Aktiv werden gegen Ungerechtigkeit

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Kinder auf: Starte DEIN Projekt!

Dieser fix&fertig-Stundenentwurf (s. PDF zum Download) enthält Ideen für eine Gruppenstunde mit Kindern zum Thema (Un)Gerechtigkeit. Am Ende des PDFs findest du im Zusatzmaterial alle Links zum direkt anklicken.

PS.: Diese Gruppenstunde ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Erschienen in: Jungscharleiter 2019.2, buch + musik, 2019

Angst – sie fühlt sich nicht gut an, aber sie gehört zum Leben dazu. Jeder Mensch hat Angst vor irgendetwas – vor bestimmten Situationen, Gefühlen, Tieren, Dingen, Dunkelheit… Wir kennen dieses Angst-Gefühl sicher alle, auch wenn wir nicht alle die selben Dinge fürchten.

Angst ist eigentlich eine gute Sache. Sie macht uns aufmerksam und sensibel. Sie dient uns als Warmsystem und macht uns klar, dass wir uns eventuell in einer gefährlichen Situation befinden und besonders aufpassen sollten. Sie kann uns auch leistungsfähiger machen, weil sie unsere Konzentration steigert.

Aber Angst kann uns auch lähmen. Sie kann uns das Gefühl vermitteln, wie wären ganz klein und hilflos, ohnmächtig oder ausgeliefert:

Angst vor Prüfungen kann z. B. dazu führen, dass wir nicht zeigen können, was wirklich in uns steckt.
Angst vor Konflikten und Streit kann zur Folge haben, dass wir uns nicht trauen, unsere Bedürfnisse zu äußern.
Angst davor zu Scheitern kann dazu führen, dass wir uns Dinge nicht zutrauen, obwohl wir sie eigentlich könnten.

Aber wie kann man gut mit seiner Angst umgehen? Wie schafft man es, dass Angst nicht lähmt und was kann dabei helfen, Ängste zu überwinden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieser Stundenentwurf.

1. Einstieg

Startet in eure Gruppenstunde mit der Begrüßung und einer Szene aus Harry Potter und der Gefangene von Askaban.

In diesem Buch/Film gibt es eine Szene, in der Harry Potter sich im Unterricht im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste seiner Angst stellt. Er begegnet unter der Aufsicht von Professor Lupin einem Irrwicht, der sich in den Gegenstand, das Tier oder die Person verwandelt, vor der Harry am meisten Angst hat. Allerdings wechselt der Irrwicht vor Harry seine Gestalt.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, lest die Szene vor oder schaut sie euch an.

Wieso ist das so? Was denkt ihr? Tauscht euch mal darüber aus.

Professor Lupin befragt Harry dazu und der antwortet, dass er zuerst an Lord Voldemort gedacht habe, vor dem er Angst hat. Dann hat er aber an die Dementoren von Askaban gedacht, vor denen er auch Angst hat. Für Professor Lupin zeigt das, dass Harry gar nicht vor einer bestimmten Person am meisten Angst hat, sondern vor der Angst selbst. Er hat Angst vor dem Gefühl – davor, wie die Angst ihn lähmen kann – wie sie seine Entscheidungen beeinflussen kann und wie sie seinen Mut unterdrückt.

2. Gesprächsimpulse

  • Könnt ihr Lupins Erklärung verstehen?
  • Könnt ihr euch vorstellen, dass es Harry wirklich so geht? Dass er wirklich am meisten die Angst selbst fürchtet? Geht es euch vielleicht sogar ähnlich?
  • Oder wovor habt ihr Angst?

Diesen letzten Punkt könnt ihr in der Gruppe im lockeren Gespräch bearbeiten und euch austauschen.

Eine weitere Möglichkeit ist, dazu kreativ zu werden. Das bietet sich besonders bei Gruppen an, die noch nicht so vertraut miteinander sind. Ihr könnt Bilder zu euren Ängsten malen oder Collagen gestalten und euch anschließend gegenseitig vorstellen.

Auch ein Austausch in einem stummen Gespräch ist denkbar. Dazu legt ihr ein großes Plakat in eure Mitte, auf das alle schreiben können, wovor oder in welchen Situationen sie Angst haben oder als Kind Angst hatten. Dabei könnt ihr euch auch gegenseitig kommentieren, dazu schreiben, wenn ihr die Ängste teilt oder auch Verständnisfragen auf diese Weise stellen und beantworten.

3. Ängste überwinden

  • Was hilft euch, mit eurer Angst umzugehen oder sie sogar zu überwinden?
  • Welche Ideen habt ihr? Was habt ihr vielleicht selbst schon ausprobiert?

Tauscht euch darüber aus und berichtet euch von euren Erfahrungen.

An dieser Stelle könnt ihr ganz praktisch ausprobieren, was euch selbst schon einmal geholfen hat und eure positiven Erfahrungen an die anderen weiter geben. Vielleicht gibt es zum Beispiel jemanden unter euch, der immer ein bestimmtes Lied singt, um sich von Angst abzulenken. Singt das Lied doch einmal gemeinsam, damit es alle kennenlernen und vielleicht beim nächsten Mal selbst im Kopf haben.

Falls ihr selbst nicht so viele Ideen habt, gibt’s hier noch mehr Vorschläge, aus denen ihr auswählen könnt:

Wenn man Angst hat, kann Ablenkung gut helfen.

Falls du nicht alleine bist, kann das jemand anderes übernehmen und dich durch Fragen und Aufgaben ablenken:

  • Nenn mir 5 Dinge, die du siehst.
  • Nenn mir 5 Dinge, die du hörst.
  • Nenn mir 5 Dinge, die du riechst.

Singen kann, wie gesagt, auch gut helfen und ablenken. Sicher fallen euch gute und einfache Lieder ein.

Auch Beten kann hilfreich sein. Welche Gebete oder Bibelverse oder Psalmen kennt ihr auswendig, sodass ihr sie abrufen könnt, wenn ihr Angst habt?

  • Psalm 23 ist sehr bekannt und sagt auch etwas über schwere Situationen im Leben.

Auch andere Bibelverse können neuen Mut verschaffen und uns daran erinnern, dass Gott bei uns ist, z. B.

  • Psalm 18,30: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
  • Psalm 121,3: Gott wird deinen Fuß nicht gleiten lassen und der dich behütet, schläft und schlummert nicht.
  • Apostelgeschichte 18, 9b-10a: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht. Denn ich bin mit dir und niemand soll sich unterstehen dir zu schaden.
  • Jesaja 40,31: Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Viele Menschen beten auch das Vater Unser, wenn sie selbst keine eigenen Worte für ihr Gebet finden.

Positive Gedanken helfen natürlich auch gegen Angst.

Ihr könnt euch Sätze zurecht legen, die ihr euch selbst sagen könnt, wenn ihr Angst habt:

  • Ich werde das schon schaffen!
  • Es ist gar nicht so schlimm!
  • Ich bin gut!
  • Ich bin stark!
  • Ich kann das!
  • Ich habe das schon einmal geschafft!

Atemtechniken können ebenfalls helfen und beruhigen. Ihr könnt sie einüben, damit ihr sie auch in Angst durchführen könnt:

  • Lege eine Hand auf deinen Bauch und atme tief durch die Nase ein. Spüre wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt. Versuch dich darauf zu konzentrieren. Atme dann ruhig durch den Mund wieder aus.
  • Atme durch deine Nase ein und zähle dabei im Kopf langsam bis 4. Halte die Luft kurz an und zähle weiter bis 6. Atme aus und zähle dabei langsam weiter bis 8.
  • Konzentriere dich auf deine Atmung und zähle deine Atemzüge.

