Grenz- und Schmuggelspiele sind auf Freizeiten immer eine actionreiche Angelegenheit. Klassiker wie „Capture the Flag“ werden seit Jahrzehnten in allerhand Varianten und mit allergrößter Leidenschaft gespielt. Diese Spielidee ist angelehnt an die Lebensgeschichte des Anne van der Bijl und die Arbeit der Hilfsorganisation Open Doors. Zur Einstimmung kann die Lebensgeschichte des Niederländers kurz erzählt und eine Episode aus seiner Schmugglerzeit vorgelesen oder auch vorgespielt werden.
Einstieg:
Über Anne van der Bijl und Open Doors
1925 wird Anne van der Bijl in den Niederlanden geboren. Nach seinem Militärdienst reist er 1955 nach Polen und spricht dort mit vielen Christen über ihre Schwierigkeiten in einem antichristlichen Umfeld. Vor allem sind dort Bibeln in der Landessprache kaum zu bekommen. 1957 beginnt Anne, von vielen Pater Andrew genannt, mit dem Schmuggeln von Bibeln hinter den Eisernen Vorhang und gründet später die Organisation Open Doors. Mit einigen spektakulären Aktionen sorgte das überkonfessionelle christliche Hilfswerk für Aufsehen. Im Sommer 1981 wurden unter dem Codenamen „Perle“ per Schiff in einer Nacht über eine Million Bibeln ins kommunistische China geschmuggelt. Noch bevor die chinesische Armee eingreifen konnte, hatten die dort wartenden Christen die Bibelkartons vom Strand abtransportiert. Bis heute war dies der größte Bibelschmuggel der Geschichte. Open Doors versorgt bedürftige Christen auch mit Hilfsgütern, schult Mitarbeiter von Untergrundgemeinden und sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Probleme verfolgter Christen. Bruder Andrew ist mittlerweile 87 Jahre alt und sehr schwach geworden, doch nach wie vor engagiert er sich im Ausland für Open Doors, immer nach seinem Leitspruch aus Offenbarung 3,2: „Werde wach und stärke das andere, das sterben will!“
Anspiel- oder Vorleseszene
Bereits seit über einer Stunde wartet Bruder Andrew in seinem VW Käfer in einer langen Schlange an der bulgarisch-rumänischen Grenze, jedes Auto wird gründlich von den Zollbeamten durchsucht. Eine Familie muss den Inhalt ihres Wagens auf dem Boden ausbreiten, ein anderes Auto wird regelrecht zerlegt, der Fahrer in einer Baracke verhört. Bruder Andrew wird immer besorgter, schließlich transportiert er eine gefährliche Fracht: Bibeln für Christen in Rumänien. Er weiß genau, dass in diesem Land die Kirche sehr streng vom Staat kontrolliert wird. Gläubige werden unter Druck gesetzt und enteignet, Gottesdienste sind nur eingeschränkt möglich, Evangelisationen verboten. Langsam nähert er sich nach über vier Stunden Wartezeit dem Grenzposten und ist sich sicher, dass, egal wie gut er die Bibeln auch versteckt, sie von den Grenzern gefunden werden. Schließlich reift in ihm ein tollkühner Plan. Er holt mehrere Bibeln aus einem Versteck unter dem Sitz und stapelt sie neben sich auf dem Beifahrersitz, ganz offen und für jeden einsehbar. Dann betet er und bittet Gott um Hilfe und dieser leistet ganze Arbeit: Mit klopfendem Herzen sieht Bruder Andrew zu, wie der Zollbeamte seinen Pass kontrolliert und ihn dann ohne weitere Durchsuchung über die Grenze winkt.
Schmugglerspiel
Spielidee
Ein wertvolles Manuskript muss über die Grenze an einen geheimen Ort geschmuggelt werden. Doch die Grenzer sind hellwach und unerbittlich und auch die Polizei ist den Schmugglern auf den Fersen. Bei diesem Spiel sind zur Abwechslung einmal Mitarbeitende und Teilnehmende Gegner.
