Das ganz große Staunen

1. Vorbemerkungen

Viele Teenager leben in einer Zeit völliger Verunsicherung. Vieles ist beliebig und liegt in der Entscheidung des Einzelnen. Teenager zweifeln häufig an ihrem eigenen Wert und fragen sich, wozu sie eigentlich hier auf der Welt sind. Vielleicht ein Zufall oder ein Unfall der Eltern?

Medien geben vor, wer oder was in dieser Welt wertvoll ist – wie ich sein muss, damit ich wertvoll bin und welche Art von Leben wertlos oder eher minderwertig ist. Dabei wird oft den Stimmen von außen geglaubt die sagen: Du bist nicht schön, du bist nicht intelligent, nicht gut genug.

Auch der Umgang mit dem, was wir haben, ist beliebig – Lebensmittel werden weggeworfen, weil wir sie im Überfluss haben. Wir leben, als hätten wir noch eine Welt in der Hinterhand, die dann schon kommt, wenn wir unsere kaputt gemacht haben.

2. Zielgedanke

Die Teens können lernen, wieder zu staunen über das, was Gott hier geschaffen hat. Diese Welt und alles was dazugehört. Sie sollen die Sicht Gottes über ihrem Leben kennenlernen, die sich sehr unterscheidet von Stimmen, die die Teens vielleicht in ihrem Alltag hören. Und sie dürfen erkennen, dass sie hier auf dieser Welt einen Unterschied machen können – ja, dass sie Verantwortung tragen für diese Welt.

3. Einführung inkl. Exegese

Der Psalm 8 wird König David zugeschrieben. Ich kann mir gut vorstellen, dass er unter einem nächtlichen Himmel entstanden ist. Vielleicht saß David da und schaute in den Himmel und fing an nachzudenken über diese Welt, über Gott, über sein eigenes Leben. Im Psalm sind drei Themen zu finden:

3.1 Das ganz große Staunen

Staunen über Gott, über den Herrn, über alles. Er ist Gott – nicht nur irgendein Gott. Sondern der Herrscher über alles – alle Landen. Was dieser Herrscher sagt und tut, ist wahr. Ihm gehört die ganze Macht. Alles, was er geschaffen hat, ist gut. Er hat die Macht, zu schaffen und zu zerstören.

3.2 Der Wert des Menschen

In dem ganzen Staunen fragt sich David, was der Mensch wert ist – neben diesem großen Schöpfer. Und wie es sein kann, dass Gott an ihn denkt, sich für ihn interessiert. Das passt doch gar nicht zusammen. Und doch erkennt David, dass jedes Geschöpf Gottes seine Ebenbildlichkeit in sich trägt – so wie das schon in der Schöpfung bezeugt wird: 1. Mose 1,27.

Der Mensch ist mit Würde gekrönt. Ein eher altes Bild, das doch sehr eindrücklich ist. Wer eine Krone trägt, hat eine besondere Auszeichnung, läuft durch diese Welt mit einer besonderen Haltung und Ausstrahlung.

3.3 Verantwortung für diese Welt

Gott hat den Menschen nicht eingesetzt, um alles hier nur zu bestaunen, zu betrachten oder zu nutzen. Sondern er hat den Menschen eingesetzt und ihm Verantwortung gegeben. Das beschreibt David anhand dessen, was er vor Augen hat, z. B. die Verantwortung für die Tiere.

Der Psalm endet wieder damit, dass David Gott als den Herrscher bezeichnet. Es ist wie ein Kreislauf, der sich schließt.

Von Gott kommt alles – ihm gebührt die Ehre – wir sind wertgeachtet – dürfen mitmachen, Verantwortung tragen – ER, Gott, wacht über allem, hält uns, trägt uns.

4. Einstieg – WOW!!!

Es gibt immer wieder verrückte Fakten, die wir kaum glauben können, die uns richtig zum Staunen bringen.