Auch Entspannungsübungen können gegen Angst helfen. Für diese benötigst du allerdings ein wenig Zeit und Platz. Deshalb lassen sie sich nicht in allen Situationen durchführen. Du kannst sie aber zum Beispiel machen, bevor du dich in beängstigende Situationen begibst, wenn du das absehen kannst.

  • Lege oder setze dich bequem hin und schließe deine Augen.
  • Spanne dann nach und nach bestimmte Muskelgruppen für ca. 20 Sekunden an und lasse sie wieder locker.
  • Zuerst deine rechte Hand und deinen rechten Arm.
  • Dann deine linke Hand und deinen linken Arm.
  • Dann dein Gesicht, deinen Nacken, deinen Rücken, deinen Bauch, dein rechtes Bein und deinen rechten Fuß und zuletzt dein linkes Bein und deinen linken Fuß.

In manchen Fällen ist es vielleicht auch möglich Ängste anders zu deuten.

Wähle eine Situation aus, die dir Angst macht. Es kann zum Beispiel sein, dass du Prüfungen oder Referate als sehr bedrohlich und unangenehm empfindest – dass du Angst davor hast, durchzufallen oder schlechte Noten zu bekommen. Stelle dir diese Situation vor und versuche, in dich hinein zu hören: Was genau denkst du und fühlst du während dieser Situation? Schreib diese Gedanken und Gefühle auf.

Versuch jetzt deine Gedanken und Gefühle positiv umzuformulieren. Die Prüfungssituation kannst du zum Beispiel als bedrohlich empfinden oder als herausfordernd. Du kannst dort zeigen, was du gelernt hast. Es zählen auch nicht nur die Noten, sondern auch die Erfahrung, und du wirst mit jeder Prüfung besser werden.

So gelingt es dir vielleicht, etwas gelassener zu werden und mit positiveren Gedanken in die Situation zu gehen.

Es kann auch helfen, sich mit den Situationen, die Angst machen, besonders auseinanderzusetzen. Je öfter man solch eine Situation gut durchsteht, umso mehr wird die Angst nachlassen. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, wenn man Angst vor Hunden hat, sich öfter mal mit Bekannten zu treffen, die Hunde haben, oder im Tierheim auszuhelfen und mit Hunden in Kontakt zu kommen und so seine Angst vor diesen Tieren zu verlieren.Es gibt aber auch gute Gründe manche beängstigende Situationen nicht extra herbei zu führen, sondern zu vermeiden.

Genauso kann es aber in manchen Situationen auch sinnvoll und richtig sein, seine Angst vor bestimmten Situationen oder Dingen einfach anzunehmen. Akzeptiere deine Angst. Es ist in Ordnung Angst zu haben. Nicht jede Angst muss unbedingt bekämpft und überwunden werden.

4. Andachtsidee

Als Andachtsvorschlag bietet sich ein Vers an, der euch als Mitarbeiterin selbst vielleicht schon mal in einer beängstigenden Situation geholfen und euch Mut gemacht hat. Oder ihr wählt einen von den oben genannten Versen.

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

Paulus und Silas im Gefängnis

Zielgedanke:
Wähle deine Einstellung – damit entscheidest du selbst, wie du mit Einschränkungen, schwierigen Situationen,… umgehst und kannst dich und dein Umfeld verändern – so oder so.
Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Begeben wir uns auf einen Ausflug nach Philippi zur Zeit von Paulus. Paulus und seine Mitarbeitenden, darunter auf alle Fälle Silas und Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, kamen während ihrer Missionsreise in diese Stadt. Dort verlief vorerst alles problemlos, sogar sehr erfolgreich. Durch eine Predigt kam Lydia, eine reiche Geschäftsfrau, zum Glauben an Jesus und lud Paulus und seine Begleiter zu sich nach Hause ein. Als sie in der Stadt unterwegs waren, begegnete ihnen mehrere Tage lang eine wahrsagende Magd, die mit dieser Fähigkeit ihrem Besitzer viel Geld einbrachte. Sie verfolgte Paulus und seine Freunde und rief laut, diese Männer seien Diener des höchsten Gottes und könnten den Menschen den Weg zum wahren Leben zeigen. Dies entsprach der Wahrheit, ausgesprochen durch einen Dämon (ein böser Geist in dieser Frau). Das konnte Paulus nicht zulassen. Er wollte nicht, dass seine Botschaft mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht wurde. Deshalb nahm er die Autorität Jesu in Anspruch und befahl dem bösen Geist, zu verschwinden. Damit war der Besitzer der Magd seiner Einnahmequelle beraubt, da er durch die Wahrsagerei dieser Frau viel Geld verdiente. Das brachte ihn dazu, gegen Paulus und seine Begleiter vorzugehen. So wurden Paulus und Silas mit falschen Behauptungen angeklagt und ohne Gerichtsverhandlung ins Gefängnis gesperrt.

Nachdem Paulus und seine Mitstreiter nach einem Erdbeben vom Gefängnis-Aufseher aufgenommen, versorgt und behandelt worden waren, sollten sie wieder frei kommen – leise, still und heimlich. Doch das ließ Paulus nicht mit sich machen. Er war ein römischer Staatsbürger, dem vor seinem Gefängnisaufenthalt eine faire Gerichtsverhandlung zugestanden hätte. Das erschreckte die Verantwortlichen der Stadt, und sie kamen selbst, um die Angelegenheit mit Paulus und Silas zu klären. So viel zu den Ereignissen rund um das Geschehen im Gefängnis.

„…und legte ihre Füße in den Block.“ (Apostelgeschichte 16, 24). Das bedeutet, dass die Füße von Paulus und Silas zwischen zwei Brettern mit Hilfe von Metallklammern eingeklemmt waren.

Warum will der Gefängnis-Aufseher sich umbringen, als er davon ausgeht, dass die Gefangenen geflohen sind? Als Gefängnis-Aufseher war er in allen Belangen für die Gefangenen zuständig. Falls ein Gefangener floh oder zu Schaden kam, konnte er persönlich dafür zur Rechenschaft gezogen und entsprechend bestraft werden. Deshalb war er zutiefst verzweifelt als er annahm, alle Gefangenen seien geflüchtet.

Warum konnten Paulus und Silas in dieser Situation – zu Unrecht im innersten des Gefängnisses und mit den Füßen im Block – Gott loben? Paulus und Silas haben schon viel mit Gott erlebt (es lohnt sich, in der Apostelgeschichte zu stöbern) und unterschiedlichste schwere und wunder-bare Erfahrungen gemacht. Dies ließ ihr Vertrauen in Gottes Größe und Gegenwart wachsen. Vielleicht erinnerten sie sich auch gegenseitig an solche Erlebnisse, an Gottes Wesen und Möglichkeiten. Und das brachte sie dazu, Gott Loblieder zu singen. Loblieder predigen der Seele und das verändert die Perspektive. Wir richten unseren Blick weg von uns, hin zu dem, der helfen kann und das hat innere Freiheit und Frieden zur Folge. Paulus und Silas waren äußerlich gefangen und innerlich frei, weil sie sich mit ihrem Leben Gott anvertraut hatten. Sie wussten, es würde nur das geschehen, was Gott zuließ und, dass Gott in allem mit ihnen war. Sie stellten sich auf Gottes Wort. Dieses Verhalten und diese innere Freiheit hat womöglich ihre Mit-Gefangenen so beeindruckt, dass keiner floh, als sich ihnen mit dem Erdbeben die Gelegenheit bot.

