Gefühle ?!

In dieser Themenreihe geht es um Gefühle, die wir haben, die Jesus evtl. hatte und um das was wir mit unseren Gefühlen so machen. Was können wir Opfern, was müssen wir unserer Gefühlswelt entgegenstellen und wie können wir unseren Gefühlen freien lauf lassen.

woman on park

1. Vorbemerkungen

Die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Wahrheiten, die halten, was sie versprechen, ist für alle Menschen ein Thema. Woher komme, wohin gehe ich und wozu lebe ich, sind ganz entscheidende Fragen. Insbesondere im Teeniealter tauchen diese Fragen vermehrt auf. Erst wenn ich meinem Leben eine Zielsetzung gebe, kann ich beurteilen, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder nicht. Außerdem geben Ziele Halt und Orientierung in Zeiten der Unsicherheit.

2. Zielgedanke

Mit dieser Einheit sollen Jugendliche motiviert werden, über ihre Lebensziele und ihren Lebenssinn nachzudenken. Dabei sollen sie entdecken, dass sie Gottes Ebenbild sind. Weil Gott uns nach seinem Bild erschaffen hat, steckt in unseren Herzen die Sehnsucht, unseren Schöpfer kennenzulernen. Aus dieser Beziehung heraus bekommt alles andere seinen angemessenen Stellenwert.

3. Einführung

Welche der Dinge, die deinem Leben Sinn geben, haben wirklich bleibenden Charakter? Welche sind zeitlich begrenzt? Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist die Haltbarkeitsdauer von Dingen, die uns Sinn versprechen, ziemlich begrenzt.
In 1. Mose 1,26-28 heißt es mehrfach, dass der Mensch zum Ebenbild Gottes erschaffen ist. Dabei geht es nicht um das Aussehen oder andere körperliche Aspekte, sondern darum, dass wir Menschen als Gegenüber Gottes geschaffen sind. Wir sind für ihn ansprechbar und haben die Möglichkeit, ihn anzusprechen. Der grundlegende Sinn jedes Menschen steckt genau darin. Wir sind von Gott dazu erschaffen, in Beziehung mit ihm zu leben. Daraus ergeben sich sämtliche Aufträge, die Gott den Menschen in der Schöpfungsgeschichte gibt. Aus dem Sinn folgt also der Auftrag, die Aufgabe, der Platz in der Welt. Die Grundlage aller Sinnfindung ist also nichts anderes als die Beziehung zu Gott, denn dazu sind wir erschaffen und bestimmt.

4. Methodik für die Gruppe

4.1 Einstieg

Variante A: Zitat

Material:

  • Großes Plakat mit Zitat

=> Folgendes Zitat wird gut sichtbar auf einen großen Bogen Papier geschrieben:
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“ (Cicely Saunders).

Austausch:

Was denkt ihr über diesen Spruch?

Welche Gedanken und Erfahrungen weckt der Spruch bei dir?

Welches Thema verbirgt sich hinter diesem Zitat?

Variante B: Vier-Ecken-Spiel

Material:

  • Vier Schilder (A, B, C, D) für vier Ecken

=> Im Raum werden vier Ecken markiert. Jede Ecke steht für eine Aussage, denen sich die Teilnehmenden zuordnen sollen. Wenn sich alle zugeordnet haben, kommen die Personen, die gemeinsam in einer Ecke stehen, miteinander ins Gespräch. Alternativ oder ergänzend werden ein paar Jugendliche zu ihrer Entscheidung interviewt. Die Aussagen sollen nicht bewertet werden und unkommentiert bleiben.

Runde 1:

A: Sinn im Leben finde ich durch Freunde und Familie.

B: Sinn im Leben finde ich durch gute Abschlüsse und Erfolg.

C: Sinn im Leben finde ich durch Glaube und Religion.

D: Sinn im Leben? Den gibt es doch gar nicht!

Runde 2:

A: Sinnfragen stelle ich mir nie.

B: Über den Sinn des Lebens grüble ich schon lange.

C: Wozu Sinn? Hauptsache ich habe Spaß!

D: Ohne Sinn ist alles, was ich tue, sinnlos.

Runde 3:

Mein Lebensmotto lautet:

A: Ich lebe, um von anderen geliebt zu werden und für andere da zu sein.

B: Ich bin ich und das ist gut so.

C: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

D: Shit happens – mal bist du Taube und mal Denkmal.

Es können gerne noch weitere Fragerunden zu Lebenssinn und Lebenseinstellung folgen.

