Die Ich-bin-Worte

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sieben Lektionen um die Ich-bin-Worte Jesu:

Lektion 1 Johannes 6,35 Ich bin … Brot des Lebens

Lektion 2 Johannes 8,12 Ich bin … das Licht der Welt

Lektion 3 Johannes 10,9 Ich bin … die Tür

Lektion 4 Johannes 10,11. (14) Ich bin … der gute Hirte

Lektion 5 Johannes 11,25 Ich bin … die Auferstehung und das Leben

Lektion 6 Johannes 14,6 Ich bin … der Weg und die Wahrheit und das Leben

Lektion 7 Johannes 15,5 Ich bin … der Weinstock

Außerdem gibt es einen Grundsatzartikel: Der Jungscharleiter ist Hirte und damit Vorbild!

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Die Kinder wissen, dass eine Verbundenheit mit Jesus möglich ist und er sie und ihre Eigenschaften gebrauchen möchte.

Checker

Die Kinder wissen, dass Jesus sie und ihre Gaben gebrauchen möchte und wie die „Frucht“ aussehen kann, die Jesus wachsen lässt

Der Text an sich

Jesus verwendet in der Rede vom Weinstock, den Reben und dem Weingärtner ein Bild, das den Menschen in Israel vertraut war. Ein Weinstock ist eine holzige Pflanze, aus der dünnere Äste (Reben) wachsen, die man an Spalieren befestigen kann. Aus den Reben wiederum wachsen Triebe, dann Blätter und Früchte, die Trauben. In jedem Frühjahr konnte man in Israel Weinbauern dabei beobachten, wie sie die Reben beschnitten. Dabei geht es darum, die Teile der Pflanze abzuschneiden, die z. B. in eine falsche Richtung wachsen. Durch die Konzentration auf wenige, dafür aber „gute“ Triebe gelingt es, die ganze Wachstumskraft des Weinstocks in qualitativ reichhaltige Früchte fließen zu lassen.

Der Weinstock war den Zuhörerinnen und Zuhörern Jesu aber nicht nur aus dem Alltag, sondern auch als Metapher für ihr Volk bekannt. In Psalm 80, 9-19 findet sich die Erzählung, wie Gott in das verheißene Land einen Weinstock einpflanzte, den er aus Ägypten geholt hatte. Dieser Weinstock war beschädigt worden und musste nun gehegt und wiederaufgebaut werden. In Jesaja 5 z. B. kann man verfolgen, dass der Weinberg des Herrn Israel ist. Aber trotz aller Pflege brachte er nur schlechte Beeren statt guter Trauben hervor.

Nun bezeichnet sich Jesus als der „wahre“ Weinstock. Wenn der Weinstock für Israel steht, kann man das so auslegen, dass er das wahre Israel verkörpert. Alle, die ihm nachfolgen, gehören so zum wahren Volk Gottes. Zum einen weist uns das Bild vom Weinstock und den Reben darauf hin, dass wir in eine Gemeinschaft der Nachfolgenden gestellt sind. Wir alle sind sozusagen Reben. Zum anderen verdeutlicht es, wie eng die Beziehung zu Jesus sein darf – aber auch sein muss. Sollten wir uns von Jesus trennen und uns auf eigene Wege begeben, so werden wir „verdorren“. Es wird uns aber gelingen, mit Jesus verbunden zu sein, wenn wir in der Gemeinschaft der Gläubigen bleiben, die sich gegenseitig stärken und gemeinsam auf Gott ausrichten. Gleichermaßen wichtig ist, immer wieder die ganz persönliche Beziehung mit Jesus zu pflegen durch Gebet, Anbetung, dem Lesen seines Wortes, der Umsetzung seines Willens und all den anderen guten geistlichen Gewohnheiten.

Zuletzt werden Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu von Gott, dem Vater, selbst gepflegt. Das heißt auch, dass Dinge von uns gereinigt, vielleicht auch „abgeschnitten“ werden. Nicht nur in einem Weinstock, auch in uns gibt es Überflüssiges, das entfernt werden muss, damit die bestmögliche Frucht gedeihen kann.

Der Text für mich

Du und ich, wir gehören untrennbar zu Jesus. Nichts kann uns von ihm wegreißen (Römer 8, 38). Aber wir können uns entscheiden, eigene Wege zu gehen. Wie mag das aussehen? Ein langsames Vertrocknen unserer Beziehung oder ein abrupter Schritt? Es ist eine tolle Sache, dass wir nicht nur allein unsere „geistliche Lebensader“ checken können, sondern z. B. in unserer EC-Gemeinschaft zusammenkommen, um „Focus“ (früher „Weihestunde“) zu feiern. Hier können wir teilen, was gut und weniger gut läuft, bekennen und gestärkt weitermachen. Denn Jesu Zusage bleibt bestehen: Ich will mit euch verbunden sein! Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, Frucht zu bringen! (Joh. 15, 16)

Spannend ist auch, dass Jesus uns sagt, dass wir ohne ihn „nichts“ erreichen können. Für uns als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Arbeit mit Kindern ist das auch ein „Achtung!“: Wir können nach einiger Zeit in der Mitarbeit sicher z. B. eine Jungscharstunde „aus dem Ärmel schütteln“. Man weiß doch, welche Spiele die Kinder lieben und eine Andacht kann man schnell aus einem Buch vorlesen oder googeln. Auf den ersten Blick ist diese Jungscharstunde dann natürlich nicht „nichts“. Es kann ja auch mal vorkommen, dass man spontan etwas vorbereiten muss. Aber wenn dies unser Standard ist, dann wird keine Frucht zu sehen sein. Umgekehrt: Wenn du für die Kinder betest, wenn du für dein Team betest, wenn du den Heiligen Geist bittest, dich zu leiten und zu gebrauchen, bei eurem Treffen zu wirken – welche Frucht wird dann bei euch und im Leben der Kinder wachsen können?

Der Text für dich

Starter

Wenn Kinder, die nur wenige Erfahrungen mit biblischen Texten und darin verwendeten Bildern haben, hören, dass sie die Rebe eines Weinstocks sind, der eigentlich ein Mensch ist, und dann auch noch jemand kommt, der sie abschneiden und ins Feuer werfen möchte, könnte es kompliziert werden. Naturbilder sind insgesamt immer schwieriger zu verstehen, wenn man in geschlossenen Räumen im Warmen schläft und eher auf ein Smartphone schaut, als auf Bäume zu klettern. Dennoch haben alle Kinder Erfahrungen damit, wie es ist, mit anderen Menschen (Familie, Freunde, …) verbunden zu sein oder sich danach zu sehnen. Die Botschaft dieses Textes für Starter ist, dass Jesus mit ihnen verbunden sein möchte und so fest zu ihnen steht, dass nichts, was sie tun oder erleben, das verändern kann. Sein Wunsch für sie ist ein gelingendes Leben, durch alle Höhen und Tiefen.

Checker

Zum einen sind gerade die älteren Kinder, die jede „klassische“ Bibelgeschichte schon drei Mal gehört haben, oft schwerer zu motivieren. Dieser Text mag vielleicht nicht so bekannt sein, aber er ist nicht ganz leicht zu verstehen und ein Kind im „Kenn ich schon!“-Modus wird möglicherweise trotzdem versuchen, einer Andacht dazu zu entgehen. Gerade für die Checker (und für Mitarbeitende, deren Schwerpunkt auf Wissensvermittlung ruht) liegt hier aber eine Chance: Vom „Geschichten kennen“ hin zu „Ich erlebe, dass Jesus in mir und durch mich handelt“. Jesus geht es um die Folgen, die auftreten, wenn wir mit ihm verbunden sind. Wie können Checker ermutigt werden, aus ihrer Beziehung zu Jesus zu leben und so Frucht zu bringen? Wie dürfen sie sich auch in der Jungschar mit ihren Kompetenzen einbringen und an andere etwas weitergeben? Wie gehen sie mit dem Schmerzhaften um, das sie (z. B. durch die Erziehung der Eltern) beim Beschneiden der Reben erleben? Challenges und lebenswichtige Fragen!

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

(Trauben-)Saft Verköstigung

Die Kinder sitzen an festen Plätzen und dürfen fünf verschiedene Säfte probieren. Vorher wird gemeinsam überlegt, welche Kriterien wichtig sind. Z. B. Geschmack (nicht zu süß / wässrig), Farbe (natürlich / künstlich), Fruchtgehalt … Nach jeder Runde können sie pro Kriterium null bis drei Punkte vergeben, die eine Mitarbeiterin auf ein großes Auswertungsplakat notiert.

Anknüpfungspunkt: Wie wachsen gute Früchte eigentlich?

Idee 2

Freundschaftsarmbänder flechten

Je nach Alter und Geschicklichkeit der Kinder kann man einfache oder herausfordernde Muster auswählen. Zum einen erfahren die Kinder so, wie Dinge verbunden werden und diese Verbindung hält und nicht so einfach aufzulösen ist. Zum anderen kann man ins Gespräch darüber kommen, was einen mit Freunden verbindet. Dies sind viele „unsichtbare“, aber dennoch reale Dinge.

