Gott ist … / … mehr als du denkst

Neulich im Konfiunterricht: Die Konfis sollten beschreiben, wie sie sich Gott vorstellen. Wie sieht er eigentlich aus? Und welche Eigenschaften hat er? Jeder Mensch hat ein bestimmtes Bild im Kopf. Diese Bilder bekamen wir zu sehen in Form eines gemalten Bildes – vom alten Mann mit langem Bart, einem Feuer, einer großen Hand, in der die Welt lag bis hin zu einer riesigen Staubwolke war alles dabei. Einer legte ein weißes Blatt vor sich hin und sagte: „Wir sollen uns kein Bild von Gott machen, deshalb habe ich nichts gemalt.“ Da war der eine oder andere traurig, weil ihm das nicht eher eingefallen ist.

Ist das so, dass wir uns kein Bild von Gott machen dürfen? Tatsächlich steht es in den Zehn Geboten. Gemeint ist, dass wir keine Statue von Gott verehren sollen, ihn festmeißeln in ein Bild, das wir anbeten, ihn reduzieren auf eine goldene Figur oder ein Denkmal. Gott ist immer mehr als das, was wir gerade denken und verstehen. Er ist kaum zu fassen mit unseren Gedanken.

Aber jeder von uns hat ein Bild oder eine Idee, einen Gedanken, wie er sich Gott vorstellt. Es ist gut, mal hinzuschauen, wie dieses Bild aussieht.

Einstiegsmethoden

Fliesenmosaik

Organisiert euch weiße Restfliesen und Porzellanstifte. (Ihr könnt auch weißes Papier und Stifte nehmen.) Jeder bekommt eine Fliese und die Aufgabe, ein Symbol zu malen, wie er sich Gott vorstellt. Wenn den Teens das schwerfällt, könnt ihr auch gemeinsam ein paar Bilder brainstormen z. B. Herz, Hand, Feuer, Licht, Weg, Fragezeichen, Wind, Sturm …

Danach darf jeder seine Fliese legen und sagen, was er/sie gemalt hat und was es bedeutet. Zum Schluss entsteht ein großes Fliesenmosaik. Es steht stellvertretend für all die verschiedenen Bilder, die wir haben. Es könnten noch x-beliebige gelegt werden und wäre trotzdem nicht vollständig.

So ist Gott … So nicht …

Auf dem Boden liegen verschiedene Stichworte. Die Teens bekommen grüne und rote Klebepunkte. Sie sollen überlegen, welche Eigenschaften Gott in ihren Augen hat, welche nicht. Grün – so ist Gott / rot – so ist Gott nicht.

Lieb, nett, gerecht, allmächtig, allwissend, vergibt alles, unfassbar, treu, heilig, nachtragend, willkürlich, ungerecht, stumm, souverän, unbegrenzt, überall gleichzeitig, hilft immer, versorgt, hört zu, versteht, zornig.

Das Ergebnis kann dann zusammengefasst werden. Welche Eigenschaften haben die meisten Punkte bekommen? Warum? Warum haben manche Eigenschaften gar keine Punkte bekommen?

Wichtig ist hier, die Aussagen der Teens stehen zu lassen und nicht zu kommentieren.

Vertiefend

Warum denken wir, was wir denken? Woher kommen die Bilder von Gott? Bleiben sie immer gleich?

1. Erfahrung und Erlebnis

(auf ein Papier aufschreiben und in die Mitte legen)

Unser Gottesbild ist ganz stark davon geprägt, was wir erlebt haben. Was wir selbst schon gesehen und gehört haben. Jemand, der mit Gott noch nie etwas zu tun hatte, könnte denken: „Gott redet heute nicht mehr – er ist nicht da.“ Einfach, weil es seiner Erfahrung entspricht. Jemand, der gerade total froh und glücklich ist, kann das vielleicht mit Gott verbinden und voller Freude und Dankbarkeit sagen: „Gott hat mich beschenkt, er hat mir viel Gutes gegeben.“ Jemand, der gerade trauert, macht sich vielleicht Gedanken darüber, ob Gott wirklich gut ist oder ob er ein Gott ist, der mir etwas wegnehmen will: „Warum tut Gott mir das an?“ Wir übertragen oft Erlebnisse, die wir haben, auf unser Bild von Gott. Das kann manchmal auch ein Tunnelblick sein, der vieles ausblendet.

