Lichtblick

Zum Herbst/Winter möchten wir mit unserem neuen KON-Thema ein »Lichtblick« in der dunklen Jahreszeit für euch als Mitarbeiterinnen und eure Mädchengruppe sein. Ihr findet viele gute Ideen und Impulse für das letzte Quartal des Jahres – von der adventlichen Bibelarbeit bis zum gemütlichen Abend am Lagerfeuer.

Besonders »coronatauglich« sind zwei kreative Ideensammlungen: »Lichtblicke für euren Ort« und »PlayingArts«, viele coole und zugleich Mut machende Aktionen für euch und euer Umfeld.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Paulus war einer der größten und bekanntesten christlichen Missionare der Geschichte. Er gründete zahlreiche Gemeinden am Mittelmeer und viele seiner Schriften haben es bis in unsere Bibel geschafft.

Aber Paulus war nicht immer Paulus. Er wuchs als römischer Bürger auf, erzogen im Glauben darin, dass Christen nichts Gutes sind. Damals hieß er noch Saulus, und sein Beruf war es, Christen zu verfolgen, zu verhaften und zu töten. Saulus war voller Wut auf Christus und Christen. Bis zu diesem einen Tag, an dem sich sein ganzes Leben auf einen Schlag von Grund auf änderte.

Den Text findet ihr in Apostelgeschichte 9, 10–19. Insgesamt dauert die Bibelarbeit etwa 2 Stunden. Sie besteht allerdings aus einzelnen Bausteinen und kann dadurch auch individuell zusammengestellt werden, so dass sie auch für deine Gruppe passt, wenn du nicht so viel Zeit hast. Außerdem kann sie auch in 2 Teile aufgeteilt werden.

Die Vorbereitung ist kaum zeitaufwendig: Es muss lediglich das angegebene Material bereit gelegt werden.

Der Ablauf

Nach der Begrüßung starten wir mit einem Spiel in die Gruppenstunde.

Mythen-Quiz (ca. 15 Minuten)

Es gibt viele Mythen, die wir hören oder lesen und einfach glauben. Wir halten vieles für wahr, ohne alles nachzuprüfen und uns von kundigen Menschen bestätigen zu lassen.

Lest die Mythen der Reihe nach vor und lasst die Mädchen (jede für sich allein) entscheiden und mit dem passenden Zeichen (Daumen hoch oder Daumen runter) zeigen, was sie denken.

Welche der folgenden Mythen stimmen wirklich? Was glaubst du?

  1. Kühe können nicht schwimmen, sondern ertrinken in tiefem Wasser, denn sie haben keinen Schließmuskel.
    • Dieser Mythos stammt aus einem satirischen Artikel der taz von 2001, stimmt aber nicht. Kühe haben einen Schließmuskel.
  2. Junge Vögel sterben, wenn wir sie berühren, da ihre Eltern sie dann nicht mehr weiter versorgen.
    • Natürlich sollten wir junge Vögel nur im Notfall berühren, z. B. um ihnen zu helfen, falls sie aus dem Nest gefallen sind. Aber auch dieser Mythos ist nicht wahr. Der Geruchssinn ist bei Vögeln sehr schlecht ausgeprägt. Die Vogeleltern würden uns Menschen also nicht riechen und sich auch weiter um ihre Jungen kümmern.
  3. Menschen haben auch eine Art Winterfell.
    • Ja. Unser Körper wird von Hormonen bestimmt und die sorgen auch dafür, dass uns mal mehr und mal weniger Haare wachsen. Besondern im Frühling kommt es in unserem Körper zu einer Hormonumstellung, die diese Folge mit sich bringt.
  4. An Silvester kommt es vor, dass Erwachsene einen Löffel in eine Sektflasche stecken. Der soll die Kohlensäure in der angebrochenen Flasche halten.
    • Funktioniert nicht.
  5. Gekochte Eier, die man mit kaltem Wasser abgeschreckt hat, sind länger haltbar und leichter aus ihrer Schale zu pellen.
    • Quatsch. Ganz im Gegenteil. Beim Abschrecken könnten Bakterien ins Innere des Eis kommen und das Ei so sogar weniger lang haltbar machen.
  6. Zucker ist schlecht für unsere Zähne.
    • Stimmt. Zucker ist genauso schlecht für unsere Zähne wie andere Lebensmittel auch. Karies z. B. entsteht aber nicht durch Zucker, sondern durch Bakterien.
  7. Eine Kakerlake kann tagelang ohne ihren Kopf überleben.
    • Tatsächlich wahr.
  8. Tiger haben nicht nur gestreiftes Fell, sondern auch gestreifte Haut.
    • Stimmt.
  9. Kamele speichern Wasser in ihren Höckern.
    • Das ist falsch. Sie speichern dort Fett.
  10. Die Anzahl der Punkte auf einem Marienkäfer hat mit seinem Alter zu tun.
    • Auch falsch.