Verkündigung

Experimentieren und selbst glauben

Die Gruppe macht einen Ausflug. Manche haben einen echten Weinberg in der Nähe. Andere können in einem Garten einen (Hobby-)Gärtner besuchen und z. B. Rosensträucher unter die Lupe nehmen. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Obstwiese oder einen Garten mit einem Obstbaum aufzusuchen.

Hier wird das Prinzip von Wurzel, Stamm, Trieben, Blättern und Früchten anschaubar und anfassbar. Von der Fachfrau bzw. dem Fachmann, die bzw. der für diese Stunde eingeladen wird, kann darüber hinaus an Ort und Stelle erklärt werden, an welcher Stelle sie bzw. er im Frühjahr die Pflanze beschnitten hat und was passiert wäre, wenn die Pflanze einfach nach Lust und Laune weitergewachsen wäre. Stimmig wäre es, wenn die Kinder hier und da selbst einmal einen Trieb oder Zweig mit einer Gartenschere abtrennen dürften. So steht gleichzeitig vor Augen, dass das Beschneiden für die Pflanze durchaus hart aussehen kann, aber dass ihr das nicht schadet, sondern einige Zeit später nur deswegen umso mehr gutes Wachstum geschehen kann.

Da im August aber in der Regel kein großes Zurückschneiden ansteht, können nun an verschiedenen Stationen auch andere Dinge rund um das Hegen und Pflegen von Pflanzen ausprobiert werden:

In kleine Töpfchen wird Erde gefüllt und Samen werden eingepflanzt, die mitgebrachten kleinen Pflänzchen werden vorsichtig pikiert und in größere Anzuchttöpfchen gesetzt und an einer weiteren Station wird das Gießen unter erschwerten Bedingungen geübt: Mit einem Schwamm muss aus einem Gefäß Wasser geholt werden, das möglichst schnell einen 10 Meter entfernten Messbecher z. B. zu 500 ml füllen soll (Rennen mit Stoppuhr oder Kinder gegeneinander).

Dann kommt die Gruppe zu einer kurzen Verschnaufspause mit Händewaschen, Trinken und eventuell einem kleinen Snack wieder zusammen. Sofern man nicht inmitten von Weinstöcken sitzt, kann jedem Kind ein Foto eines Weinstocks gegeben werden. Dann wird langsam Johannes 15, 1-5 vorgelesen. Im Anschluss werden den Kindern offene Fragen gestellt. So können die Kinder möglichst frei mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen an den Text anknüpfen. Es geht erst einmal nicht ums Bewerten, sondern um ein Ernstnehmen ihrer Vorstellungen von Gott, Jesus und sich. Mögliche Fragen sind:

  • „Ich frage mich, welcher Teil von dieser Geschichte euch am besten gefällt.“
  • „Was meint ihr, was könnte am wichtigsten daran sein?“
  • „Ich frage mich, an welcher Stelle die Geschichte etwas von euch erzählt. Wo findet ihr euch wieder?“
  • „Ob wir wohl Dinge aus der Geschichte streichen könnten. Wäre dann immer noch alles da, was wichtig wäre?

Es ist ein spannender gemeinsamer Prozess, wenn die Kinder miteinander das gerade beim Gärtnern Erlebte und ihre Vorstellungen von Jesus und Gott als Vater in Verbindung bringen. Es kann sich ein Gespräch und ein Austausch daraus entwickeln, bei dem die leitende Person auf gegenseitige Wertschätzung achtet. Weiterhin ist es für diese Person wichtig, aus einer eigenen tiefen Beschäftigung mit dem Text, weiterführende Impulse geben zu können. Zum Abschluss kann sie auch ihre eigenen Gedanken teilen. Wichtige Impulse könnten sein, dass das „In-ihm-Bleiben“ etwas sehr Grundlegendes ist. Ebenso sieht man, wie viel Mühe und Zeit der Weingärtner in seine Pflanze investiert, weil er das Beste für sie will. Es braucht viel Zeit, damit die Pflanze wächst und Frucht hervorbringt. Das macht auch deutlich, dass eine Verbindung mit Jesus etwas sehr Langfristiges ist. Zuletzt macht Jesus auch klar, dass er uns eine große Verheißung schenkt, nämlich viel Frucht zu bringen. Worin besteht diese Frucht? Hinweise geben Johannes 15, 9 ff. und Galater 5, 22 ff.

Die andere Idee

Anspiel

In einem kleinen Anspiel tritt eine Mitarbeiterin als Gärtnerin auf und erklärt den Kindern anhand einer Pflanze (je nachdem, welche dafür zur Verfügung steht), wie die Pflege durch Reinigung und Beschneiden funktioniert. Man könnte auch „Baumschule“ spielen und anhand eines gemalten Baumes überlegen lassen, welche Äste abzuschneiden wären. Es gibt dazu z. B. Material für den Beschnitt von Apfelbäumen.

Auch entsprechendes Gärtner-Werkzeug kann gezeigt werden. Ganz praktisch kann im Verlauf von der Gärtnerin ein Ast mit „Frucht“ abgeschnitten werden und als Gesprächseinstieg dienen. Wird dieser Ast jemals wieder Frucht tragen? Im Gespräch wird der Bezug auf die Kinder und ihre Beziehung zu Jesus hergestellt.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder malen ein Bild oder gestalten eine Collage, in der sie eine für sie möglichst schöne, fruchttragende Pflanze darstellen. Auch die Art der Früchte können sie kreativ umsetzen und ein Gärtner kann seinen Platz finden. In diesem Bild bzw. der Collage sollen sie sich selbst einordnen: In welcher Beziehung stehen sie zur Pflanze, die ja Jesus darstellt? Welche Früchte sehen sie in ihrem Leben oder wünschen sie sich? Wo haben sie schon Jesus als Kraftquelle oder Gott als „Gärtner“ erfahren?

Gespräch

Über die bereits angedeuteten Gesprächsanknüpfungen sind auch folgende Fragen denkbar:

  • Welche Eigenschaft von dir findest du gut? Wie kann sie weiter gepflegt werden?
  • Wo und wie hast Du schon einmal gemerkt, dass Jesus ganz nah bei Dir war, dir geholfen hat, dir Kraft gegeben hat?
  • Glaubst du, es gibt auch etwas, was Gott gerne abschneiden würde?

Die Kinder könnten die Antworten auf vorbereitete Symbole schreiben. Es könnte „Früchte“, das Bizeps-Emoji für die Momente mit Jesus und Stöcke geben. Früchte und Bizeps können dann an ein (echtes oder gemaltes) Bäumchen gehängt und die „Stöckchen“ in einen Korb gelegt werden, der danebensteht.

Merkvers

“Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht.” Johannes 15,5 (BB)

Gemeinsam können die Kinder überlegen, welche Bewegungen man für jeden Satzteil ausführen kann. So werden die Worte mit Bewegung verknüpft und prägen sich ein.

Gebet

Die Gruppe sitzt in einem Kreis. An einer Stelle ist eine Magnettafel aufgestellt. In der Kreismitte liegen gut verteilt Magnete mit verschiedenen Motiven aus dem Leben: Tiere, Menschen mit verschiedenen Berufen, Obst und Gemüse usw. Nun kann sich jedes Kind einen Magneten aussuchen, ein entsprechendes Gebet formulieren und den Magneten an der Tafel befestigen. Es kann hilfreich sein, einen Gebetsanfang vorzuschlagen („Ich danke Dir für …“ oder „Ich bitte Dich darum, dass …“) und den Kindern sollte auch freigestellt werden, ihr Gebet im Stillen zu sprechen.

Kreatives

Einige Stunden vor dem Treffen wird der Stängel einer Blume mit weißer Blüte (z. B. eine Nelke, Dahlie oder Margerite) geteilt. Je eine Hälfte des Stängels kommt in ein Gefäß mit verdünnter blauer und roter Tinte. Am besten eignen sich Glasröhrchen dafür, die man gemeinsam in ein größeres Gefäß stellen kann. Das durch die Tinte gefärbte Wasser steigt in die Blüte und lässt sie zur Hälfte rot und zur Hälfte blau werden, da sich die Farbstoffe dort ablagern.

In der Gruppenstunde selbst kann man den Kindern zunächst mit einer weiteren Blume den Versuchsaufbau zeigen. Man kann mit ihnen ins Gespräch kommen, was nun mit der Blume geschehen wird, und dann die vorbereitete Blume zeigen. Anschlussmöglichkeit zum Gespräch: Wenn wir mit Jesus verbunden bleiben, wird sich seine Kraft und sein Wesen so in uns ausbreiten wie die Tinte in der Blüte.

Alternativ kann auch das Ausmalbild zum Einsatz kommen, das den Fokus auf die Früchte und die Reinigung durch Zurückschneiden legt.