WOW Quiz

Die Teens können sich jeweils entscheiden, ob sie das glauben oder ob sie es für unglaublich halten. (JA – aufstehen; NEIN – sitzen bleiben)

  1. Das Herz eines Blauwals ist so groß wie ein VW Käfer – JA
  2. Eine Krake hat zwei Herzen – NEIN 3
  3. Eine Kakerlake kann neun Tage ohne Kopf überleben – JA
  4. Ein Schwein kann nicht den Himmel sehen – JA
  5. Ein Maulwurf kann in einer Nacht 10 Meter Tunnel graben – NEIN 75 Meter
  6. Eine Maus hat mehr Knochen als der Mensch – JA Mensch 206, Maus 225
  7. Papageien lieben Schokolade – Kann schon sein, aber sie ist tödlich für sie
  8. Fliegen starten rückwärts – JA
  9. Elefanten können fünf Liter Wasser in ihrem Rüssel speichern – NEIN 9
  10. Der längste gefundene Regenwurm auf der Welt war 6 Meter lang – JA

Mehr unglaubliches hier.

Frage: Hast du schon mal so richtig gestaunt über ein Ereignis in der Natur oder über ein Tier oder einen Menschen?

Kurzer Austausch

Im Netz gibt es auch jede Menge Clips zu diesem Thema – Naturwunder, Schöpfung und Co, z. B.: https://www.youtube.com/watch?v=4Z_y4xtJ2qc

Ein Mann aus der Bibel, genauer der König David, kam auch mächtig ins Staunen über die Schöpfung und mehr noch über den, der das alles geschaffen hat: Gott. Ihn bezeichnet er als den größten Herrscher über alles.

Lest gemeinsam Psalm 8,1-4 (z. B. aus der Volxbibel)

5. Hauptteil – OHO

Beim Nachdenken über die Schöpfung muss David auch an die Menschen und an sich selbst denken. Und er fragt sich: Wenn Gott die Schöpfung schon so MEGA geschaffen hat, wie viel Wert hat eigentlich der Mensch?

  • Was glaubt ihr? Welchen Wert hat der Mensch, z. B. gemessen in Euro?
    (schätzen lassen)

Der Materialwert des Menschen ist nicht wirklich hoch – je nach Größe und Gewicht um die 10 Euro … (Geldschein zeigen) dafür kannst du vielleicht einmal bei BurgerKing essen – das war’s …

Welchen Wert hat der Mensch?

  • Ist er wertvoll, je nachdem was er leistet und kann?
  • Dann wäre ein Profifußballer extrem wertvoll und eine Oma zu Hause eher weniger, oder?
  • Ist er wertvoll, je nachdem was er weiß?
  • Dann wäre ein Gymnasiast je nach Leistung ziemlich wertvoll … und ein Schüler der Förderschule weniger wertvoll, weil er vielleicht nicht so lange und so viel Wissen abspeichern konnte?
  • Ist der Mensch wertvoll, wenn er oder sie schön ist?
  • Ist schön das, was wir in den Zeitungen sehen? Schlank, groß, blond, ohne Makel?

Was macht den Wert des Menschen aus?

David macht eine Riesenentdeckung: Er erkennt, dass Gott den Menschen sich selbst ähnlich geschaffen hat, d. h., jeder Mensch trägt etwas Göttliches in sich, ein Markenzeichen des Schöpfers. David verwendet ein sehr altes Bild, er sagt: Jeder Mensch ist von Gott gekrönt mit Würde und Ehre, d. h. jeder Mensch ist unabhängig von Rasse, vermeintlicher Schönheit, vermeintlichem Wissen oder Können unfassbar wertvoll. Es laufen quasi jede Menge Menschen mit Kronen auf dem Kopf herum. Du bist wertvoll – damit aber auch jeder andere, den du kennst. Und wenn auf dem Schulhof gemobbt wird, blöde Sprüche gemacht werden, die andere klein machen und erniedrigen, dann werden die Kronen, der Wert dieser Menschen einfach vom Kopf geschlagen, nicht beachtet, sondern missachtet. Dann wird die Würde dieser Menschen verletzt.

