Gemeinsam mehr Sommer – Alternative Freizeiten und Programme

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

Zielgedanke

Die Kinder erfahren, dass Versöhnung möglich ist, auch wenn ich das Leben eines anderen verletzt habe.

Merkvers

Du sollst nicht töten.

2. Mose 20,13; Luther84

Situation der Jungscharler

Das Thema Tod, töten und getötet werden beschäftigt die Jungscharler. Sie sehen im Fernsehen Krimis, in denen Menschen umgebracht werden. Sie sehen in den Nachrichten, dass Menschen getötet werden. Irgendwie ist klar, dass man einen anderen Menschen nicht umbringen darf und die meisten Jungscharler sagen auch: „Ich habe noch niemanden umgebracht! Das Gebot ist am einfachsten einzuhalten!“ Etwas schwieriger wird es aber, wenn man das Gebot im Sinne der Bergpredigt erweitert, denn dann geht es darum, den anderen keinen Schaden zuzufügen und an dieser Stelle ist die Betroffenheit schon wesentlich höher. Die Frage, die sich stellt ist: Wie gehen wir mit anderen Menschen um? Was kann ich tun, wenn ich Beleidigungen, Mobbing, tätliche Angriffe und vieles mehr erlebe?

Erklärungen zum Text

Du sollst nicht töten
Das Problem bei diesem Gebot ist, dass keine nähere Erklärung genannt ist, deshalb ist es hilfreich zu schauen, wo das Wort töten sonst noch im Alten Testament gebraucht wird. Das hebräische Wort rsch bezeichnet immer eine Tat, die gegen einen anderen Menschen gerichtet ist und wo am Ende der Tod steht. Es wird nicht für das Töten aus Notwehr, das Töten im Krieg und das Töten von Tieren verwendet. Der Textzusammenhang macht klar, dass es um das Verhalten gegenüber dem Nächsten geht, deshalb sagt das Gebot nichts zum Thema Suizid. Im Gesamtzusammenhang des Alten Testamentes wird deutlich, dass es hier aber nicht nur um die Tat geht, sondern auch um indirekte Tötung, also das Zulassen des Mordes durch eine andere Person (z. B. 1. Kön 21,19).

Die Bergpredigt und das Gebot „Du sollst nicht töten“
In den Antithesen der Bergpredigt greift Jesus dieses Gebot auf (Mt 5,21-26) und erweitert es. Interessant ist, diese Verse im Zusammenhang der Bergpredigt zu sehen. Zuvor stehen die Bildworte vom Salz und Licht (5,13.14). Darin enthalten ist die Zusage: „Ihr seid das Licht. Ihr seid das Salz.“
Nicht nach dem Erfüllen von Aufgaben besteht die Möglichkeit, Salz und Licht zu sein, sondern es ist einfach so. Aus dieser Zusage heraus ist es möglich, die Gebote und auch die von Jesus neu interpretierten Aussagen zu halten. Inhaltlich erweitert Jesus das Gebot und sagt, dass keiner den anderen mit Worten erniedrigen soll. Er mahnt auch an, dass Versöhnung nötig ist.

Das Gebot im Kleinen Katechismus
Diesen Gedanken von Jesus greift Luther in seiner Erklärung zu den Zehn Geboten im kleinen Katechismus auf:
Du sollst nicht töten.
Was ist das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Nächsten. Auch hier ist eine Erweiterung des ursprünglichen Sinnes enthalten. Es geht nicht allein um die Tat des Mordes, sondern darum, dem Leib des Nächsten keinen Schaden zuzufügen. Es geht nicht nur um körperlichen, sondern auch um seelischen Schaden. Es geht also in diesem Gebot nicht in erster Linie um die Sonderfälle Suizid, Töten von Tieren und Todesstrafe, sondern um den Umgang mit dem Nächsten im Alltag. Luther nennt in der Erklärung auch Alternativen. Anstatt dem Nächsten zu schaden ist es besser, ihm zu helfen und ihm Beistand zu leisten. Damit greift er die Gedanken der Bergpredigt auf, wo Jesus in diesem Zusammenhang zu Versöhnung ermahnt.

Treffpunkt

Spiele

Prinzessin, Drache, Ritter
Das Spiel geht analog dem Spiel Stein-Schere-Papier. Zuerst denkt man sich Bewegungen und Geräusche aus, die für Prinzessin, Drache und Ritter passen, bei Ritter zum Beispiel pantomimisch das Schwert ziehen und laut „Ho!“ rufen. Nun werden alle Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt. Sie beraten sich zuerst, was für eine Figur sie darstellen, und dann stellen sie sich gegenüber von dem anderen Team auf. Auf ein Kommando des Spielleiters machen sie die entsprechende Bewegung und das Geräusch. Wenn beide Gruppen das Gleiche gemacht haben, folgt die nächste Runde. Für unterschiedliche Bewegungen gilt Folgendes:
Der Ritter besiegt den Drachen.
Der Drache besiegt die Prinzessin.
Die Prinzessin besiegt den Ritter.
Gewonnen hat das Team, welches als Erstes fünf Punkte hat.
Weitere Spiele sind im Internet unter www.jumat.de

Aktion

Fingerabdrücke machen
Um Fingerabdrücke sichtbar zu machen, geht man folgendermaßen vor: Es wird zunächst ein Glas gebraucht, welches man so richtig fest zwischen die Finger nimmt, denn es sollen schöne Fingerabdrücke entstehen. Als Nächstes wird Grafitpulver benötigt. Das kann man selbst herstellen, indem man eine Bleistiftmine auf etwas Schmirgelpapier zu Pulver zerreibt. Nun wird das Pulver vorsichtig auf das Glas gestreut, dadurch werden die Fingerabdrücke deutlich sichtbar und man muss sich einen schönen Abdruck aussuchen.
Das restliche lose Grafitpulver wird vorsichtig weggepustet. Auf diesen gut sichtbaren Fingerabdruck wird nun ein Streifen Tesaband geklebt. Danach wird der Streifen wieder abgezogen und auf ein weißes Blatt Papier geklebt. Nun ist der Abdruck deutlich auf dem Papier zu sehen und kann mit anderen verglichen werden.

Knackpunkt

Im Knackpunkt erleben wir kleine unterschiedliche Szenen, die alle mit dem Thema zu tun haben. Am besten ist es, wenn die Szenen in unterschiedlichen Räumen des Gemeindehauses dargeboten werden. An den jeweiligen Stellen ist dann ein Messer mit der Zahl der entsprechenden Station.
Sollte das nicht möglich sein, kann man die Szenen auch im Gruppenraum vorstellen, da wird dann immer ein Signal gegeben, wenn eine neue Szene beginnt. Für jede Szene benötigt man nur einen Mitarbeiter, es reicht also ein Mitarbeiter zur Darstellung. Wenn genügend Mitarbeiter vorhanden sind, dann kann man die Aufgaben natürlich auch verteilen.

Szene 1: Kain und Abel
Kain kommt herein und berichtet, was geschehen ist:
Ich habe es getan. Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich wollte es nicht! Aber ich hatte solche Wut in mir! Das ist auch ungerecht! Mein Bruder ist nicht besser als ich, aber er wurde von Gott als etwas Besseres angesehen. Ich war deswegen voller Wut. Dann kam Gott noch. Er sprach mich an und sagte: „Warum schaust du so grimmig? Du schaust mürrisch zu Boden. Es wäre doch besser, wenn du frei geradeaus schaust. Gib dir Mühe, dass dir das gelingt!“ Diese Ratschläge hatte ich gerade noch gebraucht. Ich ging zu meinem Bruder und sagte ihm, dass das so nicht weitergeht. Auf dem Feld habe ich ihn dann getroffen. Ich habe ihn angeschrien. Er hat sich natürlich verteidigt. Meine Wut wurde immer größer. Und dann habe ich zugeschlagen. Plötzlich lag er lag tot vor mir. Ich weiß, das war verkehrt, aber es ist passiert. Ich bin ein Mörder.
Ach, übrigens ist mein Name Kain. Mein Bruder, den ich umgebracht habe, hieß Abel und die Geschichte könnt ihr in der Bibel in 1. Mose 4 nachlesen.