Spielerisches

Verschiedene Bilder aus der Gartenwelt werden gestaltet oder ausgedruckt, z. B. Gartenschere, Obstpflücker, der Wagen eines Obsthändlers, weitere Gartenwerkzeuge wie Laubbläser, Heckenschere, … Diese werden auf dem Gelände (oder im Gemeindehaus) versteckt. Auf dem Gelände (oder im Gemeindehaus) verteilen sich außerdem drei Mitarbeitende, die einen Weingärtner, einen Obstgärtner und einen Obsthändler darstellen.

Je nach Gruppengröße gehen alle Kinder gemeinsam oder in Kleingruppen los. Sie sollen die Karten mit den Bildern der Gartenwerkzeuge finden und damit zu den drei Mitarbeitenden gehen. Nur diese wissen, welchen Gegenstand man ihnen zeigen muss, damit sie einen zielführenden Hinweis geben. Bei den „falschen“ Gegenständen sagen sie nur Belangloses oder dass ihnen das Bild nichts sagt.

Sind alle Gegenstände den richtigen Personen gezeigt worden, ergeben die drei Aussagen den entscheidenden Hinweis. Z. B.:

Weingärtner: „Wenn du rausgehst, dann nach links …“

Obsthändler: „… dann kommt da ein Baum.“

Obstgärtner: „Was wohl dahintersteht?“

Das Ziel des Spiels kann variieren. Entweder wird am Ende Schokofondue mit Früchten gegessen oder jeder kriegt eine Süßigkeit aus einer Schatzkiste.

Das Schokofondue könnte beispielsweise als Rahmenhandlung dienen. Man will gerade starten, da stellt man fest, dass die Früchte geklaut wurden. Die Verbrecher haben netterweise einen Hinweiszettel hinterlassen, wie man diese wiederfinden kann.

Inhaltliche Anknüpfung: An den Symbolen an und für sich ist nichts verkehrt. Dennoch muss man auch die „guten“ hinter sich lassen, um mit den „besseren“ das Ziel erreichen zu können. So hilft es uns im Leben manchmal, „gute“ Sachen bleiben zu lassen, um etwas „Besseres“ zu gewinnen, wenn Jesus uns das so aufträgt.

Rätselhaftes

Auf einem Arbeitsblatt sind verschiedene Früchte und Worte zu sehen. Die Buchstaben der Worte sind jedoch durcheinandergeraten. Z. B. wurde aus „Apfel“ so „fpleA“. Die verschiedenen Buchstabensalate müssen nun den Früchten zugeordnet werden. Eine Frucht ist nicht abgebildet, die muss von den Kindern noch selbst gemalt werden, wenn sie herausgefunden haben, welches Symbol fehlt.

(T)Extras

Lieder

  • Alles was ich hab
  • Der Knaller
  • Hier ist mein Herz
  • Herr Deine Gnade sie fällt auf mein Leben

Spiele

Obstsalat: Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Die Spielleitung teilt jedem Kind eine Obstsorte zu. Ein Kind stellt sich in die Mitte und ruft schnell hintereinander zwei Obstsorten. Die entsprechenden Kinder müssen die Plätze tauschen, wobei das Kind aus der Mitte versucht, sich in eine der Lücken zu stellen. Gelingt es ihm, ist als nächstes das Kind in der Mitte, das seinen Platz verloren hat.

Wird das Wort „Obstsalat“ gerufen, müssen alle Kinder die Plätze tauschen.

Aktionen

Um erfahrbar zu machen, wie viel Trauben nötig sind, um Saft zu produzieren, können die Kinder versuchen, sich selbst ein Glas Traubensaft zu pressen, indem sie Weintrauben mit einer Knoblauchpresse bearbeiten. Mit den ausgepressten Fruchtstücken können sie sich noch einen Traubenquark zubereiten. Im Sinne eines sensiblen Umgangs mit Nahrungsmitteln kann man mit den Kindern vorher besprechen, dass sie diese Aktion am besten nur dann mitmachen, wenn sie Trauben(-Produkte) mögen und vor ein wenig „bearbeitetem“ Essen nicht zurückschrecken …

Kreatives

Lesezeichen basteln: Auf Quadraten aus Tonpapier können die Kinder einen Weinstock, Reben und Trauben malen. Besonders schön könnten die Trauben wirken, wenn man für sie glänzende Pailletten verwendet. Auf der anderen Seite könnte man Johannes 15,5 aufschreiben. Das Ergebnis kann laminiert und oben mit einem Locker gelocht werden. So gibt es die Möglichkeit, daran noch ein Bändchen zu befestigen.

Weiterführende Hinweise, zum Beispiel Internetadressen:

  • Weinbau – Part1 – YouTube Bibliothek der Sachgeschichten aus der Sendung mit der Maus. Hier wird gut erklärt, wie ein Weinstock zurückgeschnitten wird.
  • Auf Pinterest findet man z. B. zu Apfelbäumen gute Grafiken, die zeigen, welche Äste wie zurückzuschneiden sind
  • Das Wissenschaftlich-Religionspädagogische Lexikon im Internet: bibelwissenschaft.de Eine Erklärung zu „Godly Play“, in der das Fragenstellen fest zur Methode gehört
  • Loccumer Pelikan 4-2012 (rpi-loccum.de) u. a. mit einem Artikel zum Thema Gesprächsführung in theologischen Gesprächen mit Kindern
  • Pikieren: Tipps, Tricks und der richtige Zeitpunkt – Mein schöner Garten (mein-schoener-garten.de) Erklärungen und Tipps zum Pikieren

Kerngedanke

Gott lädt dich ein, ihm zu vertrauen. Lass dich durch nichts davon abbringen.

Hintergrundinfos

  • Die Menschen sind zu Jesus gekommen, damit er ihnen erzählt, wie Gott sein Volk rettet. Verwundert waren sie sicher von den verwirrenden Worten, wo es so gar nicht um eine Demonstration von Macht und Herrlichkeit ging, sondern mehr darum, wie jemand auf Gottes Wort reagiert.
  • Saat und Ernte, Teil der Schöpfung Gottes, sind schon lange ein Bild dafür gewesen, dass Gott, der Schöpfer, handeln würde, um sein Volk von ihren Sünden zu erlösen und aus der Unterdrückung zu befreien.
  • Am Ufer muss es mucksmäuschenstill gewesen sein. Tatsächlich hatte das Reden von einem Boot aus, nahe am Ufer, die Funktion wie in einem großen Theater.
  • Es war normal, dass der Lehrer saß und die Schüler standen und zuhörten.
  • Dieses Gleichnis gleicht einem Labyrinth bzw. Irrgarten. Oft landet man in der Sackgasse, aber mit dem richtigen Plan in der Hand kann man herausfinden, wo man steht und das Ziel erreichen.
  • Die Aufgabe, das Wort vom Reich Gottes zu hören, bis es ordentlich Wurzeln geschlagen hat, muss mit Sorgfalt und Geduld in Angriff genommen werden. Man versteht es erst richtig, wenn Lebensstil und Botschaft zusammenkommen. Erst dann ist die Verbindung so intensiv, dass sie auch Wiederstände überwinden kann.
  • Das Reich Gottes, wächst in den Herzen und im Leben der Menschen. Stück für Stück.
  • Bei Erreichen des Ziels, werden wir selbst zu Menschen, die Frucht bringen.

Begriffe im Zusammenhang:

Bauer/Sämann: Der Sämann steht für Jesus oder sogar für uns Menschen, die von Gott erzählen und die gute Nachricht weitergeben.

Acker: Der Acker steht für Menschen, die von Jesus/Gott hören.

Getreide: Das ist die Botschaft, die der Mensch hört und aufnimmt oder nicht.

Weg: Der Weg steht für das gar nicht richtig Gehörte. Ins eine Ohr rein und ins andere sofort wieder raus. Eine Veränderung erzielt das Gehörte nicht.

Vögel: Das Böse nimmt das Gehörte dann sofort wieder weg, sodass man keine Chance hat, es zu behalten oder neu aufzunehmen.

Steine: Man ist zwar kurz begeistert, aber diese Begeisterung vergeht so schnell wie sie gekommen ist.

Disteln: Die eigenen Pläne, Vorstellungen, Sorgen und Ängste. Evtl. auch Freunde, Eltern oder Beruf ersticken diese Gedanken schnell wieder ab und sorgen für andere, angeblich wichtigere Dinge im Leben.

Fruchtbaren Boden: Ein Bild für Menschen, die das Gehörte in ihr Leben aufnehmen und danach leben.

Frucht: Das ist die Auswirkung, die ein Leben bringt, wenn der Samen zu wachsen beginnt und immer weiterwächst.

Bezug zur Zielgruppe

Kinder kennen das vermutlich genauso wie wir Erwachsene, dass manches sie erreicht und manches an ihnen vorübergeht, als hätten sie es nie gehört. Es macht sie einfach nicht an. Sie haben kein Bock drauf. Oder jemand anderes sagt etwas viel Spannenderes.
Ebenso haben Kinder ein Verständnis dafür, dass auf der Straße z. B. nichts wachsen kann, weil dort die Fahrzeuge alles niederwalzen.
Wichtig ist, dass für die Kinder kein Aufgabenkatalog stehen bleibt, sondern sie ermutigt werden, Gott zu vertrauen, egal was passiert.

