1. Anders als erwartet

Das Ziel

Starter

Ich kann mich in jeder Situation vertrauensvoll an Jesus wenden. Weil er mich niemals hängen lässt, muss ich keine Angst haben.

Checker

Manchmal wird unser Glaube sehr auf die Probe gestellt. Doch Jesus ermutigt und belohnt dich, wenn du trotz allem ihm vertraust.

Der Text an sich

Kontext: Jesus heilte im nicht-jüdischen Gebiet der Gerasener einen Besessenen, wurde aber trotz Wunder von den Menschen dort abgelehnt. Nun kommt er in „seine“ Umgebung bei Kapernaum zurück. Hier ist er sehr „fame“ und wird gleich von einer Menschenmasse umringt – von Leuten, die an ihn glauben, solchen die auf dem Weg zum Glauben sind und auch Skeptikern.

Ereignisse: Innerhalb von kurzer Zeit ereignet sich hier eine unglaubliche Szene nach der anderen:

Jairus, ein Synagogenvorsteher, der zur respektierten geistlichen Elite gehört, demütigt sich in aller Öffentlichkeit vor dem „Wanderprediger“ Jesus, indem er ihm zu Füßen fällt. Normalerweise werfen sich Männer dieses Ranges nur vor Gott nieder. Entweder glaubte er bereits, dass Jesus Gottes Sohn war oder es zeigt einfach, wie verzweifelt er war, sodass er in Jesus den einzigen Ausweg und die einzige Hoffnung sah. Er hat eine genaue Bitte, wie Jesus seiner Tochter helfen soll. Spannend, dass Jesus sich auf diese Vorstellungen von Jairus tatsächlich später einlässt (V 41), obwohl er sich dadurch verunreinigt, weil er eine Leiche anfasst.

Doch bis dahin muss Jairus eine Gefühlsachterbahn durchleben. Sein Vertrauen wird sehr auf die Probe gestellt, denn es gibt ein Zwischenfall, der zu großen Verzögerungen führt. Eine blutflüssige Frau wird heimlich geheilt und Jesus „übergeht“ das nicht, sondern rollt diesen Vorgang öffentlich auf. Einerseits wird dadurch die Größe Gottes für die Umstehenden deutlich und der Glaube der Frau gestärkt, doch andererseits stirbt genau in dieser Zeit das Mädchen. Es war die einzige Tochter und mit ihren 12 Jahren nach jüdischer Sitte an der Schwelle zum Erwachsen werden und Heiraten.

Hier übergeht Jesus die Nachricht. Entgegen den hoffnungsvernichtenden Worten der Todesnachricht, ermutigt Jesus Jairus weiterzuglauben. Er wählt wenige Zeugen (die Jünger Petrus, Johannes und Jakobus sowie die Eltern des Mädchens) für das bevorstehende Wunder aus. Jesus will kein live-Auferstehungs-Spektakel performen, sondern es geht ihm um die göttliche Antwort auf den festen Glauben eines Menschen.

Die Verwandten und Nachbarn weinen. Dieses Klagen ist ein Brauch im Orient, in dem man durch lautes Heulen seinen Schmerz offenkundig zeigt. Jesus fordert auch die Heul-Klage-Gruppe durch seine Schlaf-Aussage zum Glauben auf. Doch sie reagieren mit Unglauben und lachen ihn aus. Sie dürfen nicht Zeuge von der Auferweckung werden.

Jesus weckt nun ganz schlicht das Mädchen zum Leben auf und entwaffnet den Tod. Er stärkt nicht nur das Mädchen mit Essen, sondern auch den Glauben der ganzen Familie.

Der Text für mich

Echt krass, wie Glauben und Unglauben hier thematisiert werden. Mich beeindruckt, was Jairus aus seinem Glauben zu Jesus alles tut. Ihm ist dabei sein Stolz und das, was andere über ihn denken, egal. Er ist auf Jesus und seine Hilfe fokussiert. Und trotzdem wird dieses Vertrauen im Laufe der Geschichte immer wieder erschüttert, zum Beispiel als sich Jesus trotz Notfallsituation aufhalten lässt, als die Todesnachricht eintrifft oder bei der „Schlaf-Aussage“ (V39) von Jesus. Was muss das für ein inneres Ringen zwischen Verzweiflung und Hoffnung und um den Glauben an Gottes Macht, trotz der dagegensprechenden Faktenlage, gewesen sein.

Es tröstet mich, dass Jesus um meine inneren Kämpfe weiß und mich ermutigt an ihm dranzubleiben. Denn täglich gibt es genug Situationen, in denen ich mich entscheiden muss, ob ich Gott tatsächlich mehr glaube als allem anderen. Das ist nicht leicht, aber es lohnt sich! Und – by the way: dadurch werde ich auch ein authentisches Glaubensvorbild für andere sein.