Szene 2: Mose erhält die Gebote
Ein Mann kommt herein. Er hält zwei „Steintafeln“ in der Hand. Die sind natürlich nicht echt, sondern aus Pappe ausgeschnitten. Auf der Rückseite sind drei Zettel mit den Geboten mit Klebeband befestigt. Auf einem Zettel stehen in kleiner Schrift die Gebote 1–4 (5 je nach Zählweise), also bis Eltern ehren. Auf dem anderen Zettel stehen die Gebote 6 (7)–10, also ab: Du sollst nicht ehebrechen. Auf dem dritten Blatt steht in großen Buchstaben: Du sollst nicht töten.
Der Mann sagt: „Diese Gebote habe ich von Gott. Die ersten Gebote. (Er nimmt den 1. Zettel von der Steintafel und hängt ihn gut sichtbar auf.) Da es zehn Gebote sind, reicht das eine Blatt nicht aus. (Er hängt den 2. Zettel auf.) Dann steht da noch das Gebot: Du sollst nicht töten. (Er hängt den 3. Zettel auf.) Haltet euch daran!“

Szene 3: Nabots Weinberg (1. Kön 21)
Es wird eine Todesanzeige gezeigt. Auf ihr steht: „Nabot. Tod durch Steinigung.“ Diese Anzeige hat natürlich einen schwarzen Trauerrand und noch ein Kreuzsymbol.
Wisst ihr, wer dieser Nabot war? Nein, dann erzähle ich es euch. Er war ein Israelit und hatte einen Weinberg gegenüber dem Palast von König Ahab. Der wollte dort gern seinen Gemüsegarten anlegen und deshalb hatte er vor, Nabot den Weinberg abzukaufen. Der machte aber nicht mit, weil der Weinberg schon lange in Familienbesitz war. Ahab wollte schon aufgeben, doch seine Frau, sie hieß Isebel, sagte: „Nein. Du bist König! Du hast das Recht, den Weinberg zu besitzen.“ Isebel entwickelte einen raffinierten Plan. Sie beschuldigte Nabot durch gefälschte Briefe und gekaufte Zeugen. Diese Anschuldigungen glaubten viele und deshalb wurde er zu Tode gesteinigt. Der König konnte sich den Weinberg nun nehmen. Er und seine Frau haben keinen einzigen Stein auf Nabot geworfen und trotzdem waren sie Mörder. Oder?

Szene 4: Die Bergpredigt
Ein Mitarbeiter nimmt die Bibel, schlägt sie auf und liest die Stelle „Vom Töten“ aus der Bergpredigt vor (Mt 5,21-26).
Der Text ist der Hammer. Was Jesus hier sagt, ist doch fast unmöglich. Das schafft niemand. Das ist doch viel mehr als das, was im Alten Testament in den Zehn Geboten steht. Ich habe immer gedacht, ich sei fein raus, denn ich habe noch nie einen Menschen umgebracht. Aber Jesus sagt, dass es gar nicht nur darum geht, einen Mord zu begehen, sondern dass ich auch schon mit Worten einen Menschen sehr stark verletzen kann. Wenn ich das tue, dann verstoße ich schon gegen das Gebot: Du sollst nicht töten. Ob ich das schaffen kann, mich an dieses Gebot zu halten?

Szene 5: Anschuldigungen in der Gegenwart
Diese Szene wird mit allen Teilnehmern dargestellt. Dazu erhält jeder einen kleinen Zettel. Auf einem Zettel ist ein Kreuz, und auf den anderen Zetteln stehen Anschuldigen, z. B.: „Du bist doof!“ – „Du siehst blöd aus!“ – „Mit dir will ich nichts zu tun haben!“ Nun muss sich derjenige Teilnehmer, der ein Kreuz gezogen hat, in die Mitte stellen. Alle anderen stellen sich im weiten Abstand kreisförmig auf. Alle zeigen mit dem Finger auf die Person in der Mitte und sagen nacheinander ihren Satz. Dann gehen sie einen Schritt nach vorn und wiederholen den Satz. Das geht so lange, bis sie ganz nah an der Mitte sind. Mit jedem Schritt nach vorn werden die Sätze lauter gesagt.
Der Leiter beendet die Runde und sagt: „Wenn ihr so handelt, dann seid ihr Mörder.“
Achtung: Die Person in der Mitte muss nicht zwangsläufig ausgelost werden, da einige Kinder diese Situation schwer verkraften. Es kann vorher mit einem Kind abgesprochen werden, ob es in die Mitte geht. Wenn es weiß, was geschieht, dann ist die Situation einfacher. Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein Mitarbeiter diese Rolle übernimmt.

Doppelpunkt

Zum Einstieg spielen wir Täterpantomime. Dazu erhält jeder drei Zettel. Auf einen Zettel wird ein Tatort geschrieben, auf den zweiten Zettel eine Todesart und auf den dritten Zettel eine bekannte Person. Einer zieht drei Zettel und stellt die Begriffe pantomimisch dar. Die anderen Teilnehmer müssen herausbekommen, wer umgebracht (Person), wo die Tat begangen (Tatort) und wie die Tat ausgeführt wurde. Diejenigen, die die Begriffe aufgeschrieben haben, dürfen ihn nicht sagen.

Nach dem Spiel legt man ein Messer in die Mitte, das erinnert die Teilnehmer noch einmal an die Szenen. Nun erfolgt eine Gesprächsrunde. Folgende Fragen können helfen, die Szenen zu verstehen und zu vertiefen:

  • Was hatten alle Szenen gemeinsam?
  • Wo gab es Unterschiede?
  • Was fandet ihr das „größte Verbrechen“ bei den fünf Beispielen im Knackpunkt und warum?
  • Warum kommt es überhaupt zu diesen Verbrechen?
  • Habt ihr solche Situationen auch schon erlebt? Wenn ja, wie habt ihr euch verhalten?

Eventuell kann man auch nur eine der Szenen besprechen und den entsprechenden Text in der Bibel lesen.
Als Abschluss der Gesprächsrunde verweist man noch auf die Erklärung zum Gebot von Martin Luther, besonders auf den letzten Teil: … sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten.
Wie das aussehen kann, dazu wollen wir uns noch Gedanken machen.

Es werden drei Möglichkeiten angeboten. Entweder man bietet alle drei Möglichkeiten an oder man lässt die Teilnehmer eine oder zwei Möglichkeiten auswählen.

Kurzgeschichte schreiben
Es wird ein Minikrimi geschrieben, bei dem es nicht nur darum geht, einen Täter zu überführen, sondern wo der Schwerpunkt darauf liegt zu erklären, wie die Tat hätte verhindert werden können.

Spiel entwickeln
Die Gruppe hat die Aufgabe, ein Spiel zum Thema „Du sollst nicht töten“ zu erfinden. Das kann ein einfaches Brettspiel sein, bei dem viele Felder aufgemalt sind und man durch Würfeln vorwärtsrückt. Auf einigen Feldern passiert etwas (aussetzen oder noch einmal würfeln), oder es müssen Fragen zum Thema beantwortet werden. Vielleicht fallen aber den Kindern noch viele ausgefallenere Spielideen ein.