Erlebniswelt der Kinder

Auch Kinder fühlen sich einsam und verlassen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten. Sie sind den Gegebenheiten noch viel hilfloser ausgeliefert, als wir Erwachsenen. Durch ihre geringere Lebenserfahrung fällt es ihnen noch viel schwerer, eine Perspektive zu entwickeln, wann, wie und was sich wieder ändern könnte.

Das Lernen am und mit den Gleichaltrigen, das soziale Lernen steht bei Kindern in diesem Alter ganz weit oben in ihrer Entwicklung. Und genau das wird eingeschränkt. Sie spüren, dass etwas Wesentliches fehlt. Aber meist sind sie diesem Gefühl hilflos ausgesetzt und tun sich schwer, konstruktive Lösungen zu finden.

Jetzt hilft ein Perspektivwechsel: weg von mir und meiner Hilflosigkeit und Not, hin zu dem, der da ist und helfen kann, der größer ist, als die Not. Dieser Perspektivwechsel kann Hoffnung, Kräfte und Kreativität frei setzen; und innere Freiheit geben.

Einstieg

Falls ihr euch noch nicht mit euren Kindern treffen dürft, eignet sich die Einheit auch für eine Zoom-Jungschar o.ä.

Sammelt mit euren Jungscharlern auf einem Plakat verschiedene Eigenschaften Gottes, kreuz und quer und unkommentiert. Vielleicht hilft es, wenn ihr sie an bestimmte biblische Erlebnisse erinnert, die ihr schon in der Jungschar besprochen habt.

Biblische Erzählung

Für die Erzählung braucht ihr zwei Mitarbeitende: Lukas, den Arzt, Mitarbeiter von Paulus und Verfasser der Apostelgeschichte und Antonius, einen Mitgefangenen von Paulus und Silas

Lukas: Guten Tag, mein Name ist Lukas. Ich bin ein Mitarbeiter des großen Apostels und Predigers Paulus. Meine Aufgabe ist es, alle Geschehnisse im Leben des Paulus zu protokollieren. Dazu interviewe ich gerne Zeugen dieser Erlebnisse, um ein umfassendes Bild zu bekommen. Heute treffe ich mich mit Antonius, einem Mitgefangenen von Paulus und Silas im Gefängnis in Philippi. Guten Tag Antonius.

Antonius (begeistert): Guten Tag Lukas, Vielen Dank, dass ich von diesem einzigartigen Erlebnis berichten darf. Seit dieser verrückten Nacht bewundere ich Paulus und Silas und interessiere mich sehr für ihren Gott. Wenn sie zu so etwas fähig sind, muss es ein besonders großer und wohl auch besonders vertrauenswürdiger Gott sein.

Lukas: Stopp, stopp Antonius. Ihre Begeisterung ist ja beeindruckend. Aber so verstehe ich nur die Hälfte. Sie saßen selbst im Gefängnis, als auch Silas und Paulus gefangen genommen wurden?

Antonius: Ja, aus verschiedenen Gründen, saß ich in der innersten Zelle des Gefängnisses. Aus dieser ist kein Herauskommen. Am frühen Abend ging die Tür auf und zwei neue Gefangene wurden herein gebracht. Neugierig begutachteten wir sie. Die Armen wurden mit den Füßen auch noch in den Block gesteckt, zwischen zwei Brettern festgeklammert und waren völlig bewegungsunfähig. Wie ich erfuhr, waren sie zu unrecht im Gefängnis.

Lukas: Wie verhielten sich Paulus und Silas in dieser Situation? Waren sie wütend? Frustriert? Niedergeschlagen?

Antonius: Zunächst unterhielten sie sich leise miteinander. Dann sahen sie sich in der Zelle um und begrüßten uns. Das war neu. Noch nie wurden wir von anderen Gefangenen höflich oder sogar freundlich behandelt. Dann fingen sie an, von ihrem Gott zu reden. „Er hat uns versprochen, immer bei uns zu sein,“ sagte der Eine. Sie erzählten, wie Gott sie schon bewahrt hatte, vor Steinigungen und Verfolgung. Sie beschrieben, wie ihr Gott ist: treu, liebevoll, mächtig, ein wunderbarer Ratgeber. Und dann, kurz vor Mitternacht, ich traute meinen Ohren nicht, begannen die beiden Männer mit lauter Stimme zu singen. Sie sangen Loblieder von ihrem Gott, mitten im Gefängnis. Das war so verrückt!

Lukas: Sangen sie aus Verzweiflung? Was denken Sie?

Antonius: Nein, nein, nicht aus Verzeiflung. Sie waren überzeugt, dass ihr großer Gott hier ist, mitten in diesem dreckigen Gefängnis; dass er sie hören und ihnen helfen würde. Sie sagten: „Gott bleibt Gott, egal was geschieht. Mit unseren Lobliedern erinnern wir uns daran, wie Gott ist. Außerdem schenkt er uns Frieden, mitten im Gefängnis und dafür loben wir ihn.“

Lukas: Das ist echt bewundernswert und zeigt ein großes Vertrauen. Was geschah dann? Wie kamen Sie alle frei?

Antonius: Das war echt der Gipfel des Wahnsinns! Plötzlich, noch während Paulus und Silas sangen, bebte die Erde. Die Mauern schwankten und die Ketten, die in den Mauern verankert waren, fielen heraus, Türen öffneten sich. Erstaunt sahen wir uns an…

Lukas: Und alle verließen so schnell wie möglich das Gefängnis?

Antonius (lacht): Nein. Wir blieben alle sitzen wo wir waren. Warum? Keine Ahnung! Aber irgend etwas hielt uns ab, zu fliehen. (Schüttelt ungläubig den Kopf).

Lukas: Sie blieben alle im Gefängnis? Obwohl Sie die Möglichkeit hatten zu fliehen?

Antonius: Ja schon, aber Paulus und Silas blieben sitzen, und so blieben auch wir. Plötzlich rief Paulus laut: „Nein, stopp, tu dir nichts an. Wir sind alle hier.“ Kurz darauf erschien der Gefängnis-Aufseher mit einer Laterne in der Hand an unserer aufgebrochenen Tür. Verwundert starrte er uns an. Zitternd vor Ehrfurcht fiel er vor Paulus und Silas auf die Knie. „Danke, danke – wenn Sie alle fort wären, würde ich hart bestraft werden. Dann hätte wohl mein letztes Stündlein geschlagen.“

Jetzt wussten wir, warum wir nicht geflohen waren. Das hätte der Aufseher nicht verdient. Paulus und Silas hielten uns durch ihr so anderes, besonderes Verhalten von einer großen Dummheit ab. Der Aufseher führte uns in eine nicht so stark vom Erdbeben beschädigte Zelle. Paulus und Silas nahm er mit. Was dann geschah, weiß ich nicht. Paulus und Silas kamen jedenfalls nicht zurück. Aber sie haben mir geholfen, meine Einstellung zu ändern. Ich kann selbst wählen, wie ich mit meiner Situation umgehe: bitter, wütend, ärgerlich oder mit diesem Vertrauen zu diesem Gott, der immer da ist. Dann bin ich sogar im Gefängnis frei.

Lukas: Ja, so ist unser Gott. Er kann sogar einen ungerechten Gefängnis-Aufenthalt nutzen, um Menschen mit sich und seiner Liebe und Hoffnung bekannt zu machen. Möchten Sie wissen, wie es mit Paulus und Silas weiter ging?

Antonius: Sehr gerne!