Saulus (ca. 20 Minuten)

  • Lest gemeinsam den Bibeltext: Apostelgeschichte 9,1–9: Saulus erblindet.
  • Legt ein großes Plakat/Flipchart-Papier in eure Mitte und malt Saulus darauf. Anschließend kann jede, die möchte, dazu schreiben, wie es Saulus gerade wohl geht. Wie sieht es in Saulus aus? Sehen kann er im Moment nicht mehr. Nicht mehr nach außen, aber in sich selbst hinein. Wie sieht es dort aus? Was fühlt Saulus?
  • Notiert alle Worte und Begriffe, die euch einfallen.
  • Gerne darf auch jedes Mädchen laut vorlesen, was sie auf das Papier schreibt, und ihre Gedanken kurz erklären.

Paulus (ca. 20 Minuten)

  • Lest den Text weiter: Apostelgeschichte 9,10–19a: Saulus wird zu Paulus und kann wieder sehen.
  • Euer gemalter und beschriebener Saulus liegt noch in eurer Mitte. Jetzt bekommt jedes Mädchen Teelichter. Die können angezündet zu Saulus gestellt werden, der nun ja Paulus geworden ist. Wie geht es ihm jetzt? Stellt die Teelichter auf alle notierten Gefühle/Begriffe, die sich nun wahrscheinlich geändert haben. Am besten erklärt wieder jede ihre Gedanken dabei.

Saulus–Paulus auch heute noch! (ca. 50 Minuten)

Saulus, der gefürchtete Christenverfolger, und seine Bekehrung und Umkehr – seine Wandlung in Paulus, den begeisterten Missionar –, war damals vergleichbar mit einem Neo-Nazi, der aus der rechten Szene aussteigt.

Auf YouTube gibt es eine Dokumentation über ein junges Pärchen, dass genau diesen Weg gegangen ist. Beide sind schon als Kinder im rechtsextremen Umfeld groß geworden, sind als Nazis aufgewachsen. Aber beide haben schließlich die Menschen, gegen die ihnen so viele Vorurteile eingebläut worden sind, selbst persönlich kennengelernt und festgestellt: Die sind gar nicht so, wie ich immer dachte! Mittlerweile versuchen sie, Jugendliche vor der rechten Szene zu schützen und an Schulen und in Jugendzentren aufzuklären.

Wenn ihr genug Zeit habt, schaut zusammen diese Doku – Saulus-Paulus, das ist heute noch möglich!

Und ich? (ca. 10 Minuten)

Zum Abschluss werden Zettel und Stift an alle Mädchen verteilt.

Es ist gut, dass wir als Menschen oft schnell vertrauen und glauben, was andere uns sagen. Solch ein Vertrauen brauchen wir auch. Und wenn wir dabei ab und an mal auf solche Mythen wie beim Quiz am Anfang reinfallen, ist das auch nicht weiter schlimm.

Vorurteile anderen Menschen oder Gruppen gegenüber sollten wir jedoch nicht einfach so übernehmen. Trotzdem passiert uns das immer mal wieder. Überlegt mal (jede ganz für sich), ob es Situationen gibt, in denen ihr auch Vorurteilen nachgebt und sie einfach glaubt.

Kennst du bei dir in deinem Leben solche Situationen? Oder fällt dir ein Mensch ein, den du vielleicht fälschlicherweise verurteilt und schlecht behandelt hast? Dann schreib das auf. Niemand muss nachher vorlesen, was auf dem Zettel steht.

