Aktiv werden gegen Ungerechtigkeit

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Kinder auf: Starte DEIN Projekt!

Dieser fix&fertig-Stundenentwurf (s. PDF zum Download) enthält Ideen für eine Gruppenstunde mit Kindern zum Thema (Un)Gerechtigkeit. Am Ende des PDFs findest du im Zusatzmaterial alle Links zum direkt anklicken.

PS.: Diese Gruppenstunde ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Erschienen in: Jungscharleiter 2019.2, buch + musik, 2019

Spiele

Vier verschiedene Hauptpersonen werden in der ersten Folge vorgestellt. Passend dazu kannst du diese vier Spiele spielen.

Maria „Beim Namen rufen“

  • Zeitungschlagen

Ein:e Spieler:in steht mit einer zusammengerollten Zeitung in der Mitte. Die Spielleitung nennt zu Beginn einen Namen und die Person in der Mitte muss dieser beim Namen genannten Person mit der Zeitung auf das Knie schlagen. Die benannte Person kann jedoch vorher einen anderen Namen aus der Runde rufen. Die oder der Spieler:in in der Mitte muss nun diese Person ausfindig machen und versuchen ihr auf das Knie zu schlagen. Schafft er oder sie es, der anderen Person auf das Knie zu schlagen bevor diese einen (gültigen) Namen rufen kann, so darf er oder sie sich auf dessen Platz setzen, und die geschlagene Person muss in die Mitte wechseln.

Matthäus „Die Schuhe sind mein Eigentum, ich kann mit ihnen machen was ich will.“

  • Schuhe zuordnen

Alle Mitspieler:innen werfen ihre Schuhe auf einen Haufen. Anschließend werden die Schuhe sortiert und zugeordnet. Drei Freiwillige treten nacheinander gegeneinander im Zuordnen an. Es gewinnt, wer in der kürzesten Zeit die meisten Schuhe richtig zugeordnet hat.

Petrus „Ich werde nicht mehr mit dir kämpfen, aber mein Bruder schon.“

  • Sockencatchen

Nachdem nun sowieso niemand mehr Schuhe anhat, darf eine Runde Sockencatchen gespielt werden. Zwei Spieler:innen oder zwei Mannschaften versuchen sich gegenseitig die Socken auszuziehen. Innerhalb eines Spielfeldes laufen alle Spieler:innen in Socken herum. Auf ein Signal versucht jede:r, den anderen so viele Socken wie möglich auszuziehen und aus dem Spielfeld zu werfen. Alle Spieler:innen, die beide Socken verloren haben, müssen die Spielfläche verlassen.

Achtung! Damit dieses Spiel nicht unglücklich endet, sind Stauchen, Kratzen, Schlagen, Beißen, etc. selbstverständlich verboten! Zur Sicherheit kann gelten, dass sich die Spieler:innen nur auf Knien und krabbelnd fortbewegen, also nicht aufstehen dürfen. Das Spiel kann mit Mannschaften oder als Zweikampf ausgetragen werden. Im letzteren Fall sollten natürlich nur etwa gleich starke Spieler:innen gegeneinander antreten.

Nikodemus „Du lieferst Antworten.“

  • Was war die Frage?

Nikodemus Frau sagt in der ersten Folge „Du hast keine Fragen, du lieferst Antworten.“ Daraus könnt ihr ein kleines Quiz machen.

Dabei sollten die Antworten so formuliert sein, dass man auf den Inhalt der Frage schließen kann. Es könnte auch das Themengebiet der Frage dazu genannt werden. Wer am dichtesten am Ursprung der Frage liegt, bekommt einen Punkt. Es geht hier natürlich nicht wirklich um Wissen, sondern mehr um lustige Fragen.

Essen

In der ersten Folge geht es schon ziemlich viel ums Fischen. Deshalb gibt es einen Klassiker: Kartoffelbrei, Fischstäbchen und Gemüse. Für 10 Personen brauchst du:

  • 2 kg mehligkochende Kartoffeln
  • 250 g Butter
  • 250 ml Milch
  • Muskatnuss
  • Salz und Pfeffer
  • 30 Fischstäbchen (es gibt übrigens auch vegetarische)
  • Tiefkühlgemüse deiner Wahl

Andacht

Um über das Gesehene ins Gespräch zu kommen, könnt ihr die Fragen zu Folge eins benutzen: thechosen_kleingruppenfragen.indd (steps-quest.de)

Am besten gebt ihr nach dem Schauen der Serie euren Teilnehmenden ein paar Minuten Zeit, um sich über die Fragen Gedanken zu machen. Je nachdem wie viele ihr seid, könnt ihr euch dann mit allen oder in Kleingruppen darüber austauschen.

Anschließend kannst du als Leiter/in teilen, was dir an dieser Folge besonders gut gefallen und dich berührt hat.

Lieder

  • Who am I
  • Fear not

Aktion/ Segen

Als kleines Giveaway könnt ihr die Postkarte mit dem Bibelvers (Jesaja 43,1), um den es heute ging, ausdrucken und weitergeben. Wenn es eurer Kultur im Jugendkreis entspricht, macht das gerne mit einem persönlichen Gebet.