4.2 Hauptteil

4.2.1 Kleingruppen mit vier Schwerpunkten

Material:

  • Bibeln für alle
  • DIN-A4-Papier
  • großer Bogen Papier mit Bibeltext
  • Notizzettel
  • Stifte
  • Bild mit einem Körperumriss

Arbeitsblätter für alle Gruppenleiter ausdrucken (à Download Arbeitsblatt „Vier Schwerpunkte“)

Teilt die Gruppe nach Möglichkeit in vier Kleingruppen ein. Es ist auch in Ordnung, wenn diese Kleingruppen nur aus wenigen Personen bestehen. Solltet ihr keine vier Kleingruppen zusammenbekommen, ist es sinnvoll, wenn ihr die Aspekte der nicht bearbeiteten Bibelstelle(n) später im Plenum einbringt.
Für jede Gruppe sollte eine moderierende Person zur Verfügung stehen. Falls das nicht möglich ist, müssen klare Aufgabenbeschreibungen erstellt werden.

Wichtig ist, dass für die Bibeltexte eine einfache Übersetzung/Übertragung gewählt wird. Es bieten sich die „BasisBibel“ oder auch die „Gute Nachricht“ an.

Jede Kleingruppe befasst sich mit einem von vier biblischen Schwerpunkten.

Gruppe 1:

Lest gemeinsam 1. Mose 1,26-28. Verteilt Zettel, auf die die Jugendlichen je eine Aussage schreiben sollen, die der Text über den Menschen macht (erschaffen als Gottes Ebenbild; sollen über die Erde herrschen …). Lest euch die Zettel durch und sprecht darüber, wie die Jugendlichen die Begriffe verstehen. Fragt sie, welcher Begriff ihrer Meinung nach der zentrale in der Bibelstelle ist.

Gruppe 2:

Den Bibeltext einmal groß ausdrucken und auf einen großen Papierbogen kleben.

Lest gemeinsam Prediger 3,1-15. Anschließend erkunden die Jugendlichen den Text für sich, indem sie ihre Gedanken, Fragen und Erfahrungen auf den Papierbogen schreiben. Sie können gerne die entsprechenden Textstellen markieren und kommentieren. Folgende Fragen können sie dabei leiten:

  • Was spricht dich an und berührt dich?
  • Was verstehst du nicht?
  • Welche neue Entdeckung machst du?
  • Was wird hier über den Sinn des Lebens gesagt?

Sammelt anschließend eure Eindrücke und Fragen und kommt miteinander ins Gespräch.

Gruppe 3:

Sprecht nochmal darüber, welche Dinge oder Menschen den Jugendlichen Sinn geben. Hier werden mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit Begriffe vorkommen, die Aufgaben beschreiben. Denn oft definieren wir unseren Sinn darüber, welche Aufgaben wir ausfüllen (z. B. in der Familie, Gesellschaft, Studium, Freundeskreis usw.). Wie sehen die Jugendlichen den Zusammenhang von Sinn und Aufgabe?
Lest nun gemeinsam Römer 12, 4-8. Sammelt auf einem Zettel schwer verständliche Begriffe und Bilder. Diskutiert über diese.
Paulus vergleicht hier Gemeinde mit einem Körper. In einem Körper hat jedes Organ eine bestimmte Funktion.
Hier wäre es gut, wenn ihr ein möglichst großes Bild von einem Körper zur Hand habt. Lasst die Jugendlichen überlegen, was sie gut können und welchem Teil eines Körpers ihre Fähigkeiten am meisten entsprechen. Lasst sie diese Stelle auf dem Bild markieren. Wenn Jugendliche der Meinung sind, sie würden nichts können, dann fragt nach und ermutigt sie.

Austausch:

Was machst du wirklich gerne? Was geht dir schnell von der Hand, ohne viel Kraft und Überwindung? Was würden deine Freunde sagen, worin du wirklich gut bist?… Tauscht euch dann darüber aus, welchen konkreten Aufgaben in einer Gemeinde das entsprechen könnte.