Spielvorbereitung
Das Manuskript muss vorbereitet werden. Dafür nimmt man ca. 300 Blatt Papier (A5), bei großen Gruppen auch mehr, und nummeriert die Blätter von 1–300 durch. Außer der Zahl muss nichts weiter auf den Blättern stehen. Alternativ kann man auch Seiten aus einem ausrangierten Buch trennen und diese z. B. mit einem roten Stift durchnummerieren. Die Nummerierung ist für die spätere Auswertung wichtig. Dann werden die Blätter durchgemischt und jeder Spieler bekommt einen Umschlag mit einer Seite des Manuskripts. Den Rest des Manuskripts trägt ein Mitarbeitender in einer Tasche bei sich.
Gruppen- und Mitarbeitereinteilung
Jeder Schmuggler bekommt eine Rückennummer, Grenzer bekommen rote Bänder um den Arm, Polizisten gelbe Bänder. Auf der einen Spielfeldseite verteilt ein Mitarbeitender die Manuskripte, auf der anderen Seite nimmt ein Mitarbeitender die Manuskripte entgegen. Bei großen Gruppen sollten dafür mindestens je zwei Mitarbeitende eingesetzt werden. Diese werden mit grünen Bändern gekennzeichnet und bewegen sich frei auf ihrer Spielfeldhälfte, allerdings immer mit ausreichend Abstand zur Grenze, damit die Spieler auch ein wenig suchen müssen. Wichtig: Mitarbeitende mit grünen Bändern sind die neutralen Figuren im Spiel und greifen nicht spielentscheidend ein.
Spielgelände
Je abwechslungsreicher das Gelände, umso spannender das Spiel. Ein Waldstück mit Wanderweg oder Bach, der die Grenze markiert und das Spielfeld in zwei Hälften teilt, eignet sich besonders gut fürs Schmuggeln. Das Spielfeld sollte klar abgegrenzt werden, z. B. mit Hütchen, Fahnen oder Absperrband, bei großen Gruppen sollte es entsprechend weitläufig sein. Auf der einen Seite der Grenze haben die Spieler ihre Basisstation, auf der anderen Seite ihr Depot.
Spielverlauf
Vor Spielbeginn bekommen die Spieler die Gelegenheit, sich für ca. zehn Minuten mit dem Gelände vertraut zu machen. Zu einem vereinbarten Zeitpunkt finden sie sich bei ihrem Mitarbeitenden ein, der die Umschläge verteilt. Jeder Spieler bekommt einen Umschlag mit einer Seite des Manuskripts.
Wichtig: Es wird immer nur ein Blatt im Umschlag geschmuggelt. Dieser Umschlag muss über die Grenze an den Grenzern vorbeigeschmuggelt werden. Auf der anderen Seite der Grenze müssen sie den Mitarbeitenden finden, der die Manuskripte einsammelt. Dort werden nur die Manuskripte, nicht aber die Umschläge abgegeben. Da die Spieler illegal ins Land gekommen sind, müssen sie auch heimlich wieder zurück, um ein neues Manuskript zu holen. Wird ein Spieler an der Grenze erwischt, ruft der Grenzer laut dessen Spielnummer. Der Spieler muss dem Grenzer sein Manuskript geben und wird ins Gefängnis gebracht. Dort verbringt er fünf Minuten, bevor er wieder ins Spielgeschehen eingreifen darf. Außerdem patroullieren Polizisten am Spielfeldrand, damit niemand auf die Idee kommt, die Grenze außerhalb des Spielfeldes zu umgehen. Wer doch dort erwischt wird, muss sein Manuskript abgeben und für zehn Minuten ins Gefängnis.
