Weil jeder Tag zählt

Ich bin mehr als die Summe meiner Teile

Einstieg:
Hängt in eurem Teenraum Plakate auf. Malt in die Mitte ein Symbol, das jeweils die folgenden Lebensbereiche kennzeichnet: Eltern, Freunde, Geschwister, positive Erlebnisse, negative Erlebnisse, Geld, Schule, Freizeiten, prägende Personen. (Es darf gerne ergänzt werden).
Idee: Malt die Symbole im App-Format, wie sie auf Smartphones zu sehen sind. Die Fragestellung lautet nun: Wer oder was hat dich am meisten geprägt in deinem bisherigen Leben?

Jede(r) Teilnehmer(in) bekommt nun zehn Klebepunkte in die Hand gedrückt. Diese dürfen nun auf die Plakate geklebt werden. Je mehr Punkte ein(e) Teilnehmer(in) für ein Plakat verwendet, desto mehr fühlt er/sie sich von diesem Lebensbereich in seinem/ihrem Leben geprägt. Man kann also null bis zehn Punkte pro Plakat verteilen, so lange, bis alle Punkte verbraucht sind.

Alle Teilnehmer(innen) setzen sich nun so hin, dass sie die Plakate gut sehen können. Der Leiter des Abends eröffnet zu jedem Plakat eine offene Gesprächsrunde und lässt am besten jemanden zu Wort kommen, der/die viele Punkte auf diesem Plakat hinterlassen hat. Achtung: Mit vielen Punkten ist noch nicht gesagt, dass diese Lebensbereiche positiv geprägt haben. Beispielsweise Eltern: „Sie haben mich durch ihre Liebe sehr positiv geprägt.“ – „Sie haben sich nur gestritten, ich kam gar nicht vor.“ – „Ich habe keine Eltern – das hat mich sehr geprägt.“

3 Alternativeinstiege:

(Für Gruppen geeignet, die sich etwas besser kennen) Es werden zwei Zettel auf den Boden gelegt: „Viel“ und „wenig“. Die Teens sollen sich nahe oder weiter entfernt zu diesen Zetteln aufstellen, je nachdem, wie ihre Meinung zu den folgenden Sätzen ist. „Die Beziehung zu meinen Eltern hat mich sehr geprägt.“ – „Geld hat mein Leben stark beeinflusst.“ – „Ich bin froh, meine Vergangenheit hinter mir zu haben.“

(Für [kleinere] Gruppen geeignet, die sich sehr vertraut sind) Lege in einem leeren Raum viele Alltagsgegenstände auf den Boden (Hammer, Schere, Quietsche-Entchen, Topflappen, Smartphone, Regenschirm, Druckerpatrone, Topfpflanze, usw.). Die Aufgabenstellung heißt nun: „Suche dir einen Gegenstand aus, mit dem du dein Leben bisher gut beschreiben kannst.“ Ziel: Die Teilnehmer(innen) reflektieren über das Wichtigste und Prägendste in ihrem Leben.

Für Stillarbeit: Hänge eine lange Liste mit Adjektiven an die Wand. Die Teilnehmer(innen) sollen nun fünf Adjektive aufschreiben, mit denen sie sich am besten beschrieben fühlen – und weitere fünf, die andere am liebsten nicht mit ihnen in Verbindung bringen sollten. Beispielsweise mutig, treu, selbstbewusst, hinterhältig, listig, verantwortungsvoll, inspirierend, heldenhaft, schlangengleich, arrogant, schüchtern, tollpatschig, wild, jähzornig, gierig, ängstlich, wissbegierig, stolz, schön, aufopfernd usw. (suche im Internet nach „Adjektive Persönlichkeitsbeschreibung“). In Kleingruppen kann dann über die Auswahl gesprochen werden.

Gedanken zum Gestalten einer Andacht:

Beim Thema „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ bietet sich eine Dreiteilung in der Andacht an.

1. Fange mit der Vergangenheit an und steig ein mit der Frage: Wo fällt es uns schwer, uns von der Vergangenheit zu lösen? Beides ist richtig: „Weißt du, woher du kommst, dann weißt du, wohin du gehst“ bzw. „Lerne aus der Vergangenheit.“ Aber es ist auch richtig: „Lass die Vergangenheit ruhen – sie lässt sich nicht ändern.“

Diskutiere ein paar Punkte, die einen immer wieder dazu verleiten, in der Vergangenheit zu leben (beispielsweise Gedanken an die „heile Familie“, bessere Noten, vergangene Freundschaften, ein toller Urlaub, usw.). Es ist zwar richtig, dass wir immer auch aus Fehlern der Vergangenheit lernen können, doch wir leben im Hier und Jetzt.

2. Deshalb mache beim nächsten Punkt den Schritt in die Gegenwart und mache deutlich: „Du bist mehr als die Summe deiner Teile.“ Wir sind nicht nur ein Produkt von glücklichen und unglücklichen Umständen, nach dem Motto: „Ich kann nichts dafür, dass ich so bin, wie ich bin.“ Sondern wir haben jeden Tag neu die Chance, uns zu entscheiden, wie wir leben möchten. Und wir können uns neu entscheiden, wie sehr die Vergangenheit darauf einen negativen oder positiven Einfluss hat.

Zeige auf, wie Paulus in seinem Leben eine Verwandlung durchgemacht hat: zuerst ein extremistischer Christenverfolger und dann ein radikaler Christusnachfolger. Er hat schmerzlich erfahren, dass vieles in seiner Vergangenheit falsch war. Doch Jesus hat ihm vergeben und ihn neu ausgerichtet. Paulus hat die Gegenwart neu buchstabiert. Die Vergangenheit ist vergangen – er hat daraus gelernt. Doch er war auch besonders jemand, der sein Leben auf die Zukunft ausgerichtet hat.

3. Paulus lebte mit dem Blick auf die Zukunft. Das hat ihm Kraft gegeben. Er hat sich verglichen mit einem Wettkämpfer, der auf ein Ziel hinläuft (1.Kor 9,24-27). Dieses Ziel ist das vollkommene Reich Gottes (1Kor 15,50). Die Herrlichkeit Gottes wird vollkommen sein, und der Sieg von Jesus über den Tod wird über allem stehen. Vom Blick der Zukunft her gewinnt unsere Gegenwart noch einmal eine hoffnungsvolle Perspektive. Diese motivierende Perspektive sollte am Ende einer jeden Andacht stehen. Antoine de Saint-Exupéry hat es in seinem berühmten Zitat auf den Punkt gebracht: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Abschlussaktion:

Alle Teilnehmer(innen) schreiben etwas aus ihrer Vergangenheit auf, das sie nun nicht mehr belasten soll. Diese Zettel werden in einer Kiste gesammelt. Nach einem gemeinsamen Gebet wird diese Kiste feierlich verbrannt. Da Jesus alles ans Kreuz getragen hat, was uns belastet, wäre es auch denkbar, die Zettel an ein Holzkreuz zu nageln, und dieses dann zu verbrennen. Doch hier muss man gut erklären, da brennende Holzkreuze in unserer Zeit auch vieles andere bedeuten.

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