziel

Starter

Du darfst dich entscheiden, mit Gott zu leben oder nicht.

Checker

Auch Christen machen Fehler.

Der Text an sich

Der Schöpfungsbericht am Anfang des 1. Mosebuches will erklären, woher der Mensch kommt, wer ihn geschaffen hat und welche Bestimmung er hat. Hier nun, im 3. Kapitel, wird erklärt, wie die Sünde (Sünde bedeutet so viel wie: am Ziel vorbei zu leben) die tolle Beziehung zwischen Gott und Mensch zerstört hat.

Der Mensch lebt noch im Garten Eden. Noch redet er mit Gott von Angesicht zu Angesicht. Gott redet zu den von ihm geschaffenen Menschen wie mit einem Freund. Der Mensch kann Gott in die Augen schauen.

Dies ändert sich nun schlagartig. Die Geschichte will uns zeigen, wie der Mensch sich von Gott entfernt hat und selbst sein Leben leben wollte.

Dabei hört der Mensch auf ein Tier, die Schlange. Adam, geschaffen von Gott, hört nun auf eine Schlange, die ebenfalls nur Geschöpf ist. Adam sollte eigentlich Herrscher über alle Tiere sein (1. Mose 1,28). Nun wird der Herrscher zum beherrschten. Adam verlässt seine von Gott gegebene Bestimmung und gibt diese an das Böse ab. Er traut der Stimme der Schlange mehr, als der Berufung und Liebe Gottes.

Die Schlange geht dabei sehr listig vor. Sie stellt Eva auf eine Probe. Eva erzählt auch von der Warnung Gottes über den Baum der Erkenntnis. Sie sagt: „Wenn wir davon essen, werden wir sterben.“ (V.3-5) Nun wendet die Schlange ihr Wissen an und sagt: „Ihr werdet nicht sterben (sie hat recht, nicht sofort), sondern euch werden die Augen geöffnet werden und ihr werdet sein wie Gott und Gutes vom Bösen unterscheiden können.“

Bei Eva war anscheinend hängen geblieben: „sein wie Gott“. Dabei meinte die Schlange das nur in Bezug darauf, unterscheiden zu können zwischen Gut und Böse. Wir Menschen wollen lieber komplett sein wie Gott. Wir wollen alles tun und lassen können. Wir wollen nicht Gott Gott sein lassen, sondern selbst wie Gott sein wollen. Dies wird den Menschen nun zum Fallstrick.

Es versagen beide, sowohl der Mann als auch die Frau. Keiner kann eigentlich die Schuld beim anderen suchen. Beide müssten ihre Schuld eingestehen. Doch beide, Adam und Eva, wälzen ihre eigene Schuld ab und versuchen unschuldig da zu stehen. Adam versucht sogar Gott als Mitschuldigen hineinzunehmen. „Die Frau, die du mir gegeben hast“ (V.12).

Und Eva antwortet sofort: „Nicht ich, die Schlange war es, die mir von der Frucht gegeben hat.“

Im Text wird sehr betont, dass Adam und Eva erst nach dem Sündenfall erkennen, dass sie nackt sind. Erst danach fangen sie sich zu schämen an vor dem, wie sie sind und was sie sind. Beide verstecken sich vor Gott. Gott sucht sie und ruft sie: „Adam wo bist du?“ Sünde lässt uns die Gegenwart Gottes nicht mehr aushalten. Sie zwingt uns, vor Gott Angst zu haben und vor ihm wegzulaufen.

Der Text für mich

Die Sünde von Adam und Eva lag darin, sein zu wollen wie Gott. Dabei hatten sie alles was sie brauchten. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Sie waren in einer Liebesbeziehung mit Gott. Sie konnten mit ihm reden und seine Gegenwart genießen. Gott hatte den Menschen dazu geschaffen. Es war seine Bestimmung, sein Lebensziel. Doch Gott zwingt sich keinen Menschen auf. Der Baum der Erkenntnis hatte nur eine Bestimmung. Den Menschen seine Entscheidung zu lassen, mit Gott zu leben oder nicht. Ob er Gottes Worten vertraut oder sich auf die Worte des Bösen (Schlange) verlässt.

Gottes Liebe und Treue zu uns Menschen zeigt sich besonders da, wo wir seine Wege verlassen. Auch wenn wir ihn verlassen, so ist Gott immer wieder darauf bedacht, uns zurückzuholen.