Gruppe 4:

Fragt die Jugendlichen, ob es Erlebnisse gibt, die jemanden am Sinn des Lebens zweifeln lassen können. Hier gilt: Gut zuhören und nicht kommentieren. Gerade wenn hier persönliche Erlebnisse kommen sollten, ist es wichtig, diese ernst zu nehmen.
Befasst euch anschließend gemeinsam mit einer biblischen Person, die ein ziemlich bewegtes Leben mit einigen Höhen und vielen Tiefen hatte: Josef. Erstellt gemeinsam anhand folgender Bibelstellen eine Kurzbiografie von Josef:
1. Mose 37,3-10 (Josef, der verwöhnte Papasohn, der hochnäsig gegenüber seinen Brüdern ist),
1. Mose 37,18-28 (Josef, der für seine Hochnäsigkeit bitter bezahlt),
1. Mose 39,11-23 (Josef, der in den Knast kommt, obwohl er nichts falsch gemacht hat),
1. Mose 41,37-40 (der steile Aufstieg vom Knasti zum zweiten Mann in Ägypten),
1. Mose 45,4-7; 50,20 (das scheinbar Sinnlose bekommt Sinn).

Austausch:

Diskutiert gemeinsam über einen möglichen Titel für die Biografie. Welche Gedankenanstöße bekommt ihr im Blick auf eure Sinnsuche? Was war der Sinn des Lebens von Josef? Bedeutet sinn-volles Leben immer gleich leid-freies Leben?

4.2.2 Kreative Umsetzung der vier Schwerpunkte

Material:

  • alte Zeitschriften
  • Verkleidungskoffer o. Ä.
  • Papierbögen
  • Stifte
  • Moderationspapier (+ ggf. Flipchart)

Die Gruppen sollen nun ihre Ergebnisse bündeln, um sie im Plenum zu präsentieren. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Gruppen können Collagen erstellen (achtet darauf, dass das notwendige Material vorhanden ist), ein kurzes Theaterstück zum Thema entwerfen und vorspielen, ein Gedicht im Stil eines Poetry Slams schreiben und vortragen, eine Nachrichtensendung / Dokumentation erstellen o. Ä.

Lasst die Gruppen in der oben aufgeführten Reihenfolge ihre Ergebnisse präsentieren. Erstellt gemeinsam eine Übersicht über die Themen (bspw. auf Flipchart-Papier) und überlegt, wie die unterschiedlichen Themen zusammenhängen und aufeinander bezogen sind.

4.2.3 Input

Variante A: Lebensbericht live

Vielleicht kennt ihr jemanden, der durch schwere Ereignisse, Umstände oder eigenes Versagen am Sinn des Lebens gezweifelt hat. Das kann jemand aus dem Mitarbeiterteam oder jemand von außen sein. Wichtig ist nur, dass die Person diese Lebensphase reflektiert hat und über ihre Erlebnisse sprachfähig ist.
Lasst diese Person von ihren Erfahrungen und Kämpfen auf der eigenen Sinnsuche berichten und erzählen, was ihrem Leben (wieder) Sinn gab.

Variante B: Videoclip über Nick Vujicic

Material:

  • YouTube-Kanal „Finde den Sinn deines Lebens“ – Titel „Nick Vujicic DEUTSCH“

Schaut gemeinsam den Kurzbericht über Nick Vujcic an. Der Motivationstrainer Nick Vujicic ist ohne Arme und Beine geboren und war als Kind höchst suizidgefährdet. Nachdem er Christ wurde, konnte er Schritt für Schritt seine Behinderung annehmen. Mittlerweile berichtet er in beeindruckender Weise, dass Lebensmut und Glück keine Frage von glücklichen Umständen ist, sondern eine Frage der Einstellung. Er berichtet davon, dass er trotz seiner körperlichen Begrenzungen seinen Lebenssinn bei Gott gefunden und dadurch gelernt hat, seine Potenziale zu entfalten.

4.3 Abschluss

4.3.1 Ziele formulieren

Material:

  • Notizzettel für alle Teilnehmenden
  • Stifte

Ladet die Jugendlichen ein, ein bis drei Ziele für ihre persönliche Sinnreise zu formulieren. Diese Ziele sollten möglichst konkret und realistisch sein: „Schreibt eure Ziele auf einen Zettel und legt ihn zu Hause an eine markante Stelle, sodass ihr ihn immer wieder wahrnehmt.“

4.3.2 Ziele festmachen

–> Bietet den Jugendlichen an, dass sie die gefassten Ziele jemandem aus dem Mitarbeiterteam mitteilen können, damit diese dann nach einiger Zeit nachfragen können, was aus den Zielen geworden ist.
Es kann auch das Angebot geschaffen werden, für die Jugendlichen und ihre Ziele zu beten.

4.3.3 Additiv: Sinn-volle Aktion

Das Leben bekommt Sinn durch die Beziehung zu Gott! Und Gott hat uns als „Verwalter“ seiner Welt eingesetzt (vgl. Gen 1,26-28).