Eine weitere Möglichkeit befindet sich auf www.jumat.de

Schlusspunkt

Alle sitzen im Kreis. In der Mitte liegt wieder das Messer. Nun stellen sich alle gegenseitig ihre kreativen Ideen aus dem Doppelpunkt vor. Es gibt also Geschichten, Skulpturen und Spiele zu sehen, zu hören und zu erleben.
Nachdem die kreative Runde abgeschlossen ist, nimmt der Mitarbeiter das Messer weg. Er erklärt: Das Messer spielte heute eine große Rolle, weil es das Symbol war für das Gebot: Du sollst nicht töten. Ich nehme es nun weg und mache damit deutlich, dass wir versöhnt und in Frieden miteinander leben und somit Gottes Gebot in unserem Leben umsetzen wollen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 50 Hand in Hand
Nr. 132 Bau nicht dein Haus auf den losen Sand
Nr. 143 Jesus kam für dich
Nr. 148 Jesus, hier ist mein Herz

1. Vorbemerkungen

Erlebnispädagogik ist ein Begriff, hinter dem sich so ziemlich alles verstecken kann. Angefangen von einem kleinen Spiel mit einer Gruppe im Zimmer bis hin zu einer riesigen mehrwöchigen Aktion in der Wildnis. Im Zentrum stehen dabei zwei Aspekte, nämlich „Erleben und Lernen“. Durch die Erfahrungen in einer Übung oder einer Aktion wird bei den Teilnehmenden ein Gedanken- und Lernprozess in Gang gesetzt. Ein gezielter Austausch untereinander und Reflexionsmethoden helfen dabei, diesen Prozess zu unterstützen. Erlebnispädagogik lässt einen Menschen sich selbst, seine Umwelt und seine Mitmenschen erleben.

Es geht in der Erlebnispädagogik nicht um den „Kick“ und die „Aktion“ an sich, sondern sie ermöglicht uns wichtige Themen um eine Dimension, nämlich die des Erlebens, zu erweitern.

Wie kann ich das umsetzen? Was muss ich beachten?

Am Beginn einer erlebnispädagogischen Aktion steht immer die Planung. Folgendes solltest du beachten:

  • Mit welcher Gruppe habe ich es zu tun? (Welche Stärken und Schwächen kenne ich, Erfahrungen, Gruppenzusammensetzung …)
  • Was will ich mit der Übung erreichen?
  • Welche äußeren Bedingungen habe ich zu beachten? (Örtlichkeit, Dauer, Gruppengröße …)
  • Welche Materialien benötige ich?
  • Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden?

Als Anleiter einer Aktion bist du Begleiter oder Moderator, aber greifst nicht aktiv in die Aktion ein. Die Gruppe ist für sich selbst verantwortlich und muss ihre Aufgabe allein bewältigen. Allerdings solltest du als Leiter in der Lage sein, in jeder Situation helfend eingreifen zu können. Es darf zu keiner Zeit eine Gefahr für die Teilnehmenden entstehen.

Das „Scheitern“ einer Übung oder Aktion ist in der Erlebnispädagogik übrigens kein Scheitern, sondern ebenfalls eine Erfahrung. Diese Erfahrung muss im Anschluss mit den Teilnehmenden verarbeitet werden, damit sie daraus lernen können. Manchmal ist ein „Scheitern“ für eine Gruppe sogar lehrreicher als das Gelingen einer Übung.

2. Zielgedanke

Ziele dieses gruppendynamischen Trainings sind: Kommunikation unten den Teilnehmenden, Entstehung eines Teams und Vertrauen und Abstimmung untereinander.

3. Einstieg

Hallo sagen, kurze Einführung in den Abend, die Thematik und Vorstellung des Programms. Als Einstieg wollen wir mit einem Warm-up-Spiel beginnen.

Wikinger Rugby

Ziel ist es, so viele Runden wie möglich um die eigene Gruppe zu laufen.

Die 1. Gruppe

  • schmeißt das Huhn so weit weg wie möglich.
  • stellt sich so eng wie möglich zusammen.
  • in der Zeit läuft eine Person um die Gruppe
  • und sammelt so Runden

Die 2. Gruppe

  • holt so schnell sie kann das Huhn.
  • bildet eine Reihe und gibt sich das Huhn so lang durch die Beine aller Personen, bis das Huhn bei der ersten Person angekommen ist.
  • Die erste Person schmeißt das Huhn weg
  • und beginnt nun um die Gruppe zu laufen.
  • Es muss immer ein anderer um die Gruppe laufen. Erst wenn alle gelaufen sind, darf jemand noch mal.
  • Das Spiel ist auf zehn Minuten oder eine Rundenzahl von z. B. 25 begrenzt.

Material: Huhn, zwei Mitarbeiter zum Zählen.

4. Hauptteil

4.1 Drei gleiche Schutzpanzer bauen

Die Aufgabe ist es, einen Schutzpanzer für ein rohes Ei zu bauen. Ihr seid drei verschiedene Entwicklungslabore, die sich einigen müssen, einen zu 100% exakt gleichen Schutzpanzer jeweils in ihrem Team zu bauen. Der Schutzpanzer soll das Ei von einem Sturz vom Dach schützen. Sehen die drei Schutzpanzer mit Ei identisch aus, ist die Aufgabe gewonnen. Halten die Eier den Sturz vom Dach aus, habt ihr auch den zweiten Teil der Aufgabe gewonnen. Ihr habt 60 Minuten Zeit. Ihr dürft euch die Zeit selbst einteilen. In diesen 60 Minuten gibt es drei Treffen von je fünf Minuten, zu denen ihr einen Abgesandten schicken dürft. Dieser Abgesandte darf aber immer nur einmal zu einem Treffen gehen. Die Teams dürfen sich sonst nie austauschen oder etwas von den anderen sehen. Ihr habt alles Material für die Aufgabe bekommen.

Material: 3-6 Eier, 3 Tüten, 3 Rollen Tesa, 3 Zentimetermaße, 3 Scheren oder Cutter-Messer, 3 Zeitungen, 90 Strohhalme

4.2 Seilspringen

Das Seil wird wie beim Springseilspringen gleichmäßig von zwei Personen geschwungen. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es nun, von der einen Seite auf die andere Seite durch das Seil zu laufen. Dabei MUSS bei jeder Rotation eine Person durchlaufen. Das Seil darf nicht leer schwingen und zwei Personen dürfen auch nicht gleichzeitig durchlaufen.

Wenn es alle geschafft haben, kann das Ganze wiederholt werden mit immer mehr Personen:

  1. Aufgabe: Alle einzeln direkt hintereinander
  2. Aufgabe: Immer zu dritt
  3. Aufgabe: Immer zu fünft
  4. Aufgabe: Alle zusammen

Material: Seil

4.3 Die verlorenen Schätze

1. Phase: Die Teilnehmer werden aufgefordert, sich einen der Gegenstände auszusuchen und ihn auf der Wiesenfläche abzulegen. Dabei soll die Gruppe die Gegenstände so verteilen, dass die Fläche weitgehend genutzt wird. Zum Rand hin muss mindestens 1,50 m Abstand gelassen werden, der Abstand zwischen zwei Gegenständen sollte größer sein. Auch die Mitarbeiter nehmen sich jeweils einen Gegenstand und legen ihn in ein noch relativ freies Areal. Dann wird die Gruppe wieder zusammengerufen und die eigentliche Aufgabe erklärt.

2. Phase (Planung): Die Gruppe erhält die Aufgabe, die verlorenen Schätze (= Gegenstände) wieder einzusammeln und in der Mitte der Wiesenfläche abzulegen. Die Schwierigkeit: Alle haben die Augen verbunden. Die Gruppe hat allerdings die Gelegenheit, sich vor Beginn der Suchaktion zu besprechen und einen Plan zu machen. Die Wiese darf dabei betreten werden, die Gegenstände dürfen aber nicht mehr berührt werden und es dürfen auch keine anderen Veränderungen (Markierungen) vorgenommen werden. Die Gruppe weiß vorher nicht, an welcher Stelle sie die Augen verbunden bekommt und die Suchaktion starten kann.

