„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus einem theologischen Einstieg ins Thema, 6 Bibelarbeiten, einem Video, einem Stundenentwurf, zwei Andachten und zwei weiteren Artikeln
Mit Kapitel 8 schließt Paulus an, an die Entfaltung des 2. Teils der These aus 7,5f.: Während es im Kapitel 7 stark um das Thema der Gefangenschaft des Sünders unter dem Gesetz der Sünde ging, geht es nun um die Befreiung von diesem Gesetz. Das Paradoxe dabei ist, dass uns die Befreiung vom Gesetz gleichsam befähigt und verpflichtet zur Erfüllung des Gesetzes. Die Kraft, die das ermöglicht, ist die Kraft des Heiligen Geistes, dem die Christen in ihrem Handeln entsprechen können und sollen.
Vers 1:
Das Kapitel startet mit einer Schlussfolgerung, die aus den folgenden Versen eigentlich erst hervorgeht.
Vers 2:
Das eine Gesetz nämlich, das alte Gesetz, das „von der Sünde bestimmt ist und den Tod bringt“, wird abgelöst, außer Kraft gesetzt vom Gesetz, „das Leben schenkt“, weil es uns deutlich macht, dass wir (nun) zu Christus gehören. Doch Vorsicht: Das alte Gesetz ist nicht selbst Sünde und todbringend, aber es deckt Sünde auf, verurteilt den sündhaften Mensch und bringt so Tod statt Leben, weil es aufzeigt, dass zwischen Gott und Mensch eine riesige Kluft besteht, die nicht so einfach überbrückt werden kann bzw. konnte. Das alte Gesetz kann jedoch nur verurteilen, kein neues Leben schaffen.
Vers 3:
Was dem Gesetz unmöglich war, nämlich Leben zu schaffen, das hat Gott durch den Tod seines Sohnes am Kreuz erwirkt. Am Menschen Jesus vollzieht Gott das Gericht an der Sünde.
Vers 4:
Ab jetzt dürfen wir Menschen uns entscheiden: Wollen wir nach „unserer irdischen Gesinnung“ leben oder wollen wir uns ganz vom „Geist Gottes“ bestimmen lassen?
Verse 5-8:
In den folgenden Versen werden diese beiden Lebensentwürfe noch einmal konkretisiert und nebeneinander gestellt.
Verse 9-11:
Nun wird es persönlich. Paulus wechselt die Anrede und spricht die Gemeinde nun direkt an. Sie sind – als Getaufte – nicht mehr bestimmt von ihrer irdischen Gesinnung, sondern komplett dem Heiligen Geist unterstellt. Die Gabe des Geistes ist dabei das Kriterium für das Christsein. Doch der Geist Gottes schaltet in mir nicht mein Selbst aus, er macht mich nicht passiv. Der Geist Gottes verhilft stattdessen mehr zu einem WIR-Gefühl – er in mir und ich in ihm – wir beide – zusammen. Dadurch hat die Sünde ihre Macht, ihre Kraft verloren und auch wir werden, wie zuvor Jesus schon, einmal auferstehen und ewig leben.
Verse 12-13:
Nun wird die Anrede noch persönlicher: Paulus spricht mit Brüdern und Schwestern. Und als solche sind wir frei, so zu leben, wie es Gott gefällt, uns nicht mehr gefangen nehmen zu lassen von den „irdischen Gesinnungen“. – Was für ein Vorrecht!
Verse 14-17:
Und für alle, die das noch nicht so recht glauben können, die noch zweifeln, die Angst haben, wieder in alte Verhaltensmuster „abzurutschen“, die dürfen folgende Dinge wissen:
Und nein, du musst nicht nochmal am Kreuz sterben (das meint „Leiden teilen“ in Vers 17 nicht!), aber du solltest auch nicht gleich einknicken, wenn dir Gegenwind begegnet, wenn dein Glaube dich vor Herausforderungen stellt!
Es gibt Gesetze, deren Einhaltung fällt uns ganz leicht. Dass wir niemanden töten dürfen, das wissen wir und daran halten wir uns im Normalfall auch, das fällt nicht sonderlich schwer. Bei der Straßenverkehrsordnung sieht das schon anders aus. Wie schnell übersehen wir das 30er Schild oder nehmen einem anderen noch mal eben schnell die Vorfahrt, weil wir spät dran sind. Oder wir quetschen uns mit dem Fahrrad noch durch, weil das Auto für unsere Begriffe eh viel zu weit mittig steht, … Da ist es schon schwieriger, immer alle Vorschriften, Regeln und Gesetze im Blick zu haben und stets danach zu handeln.
Das Gesetz des Alten Bundes, die Regeln, die in der Thora festgeschrieben stehen, das waren tw. noch krassere Sachen als nur mal eben so ein 30er Schild. Aus Angst, gegen Gottes Gebote zu verstoßen, haben die führenden Leute im Alten Testament den Gurt noch enger gezogen und sich selbst durch Regeln und Gesetze noch mehr begrenzt. – Davon sind wir nun befreit! Durch den Tod von Jesus am Kreuz sind wir nicht mehr geknechtet unter das Gesetz, wir sind Kinder Gottes! – Und als solche, und das ist das Spannende an dieser Sache, sind wir befreit dazu, das zu tun, was Gott von uns möchte. Nicht aus Zwang heraus, nicht unter Druck, sondern in einer Eltern-Kind-Beziehung mit Gott, ganz nah dran an seinem Herzen!
Gott drückt uns nichts auf und nimmt uns die Entscheidung nicht ab! Wir selbst dürfen uns entscheiden, wie wir leben wollen: Wollen wir uns vom Geist Gottes leiten lassen und mit ihm leben oder stehen für uns doch eher unsere eigenen Wünsche, Sehnsüchte und Begierden im Vordergrund?
Kennst du das auch? Da hat man einen Entschluss gefasst, sich vorgenommen, dieses oder jenes nicht mehr zu tun und dann geht es doch wieder schief und man rutscht ab in alte Verhaltensmuster. – Wie gut tut es dann, zu wissen, dass Gott nicht mit der Keule da steht, sondern dass er uns erinnert an unser Verhältnis: Er Vater – wir Kinder!
Aufgabe: Unter den wirklich skurrilen Gesetzen die drei finden, die es nicht gibt bzw. die es (wahrscheinlich) nie gegeben hat.
Quelle: https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/skurrile-gesetz-andere-laender-andere-gesetze/
Lest zusammen den Bibeltext. Legt im Anschluss Kärtchen aus mit folgenden Sätzen, die ihr im Vorfeld bereits beschriftet habt:
Gern könnt ihr auch Blanko-Karten dazulegen für eigene Ideen! – Kommt gemeinsam ins Gespräch!
Stellt die Infos, die ihr zu beiden „Gesetzen“ erhaltet, gegenüber, schreibt sie auf und tauscht euch darüber aus.
Hier könnt ihr die Gedanken und persönlichen Fragen aus dem 2. Punkt (Bedeutung für heute) einbringen.
Im Internet bekommt man günstig kleine Mini-Schiefertafeln („Gesetzestafeln“). Wenn ihr mögt, dann bestellt euch im Vorfeld für jeden Teilnehmenden solch eine kleine Tafel und lasst in einer Abschlussrunde jeden einen Gedanken aufschreiben, den er/sie sich mit nach Hause nehmen möchte.
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