Im dieser Themenreihe beschreiben wir Bausteine, die ihr für eure Gruppenstunde nutzen könnt, um die 1. Serienstaffel von „The Chosen“ zu vertiefen und gemeinsam aufzugreifen. Ideal um die folgen gemeinsam zu schauen und danach als Gruppe zu erleben, besprechen und persöhnlich anzugehen.

Elemente in den Erarbeitugen sind: Spiel, Gespräch durch Fragen, eine Zeugnisandacht, der Blick in die Bibel, eine persönliche Challange und etwas zu Essen.

Über The Chosen: „The Chosen“ ist die erste Serien-Verfilmung über das Leben von Jesus mit mehreren Staffeln, und zugleich das erfolgreichste durch Crowdfunding finanzierte Filmprojekt (über 16.000 Beteiligte) aller Zeiten. Die Serie hat sich binnen eines Jahres zu einer Weltsensation entwickelt, die zig Millionen Fans gefunden hat.

  • Über 315 Millionen angeschaute Folgen
  • 7 Staffeln sind geplant
  • 2. Staffel auf Deutsch ab 18. März 2022

Gott spricht zu uns auf ganz unterschiedliche Weise. Mal durch Bibelworte oder im Gebet, mal durch Menschen oder die Wunder der Natur, mal in der Forschung, durch die Kunst oder: in Träumen. Träume können dabei ganz unterschiedlich aussehen. In der Bibel spricht Gott im Schlaf oder über Bildern und Visionen.

In dieser Themenreihe haben wir uns mit „Traum-Geschichten“ beschäftigt. Im Traum hat König Salomo einen Wunsch bei Gott frei, bekommt Josef klare Ansagen, werden die drei Weisen gewarnt. Martin Luther King träumt von einer besseren Welt. I have a dream…

Mit den Kindern gehen wir diesen und eigenen Träumen nach. Außerdem gibt es eine anschauliche Andacht zur Jahreslosung aus Joh. 6,37: „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Und wie immer findet ihr hier weitere Ideen zur Gestaltung eurer Gruppenstunden für die letzten drei Monate des Jahres. Eine Geschenkidee für Eltern zu Weihnachten ist auch dabei.

Viel Spaß beim Stöbern, Entdecken und Umsetzen und eine gesegnete Herbst- und Adventszeit,

euer Redaktionsteam Jungscharleiter online

Einleitung (für Teamer):

Für jedes Jahr gibt es einen besonderen Bibelvers. Dieser Bibelvers wird Jahreslosung genannt. Die Jahreslosung für das Jahr 2022 heißt:

Jesus Christus spricht: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6,37)

Das hört sich schon mal nicht schlecht an, aber worum geht es hier genau? Und was hat das alles mit zwei verschiedenen Brötchentüten zu tun? Das werden wir uns hier genauer anschauen.

Einstieg

Alle Jungscharkinder sitzen im Kreis und singen. Ein Teamer kommt später dazu. Dieser Teamer hat zwei Tüten vom Bäcker dabei: „Hey, Leute. Ich war gerade beim Bäcker und habe euch was mitgebracht. In den beiden Brottüten sind gute Sachen drin. Und das hat was mit unserer heutigen Andacht zu tun. Wollen wir mal reinschauen?“

Die erste Tüte wird geöffnet. Darin sind kleine süße Gebäckstücke. Die Kinder bekommen alle ein Stück.

Auslegung

Während ihr esst, erzähle ich euch eine Geschichte.

Jesus ist mal wieder unterwegs und erzählt den Leuten von Gott. Viele Menschen hören Jesus zu. Jesus erzählt sehr lange. So lange, dass alle schließlich Hunger bekommen. Aber oh Schreck: fast niemand hat was zu Essen mitgebracht. Es hatte wohl niemand damit gerechnet, dass Jesus so spannende Sachen erzählen würde und man sooo lange bleiben würde. Der Hunger wird schließlich immer größer und Jesus rettet die ganze Sache. Er lässt wenige Brot und Fische einsammeln, die manche Leute dabei hatten. Schließlich teilt er diese, und alle Menschen werden satt. Was für ein Ereignis! So was hat man noch nie erlebt! Die Leute merken: „Dieser Jesus ist was ganz besonderes. Er kann super reden und außerdem gibt es noch was zu Essen – perfekt!“

Also machen sich die Leute am nächsten Tag wieder auf und suchen Jesus. Von ihm wollen sie mehr. Irgendwann finden sie ihn auch. Jesus sagt zu ihnen: „Ihr seid ja nur zu mir gekommen, weil ihr etwas zu Essen bekommen habt.“ Ups, erwischt! Stimmt wohl, einige Leute sind nur gekommen, weil Jesus dieses krasse Wunder gemacht hat und allen etwas zu Essen gegeben hat.

Gespräch mit den Jungscharlern: Warum bist du gekommen? Wegen der tollen Andachten oder wegen der Spiele und Süßigkeiten? Was hat dich dazu gebracht zu kommen?