Ja, Adam und Eva müssen zur Strafe Gottes Nähe verlassen. Aber trotzdem, versorgt Gott sie in ihrer Not. Gott kümmert sich um ihre Blöße. Er selbst macht ihnen Kleider.

Wenn Schuld in unser Leben kommt, fühlen wir uns vor Gott nackt. Doch er will uns neue Kleider geben. Durch Jesus wurde das für uns möglich. Er nahm unsere Schuld auf sich.

Der Text für dich

Starter

Auch heute noch stehen wir vor der Entscheidung mit Gott zu leben oder nicht. Gott möchte jeden ganz persönlich einladen in seiner Liebesbeziehung zu leben, wie ein liebender Vater mit seinem Kind. Wenn mein Kind sich schmutzig macht, dann will ich natürlich nicht, dass es so bleibt. Ich tue alles dafür, dass es wieder sauber wird. Genauso ist es mit Gott. Ja, vielleicht wird dem einen oder anderen bewusst, wo er lieber selbst ohne Gott leben will. Doch Gott geht jedem hinterher. Er will uns mit neuen sauberen Kleidern ausstatten. Gott ruft zu Adam als er sich versteckt: „Adam, wo bist du?“ Setze doch einmal deinen Namen ein. Gott ruft dir zu: „Wo bist du?“ Gott will jeden ganz persönlich ansprechen.

Checker

Adam und Eva waren Gottes erste Menschenkinder. Auch wir als Christen sind seine Kinder. Auch wir sind nicht ohne Fehler. Trotz dessen, dass wir mit Gott leben wollen, machen wir Dinge, die Gott nicht gefallen. Wir wollen selbstbestimmt leben. Dabei treffen wir auch mal falsche Entscheidungen, die uns eher von Gott abbringen. Auch wir dürfen auf Gottes Einladung reagieren. Gott fragt uns selbst: „Mensch, wo bist du bloß? Komm zurück.“ Sich vor Gott zu verstecken bringt nix. Er weiß ja eh wo wir sind. Selbst Adam und Eva mussten das erkennen, als Gott sie im Garten gefunden hat. Wichtig für uns ist, auf Gottes Rufen zu reagieren.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Heiße Kartoffel

Alle stehen im Kreis und werfen sich einen Ball hin und her zu. Der Ball ist die heiße Kartoffel, die maximal drei Sekunden gehalten werden darf. Wer die Kartoffel nicht schnell genug wegwirft oder sie fallen lässt, muss in die Mitte des Kreises und ist raus.

Raus sein in einem Spiel ist nicht gerade etwas Angenehmes. Man will gewinnen, man strengt sich an und plötzlich ist man raus.

Übertragung zum Text: Adam und Eva fühlten sich alles andere als raus. Sie waren buchstäblich im siebten Himmel. Eigentlich im Garten Eden. Doch das war fast wie Himmel. Gott hatte alles geschaffen. In der Bibel steht, dass Gott alles mit sehr gut benotet hat. Trotzdem erleben sie, wie sie raus sind.

Idee 2: Zielschießen

Es wird ein Zielschießen auf eine Dartscheibe durchgeführt. Natürlich kann man auch andere Zielspiele durchführen, zum Beispiel Torwandschießen, Korbwurf auf einen Basketballkorb oder mit dem Fußball eine Flasche umwerfen.

Je nachdem, was ihr ausgewählt habt, versuchen die Kinder das Ziel zu treffen. Jeder hat drei Versuche. Wichtig ist, dass das Ziel nicht zu einfach zu treffen ist.

Nach dem Spiel gibt es eine Austauschrunde. Der Leiter fragt: Wie war das für dich, auf das Ziel zu schießen? Wie oft hast du getroffen? Wie ging es dir, als du das Ziel verfehlt hast? Wie haben die anderen reagiert, wenn einer nicht getroffen hat? Gehörst du lieber zu den Siegern oder zu den Verlierern?

Verkündigung

Erzählung mit Spielfiguren

Es wird aus Pflanzen ein Garten aufgebaut. In diesen Garten werden zwei Spielfiguren gestellt
(Adam und Eva). Außerdem benötigt man noch eine Schlange. Während der Erzählung werden die Figuren entsprechend des Textes bewegt.