Überlegt euch eine Idee / ein Projekt, wie ihr gemeinsam etwas Sinnvolles auf die Beine stellen könnt.

  • mithelfen bei der Tafel oder anderen sozialen Einrichtungen
  • Kuchen backen und an Bedürftige verteilen
  • Flüchtlingskinder besuchen und mit ihnen spielen
  • einen Gottesdienst zum Thema „Sinn“ gestalten und durchführen
  • Zeit für (ältere) Menschen und ihre Geschichten haben und sie ermutigen

Nutzt euer kreatives Potenzial und fangt an, eine sinnvolle Aktion zu planen, mit der ihr euch und anderen dient. 

1. Erklärungen zum Text

1.1 Einleitung

„Worum geht es Jesus denn jetzt eigentlich?“ Ich hatte ein Sammelsurium an Antworten, aber so wirklich zufrieden war ich mit dem Gesamtbild noch nicht. Das veränderte sich, als ich das Thema „Reich Gottes“ bei Jesus entdeckte und anfing zu bemerken, welche Relevanz das heute für unseren Glauben hat. Und genau da will ich versuchen dich mit hineinzunehmen.

1.2 Ein paar Statements und Eindrücke aus der Bibel

Zu Beginn schau dir einmal folgende Bibelstellen an:

Setting: Das erste öffentliche Wort von Jesus im Matthäusevangelium. „Vollzieht einen Wandel im Herzen, denn das Reich Gottes ist nahe“ (Mt 4,17; vgl. Mk 1,15).

Setting: Eine Zusammenfassung des Wirkens Jesu ganz am Anfang des Matthäusevangeliums. „Und Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk“ (Mt 4,23).

Setting: Jesus ist nach seiner Auferstehung und kurz vor seiner Himmelfahrt noch einmal 40 Tage mit seinen Jüngern in Jerusalem zusammen. „Während vierzig Tagen kam er damals zu ihnen und sprach mit ihnen über das Reich Gottes“ (Apg 1,3).

Setting: Jesus hielt gerade eine große Rede voller Gleichnisse, in welchen er über die Geheimnisse des Reich Gottes sprach. Im Anschluss steht er mit seinen Jüngern beisammen und folgender Dialog ergibt sich: „Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt“ (Mt 13,51.52).

Setting: Paulus ist in Rom in „leichter Gefangenschaft“. Die Apostelgeschichte endet in dieser Situation mit folgender Beschreibung: „Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert“ (Apg 28,30.31).

1.3 Evangelium und Reich Gottes

Das Evangelium vom Reich Gottes

Der Begriff „Evangelium“ scheint bekannt. Doch betrachtet man die ursprüngliche Bedeutung, war zumindest ich überrascht. Eigentlich war es ein politisches Wort. Wenn der Kaiser in Rom eine Bekanntmachung für das ganze Volk hatte, dann nannte man das „Euangelion“. Ein Euangelion war eine Ankündigung des Herrschers mit positivem Inhalt. Mal angenommen, der Kaiser sagte: „Ich baue neue Straßen“, dann würde das im Land als „Euangelion von den neuen Straßen“ verkündigt und das Volk wusste: „Super. Es gibt neue Straßen.“ In unserem erdachten Beispiel sind es „die neuen Straßen“. In der Bibel ist es das „Evangelium vom Reich Gottes“. Die Beschreibung gibt den Inhalt an. Der Inhalt des Evangeliums von Jesus war nun, dass Gottes Reich nahe ist. Gott greift handelnd in die Welt ein. Was bedeutet das? Wie können wir uns das vorstellen, dass Gott sein Reich anbrechen lässt?

Königreich Gottes

Bis vor ein paar Jahren habe ich meine Bibel gelesen und jedes Mal, wenn etwas vom „Reich Gottes“ dastand, hab ich mir „den Himmel“ vorgestellt und gedacht „Dann …“! Allerdings: So hat Jesus nicht davon gesprochen. Stell dir das Reich Gottes nicht allein als ein zukünftiges Reich vor. „Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lk 17,21). Mit anderen Worten: „Es ist anders als ihr denkt. Es ist kein Landstrich. Es ist keine Revolution, die die Regierungen umstürzt, vielmehr ist es schon da.“ Geheimnisvolle Worte. Vielleicht hilft dir folgende Vorstellung: Jetzt, in diesem Moment, existiert ein Königreich, und dessen König ist Gott. Es ist nicht sichtbar wie Länder oder Regierungen, aber es ist da. Jesus ist als Abgesandter aus diesem Königreich gekommen und seine Botschaft lautet: Gottes Reich ist nahe. Durch sein Leben und Lehren öffnete Jesus Menschen die Perspektive für das Leben in diesem Reich. Menschen fangen an zu glauben, sie lernen schon jetzt im Reich Gottes durch den Glauben zu leben.