3. Phase (Suche): Sobald die Gruppe die Planung abgeschlossen hat, werden alle an einen Ausgangspunkt am Ende der Wiese geführt und bekommen die Augen verbunden. Die Gruppe entscheidet selbst, wann sie die Aufgabe für gelöst hält bzw. die Suche abbricht.

Die Suche ist beendet, wenn der erste Spieler seine Augenbinde abnimmt.

Es sind verschiedene Lösungsstrategien möglich. Die Gegenstände können einzeln, in kleinen Gruppen oder alle gemeinsam gesucht werden. Vor- und Nachteile dieser Lösungsstrategien ebenso wie das Verhältnis von Planung und Aktion sowie das Verhalten in Krisensituation, können Schwerpunkte im Auswertungsgespräch darstellen.

5. Abschluss

Drei-Finger-Reflexion

Jeder sagt drei kurze Sätze:

  • Daumen: Das hat mir gefallen, gutgetan, …
  • Zeigefinger: Da habe ich mich eingebracht …
  • Mittelfinder: Das hat mich geärgert, das stinkt mir, damit bin ich unzufrieden …

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den Zehn Geboten aus JUMAT 1/17 und 2/17. Die Reihe beginnt mit der Geschichte, in der Mose die 10 Gebote von Gott erhält. Daran schließen sich 10 Einheiten zu den einzelnen Geboten an.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält die Reihe noch Kreativangebote, mit denen die einzelnen Gebote von den Kindern auf kreative Art und Weise umgesetzt werden können.

Ein Spielabend, bei dem es um Strecken und Abstände geht

Die Idee

In der Regel geht es bei diesem Vorschlag um kürzeste Strecken. Die Jugendlichen werden in zwei oder drei Gruppen eingeteilt (Gruppengröße 3 bis 7 Spielende). Die Wertung erfolgt am einfachsten so, dass bei jedem Spiel die Siegergruppe einen Punkt erhält, die zweite Mannschaft zwei Punkte und (sofern nötig) die dritte Gruppe drei Punkte. Diese Punkte werden nach jedem Spiel notiert. Am Schluss hat das Team gewonnen, das den niedrigsten Punktestand besitzt.

Die Spiele wurden zwar in einer Jungengruppe (Jungenschaft) erprobt, sie können aber mit Sicherheit auch in einer gemischten Gruppe oder in einer Mädchengruppe gespielt werden.

Spiel 1: Der Ball springt gegen die Wand

An einer Wand ist ein Karton befestigt (mit Tesastreifen), oder ein großes Blatt Papier oder es wird ein Tisch hochkant gegen die Wand gelehnt. Auf dem Karton sind mit horizontalen Linien Streifen eingetragen.

Von einer Markierung aus wird ein Tischtennisball so geworfen, dass der Ball auf dem Boden aufspringt und gegen die Wand prallt. Das Ziel ist, dass der Ball auf die mittlere Zone (Zielzone) trifft. Die benachbarten Zonen werden mit Punkten versehen, z. B. 10, 20, 30 Punkte (Minuspunkte). Je weiter die Zone von der Zielzone entfernt ist, desto mehr „Strafpunkte“ erhält man. Jede Person einer Gruppe wirft ein oder zwei Mal. Pro Gruppe werden die einzelnen „Strafpunkte“ addiert. Gewonnen hat natürlich die Gruppe mit der niedrigsten Punktzahl.

Spiel 2: Einen Meter schätzen

Jede Gruppe erhält ein Stück Tapete. Auf der Tapete soll jede Gruppe mit zwei Bleistiftstrichen die Länge von einem Meter aufzeichnen. Es sind keine Hilfsmittel erlaubt. Zur Not kann jede Gruppe ihren Vorschlag mit zwei Kreidestrichen auf dem Boden aufzeichnen. Gewonnen hat das Team, dessen gezeichnete Länge am wenigsten von einem Meter abweicht. (Kontrolle mit einem Meterstab/Zollstock).

Spiel 3: Wie aus der Kanone geschossen

Die Idee bei diesem Spiel ist, dass ein Softball (oder Plastikball) mit einem Durchmesser von ungefähr 20 Zentimetern (notfalls geht auch ein Tennisball) eine schiefe Ebene hoch rollen muss und dann möglichst nahe bei der Wand zum Halten kommen sollte.

In unserer Gruppe haben wir das so gemacht, dass wir zwei etwa 2 Meter lange Bretter (alte Nut- und Federbretter von einer Holzdecke) parallel zueinander (Abstand der Bretter etwa 7 cm) vom Boden aus auf die Sitzfläche eines Stuhles laufen ließen. Das bildete die schiefe Ebene. Der Ball musste nun von einer Markierung aus in der durch die beiden Bretter gebildeten „Rinne“ hoch rollen, über die Sitzfläche hinweg und dann auf dem Boden auf die Wand zu. Gemessen wird der Abstand des ruhenden Balles zur Wand. Trifft der Ball die Wand, dann kann man bei diesem Versuch die Maximalentfernung vom Stuhl zur Wand aufschreiben. Wir haben es so gemacht, dass das geglückte Hochrollen des Balles bereits einen Pluspunkt ergab.

Wertung: Entweder man wertet den kürzesten Abstand, den jede Gruppe erreicht hat oder man addiert für alle Spieler die Entfernungen zur Wand.

Spiel 4: Von der Wand ins Ziel

Parallel zu einer Wand werden mit Kreide oder mit Tesastreifen Linien auf den Boden gezeichnet. Eine auf diese Weise gezeichnete Zone wird zum Ziel erklärt. Die Nachbarzonen ergeben dann wieder gestaffelte Minuspunkte. Von einer Markierung aus wird schräg nach vorn ein Tischtennisball an die Wand geworfen. Der Ball wird an dieser „Bande“ reflektiert und fällt danach zu Boden in eine der markierten Zonen. Jede und jeder sucht sich entlang der Markierungslinie einen Platz zum Abwurf raus, da bekanntlich der Ball wie beim Billardspiel nach dem Reflektionsgesetz („Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel“) wieder von der Wand wegspringt.

Spiel 5: Nur nicht zusammenstoßen!

In der Mitte des Raumes werden wieder auf dem Boden durch Kreidestriche oder Tesastreifen durch parallele Linien Zonen gebildet (die Striche müssen in Längsrichtung des Raumes verlaufen). Die mittlere Zone ist wieder die Zielzone. Jeweils zwei Spielende pro Team knien in etwa drei Meter Entfernung am Boden, mit einem kleines Spielzeugauto in der Hand. Die Autos werden losgeschickt. Die Aufgabe ist, dass sie in der Zielzone aneinander vorbeifahren. Ein Zusammenstoß ergibt kräftige Minuspunkte. Gehen die Jugendlichen auf mehr Sicherheit und der Abstand der beiden aneinander vorbei fahrenden Autos ist groß, dann wird dieser Abstand (evtl. in Streifenbreiten ausgedrückt!) für jedes Paar festgehalten. Dann kommt ein anderes Paar an die Reihe.

Variationen:

  • an Stelle der Autos können natürlich kleine Bälle gerollt werden
  • es können drei (oder gar vier) Autos ins Rennen geschickt werden

Spiel 6: Der berühmte Streichholzturm

Jedes Team erhält eine leere Flasche und eine Schachtel Zündhölzer. Aufgabe ist es, innerhalb von zweieinhalb Minuten auf der Flaschenöffnung einen möglichst hohen Turm zu bauen. Wichtig: der Turm wird von allen Mitgliedern eines Teams gebaut, nicht nur von den Spezialisten. Darauf achten, dass der Turm nicht wieder durch Unachtsamkeit eingestoßen wird.

Das Gewinner-Team wird dadurch ermittelt, dass mit einem Zollstock die Turmhöhe gemessen wird (Vorsicht!).