Der Text für dich

Jedes Kind kennt Situationen, in denen man sich völlig hilflos fühlt und verzweifelt ist, weil niemand helfen kann: schlechte Noten, Mobbing, Streit oder Scheidung der Eltern, schwere Krankheiten in der Familie, Tod in der Verwandtschaft, Kriege, Corona, Klimawandel bzw. ungewisse Zukunft. Hier kann eine gute Identifikation mit Jairus stattfinden. In der existenziell bedrohlichen Lage wendet er sich voll Vertrauen an Jesus, der alle Macht besitzt und dem nichts unmöglich ist. Er KANN helfen, selbst wenn alles gegen ihn spricht. WIE er eingreift, entspricht nicht immer unseren Vorstellungen. Aber er ist der Herr der Lage und immer bei uns.  Das gibt wirklich Hoffnung und Mut seinen Glauben nicht aufzugeben!

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Spiel: Finde den Schlüsselcode im Kot

Vorbereitung: Ein oder mehrere Hundehaufen mit feuchter Erde nachbilden und da hinein einen Karton mit einem Schlüsselcode verstecken. Einen Karton in dem der echte Schlüssel liegt mit einem Codeschloss versehen. Den/Die Hundehaufen vor dem Gemeindehaus unauffällig hinlegen. Je nachdem, ob man nur ein Kind oder mehrere Kinder einspannen möchte, verändert sich die Anzahl der Hundehaufen und der Codes.

Aufgabe: Die Tür zum Gemeindehaus ist abgeschlossen. Die Kinder müssen den richtigen Schlüsselcode finden, um den Karton mit dem Schlüssel darin zu öffnen und hineinzukommen. Innen wartet eine Überraschung (Erfrischungsgetränk) auf sie.

Schwerpunkt: Die Schwierigkeit ist, dass der Schlüsselcode in dem nachgebildeten Hundkot versteckt ist. Um diesen zu finden, brauchen die Kinder Hilfe des Mitarbeiters (Tipp: „der Code ist im Kot“) und Vertrauen in die Aussage des Mitarbeiters, dass es wirklich kein echter Hundekot ist, in den sie reinfassen müssen, um den Schlüsselcode herauszuholen. Da müssen sie mit sich Ringen, ob sie glauben und es wagen oder nicht …

Idee 2

Experiment: Vertrauens-Fall

Entweder wird das Experiment von einem freiwilligen Kind (Person A) mit dem Mitarbeiter (Person B) oder von allen Kindern in Zweiergruppen gemacht.

Die Experiment-Anweisung lautet:

Person A macht sich so steif wie ein Brett und lässt sich rückwärts auf den Boden fallen, ohne sich zu verletzen. Sie darf dabei nicht ihre Knie beugen oder einen Ausfallschritt nach hinten machen. Es dürfen keine Hilfsgegenstände (Kissen, Decken oder Sofas) verwendet werden. Finde heraus wie das klappen kann!

Lösung: Person B stellt sich hinter Person A und fängt sie auf, wenn diese sich fallen lässt. Dabei müssen die Kinder zwei Hürden überwinden: 1. Sie müssen Person B um Hilfe bitten. 2. Sie müssen vertrauen, dass sie aufgefangen werden, wenn sie sich fallen lassen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Mitmachgeschichte

Im Stuhlkreis:

  • Wie schwer fällt es dir, andere um Hilfe zu bitten? Wie ging es dir gerade beim Spiel/Experiment? (Teilnehmer antworten)

Mir geht es so, dass ich erst mal probiere allein klar zu kommen. Erst, wenn ich echt nicht mehr weiterweiß, komme ich auf die Idee jemanden um Hilfe zu bitten. Meistens bereue ich, dass ich so lange gewartet habe, weil ich bereits viel Zeit, Mühe und Kraft verschwendet habe*. Außerdem hätte mir zum früheren Zeitpunkt leichter geholfen werden können.

  • Kennst du das? (evtl. Das Spiel/Experiment wäre viel schneller fertig gewesen, wenn du gleich gefragt hättest.)

In diesem Zusammenhang ist noch eine Frage zu klären: nämlich WEN ich um Hilfe bitte.

  • Wie entscheidest du, wer der richtige Helfer für dich ist? (Teilnehmer antworten)
  • (Kompetenz, Beziehung stimmt, Anwesenheit der Person etc – wenn wenig kommt, kann man auch noch Beispiele geben: Wenn du Zahnschmerzen hast, fragst du sicher nicht den Schornsteinfeger um Hilfe, sondern …?)