Das Gefängnis
In der Mitte der Grenze befindet sich das Gefängnis, welches z. B. mit etwas Absperrband abgegrenzt wird. Ein Polizist notiert sich die Nummer des Gefangenen und die Zeit, wann er wieder raus darf, z. B. Spieler Nr. 5 wird um 16.10 Uhr eingeliefert und 16.15 Uhr wieder entlassen. Bei Großgruppen können auch zwei Gefängnisse eingerichtet werden.
Auswertung
Am Ende des Spiels wird ausgewertet. Die Grenzer zählen, wie viele Manuskripte sie einkassiert haben. Der Mitarbeitende, der die geschmuggelten Manuskripte der Spieler eingesammelt hat, zählt ebenfalls durch. Pro Blatt gibt es einen Punkt. Pro aufeinanderfolgende Seite gibt es einen weiteren Punkt. Gewonnen hat das Team mit den meisten Punkten, also entweder die Schmuggler oder die Grenzer.
Beispiel: Die Spieler konnten 14 Blätter abgeben, die Seiten 1–4, 5, 7, 9, 13, 14–19. Dafür bekommen sie zunächst 14 Punkte. Für die aufeinanderfolgenden Seiten 1–4 nochmal je einen Punkt, also 4 Punkte, und für die Seiten 14–19 ebenfalls je einen Punkt, also 6 Punkte. Macht zusammen 24 Punkte (14+4+6).
Die Kinder sollen wissen, dass Gott nicht nur eine Aufgabe gibt, sondern uns auch dafür vorbereitet und ausrüstet.
Der Herr selbst wird vor dir herziehen. Er wird dir helfen und dich niemals im Stich lassen. Hab keine Angst und lass dich von keinem Gegner einschüchtern!
5. Mose 31,8; GNB
Aufgaben aufgetragen zu bekommen, ist für viele Jungscharler eine bekannte Situation. Nicht immer sagen sie gleich zu den entsprechenden Aufgaben voller Begeisterung „Ja“. Manchmal tun sie es widerwillig, aber oft brauchen sie eine Weile um die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer Aufgabe zu begreifen. So können sie Mose gut verstehen, der einige Zeit brauchte, um „Ja“ zu seiner Aufgabe zu sagen. Sie wissen auch, dass man z. B. im Sport eine Aufgabe erst richtig ausführen kann, bzw. gewinnen kann, wenn man richtig bei der Sache ist. Dazu ist es wichtig, dass man sich gut vorbereitet hat. Das kennen die Kinder vom Fußball, vom Instrument spielen, von einem Wettkampf, usw.
Wer von den Jungscharlern schon einmal schwierige Aufgaben lösen musste, weiß, dass es gut ist, wenn man in so einer Situation Mut zugesprochen bekommt und jemand an der Seite hat, auf den man sich verlassen kann.
Gott hat Mose am brennenden Dornbusch beauftragt, nach Ägypten zu gehen. Nach vielen Einwänden ist Mose bereit, sich von Gott gebrauchen zu lassen und den Weg zu gehen, den Gott ihm aufgetragen hat. Mose hat von Gott „Zeichen“ bekommen, die den Israeliten zeigen sollen, wer ihn gesandt hat. Jethro schickt ihn mit Gottes Segen los und Aaron kommt in Gottes Auftrag zu Mose, um ihm zu helfen. Gott ist ehrlich zu Mose. Er bereitet ihn darauf vor, dass sein Weg nicht einfach wird.
Mose erlebt auf dem Weg nach und in Ägypten Schwierigkeiten und Gegenwind, aber auch Gottes Hilfe, z. B. darin, dass die Israeliten ihm glauben.
Begriffe
Stab Gottes: das ist der Stab, der in Gottes Auftrag zur Schlange wird. Diesem Stab begegnen wir im weiteren Verlauf der Geschichte immer wieder, z. B. als das Volk Israel durch das Schilfmeer zieht.