Früher habe ich diese Aussage von Jesus immer als Vorwurf gesehen: „Ihr seid wegen des Essens gekommen – also aus falschen Gründen. Deswegen solltet ihr nicht kommen.“ Heute denke ich darüber anders. Vielleicht meint es Jesus ja gar nicht als Vorwurf, sondern er sagt es einfach so: „Okay, ihr seid wieder gekommen, weil ihr Essen bekommen habt. Alles klar. Damit kann ich was anfangen. Hauptsache ihr seid wieder gekommen. Ich weise euch nicht ab!“

Für unsere Jungschar: „Super, dass du wieder gekommen bist. Du fandest wohl die Spiele, das Essen und die Gemeinschaft gut. Wir freuen uns, dass du wieder da bist!“ Hier ist jeder und jede willkommen.

Schauen wir wieder in die biblische Geschichte. Bleibt Jesus beim Thema Essen stehen? Die Leute wollen was zu Essen – alles klar, er eröffnet ein Gratis – Restaurant.

Wir schauen mal in die zweite Brottüte. Die zweite Tüte wird geöffnet. Darin sind Postkarten mit der Jahreslosung oder Zettel mit ermutigenden Bibelversen. Jedes Kind bekommt eine Postkarte/ einen Bibelvers.

Eröffnet Jesus ein Gratis-Restaurant? Nein. Er sagt den Menschen: „Ich habe noch mehr für euch. Ich habe nicht nur normales Brot, ich habe wahres Brot vom Himmel.“ Was ist denn das?

Gespräch mit Jungscharlern: Was könnte mit dem Begriff „wahres Brot vom Himmel“ gemeint sein?

Damit meint Jesus, dass er für die Menschen eine gute Botschaft hat: Er selbst ist Gottes Sohn, er kümmert sich um die Menschen und er schenkt ihnen ewiges Leben im Himmel. Er bietet es allen Menschen an.

Für unsere Jungschar: Das was Jesus zu den Menschen damals gesagt hat, das gilt auch heute noch. Er möchte mit euch befreundet sein. Er hört euch zu, er hilft euch und er schenkt euch auch ewiges Leben im Himmel.

In unserer Jungschar gehören beide Brottüten zusammen. Spiel/Spaß/Aktion/Essen –und die gute Botschaft von Jesus. Wir wollen viel Spaß zusammen haben, Spiele spielen und Aktion miteinander erleben . Und wir erfahren gemeinsam mehr über Jesus – dem Brot vom Himmel. Also greif zu – aus beiden Brottüten.

Amen

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

Zielgedanke: Die Geschichte von Jakob und Esau zeigt, wie unüberbrückbare Gegensätze überwunden werden. Die Kinder lernen mögliche Schritte zur Versöhnung.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende zur Bibelgeschichte

Die Erzählung der Familiengeschichte von Jakob und Esau ist typisch menschlich. Die Erzählung nimmt die großen Spannungen auf, die durch die kulturgeschichtliche Entwicklung entstanden sind. Esau ist ein Vertreter der Kultur des Jägers und Sammlers. Zudem ist er impulsiver als Esau und der Liebling seines Vaters Isaak. Jakob wiederum ist ein Vertreter des mehr sesshaften Viehzüchters. Der strategisch schlau handelnde Jakob ist Liebling der Mutter Rebekka.

Dieses Konfliktpotential entwickelt sich im Laufe der Erzählung. Aus unterschiedlichen Ansichten und Vorlieben der Eltern entsteht eine Familiengeschichte von List, Betrug, Wut, Androhung von Gewalt, Flucht und letztlich der Umkehr und des klärenden Schlussstrichs.

Für Jakob ist völlig offen, wie sich die Begegnung mit seinem Bruder entwickeln wird. Jakob unterstellt sich bewusst und entschieden dem Urteil seines Bruders. Er hat eingesehen, dass sein Verhalten gegenüber seinem Bruder Esau falsch war. Seine Hinterlist, sein Betrug und seine Flucht sollen ein Ende nehmen. Für Jakob ist in diesem Fall die Umkehr der schnellste Schritt um ans Ziel zu kommen.

Die Bibel berichtet, dass Jakob aus Gottes Geheiß sich auf den Rückweg machte. Diese Beauftragung durch Gott – und die Verheißung Gottes an Jakob (Himmelsleiter), dass er das Land seiner Eltern als gesegneter Mann wiedersehen wird und Gott ihn beschützt, wird ihm in dieser herausfordernden Zeit Kraft und Zuversicht gegeben haben.