Jairus braucht auch dringend Hilfe – das heißt nicht ER, sondern sein einziges Kind. Ob er da den Richtigen fragt und welch spannende Wende das Ganze nimmt, erleben wir am besten gemeinsam. Ich lese die Geschichte vor und bitte euch, euch die Situation vorzustellen und meine Gesten nachzumachen. Noch Fragen? Okay, dann begeben wir uns jetzt rund 2000 Jahre zurück nach Israel an den See Genezareth, wo Jesus gerade mit seinen Jüngern im Boot unterwegs ist.

Mitmachgeschichte vorlesen und Gesten vormachen (siehe Downloadbereich)

Was für eine Geschichte! Ihr dürft euch alle wieder setzten. Vielen Dank fürs Mitmachen. Wie ging es euch denn dabei? Was fandet ihr eindrücklich? Teilnehmer antworten

Jairus holt sich für sein todkrankes Mädchen Hilfe bei Jesus.

  • Ist er die richtige Adresse? Warum kniet sich ein angesehener Synagogenvorsteher vor Jesus hin? Wie habt ihr euch kniend gefühlt? Teilnehmer antworten

Jairus muss sehr verzweifelt gewesen sein. Wahrscheinlich konnte bislang kein Arzt helfen. Er sah in Jesus die letzte Hoffnung. Der Einzige, der seiner Tochter noch helfen kann. Jesus ist sofort bereit zu helfen. Doch auf dem Weg ereignet sich ein Zwischenfall, eine Verzögerung – und dann erreicht Jairus die Nachricht, dass seine Tochter gestorben ist.

  • Wie hat sich wohl Jairus gefühlt? Teilnehmer antworten

In so einer Situation trotzdem zu glauben ist ganz schön schwierig. Ähnlich wie bei unserm Eingangsspiel. Da musstest du auch, entgegen allen innerlichen Einwänden, dich dazu entscheiden zu vertrauen, dass es nur Erde ist, nicht wahr? Wie cool, dass Jesus weiß, wie Jairus sich fühlt und ihn ermutigt. Er sagt: “Erschrick nicht, hab nur Vertrauen!” (Hand aufs Herz). Genau das, macht Jairus. Obwohl es so aussieht, als ob alles verloren ist, vertraut er Jesus. Und dann geschieht das Unglaubliche – Jesus weckt das Mädchen wieder auf – so wie wenn man einen Schlafenden aufweckt. Obwohl sie tot war! Das können alle bestätigen. Deshalb hatten ja die Verwandten und Nachbarn so laut geklagt und geweint. Stell dir das mal vor! Sowas kann nur Jesus – er ist sogar stärker als der Tod!

  • Was haben die Trauernden wohl für Gesichter gemacht, als sie plötzlich das Mädchen lebend und etwas essend sahen? (Teilnehmer zeigen Gesichtsausdruck)
  • Und wie haben sich die Leute gefühlt, die vorher Jesus ausgelacht haben? (Teilnehmer antworten)
  • Und was hat wohl Jairus am Abend über dieses Ereignis in sein Tagebuch geschrieben? (Teilnehmer antworten)

Das war ein Gefühlsachterbahntag … Jairus war verzweifelt und wandte sich vertrauensvoll an Jesus. Die Todesnachricht schien das Ende zu sein, aber Jairus hatte keine Angst und glaubte trotzdem, dass Jesus irgendwie helfen wird. Und Jairus durfte als „Belohnung“ tatsächlich miterleben, wie seine Tochter wieder lebendig wurde. Wie Jesus eingreift ist ganz unterschiedlich, aber DASS er unser Bitten hört, in der schwierigen Situation mit uns ist und uns hilft, ist ganz sicher.

Das war sicher einer der schrecklichsten, schwierigsten und zugleich wundervollsten Tage im Leben von Jairus!

* Das kann man auch allgemeiner formulieren: „Viele probieren erst mal allein klar zu kommen …“

Die andere Idee

Bilder zu dieser Geschichte ausdrucken und bunt gemischt auf den Boden legen.

Teilnehmer müssen die Bilder in der Reihenfolge hinlegen, wie sie denken, dass die Geschichte sich ereignet hat. Teilnehmer begründen ihre Version der Geschichte.

Manchmal würden wir die Geschichte „glatter“ oder anders ablaufen lassen, aber Jesus weiß, was er tut. Jairus Vertrauen wird auf die Probe gestellt und im Endeffekt gestärkt und belohnt.