Mögliche Erklärung für den „Angriff Gottes“ auf Mose (Kapitel 4,22ff): Mose wird von Gott selbst bedroht. Mose hat offenbar einen seiner Söhne nicht beschneiden lassen und sich so nicht vollständig Gottes Anweisungen ausgeliefert. Doch Gott ist ein vollständiges „Ja“ bei seinen Berufenen sehr wichtig. Nur so können sie ihm ganz zur Verfügung stehen. Zippora, die Frau von Mose, beschneidet ihren Sohn und rettet durch ihren Einsatz Mose.
Beschneidung u. Blutbräutigam: „Blutbräutigam oder Bräutigam des Bundes“– mit diesem Begriff wird das „gerade beschnittene Kind“ bezeichnet, dass in den Bund Gottes mit seinem Volk hineingenommen wurde. Gott hat Abraham in 1.Mose 17,10-14 klare Anweisungen in Bezug auf die Beschneidung gegeben. Diese Bestimmungen sind sehr wahrscheinlich auch bei den Midianitern bekannt, da sie Nachkommen von Abraham und Keturas Sohn „Midian“ sind. Möglicherlicherweise wird bei den Midianitern aber die Beschneidung der Jungen erst kurz vor der Hochzeit durchgeführt. Zippora entscheidet sich mit ihrer Tat deshalb ganz klar für die Praxis, die Gott dem Volk Israel angeordnet hat.
Zeichen: Mit den „Zeichen“ sind die drei Dinge gemeint, die Gott Mose mit auf den Weg gibt, um den Israeliten, und später dem Pharao zu zeigen, dass Gott selbst ihn für seinen Auftrag bevollmächtigt hat: Der Stab Gottes, der zur Schlange wird. Die Hand, die aussätzig wird, wenn Mose sie einmal in sein Gewand steckt und beim zweiten Mal wieder rein wird.
Das Wasser, das Mose aus dem Nil nimmt und auf die Erde gießt, wird zu Blut.
Verstockung: Das Wort „verstocken“ kann mehrere Bedeutungen haben: „hart – für äußere Einflüsse unempfindlich“, „verhärtet – halsstarrig“ und „schwer – unempfindlich“. All das wird im Verhalten des Pharaos deutlich. Verstockung hat jedoch zwei Seiten: Es handelt sich um ein Ineinandergreifen von eigener menschlicher Entscheidung und Gottes Wirken. In den Texten wird zehn Mal davon gesprochen, dass der Pharao verstockt ist und zehn Mal, dass Gott den Pharao verstockt.
Schwierigkeiten meistern
Ein Hindernisparcours wird aufgebaut, den die Kinder bewältigen müssen. Der Parcours muss in unterschiedlichen Arten durchlaufen werden, z. B. auf einem Bein hüpfen, im Entengang…
Gegenwind
An einem Tisch stehen sich zwei Kinder gegenüber. In der Mitte des Tisches liegen Wattekugeln oder auch kleine Strohbündel. Die Kinder bekommen nun die Aufgabe, „ihr Stroh“ zur gegenüberliegenden „Baustelle“ zu blasen. Allerdings versucht der Gegner, dies zu verhindern, indem er das „Stroh“ zurück oder vom Tisch herunter bläst. Welches „Stroh“ erreicht trotz dieses Gegenwindes die Baustelle?
Dreibeinrennen
Mose darf seinen Weg gemeinsam mit Aaron gehen. Immer zwei Teams mit je zwei Kindern treten gegeneinander an. Die müssen sich nebeneinanderstellen und das rechte Bein des einen mit dem linken Bein des anderen zusammenbinden. Dann gilt es, so aneinandergebunden eine vorgegebene Strecke zu bewältigen. Welches Team kommt am besten miteinander voran und gewinnt das Rennen?