Ideen zur Umsetzung

Startspiel – Pferderennen:

Ein Bewegungsspiel zum miteinander warm werden.
Die Gruppe sitzt im Kreis. Ein Freiwilliger wird dazu bestimmt, die Rennpferde anzuführen. Die restlichen Rennpferde folgen den Bewegungen und Anweisungen:

  • Pferde in der Startbox (mit Füßen übern Boden scharren)
  • Starten bzw. Laufen (Trampeln mit den Füßen)
  • einfache Hürde (einmal hochspringen)
  • Doppelhürde (zweimal hochspringen)
  • schöne Frau links (nach links grinsen)
  • netter Mann rechts (nach rechts grinsen)
  • an der Tribüne vorbei (applaudieren)
  • beim Endspurt (stärker trampeln)
  • und für das Zielfoto (lächeln nach vorn)

Es gibt etliche Möglichkeiten der Variation um das Rennen auszudehnen oder alternativ zu gestalten.

Mini-Workshops

A. Hausfrauenhockey

Dieser Klassiker ist immer beliebt. Zwei Stühle dienen als Tor, die sich etwa 4–5 Meter auseinander befinden. In der Mitte liegt ein Putzlumpen (Scheuertuch), unter jedem Stuhl ein Schrubber (oder nur ein einfacher Besenstiel). Die beiden Mannschaften sitzen sich jeweils auf den Längsseiten des Spielfeldes gegenüber. Jedes Mannschaftsmitglied bekommt eine Nummer. Der Gruppenleiter nennt nun eine Nummer. Daraufhin stürmen diejenigen Spieler auf ihre Stühle los, schnappen sich den Schrubber und versuchen damit, den Putzlumpen in der Mitte ins gegnerische Tor zu befördern.

B. Mini-Kicker

Plenum

1. Sockentheater

2. Lieder

  • Herz mit Ohren
  • Absoluto guto – Mike Müllerbauer (CD: Sei einfach du)
  • Lies die Bibel, bet jeden Tag

3. Kreative Verkündigung

Einstieg

Im Eingangsbereich und auf dem Flur sind Samen verstreut. Alle Kinder und Mitarbeitenden treten achtlos darauf.

Geschichte anschaulich erzählen mit Fragen für die Kinder

(Während die Geschichte erzählt wird, macht ihr genau das auf dem Feld, was gerade berichtet wird)
Als Jesus auf der Erde lebte, setzte er sich eines Tages an das Ufer eines Sees. Sofort kamen ganz viele Leute und wollten hören, was er zu sagen hatte. Und weil es so viele waren, stieg er in ein Boot, fuhr ein kleines Stückchen vom Ufer weg und redete so zu ihnen, damit sie ihn besser hören konnten. Heute erzählte er ihnen eine Geschichte von einem Acker.
Frage an die Kinder: Wisst ihr, was ein Acker ist?
Stellen wir uns vor, das hier wäre so ein Acker in Israel zu der Zeit, als Jesus auf der Erde lebte. Der Boden ist dort sandig und an manchen Stellen total steinig.
(In etwa ¼ der Fläche werden Steine oberflächig vergraben) *
An anderen Stellen wächst Unkraut.
(Das bereitstehende Unkraut wird eingepflanzt) *
Weil der Weg sonst viel länger ist, benutzen manche Menschen das Feld als Abkürzung. So entsteht ein Trampelpfad, mitten durch das Feld hindurch.
(Es wird ein Trampelpfad mitten durch das Feld getreten.) *
Nun kommt der Bauer und sät Getreide aus.
(Das Saatgut wird großzügig über das ganze Feld gestreut.) *
Jetzt schaut mal, wo die Körner hingefallen sind: Einige liegen auf dem Trampelpfad. Andere Körner liegen auf dem steinigen Boden. Wieder andere sind mitten in dem Unkraut. Einige Samen liegen auf dem lockeren und weichen Sandboden.
Frage an die Kinder: Was wird hier in den nächsten Tagen und Wochen passieren? Habt ihr eine Ahnung? Was passiert mit den Körnern auf dem Trampelpfad?
Entweder werden sie zertrampelt, wie wir die Samen
im Flur auch zertrampelt haben, weil wir sie gar nicht bemerken. Oder die Vögel kommen und picken alle Körner weg.
(Mit Händen werden imaginäre Vögel angedeutet, die die Körner vom Weg nehmen) *
Vielleicht regnet es oder der Tau macht die Erde und die Körner feucht.
(Wir begießen das Feld langsam und vorsichtig) *
Frage an die Kinder:  Was passiert jetzt bei den Steinen?
Die Steine halten die Wärme der Sonne besonders gut und so ist auch der Boden gut warm. Das Getreide keimt sehr schnell und wächst super gut. Aber weil die Wurzeln keinen Platz haben, werden die kleinen Pflanzen schon bald vertrocknen.
Frage an die Kinder:  Und bei dem Unkraut?
Hier wird das Unkraut so stark wachsen, dass die kleinen Weizentriebe keine Chance zum Wachsen haben.
Es bleiben also nur noch die Samen, die auf die Fläche mit dem lockeren Boden gefallen sind. Hier hat der Weizen die besten Chancen, zu wachsen und reif zu werden.

* Je nach Gruppe kann man diese Handlungen auch von Kindern übernehmen lassen.

Erklärung aus der Bibel lesen

Die Menschen haben damals nicht verstanden, was Jesus ihnen damit sagen wollte. Deshalb hat er ihnen die Geschichte erklärt und das möchte ich euch kurz vorlesen:

Jesus erklärt das Gleichnis vom Säen auf verschiedenen Böden

(Markus 4,14-20 – wir empfehlen die BasisBibel)

Wir wünschen euch, dass ihr von Gott hört, ihm zu vertrauen, und ihr euch von nichts davon abbringen lasst.

Kleingruppe

1. Gespräch inkl. Fragen

Jedes Kind ist der Reihe nach dran und sagt eine Zahl zwischen 1 und 8. Der Mitarbeiter stellt dann die entsprechende Frage, die mit der Zahl gekennzeichnet ist. Nun dürfen alle diese Frage beantworten.

Fragen:
  1. Was hat Gott dir schon mal gesagt?
  2. Wofür lässt du dich schnell begeistern?
  3. Was hast du dir von der Andacht eben gemerkt?
  4. Wie kann man zu einem fruchtbaren Feld werden?
  5. Was kann man machen, wenn Dornen kommen?
  6. Wann kann etwas gut wachsen?
  7. Wie kann man dich schnell von etwas Wichtigem ablenken?
  8. Wie pflegt man am besten eine Freundschaft?

2. Spiel „Guter Boden“

Je zwei Spieler sollen sich in geringem Abstand voneinander auf einen Sockel stellen, auf dem sie gerade stehen können. Dazu eignen sich Steine, Holzklötze, Baumstümpfe oder auch Bierkisten. Jetzt bekommt das Paar ein Seil, das beide anfassen.
Aufgabe ist es nun, den anderen vom Sockel zu ziehen. Die Spielleitung muss darauf achten, dass beim Herunterpurzeln keine Verletzungsgefahr besteht. Der Gewinner bekommt immer ein Bonbon. Und die nächsten zwei sind dran.
Die Kinder erleben bei diesem Spiel sich von nichts abzulenken und ihren festen Stand möglichst lange zu behalten.

3. Kreatives: Samentüten falten

https://www.youtube.com/watch?v=a1UlsCLuWMg
(ab Minute 3:21)

Wenn nach dem Falten noch Zeit ist, kann die Tüte noch angemalt werden. Am Ende sollte definitiv noch genug Zeit zum Befüllen sein.         

4. Bibellesen und Gebet: Bibel im Schuhkarton

Vorbereitung: Ausreichend viele (Schuh-)kartons oder Tabletts besorgen, zudem Ackerutensilien wie Erde, Samenkörner, Weg, Steine, Gestrüpp. Es sollte in der Nähe einen Ort zum Händewaschen geben.

1. Lest den Bibeltext laut vor.
2. Bildet noch einmal Kleingruppen aus ca. zwei bis drei Personen.
3. Jede Kleingruppe bekommt nun den Auftrag, eine der vier Möglichkeiten des Ackerbaus nachzubauen.
4. Wenn alle Kleingruppen ihre Szene gestaltet haben, werden die Schuhkartons im Raum aufgestellt. Die anderen Gruppen können wie in einer Ausstellung durch den Raum gehen und die Kartons betrachten.
5. Zum Abschluss stellt ihr euch in einen Kreis, fast euch alle an die Hände und betet in der Reihe. Jeder der beten möchte betet laut oder leise. Wer nicht möchte oder fertig ist, drückt mit seiner rechten Hand die Hand seines Nachbars. So weiß er, dass er nun an der Reihe ist.