Aber schreib es auf – eine Sache, eine Situation, einen Menschen: Wem willst du in Zukunft mit weniger Vorurteilen begegnen? Vielleicht einer Mitschülerin? Oder dem neuen Mädchen im Sportverein? Vielleicht dem Bruder deiner Freundin? Einem Verwandten? Einem Bekannten? Einer Lehrerin? Schreib es auf und nimm dieses Vorhaben aus dem heutigen Abend mit!

Material:

  • Mythen für das Quiz
  • Bibeln, um die Geschichte von Paulus gemeinsam zu lesen
  • Großes und kleines Papier und Stifte/Eddings
  • Teelichter und Streichhölzer/Feuerzeug
  • Beamer, Laptop und YouTube-Dokumentation

Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich im Religionsunterricht mit Martin Luther und der Reformation. Aus dem Unterricht heraus wird so eine Präsentation mit Plakaten für eine ChurchNight-Veranstaltung gestaltet. Zudem können verschiedene Aktionen für Besucher der ChurchNight von den Hauptschülern vorbereitet werden. Eine Würdigung der Ausstellung kann zusätzlich durch ein Quiz für die Besucher erfolgen.

Ziele

Die Schüler lernen Martin Luther im Religionsunterricht kennen. Daraus entstehen Plakate über Martin Luther, die zugleich ein Beitrag für die ChurchNight sind. So können Schüler auch für die Veranstaltung gewonnen werden. Durch dieses projektorientierte Arbeiten erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen für die anstehende Projektprüfung in Klasse 9. Sie setzten sich zudem mit Kirche und christlichen Werthaltungen auseinander.

Räumlichkeiten

Klassenzimmer und evtl. Ausweichfläche zur Erstellung der Plakate (A1); Ausstellungsfläche in der Schule, Gemeindehaus oder Kirche (dem Ort, an dem die ChurchNight stattfindet)

Ablauf

Die Unterrichtseinheit besteht aus 9 Unterrichtsstunden.

In der ersten Stunde sollen die Schülerinnen und Schüler einen ersten Eindruck von ChurchNight bekommen und motiviert werden. Hierzu können die Werbematerialien des ejw dienen (z. B. der Imagefilm). Inhaltlich sind die folgenden 4-5 Stunden so aufgebaut, dass gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ein inhaltlicher Hintergrund über Martin Luther und die Reformation erarbeitet wird. Aus diesen Stunden entstehen dann die Präsentation des Lebenslaufs von Martin Luther sowie die Mitmach-Aktionen für die Besucher.
Inhaltliche Schwerpunkte sind die Lutherische Theologie, die 95 Thesen sowie der Reichstag in Worms und die Bibelübersetzung Luthers.
In der RU- Stunde nach der ChurchNight sollte Platz für eine kleine Reflexion der Veranstaltung sein.

Erfahrungen und Erläuterungen

Entstandene Plakate zu den Überschriften: Geburt / Eltern / Studium / Entscheidung, Mönch zu werden (Blitzschlag) / Luthers Zweifel – Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? / Martin Luther findet Antworten / Kernaussage der lutherischen Lehre / Martin Luther und die 95 Thesen / Als „Junker Jörg“ übersetzt er auf der Wartburg das Neue Testament / Martin Luther und seine Käthe / Luthers Leistungen.

Wichtiger Hinweis für die Schule:

Der 31.10. liegt in vielen Bundesländern in den Herbstferien. Dies muss bei der Planung bedacht werden. Zugleich ist es eine Chance, auch gemeinde- und kirchendistanzierte ReligionslehrerInnen und Schülerinnen und Schüler zur Mitarbeit an und in der Kirche zu bewegen.
Literatur:
„Handbuch ‚ChurchNight meets Hauptschule’ – ein ChurchNight-Projekt entwickelt von Nadine Bäurle und Gabi Vogt“ (ausführliche Materialien für die Planung und Durchführung) mit CD-ROM, Evang. Jugendwerk, Bezirk Aalen, Schmale Str. 3, 73431 Aalen.

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