Auftrag ausgeführt
Ein Kind oder Mitarbeiter ist der Auftraggeber. Die Kinder werden in zwei oder mehr Gruppen mit gleicher Anzahl aufgeteilt. Jeder erhält eine Nummer. Nun gibt der Auftraggeber seine Wünsche bekannt: Ich wünsche mir von Nummer … (jeweilige Nummer einsetzen) ein Liederbuch (eine Socke, ein Stuhlkissen, ein Blatt, einen Grashalm, …). Wer dem Auftraggeber als erstes das Gewünschte bringt, dessen Gruppe bekommt einen Punkt. Natürlich nur, wenn die „richtige Nummer“ losgelaufen ist. (Der Auftraggeber kann sich auch wünschen, dass Gegenstände wieder weggebracht werden. So ist das Aufräumen gleich erledigt.)
Einstieg
Zwei Mitarbeiter oder auch ein Mitarbeiter mit Handpuppe, oder noch besser ein Jungscharler, der sich im Vorfeld dafür gewinnen lässt, kommen.
MA 1 sieht man beim Rucksack packen. Er steckt etwas in den Rucksack, dann nimmt er eine Liste zur Hand, liest sie und schreibt etwas darauf.
MA 2 (Jungscharler oder Puppe): Packt schnell ein paar Dinge in den Rucksack.
Komm, wir wollen los! Was machst du denn so lange?
MA 1: Warte doch mal! Ich freue mich ja, dass du mitgehst. Aber du kannst nicht einfach so losrennen.
MA 2: Warum nicht?
MA 1: Weil man sich für eine wichtige Aufgabe lieber gut vorbereitet.
MA 2: Meinst du?
MA 1: Na, überleg mal. Was macht ein Fußballspieler vor einem wichtigen Spiel oder ein Skiläufer vor einem wichtigen Wettkampf?
MA 2: Er trainiert.
MA1: Und ein Musiker vor einem wichtigen Vorspiel?
MA 2: Er übt auf seinem Instrument.
MA 1: Siehst du. Jeder, der eine wichtige Aufgabe vor sich hat, geht nicht ohne Vorbereitung.
MA 2: Na, vielleicht hast du recht. Unsre Reise soll ja erfolgreich sein. Was hast du denn schon alles eingepackt. à schaut in den Rucksack. Da ist ja schon eine Menge drin. Wozu brauchen wir das alles?
MA 1: Schau doch selbst mal?
MA 2: Da ist ein Stab – das ist bestimmt ein Wanderstab. Und dann ein Karabinerhaken, den braucht man beim Bergsteigen oder wenn es bei gefährlichen Wegstücken ein Seil gibt, in das man sich „einklinken“ kann.
Und was ist da noch … (Jungscharler nachsehen lassen und fragen, wozu man die Sachen braucht …)
Du hast dich echt gut vorbereitet. Das sind alles Sachen, die man für eine Wanderung brauchen kann. Aber der Stein passt überhaupt nicht dazu. Der macht die Wanderung nur beschwerlicher.
MA 1: Das stimmt, aber er erinnert mich an eine Geschichte, die zu den Sachen aus dem Rucksack passt. Aber bevor ich sie euch erzähle, müsst auch ihr euch dafür noch etwas vorbereiten. In der Geschichte kommen acht Begriffe vor, zu denen ihr ein Geräusch machen sollt. Und zwar immer dann, wenn sie genannt werden. (Die Begriffe und die Bewegungen/Geräusche sollte man gut sichtbar für die Kinder z. B. auf eine Tafel schreiben.)
Verkündigung mit Gegenständen und Geräuschen
Dazu müssen wir in das Gebiet zwischen Midian und Ägypten reisen. Dort treffen wir auf einem Mann, der mit seiner Familie auf der Reise ist. Der Mann hält einen Stab in seiner Hand – einen besonderen „Wanderstab“. Der „Stab Gottes“ so wird er genannt.
Der Mann war auf dem Weg zurück nach Ägypten. Nach dem Mord an einem ägyptischen Aufseher hatte er 40 Jahre in Midian gelebt. Hier hatte er seine Frau kennengelernt und geheiratet. Für seinen Schwiegervater Jethro hatte er Schafe gehütet. Beim Schafe hüten, begegnete ihm Gott und gab ihm einem großen Auftrag: Er sollte das Volk Israel aus Ägypten führen in das Land, dass Gott ihnen versprochen hatte.