5. Extra/Spezial: Kresse

Die Kinder sollen etwas einpflanzen, was man dann später essen kann (Schnittlauch, Kresse).

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zum Propheten Elia aus JUMAT 1/20. Sie beginnt mit der Versorgung von Elia durch den Raben (1. Könige 17) und endet mit der Geschichte von Nabots Weinberg (1. Könige 21). Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Die Teilnehmer erfahren, dass ihr Tun Konsequenzen hat.

Checker

Wir brauchen nicht auf die anderen zu zeigen, sondern können unsere eigenen Fehler sehen.

Der Text an sich

Ahab wurde nach seinem Vater Omris König über Israel. Er regierte 22 Jahre lang und seine Hauptstadt war Samaria. Er war ein gottloser König und handelte immer wieder gegen die Gebote Gottes.

Isebel ist die Tochter Etbaals des Königs von Sidon und Frau Ahabs. Sie bringt den Baalskult mit nach Israel und verführte somit das Volk zum Götzendienst.

Nabot ist ein rechtschaffener Israelit, der in Jesreel wohnt und dort einen Weinberg besitzt. Dieser Weinberg war sein Erbbesitz. Ihm ist es wichtig nach den Geboten Gottes zu leben und so verweigert er Ahab den Verkauf des Weinberges, da Gott bestimmt hatte, dass der Erbbesitz nur innerhalb eines Stammes verkauft werden durfte (3.Mose 25,25ff; 4.Mose 36ff).

V. 1-3: Ahab will unbedingt Nabots Weinberg haben, um daraus einen Gemüsegarten zu machen. Der Weinberg liegt sehr nah am Palast und ist ideal für Ahabs Zwecke. Er würde so ziemlich alles dafür geben, doch Nabot hält an Gottes Gesetz fest und will nicht dagegen verstoßen.

V. 4-7: Ahab trauert in kindischer Weise um den Weinberg, den er so nicht bekommen konnte. Er isst nicht und schmollt in seinem Bett. Seine Frau Isebel macht ihm wieder Mut und ermutigt ihn, als König aufzutreten. Aber dabei vergisst sie, dass Gott über ihrem Mann steht. Sie meint, dass sie ihm den Weinberg verschaffen kann.

V. 8-15: Isebel benutzt die Macht ihres Mannes (Siegel), um Unrecht zu tun und zwei Männer zur Falschaussage gegen Nabot anzustiften. Er soll gesteinigt werden. Dabei handelt sie nach ihrer heidnischen Auffassung, in der der Wille des göttlich verehrten Königs dem Willen Gottes gleich ist. Deshalb geht sie auch entsprechend vor. Aufgrund von Gotteslästerung soll Nabot beseitigt werden. Dieses geschieht auch.

V. 16: In diesem Vers nimmt Ahab voller Freude seinen neuen Weinberg in Besitz und vergisst völlig zu überlegen, warum Nabot auf einmal tot ist. Für ihn ist nur der Weinberg wichtig.

V.17-19: Elia bekommt den Auftrag, zu Ahab zu gehen und ihm das Strafgericht Gottes anzukündigen. Er soll in tiefster Schande umkommen.

V.20-26: Es folgt die Gerichtsrede von Elia über Ahab. Ahab fühlt sich ertappt und bezeichnet Elia sogar als Feind (V.20). Die Verse 25.26 machen deutlich, weshalb es so kommen musste.

V.27-29: Ahab zeigt in diesem Abschnitt wahre Reue, er demütigt sich, um Gott um Verzeihung zu bitten. Gott hat ein großes Herz und verzeiht ihm. Trotzdem erfolgt Strafe für sein Tun, aber er muss es nicht mehr erleben.

Der Text für mich

Auf den ersten Blick ist alles klar. Ahab hat einen Fehler gemacht. Er hat sich von seinen egoistischen Wünschen leiten lassen und bei der Durchführung des Planes geht er über Leichen. Es fällt mir leicht mit Fingern auf diesen Mann zu zeigen. Wenn ich aber genauer hinschaue, dann fällt mir auf, dass ich auch in ähnliche Situationen kommen kann oder schon gekommen bin. Da sind meine eigenen Wünsche, die ich ganz oben anstelle. Da lasse ich mich von anderen beeinflussen und umschmeicheln und fühle mich richtig gut dabei. Am Ende der Geschichte wird aber deutlich, dass das nicht das Letzte sein muss, denn für den Ahab ist Einsicht möglich. Er hört auf die Gerichtsworte von Elia. Wenn ich Fehler gemacht habe, wünsche ich mir auch solche Menschen an meiner Seite, die mich auf das Verkehrte hinweisen. Ich möchte auf sie hören und umkehren, auch wenn es schwerfällt.

Der Text für dich

Starter

Eigentlich hat Ahab clever gehandelt. Er hat seine Macht und Stärke ausgespielt und dadurch sein Ziel erreicht. Das kennen viele Kinder im Umgang untereinander. Der, der schwächer ist, wird ausgenutzt. Aus einer undurchsichtigen Situation wird Gewinn geschlagen. Auch wenn auf dem Schulhof andere Voraussetzungen vorhanden sind als in Nabots Weinberg, sind ähnliche Verhaltensweisen erkennbar. Neid, Macht und Intrigen gibt es auch dort. An dieser Stelle kann den Kindern deutlich gemacht werden, dass wir einen anderen Umgang pflegen wollen und dass wir unser Handeln nicht von unserem eigenen Egoismus leiten lassen wollen, sondern vor allem nach Gottes Maßstäben fragen.

Checker

Die Rollen sind klar verteilt. Ahab und Isebel sind die Bösen und Nabot ist der Gute. Doch dann tritt Elia auf und ruft zur Umkehr. Der Text zeigt, dass Gott gnädig ist und Umkehr ermöglicht. In den Vorstellungen der Checker sind schnell die anderen die Bösen, die das tun, was verkehrt ist. Sie selbst sind christlich. Hier sollte aber deutlich werden, dass es nicht darum geht, auf die anderen zu schauen, sondern auf sich selbst achtzugeben. Auch die Kids, die die Geschichten schon alle kennen, machen Fehler, spielen ihre Macht gegenüber anderen aus und setzen ihre Stärke durch. Ihnen soll klar werden, dass es nicht um die anderen geht, sondern um jeden Einzelnen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Sitzkreis

Alle stehen ganz eng hintereinander im Kreis. Es darf zwischen den Mitspielern keine Lücke sein und sie müssen direkt hintereinanderstehen. Auf ein Kommando setzen sich alle Mitspieler ganz vorsichtig hin. Nun sitzt jeder auf dem Schoß seines Hintermannes und jeder hat einen Sitzplatz bekommen. Hinweis: Um einen Sitzkreis durchzuführen, benötigt man mindestens acht Personen.

Übertragung: Wenn ich etwas im Sitzkreis tue, dann hat das Konsequenzen. Wenn ich mich hinsetze, dann tun das die anderen auch. Wenn ich umkippe, dann stürzt der gesamte Kreis zusammen.

Idee 2: Weintraubenziehen

In der Mitte des Raumes liegt ein Haufen mit ca. 20–25 Weinbeeren. Ein Spieler darf so lange Beeren wegnehmen, bis sich eine andere Beere bewegt. Danach wird der Stapel neu aufgebaut und der Nächste ist an der Reihe. Gewonnen hat, wer die meisten Beeren wegnehmen konnte, ohne dass sich eine andere Beere bewegt hat.

Verkündigung

Verkündigung als Gerichtsverhandlung

Es wird eine Gerichtsverhandlung gespielt. Ein Mitarbeiter ist der Richter. Er ruft nach und nach die verschiedenen Personen in den Zeugenstand. Wenn genügend Mitarbeiter vorhanden sind, kann jede Person von einem anderen Mitarbeiter gespielt werden. Da das aber häufig nicht der Fall ist, kann auch ein Mitarbeiter alle Rollen spielen. Dazu benutzt er immer eine andere Verkleidung. Als Alternative kann man auch Spielzeugfiguren benutzen, die dann in den Zeugenstand gerufen werden.

Der Richter beginnt: Meine Damen und Herren. Hiermit eröffne ich unsere Verhandlung in der Sache des Todes von Nabot. Ich habe dazu einige Zeugen eingeladen, die jeweils ihre Sicht der Ereignisse schildern.

Als Erster kommt der König persönlich. Der König Ahab von Israel. Erzählen Sie bitte, was passiert ist. (Ahab erzählt seine Sicht der Dinge. Der Text, den Ahab sagt, ist hier kurz wiedergegeben, er kann auch ausführlicher dargestellt werden. Außerdem sollte der Richter immer wieder nachfragen bzw. Zwischenfragen stellen.)