Es fehlte Adam und Eva an nichts. Das Beste aber war, dass sie mit Gott einfach so reden konnten. Sie mussten nicht erst überlegen, gibt es Gott oder nicht? Meint er es gut mit uns oder nicht? Sie konnten ihn sehen und erleben, wie Gott ist. Sie waren bei ihm geborgen. Sie konnten sich von allen Pflanzen ernähren. Sie brauchten nicht zu überlegen. Ist das gesund für mich? Sie konnten einfach ihr Leben genießen.

Doch dann kommt die Schlange zu Eva mit der Frage: „Hat Gott wirklich gesagt: „Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht essen?“

Eva erwidert ihr sofort: „Doch, natürlich wir dürfen von allen Bäumen essen. Nur nicht von dem Baum in der Mitte des Gartens. Denn wenn wir davon essen, werden wir sterben, sagte Gott.“

Doch nun erwidert die Schlange: „Nein, nein“, sagt die Schlange, „ihr werdet bestimmt nicht sterben!”

Aber Gott weiß: „Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist.“

Eva schaut sich die Frucht genau an. Sie findet den Gedanken verlockend, zu wissen, was nur Gott weiß. Sie strebt nun selbst nach dieser Macht. Sie möchte unabhängig von Gott sein. Sie hört mehr auf die verlockenden Worte der Schlange, als den Worten Gottes zu vertrauen. Somit geht das Urvertrauen zu Gott verloren.

Eva nimmt die Frucht, isst und gibt auch noch Adam davon. Adam hat alles mit angehört. Anstatt, dass er Eva zurechtweist und sie warnt, tut er nichts. Er läuft nur mit, hat keine eigene Meinung. Er vertraut anscheinend seiner Frau mehr als Gott.

Adam und Eva waren in der Gemeinschaft mit Gott. Sie vertrauten ihm und seinen Worten. Sie konnten mit ihm über alles reden. Wie mit einem Freund. Dafür waren sie geschaffen worden. Dies war ihr Lebensziel. Das ist auch unser Lebensziel.

Doch sie hörten auf, Gott zu vertrauen. Und so lebten sie an ihrer Bestimmung vorbei. Das bedeutet der Begriff Sünde. Es bedeutet: am Ziel vorbei. Da, wo wir ohne Gott leben, leben wir am eigentlichen Lebensziel vorbei.

Adam und auch Eva erkennen nun plötzlich, dass sie nackt sind. Sie fangen an sich zu schämen. Sie schämen sich für das, was sie sind und wie sie sind. Sie schämen sich dafür, wie sie von Gott gemacht sind. Sie bekommen Angst vor Gott als sie ihn hören und versteckten sich. Gott ruft: „Adam, wo bist du?“

Adam bekommt die Chance auf Gottes Rufen zu reagieren. Das tut Adam auch. Er sagt: „Wir haben uns versteckt, weil wir nackt sind.“

Jetzt antwortet Gott für uns etwas komisch: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du sollst nicht essen?“

Dieser Vers bedeutet: Adam, ich vertraue dir, du hast nicht von dem Baum gegessen, da ich weiß, du hörst auf mich. Wer hat dir das also gesagt?

Gott vertraut auf Adam. Doch Adam nicht auf Gott. Adam muss Gott eingestehen: „Nein, Gott ich habe dir nicht vertraut.“

Doch anstelle des Geständnisses kommt nun Schuldzuweisung: „Die Frau, die du mir gegeben hast, gab mir von der Frucht.“ Und Eva: „Die Schlange hat mich betrogen“. Das kennt ihr auch. Jemand hat etwas angestellt und sagt, ich war‘s nicht, der da war‘s.

Gott nimmt Schuld sehr ernst. Er verflucht die Schlange. Sie ist der Auslöser für den Ungehorsam gegenüber Gott. Er sagt zu ihr: „Da sagte Gott, der Herr, zu der Schlange: ‚Verflucht sollst du sein wegen dieser Tat! Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang – du allein von allen Tieren. Und Feindschaft soll herrschen zwischen dir und der Frau, zwischen deinen Nachkommen und den ihren. Sie werden euch den Kopf zertreten, und ihr werdet sie in die Ferse beißen.‘“ Gott verflucht die Schlange direkt. Gott bestraft das Böse – da es den Menschen dazu gebracht hat, Gott nicht mehr zu vertrauen. Aber er lässt auch hier schon etwas Hoffnung aufkommen. Dass es einmal jemanden gelingen wird, dem Bösen den Garaus zu machen. Dies bezieht sich auf Jesus. Gott verspricht schon hier, dass er seinen Sohn auf die Erde senden wird, um das Böse aufzuhalten und den Weg zu Gott wieder freizumachen. Denn Adam und Eva müssen die Gegenwart Gottes verlassen.