Der Text gelebt

Gespräch

In Kleingruppen aufteilen und gemeinsam bei einer Erfrischung (Eis, Getränk, Snacks) oder während dem Gestalten des Merkverses über folgende Fragen nachdenken:

  • Was mache ich, wenn ich in Schwierigkeiten bin? Wen frage ich um Hilfe?
  • Warum ist Jesus eine gute Adresse, um Hilfe zu bekommen?
  • In welcher alltäglichen Situation muss ich vertrauen, damit ich belohnt werde? (Ich vertraue, dass der Bus kommt, obwohl er weit und breit nicht zu sehen ist und dafür nimmt er mich mit. Strom, Wasserhahn, Samen einsäen etc.)
  • Wann fällt es mir besonders schwer Gott zu vertrauen? Was bezweifle ich?
  • Was verändert sich, wenn ich trotzdem Gott vertraue?

In diesem Gespräch wäre es sehr wichtig, dass der Mitarbeiter persönliche Vertrauens-Erlebnisse mit Gott als Beispiel erzählt. Vorbilder und Erfahrungsberichte helfen den Teilnehmern sehr.

Merkvers  

Jesus sagt: “Erschrick nicht, hab nur Vertrauen!” Markus 5,36

Diesen Vers kann man sehr gut mit Gebärden unterstreichen.

Nachzuschauen auf der Homepage: https://signdict.org

Jesus  Nägelmale andeuten: mit Mittelfinger der rechten Hand in die Mitte der Handfläche der linken Hand deuten und danach mit dem linken Mittelfinger dasselbe in der rechten Handfläche machen
sagtMit Zeigefinger ein Wort andeuten, das aus dem Mund herauskommt: Zeigefinger an Mund legen und nach vorne bewegen
erschrickHände offen vor dem Körper ruckartig zu dem Körper hinbewegen
nichtZeigefinger vor Körper von rechts nach links bewegen
habflache Hand auf Brust legen
nurmit Zeigefinger Nasespitze berühren und Finger nach vorne bewegen
Vertrauenbeide Hände als Faust auf das Herz legen und dann die Hände öffnend nach vorne vor den Körper bewegen, sodass die Handflächen nach oben offen sind (das Herz geben)

Gebet

Überlege dir eine Sache, in der du Jesus um seine Hilfe bitten möchtest. Wenn alle ihre Bitte haben, lassen wir sie als Gebetsrakete zu Jesus starten.

Gebetsrakete: Während der Zeit zum Überlegen, wird ein Stehkreis gebildet. Der Reihe nach darf ein Kind seine Faust mit Daumen hoch in die Mitte des Kreises strecken, während es eine Bitte an Jesus laut oder leise ausspricht. Der Nächste dockt auf dem Daumen des Vorgängers an, nimmt ihn in die Faust und streckt den eigenen Daumen nach oben, dass der Nächste darauf andocken kann. So entsteht eine lange Rakete aus Händen. Wenn alle fertig sind, zählt man von 10 runter bis 0, und ruft „Amen“, indem man alle Hände nach oben in die Luft fliegen lässt.

Kreatives

Alle Teilnehmer bekommen ein Papier und einen weißen Wachsmalstift. Mit diesem Stift schreiben sie den Merkvers auf das Blatt. Es ist noch nichts sichtbar.

Aber wenn sie mit der Hilfe von Wasserfarben über die Schrift malen, wird die Schrift deutlich lesbar. Wieviel Vertrauen oder Glauben jemand hat, kann man wie die weiße Schrift auf weißem Papier nicht sehen. Aber in schwierigen Situationen (Wasserfarben) kommt zum Vorschein, wenn wir wirklich Jesus vertrauen. Dieser Vers soll als Erinnerung und Ermutigung dienen. 

Spielerisches

Kicke die Dose!

Ein Fänger bekommt eine leere Dose, die er in der Zeit, in der sich alle anderen verstecken, an einen Ort stellt. Nachdem er auf 40 gezählt hat, beginnt das Spiel.

Das Ziel ist, dass die Versteckten unbemerkt vom Fänger sich heranschleichen und die Dose umkicken. Der Fänger versucht dies zu verhindern, indem er achtsam nach den Versteckten sucht. Sobald er jemanden ausfindig gemacht hat, rennt er zur Dose, stellt den Fuß auf die Dose und sagt den Namen des Gefundenen. Falls der Gefundene schneller an der Dose ist und diese umkickt, ist er wieder frei und kann sich erneut verstecken. Wer gefangen ist, muss bei der Dose bleiben. Er muss auf die Hilfe der Nichtgefangenen hoffen. Sobald diese die Dose umgekickt haben, sind alle Gefangenen wieder frei und eine neue Runde beginnt. Wenn der Fänger alle Versteckten fängt, ohne dass die Dose umgekickt wird, hat er gewonnen.