Spiel 7: Eine Art von Boccia

Dieses Spiel ist insofern auch sehr gut geeignet, da alle Teams parallel miteinander spielen können und es können mehrere Durchgänge absolviert werden.

Für jedes Team wird am Boden mit Kreide ein Kreis gezogen (am besten so: an einem Ende eines Bindfadens wird eine Schlaufe gebildet, in die ein Stück Kreide gesteckt wird. Das andere Ende des Bindfadens wird auf den Boden gedrückt und mit der Kreide wird dann um den Mittelpunkt herum der Kreis gezogen. Bindfadenlänge = Radius des Kreises).
In den Mittelpunkt des Kreises wird ein Glas gestellt. Jede Spielerin und jeder Spieler erhält einen Mühlestein (oder eine Münze). Von der Kreislinie aus muss der Mühlestein so angestoßen werden, dass er über den Boden gleitet und möglichst nahe beim Glas zum Halten kommt. Jeder Stein, der das Glas berührt ist ungültig oder bringt Abzug.

Wertung: Am einfachsten so: für jede Gruppe wird der Minimalabstand eines Steines zum Glas gemessen (oder es wird die Summe aller Abstände gebildet).

Spiel 8: Ball springt in Eierkarton

Ein Eierkarton für 30 Eier hat etwa die Abmessungen von 30 cm mal 28 cm. Ein Platz in diesem Eierkarton, der etwa in der Mitte liegt, wird mit einem farbigen Filzstift markiert. Um diese Mitte herum werden zwei bis drei weitere Zonen eingezeichnet.

Von einer Markierung aus wird ein Tischtennisball so geworfen, dass er zuerst auf dem Boden aufspringt und dann im Ziel des Kartons landet. Landet er in der ersten benachbarten Zone, dann werden 10 Minuspunkte gezählt. Eine Landung in der übernächsten Zone bringt 20 Punkte. Dann kommt eine Spielerin oder ein Spieler des zweiten Teams an die Reihe. Ziel ist es, so wenig Punkte (Minuspunkte!) wie möglich zu erhalten.

Variationen:

  • der Ball wird direkt in den Eierkarton geworfen,
  • der Ball muss zwei Mal auf dem Boden aufspringen, ehe er im Ziel landet,
  • der Ball hüpft zuerst auf den Boden, prallt dann an die Wand und von dort in das Ziel.

Spiel 9: Glasplatte trifft Tischtennisball

Sehr gut kam folgendes Spiel an. Auf eine rechteckige Glasplatte (Abmessungen etwa 50 cm mal 30 cm) werden in Querrichtung mit einem Folienstift wiederum parallele Linien im Abstand von etwa 15 cm gezeichnet. Eine mittlere Zone wird leicht schraffiert und stellt das Ziel dar.

Die Spielerin oder der Spieler hält die Glasplatte mit beiden Händen. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter wirft in Richtung des Spielers einen Tischtennisball. Der Spieler muss jetzt versuchen, dass der Ball die Glasplatte in der Zielzone trifft. Die benachbarten Zonen erbringen wieder 10 bzw. 20 Minuspunkte. Der Ball darf nicht zu schnell geworfen werden, damit der Spieler mit der Glasplatte noch reagieren kann. Jeder Spieler kommt an die Reihe und es werden pro Team die Minuspunkte addiert.

Spiel 10: Der Cartesische Taucher

Ebenso ein sehr attraktives Spiel. Eine leere Glasflasche (am besten 0,7 Liter) wird bis an den äußersten Rand mit Wasser gefüllt (so auffüllen, dass das Wasser überläuft). Dann wird ein abgebrochener Zündholzkopf in das Wasser gelegt. Wenn man nun die Flasche mit dem Daumen verschließt und notfalls mit der zweiten Hand den Daumen auf das Wasser presst, dann dringt Wasser in den Schwefelkopf ein und der Schwefelkopf beginnt zu sinken. In der Mitte der Flasche ist ein Strich angebracht. Aufgabe ist es, den Streichholzkopf nach genau 15 Sekunden bei diesem Strich zu haben. Durch Verminderung des Daumendrucks kann der Schwefelkopf wieder steigen. Der Abstand von der Position des Schwefelkopfs zum Strich nach Ablauf von exakt 15 Sekunden wird gemessen.

Weitere Spielmöglichkeiten

Streichholz abbrennen

Alle Jugendlichen sitzen am Tisch und bekommen jeweils zu dritt eine Streichholzschachtel. Aufgabe ist es, das Streichholz so lange brennen zu lassen, bis der unverbrannte (also helle) Teil des Holzes genau 2 cm ausmacht. Die Länge von 2 cm wird vorher gezeigt. Auf dem Tisch liegen keine Maßstäbe. Gemessen wird der Unterschied zu den geforderten 2 cm.

Mit der Taschenlampe

Der Spielerin oder dem Spieler werden mit einem Tuch die Augen verbunden. Dann wird die Person mehrmals um die eigene Achse gedreht. Ein Mitarbeitender steht in ca. zwei Meter Entfernung an der Wand und hält einen Stab genau vor den eigenen Körper (vorher demonstrieren) und ruft „Hier“. Nun muss der Spielende mit einer Taschenlampe dorthin leuchten, wo sich der Stab befindet. Gemessen wird die Entfernung des Lichtflecks zum Stab.

Mit dem Kreisel an das Ziel

Ähnlich wie bei Spiel 7. Ein Glas am Boden bildet das Ziel. Ein Kreisel wird so gedreht, dass er sich auf das Ziel zubewegt und möglichst nahe am Glas liegen bleibt. Es kann mit mehreren Kreiseln gleichzeitig gespielt werden (als Kreisel können gedrehte Münzen dienen).

Den Turm anvisieren

Auf dem Boden steht eine Flasche als Turm. Seitlich davon ist ein Tisch so gelagert, dass die Tischfläche den Boden berührt. Ein Tischtennisball wird nun über den Boden so geworfen, dass er den Tisch als „Bande“ berührt und von dort auf das Ziel trifft.

Ein Komplett-Paket

Die Idee

Im Fernsehen kommen ständig neue Castingshows und werden von den Jugendlichen mit Spannung verfolgt. Ob es nun um Germanys next Topmodel, Deutschlands neuen Superstar oder auch die neue Popstars on stage-Band geht, die Zielgruppe der Jugendlichen wird mit den mehr oder weniger guten Castingshows auf jeden Fall erreicht.
Dieser Abend greift das Thema zunächst auf spielerische Weise auf, in dem verschiedene Casting-Disziplinen mit den Jugendlichen durchgespielt werden, allerdings jeweils auf lustige und nicht bloß stellende Art und Weise wie in so vielen Castingshows. Am Ende folgt eine Kurzandacht zum Thema Casting an sich und wie Jesus seine Jünger gecastet hat, ebenso wie bzw. ob Gott uns Menschen castet.

Der Entwurf ist für Jugendliche gedacht. Es können hier sowohl gemischtgeschlechtliche wie auch gleichgeschlechtliche Gruppen den Castingabend gestalten. Ganz wichtig: alle vorgeschlagenen Ideen sollten auf die Jugendlichen der eigenen Gruppe abgestimmt werden.

Gruppengröße: mind. 5, max. 15 Jugendliche

Wer diese Idee mit einer größeren Gruppe durchführen möchte, kann die Aufgaben, die in diesem Entwurf für Einzelne gedacht sind, auch von Kleingruppen durchführen lassen.

Dauer: Je nach Größe der Gesamtgruppe zwischen ca. 60 und 120 Minuten
(variabel durch Streichen einzelner Castingaufgaben).