Gott spricht zu Eva: „Ich verhänge über dich, dass du Mühsal und Beschwerden hast, jedes Mal wenn du schwanger bist; und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt. Es wird dich zu deinem Mann hinziehen, aber er wird über dich herrschen.“

Und zu Adam sagt er: „Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an: Deinetwegen ist der Acker verflucht. Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren, dein Leben lang. Dornen und Disteln werden dort wachsen, und du wirst die Pflanzen des Feldes essen. Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis du zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub musst du wieder werden!“

Gott bestraft nun seine Menschen, damit sie sich daran erinnern, dass sie sich von Gott abgewandt und ihm nicht vertraut haben.

Hierbei ist eines besonders zu betonen. Die Schlange wird von Gott verflucht. Adam und Eva werden nicht verflucht.

Verfluchen bedeutet das Gegenteil von Segnen. Es drückt aus, dass die Macht der Schlange gebrochen ist. Nur Gott kann verfluchen, genauso, wie nur Gott segnen kann.

Adam wird nicht verflucht, sondern der Acker. Der Mensch kann nun nicht mehr sein Leben einfach genießen. Er muss schwer und hart arbeiten, um sich zu ernähren. Auch die Frau wird durch die Schmerzen der Geburt daran erinnert, dass sie sich abgewandt hat von Gott. Das Leben des Menschen ist endlich. Es hat nur eine Zeitspanne zum Leben, die er selbst nicht weiß. Er wird zu Staub, da er daraus gemacht wurde. Dies steht im Gegensatz zu Gott. Gott ist das Leben, er hat es gegeben. Er ist ewig und bleibt ewig. Der Mensch aber nicht.

Adam und Eva müssen den Garten verlassen. Da sie nun selbstbestimmt leben wollen und nun auch müssen. Gott macht ihnen noch Kleidung. Damit sie sich nicht mehr deswegen schämen müssen.

Die andere Idee

Den Text erleben

Die Geschichte wird mehrmals aus der Bibel vorgelesen. Beim ersten Mal hören die Teilnehmer aufmerksam zu. Beim zweiten Lesen werden Kinder ausgewählt, die die Geschichte parallel zum Lesen pantomimisch darstellen. Danach wird der Text von einigen Kindern als Theaterstück nachgespielt. Bevor das geschieht, hören alle noch einmal aufmerksam auf den Text aus der Bibel.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder spielen den Text noch einmal vor. Das kann als Pantomime oder als Theaterstück geschehen. Das ist auch problemlos möglich, wenn diese Methode nicht schon im Verkündigungsteil angewendet wurde.

Gespräch

Der Text wird in der Bibel gelesen und die Kinder werden mit der „Fünf-Finger-Frage“ ins Gespräch gebracht:

  • Daumen: Was finde ich im Text gut!
  • Zeigefinger: Darauf will ich hinweisen!
  • Mittelfinger: Das Stinkt mir!
  • Ringfinger: Hier zeigt sich Gottes Treue!
  • Kleiner Finger: Das kommt mir zu kurz!

Du kannst selbst wählen, welche Gedanken du aus der ausführlichen Jungscharstunde übernehmen willst.

Das kann auch gemalt werden. Die Hand wird auf einen DIN-A4-Zettel ummalt und in jeden Finger wird hinein geschrieben.

Merkvers

Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! Jesaja 44,22 Luther17

Der Vers wird auf eine Wolke aus Papier geschrieben. Auf kleine Zettel werden Sünden geschrieben, die wir getan haben. Auf diese Zettel wird die Wolke gelegt und dabei der Vers gesprochen. Das kann mehrmals wiederholt werden.

Gebet

Tonne und Kreuz

Ihr habt eine Tonne (am besten aus Blech) in eurer Mitte, darauf ein Kreuz. (Kreuz kann auch daneben sein) Aufschrift auf der Tonne: Bei Gott kann ich meinen Mist loswerden.

Jeder erhält Zettel und Stift und kann all das aufschreiben, wo er Schuld vor Gott bekennen will. Die Zettel werden dann von einem Mitarbeiter im Freien verbrannt. Die Kinder können dabei zusehen. Der Leiter betet noch ein Dankgebet für die Vergebung Gottes. (Jesus, danke dass du für uns gestorben bist. Danke, dass wir durch dich unsere Fehler losbekommen. Danke, dass du mir für das Himmelreich neue Klamotten geschenkt hast. Amen.)