2. Immer in Bewegung

Unser Gottesbild verändert sich im Laufe des Lebens. Als Kind hattest du vielleicht noch eine ganz plastische Vorstellung von Gott. Vielleicht hast du ihn schon mal gezeichnet auf einer großen Wolke o. Ä. Heute ist deine Vorstellung eine andere. Frag mal einen älteren Menschen und du wirst merken, das klingt auch wieder ganz anders.

Ein Bild ist immer eine Momentaufnahme … eine kurze Sequenz. Gott ist viel mehr, als das, was wir gerade sehen und wissen. Gott lässt sich nicht gut in Schubladen packen, dafür ist er viel zu groß. Gott möchte uns immer wieder neue Seiten von sich zeigen. Ich glaube, dass unser Bild von Gott uns auch manchmal täuscht … dass unsere Erfahrung nicht alles ist.

Darum ist es gut, NEUES ÜBER GOTT zu ENTDECKEN und MEIN GOTTESBILD von Gott selbst VERÄNDERN zu LASSEN.

Offen sein für Neues!

Es kann sein, dass du dafür mal deine Momentaufnahme von Gott weglegen musst, damit du neue Bilder ansehen kannst. Die Schublade aufmachen, in die du Gott vielleicht schon lange gesteckt hast: „Gott ist immer so … er hat mich noch nie gehört … er versteht nicht …“ Beobachte, rede mit Leuten, frage nach, entdecke Neues. Wer nur an dem Bild festhält, das er hat, kann nur schwer etwas Neues sehen.

Bibel lesen

Die Bibel stellt Gott vor. Zeigt, wie er ist. Es lohnt sich, zu entdecken, wie Gott beschrieben wird und wie er sich den Menschen zeigt. Im Neuen Testament stellt sich Gott in Jesus vor und bekommt damit ein ganz neues Gesicht. Jesus zeigt uns, wie Gott ist. Seine Eigenschaften weisen auf seinen Vater hin. An dieser Stelle könntet ihr eine Gruppenarbeit einbauen, in der die Teens ein paar Stellen nachschlagen:

  • Gott als kreativer Schöpfer (1. Mose 2)
  • Gott, wie er in den Psalmen beschrieben wird z. B. (Ps 23, 31, 36)
  • Gott in Jesus im Neuen Testament z. B.
    • Gott als Kind (Lk 2)
    • Jesus im Umgang mit Menschen (Lk 19,1-10)
    • Jesus am Kreuz (Lk 23,32-47)

Fragen für die Gruppe: Was wird über Gott gesagt? Wie wird er dargestellt? Passt das zu deiner Vorstellung von Gott? Wie stellst du ihn dir vor?

Berichte von Menschen, Liedern, Erzählungen

Sie zeigen ein Bild von Gott, das ich vielleicht noch nicht kenne. Sie ermutigen mich, nicht bei meiner Momentaufnahme zu bleiben, sondern weiterzusuchen, weiterzufragen, Gott weiter kennenzulernen in dem Wissen, dass dieser Prozess ein ganzes Leben lang dauert. An dieser Stelle passen auch ein bis zwei kurze Statements von Mitarbeitern, die aus ihrem Leben erzählen (z. B. wie sich ihr Gottesbild verändert hat) oder biografische Berichte von Menschen, die von ihren Erlebnissen mit Gott erzählen (z. B. Samuel Koch, Bethany Hamilton …).

Möglicher Abschlussimpuls

Lied: Peacemaker in „Feiert Jesus! 3“, Nr. 44

Abschluss

Die Teens haben die Möglichkeit auszudrücken, dass sie etwas Neues über Gott entdecken wollen – vielleicht auch eine konkrete Eigenschaft, die ihnen noch fremd ist. Vielleicht auch einen Begriff aus dem Lied. Gestaltet eine Mitte mit Tüchern, einem Kreuz und einer dicken Kerze. Die Teens können ein Teelicht anzünden. Ein Mitarbeiter spricht ein Gebet zum Schluss, z. B.:

Danke, Gott, dass wir dich nicht in eine Schublade packen können.
Danke, dass du größer bist als alles, was wir jetzt schon von dir wissen.
Danke, dass du uns immer wieder Neues über dich zeigen willst.
Du siehst, wie wir gerade über dich denken, was wir mit dir erlebt haben.
Du siehst uns auch, wenn wir dich vermissen oder den Eindruck haben, dass du nicht da bist, nicht hörst, es nicht gut mit uns meinst.
Bitte hilf uns zu entdecken, dass du da bist. Lass uns wieder etwas von dir sehen. Lass uns neu sehen, wer du bist.
Danke, dass du uns hörst! Amen.

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