Lukas: Der Gefängnis-Aufseher nahm sie mit nach Hause. Er wusch sie, versorgte ihre Wunden und gab ihnen zu essen. Und, er wollte alles über unseren Gott und ein Leben mit ihm wissen. Paulus und Silas erzählten ihm und seiner ganzen Familie mitsamt allen Angestellten von unserem einzigartigen, treuen Gott. Am Ende ließen sich der Aufseher und sein ganzes Haus taufen. Sie wollten ab jetzt, mit unserem Herrn Jesus Christus leben und ihm vertrauen.

Was für ein Erlebnis: Paulus und Silas sitzen zu ungerecht im Gefängnis, singen dort Loblieder anstatt wütend und niedergeschlagen zu sein, werden so innerlich frei und froh und zeigen anderen Menschen, was es heißt mit unserem Gott zu leben. Vielen Dank für das Interview, Antonius.

Andacht

Paulus und Silas sitzen im Gefängnis und irgendwann fangen sie an, Loblieder zu singen – warum? Was bringt sie dazu? Überlegt gemeinsam mit den Kindern.

Ich kann im Gefängnis sitzen, alleine zu Hause oder in irgendeiner anderen schwierigen Situation stecken und mich nur um mich selbst kreisen, mich selber bemitleiden, wütend auf die Situation und die ganze Welt sein, keine Hoffnung und keine Ideen haben. Und all das darf auch sein. Wir dürfen das sogar Gott sagen. Aber wenn wir dabei bleiben, dann bleiben wir auch innerlich im Gefängnis, dann stecken wir fest.

Fangen wir an, weg von uns zu schauen und zu überlegen, wie und wer Jesus ist, was er kann und wie er zu uns ist. So verändert sich unsere Haltung und wir können, wie Paulus und Silas Gott loben. Die Loblieder können sogar helfen, unsere Einstellung zu ändern, denn sie erinnern uns daran, wie Gott ist. So werden wir innerlich frei, auch wenn wir in unserer Wohnung festsitzen und bekommen neue Freude, Frieden und vielleicht sogar Ideen.

Probiert doch mal folgendes aus (wichtig ist, die Ernsthaftigkeit bei der Übung und es nicht ins Lächerliche zu ziehen): Wie geht es euch, wenn ihr euch lauter traurige und schlechte Dinge zusprecht, wie ich bin so einsam, ganz arg traurig, niemand ist da, keiner kümmert sich um mich,… Probiert es aus, steht auf, dreht euch zur Wand um und sagt euch selbst lauter solche Dinge vor.

Und jetzt probiert etwas anderes: Steht wieder auf, dreht euch zur Wand und sagt euch Dinge vor, die ihr von Jesus wisst und auch toll an ihm findet, z.B. Gott ist bei mir. Er hat alle Macht. Jesus liebt mich. Er will mein Freund sein. Er ist voller Liebe. Gott ist treu….

Tauscht euch mit den Jungscharlern aus, wie es ihnen in den unterschiedlichen Situationen ging. Wie hat es sich angefühlt? Jeder darf sich beteiligen, keiner muss!

Dann nehmt ihr noch einmal das Plakat vom Einstieg zur Hand. Fragt die Jungscharler, welche dieser Eigenschaften nur helfen, wenn es mir gut geht? Und: Welche dieser Eigenschaften kann mir besonders helfen, wenn es mir schlecht geht? Warum? Wie?

Gott loben hilft mir und Gott ist immer wert, gelobt zu werden, denn er verändert sich nicht, sondern ist und bleibt Gott.

Gebet

Guter Gott, danke, dass du uns ganz und gar kennst. Danke, dass wir bei dir traurig und ärgerlich sein dürfen und du uns dabei verstehst. Danke, dass du uns hilfst, darin nicht stecken zu bleiben, sondern uns daran erinnerst, wer und wie du bist. Du bist und bleibst unser guter, treuer und liebevoller Gott, der immer bei uns ist. Danke dafür. Amen

Lieder
  • Ich stehe fest auf dem Fels, Einfach spitze Nr.27 – das haben Paulus und Silas gemacht
  • Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28 – In den Strophen eigene Ideen einsetzen: „wenn ich traurig/einsam/mutlos/krank/… aber auch: fröhlich/dankbar/lustig/… bin, kann ich zu dir kommen…“
  • Mein Gott ist, Einfach spitze Nr.61 – Unsere Kinder lieben es, dieses Lied oft hintereinander zu singen, ganz langsam anzufangen und immer schneller zu werden
  • Weil du groß bist singe ich, Einfach spitze Nr.97
Vertiefung

Und noch einmal nehmt ihr euch das Plakat vom Einstieg zur Hand. Jedes Kind kann sich eine Eigenschaft Gottes aussuchen, die ihm besonders hilft, wenn es ihm nicht so gut geht. Diese Eigenschaft gestaltet nun jedes Kind auf einem Blatt Papier, mit verschiedenen Stiften, Buntstifte, Wachsstifte, vielleicht auch Pastellkreiden, mit buntem Papier, Geschenkpapier-Resten, Bildern aus Zeitschriften und Werbung,… – lasst eurer Phantasie freien Lauf.

Das kann auch jeder zu Hause machen und beim nächsten Mal oder zum Abschluss präsentiert ihr euch gegenseitig eure kreativen Werke und kommt vielleicht dadurch in einen Austausch über die Eigenschaften Gottes und eure Erfahrungen damit.

Wir holen alle(s) raus

Der Frühling ist da. Die Temperaturen steigen. Zeit, rauszugehen!

Aufgrund der Pandemie verlegen wir unsere Angebote in die Natur oder auf größere Plätze. Gleichzeitig beachten wir natürlich die vorgegebenen Regeln des Landes. Unser Redaktionsteam hat für Euch und eure Kinder einige gut umsetzbare Ideen in konkrete Entwürfe umgesetzt, damit Ihr mit Euren Kindern in Kontakt bleiben könnt. Wie wäre es mit einem Treffen am Lagerfeuer, dazu Stockbrot und eine gute Geschichte? Vielleicht verteilt Ihr auch lieber Päckchen mit Briefen, Rätsel und Aktionen? Oder Ihr bereitet mehrere Stationen in eurer Ortschaft vor und lasst die Kinder von Station zu Station gehen? Vielleicht macht Ihr auch lieber ein Fitnessangebot live aus dem Garten wie die „Highland-Games“ hier aus dem Artikel „Kräftemessen im Schottenrock“?

Gerade jetzt brauchen Euch die Kinder. Sie sind die, die mit am meisten in dieser Zeit unter der Kontaktlosigkeit leiden. Hier ist es wichtig, ihnen ein guter Wegbegleiter/ eine gute Wegbegleiterin zu sein, vielleicht auch mal anzurufen oder eine Messanger-Nachricht zu schicken. Kinder merken, dass man an sie denkt. Danke für alle Zeit und Liebe, die Ihr in die Jüngsten steckt! Gott segne Euch!

Zielgedanke

In Wüstenzeiten, die von Unsicherheit und Unzufriedenheit geprägt sind, versorgt Gott: Er gibt das, was dringend benötigt wird, was den Durst stillt, und noch viel mehr. Bei ihm ist das Wasser des Lebens zu finden.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Nach dem siegreichen Auszug aus Ägypten führt Gott sein Volk in die Wüste. Und diese Wüstenwanderung wird zur Glaubensprobe für die Israeliten. Die Rettung vor den Verfolgern des Pharaos ist schnell vergessen, denn jeden Tag stellt sich neu die Frage: Wie soll ein ganzes Volk in der Wüste überleben?