(T)Extras

Lieder

  • Jesus, dir kann ich vertraun
  • Spar dir deine Sorgen

Spiele

Fake oder Real? Was ist glaubenswürdig und was nicht?

Jedes Kind hat Zeit sich eine Geschichte zu überlegen. Es dürfen Ereignisse sein, die echt stattgefunden haben (Real) oder ausgedachte Geschichten (Fake). Jedes Kind erzählt seine Geschichte und die anderen raten, ob es sich um eine Real oder Fake Geschichte handelt. Wer richtig geraten hat, bekommt einen Punkt.

Weiterführende Hinweise

Bilder für die Geschichte können unter https://freebibleimages.org kostenlos heruntergeladen werden.

Gebärden können unter https://signdict.org angeschaut werden.

Vorbereitung

Wir bauen eine Schatzkiste und verschließen diese mit so vielen Vorhängeschlössern wie es mitspielende Gruppen gibt. Man sollte unterschiedliche Schlosstypen verwenden: Bundbartschlüssel und Zylinderschloss. Außerdem können die Schlösser unterschiedlich groß sein. Zu den passenden Schlüsseln für die Schlösser benötigen wir außerdem noch Schlüssel, die in kein Schloss passen. Insgesamt werden so viele Schlüssel benötigt wie Gruppen mal Stationen beteiligt sind. Also bei vier Gruppen und fünf Stationen brauchen wir vier verschiedene Schlüssel.

Spielidee

Die Gruppen ziehen durchs Gelände und verdienen sich an den einzelnen Stationen durch erfolgreiches Lösen der Aufgaben jeweils einen Schlüssel. Die Gruppen dürfen sich einen Schlüssel aussuchen, von dem sie vermuten, dass er in eines der Schlösser passt. Am Ende des Spiels darf jede Gruppe ihre Schlüssel an der Schatzkiste ausprobieren. Sehr wahrscheinlich hat keine Gruppe alle passenden Schlüssel, um die Schatzkiste zu öffnen. Daher ist im Anschluss noch ein wenig Verhandlungsgeschick nötig, damit sich die einzelnen Gruppen einigen, wie der Schatz aufgeteilt werden kann.

Ideen für Stationen

  • Wormser Reichstag: verschiedene Gemälde zum Reichstag aufstellen; Parcour mit TT-Ball auf Löffel laufen
  • Tintenfass-Wurf: Fotos von Luthers Zimmer; mit einem Wurfgeschoss Kastanie in einen Eimer werfen
  • Bibelübersetzung: biblische Geheimschrift entziffern
  • Luthersprüche: aus verschiedenen Sprüchen richtige Luthersprüche herausfinden, zum Luthersatz „Warum rülpset ihr nicht, …“ Sprudel trinken und Zeit, bis gerülpst wird, aufschreiben

Die Errungenschaften der Reformation sind eng mit dem Leben von Martin Luther verbunden. Auf einer Zeitreise ins Mittelalter durch das Leben Martin Luthers gibt es für Kinder viel Spannendes zu erleben und zu entdecken. Die reformatorische Botschaft ist bis heute aktuell. Für Kinder verständlich kann man sie so formulieren:

Gott hat dich lieb so wie du bist! 

Mitarbeitende

Diese ChurchNight-Idee ist sehr mitarbeiterintensiv in der Durchführung. Für die Vorbereitung genügt ein Team von vier bis sechs Personen, die den Ablauf vorbereiten, das Material besorgen und die Mitarbeitenden einweisen. Für die Betreuung der Stationen braucht man ein bis zwei Mitarbeitende, für die Begleitung der Gruppen ebenfalls.

Räumlichkeiten

Die Kirche und das umliegende Gelände eigenen sich gut. Möglichst auf elektrische Beleuchtung verzichten und viele Kerzen verwenden. So entsteht für die Kinder eine spannende und „mittelalterliche“ Atmosphäre.

Ablauf

Damit die Kinder die einzelnen Stationen später besser einordnen und verstehen können, ist es gut, wenn sie davor schon etwas über die Eckdaten von Luthers Leben erfahren. Dafür eignet sich ein Anspiel oder Schattenspiel.
Anschließend werden die Kinder in Gruppen mit 5-10 Kindern eingeteilt. Jede Gruppe wird von einem Mitarbeiter begleitet. Auf einem Laufzettel sind die Stationen mit Ortsangaben in der Reihenfolge abgedruckt, in der die jeweilige Gruppe sie absolviert. Die Gruppen beginnen an unterschiedlichen Stationen und absolvieren sie in der vorgegebenen Reihenfolge.