Ahab: Ich hatte einen großen Wunsch. Ich wollte vor meinem Palast ein Kohlfeld haben. Vor meinem Palast ist aber der Weinberg von Nabot. Dort wäre aber der ideale Platz. Also bot ich Nabot an, ihm einen besseren Weinberg zu geben. Das lehnte Nabot aber ab. Er bezog sich auf das alte Gesetz, dass der Erbbesitz nur innerhalb des eigenen Stammes verkauft werden darf. Das hat mich natürlich sehr geärgert, aber ich konnte nichts machen. Aber dann nahm meine Frau Isebel sich dieser Sache an und kurze Zeit später erfuhr ich, dass Nabot tot ist. Nun konnte ich den Weinberg in Besitz nehmen. Ich war sehr froh darüber. Aber dann kam Elia.

Richter: Danke zunächst für die Ausführungen. Bevor wir zu dem Besuch von Elia kommen, möchte ich erst Ihre Frau befragen. Ich bitte die Königin Isebel in den Zeugenstand. Bitte berichten Sie, was Sie über den Fall wissen.

Isebel: Ich weiß, dass mein Mann sehr verärgert war. Das kann ich nicht zulassen. Er ist der König und den verärgert man nicht einfach so. Da er aber nichts tun wollte, nahm ich die Sache in die Hand. Ich schrieb einfach einige Brief an die Oberen der Stadt. Diese Männer wurden dann aktiv. Sie schauten sich Nabot genauer an und merkten, dass er ein Gotteslästerer ist. Er musste also bestraft werden. Die nächste Nachricht, die ich dann erhielt war, dass Nabot tot ist. Er hat also seine gerechte Strafe bekommen. Und nun war auch endlich der Ärger bei meinem Mann wieder verflogen und er konnte seinen Weinberg rechtmäßig in Besitz nehmen.

Richter: Ich bezweifle, ob Sie dem Hohem Gericht wirklich die ganze Wahrheit gesagt haben. Deshalb möchte ich gern nachfragen und rufe die Ältesten der Stadt in den Zeugenstand. Das sind die Männer, die die Briefe erhalten haben.

Stadtälteste(r): Das wundert mich jetzt schon, was ich gerade von der Königin gehört habe. Sie selbst hat die Briefe geschrieben. Die Briefe, die wir bekommen haben, waren mit dem königlichen Siegel unterschrieben und deswegen sind wir davon ausgegangen, dass sie vom König selbst waren. Ich habe einen dieser Briefe mitgebracht und möchte ihn vorlesen: (1. Könige 21, 9-109 wird vorgelesen). Wir Ältesten der Stadt sind dem König gehorsam und so haben wir alles getan, was er angeordnet hat.

Richter: Aha, ohne nachzudenken haben Sie alles ausgeführt. Da bin ich ja gespannt, was die falschen Zeugen dazu sagen. Ich bitte sie um ihre Aussage und denken Sie daran: Mir ist klar, dass Sie in der Sache Nabot eine falsche Aussage gemacht haben. Hier erwarte ich die Wahrheit.

Falsche Zeugen: Selbstverständlich sagen wir die Wahrheit. Wir wurden gefragt, ob wir gegen Nabot aussagen. Wir haben unsere Aussage sogar aufgeschrieben, damit wir sie nicht vergessen und jeder den gleichen Wortlaut sagt. Ich lese sie Ihnen auch vor, Herr Richter: Nabot hat Gott und den König gelästert. Mehr brauchten wir gar nicht zu sagen. Damit war alles klar. Nabot wurde vor die Stadt geführt und gesteinigt. Nun war er tot. Mehr können wir nicht dazu sagen.

Richter: Danke für Ihre Aussage. Nun haben wir noch einen letzten Zeugen, den Propheten Elia. Ich hoffe, er bringt die Wahrheit zu diesem Fall ans Licht.

Elia: Gott selbst schickte mich zu Ahab. Ich entdeckte ihn in Nabots Weinberg. Er war ziemlich erschrocken, als er mich sah und sprach: „Hast du mich gefunden, mein Feind!“ Ich bin aber gar nicht als Feind gekommen, sondern im Auftrag Gottes, was ich ihm zu sagen hatte, war aber keine schöne Nachricht. Ich musste ihm sagen, dass er Unrecht getan hat und dass er dafür bestraft werden soll. Er war sehr traurig und merkte, dass er einen Fehler gemacht hat. Daraufhin schickte mich Gott noch einmal zu ihm und ich musste ihm Folgendes sagen: „Die Strafe hast du verdient, aber ich will dir gegenüber gnädig sein und die Strafe noch nicht vollstrecken.“

Richter: Danke für die Aussage. Nun sitzen wir hier und müssen ein Urteil fällen:  (zu den Kindern) Was meint ihr, Wer ist schuld am Tod Nabots?

Die Kinder können Antworten geben und sollen diese auch begründen.

Die andere Idee

Erzählung mit Obst und Gemüse

Jede Person in der Geschichte wird mit einer Frucht dargestellt, die eine besondere Eigenschaft der Person verkörpert. Mit diesen Früchtepersonen wird die Geschichte nach der Vorlage der Bibel gespielt.

Ahab: Kohlkopf → Dickkopf, der gefrustet ist, weil er seinen Willen nicht bekommt;

Isebel: Ananas → stachelige Schale, eine Krone, weil sie das Sagen hat;

Nabot: Weintraube → es geht um seinen Weinberg;

Älteste der Stadt: Apfel → sie sind ziemlich unscheinbar und nichts Besonderes;

falsche Zeugen: Limetten → bitterer Geschmack;

Elia: Ingwer → scharfe Worte, die gesund sind.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wir tragen zusammen, was passiert ist. Aus den Aussagen der Gerichtsverhandlung wird die Geschichte rekonstruiert. Danach lesen wir den Text in der Bibel und vergleichen. Was haben wir in der Gerichtsverhandlung gehört? Was steht im Bibeltext? Wo gibt es Unterschiede? Wo gibt es Gemeinsamkeiten? Was ist das Wichtigste im Text?

Gespräch

Als Einstieg ins Gespräch werden mehrere Billardkugeln in die Mitte gelegt und eine andere Kugel wird darauf gestoßen. Am besten zeigt man das natürlich an einem Billardtisch, aber auch auf dem Fußboden kann man das gut demonstrieren.

Was seht ihr? Was passiert? Die eine Kugel stößt die andere an. Die wiederum eine andere. Der erste Stoß hat Auswirkungen und Konsequenzen.

Jetzt gehen wir noch einmal auf die Geschichte ein und auch auf die Frage des Richters: Wer war schuld am Tod von Nabot?
War er selbst schuld, weil er den Weinberg nicht verkaufen wollte? War Ahab schuld, weil er den Weinberg haben wollte? War Isebel schuld, weil sie den Plan zu seinem Tod einfädelte? Waren die Ältesten der Stadt schuld, weil sie den Plan einfach so ausführten? Waren die Zeugen schuld, weil sie falsche Aussagen machten? Etwas hat den Anstoß gegeben und das hatte Folgen. Unser Tun hat Konsequenzen.

Was hat nun das Auftraten des Elia für Konsequenzen?

Nun geht es nicht mehr um Nabots Weinberg, sondern um mich. Wo tue ich Dinge, die Konsequenzen haben? Wo erlebe ich positive und negative Konsequenzen? Wie gehe ich damit um, wenn ich einen (positiven oder negativen) Anstoß bekomme? Was hat das für Auswirkungen?

Merkvers

Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Lukas 6,45, Luther 17

Zum Lernen des Verses werden kleine Bilder skizziert:

  • Ein guter Mensch = freundlicher Smiley
  • bringt Gutes hervor = Daumen hoch
  • aus dem guten Schatz = volle Schatzkiste
  • seines Herzens = Herz
  • ein böser = grimmiger Smiley
  • bringt Böses hervor = Daumen nach unten
  • aus dem bösen = leere Schatzkiste
  • Denn wes das Herz voll ist = Herz
  • des geht der Mund über = Mund

Gebet

Mit den Kindern wird gemeinsam Psalm 139,23+24 gebetet. „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“ (Luther 2017).

Wer mag, kann das Gebet im Stillen durch eigene Worte ergänzen.

Kreatives

Jeder Teilnehmer erhält einen kleinen Blumentopf. In diesen Topf wird Erde gefüllt und einige Blumensamen gesät. Aus den guten Samen wachsen gute Blumen. Wir können noch gute Bedingungen für das Wachsen schaffen. Was ich also mit den kleinen Samenkörnern tue (pflanzen, gießen usw.) hat Konsequenzen. Wer will, kann den Blumentopf noch schön gestalten, zum Beispiel mit Serviettentechnik bekleben oder mit Terrakottastiften bemalen.

Spielerisches

Sortierspiel

In einer großen Schüssel sind viele Erbsen und Linsen. Die Aufgabe besteht darin, so schnell wie möglich die Erbsen und die Linsen in zwei verschiedene Gefäße zu sortieren. Das kann auch als Wettbewerb zwischen zwei Teams durchgeführt werden.

Übertragung: Für Erbsensuppe darf ich nur Erbsen verwenden und für Linsensuppe nur Linsen. → Für gute Werke, darf mein Herz nur mit Gutem gefüllt sein.