2. Bedeutung für heute

Was haben wir als Kerninhalt des Evangeliums vermittelt bekommen und was vermitteln wir an unsere Teens? Alles, was seine Verankerung und seinen Rückbezug nicht im Reich Gottes hat, gehört auf den Prüfstand. Jesu Hauptaugenmerk lag darin, seine Jünger durch sein Vorbild und seine Lehren in seinen Lebensstil einzuführen, sodass diese später wie er in der Welt leben. Und tatsächlich, auf einmal werden die Jesusjünger in der Apostelgeschichte nach ihrem Herrn und Meister benannt: Der Name Christen entsteht (Apg 11,28). Sie lernten, wie Jesus in der Gegenwart Gottes / im Reiches Gottes zu leben. Drei beispielhafte Statements zu dieser Lebensweise aus dem Neuen Testament: Jesus sagt, dass er nur tun kann, was er seinen Vater tun sieht (Joh 5,19). Paulus spricht davon, dass er auf das Unsichtbare baut (2. Kor. 4,18). Johannes bezeugt, dass Gott das ewige Leben gegeben hat und es in Jesus gegenwärtig ist (1. Joh 5,11). Allen ist zu eigen, dass sie ihr Leben aus der geistlichen Perspektive, aus der Perspektive des handelnden Gottes leben und gestalten.

Das folgende Schaubild illustriert recht simpel, worum es dabei geht. Bei Jesus lernst du dein Leben aus der geistlichen, und nicht allein und zuerst aus der sichtbaren Dimension heraus zu gestalten. Gottes Reich ist an jedem Ort und zu jeder Zeit deines Lebens präsent und ich garantiere dir: Dein Leben im Glauben wird noch mal interessanter, wenn du im Tagesverlauf anfängst, in kleine Interaktionen mit Gott einzutreten. Stell einfach mal z. B. diese Fragen: „Was denkst du gerade, Gott? Hast du was, also soll ich gerade was tun? Was würdest du jetzt über diesen Menschen denken?“ Oder achte schlicht einmal darauf, welche Gedanken dir wann einfallen und überlege einmal, woher sie dir gerade ein-fallen? Manchmal denke ich, es ist fast unfair Christ zu sein, weil wir einen so großen Vorteil haben. Durch den Heiligen Geist kommuniziert Gott mit uns, gibt uns Einfälle, schenkt uns Weisheit, erweitert unsere Wahrnehmung von Menschen und Situationen und gibt uns Weisung für kluges Handeln. Oder kurz: Er zeigt uns, was es bedeutet, im und aus dem Reich Gottes heraus zu leben. Getreu dem kleinen Schaubild kannst du dein Leben vom Welt-Denken führen oder aber eben aus der geistlichen Perspektive: im und aus dem Reich Gottes heraus. Das verändert deinen Blick auf dich, auf Situationen, auf deine Mitmenschen und auch auf deine Teens.

Das folgende Schaubild illustriert recht simpel, worum es dabei geht. Bei Jesus lernst du dein Leben aus der geistlichen, und nicht allein und zuerst aus der sichtbaren Dimension heraus zu gestalten.

Gottes Reich ist an jedem Ort und zu jeder Zeit deines Lebens präsent und ich garantiere dir: Dein Leben im Glauben wird noch mal interessanter, wenn du im Tagesverlauf anfängst, in kleine Interaktionen mit Gott einzutreten. Stell einfach mal z. B. diese Fragen: „Was denkst du gerade, Gott? Hast du was, also soll ich gerade was tun? Was würdest du jetzt über diesen Menschen denken?“ Oder achte schlicht einmal darauf, welche Gedanken dir wann einfallen und überlege einmal, woher sie dir gerade ein-fallen? Manchmal denke ich, es ist fast unfair Christ zu sein, weil wir einen so großen Vorteil haben. Durch den Heiligen Geist kommuniziert Gott mit uns, gibt uns Einfälle, schenkt uns Weisheit, erweitert unsere Wahrnehmung von Menschen und Situationen und gibt uns Weisung für kluges Handeln. Oder kurz: Er zeigt uns, was es bedeutet, im und aus dem Reich Gottes heraus zu leben. Getreu dem kleinen Schaubild kannst du dein Leben vom Welt-Denken führen oder aber eben aus der geistlichen Perspektive: im und aus dem Reich Gottes heraus. Das verändert deinen Blick auf dich, auf Situationen, auf deine Mitmenschen und auch auf deine Teens.

