Mose, ein Mann, der hohe Pläne hatte und dabei erst zum Mörder und anschließend zum Flüchtling wurde, hütet die Schafe seines Schwiegervaters. 40 Jahre ist es her, dass er Ägypten fluchtartig verlassen hatte (2. Mo 2,11ff). Nun ist er Hirte, ein Mann ohne Perspektive, ein Mann auf dem Abstellgleis der Weltgeschichte, gefangen im Alltäglichen. Und genau dort, mitten im Alltag, kommt es nun zur entscheidenden Gottesbegegnung, die seinem Leben eine neue Richtung und Perspektive gibt.
Mose treibt die Schafe über die Steppe (wörtlich Wüste) hinaus. Doch weil die ohnehin sehr bescheidenen Weideflächen bereits abgegrast sind, muss er mit seiner Herde höher hinauf. Dabei kommt er zum sogenannten Gottesberg, Horeb oder auch Sinai genannt. Die Bezeichnung „Gottesberg“ spielt auf die zukünftige Bedeutung des Berges an.
Ein Dornbusch brennt, aber verbrennt nicht. Menschlich ist das nicht zu erklären. Im brennenden Busch erscheint Mose ein Engel des Herrn. Durch ihn redet Gott selbst mit Mose.
„Mose, komm nicht näher und zieh deine Schuhe aus!“. Ruth 4,7 erzählt von einem israelitischen Brauch: Wollte einer einen Besitz bzw. ein Erbe nicht kaufen oder erben, obwohl dieser/ dieses ihm zugestanden hätte, dann zog er zur Bestätigung einen Schuh aus und übergab ihn dem Gegenüber. Ähnlich ist es hier bei Mose, er erkannte an: Hier sollst du, Gott, allein der Herr sein!
Milch und Honig deuten auf die Fruchtbarkeit und den Überfluss des verheißenen Landes. Noch ist dieses Land allerdings von anderen Völkern besiedelt.
Schon Jakob hatte sich beim Kampf am Jabbok nach dem Namen Gottes erkundigt (1. Mo 32,30). Jakob bekam jedoch statt einer Antwort nur eine Gegenfrage. Mose nun wird Gottes Name offenbart. Im Hebräischen lautet der Gottesname JHWH (Jahwe), was sich nur schwer übersetzen lässt. „Ich werde sein, der ich sein werde“ schreibt die Lutherübersetzung. Von „der Ich-bin“ spricht die Züricher Bibel. Die Hoffnung für alle übersetzt: „Ich bin euer Gott, der für euch da ist.“ Genauso wenig wie Gott selbst können wir seinen Namen in Besitz nehmen, für uns vereinnahmen. Gott wahrt seine Freiheit, seine Göttlichkeit. Und doch möchte er uns Menschen begegnen und persönliches Gegenüber sein und gibt daher seinen Namen kund. Des weiteren stellt sich Gott hier als der Gott der Väter vor, als der Beständige, der da war und der da ist und der da kommen wird.
Im Text ist sowohl von „HERR“ die Rede, als auch von „Gott“ (Lutherübersetzung). Wenn bei Luther HERR steht, dann liegt im hebräischen Urtext der Gottesname JHWH zugrunde. Wenn bei Luther jedoch von Gott die Rede ist, dann bezieht sich das immer auf das hebräische Wort Adonai, eine Umschreibung des Gottesnamen.
40 Jahre ist Mose unterwegs: erst auf der Flucht, dann mit den Schafen seines Schwiegervaters. Er, der so viel aus seinem Leben hätte machen können, sitzt da in der Einsamkeit. Ein Mörder, ein Schafhirte, nicht mehr der Jüngste. „Selber schuld!“ könnte man jetzt sagen oder auch „Das war´s dann wohl…“, doch Gott greift ein. „Es brauchte einen Tag, Mose aus Ägypten rauszubringen, aber es brauchte 40 Jahre, die Spuren Ägyptens aus dem Herzen Mose zu entfernen.“, so ähnlich formulierte es einmal W.I. Thomas. Gott hat Mose nicht vergessen! Gott hat aber auch sein Volk in Ägypten nicht vergessen. Er sieht die Not, er hört das Klagen, er ergreift Partei für seine Menschen – und er geht den Weg selber mit! Wenn wir nichts mehr vom Leben erwarten, dann wartet Gott darauf, neu mit uns anzufangen!
… und sein Name ist Programm! „Wer bist du denn?“, fragt Mose und tatsächlich, Gott stellt sich ihm vor. Gott nennt seinen Namen und schafft damit die Möglichkeit, dass man mit ihm in Kontakt treten darf. Doch eines lässt Gott mit seinem Namen nicht zu: Dass wir Menschen ihn vereinnahmen. Der „Ich bin für euch da!“ lässt sich vor keinen Karren spannen, lässt sich nicht in Besitz nehmen. Aber er zeigt uns mit seinem Namen: Gott ist ein Gott der Weltgeschichte, er ist Anfang und Ende, er ist der Gott der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Und damit macht Gott klar: Ihr könnt euch auf mich verlassen!
„Aber doch nicht ich!“, das ist die Reaktion von Mose auf die Berufung Gottes. Während wir noch dabei sind, den Gabentest auszuwerten, spricht Gott oft schon eine Berufung aus. Wenn Gott beruft, dann geschieht das oft völlig unvorbereitet, ohne vorherige Bewerbung. Doch Gott kennt uns Menschen und auch unsere Zweifel. Er geht liebevoll und vorsichtig auf unsere Einwände ein. In der Anfangszeit des CVJM in Berlin soll Graf Pückler seinem Freund Eberhard von Rothkirch einmal geantwortet haben: „Dass du das (Mitarbeit in der Jungmännerarbeit) nicht kannst, ist gewiss. Weil aber Jesus die Leute gar nicht brauchen kann, die es können, darum musst du gerade diese Aufgabe anfassen.“
Wenn ihr die Möglichkeit habt, diese Gruppenstunde auf einem Berg oder zumindest in der freien Natur zu gestalten, dann nutzt diese aus!
Vor dem Eingang des Gruppenraumes bzw. draußen am Treffpunkt wird ein Schild aufgestellt mit der Aufschrift: „Bitte Schuhe ausziehen!“ Je nach Wetterlage, solltet ihr dafür euren Ort der Zusammenkunft natürlich etwas „fußgemütlich“ gestalten.
Zu Beginn teilt ihr die Teilnehmer in kleine Gruppen, jede Gruppe sollte dabei ein Gerät mit Internetzugang haben (Tablet, Smartphone,…). Nun ist Zeit, dass in jeder Kleingruppe die Bedeutung der einzelnen Vornamen der Teilnehmer genannt bzw. recherchiert werden kann. Wenn jeder der Bedeutung seines Namens auf die Schliche gekommen ist, dann wird in der Großgruppe eine Vorstellungsrunde gemacht.
Jetzt darf gesammelt werden: Wer kennt einen Namen für Gott? Wie wird Gott in der Bibel genannt? Wie stellt er sich selbst vor? Sammelt munter drauf los und schreibt eure Entdeckungen für alle sichtbar auf.
Lest gemeinsam den Text. Tauscht euch aus über die Bedeutung des Gottesnamens.
Mögliche Fragen in Bezug auf den Namen Gottes:
Der Name Gottes ist gleichzeitig Programm. Mit seinem Namen offenbart Gott etwas von seinem Wesen.
Zum Schluss bekommt jeder einen farbigen Schnürsenkel, der als Erinnerung an den eigenen Schuh bzw. ums Fußgelenk gebunden werden kann. Als Erinnerung:
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