Material

Verkleidungsmaterial für die Jury, Plakat mit Kinderliedertiteln, Bewerbungsbögen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Stifte, Casting- Nummern zum Ankleben, Bürsten, Kämme, Haargummis, Haarschaum, Haarspray, farbiges Haarspray, Schminkzeug, Spiegel, Lichterketten, Klebepunkte (erhältlich im Schreibwarenhandel), Maßband, große Müllsäcke, Scheren, viele Tesarollen und mehrere Rollen buntes Geschenkband, Modelmusik, CD-Player, evtl. Stöckelschuhe, Intelligenztestbögen, 1 Salatkopf, 1 Dose Mais, Gurkenscheiben, Teller, Messer, Elferraus-Karten, mehrere CD-Player und Popmusik- oder Volksmusik-CD’s, Brötchen, Hamburger, Ketchup

Vorbereitung

  • Zuschauerreihen stellen
  • vorne eine Art Bühne mit einem großen Stern auf dem Boden (aus Tesakrepp geklebt oder ein großer Pappstern)
  • schräg davor ein Jurytisch der ebenfalls jurymäßig hergerichtet ist, Schreibzeug und Gläser drauf; evtl. blinkende Lichtergirlande rundum o. Ä.
  • Gruppengröße: mind. 5, max. 15 Jugendliche
  • Toiletten/Waschräume herrichten, indem man Utensilien aufstellt, Stühle reinstellt und Lichterketten um die Spiegel drapiert
  • mehrere Tische hintereinander stellen als Laufsteg

Durchführung

Bewerbungsbogen ausfüllen

Material: Bewerbungsbogen in A3

Die Jugendlichen stellen sich in einer Schlange auf. Jeder erhält eine Nummer angeklebt (die Nummern sollten schon im Hunderter oder Tausenderbereich liegen, das vermittelt den Massenandrang beim Castingfieber). Außerdem wird die Nummer auf dem Casting-Bewerbungsbogen notiert und dann den Teilnehmenden mit einem Stift ausgehändigt. Die Bögen werden ausgefüllt und wieder abgegeben.
Als Hinweis dazu: Unter „Name“ den normalen Namen eintragen, unter „Künstlername“ kreativ sein, unter „Modelname“ einen realen Namen eintragen, der aber witzig wirkt (z. B. Mandy-Chantal, Horst-Henning o. Ä.).

Styling-Time

Material: Bürsten, Kämme, Haargummis, Haarschaum, Haarspray, farbiges Haarspray, Schminkzeug, Spiegel

Alle Jugendlichen bekommen nun Zeit, um sich selbst ein bisschen herzurichten und zu stylen. Dies kann z. B. übertrieben geschminkt sein, die Haare außergewöhnlich gestylt oder auch auf extrem lässig zurechtgemacht…
In der Zeit wertet das Jury-Team (Mitarbeitende) die Bewerbungsbögen aus und hängt sie alle in der Nähe des Jurytisches an eine große Aufstellpinwand oder an eine Zimmerwand. Jeder Bogen wird auf die beiden untersten Fragen bezogen bewertet (ob beide ausgefüllt wurden und wie ehrlich der „Bewerber“ dabei war). Im unteren Teil des Bewerbungsbogens werden im Laufe des Abends jeweils die Punkte notiert. Dies geschieht durch farbige Klebepunkte. In der Bewertung des Bewerbungsbogens bekommt man für jede Antwort einen Punkt, wer besonders ehrlich war und eine große Schwäche zugegeben hat, bekommt einen Sonderpunkt, ebenso wer besonders witzig geantwortet hat.

Deutschland sucht den Superstar

Material: Stern auf Boden, Liste mit Kinderliedern

Was Dieter Bohlen kann, können wir schon lange! Nacheinander wird jeder aufgerufen (nur mit der Nummer, nicht mit dem Namen!), kommt nach vorne, stellt sich auf den Stern und stellt sich mit Namen vor. Dann singt der Kandidat ein Kinderlied. Damit niemand zu lange nachdenken muss, hängt eine Liste mit Kinderliedern aus, aus der man sich eines auswählen kann. Doppelungen sind kein Problem. (Hinweis: Es werden hier Kinderlieder verwendet, um das Ganze bewusst ins Lächerliche zu ziehen. Bei Kinderliedern kann man sich nicht so blamieren oder genieren wie bei aktuellen Hits aus den Charts, der Spaßfaktor ist bedeutend höher.)

Mögliche Kinderlieder:

  • Alle meine Entchen
  • Fuchs du hast die Gans gestohlen
  • Sum sum sum – Bienchen sum herum
  • Backe backe Kuchen
  • Hoppe hoppe Reiter
  • Ein Vogel wollte Hochzeit halten

Da bei einigen dieser Lieder lediglich der Refrain in aller Munde ist, hat es sich bewährt, den Jugendlichen den gesamten Text zur Verfügung zu stellen. Während die eine Person singt, sitzen die anderen in den Zuschauerreihen. Nach jedem Liedvortrag folgt ein Kommentar der Jury. Hier sollte extrem übertrieben werden (mit Fachbegriffen um sich werfen, große Musikkarriere voraussagen, sinnlose Sprüche à la Dieter Bohlen von sich geben, die aber nicht beleidigen, z. B. da wackelt mir der Stuhl unterm Hintern, da macht das Eichhörnchen ’nen Salto…). Je nach Bewertung erhalten die Jugendlichen zwischen einem und drei Punkten auf dem Bewer-bungsbogen. Es wird sehr willkürlich bewertet, nicht nach Leistung sondern nach Laune der Jury, dies darf auch deutlich werden (z. B. „Du hast mir mal zugeblinzelt, deshalb bekommst du einen Extrapunkt“, und beim nächsten „Du hast mir mal zugeblinzelt, aber ich lasse mich nicht be-stechen“, ein Punkt Abzug …).
Außerdem gibt es Sonderpunkte für diverse Fähigkeiten, z. B. wenn ein Jurymitglied deutlich die glücklichen Enten von „Alle meine Entchen“ vor Augen hatte weil das Lied so wunderbar inter-pretiert wurde. Oder weil in „Ein Vogel wollte Hochzeit halten“ die Sehnsucht nach Liebe und Heirat so deutlich interpretiert wurde, etc…
Wenn genügend Mitarbeitende dabei sind, können zwei oder drei in die Jury und die anderen als Kandidaten auftreten, die in diesem Falle fertiggemacht oder rausgeworfen werden. Allen Jug-endlichen wird gesagt, dass sie eine Runde weiter kommen, also im „Recall“ sind.

Showauftritt Nr. 1

Bei fast allen Castingshows machen die Verantwortlichen in diversen Showauftritten für sich selber Werbung, z. B. für die neueste Platte. Auch hier soll ein Jurymitglied (Mitarbeitender) auftreten. Entweder mit etwas, was es tatsächlich kann (z. B. ein Gitarrensolo, ein Trom-petenstück, ein Lied…) oder völlig übertrieben und mit Playbackmusik. Ein bisschen übertriebene Verkleidung, eine Perücke o. Ä. wirkt hier schon prima.

Germanys next Topmodel

Material:Maßband,großeMüllsäcke,Scheren,viele Tesarollen und mehrere Rollen buntes Geschenkband, Modelmusik, CDPlayer, evtl. Stöckelschuhe, Intelligenztestbögen , 1 Salatkopf, 1 Dose Mais, Gurkenscheiben, Teller, Messer

Es folgt eine neue Castingrunde in Sachen „Germanys next Topmodel“. Hier gibt es mehrere Kategorien die bewertet werden:

  • Modelname
    Zunächst kommt jeder Kandidat herein und nennt seinen Modelnamen. Hierfür gibt es zwischen null und zwei Punkten, je nach Originalität.
  • Modelmaße
    Dann folgt das Vermessen. Da niemand bloßgestellt werden soll, geht es nicht um Kleidergrößen, Hüftumfang oder Ähnliches, sondern nur um die Körpergröße, also die Körperlänge. Jeder wird (ohne Schuhe und mit großem zeremoniellem Tamtam) vermessen und die Körpergröße auf dem Castingbogen notiert. Dann vergibt die Jury relativ wahllos Punkte für besonders große Teilnehmer, ebenso aber für besonders kleine Jugendliche, zwischendurch auch mal für „ideales Mittelmaß“, etc. Es soll klar herauskommen, dass hier keine klaren Maßstäbe angelegt werden (im wahrsten Sinne des Wortes …), sondern alles sehr zufällig geschieht.
  • Laufsteg-Laufen
    Nun geht es auf den Laufsteg (mehrere Tische hintereinandergestellt). Wie bei Germanys next Topmodel werden zwei Dinge bewertet: modische Kreativität und korrekter Laufsteggang. Den Models wird erklärt, dass Models fähig sein müssen aus wenig viel zu machen. Deshalb erhalten alle Jugendlichen einen großen Müllsack, Schere, Tesa und buntes Geschenkband. Alle bekommen genau 5 Minuten Zeit um sich mit diesen Utensilien schick und extravagant herzurichten, nach den 5 Minuten müssen alle ihr Hilfsmaterial abgeben und in ihrem neuen Outfit im Zuschauer-bereich sitzen.