3. Methodik für die Gruppe

Was jetzt kommt, ist ein Pool an Ideen. Greife heraus, was du umsetzen und kombinieren willst.

Drucke die Verse vom Beginn großflächig aus und hänge sie in eurem Jugendraum auf. Nun hat jeder zehn Minuten Zeit durch den Raum zu gehen, die Verse auf sich wirken zu lassen und sich auf einem Notizzettel Einfälle, Aha-Effekte und Fragen zu notieren. Im Anschluss daran hast du bereits genügend Gedanken, um in den Austausch über diese Verse einzusteigen.

Hilfreiche Fragen für eine Gesprächsrunde: Welche Worte sind eures Erachtens unverzichtbar, um zu beschreiben, worum es im christlichen Glauben geht? Welchen Zusammenhang seht ihr zwischen Römer 12,1.2 und Matthäus 4,17?Welche inhaltliche Verbindung seht ihr zwischen dem Kernthema „Reich Gottes“ sowie den Aussagen aus Johannes 7,38; 8,31+23; 15,5? Welche Veränderung hat das für euer Umfeld? Wie ändert sich deine Perspektive auf deine Mitmenschen, wenn du dein Leben aus der Reich-Gottes-Perspektive heraus lebst? Die Passagen aus dem Johannesevangelium stellen dieses Leben unter große Verheißungen, was fällt dir in diesen Versen auf, woran diese Verheißungen geknüpft sind? Was denkst du, warum sie es sind? Inwiefern ist es angemessen, davon zu sprechen, dass wir wie Jesus im Reich Gottes leben lernen, wenn Paulus in 2. Korinther 3,17.18 davon spricht, dass wir Jesus ähnlich werden? Auf welche Weise lernten eures Erachtens die Jünger damals bei Jesus das Leben im Reich Gottes und wie glaubt ihr, lernen wir es heute?

Im Zeitalter der Handys kann folgender Ansatz auch live während der Jugendstunde erfolgen, indem jeder Jugendliche Telefonnummern von Gemeindemitgliedern bekommt (welche man am besten vorher informiert, ohne ihnen das Thema zu nennen): Führt mit euch bekannten Christen ein Interview, welches z. B. folgende Fragen beinhaltet: „Was war deines Erachtens das große Thema von Jesus? Woran denkst du, wenn du ‚Reich Gottes‘ hörst? Inwiefern und wo macht es in deinem praktischen Leben einen Unterschied, dass du an Jesus glaubst? Was würdest du sagen, hat dich in deinem Glauben nachhaltig verändert?

Überlege dir oder mit deinen Teens gemeinsam drei beispielhafte Situationen eurer letzten Woche. Nun überlegt möglichst konkret, wie ihr in diesen Situationen handeln würdet, wenn euch der Gedanke „Das Reich Gottes ist nahe“ bewusst ist. Versucht so herauszufinden, inwiefern sich das Leben und der Umgang miteinander konkret durch den Glauben verändern. Als gute Inspiration erweist sich hier die Bergpredigt mit ihren konkreten Ausführungen zum Umgang miteinander.

Warum Gott von sich sagen kann, allgegenwärtig zu sein.

1. Vorbemerkungen

Kleine Kinder stellen sich Gott z. B. so groß vor, wie ein Hochhaus. Wie sonst sollte er immer und überall den Überblick haben? Wie können wir uns hineindenken in die Dimension Gottes – können wir das überhaupt? Denn schon Augustinus erkannte: „Wenn du ihn begreifst, ist es nicht Gott“. Diese Stunde bietet Erklärungsansätze an – wir können gespannt sein, was die Teens daraus machen.

2. Zielgedanke

Gott übersteigt unsere Dimensionen – und ist doch (und deshalb) ganz bei uns.

3. Einführung incl. Exegese

Es gehört zu Gott, dass er schon vor Beginn aller Materie war, jetzt ist, und auch in Zukunft sein wird. Damit beginnt die Bibel (1. Mose 1,1) und deshalb stellt sich Gott z. B. Mose mit dem umfassenden Eigennamen vor: „Ich werde sein, der ich sein werde“ bzw. „Ich bin da“ (2. Mose 3,14).

An dieser Stelle lohnt der Vergleich von verschiedenen Bibelübersetzungen, der deutlich macht, wie schwer wir Menschen dieses „Sein“ Gottes in Worte fassen können.