Jakob stellt sich bewusst und geplant unter das Urteil seines Bruders. Das siebenmalige Niederwerfen auf den Boden zeigt die völlige Abhängigkeit von Esau und seinem Urteil.  Jakob ist sich bewusst, dass sein Leben aprupt ein Ende nehmen könnte. In 1. Mose 33,10 wird der Vergleich zum Gottesurteil herangezogen: „Jakob sagte: »Wenn ich Gnade bei dir gefunden habe, nimm mein Geschenk an. Ich sah dein Gesicht, und es war, als würde ich Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. So freundlich hast du mich aufgenommen.“ (Basisbibel)

Die aus dem Aaronitischen Segen vertraute Formel: „Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende dir sein Angesicht zu und schenke dir Frieden!“ (Basisbibel 4. Mose 6,25-26) klingt hier an. Was ist der tiefere Sinn dieses „ins Angesicht leuchten“? In der Antike war es weit verbreitet, dass das Familienoberhaupt über die Zukunft und das Leben von neugeborenen Kindern entschied. Dem Patriarch wurde das neugeborene Kind zu Füßen gelegt. Wenn der Patriarch das Kind freundlich anschaute, sein Angesicht leuchten ließ, sich freute…. Dann wurde das Kind in der Familie aufgenommen. Wenn der Patriarch seinen Blick abwandte oder sonst seinen Unmut äußerte, wurde das Kind verstoßen und ausgesetzt. Es geht also um Leben und Tod.

Dessen ist sich Jakob bewußt. Esau nimmt in Jakobs Leben die Position Gottes ein, der über Leben und Tod entscheidet.

Über die Entwicklung von Esau wird uns nicht so viel erzählt. Esau wird als älterer Zwilling geboren und entwickelt sich zum Jäger. Als Erwachsener nimmt er sich drei Frauen (war damals nicht ungewöhnlich) – jedoch missfallen seinen Eltern seine ersten beiden Frauen. Seine dritte Frau Mahalat ist laut biblischer Überlieferung (Gen 28,8f) die Tochter Ismaels. Esau gilt als Stammvater der Edomiter und Amalekiter. Esau siedelt im Bergland südlich des Toten Meeres.

Esau begegnet seinem Bruder mit 400 Männern im Gefolge. Die Bibel gibt jedoch keine Auskunft über mögliche Bewaffnung der Männer. Somit sollte man im Sinne der Bibel hier auch vorsichtig ausschmückend erzählen.

Die Erlebniswelt der Kinder:

Die Themen Streit und Versöhnung gehören zum menschlichen Leben. Ein Streit entsteht sehr schnell und oft ohne große Mühe. In der Erziehung wird von den Eltern oft betont, dass es wichtig ist, den eigenen Standpunkt selbstsicher zu vertreten und die eigenen Interessen zu verfolgen. Das ist auch richtig und wichtig und muss den Kindern beigebracht werden.

Beim Thema „Versöhnung“ sind wir in unserer Gesellschaft leider nicht so solide aufgestellt.  Sich Versöhnen ist mühsamer und es braucht Willen, Anstrengung und Überwindung, den „ersten Schritt“ zu tun.

Bei Jakob und Esau können wir entdecken, wie unüberbrückbare Gegensätze überwunden werden. Wie Gegner wieder zu Brüdern werden.

Wie Jakob und Esau ihren Streit beilegen

Der Koffer – oder Streit im Alltag.

Der Alltag im Streit. Diese Phase ist bei uns Menschen leider sehr ausgeprägt. Wenn Menschen sich im Streit entzweien kann es sehr lange dauern, bis sich diese Situation verändert. Manche Menschen schaffen es erst auf dem Sterbebett, sich zu versöhnen. Oder sterben ohne sich versöhnt zu haben. So ein Alltag im Streit zu leben kostet viel Energie und Kraft. Die empfundene Wut und Verletzung schmerzt und bedrückt. Psalm 32, 3 beschreibt die psychosomatischen Einflüsse der nicht eingestandenen Schuld. Der Alltag im Streit ist wie das tägliche Herumschleppen eines schweren Koffers. Morgens beim Aufstehen steht der schwere Koffer neben dem Bett und muss den ganzen Tag durch die Gegend getragen werden. Und mit jeder weiteren Streiteskalation wird der Koffer größer und schwerer. Und wenn der Koffer dann abends neben dem Bett abgestellt wird und der Schlaf eintritt, kann es sein, dass der Koffer sich in Alpträumen breitmacht.

Wie werde ich den Koffer los?

Es fängt mit dem ersten Schritt an: Jakob sieht ein, dass der Weg in seine Heimat nur über die Begegnung und die Vergebung mit durch seinen Bruder möglich ist. Strategische Geschenke der Wiedergutmachung und Sühne sollen den Bruder milde stimmen. Worte und Taten der Entschuldigung erreichen Esau und zeigen an „Jakob will sich entschuldigen. Jakob will Unrecht wieder gut machen.“

Dieser erste Schritt ist meist sehr schwer zu gehen. Denn es bleibt die Ungewissheit wie der Streitpartner reagiert. Wird die Initiative zum Beginn der Versöhnung gewertet oder wird es als Zeichen der Schwäche gedeutet, ausgenutzt und der Streit fortgesetzt?

Es braucht den zweiten Schritt: Esau muss sich verhalten. Im Bild gesprochen steht Jakobs „Koffer“ nun an Esaus Bett.  Er muss entscheiden. Er könnte der Begegnung mit Jakob ausweichen. Er könnte die Eskalation suchen und die Schraube der Gewalt anziehen. Er könnte auf sein „Recht“ pochen und seine Position wahren – zum Schaden des Bruders. Hier ist Esau der Handelnde. Er entscheidet, wie es endet. Er entscheidet über Krieg oder Frieden.