Sie wird auch verletzt, wenn Menschen als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, wenn Menschen über Leben und Tod entscheiden, Kinder abgetrieben und Alte abgeschoben werden. Krass oder?

David erkennt OHO – nicht nur diese Welt ist von großem Wert – sondern, der Mensch ist die Krone – der Mensch ist das Sahnehäubchen der Schöpfung.

Lest gemeinsam Psalm 8,5.6

Aktion

Die Teens bekommen zwei Zettel. Einen Zettel mit einer Krone drauf und einen leeren. Sie sollen kurz überlegen:

  • (Leerer Zettel) Welche Menschen und/oder Gegebenheiten wollen mir meinen Wert rauben, meine Krone vom Kopf schlagen, ziehen mich runter oder wo verletze ich die Würde anderer?
  • (Zettel mit Krone) Was macht mich wertvoll? Was hat Gott gut an mir geschaffen?
  • (Wenn es den Teens schwerfällt etwas zu finden, können auch Freunde sich gegenseitig etwas sagen. ACHTET aber darauf, dass am Schluss niemand vor einem leeren Zettel sitzt.)
  • Die Zettel der ersten Frage könnt ihr gemeinsam verbrennen oder in einen Reißwolf stecken. Als Zeichen dafür, dass sie nicht gelten oder dass ich aufhören will, anderen den Wert abzusprechen.
  • Die Zettel der zweiten Frage kann jeder mitnehmen und sich immer wieder bewusst machen – ICH BIN WERTVOLL!!

6. Abschluss – AHA

Es bleibt nicht dabei. David geht noch weiter. Wenn jeder Mensch so wertvoll ist, ist es nicht egal, wie wir miteinander umgehen. Dann ist es auch nicht egal, wie wir mit dieser Welt umgehen.

Lest gemeinsam Psalm 8,7-10

Wir dürfen mitgestalten

  • Wir tragen auch Verantwortung für diese Welt, d. h., es ist nicht egal, was mit unseren Lebensmitteln geschieht und wo sie herkommen. Es ist nicht egal, wenn Kinder unsere billigen Klamotten unter furchtbaren Bedingungen herstellen. Es ist nicht egal, wenn unser Ort verdreckt, weil wir überall Müll hinwerfen.
  • Es ist nicht egal, wie wir mit Menschen, Tieren und der Schöpfung umgehen …
  • Ja, es stimmt: Wir können nicht immer alles richtig machen, aber wir können vielleicht an einer kleinen Stelle anfangen, Verantwortung zu übernehmen und damit auch anderen zeigen, dass uns diese Welt nicht egal ist.

Wie wäre es, wenn ihr gemeinsam spinnt und überlegt, ob ihr als Teenkreis eine Aktion startet – entweder jeder einzeln oder als ganzer Teenkreis, indem ihr eine ganz konkrete Sache anpackt. Tauscht euch eine Woche später darüber aus. Was konkret wollt ihr euch vornehmen?

Beispiele:

  • Wir helfen mit, dass unser Ort, unsere Stadt ein Ort zum Wohlfühlen ist – z. B., wir räumen mal den Müll weg, der überall rumliegt.
  • Ich interessiere mich dafür, wo und wie Klamotten hergestellt werden, die ich anhabe.
  • Ich kaufe Erdbeeren in einer Zeit, in der sie auch wachsen und nicht immer dann, wenn ich Lust darauf habe.
  • Ich mache meinen Mund auf, wenn ich mitbekomme, dass anderen der Wert abgesprochen wird …
  • Ich sage in der nächsten Woche bewusst Menschen, was sie mir bedeuteten und wie wertvoll sie sind …
  • Wir machen im Teenkreis eine Kompliment-Aktion, in der jeder einen Briefumschlag bekommt und alle anderen etwas Gutes reinschreiben.

Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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