Ihre Versorgung hängt einzig und allein von Gott ab – das zeigen die Geschichten in 2. Mose 15-17 eindrücklich. Schon bevor Gott dem durstigen Volk Wasser aus dem Felsen gibt (2. Mose 17,1-7) haben die Israeliten bereits zweimal seine Zuwendung erfahren: In Mara sorgte Gott dafür, dass ungenießbares Wasser trinkbar wurde (2. Mose 15,22-26). Anschließend erfuhren sie die Versorgung mit Manna, dem Brot vom Himmel, und Wachteln (2. Mose 16,1-36). Alle drei Begebenheiten unterstreichen, dass Gott sein Volk von Tag zu Tag versorgt. Auf der Wüstenwanderung müssen sie lernen, sich ihm voll und ganz anzuvertrauen. Sie können nicht vorsorgen, sondern sind auf seine Führung angewiesen.

Die Israeliten lehnen sich immer wieder dagegen auf. Sie zweifeln an Gottes Treue und an ihrem Anführer Mose. Diese Proben auf dem Weg zum Sinai, an dem Gott einen Bund mit seinem Volk schließt, weisen auf die entscheidende Frage hin: Vertrauen die Israeliten, dass Gott ihnen nicht nur täglich Wasser und Essen gibt, sondern für sie auch das Wasser des Lebens bereithält? Denn Gott will über mehr als die unmittelbare Not hinweghelfen. Er lädt ein darauf zu vertrauen, dass er unseren Lebensdurst stillen kann. Und er zeigt, dass wir auch in Zeiten des Mangels bei ihm das Leben in Fülle finden können.

Erlebniswelt der Kinder

Die Israeliten sind in der Wüste unterwegs. Es ist heiß und Wasser, um ihren Durst zu stillen, ist nicht in Sicht. Auf einer anstrengenden Wanderung in der Sonne oder beim Ausüben einer anstrengenden Sportart haben die Kinder vermutlich auch schon erlebt, was es heißt so richtig durstig zu sein. Wer seine Wasserflasche vergessen oder schon ausgetrunken hat, kann nachvollziehen, wie es Mose und den anderen Israeliten ging. Frust ist hier vorprogrammiert.

Doch Frust kann auch andere Ursachen haben – zum Beispiel die Sehnsucht nach einem sicheren Ort und nach Orientierung. Im Sommer 2020 erleben viele Kinder, dass die Corona-Krise ihren Alltag einschränkt und vieles nicht so möglich ist, wie sie es gewohnt sind. Freunde und der Schulalltag werden vermisst. Und wie die Israeliten fragen sie sich vielleicht auch: Wie geht es weiter?

Gott ist in herausfordernden Zeiten da. Und er antwortet auf diese Unsicherheit und Unzufriedenheit, indem er zeigt: Ich versorge dich. Ich bin das Wasser des Lebens und stille deinen Durst. Wer mir vertraut, muss keine Angst vor der Zukunft haben. Tag für Tag bin ich deiner Seite. Ein Zuspruch, der gerade Kindern angesichts von Herausforderungen helfen kann. Gott lädt ein, auf den heutigen Tag zu schauen und dort zu entdecken: Er ist da und gibt alles, was zum Leben nötig ist.

Einstieg

Mit den Kindern wird gemeinsam überlegt, wo Wasser in unserem Alltag eine wichtige Rolle spielt. Alle Ideen werden auf einem vorbereiteten Plakat gesammelt. Anschließend kann all das eingekreist werden, wofür sauberes Trinkwasser notwendig ist.

Im anschließenden Gespräch kann die folgende Frage aufgegriffen werden:

  • Wo habt ihr selbst schon einmal erlebt, wie wichtig Trinkwasser ist?

An der passenden Stelle bietet sich eine Überleitung zur Geschichte, in der das Volk Israel ohne Wasservorräte in der Wüste unterwegs ist, an.

Erzählung

Erzählung aus der Perspektive eines Steins. Zur Veranschaulichung kann ein Stein mitgebracht werden.

Puh, heute brennt die Sonne hier aber wirklich. Über dem ganzen Sand hier flimmert die Luft schon richtig. Nur noch ein paar Stunden, dann ist unsere Seite des Bergs endlich wieder im Schatten. Dann bin ich kein glühend heißer Stein mehr, sondern fühle ich mich wieder wie ein kühler angenehmer Teil einer Felsformation. Wenn die Sonne hier in der Wüste endlich untergeht, dann ist es schön kühl hier – das könnt ihr mir aber glauben! Und still ist es hier nachts. Wo ich gerade still sagte: Was ist denn das für ein Krach hier? Wo kommen diese ganzen Menschen denn her? Hier mitten im Nirgendwo ist doch sonst nie was los. Und so wirklich fröhlich sehen die ja nicht aus. Wenn ich genauer hinschaue, wirken einige sogar ziemlich angefressen. Was ist denn da los?

Irgendwie beschweren sie sich alle über einen Mann namens Mose. Er ist ihr Anführer – und hat wohl was damit zu tun, dass diese vielen Leute hier in der Wüste vor meinem Felsen gelandet sind. „Gib uns Wasser zum Trinken!“, brüllen sie. Das ist natürlich schlecht. Eine Quelle oder einen Fluss mit trinkbarem Wasser sucht man hier für viele, viele Kilometer vergeblich. Wir sind ja schließlich mitten in der Wüste. Hier findet man Sand, Sand und noch mehr Sand. Und eben ein paar Felsen. Aber Wasser – das ist hier Mangelware. Da frage ich mich ja schon, wie sie dieses Problem jetzt lösen wollen. Ich höre mal weiter zu: „Warum hast du uns aus Ägypten hierhin geführt? Sollen wir hier verdursten?“ – Hm, gute Frage. Mal schauen, was dieser Mose dazu sagt. „Warum macht ihr mir Vorwürfe? Warum vertraut ihr nicht auf Gott, der uns an diesen Ort geführt hat? Warum glaubt ihr nicht, dass er uns versorgen wird?“ Spannend – sie haben sich also gar nicht verlaufen. Es gibt wohl einen Grund, dass sie hier sind. Aber diese aufgebrachte Menge scheint nicht überzeugt. Sie wollen Mose an den Kragen gehen. Und der scheint Gott zu bitten, ihm zu helfen. Was jetzt wohl passiert?

Oh, er kommt mit ein paar Männern direkt auf mich zu. Und er hat einen Stock in der Hand. „Ich vertraue darauf, dass Gott unseren Durst sieht und versorgt“, sagt Mose. Und dann hebt er seinen Stock und… NEIN! AUA! Das tat weh… und warum ist es jetzt auf einmal so angenehm kühl hier, obwohl die Sonne noch so hoch am Himmel steht? Ich fasse es nicht! Hier kommt ja Wasser aus dem Felsen. Mitten in der Wüste. Und da kommen schon die ganzen durstigen Leute angerannt. Der Gott, an den Mose glaubt, der kann ja unglaubliche Sachen möglich machen. Auf einmal gibt es Wasser in der Wüste. Und er versorgt diese Menschen mit dem, was sie zum Leben brauchen. Sowas habe ich hier wirklich noch nie erlebt!

Impuls für eine Andacht

Manchmal ist es gar nicht so einfach, Gott zu vertrauen. Das haben die Israeliten in der Wüste erlebt, als kein Wasser in Sicht war. Sie hatten Durst und haben sich aber auch gefragt, wie es eigentlich weitergehen soll. Ob es die richtige Entscheidung war, in die Wüste zu gehen? Mose erinnert sie daran, dass Gott sie versorgt. Sie müssen nicht die ganze Route ihrer Wüstenwanderung wissen. Wichtig ist für sie: Gott ist heute da. Er kennt die Herausforderungen des heutigen Tages. Und er versorgt – das Volk Israel damals in der Wüste und uns heute. Gott gibt sogar mehr als das, was wir zum Leben brauchen. Denn er ist das Wasser des Lebens. Wer mit ihm unterwegs ist, bekommt das Leben in Fülle.  