Jeder, der möchte, kann noch frei beten. Zum Beispiel kann man beten: Gott wo bist du?

Wer möchte, kann auch ein Übergabegebet sprechen: Gott, danke, dass du mich zu dir rufst. Danke, dass du mich als Kind möchtest und mich annimmst. Bitte vergib mir all die Dinge, bei denen ich nicht nach dir gefragt oder ich dich oder Menschen verletzt habe. All das tut mir leid. Danke für deine Vergebung. Danke, dass ich jetzt dein Kind bin. Amen.

Kreatives

Brief an Gott

Die Kinder können nun einen Brief an Gott verfassen. Mit ihren eigenen Fragen und Gedanken, die sie durch das Thema bekommen haben. Jeder erhält einen Zettel und einen Briefumschlag. Der Brief wird, wenn alle fertig sind, in den Briefumschlag gelegt mit dem jeweiligen Namen versehen und eingesammelt. In sechs Wochen erhalten sie den Brief als Erinnerung an das Thema zurück. Jeder kann dann noch einmal seinen Brief mit seinen Fragen anschauen.

Spielerisches

Münzzielwerfen

Bei einem großes Plastikgefäß, z.B. einem Eimer oder einer Wanne, wird auf dem Boden ein Kreis von ca. 5 cm Durchmesser mit wasserfestem Stift gezeichnet. Danach wird das Gefäß mit Wasser gefüllt. Jeder Teilnehmer bekommt 5 Münzen, z.B. 2 10-Cent-Stücke, 1 50-Cent-Stück und 2 2-Cent-Stücke. Nun werden die Münzen aus einem Abstand von ca. 30 cm über der Wasseroberfläche fallengelassen. Das Ziel ist es, den eingezeichneten Kreis so genau wie möglich zu treffen. Für jeden Treffer gibt es einen Punkt. Wenn eine Münze komplett im Zielkreis liegenbleibt gibt es zwei Punkte. Gewonnen hat der Spieler mit der höchsten Punktzahl.

Rätselhaftes

Hier wird noch einmal der Merkvers aufgegriffen. Einzelne Worte des Merkverses werden auf Schlangen geschrieben, die aus Papier ausgeschnitten werden. Diese Papierschlangen werden im Freien in Bäume oder Büsche gehängt. (Bei schlechtem Wetter kann man die Schlangen auch im Gemeindehaus aufhängen.) Die Teilnehmer müssen die Schlangen suchen und daraus den Merkvers zusammenpuzzeln.

(T)Extras

Lieder

  • Mein Gott ist Spitze
  • Mit Gott zu leben
  • Sei mutig und stark

Spiele

Hier eignen sich alle Spiele, die mit Zielwerfen zu tun haben, zum Beispiel Gummistiefelzielwerfen.

Gummistiefelzielwerfen

Es wird ein Startpunkt markiert, an dem ein Gummistiefel steht. Im Abstand von ca. 4 Metern wird ein Zielkreis mit dem Durchmesser von ca. 15 cm markiert. Nun geht der erste Teilnehmer an den Start. Ein Teilnehmer stellt sich an den Startpunkt und fährt mit einem eigenen Fuß in den Gummistiefel. Nun muss er den Gummistiefel von sich wegschleudern. Die Stelle wo der Gummistiefel landet wird markiert und der nächste Spieler ist an der Reihe. Gewonnen hat der, dessen Markierung den Zielkreis am nächsten ist.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Gleichnissen von Jesus aus JUMAT 2/17. Es handelt sich dabei um vier Himmelreichgleichnisse aus Matthäus 13.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den Themen Schöpfung und Urgeschichte aus JUMAT 4/17 und 1/18. Es werden Texte aus 1.Mose 1-11 bearbeitet. Die Reihe beginnt mit dem Schöpfungsbericht und dem Sündenfall. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sintfluterzählung. Den Abschluss bildet der Bericht über dne Turmbau von Babel.

Sie beginnt mit der Berufung und endet mit drei Einheiten aus der Passionsgeschichte. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen Familienimpuls zum Thema Schöpfung, damit die Kinder auch zu Hause in ihrer Familie über das Thema ins Gespräch kommen können.

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