Einige Stationen in Auswahl:

Station A (Sakristei) – Thema: Nicht verstehen    
Den Raum als Kirchenraum mit Altar und Bänken herrichten. Die Kinder werden von einem als katholischen Priester verkleideten Mitarbeiter empfangen. Er begrüßt sie zum Gottesdienst, bedeutet ihnen, sich zu setzen und beginnt auf Lateinisch eine „Messe zu zelebrieren“. Er weist die Kinder mit Handzeichen an, aufzustehen oder zu knien. Die Kinder verstehen nichts.

Station B (im Kirchenraum) – Thema: Bibel übersetzen
Die Kinder sollen wie Martin Luther die Bibel übersetzen. Die Kinder bekommen einen Satz in Geheimschrift
(z. B. PC-Schrift Wingdings) und ein Alphabet in dieser Geheimschrift. Damit können sie den Satz übersetzen. Lösung: „Gott hat dich lieb so wie du bist“. Eventuell eine hebräische und/oder griechische Bibel zur Ansicht auslegen. Diese Bibel kann auch durch ein Gitter abgetrennt sein, um zu veranschaulichen, dass sie unerreichbar ist.

Station C (Kirchturm) – Thema: Reformatorische Erkenntnis (Turmerlebnis)
Die Kinder dürfen auf den Kirchturm steigen und treffen dort Martin Luther. Er erzählt den Kindern, dass er eine wunderbare Entdeckung in der Bibel gemacht hat: Gott hat dich lieb, so wie du bist“. Die Kinder dürfen sich diesen Satz mit Feder und Tinte auf Pergamentpapier abschreiben.

Station D (Kirchenkeller) – Thema: Was gab es im Mittelalter?
In einer Schatztruhe sind alte Gegenstände, die es auch schon im Mittelalter gab. Die Kinder sollen sich die Gegenstände merken. Dann wird die Truhe geschlossen und die Kinder zählen auf, an welche Gegenstände aus der Truhe sie sich noch erinnern können. Manche Gegenstände kennen sie nicht. Gemeinsam wird überlegt und gezeigt, was damit gemacht wurde.

Station E (Kirchentür) – Thema: Foto mit Ehepaar Luther
An dieser Station können sich die Kinder mit Martin und Katharina Luther fotografieren lassen. Wenn technisch möglich, können die Bilder gleich ausgedruckt werden. Sonst bekommen die Kinder einen Infozettel, wo sie die Bilder abholen können.

Station F (Wiese) – Thema: Katharina Luther
An dieser Station treffen die Kinder Katharina Luther am Lagerfeuer. Katharina verteilt Tee und Kekse und erzählt aus ihrem Leben (Flucht aus dem Kloster, Alltag mit Martin, großer Haushalt, Familie usw.)

Abschluss

Zum Schluss treffen sich alle Gruppen im Chorraum der Kirche. Dort kann gesungen werden, bis alle Kinder da sind. Die Kinder dürfen erzählen, was sie auf ihrer Zeitreise erlebt und über Martin Luther erfahren haben. Wenn es schon ausgedruckte Fotos gibt, können die Fotos gezeigt und verteilt werden, die Thesen werden vorgelesen und besprochen, die Kinder dürfen ihre Ergebnisse zeigen.

1. Zielgedanke

Die Teilnehmenden sollen wie Luther damals erfahren, dass Gottes Gnade nichts mit einer eigenen Leistung zu tun hat. Niemand kann sich die Gnade verdienen oder dafür zahlen. Ganz im Gegenteil. Jeder, auch dem, den du nicht leiden kannst, gilt die gleiche Gnade. Denn auch ihm macht Gott das gleiche Angebot wie dir: Wer an Jesus glaubt, bekommt seine Gnade ohne jede Vorbedingung.

2. Einführung inkl. Exegese

Der Zustand der Menschen ohne Gott ist wie der Tod. Der Mensch ist fern von Gott, dabei ist Gott die Quelle des Lebens. Wir Menschen entfernen uns immer wieder von Gott und seinem Plan für unser Leben. Wir gehorchen Gott nicht so, wie es sein sollte.

Wir lassen uns von unseren Sehnsüchten, Begierden, empfindlichen Stellen und ganz menschlichen Motiven leiten und damit auch schon mal verleiten. Manchmal wissen wir es einfach auch nicht besser und denken, es wäre angebracht und im Sinne Gottes, doch das Gegenteil ist der Fall. Am Ende bleibt die im ersten Moment frustrierende Erkenntnis: Wir können nicht aus eigener Kraft gerecht sein. Wir alle sind und bleiben bedürftig.