Rätselhaftes

Die Kinder erhalten ein Rätselblatt, in das sie verschiedene schlechte Dinge eintragen sollen, die in Galater 5, 19-21 erwähnt sind.

Zum Abschluss lesen wir gemeinsam Galaterbrief 5,22-23 um herauszufinden, was Gott dagegen in unserm Herzen wachsen lassen möchte.

(T)Extras

Lieder

Gott ist stark

Ich will nicht mehr sagen

Aktionen

Die Gestaltung der Gruppenstunde kann zum Anlass genommen werden, mit den Kindern ein Gericht bzw. eine Gerichtsverhandlung zu besuchen. Diese Aktion eignet sich besonders für ältere Kinder.

Eine Alternative ist es, einen Richter in die Gruppenstunde einzuladen und zum Thema Gerechtigkeit, Gnade und Konsequenzen zu interviewen

Zielgedanke

Gottes Kraft und Liebe sind stärker als alle Widerstände, die sich mir entgegensetzen können.

Merkvers

Gott ist gütig und gerecht.

Psalm 116,5; GNB

Situation der Jungscharler

Für die Kinder ist dieses Gleichnis eine Anregung, über das Gute und das Böse nachzudenken. Kinder erleben immer wieder Situationen, in denen sie sich entscheiden müssen, wie sie reagieren, wenn sie Ungerechtigkeit erfahren. Können wir Dinge „einfach so stehen lassen“ oder wollen wir immer wieder selbst für Gerechtigkeit sorgen? Der Feldbesitzer rächt sich nicht bei seinem Feind, der Unkraut gesät hat. Er lässt es wachsen. Für die Kinder stellt sich die Frage, wie wir jesusmäßig damit umgehen können, wenn jemand uns Schaden zufügt. Die Weltsicht der Kids ist gelegentlich geprägt von Schwarz-Weiß-Denken. Wenn jemand ihnen Unrecht tut, wollen sie sich manchmal auch gern rächen. Wir wollen gemeinsam darüber nachdenken, wo wir im Leben der anderen Unkraut und wo wir Weizen „säen“ können.

Erklärungen zum Text

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen steht im Zusammenhang mit dem Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld und dem Gleichnis vom Senfkorn. Es geht in diesen Gleichnissen um Wachstum. Dass ein Feind Unkraut ins Feld säte, war im Römischen Reich unter Strafe gestellt. Der Grund für solche Aktionen war, dass sich die Bauern gegenseitig schaden wollten. Oft führte das zu jahrelangem Streit unter den Bauern, denn sie wussten, dass es Jahre dauern würde, bis das Feld wieder unkrautfrei wäre. Im Orient war das eine übliche Art, sich zu rächen. Wenn sich ein Bauer von seinem Nachbarn ungerecht behandelt fühlte, ging er einfach in der Nacht Unkraut säen. Für die Menschen, die Jesus zuhörten, war das Unkrautsäen eine ganz vertraute Sache. Überraschend ist, dass der Besitzer des Feldes nichts unternimmt. Doch der Bauer/Sämann verklagt den Feind nicht, er rächt sich nicht. Er nimmt auf sich, dass ihm die Kompetenz eines guten Bauern abgesprochen wird, denn sein Feld sieht ja „unordentlich“ aus. Wichtig ist für den Bauern nur, dass das gute Korn bis zur Ernte geschont wird. Die ersten Leser des Matthäusevangeliums fragten sich sicher, warum das Reich Gottes noch nicht mächtiger war. Warum Christen verfolgt und lächerlich gemacht wurden. Warum es immer noch die Macht des Bösen gab. Den verfolgten Christen gab dieses Gleichnis Hoffnung auf göttliche Gerechtigkeit. Die Deutung dieses Gleichnisses gibt Jesus auch selbst im Evangelium.
Jesus selbst ist es, der sät. Der Acker ist die ganze Welt. Jesus als Sämann sät die Liebe unter den Menschen aus – den guten Weizen. Doch in uns Menschen wächst nicht nur die Liebe, sondern es gibt bei uns auch das Böse: den Unglauben, den Hass, die Eifersucht, den Hochmut. Dieser wird gesät vom Feind Gottes, dem Teufel, dem Durcheinanderbringer. Weizen und Unkraut stehen auf dem Acker durcheinander. Und so ist das in der Kirche und der Welt Gottes: sie ist eine Kirche aus Sündern und Heiligen. Wir sind aufgefordert, beides wachsen zu lassen, die Liebe und das Böse: Es gibt einen Tag des Gerichtes, das aber ist nicht Sache der Menschen. Gott lässt jeden seinen Weg gehen, er lässt auch das Unkraut wachsen. Am Tag der Ernte werden wir wissen, was Unkraut und was Weizen war.

Treffpunkt

Spiele

Unkraut ziehen
Ziel ist es, dass der Gärtner das ganze Unkraut zieht. Es gibt Kinder, die sind Unkraut und es gibt einen Gärtner. Die Kinder, die das Unkraut sind, liegen auf dem Bauch im Kreis, den Kopf in die Mitte des Kreises gerichtet. Mit den Armen haken sie sich bei ihren Nachbarn ein und bilden somit die Erde, die versuchen muss, das Unkraut (einzelne Personen) so lange wie möglich in der Erde zu halten. Der Gärtner versucht, Unkraut zu ziehen, indem er an die Beine eines Spielers greift und daran zieht. Sitzt das Unkraut zu stark, kann er es auch bei einem anderen Unkraut versuchen. Das Unkraut gilt als gezogen, wenn der Kreis auf beiden Seiten eines Unkrauts unterbrochen ist. Ist ein Unkraut gezogen worden, können die übrigen versuchen, den Kreis wieder zu schließen.
Eine wildere Variante ist, wenn das gezogene Unkraut zum Gärtner wird. Allerdings darf immer nur ein Gärtner an einem Unkraut ziehen.

Samen raten
Es werden einige Samenkörner von Pflanzen bereitgelegt. Die Kinder haben die Aufgabe, zu erraten, aus welchem Samen welche Pflanze wachsen wird. Es ist hilfreich, drei Antworten vorzugeben.

Bohnen sortieren
Die Kinder bilden zwei Mannschaften. Jede Mannschaft bekommt eine Schüssel mit Bohnen, schwarz und weiß gemischt. Welche Gruppe hat zuerst die Bohnen sortiert?

Basteln

Kernige Bilder
Mit verschiedenen Samen kann man übrigens auch Bilder gestalten. Man nimmt einfach einen festen Karton und benetzt ihn mit Bastelkleber. Dann darf der Kreativität freien Lauf gelassen werden, indem die Körner auf den Kleber gestreut werden. Mit dem Kleber könnte man beispielweise auch den Merkvers schreiben und mit Körnern nachschreiben.

Knackpunkt

Einstieg
Als Material benötigt man: Blumentopf mit Erde; euer Lieblingsgemüse und eine Pflanze und Samenkörner davon; andere Samen und eine Unkrautpflanze, die ähnlich aussieht wie die Gemüsepflanze.
(Einige Samen werden in der Hand gehalten.) Also, mein Lieblingsgemüse ist ja eindeutig die Tomate! Das könnte ich am liebsten den ganzen Sommer essen! Mit Salz, Basilikum … lecker! Da läuft mir ja jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
Habt ihr gewusst, dass aus diesem kleinen Samen hier (Samen hochhalten) eine so große Tomate werden kann? Dazu muss man den kleinen Samen in die Erde streuen, ihn wässern und dann sieht man irgendwann einen kleinen Mini-Sprieß aus der Erde gucken. Dann braucht es viel Zeit und Pflege, damit daraus eine so schöne, saftige Tomate wird. Das gelingt nicht immer so gut. Manchmal steht die Pflanze am falschen Platz, bekommt zu viel oder zu wenig Sonne. Und wenn man Pech hat, kann sogar so eine Pflanze krank werden. Und dann wird es nix mit meinem Lieblingsgemüse. Ihr seht also, das ist gar nicht so einfach.
Aber wenn ich ehrlich bin, die wenigsten Tomaten baue ich selbst an. Die meisten kaufe ich ja einfach im Supermarkt. Da muss ich mir keine Gedanken darüber machen, ob die Pflanze am richtigen Ort steht. Da darf ich mich darüber freuen, dass ein Bauer sich so viel Mühe gemacht hat und ich das jetzt genießen darf. Die wenigsten von uns bauen heute noch ihre Lebensmittel selbst an.
Für uns ist das heute ungewöhnlich, Zutaten für unser Essen selbst anzubauen, für Jesu Freunde war das total normal. Und darum erzählt Jesus ihnen Geschichten von Feldern und Samen und erklärt ihnen und uns damit, wie Gott ist und wie das Reich Gottes ist, in dem wir leben dürfen.
Die heutige Geschichte steht im Matthäus­evangelium, im 13. Kapitel. Und sie geht so:

Verkündigung
Als Jesus mit seinen Freunden zusammen war, erzählte er ihnen eine Geschichte, mit der er ihnen das Himmelreich, also den Ort, an dem 100% Gott regiert, erklären wollte.
Das Himmelreich Gottes ist wie ein Gärtner, der Tomaten anpflanzen wollte. Er streute also gute Samen in die Erde. (Topf mit Erde zeigen und ein paar Samen reindrücken).
Dann ging er schlafen. In der Nacht kam aber ein Feind. (flüstern) Er schlich sich in den Garten von dem Mann und streute heimlich Unkrautsamen zwischen die guten Tomatensamen. (Die andere Samensorte auf die Erde streuen.) Nach einiger Zeit wuchsen die Tomatenpflanzen heran (Tomatenpflanze in den Topf drücken). Aber gleichzeitig wuchs auch das Unkraut, das der Feind gesät hatte. (Unkrautpflanze, dicht neben die Tomatenpflanze in die Erde drücken.) Und seht ihr … das Unkraut sieht eigentlich sehr ähnlich aus wie die Tomate. Man kann nicht auf Anhieb den Unterschied erkennen. Und das Unkraut wächst auch sehr dicht an den Tomaten.
Als die Angestellten des Gärtners das Unkraut sahen, fragten sie den Gärtner: „Du hast doch Tomatensamen ausgestreut! Sogar extra den teuren Samen! Woher kommt denn das Unkraut hier? Sollen wir das Unkraut schnell herausreißen?“ Der Gärtner aber sagte: „Nein, macht das nicht! Sonst reißt ihr womöglich noch die guten Tomaten mit heraus oder ihr macht die Wurzeln von den Tomaten kaputt. Lasst sie bis zur Ernte zusammen wachsen. Dann werden wir die Tomaten pflücken, und dann das ganze Unkraut herausreißen und verbrennen.“
Und als die Zeit der Ernte kam, pflückten die Diener schnell die roten und leckeren Tomaten und sammelten sie ein. (Eine Schüssel mit Tomaten hervorholen, evtl. rumgeben). Und die restlichen Unkrautpflanzen warfen sie weg.
Als Jesus mit der Geschichte fertig war, haben sich seine Freunde ganz schön gewundert. Sie waren sich nicht ganz sicher, was Jesus ihnen sagen wollte.
Das mit dem Unkraut und den Tomatenpflanzen haben sie ja verstanden, aber was das alles jetzt mit Gott zu tun hatte, da waren sie sich nicht ganz sicher und wollten einmal nachfragen.

Das können wir von den Freunden von Jesus lernen, wenn wir etwas nicht verstehen über Gott, dann kann ich Jesus bitten, es mir zu erklären. Die Freunde von Jesus machen das auch. Und er lacht sie nicht aus, sondern nimmt sich Zeit, ihnen die Geschichte zu erklären. Aber bevor ich euch erzähle, was Jesus ihnen erzählt hat, würde mich interessieren, was ihr glaubt. Was will uns Jesus mit der Geschichte erzählen? (Die Kinder fragen und Antworten finden lassen und auch die Beiträge stillerer Jungscharler hören und wertschätzen.)
Ui, das hört sich doch schon mal gut an. Klasse, wie kreativ ihr seid! Wir wollen mal hören, was Jesus ihnen erzählt hat.
Jesus sagte: „Der Gärtner ist Gott. Die Tomatenpflanzen sind die Menschen, die zu Jesus gehören und mit ihm leben. Das Feld, auf dem die Samen gestreut werden, ist die Welt. Der gemeine Feind ist der Teufel, der Zerstörer. Das Unkraut sind Menschen, die nicht zu Jesus gehören und nicht mit ihm leben wollen und sich dem Bösen verschrieben haben. Aber manchmal ist es gar nicht leicht von außen zu sehen, wer wirklich zu Jesus gehört und wer nicht. So wie das Unkraut den Tomatenpflanzen sehr ähnlich sieht. Doch wir brauchen das auch gar nicht unbedingt zu wissen. Denn Gott weiß es auf jeden Fall! Und eines Tages wird er selbst alle Menschen, die zu ihm gehören, zu sich rufen. Und die Menschen, die nicht mit ihm gelebt haben, kommen nicht zu ihm.“
Für uns ist nur wichtig, dass wir selbst zu Jesus gehören und mit ihm leben. Dann sind wir wie der gute Samen, also wie Tomaten.
Mit der Geschichte will Jesus uns zeigen, dass es immer auch schlechte Dinge geben wird, Menschen, die einander wehtun. Aber eben auch ganz viele gute Dinge, gute Menschen. Und damit das Gute nicht kaputtgeht, lässt Gott beides nebeneinander wachsen bis zu dem Tag, an dem Jesus wiederkommt.

Abschluss
Für heute haben wir also ganz schön viel gelernt. Super, dass ihr so gut mitgemacht habt. Ich wünsche mir, dass wir für heute lernen, dass Gott gut und gerecht ist. Ich muss mich nicht rächen und Unkraut säen. Ich weiß, dass Gott alles im Griff hat.
Und ich wünsche mir, dass wir wissen dürfen, dass Gott Gutes in unserem Leben säen möchte. Leckere Tomaten eben als Bild für gute Dinge, mit denen Gott dich beschenken möchte. Gott ist es, der der Gärtner ist. Und wir dürfen unter seiner Sonne wachsen.

Doppelpunkt

Für den Doppelpunkt benötigt man einen Blumenkasten und Erde, eine Gießkanne sowie Zettel und Stifte.
Heute wollen wir gemeinsam gärtnern. Welche gute Saat möchtest du gern aussäen? Nimm dir ein paar Minuten Zeit und denk an eine Person, der es vielleicht gerade nicht so gut geht. Wir wollen Gott in dem ähnlich werden, dass wir gute Dinge säen. Ihr habt jetzt die Möglichkeit, auf einen Zettel zu schreiben, was ihr der Person Gutes wünscht. Das kann etwas ganz Praktisches sein. Wenn ihr einen Freund habt, der gerade schlechte Noten hat, dann könnt ihr „gute Noten“ auf den Zettel schreiben. Wenn ihr jemand kennt, der gerade sehr traurig ist, dann könnt ihr „Trost“ aufschreiben. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit. Und wenn euch niemand einfällt, dann bittet doch Gott, euch einen guten Gedanken zu schenken. (Den Kindern Zeit geben zum Nachdenken, im Hintergrund vielleicht ein bisschen ruhige Musik, das nimmt manchmal die Spannung raus.)
Eure Zettel dürft ihr nun knicken und in einen Blumenkasten legen. Nun wird Erde in den Kasten gefüllt. Jeder von euch kann sich jetzt ein Samenkorn nehmen.
Jetzt wollen wir zusammen beten und wir machen das folgendermaßen: Wir alle haben ja jetzt ein Samenkorn in der Hand. Ihr dürft entscheiden, ob ihr laut oder leise Gott das sagen wollt, was ihr auf den Zettel geschrieben habt. Wenn ihr mit eurem Gebet fertig seid, legt ihr den Samen in die Erde. Danach darf der Nächste ein Gebet sprechen und so geht es dann der Reihe nach.
Im Anschluss daran werden die Samen gegossen. In den nächsten Wochen könnt ihr dann erleben, wie der Same aufgeht. Vielleicht geht auch in den Leben der Menschen, für die wir gebetet haben, ein Same auf. Fragt einfach mal nach.
Als Give-away bastelt sich jeder ein Tütchen, das mit (Kresse-)Samen gefüllt wird. Die Tüten können aus einfachem Packpapier hergestellt und mit einem Tacker verschlossen werden. Von außen könnt ihr sie bestempeln oder schön beschriften. Ein Vorschlag ist, den Satz „Lass Liebe wachsen“ auf die Tütchen zu schreiben und ein Herz dazuzumalen.

Schlusspunkt

Zum Schluss unserer Zeit möchte ich euch gern einen Satz mitgeben, den wir uns mit unserer Hand merken können. Lasst uns einmal die Hände heben. Super! Und zwar lautet der Merksatz für heute: Gott ist gütig und gerecht. Das steht in der Bibel, in Psalm 116, Vers 5.
Fünf Worte, für jeden Finger ein Wort. GOTT (Daumen) IST (Zeigefinger) GÜTIG (Mittelfinger) UND (Ringfinger) GERECHT (kleiner Finger).
Wenn du also das nächste Mal jemanden den Stinkefinger zeigst, sagst du ihm, dass er gütig ist!

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr.5 Einfach genial
Nr.112 Unter dem Schirm des Höchsten
Nr.118 Für welche Seite singst du denn

Dekoration

Der Raum kann im Gärtner-Look dekoriert werden, eine Schubkarre, eine Harke, Schaufel, eventuell ein paar leere Blumentöpfe … Diese Deko nimmt die Kinder mit hinein in die Geschichte und zeigt ganz äußerlich schon an, dass es um eine „Gartengeschichte“ von Jesus geht.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Gleichnissen von Jesus aus JUMAT 2/17. Es handelt sich dabei um vier Himmelreichgleichnisse aus Matthäus 13.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

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