Vielleicht kennt jetzt schon jemand den Namen des Mannes: Mose. Mose brauchte eine Weile, um den Auftrag anzunehmen. Doch jetzt war er gemeinsam mit seiner Familie: seiner Frau Zippora und den beiden Söhnen Gerschom und Elieser, auf dem Weg zurück nach Ägypten. Der „Stab Gottes“ war ein guter Wanderstock, aber er war noch viel mehr. Er war ein Zeichen Gottes. Als Gott Mose an dem brennenden Dornbusch berufen und ihm den Auftrag gegeben hatte, das Volk Israel aus Ägypten zu führen, hatte Gott ihn gut vorbereitet und ihm drei Zeichen und ein Versprechen mitgegeben. Es waren Zeichen, die Gottes Größe zeigen sollten. Eines davon war der „Stab Gottes“, der zu einer Schlange wurde, wenn Mose ihn auf den Boden warf. Von den anderen beiden werden wir später noch etwas hören.
Ganz wichtig aber war für Mose, dass Gott versprochen hatte mit zu gehen. Dieses Versprechen gab Mose Kraft. Es war, wie ein Sicherungshaken, ein Karabiner, an dem man sich bei einer gefährlichen Wanderroute einklinken (festmachen) kann, um mehr Sicherheit und Halt zu haben.
Und noch etwas hatte Mose auf seine Wanderung vorbereitet: die Segenswünsche seines Schwiegervaters Jethro. Diese Wünsche begleiteten Mose und seine Familie und erinnerten sie an Gottes Versprechen und daran, dass ihre Familie während der Reise an sie dachte.
Doch plötzlich geschah etwas, dass diese ganze Sicherheit zerstörte. Auf einmal stand die Frage im Raum: Hielt Gott sein Versprechen? War er wirklich mit ihnen unterwegs? Sie hatten gerade eine Unterkunft gefunden, da wurde Mose von Gott selbst angegriffen. Gott kämpfte gegen ihn. Aber warum? Gott selbst hatte Mose doch für diese Reise vorbereitet. Mose hatte nicht gewollt, aber Gott hatte solange mit ihm geredet, bis Mose „Ja“ gesagt hatte. Und jetzt? War er auf dem falschen Weg? Hatte er etwas falsch gemacht? Und wenn ja, wer konnte bei Mose in dieser gefährlichen Situation „erste Hilfe“ leisten? Wie gut ist es, wenn man in Gefahrensituationen weiß, was zu tun ist und z. B. auf einer Wanderung erste Hilfe leisten oder Hilfe holen kann („Erste-Hilfe-Set“ zeigen).
Doch was würde jetzt mit Mose geschehen? Mose hatte sich für seine Reise gut vorbereitet, aber er hatte tatsächlich einen Fehler gemacht. Er war Gott nicht ganz gehorsam gewesen. Aber Gott brauchte für seinen Auftrag einen Diener, der ihm ganz gehorchte und ihm völlig vertraute. Darum musste er Mose jetzt deutlich machen: Entweder du bringst die Sache in Ordnung oder du kannst deinen Auftrag nicht ausführen! Was war passiert? Gott hatte seinem Volk befohlen: „Jeder Junge, der im Volk Israel geboren wird, soll am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten werden.“ Das war das Zeichen, dass er zum Volk Israel gehörte. Mose hatte das bei seinem jüngsten Sohn nicht gemacht. So waren sie Gott gegenüber ungehorsam gewesen. Moses Frau Zippora wusste: Es gab nur eine Möglichkeit, Mose zu helfen. Sie musste nachholen, was sie vergessen hatten. Als sie ihren jüngsten Sohn beschnitten hatte, ließ Gott Mose in Ruhe. Er wusste nun: „Mose und seine Familie gehorchen mir und wollen mir ganz gehören. Sie sind bereit, alles zu tun, dass die Beziehung zwischen ihnen und mir in Ordnung ist.“ Nachdem Zippora Mose aus der gefährlichen Begegnung mit Gott herausgeholfen hatte, kam es nun zu einem fröhlichen Wiedersehen zwischen Mose und seinem Bruder Aaron. Diese Begegnung hatte Gott für Mose vorbereitet.