Esau verzichtet auf „sein Recht“, er vergibt und beendet somit den Streit der Brüder. Die Brüder versöhnen sich und ihre gemeinsame Geschichte kann nach der Klärung neu fortgeschrieben werden.

Eine weitere Beobachtung ist, dass sich Wege auch wieder trennen können. Jakob und Esau sind Brüder – aber ihre Lebensentwürfe sind weiterhin grundverschieden. Der Hirte passt nicht zum Jäger und umgekehrt. Keiner der Brüder versucht nun krampfhaft um der lieben Familie willen, seinen Lebensstil dem des anderen anzupassen. Keiner der Brüder erwartet vom anderen Bruder, dass dieser sich dem eigenen Lebensstil anpasst. Jakob und Esau sind für ihr eigenes Leben zuständig – und sehen ein, dass dies für den Bruder auch gilt. Und somit ist es kein Beinbruch, wenn sich Wege wieder trennen. Die Brüder trennen sich im Frieden und miteinander versöhnt.

Vertiefungsideen:

Das Thema Streit und Versöhnung betrifft jeden Menschen. Die folgenden Ideen für die Gruppe sollen die Freiheit haben, auch ausfallen zu dürfen. Bitte setzt nichts um, nur weil es hier steht und ihr es vorbereitet habt. Sondern überlegt und tastet euch mit der Gruppe an das heran, was möglich ist und was zum Alter der Kinder passt. Wenn eure Kinder sich mit euch auf den Weg der Vergebung und des Neuanfangs wagen, ist es gut. Wenn nicht, genießt euren letzten gemeinsamen Tag der Freizeit ohne Zwang.

Einstieg für jedes Alter:

Stein und Feder:

Bereits am VORTAG wird den Kindern je ein Stein mit ca. 1 kg Gewicht (für 6-9-Jährige eher 500 g) ausgeteilt mit dem Auftrag, diesen Stein zu wiegen und ihm am nächsten Tag wieder mit zu bringen. Der Auftrag den Stein zu wiegen soll etwas von der Idee ablenken, nur das Gewicht des Steines zu spüren. Vor der Erzählung soll jedes Kind seinen Stein vor sich auf den Boden legen. Die MA erklären, dass die Steine für den Streit steht, den eine Person mit anderen Person(en) hat. Die Kinder werden gefragt, ob sie in der letzten Zeit Streit hatten. Wenn Kinder ausführlicher erzählen wollen, kann hier auch Gelegenheit dazu sein – jedoch sollen und müssen nicht alle Kinder berichten.

Gemeinsam erleben die Kinder und MA nun die Erzählung der Versöhnung der Brüder.

Nach der Erzählung kann jedes Kind seinen Stein in die Hand nehmen. Jedes Kind überlegt für sich (oder in der moderierten Kleingruppe), was man selbst zu diesem Streit beigetragen hat. Gemeinsam werden Schritte überlegt, wie man mit dem Streit umgehen kann und wie es möglicherweise zu einem Neuanfang kommen kann.

Als Zeichen der „Erleichterung“ dürfen die Kinder „ihren“ Stein gegen eine leichte Feder eintauschen. Durch diesen Wechsel wird auch deutlich, wie ent-lastend Vergebung wirken kann. Das was zuvor tonnenschwer war ist nun federleicht. Die MA sollten darauf achten, dass alle Kinder den Stein abgeben können. 

Für 6-9-Jährige

(Erfundener) Streitfall in Gruppe

Es kann sein, dass es in der Gruppe eine Streitigkeit gibt. Meist polarisieren sich die Kinder und schlagen sich auf die eine oder andere Seite der Konfliktpartner. Ihr könnt die Kinder in zwei Gruppen aufteilen. In jeder Gruppe ist eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter dabei. Jede Gruppe überlegt, welche Schritte gegangen werden können, um den Konflikt beizulegen. Als Mitarbeitende könnt ihr auch einen Streitfall erfinden. Die Kinder lernen daraus und können das Gelernte dann auch anwenden.

Der rote und der blaue Kerl:

Dieser Zeichentrickfilm ist auch für jüngere Kinder geeignet. In dem Film wird deutlich, dass jede Person ihre eigene Sicht auf die Dinge hat – und auch „recht“ hat mit der eigenen Wahrnehmung.

https://www.youtube.com/watch?v=gYcNpoLMOxM (Ab Minute 12:29 bis 16:54) aus „Die Sendung mit dem Elefanten – Folge 529 – Seilschaft | WDR“

Sollte in der Gruppe das Thema „Wer hat Recht“ in Streitfällen vorherrschen und noch nicht die Bereitschaft zu Schritten aufeinander zu da sein, kann dieser kurze Clip von 4 Minuten ins Bewusstsein rufen, dass es zum Streiten mindestens zwei Personen braucht und jeder seine Sicht der Dinge hat. Diese Wahrnehmung kann im Alltag sehr weiterhelfen.