Gebet

Guter Gott,

wir danken dir, dass du uns versorgst mit dem, was zum Leben nötig ist und oft mit so viel mehr. Wir vertrauen darauf, dass du uns nicht allein lässt und weißt, was wir heute brauchen.

Amen.  

Lieder

  • Felsenfest und stark, Feiert Jesus! Kids, Nr. 81
  • Bewahre uns, Gott, Jungscharliederbuch, Nr. 22

Ideen zur Vertiefung

Bei warmen Temperaturen bieten sich Spiele mit Wasser im Freien als Vertiefung der Geschichte an: Wassertransportspiele, Spiele mit Wasserspritzen oder eine Wasserschlacht (Wechselkleidung im Programm vermerken).  

Als kreatives Angebot können Steine bemalt werden. Ein buntes Muster aus verschieden großen Tropfen bietet sich ebenso an wie Dinge, mit denen die Kinder sich von Gott versorgt fühlen. Dazu wird für jedes Kind ein etwas faustgroßer, im Idealfall flacher und glatter Stein benötigt. Verschiedene bunte Acrylfarben eignen sich gut zum Bemalen.

In der Bibel spielt Essen immer wieder eine Rolle. Mal wird zu einem Festessen eingeladen und keiner kommt. In einer anderen Geschichte wird ein Bruder mit einem Essen übers Ohr gehauen. Diese und weitere Geschichten finden sich hier in der Themenreihe. Dazu Spiele, Aktionen und ein Hintergrundartikel zum Thema „Was tun, wenn Kinder nicht mehr (in die Jungschar) kommen.

Höchste Zeit, mit den Kindern mal über Essen zu reden und vielleicht gemeinsam die eine oder andere Mahlzeiten zu genießen. Viel Spaß beim Umsetzen!

Diese Themenreihe enthält die Entwürfe für Gruppenstunden zu Texten aus Apostelgeschichte 9-12. Sie beginnt mit der Bekehrung von Paulus und begleitet den weiteren Weg der ersten Christen und der ersten Gemeinden. Dabei stehen vor allem Paulus und Petrus im Mittelpunkt. Durch ihr Wirken und den Einsatz von weiteren Menschen breitet sich das Evangelium weit über Jerusalem hinaus aus.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Das Ziel

Starter

Viele unterschiedliche Meinungsmacher sind Irrlichter und verblenden uns. Jesus ist das wahre Licht, das den Durchblick schenkt.

Checker

Wer immer im Licht lebt, gewöhnt sich daran. Aber es leuchtet in immer neuen Facetten, die es zu entdecken gilt.

Der Text an sich

Vers 1: Saulus taucht in Apostelgeschichte 7,58 im Zusammenhang mit der Steinigung des Stephanus erstmalig auf. In Kapitel 22,3ff erzählt er später selbst seinen Lebenslauf.

Saulus ist ein hebräischer Name (Kurzform Saul), der im römischen Sprachgebrauch Paulus (heutige Kurzform Paul) heißt (vergleichbar mit Christa – Krista als skandinavische Variante). In den Kapiteln 9 bis 12 wird er mit dem hebräischen Namen betitelt. Ab Kapitel 13,9 wird im Zusammenhang mit dem Aufbruch zur ersten Missionsreise, also Jahre später, die lateinische Namensvariante verwendet. Das sprichwörtliche „vom Saulus zum Paulus“ hat keine biblische Grundlage.

Dieser Saulus ist zunächst ein leidenschaftlicher, ein glühender Gegner der Anhänger Jesu, weil er überzeugt ist, dass Jesus ein Gotteslästerer ist. Diese Leidenschaft drückt der Vers 1 in der Lutherübersetzung sehr deutlich aus.

Saulus kann nicht einfach losziehen, um die Christen gefangen zu nehmen. Er braucht dafür die Genehmigung des Hohepriesters, dem Oberhaupt der Juden. Vergleichbar ist diese Genehmigung mit einem Haftbefehl, der auch nur vom Staatsanwalt ausgestellt werden darf. Auch nur mit einer solchen Genehmigung dürfen heute Menschen verhaftet werden.

Wir merken daran, dass die Christenverfolgung nicht einfach eine fanatische Idee eines Einzelnen war, sondern von offizieller Seite genehmigt war.

Vers 2: Die Christen wurden anfänglich „Anhänger des neuen Weges“ genannt. Die GNB übersetzt das mit „Anhänger des neuen Glaubens.“

Vers 3-6: Jesus ist das Licht der Welt. Lies dazu Johannes 1,4+5+9; 3,19; 8,12; 12,46

Von diesem Licht wird Paulus „von seinem hohen Ross“ gestürzt, auf den Boden der Realität Jesu geworfen. Nachdem sich Jesus dem Saulus unmissverständlich vorgestellt hat, lässt er ihn da aber nicht als Abgestrafter liegen, sondern ermuntert ihn, wieder aufzustehen und den ersten Schritt unter seiner Regie zu machen.

Vers 7-8: Dieses Erlebnis ist keinesfalls als Hirngespinst eines Einzelnen misszuverstehen. Alle nehmen die Gegenwart Jesu wahr. Saulus sieht und hört, die Gefährten hören eindeutig eine Stimme. Alle sind überwältigt von der Gegenwart dieses Jesus, dessen Existenz sie ja noch bis gerade eben vehement abgelehnt haben. Saulus, der meinte, den Durchblick zu haben, ist blind, die anderen sprachlos. Ihr gesamtes Lebenskonzept ist auf den Kopf gestellt.

Vers 9: Jesus gibt Saulus Zeit, diese rigorose Veränderung zu verarbeiten. Das Essen und Trinken hat er eingestellt und auch das Sehen ist ausgeschaltet. So kann sich Saulus nun auf Jesus konzentrieren, auf ihn hören, sein Leben neu orientieren, auf ihn ausrichten.

Der Text für mich

Wenn man von einer Sache hundertprozentig überzeugt ist und sich sehr intensiv und auch noch öffentlich dafür einsetzt, ist es unheimlich schwer, sich radikal neu zu orientieren. Das kann nur durch eine noch stärkere Macht, wie durch Jesus, geschehen. Es fordert die felsenfeste innere Überzeugung, um auch vor anderen zuzugeben, bisher falschgelegen zu haben und nun anders zu denken. Es könnte ja als wankelmütig, unzuverlässig eingestuft werden. Kann man einem solchen Menschen noch trauen? Konrad Adenauer sagte jedoch einen für mich vorbildlichen Satz: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.“ Das zeugt von Größe. Diese Größe hatte auch Saulus.

Der Text für dich

Starter

Viele Menschen haben dir klargemacht, dass dieses Christliche, dieser Jesus nichts Richtiges sei. Das sei was für alte Leute und außerdem sind die Christen auch nicht besser. Und überhaupt ist doch sowieso alles einerlei. Davon bist du überzeugt und sagst das auch laut. Nun hörst du von Jesus. Das, was du jetzt hörst, ist neu, ganz anders, faszinierend. Du findest Jesus prima, du möchtest gerne zu ihm gehören. Aber was sollen denn jetzt deine Kumpels denken? Bisher hast du darüber gefrotzelt und nun glaubst du es selbst? Trau dich! Jesus hilft dir dabei.