Es ist ein Geschenk, nichts anders. Wir haben es Gottes unendlicher Liebe und Barmherzigkeit zu verdanken, mit Jesus in einer ganz besonderen Gemeinschaft zu leben, die uns ein neues Leben gibt. Uns quasi vom Tod auferweckt und erst zum eigentlichen Leben bringt. Das passiert, wenn wir an Jesus Christus glauben, ihm unser Leben anvertrauen.

Wir können es uns nicht verdienen und das ist gut so. Sonst könnten wir stolz auf unsere eigene Leistung sein und würden die Beziehung zu Jesus vermutlich ganz anders leben. Dann wäre es an eine Leistung gebunden, die jeder vollbringen müsste. Aber wir Menschen bekommen das Geschenk der Gnade dadurch, dass wir an ihn glauben, mit ihm in Beziehung leben und ihm vertrauen, und nicht durch irgendetwas, das wir uns verdienen könnten.

Das Schöne ist, dass aus dieser Beziehung ganz viel Gutes entstehen kann, denn Gott wirkt durch uns.

Erklärung des Begriffes „Gnade“

Gott schafft die Menschen, damit sie mit ihm in Gemeinschaft leben. Doch die Menschen fragen nicht nach Gott und leben ohne ihn. Eigentlich hätten sie dafür Gottes Strafe verdient. Aber weil Gott die Menschen so sehr liebt, ist er gnädig. Er erlässt den Menschen ihre Strafe. Gottes Sohn Jesus nimmt die Strafe auf sich und stirbt am Kreuz. Weil Gott gnädig ist, wendet er sich den Menschen immer wieder neu und liebevoll und ohne jede Vorbedingung zu. Gnade bedeutet kurz und knapp etwas zu erhalten, das man nicht verdient hat. Damit ist Gottes Gnade nicht im gesellschaftlichen Sinne gerecht, sondern eher mit einem Geschenk zu vergleichen.

Historischer Bezug zu Luther

Luther ist in einer Welt mit der Gnade Gottes in Berührung gekommen, in der nicht alle Menschen wussten, was wirklich in der Bibel steht, denn sie konnten sie nicht lesen. Die meisten Menschen waren angewiesen auf die Aussagen derer, die die Bibel lesen konnten. So kam es, dass diese Verantwortung ausgenutzt wurde und Menschen dazu gebracht wurden, sich ihre Gnade zu erkaufen und dadurch Wiedergutmachung zu leisten. Doch Luther hat die wahre Bedeutung bei Paulus in der Bibel für sich entdeckt. Die Gnade ist ein Geschenk, man kann und muss sie sich nicht verdienen, sie gilt allen, die an Jesus glauben.

3. Einstieg

Als Erstes spielt ihr eine Runde „Wer bin ich?“ mit besonderen Begriffen. „Wer bin ich?“ ist ein Ratespiel, bei dem die Mitspieler eine bestimmte Person, ein Tier oder einen Gegenstand verkörpern und durch geschicktes, eingrenzendes Fragen herauszufinden suchen, wen oder was sie darstellen.

Vorbereitung

Benötigt werden Stifte, Zettel und Klebeband (gute Post-it). Die Teilnehmerzahl, obwohl eigentlich nicht begrenzt, sollte aus Gründen des Spielspaßes höchstens 8 bis 10 betragen, da ansonsten die Kommunikation leidet. Bei größeren Gruppenzahlen kann man dann in zwei Gruppen und Räumen spielen. Normal schreibt jeder Spieler einen Zettel mit einem bekannten Namen (z. B. „Mario Götze“, „Angela Merkel“ oder „Rihanna“) auf und befestigt diesen auf der Stirn eines Mitspielers, ohne dass dieser die Information erfährt.

Für diese Gruppenstunde wird das Spiel insofern abgewandelt, dass ihr die Zettel und damit auch die Personen, Gegenstände und Tiere, die gesucht werden, vorbereitet. Wenn alle einen Zettel haben, beginnt das Spiel.

Vorschläge

  • Eine Person, die die meisten nicht leiden können (also jemand, dem man Gnade vermutlich nicht wünscht)
  • Eine anwesende Person aus der Runde
  • Martin Luther
  • Ein Gegenstand, wie eine Kette oder ein Schloss
  • Eine Person, wie z. B. Adolf Hitler, Osama bin Laden, Josef Stalin (als jemand, dem man Gnade vermutlich nicht wünscht)
  • Ein Vorbild, wie z. B. Sportler, Sänger, Schauspieler, Politiker, Mutter oder Vater eines Anwesenden (aber nicht Jesus)
  • Eine Person, wie z. B. William Shakespeare, Walt Disney oder Steve Jobs (Menschen, die Großes geleistet haben)
  • Weitere Personen wie z. B. Angela Merkel, Barack Obama oder Helmut Kohl, Stefan Raab, Thomas Gottschalk, Günther Jauch oder Cindy aus Marzahn, Rihanna, Mario Götze, Justin Bieber, Helene Fischer
  • Ihr seid diejenigen, die eure Gruppe am besten einschätzen könnt, wählt also bitte für eure Gruppe passende Personen aus.