Nun wird immer ein Model (mit Modelnamen) nach dem anderen aufgerufen, und zu ent-sprechender Musik muss das Model zwei Mal den Laufsteg rauf und runter laufen und am Ende des Laufstegs posen.
Besonders witzig wird das Ganze, wenn man für den Laufsteggang zwei ausrangierte Stöckel-schuhe anziehen muss, allerdings empfiehlt es sich dann den Laufsteg auf dem Boden zu belassen damit niemand vom Tisch rutscht.
Auch für das Gehen über den Laufsteg werden von der Jury mehr oder weniger sinnige Kommentare gegeben (besonders witzig wenn ein Mitarbeiter den amerikanischen Slang von Bruce Darnell draufhat, à la „sehr schön aus die Hüfte geschwingt, das ist die Wahrheit!“) und Punkte verteilt. Getrennt davon wird noch das Outfit wort- und phrasenreich bewertet.

  • Intelligenzquotient-Test
    Damit endlich das Vorurteil entkräftet wird, viele Models wären dumm, folgt ein kurzer Intelligenztest. Alle Beteiligten bekommen einen solchen Test ausgeteilt und füllen ihn in 90 Sek-unden aus. (Natürlich ist bei diesem Test die Auswertung sehr relativ zu sehen, aber das wird im Vorfeld nicht verraten …). Die Bögen werden eingesammelt und noch unkorrigiert und un-kommentiert zur Seite gelegt.
  • Modelernährung
    Als Model ist es natürlich wichtig, dass man sich gesund und ausgewogen ernährt und das Ganze auch noch ansprechend zubereitet und anrichtet. Die angehenden Models erhalten gleiche Zutaten und sollen daraus ein Hauptgericht zaubern, das auch optisch besticht. Dafür stehen 3 Minuten zur Verfügung.
    Als Zutaten gibt es: 2 Salatblätter, 3 Maiskörner, 1 Gurkenscheibe, 1 Teller, 1 Messer
    Im Anschluss werden die Teller „benotet“ und Punkte vergeben.

Showauftritt Nr. 2

Wieder folgt ein Showauftritt eines Mitarbeitenden (siehe oben). In dieser Zeit wird der Intelligenzquotienttest willkürlich bewertet und danach offiziell die Punkte vergeben.

Popstars –
der heißeste Liveact Musterhausens
(hier die eigene Stadt / Dorf einsetzen…)

  • Popstars-Band

    Material: Elferraus-Karten

    Zunächst treten die Jugendlichen wieder in einer Schlange vor dem Jurytisch an und ziehen aus einem vorher abgezählten Stapel Elferraus-Karten eine Karte. Je nach Farbe der Elferrauskarten (gelb, blau, rot, grün) sortieren sich nun vier Popstars-Gruppen. Jede Gruppe erhält nun die Aufgabe, ein Lied zu singen und zu performen.
    Die Liedauswahl ist auf Weihnachtslieder beschränkt (auch hier werden bewusst Weih-nachtslieder gewählt, damit der Druck genommen wird und der Spaßfaktor deutlich überwiegt. Außerdem ist es auch witzig, im Sommer Weihnachtslieder zu singen – z. B. „Oh Tannenbaum“ oder „Leise rieselt der Schnee“.
    Die Gruppen erhalten 5-10 Minuten Zeit und performen dann nacheinander ihr Lied. Zuerst treten sie vor und stellen sich einzeln mit Künstlername vor, was schon mal einzelne Sonderpunkte für Einfallsreichtum und Marketingwert gibt. Nach jeder Darbietung gibt es wieder von der Jury mehr oder weniger geistreiche Kommentare, aufgesplittet in Gesang und Performance.
    Jede Gruppe erhält für ihre Darbietung wieder willkürliche Punkte zwischen 0 und 3, die die einzelnen Gruppenmitglieder dann als Klebepunkte auf ihre Bewerbungsbögen erhalten.
  • Popstars-Dancecompany

    Material: Musik zum Tanzperformen (entweder „normale“ Popmusik, oder als Gag Volksmusik), mehrere CD-Player und CD’s

    Die Gruppen erhalten je nach übrigbleibender Zeit entweder noch 5-10 Minuten um eine Danceperformance einzuüben und anschließend vorzuführen, oder sie führen ohne vor-heriges Üben spontan eine Lifestyle-Performance auf. Auch hier gibt es wieder ent-sprechende Fachkommentare der Jury und wild vergebene Punkte für die Castingbögen. (Hinweis: auch bei Volksmusik sollen keine Folkloretänze gezeigt, sondern wilde Liveacts dargeboten werden …)

Verkündigung

Showauftritt Nr. 3

Wieder tritt ein Jurymitglied als Star zurechtgemacht auf die Bühne und beginnt mit einer Showeinlage, egal ob gesungen oder getanzt. Mittendrin wird abgebrochen und folgende Gedanken weitergegeben:

Bibeltext: 1. Samuel 16,7

Was mache ich hier überhaupt? Will ich das denn, mich „casten“ lassen und zum Affen machen? Casting ist in. Andauernd eine neue Castingshow im Fernsehen, da ist „Deutschland sucht den Superstar“, „Germanys next Topmodel“ und „Popstars on stage“ noch lange nicht alles. Warum machen da so viele mit? Ist es interessant, sich mit anderen messen zu können? Ist es der Reiz, die Chance zum Star zu haben? Ist es der Wunsch, die eigenen Stärken und Schwächen besser kennenzulernen und sich herausfordern zu lassen?
Egal welche Show es ist – es fließen immer wieder Tränen, und das nicht zu wenig. Manchmal vor Rührung, aber sehr oft vor Erschöpfung, Enttäuschung oder aus Verzweiflung. Die Kandidaten gehen bis an ihre Grenzen und darüber hinaus und die Bewertungen sind oft sehr relativ zu sehen. Natürlich geht es nicht immer so willkürlich zu wie heute, denn bestimmt verstehen die unterschiedlichen Jurys schon etwas von ihrem Fachbereich. Und doch zählt da leider nicht nur das Talent, sondern auch die Tagestopform, ein bisschen die Launen und Vorlieben der Jury, aber auch andere Merkmale wie äußeres Erscheinungsbild und Marketingpotenzial. Oder habt ihr schon mal in den Endrunden jemanden gesehen, die oder der etwas mehr auf die Waage bringt? Da gibt es bestimmt ganz viele begabte Sänger, jedoch lassen sich gertenschlanke Stars besser vermarkten und müssen gleich mal in Unterwäsche für Werbephotos posen – auch wenn sie Sänger und nicht Topmodel werden wollen. Wo geht es hier noch ums Talent und um den Menschen? Wie oft sind diese Bewerber nur eine Nummer, wie bei uns hier zu Beginn? Wie oft sieht man in ihnen nicht die Personen, die eine Begabung haben die man fördern kann, sondern die Stars, die sich gut verkaufen lassen und mit denen das Management das große Geld verdient?