Checker

Du bist schon immer in der Gemeinde, gehst jeden Sonntag zum Kindergottesdienst, gehst zur Jungschar. Das ist manchmal langweilig, nichts Besonderes. Dein Kopf ist voller Wissen über Gott, du kennst alle biblischen Geschichten auswendig. Aber es hat ansonsten nichts mit deinem Leben zu tun. Dein Herz bleibt kalt. Dir wünsche ich eine persönliche Begegnung mit Jesus, ein Erlebnis, das dich, wie den Saulus, so richtig umhaut. Ich wünsche dir einen Lichtstrahl von Jesus, der dein Herz aufrüttelt. Du kannst Jesus darum bitten und abwarten. Manchmal trifft es total überraschend ein.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Wörter erklären

Ein Mitarbeiter schlägt wahllos ein Lexikon auf und nennt willkürlich das erste Wort, das ihm auf der Seite in die Augen fällt. Z. B. „Preta“. Jeder schreibt nun eine Definition, eine Erklärung dieses Wortes auf. Z. B. „Karl Friedrich von Preta, lebte von 1879 bis 1950, langjähriger Geschäftsführer der Pretawerke in Königsberg.“ Einer nach dem anderen liest dann selbstbewusst und überzeugend seine Definition vor und behauptet, das sei die einzig richtige. Der Mitarbeiter liest dann die richtige Definition aus dem Lexikon vor. Wer von den Jungscharlern war am nächsten an der Wahrheit?

Auch falsche Lehren können so überzeugend dargestellt werden, dass andere sie glauben.

Idee 2: Impuls Leuchtturm

Per Beamer werden Bilder von Leuchttürmen an die Wand projiziert.

In der Zeit, als es für die Schifffahrt noch keine Navigationsgeräte gab, sollten Leuchttürme den Seefahrern den Weg weisen. Sie waren Leuchtfeuer und dienten der Positionsbestimmung und der Warnung vor Untiefen. Manchmal nutzten jedoch Piraten und Inselbewohner der Nordseeinseln den Leuchtturm, um Schiffe in die Irre zu führen. Wenn Schiffe dann auf Grund liefen und Schiffbruch erlitten, plünderten sie das Wrack.

So kann man auch durch falsche Meinungsmacher in die Irre geführt werden, von etwas überzeugt sein, das falsch ist.

Verkündigung


Theaterstück

Die Fenster des Jungscharraumes sind verdunkelt, die Bühne ist zunächst mit gelbem Licht erhellt.

Zwei Mitarbeitende gehen zusammen auf der Bühne herum und unterhalten sich, ein Mitarbeitender steht verborgen, spricht später (evtl. über ein Mikrofon) die Stimme von Jesus.

Rufus: Saulus, heute so in Gedanken? Gute Laune hast du ja nicht gerade?

Saulus: Ist es denn zu fassen?! Wie soll ich gute Laune haben, solange diese Christen noch ihr Unwesen treiben? Die werden immer frecher. Wie können sie sich erlauben, solche Irrlehren zu verbreiten? Immer mehr Leute glauben diesen Unsinn. Jesus sei der Sohn von Gott?!? Dieser dahergelaufene Zimmermann aus Nazareth sei der verheißene Messias?!? Der hat die Leute ganz schön hinters Licht geführt. Wie soll so einer DER Messias sein? Wie kann so einer der Messias sein, wenn er sich einfach so von den Römern ans Kreuz nageln lässt und kläglich stirbt?! Dieser Jesus ist tot und damit Ende! Und jetzt sagen die auch noch (äfft die Christen nach) „nur, wer an diesen Jesus glaubt, kann vor Gott gerecht sein“! Die sind total verblendet! Aber ich habe den Durchblick. Ich lass mich nicht in die Irre führen. Und ich weiß, dass das, was die erzählen, Gotteslästerung ist! Diesem Theater werde ich heute ein Ende bereiten. Denen werde ich das Licht ausblasen. Hier in meiner Tasche habe ich die Erlaubnis vom Hohepriester, dass ich in Damaskus dieses Nest der Anhänger des neuen Weges ausräuchern darf. Ab heute ist Schl…

Der Strahler blendet grelles, weißes Licht – Saulus reißt die Hände vor die Augen und fällt um, behält die Hände vor den Augen. Rufus bleibt wie versteinert stehen.

Jesus aus dem Off: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

Saulus: Herr, wer bist du?

Jesus: Ich bin Jesus, den du verfolgst! Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.

Saulus: Rufus, hast du das gerade auch gehört?

Rufus: Ja, was war das denn? Wie kann dieser Jesus, den du „dahergelaufenen Zimmermann aus Nazareth“ nennst und der tot ist, aus dem Himmel reden? Das ist ein Ding! Und warum hältst du dir die Augen zu? Komm, steh auf. Wir wollen lieber tun, was dieser Jesus gesagt hat. Und nimm endlich die Hände von den Augen.

Rufus hilft Saulus beim Aufstehen. Saulus nimmt die Hände von den Augen.

Das Licht erlischt. Es ist dunkel im Raum.

Saulus: Aah! Ich kann nichts mehr sehen! Meine Augen! (Er hält die Hände wieder schützend vor die Augen.)

Rufus: Komm, ich bringe dich jetzt nach Damaskus. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht.

Das Licht wird grün, Saulus und Rufus gehen weiter.

Saulus: Wie konnte ich mich so irren? Aber es ist nicht zu widerlegen. Jesus lebt. Er hat mit mir gesprochen. Du hast es doch auch gehört?

Rufus: Ja, ganz deutlich. Unüberhörbar.

Saulus: Ich war total auf dem Holzweg, bin einem völlig falschen Denken gefolgt. Und die, die es richtig wussten, habe ich verfolgt. Ich wollte sie auslöschen. Aber sie hatten recht. Jetzt hat Jesus mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Es gibt ihn wirklich und er ist Gottes Sohn.

Rufus: Wir sind angekommen. Hier kannst du dich ausruhen.

Saulus hockt sich auf den Boden, die Hände vor den Augen. Rufus geht weg.

Die andere Idee

Die Geschichte wird in der Bibel gelesen. Es sind 6 Abschnitte zu erkennen:

1. Saulus und seine Begleiter reiten auf Pferden durch die Landschaft.

2. Das grelle Licht wirft Saulus vom Pferd.

3. Jesus spricht mit Saulus.

4. Saulus stellt fest, dass er blind ist.

5. Saulus wird von seinen Begleitern nach Damaskus geführt.

6. Saulus sitzt in einem Raum in Damaskus und grübelt.

Jeder bekommt ein Blatt Papier, das in vier Felder aufgeteilt ist. Dazu liegen Bleistifte und Buntstifte bereit.

Alle malen nun eine Bildergeschichte mit Sprechblasen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Jungscharler versuchen, die Geschichte, die in der Verkündigung von Mitarbeitern gespielt wurde, nachzuspielen.

Wird „die andere Idee“ angewendet, werden die Bildergeschichten nachgespielt.

Gespräch

Ein großes Licht hat Saulus überwunden. Die Gruppe forscht in der Bibel nach, wer dieses Licht ist. Jesus selbst sagt es in Johannes 8,12.

Aus einer Konkordanz werden nun Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament aufgeschlagen, die von diesem Licht sprechen, z.B. 2.Samuel 22,29; Psalm 27,1; 119,105; Jesaja 2,9; 9,1; 60,1-3+20, Micha 7,8; Matthäus 4,16; Lukas 1,78+79; 2,32; 11,36; 1,4-9; Johannes 3,19; 8,12; 12,46; Apostelgeschichte 9,3; 26,18+23; Römer 2,19; 1.Johannes 1,5+7; 2,8

Die Bibelverse können im Spiel: „Bibel hoch“ aufgeschlagen werden:

Alle bekommen eine Bibel. Der Mitarbeitende hat eine Liste mit den Bibelstellen, die er zuvor aufgeschlagen und kurz notiert hat.