Vor Gott war nichts und nach ihm wird nichts kommen – er selbst ist der Anfang und das Ende (Offb 1,8). Außerdem wird ihm zugeschrieben, dass er in Ewigkeit regiert (z. B. Ps 90,2). Unsere lineare Vorstellung von Zeit scheint also bei Gott nicht zu greifen, der sich in der Unendlichkeit bewegt.

In Bezug auf die „räumliche“ Gegenwart Gottes in unserem Leben macht Jesus selbst eine großartige Zusage. Er verspricht seinen Nachfolgern den Heiligen Geist (Joh 14,16). Dieser ist als ständiger Begleiter – allgegenwärtig – erlebbar und in unserer Nähe. Somit ist der Kontakt zu Gott ungebunden an Raum und Zeit. Es wird also deutlich: Gottes Dimension ist umfassender als unsere und doch „erahnbar“ (Eph 3,18).

4. Einstieg

Löst euch zu Beginn von euren Zeitvorstellungen: Am Eingang steht ein „Zeit-Los-Kasten“, in den die Teens ihre Uhren und Smartphones für die Dauer der Stunde ablegen.

Nach der Begrüßung startet ihr ein freies Zeitschätzen: Die Teens bewegen sich schweigend durch den Raum und setzen sich nach geschätzten 90 Sekunden. Der Mitarbeiter stoppt die Zeit und schaut parallel, wer nah an der Zeitvorgabe liegt. Erst wenn der letzte Teen sitzt, werden die verstrichene Zeit sowie der „Sieger“ bekannt gegeben.

5. Hauptteil

Tauscht euch kurz im Blick auf das Zeitschätzen aus: Wie lang kam euch diese doch recht übersichtliche Zeitspanne vor?

Zeit ist ein Aspekt des heutigen Treffens, weil es um Gottes Allgegenwart gehen soll. Was verstehen die Teens unter diesem Begriff? Was genau sagt das Wort Gegenwart aus? Es ist der jetzige, kurze Moment, umgeben von Vergangenheit (hinter uns) und der Zukunft (vor uns).

Zur Verdeutlichung könnt ihr mit Kreppband einen ca. drei Meter langen Pfeil auf den Boden kleben. Dieser soll eine Lebensspanne symbolisieren.

Ein Freiwilliger wird nun zum „Zeitmesser ernannt“: Er bekommt ein Schild mit „Zukunft“ auf die Brust, ein Schild mit „Vergangenheit“ auf den Rücken und kleine Schilder mit „Gegen“ „wart“ auf beide Füße geklebt. Bittet ihn, die Lebensspanne Schritt für Schritt abzugehen. Was fällt den Teens dabei auf?

In dem Moment, in dem wir einen Schritt gehen (also in unserer Zeit voran „leben“), wandelt sich die Gegenwart in Vergangenheit und die Zukunft wird zur Gegenwart – jede Millisekunde aufs Neue.

Legt nun zwei Bögen mit den ausgedruckten Versen von 2. Mose 3,14 und Offenbarung 1,8 auf den Tisch und bittet die Teens, ihre Gedanken zu diesen Selbstbeschreibungen Gottes in Bezug zu unserer Zeitvorstellung zu benennen. Je nach Gruppe sind Gesprächsanstöße hilfreich z. B.:

Wo genau würde sich Gott auf unserem Zeitstrahl befinden, wenn er gleichzeitig Anfang und Ende ist? Wahrscheinlich stoßt ihr nun schnell an die Grenzen eurer Vorstellungskraft – Gottes Dimension und Zeiteinteilung scheint eine andere zu sein, als die uns bekannte.

Dieses „Dimensionsvorstellungsproblem“ könnt ihr an einer kleinen Zeichnung verdeutlichen. Malt ein Strichmännchen auf. Dieses Männchen ist an seine Zweidimensionalität gebunden. 3D wäre für so eine Zeichnung nicht denkbar (so es denn denken könnte). Ähnlich ergeht es uns: Wir leben in unserer Dimension und können uns nicht vorstellen, dass es darüber hinaus noch eine 6te, 8te oder 10te Dimension gibt.

So, wie das Strichmännchen sich seinen Zeichner nicht vorstellen kann, so beschreibt die Bibel uns Gott auch als einen, der unsere Vorstellungskraft übersteigt. Denn er wurde nicht erschaffen, so wie wir, sondern war schon immer (1. Mose 1,1).

Somit kann sich Gott – anders als wir – auf unserem Zeitstrahl von vorhin frei bewegen – ja sogar alle Momente, die wir nacheinander erleben, „gleichzeitig“ erfassen.