Wie ein Fest nach langer Trauer

Dieses Lied aus dem Musical „Josef“ beschreibt in anschaulichen Bildern von der Versöhnung und davon, was Versöhnung bewirken kann. (Text: https://www.songtexte.com/songtext/feiert-jesus/wie-ein-fest-nach-langer-trauer-bfef50e.html). Die Veränderung im Leben durch Versöhnung wird anschaulich. Diese Bildpaare/Szenen können von den Kindern gemalt werden.

Dann gibt es auch mal wieder Ausmalbilder: http://www.supercoloring.com/de/ausmalbilder/christentum-bibel/jakob (Stand 08.04.2021)

Für 10-13-Jährige

(Erfundener) Streitfall in Gruppe

Es kann sein, dass es in der Gruppe eine Streitigkeit gibt. Meist polarisieren sich die Kinder und schlagen sich auf die eine oder andere Seite der Konfliktpartner. Ihr könnt die Kinder in zwei Gruppen aufteilen. In jeder Gruppe ist eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter dabei. Jede Gruppe überlegt, welche Schritte gegangen werden können, um den Konflikt beizulegen. Als Mitarbeitende könnt ihr auch einen Streitfall erfinden. Die Kinder lernen daraus und können das Gelernte dann auch anwenden.

Postkartenaktion:

Die Mitarbeitenden haben eine Auswahl an schönen Postkarten zur Auswahl. Den Kindern wird angeboten, sich eine Postkarte zu wählen. Diese Postkarte soll dann vom Kind gestaltet oder beschrieben werden und soll als ersten Schritt auf jemanden zu eingesetzt werden. Die Mitarbeitenden können hier die Kinder unterstützen, die ggf. Hilfe beim Schreiben oder Gestalten brauchen.  Allen anderen Kindern könnt ihr die Ausmalbilder zur Verfügung stellen, die mit dem Lied „so ist Versöhnung“ zu tun haben.

Wie ein Fest nach langer Trauer:

Dieses Lied aus dem Musical „Josef“ beschreibt in anschaulichen Bildern von der Versöhnung und davon, was Versöhnung bewirken kann. (Text: https://www.songtexte.com/songtext/feiert-jesus/wie-ein-fest-nach-langer-trauer-bfef50e.html) Die Veränderung im Leben durch Versöhnung wird anschaulich. Das Lied ist zu finden bei spotify oder z.B. hier https://www.youtube.com/watch?v=Idbwz2p1ZFk). Vielleicht hat eure Gruppe Lust, das Lied zu lernen?

Anregungen entnommen aus JSL 1/1999 Stephan Schieck & www.jugendarbeit.online Felicitas Held.

ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.

Die Jakobsgeschichte

Unter „Programmideen“ finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter „Videos“.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen
10:15 Kennenlern-Spiele Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ „Würfeln-Suchen-Quizzen“ Geländepiel: „Kuhhandel“
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Snack Snack Snack Snack Snack Snack
14:15
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std
Geländespiel „Capture the Wildraten” Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“
oder
Stationenspiel „Talente ausprobieren“
Platz für eigene Ideen Stationenspiel
„Jakobs leckere Suppe“
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

Wieder wird es Frühling: Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, Blumen, das erste Eis. Es riecht nach Aufbruch und Neuanfang – und wir bibbern um Inzidenzzahlen, steigende Kurven, Impfungen, Lockdown. Das klingt überhaupt nicht nach Aufbruch! Und doch ist uns bei der Vorbereitung zu diesem Newsletter etwas aufgefallen: Für uns Christinnen und Christen wird es Pfingsten. Und Pfingsten ist eine riesige Aufbruchsgeschichte! Mit Pfingsten startet die größte Bewegung der Menschheit. Und sie beginnt in einem Dachzimmer. Die Jünger hocken im Zimmer und wissen wenig mit sich anzufangen. Jesus ist weg. Heftige Tage liegen hinter ihnen. Zurückgezogen und ganz unter sich warten sie. Und dann kommt er. Genau in diesen Raum, in diesen Rückzugsort – in diesen Lockdown? „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.“ (Apg 2,2.4a)
Gott lässt sich nicht aufhalten. Wer weiß, was er in deinem Lockdown starten will?

Ablauf

Begrüßung und Votum
Gebet
Lieder
Stationenweg
Lieder
Gebet und Vaterunser
Segenslied
Segen
Ausklang

Material

  • Bilder, Postkarten zum Thema Aufbruch, Loslassen, Umzug: für jede Person 1
  • Bibeltext 1. Mose 11,27-12,17
  • Persönlicher Reiseführer für jede Person: mit Bibeltext und Impulsfragen für den Weg
  • Ermutigende Bibelverse zum Mitnehmen

Gemeinsamer Weg

Anmoderation: Wir machen uns jetzt gemeinsam auf den Weg. Im Wechsel folgen Bibeltexte, Impulse und ein Stück Weg. Manchen Weg gehen wir allein, andere zu zweit. Ob du was aus- oder ansprechen willst, ist deine Sache, und Fragen können auch übersprungen werden – einfach, wie es für dich passt. Wir beginnen mit einem Text aus der Bibel, der uns von einer Familie erzählt.