Ablauf

Ein Spieler beginnt nun, den anderen Fragen über sich zu stellen, die diese mit Ja oder Nein beantworten können. Das Spiel beinhaltet häufig Fragen wie zum Beispiel: „Bin ich ein Mensch?“, „Bin ich weiblich/männlich?“, „Bin ich Sportler/Moderator/Schauspieler/Sänger/u. a.?“, „Lebe ich noch?“ und „Lebe ich in Deutschland/in den USA/u. a.?“

Ziel ist es, möglichst schnell die eigene Identität durch deduktive Fragen zu erraten. Wird eine Frage mit Nein beantwortet, ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.

Das Spielende ist entweder dann erreicht, wenn alle erraten haben, wer sie sind, oder, wenn die Gruppe zu groß ist, die ersten drei/fünf erraten haben, wer sie sind. Da es mehrere Varianten dieses Spieles gibt, solltet ihr der Gruppe vorher die zu spielende Variante mitteilen.

4. Hauptteil

Personen XY

Die Mitarbeitenden haben viele zusätzliche Zettel (Post-it vom Spiel) in der Hand und schreiben Namen auf, die die Teilnehmenden sagen und legen diese dann in die Mitte auf den Boden. Dabei geht die Gruppe verschiedene Rubriken entlang, die die Mitarbeitenden anmoderieren. Wichtig ist, dass für diesen Teil der Gruppenstunde eine ehrliche und wertschätzende Atmosphäre herrscht, damit die Teilnehmenden ehrlich sein können. Dies kann man auch mit einem einleitenden Satz verstärken.

  • Nenne Menschen, die du magst oder liebst!
  • Nenne Vorbilder, die du hast oder Menschen, die dich beeindrucken!
  • Nenne schlechte bzw. böse Menschen oder Menschen, die du überhaupt nicht magst!
  • Als Abschluss geht der Stapel mit den Zetteln und dem Stift einmal rum und jeder schreibt seinen Namen darauf und legt seinen Zettel ebenfalls in die Mitte.

Bibeltext

Vor dem Impuls sollte der Bibeltext einmal intensiv gelesen werden, am besten ist es, wenn jeder in der Bibel mitlesen kann. Der Text kann auf folgende Art miteinander gelesen werden:

  1. Lies den Text laut vor.
  2. Danach liest jede/r den Text für sich selbst und überlegt sich: An welchem Vers bleibe ich hängen bzw. welcher Vers spricht mich besonders an?
  3. Bevor du den Text jetzt ein zweites Mal laut vorliest, bitte jeden den Vers, den er sich ausgesucht hat, laut mitzulesen, wenn dieser beim Vorlesen drankommt.

5. Abschluss

Impuls

Nun folgt ein Impuls. Für die Vorbereitung können euch die Punkte 4. und 5., sowie die folgende Orientierung helfen:

In einem ersten Teil sollte es darum gehen, dass alle Menschen, die wir nicht mögen – ich nenne sie mal Hitler und Co –, aber auch die, die wir mögen und wir selbst, bedürftig sind. Wir können keine Punkte im Himmel sammeln und uns durch gute Leistungen als Musterschüler durchmogeln. Am Ende sind wir trotzdem auf Gottes Gnade angewiesen.

Darüber hinaus ist es ganz einprägsam, wenn man an dieser Stelle der Andacht die Gegenstände Kette und/oder Schloss auf die ganzen Namen in der Mitte legt. Anhand dieses Bildes wird deutlich, dass jeder, wirklich jeder bedürftig ist.

Wir leben nicht immer so, wie Gott sich das vorstellt, wir entfernen uns von ihm und brauchen Jesus unseren Sündenbock.

Deutlich rauskommen sollte, dass Gottes Gnade nichts mit einer eigenen Leistung zu tun hat. Niemand kann sich die Gnade verdienen oder dafür zahlen. Ganz im Gegenteil, jedem macht Gott das gleiche Angebot wie dir: Wer an Jesus glaubt, bekommt seine Gnade.

Im Idealfall erzählt ihr ein Erlebnis aus eurem Leben, wo euch klar geworden ist, dass euch diese Gnade zuteil wird.

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