Gott hatte Aaron losgeschickt. Er sollte Mose entgegengehen (Wanderschuhe zeigen), um seinem Bruder bei dem schwierigen Auftrag zu helfen. Mose war froh, dass er nicht allein zum Pharao gehen musste. Wie gut, dass er mir Aaron einen Freund, ja sogar seinen Bruder, an der Seite hatte, der für ihn da war.
Doch zuerst mussten sie zu den wichtigsten Männern im Volk Israel. Ihnen mussten sie von Gottes Auftrag an Mose erzählen. Würden die Männer ihnen glauben?
Wieder merkte Mose: Gott hat mich und alles in seiner Hand. Er hat alles gut vorbereitet. Mose zeigte den Männern die Zeichen, die Gott ihm mit auf den Weg gegeben hatte: Wisst ihr das erste Zeichen noch? Richtig, der „Stab Gottes“, der zur Schlange wurde und dann war da noch der Mantel und das Wasser (beide Gegenstände zeigen). Wenn Mose seine Hand in den Mantel steckte, wurde sie auf einmal sehr krank. Sie sah aus, als hätte Mose Aussatz. Aber wenn er sie noch einmal hineinsteckte, war sie wieder ganz gesund. Und das Wasser? Wenn Mose Wasser aus dem Nil holte und es auf die Erde goss, wurde es zu Blut. Als die Männer diese Zeichen sahen und hörten, was Mose mit Gott erlebt hatte, glaubten sie, dass Gott Mose geschickt hatte, um ihnen zu helfen. Aber bevor es soweit war, musste noch viel geschehen, denn der Pharao war noch lange nicht soweit, das Volk Israel ziehen zu lassen.
Im Gegenteil: Als Mose und Aaron zum Pharao gingen, sagte er: „Was, ihr wollt in die Wüste ziehen und ein Opferfest für euren Gott feiern? Ich kenne euren Gott – Jahwe nicht. Ich glaube, ihr habt einfach keine Lust zum Arbeiten. Ihr seid faul und wollt jetzt auch noch ein Fest feiern. Nein! Ich sage euch, was geschehen wird: Bisher hat man euch das Stroh, dass ihr zum Ziegel herstellen braucht, geliefert. Jetzt werdet ihr es selbst suchen und es auch selbst klein schneiden. Aber ihr musst weiter die gleiche Menge Ziegel herstellen, wie vorher.“
Der Pharao schickte Mose und Aaron weg und ließ seinen neuen Befehl verkünden. Da gingen die verantwortlichen Israeliten von der Baustelle zum Pharao. „Wie sollen wir das schaffen? Die gleiche Anzahl Ziegel herstellen, aber unser Stroh selbst suchen und zurechtschneiden. Du verlangst zu viel!“ Aber der Pharao war verstockt und blieb hart: „Ihr habt soviel Zeit, dass euch die dumme Idee mit dem Opferfest eingefallen ist. Da werdet ihr jetzt auch so viel Zeit haben, um die gleiche Menge Ziegel herzustellen. Die israelitischen Aufseher waren erschrocken, aber auch verärgert. Sie hatten gehofft, wenn Mose zum Pharao ginge, würde es ihnen besser gehen. Und nun? Jetzt wurde die Arbeit sogar noch härter. Hatte Gott die Reise von Mose wirklich vorbereitet? Würde Gott seinem Volk helfen? Oder hatte er es doch vergessen? Alle diese Fragen stellten sie Mose, als sie aus dem Palast des Pharaos herauskamen. Doch Gott beruhigte Mose und sagte: „Ich hatte dir gesagt, dass das Herz des Pharaos hart bleiben würde. Aber ich werde mein Versprechen halten: Ich bin mit dir und habe alles vorbereitet! Ich werde dem Pharao zeigen, dass ihr einen mächtigen Gott habt, der mit euch geht. Ihr werdet in der Wüste ein Fest für mich feiern. So, wie ich es dir gesagt habe.“
Mose erlebte, dass Gott ihn gut vorbereitet hatte für seinen Auftrag. Was ist für uns wichtig, um gut für Aufgaben vorbereitet zu sein – z. B.:
… für einen Besuch?