Casting – ein neuer Modetrend, so scheint es. Doch wenn man genauer hinschaut, so entdeckt man, dass schon viel früher gecastet wurde. Vor ungefähr 2000 Jahren hat auch jemand seine Crew zusammengecastet. Auch hier ging es darum, verborgene Talente zu entdecken und zu fördern. Und doch war es ein ganz anderes Casting. Jesus hat seine Jünger gecastet. Aber wie? Er ging zu ihnen hin, mal zu einem einzelnen, mal zu zwei Brüdern, und sagte: Komm, geh mit mir!

12 Jünger hatte er dabei. Nicht gerade viele für Gottes Sohn. Diese 12 müssten eigentlich topfit sein, und zwar in vielen Bereichen. Ideal wäre, wenn sie rhetorisch fit sind, denn schließlich sollen sie ja auch predigen. Außerdem sollten sie soziale Kompetenz haben, ein angenehmes äußeres Erscheinungsbild, gebildet sein – theologisch, aber möglichst auch eine gute Allgemeinbildung, damit man auch hinhört wenn sie reden. Dann sollten sie natürlich Manage-mentqualitäten haben und gut organisieren können, wenn sie mit Jesus durch die Lande ziehen, in Null-Komma-nichts Unterkünfte und Essen besorgen sollen – nicht zu vergessen die große logistische Leistung bei der Speisung der 5000.
Körperlich fit sollten sie auch sein, schließlich legen sie große Strecken zu Fuß zurück, und sie sollten schnell dazulernen können und sich ruckzuck auf neue Situationen einstellen können. Dann natürlich noch möglichst viele Fremdsprachen und Dialekte beherrschen um sich im je-weiligen Gebiet oder Land richtig verbalisieren zu können. Also hohe Ansprüche in ganz un-terschiedlichen Bereichen – wenn man überlegt wie lange schon so ein Casting dauert, bei dem nur gesungen oder nur gemodelt wird… Also eine Castingdauer von rund einem Jahr wäre das mindeste, schließlich müssen diese Leute in so vielen Bereichen geprüft und gefördert werden, um am Ende wirklich die Topelite herausfiltern zu können.

Und was macht Jesus? Er predigt, erzählt von Gott, seinem Vater, vom kommenden Reich Gottes, und als er fertig ist sagt er zu zwei einfachen und ungebildeten Fischern, die gerade am Arbeiten sind, sie sollen mitkommen. Einfach so. Er fragt nicht nach ihren Fähigkeiten, macht keine Castingtests, achtet nicht auf ihr äußeres Erscheinungsbild.
Ein anderes Mal sieht er den Zolleinnehmer Levi am Zoll sitzen und fordert ihn auch sogleich auf: “Komm, geh mit mir!”. Na, ob das so von Jesu Professionalität zeugt? Oder zieht sich hier wo-möglich die Linie fort, die schon an Jesu Geburt begann? Dass er in keinem Palast zur Welt kommt, sondern im einfachen Stall, die Eltern ganz einfache Leute. Dass die geächteten Hirten als erste die frohe Botschaft von Jesu Geburt erfahren. Und jetzt hier, dass ganz einfache und normale Menschen ohne besonders hervorstechende Castingqualitäten zum engsten Kreis um Jesus herum berufen werden.

Wenn man ein bisschen weiterschaut entdeckt man noch mehr seltsame Castings. Der schlimmste Christenverfolger Paulus wird gecastet – da hätte es doch weitaus engagiertere Herrschaften gegeben, die sich für diese Rolle des Missionars verdienter gemacht hätten, oder?

Jesus castet anders, als wir mit unseren menschlichen Castingmaßstäben ermessen können. Er weiß, dass in jedem Menschen ungeahnte Schätze stecken, Fähigkeiten und Gaben, die von Gott geschenkt wurden und die man für ihn einsetzen kann. Jesus weiß, dass man einen Menschen nicht nach Castingqualitäten beurteilen sollte, sondern nach dem, was in seinem Herzen liegt.

In 1. Samuel 16,7 heißt es:
„Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber schaut das Herz an.“ – Übrigens geht es an dieser Stelle auch um ein Casting, an dem weder Kraft, Größe, Stärke und äußeres Erscheinungsbild als Merkmale für den neuen König siegen, sondern es wird der Kleinste und Jüngste ausgewählt (David, nicht seine großen Brüder). Gott aber schaut das Herz an.

Wie würden die Castingshows ablaufen, wenn die Jurys nicht mehr nur das anschauen würden, was vor Augen liegt, sondern das Herz anschauten? Aber bleiben wir nicht immer nur bei den anderen. Werden wir konkret bei uns heute, bei uns selbst. Man könnte meinen, auch hier hätte Gott jede Möglichkeit, die besten zu casten. Nur die besten zu seinen Nachfolgern zu casten, nur die Elite der Gläubigen um sich zu scharen, die Vorzeigemodelle der Menschheit sozusagen. Doch Gott dreht auch hier den Spieß um. Er castet nicht. Jeder ist bei ihm willkommen, jeder darf ihm nachfolgen und kann an ihn glauben. Und jeden kann er mit seinen Gaben und Fähigkeiten einsetzen und diese fördern, genauso aber auch diese Menschen in ihren Schwächen und ihrem Unvermögen begleiten und fördern.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du dich schon casten lassen von Jesus? Hast Du schon erkannt, dass er auch für dich da sein möchte? Nicht, weil er auf Masse angewiesen ist, sondern weil er jeden von Herzen liebt und zu sich in seine offenen Arme ruft!

Im Anschluss können die Mitarbeitenden im Gebet für Gottes Art danken, nicht zu casten und auszusortieren, sondern jeden vorbehaltlos anzunehmen. Wer möchte, kann auch eine Zeit des Stillen Gebets ankündigen, in der die Ein-zelnen vor Gott bringen können, was sie gerade bewegt.

Wer das Ganze auf einer Freizeit in Kleingruppen oder in der nächsten Gruppenstunde vertiefen möchte, kann auf folgende Bibelstellen zurückgreifen, denen man noch viele weitere hinzufügen kann:

  • Lukas 5, 27: Jesus castet Levi
  • Markus 1, 16: Jesus castet Simon und Andreas
  • Markus 1, 19: Jesus castet Johannes und Jakobus
  • Apostelgeschichte 9, 3 ff: Jesus castet Saulus-Paulus
  • 1.Samuel 16, 7: Samuel castet David

Weitere Vertiefungsmöglichkeit

Den Hinweis auf dem Intelligenztest aufgreifen, auf dem nach Dieter Falks Frömmigkeit gefragt wird. In der Reihe „Popstars on stage“, die im Oktober/November 2007 ausgestrahlt wurde, hat Dieter Falk nicht nur einmal erklärt, dass er bekennender Christ ist. Bei den Bewertungen war er nie unfair in dem er Teilnehmende niedergemacht hätte. Er hat sich korrekt verhalten und sie geschult und bewertet. Auch bei Ausscheidungen von Einzelnen fiel immer wieder ein Kommentar wie:
„Ich wünsche dir, dass der, der dir diese wunderschöne Stimme geschenkt hat, dich auch weiterhin auf deinem Weg begleitet.“ Interessant wäre natürlich, diese Stellen noch mal anzu-schauen oder einfach mal in Dieter Falks Biographie zu stöbern.

Abschluss des Castingabends

Nachdem klar wurde, dass jeder ein Original ist, kommt es jetzt auch nicht mehr darauf an, wer wie viele Punkte „ercastet“ hat. Deshalb dürfen zum Abschluss alle ihr garniertes Salatblatt essen – umhüllt von einem Brötchen samt Hamburger (alternativ natürlich auch etwas Schlichteres…).

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