Station 1: Ur – jeder Mensch hat eine Geschichte

Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 11,27-30 lesen

27Das ist der Familienstammbaum von Terach: Terachs Söhne sind Abram, Nahor und Haran. Harans Sohn ist Lot. 28Haran starb zu Lebzeiten seines Vaters Terachin seiner Heimat Ur in Babylonien. 29Sowohl Abram als auch Nahor heirateten.Abrams Frau hieß Sarai und Nahors Frau hieß Milka. Milka war die Tochter von Haran und Jiskas Schwester. 30Sarai konnte keine Kinder bekommen.

Impuls

Abraham kommt aus Ur in Babylonien, dem heutigen Irka. Ur ist eine sehr große Stadt. Abraham ist Teil einer Großfamilie. Der Stammbaum zeigt das. Abrahams Familie – eine ganz normale Familie? Wer genau liest, merkt Besonderheiten. Wer genau liest, sieht die „Dochs“:

  • „Doch Haran starb noch vor seinem Vater Terach“ (V. 28). Schlimm, wenn ein Kind vor seinen Eltern stirbt. Schlimm, wenn Verlust Familien belastet. Wenn jemand weggeht. Wenn jemand stirbt.
  • „Doch Sarai konnte keine Kinder bekommen“ (V. 30). Auch das war schlimm. Etwas Wichtiges fehlt. Etwas, das sich Sarai so sehr wünscht. Da ist eine Lücke.

Wir alle haben eine Familie, zu der wir gehören. Eine Heimat, wo wir heimkommen. Das prägt uns. Vieles läuft da glatt und erfreulich, manches stellt sich quer – die „Dochs“ unserer Lebensgeschichte: …doch er blieb in der 10. Klasse sitzen. …doch ihre Eltern trennten sich, als sie 12 war. …doch er konnte nie mit auf Sommerfreizeiten fahren. …doch sie hatte eine Gehbehinderung.

Erster Wegabschnitt mit Impulsfragen – zu zweit:

  • Was bedeutet für dich Familie?
  • Was ist dir an deiner Familie wichtig?
  • Wo nervt dich etwas an deiner Familie? Wo stößt du auf „Dochs“?

Station 2: Los geht’s! – Aufbrechen hat seinen Preis

Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 11,31a lesen:

31Terach verließ Ur in Babylonien,um in das Land Kanaan zu ziehen. Er nahm seinen Sohn Abram mitund seinen Enkel Lot, den Sohn Harans. Auch seine Schwiegertochter Sarai ging mit, die Frau seines Sohnes Abram.

Impuls

Terach bricht mit seiner Familie auf. Sie haben ein Ziel: Kanaan. Das ist ganz schön weit weg. Abraham ist Teil des Aufbruchs. Er, seine Frau und sein Neffe Lot gehen mit. Ob freiwillig, wissen wir nicht. Wenn jemand aufbricht, dann gibt es einen Grund. Der Grund für den Aufbruch Abrahams wird aber nicht gesagt. Konflikte? Gottes Reden? Sehnsucht nach etwas Neuem? Es bleibt offen… Jeder Auf-Bruch ist auch ein Bruch: Man lässt etwas hinter sich. Etwas bricht ab. Deswegen kann es schwerfallen, aufzubrechen – es kostet etwas.

Mein Bild zum Aufbruch

Die Bilder zum Aufbruch liegen an der Station ausgebreitet auf dem Boden, so dass die BesucherInnen um die Bilder herumgehen können. Jede und jeder soll sich eins aussuchen, was ihn und sie anspricht (das kann positiv oder negativ sein).

Zweiter Wegabschnitt mit Impulsfragen –  zu dritt:

Geht den Wegabschnitt zu dritt zusammen und stellt euch nacheinander euer Bild vor:

  • Was spricht dich daran an?
  • Was gefällt dir, was gefällt dir nicht? Kommen Ängste in den Blick?

Station 3: Niedergelassen – Leben in der Gegenwart

Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 11,31b-32 lesen:

Sie kamen bis nach Haran und blieben dort. 32Terach wurde 205 Jahre alt. Er starb in Haran.

Impuls

Der Weg endet in der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien. In Haran lassen sie sich nieder. Und nicht für einen Zwischenstopp, nein, dort werden sie sesshaft. Vom ursprünglichen Plan wird abgerückt. Hier ist‘s gut sein, hier bleiben wir. Und das stimmt: Abraham und seiner Familie geht es gut in Haran. Sie finden eine neue Heimat. Sie gehen ihrer Arbeit nach. Die Herden versorgen, sich um die Familie kümmern. Und vielleicht ist da auch noch das Gefühl, dass das Bisherige noch nicht alles gewesen sein soll.

Dritter Wegabschnitt mit Impulsfragen. Fragen an dich allein:

Wenn du aktuell auf dein Leben schaust:

  • Mit was bist du zufrieden?
  • Was hat sich eingespielt und macht dir Freude?