Alle schließen die Bibel, nehmen sie in die Hand und recken sie beim Kommando „Bibel hoch“ hoch. Der Mitarbeitende nennt eine Bibelstelle. Alle schlagen sie so schnell wie möglich auf. Wer sie gefunden hat, meldet sich. Der Erste liest die Stelle vor. (Wenn es immer der Gleiche ist, kann es auch der Letzte oder jemand sonst vorlesen.)

Dann wird kurz über den Inhalt des Verses gesprochen. Es wird deutlich, dass jeweils von Jesus die Rede ist, wenn vom „Licht“ gesprochen wird.

Merkvers

Jesus sprach zu den Leuten: „Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben“ (Johannes 8,12).

Der Bibelvers wurde schon vor der Jungscharstunde großflächig auf ein Plakat oder eine Tapetenrolle geschrieben. Der Raum ist dunkel. Das Plakat wird auf der Bühne entrollt, indem zwei Personen die Rolle an den Seiten festhalten und hochhalten.

Die Jungscharler lesen nun mithilfe ihrer Lampen (siehe Kreatives) den Bibelvers.

Gebet

Danke, Jesus, dass du Wirklichkeit bist. Du bist nicht tot, sondern du lebst. Du hast dich damals dem Saulus ganz deutlich gezeigt. Wir bitten dich, dass wir dich auch echt erleben und erfahren können. Wir wollen so gerne auch dein Licht erleben, damit wir nicht mehr an dir zweifeln. Räume du bitte alles weg, was dein Licht von uns abhält. Und dann gib uns den Mut, umzukehren und das Leben mit dir zu wagen.

Kreatives

Leuchtzeichen

Material: leere Klorollen, bunte Papiere, Klebestifte, Scheren, Bleistifte, Frischhaltefolie, kleine Gummiringe, kleine Taschenlampen

Anleitung: Zuerst wird mit der Klorolle als Schablone ein Kreis auf ein dunkles Papier gezeichnet. Innerhalb dieses Kreises wird eine Form, eine Figur aufgezeichnet und ausgeschnitten. (Wenn das Leuchtzeichen bei „Spielerisches“ eingesetzt werden soll, muss jeder eine andere Form zeichnen.) Aus der Frischhaltefolie wird ein Kreis geschnitten mit ca. 10 cm Durchmesser. Die ausgeschnittene Form wird in die Mitte der Folie geklebt. Mit dieser Folie wird eine Öffnung der Klorolle abgedeckt und mit einem Gummiring befestigt. Die Form liegt also vor der Öffnung. Nun kann die ganze Papprolle mit buntem Papier gestaltet werden.

Diese bunten Rollen werden vor die Lampe gehalten. Die Form vor der Rolle wird im Lichtstrahl sichtbar sein.

Spielerisches

Immer zwei Jungscharler tun sich zusammen.

Einer ihrer beiden „Leuchtzeichen“ kommt zum Einsatz. Beide betrachten das Zeichen, das die Form dieses Leuchtzeichens aussendet und prägen es sich ein. Dafür wird das Licht an die Wand geworfen. Ein Jungscharler leitet, der andere folgt dem Licht.

Der Raum ist verdunkelt. Alle schalten ihre Lampen ein und strahlen damit an die Wand, bewegen das Leuchtzeichen an den Wänden entlang. Ein Mitspieler folgt dem Zeichen seines Partners.

Rätselhaftes

„Ich habe nur ein Angesicht. Es wird erhellt von fremdem Licht. Erhellt’s mich nicht, das fremde Licht, sieht man mich nicht.“                                                 
(Der Mond)

„Was ist der Unterschied zwischen Planeten und Sternen?“
(Planeten scheinen nur, wenn sie von der Sonne beschienen werden, Sterne leuchten aus sich heraus.)

(T)Extras

Lieder

  • Du bist das Licht der Welt, du bist der Glanz, der uns unseren Tag erhellt
  • Weihnachtsstern
  • Walking in the Light of God
  • Das will ich von Paulus lernen

Spiele

Wer schafft es, den anderen zu überzeugen?

Die Jungschar teilt sich in zwei Parteien auf. Einer ist der Moderator, der auf die Zeit und auf eine gepflegte Streitkultur achtet.

Die 1. Partei ist überzeugt davon, dass Rechtschreibung wichtig ist.

Die 2. Partei ist überzeugt davon, dass es egal ist, wie man schreibt.

Die Parteien sitzen sich in Gruppen gegenüber. Zunächst denken sich die Parteien intern in ihre Überzeugung hinein. Dann wirft der Moderator ein Geldstück um auszuknobeln, welche Partei beginnen und die erste Behauptung sagen darf. Dann hat jede Partei höchstens eine Minute Redezeit, in der sie ihre Meinung sagen darf. Danach kommt die Gegnerpartei zu Wort.

Wenn einer seine Meinung ändert, also die Meinung der anderen Partei annimmt, wechselt er den Sitzplatz, setzt sich zur Gegnerpartei.

Welche Partei schafft es in der gegebenen Zeit, die meisten zu überzeugen?

Kreatives

Paillettenkugeln

Material: Styroporkugeln, kurze Stecknadeln, bunte Pailletten, Faden, Nähnadel, lange Stecknadeln mit rundem Kopf
Die Pailletten werden mit den kleinen Stecknadeln dicht an dicht rund um die Styroporkugel gesteckt. Zum Schluss wird ein langer Faden auf die Nähnadel gefädelt. Damit werden viele Pailletten aufgefädelt. Dieser bunte Faden wird nun an eine lange Stecknadel gebunden. Diese wird tief in die Styroporkugel eingesteckt.

Wenn man diese Kugel an dem Faden an ein Fenster hängt, durch das die Sonne scheint, wird sich das Sonnenlicht in den Pailletten brechen und bunte Punkte ins Zimmer schicken.

In den Detektivbüros in Bethlehem, Jerusalem und Kapernaum geht es rund! Junge Detektive von 8 bis 12 Jahren untersuchen in 15 spannenden Fällen rund um Jesus Tatorte, Schriftstücke, befragen Zeugen und begeben sich vielfältig auf Spurensuche.
Es ist wichtig, dass die Detektive dabei alle ihre Sinne nutzen und im Team zusammenarbeiten. Jedes Kind ist mit seinen Begabungen wichtig. Auf diese Weise tauchen sie gemeinsam interaktiv in Geschichten und Berichte des Neuen Testaments ein. Den Kindern werden so Zusammenhänge nicht nur theoretisch klar – da sie die Aussagen selbst erarbeiten, können sie sich leichter merken, was sie über Jesus erfahren. Auch die Spiel-, Bastel- und Backideen helfen, dass Gedanken und Erlebtes nicht vergessen werden.

Die 15 praxiserprobten Fälle eignen sich für Jungschar, Kinderbibeltage, Freizeiten, Projekttage, Schul-AGs u. v. m.
Sie können fortlaufend oder einzeln gelöst werden.
Ein Fall dauert ca. 90 Minuten.
Je nach Auswahl der Spiel-, Bastel- und Backideen kann die Zeit verlängert oder gekürzt werden.
Es ist kein Vorwissen der Detektive nötig. Kinder mit und ohne christliche Prägung können die Fälle lösen.
Die Umsetzung ist bereits mit 1-2 Mitarbeitenden möglich.
Es stehen PDF-Vorlagen zum Download zur Verfügung, die an die eigenen Örtlichkeiten angepasst werden können.
Die Einleitung gibt viele praktische Tipps zur Umsetzung sowie Hinweise für christliche Kindergruppen an der Schule.

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