Allerdings schwingt in dem Wort „Gegenwart“ auch noch der Aspekt von Nähe mit. Wie kann Gott der gesamten Menschheit gleichermaßen nah – also in der Gegenwart jedes Einzelnen sein? Häufig sind wir enttäuscht über den Umstand, dass Jesus z. B. nicht wie vor 2000 Jahren als echter Mensch mit uns zur Schule oder zur Arbeit gehen kann.

Jesus als Mensch war genau wie wir – also auch an unsere Zeiten und räumlichen Vorgaben gebunden. Das hat zur Folge, dass nur sein nahes Umfeld wirklich seine Nähe erleben konnte. Um diese Gegenwart auf alle Menschen auszuweiten, liefert Jesus die perfekte Lösung:

An Himmelfahrt tröstet er die Jünger wegen seines Weggangs mit der Ankündigung des Heiligen Geistes. Dieser Helfer kann immer und überall bei uns sein.

Er ist zwar nicht anfassbar, aber weltumspannend aktiv. Gekoppelt mit Gottes Eigenschaft, unabhängig von unserem Zeiterleben zu sein, bietet sich hierdurch die perfekte Mischung, um zu jeder Zeit, an jedem Ort bei allen Menschen gleichzeitig zu sein – allgegenwärtig also.

Was bedeutet das für uns konkret? Lasst die Teens hierzu in Kleingruppen einen eigenen Werbespot erstellen (gesprochen, gespielt, gezeichnet, usw.).

Das Motto: „Was ist der Vorteil für uns an der Allgegenwart Gottes“.

Hier können die bisher dargestellten Aspekte einfließen. Allerdings sollen die Teens auch möglichst konkret benennen, was diese Allgegenwart Gottes für ihr persönliches Leben bedeutet. Was ist daran ermutigend, nervig, tröstend, unfassbar? Die Teens stellen ihre Spots nach einer Erarbeitungsphase gegenseitig vor.

Nach den Präsentationen folgt eine offene Austauschrunde, was die Gruppe Positives aus der Allgegenwart zieht.

Moderationsfragen hierzu sind:

  • Was habe ich heute neu über die Allgegenwart Gottes durchdacht?
  • Wo hakt es zwischen Theorie und Praxis?
  • Wie sähe mein Alltag aus, wenn Gott wirklich rund um die Uhr sichtbar um mich wäre?
  • Wie sieht mein Alltag aus, wenn ich mir Gottes Dabeisein trotz Unsichtbarkeit deutlich mache?

6. Abschluss

Es ist für uns schwer zu erfassen, dass Gott nicht auf unsere Dimensionen von Länge, Weite, Höhe und Zeit begrenzt ist. Doch es ist auch gut zu wissen, dass seine Möglichkeiten deshalb um ein Vielfaches größer sind. Er hat im Blick, was unser gesamtes Leben umfasst.

Mit der Rückgabe der Dinge aus der Zeit-Los-Kiste kann ein Gedankenanstoß verbunden werden: Erinnere dich in den nächsten Wochen bei jedem Blick auf die Uhr an Gottes „Dabeisein“ in deinem Leben, der nicht an Raum und Zeit gebunden ist.

Lebensstil, Lebensart, Lebensweise oder auf Englisch Lifestyle bezeichnet laut Wikipedia umgangssprachlich die Art und Weise der Lebensführung. Was ist dein Lifestyle? Oder noch wichtiger: Was beeinflusst deinen Lifestyle? Was prägt dich so sehr, dass du deine Lebensart und -weise danach ausrichtest? Freunde? Werbung? Schule? Eltern? Geld? Konsum? Glaube? Für Menschen, die mit Jesus unterwegs sind, ist es hoffentlich ein sehr ungewöhnlicher Lebensstil. Jesu Art und Weise mit den Menschen umzugehen, ist unvergleichlich. Sein Blickwinkel von dem großen Ganzen auf die kleine Situation mit einem seiner Lieblingsmenschen ist faszinierend. Sein Lifestyle ist bedingungslos annehmend und dennoch nicht beschönigend, sondern liebevoll korrigierend, herausfordernd. Jesus ist mit seinem Stil, von dem wir in der Bibel lesen, mein absolutes Vorbild in Sachen Lebensführung. Leider merke ich aber auch, dass ich von meinem Idol noch weit entfernt bin. Aber ich bin unterwegs. Unterwegs mit Jesus und dabei ist auch der Weg das Ziel.

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