Station 4: Segen – neu in Bewegung kommen

Gemeinsam den Bibeltext 1. Mose 12,1-3 lesen:

1Der Herr sagte zu Abram: »Verlass dein Land, deine Verwandtschaft und das Haus deines Vaters! Geh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2Ich will dich zum Stammvater eines großen Volkes machen. Ich will dich segnen und deinen Namen groß machen, sodass du ein Segen sein wirst. 3Ich werde die segnen, die dich segnen. Wer dir aber Böses wünscht, den werde ich verfluchen. Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden.«

Impuls

Abraham lebt seinen Alltag. Einfach ganz normal. Wie immer. Da bekommt er einen Impuls von außen.

Wie das Reden war, wissen wir nicht: ob im Traum, als Stimme oder als Gefühl.

„GEH!“ Verlasse deine Heimat! – eine heftige Aufforderung. Brich auf aus der Komfortzone, raus aus dem Gewohnten. Mach dich auf den Weg! „Geh in das Land, das ich dir zeigen werde!“ Das Ziel ist noch offen. Da ist keine Sicherheit, keine Garantie. Doch der Impuls deckt sich mit dem eigenem Wunsch:

Wollte ich nicht schon früher woanders hin?

Und da war bei aller Unsicherheit ein großer Zuspruch: „Ich will dich segnen.“  Ich will, dass es dir gut geht, wenn du jetzt aufbrichst. Ich werde mit dir sein.

Ich werde mit dir Geschichte schreiben. Dein Leben wird folgenreich sein für andere.Geh! Du musst dich trauen!

Vierter Wegabschnitt mit Impulsfragen – zu zweit:

  • Wie geht es Abraham wohl mit Gottes Botschaft?
  • Wer kann dir einen Impuls von außen geben? Gott? Freunde? Familie?
  • Wo steht dir ein Aufbruch bevor?
  • Was macht dir dabei Lust, was Angst?

Station 5: Aufbruch und Ankunft in Kanaan – Neues wagen

Die letzte Station ist wieder beim Ausgangspunkt. In einem Körbchen liegen ermutigende Bibelverse zum Ziehen. Mitarbeitende stehen bereit, um die Teilnehmenden mit einem kurzen Wort zu segnen.

Gemeinsam den Bibeltext (1. Mose 12,4-7) lesen:

4Da ging Abram los,wie der Herr es ihm befohlen hatte.Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 5Er nahm seine Frau Sarai mit und Lot, den Sohn seines Bruders. Auch ihr ganzes Hab und Gut nahm er mit. Dazu kamen die Leute,die sie in Haran hinzugewonnen hatten. So brachen sie auf, um in das Land Kanaan zu gehen. Nachdem sie Kanaan erreicht hatten, 6zog Abram weiter durch das Land. Es war zu dieser Zeit von den Kanaanitern bewohnt. Abram kam bis zu der Stelle bei Sichem, wo die Orakeleiche steht. 7Da erschien der Herr dem Abram und sagte: »Dieses Land werde ich deinen Nachkommen geben.« Daraufhin baute Abram dort einen Altar für den Herrn, der ihm erschienen war.

Impuls

Abraham vertraut Gott und bricht auf. Abraham lässt vieles hinter sich. Das gehört dazu. Wer aufbricht, lässt auch etwas zurück. Wer öfters umzieht, weiß: Umzug heißt Ballast loswerden.

Aber: Aufbrechen heißt, nicht alles hinter sich lassen.

Wer mit Gott leben will, muss nicht alles Vertraute hinter sich lassen. Es geht vielmehr darum, Gott zu vertrauen. Zu vertrauen, wenn ich merke, etwas Neues ist dran. Es ist dran, gespurte Straßen zu verlassen und unbetretene Wege zu gehen.

Das kostet Mut. Aber die Zusage Gottes gilt auch uns: Er geht mit. Gott ist das Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft. Gott begegnet Abraham in Kanaan. Er merkt: Gott ist schon da. Er begleitet ihn, aber er geht auch schon voraus.

Der Aufbruch gehört zu unserem Leben. Es gibt kein Leben, das immer bleiben kann, wie es ist. Darin liegt aber auch Angst für die, die jetzt glücklich und zufrieden sind und ihr Leben so behalten wollen, wie es im Moment ist. Darin liegt Trost für die, die aufbrechen wollen, deren Leben sich verändert und die sich auf Neues freuen. Darin liegt Freude für die, die etwas ändern wollen.  „Es bleibt alles anders“ – singt Grönemeyer vor vielen Jahren. Zum Glück ist eines konstant: Gott geht mit.

  • Welchen Aufbruch willst du wagen?
  • Was verändert sich, wenn du weißt, dass Gott dich am neuen Ort schon erwartet?

Bei den nächsten Liedern kannst du dir einen ermutigenden Bibelvers ziehen. Als Zuspruch Gottes für deinen Aufbruch. Genieße ihn zunächst in der Stille, beim Zuhören, beim Mitsingen als persönliches Wort Gottes an dich. Und wenn du dann magst, kannst du dich von einer Mitarbeiterin / einem Mitarbeiter segnen lassen.

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