… für die Fahrt in den Urlaub?
… für eine Klassenarbeit?
… für die Aufgaben, die Gott mir gibt?
Die Fragen und Antworten werden auf jeweils vier große Fußspuren geschrieben.
Welche Aufgaben können es sein, die Gott heute für uns hat? Was könnte deine Aufgabe in dieser Woche sein?
Für die letzte Frage malt jeder seine eigene Fußspur auf ein Blatt und schreibt für sich eine Antwort.
Um wichtige Aufgaben nicht zu vergessen, hilft es, sie festzuhalten. Auch wichtige Tipps und Hinweise kann man an einer gut sichtbaren Stelle befestigen. Um nicht zu vergessen, dass Gott auch euch gebrauchen will und versprochen hat bei euch zu sein, könnt ihr euch jetzt noch eine kleine Hilfe basteln. Die Jungscharler können sich die Pinnwand selbst basteln, z. B. indem sie selbst ein Stück Korkplatte in Fuß-Form gestalten und es ggf. noch auf ein Stück Spanplatte kleben. Schön ist es, wenn auf der Pinnwand noch die Merkvers-Bibelstelle oder der Schriftzug „Gut vorbereitet“ steht.
Es kann aber z.B. auch bei www.pinnwand-versand.de eine fertige kleine „Fuß-Pinnwand“ für jeden Jungscharler bestellt werden.
Zum Abschluss wird ein Gebet besprochen mit der Bitte, dass Gott den Jungscharlern zeigt, welche Aufgaben er für sie hat und ihm danken, dass er versprochen hat, ihnen dabei zu helfen.
Auf einer mitgebrachten Pinnwand sind die einzelnen Worte des Merkverses angepinnt. Die Jungscharler bekommen die Aufgabe, die Worte in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Zusammen mit allen wird zum Abschluss ein Segenslied gesungen und wer will, kann den Kindern noch ein Segenswort zusprechen. So werden die Kinder, so wie Mose von Jethro, gesegnet – von Gott vorbereitet – in die neue Woche und ihre Aufgaben „entlassen“.
Aus: Einfach spitze
Nr. 18 Sei mutig und stark
Nr. 14 Immer und überall
Nr. 32 Die besten Pläne
Nr. 106 Der Herr segne dich
Der Raum wird mit den drei typischen ägyptischen Farben dekoriert, die sich auch auf der Flagge befinden. Im alten Ägypten hatten sie folgende Bedeutung:
Gern können auch noch weitere, für
Ägypten typische Gegenstände aufgebaut werden. Das „Ägypten-Spielzeug“ von
Playmobil beispielsweise, lässt sich dafür gut verwenden.
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Mose aus JUMAT 3/16. Sie beginnt mit der wunderbaren Errretung von dem kleinen Mose und begleitet ihn bis zum Ausbruch aus Ägypten. Die Reihe umfasst Texte aus den ersten 14 Kapiteln des 2. Buch Mose.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.
Außerdem enthält diese Reihe noch einen Baustein mit Experimenten. Die Experimente passen inhaltlich zu den Einheiten und greifen jeweils einen Schwerpunkt heraus. Die Experimente können in die Gruppenstunden eingebaut werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit alle Experimente zusammenfassend zu den Mosegeschichten zu verwenden
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