#ich check nur noch kurz mal …

Medienkompetenz persönlich und fürs Team

Vorbemerkungen

Fakten

Zum Einstimmen in die Lebenswelt ein paar Erkenntnisse aus der aktuellen JIM-Studie von 2016. Befragte Personen sind 12 bis 19 Jahre alt und damit nur teilweise unser Mitarbeiterklientel. Aber das ist die Generation, die unser aktuelles Team prägt:

  • 99% besitzen ein Handy, 98% ein Smartphone
  • 97% haben Internetzugang
  • 98% haben einen Laptop oder Computer
  • Die Selbsteinschätzung der täglichen Onlinenutzung liegt bei 200 Minuten am Tag.
  • Hauptbeschäftigung ist die Kommunikation (soziale Netzwerke), weit dahinter das Spielen, Informationen und Unterhaltung wie Musik, Video, Bilder.
  • Die liebsten Internetangebote sind YouTube, WhatsApp, Facebook, Instagram mit doch deutlichen Abstand vor Google, Snapchat, Spotify, Netflix und vielen mehr.
  • Die fünf beliebtesten Apps sind WhatsApp, Instagram, Snapchat, Facebook und YouTube. Alle fünf sind Apps der Kategorie „soziales Netzwerk/Kommunikation“.
  • Knapp 40% schreiben und empfangen Mails (Tendenz leicht sinkend), 43% nutzen Facebook aktiv (leicht sinkend), 45% nutzen regelmäßig Snapchat (deutlich steigend), 51% nutzen Instagram (steigend), und 95% WhatsApp (immer noch steigend).
  • Die non-medialen Lieblingsbeschäftigungen sind mit Abstand: Freunde treffen und Sport machen.

Hier skizziert sich ein klares und vermutlich bekanntes Bild: Teens, Jugendliche und Junge Erwachsene nutzen ihr Smartphone wie selbstverständlich, ständig und für alles Mögliche. Heraus sticht dabei vor allem WhatsApp und die anderen Kommunikationsapps. Es geht ihnen um Beziehungen?! Dir vermutlich auch!?

Möglichkeiten und Chancen

Die Jugendarbeit kommt an sozialen Netzwerken und neuen Medien nicht vorbei. Außer sie wollen an der Zielgruppe vorbeileben. Längst schon sind Werbeaktionen bei Facebook für die nächste Freizeit, Fotos von der Gruppenstunde bei Instagram, Absprachen und Emojis bei WhatsApp, Einladungen bei Snapchat und Onlineanmeldung zur Veranstaltung Normalität.
Die gefühlte Anonymität hinter dem Smartphone erleichtert dem einen oder anderen sogar den Einstieg in ein persönliches Gespräch über ein aktuelles Problem. Mithilfe der sozialen Netzwerke ist es grundsätzlich möglich, eine recht große Masse für eine Gruppenstunde oder Veranstaltung zu erreichen. Natürlich nur mit der entsprechenden Idee und den Ressourcen. Mithilfe von WhatsApp Gruppen/Chats können Absprachen mit (allen) Gruppenteilnehmern vorgenommen werden. Gerade an WhatsApp ist kein Vorbeikommen.

Gefahren und Grenzen

Aber was wenn die Menschen sich treffen und dann nur vor ihrem Handy kleben? Und wer lebt ihnen was anderes vor? Wir dürfen nicht bei der reinen Online-Mentalität stehen bleiben. Was ist mit den persönlichen Gesprächen und echter Beziehungsbindung? Wo schleicht sich Cybermobbing ein? Wie gelingt uns eine breite Meinungsbildung? Wie können wir unsere Werte in diesen Medien leben und weitergeben? Wie können Verbindlichkeiten installiert werden? Wie können wir echte Gemeinschaft leben und Offline unterwegs sein? Wie sieht unser eigenes Medienverhalten im Alltag, im Team, während der Gruppenstunde und darüber hinaus aus? Diese Fragen sollten wir uns stellen.

Gesunder Gebrauch

Das Wichtigste ist immer noch die echte Beziehung, davon lebt unsere Jugendarbeit. Das ist neben der besten Nachricht dieser Welt unser höchstes Gut. Die Verabredung für das Treffen kann dort abgesprochen sein. Auch die Werbung für die Veranstaltung sollte sogar so modern wie möglich für die Jugendlichen sein, damit wir sie in ihrer Lebenswelt erreichen.
Daher: Ja wir müssen begrenzt und bewusst mitmachen und gleichzeitig für beziehungsbindenden Werte stehen, echte Erfahrungsräume und Offline-Zeiten ermöglichen, Jugendliche und Menschen wertschätzen, ihnen Freiraum zur Entfaltung geben und somit auch ein wichtiger (Gegen)Trend und Vorbild sein!

2. Zielgedanke

Ziel dieses Mitarbeiterimpulses ist es, die eigene Nutzung des Smartphones und der Medien zu reflektieren, bewusst Schritte in die Offline-Welt zu tätigen und mit den Medien bewusst als Team umzugehen oder sie eben wegzupacken.

3. Einstieg

#profil

Zu Beginn ein kleines Spiel. Schreibt für jeden Mitarbeitenden in eurer Runde einen Zettel mit seinem Namen drauf und werft diese Zettel in eine Losbox und zieht nach dem gründlichen Mischen einen Zettel raus. Dieser Mitarbeiter muss jetzt für fünf Minuten den Raum verlassen und alle anderen dürfen in dieser Zeit seine Profile in den sozialen Netzwerken durchforsten. Entscheidend ist dabei der Zeitraum der letzten zwei Wochen. Nach drei Minuten einigen sich die noch Anwesenden auf ein paar Fragen, die der entsprechende Mitarbeitende als Quiz beantworten muss.

4. Hauptteil

#geilomat

Ob ihr reif für das Smartphone seid? Mir ist dabei aufgefallen, dass ich meinen Medienkonsum überdenken sollte. Mal sehen, was ihr denkt. Es funktioniert so.
Ihr stellt eine Nutzungsregel auf und jeder schreibt auf einem kleinen Schmierzettel per Strichliste mit, welche Nutzungsregel er grundsätzlich gut findet #geilomat.
Und in einer zweiten Spalte die Nutzungsregel, die er auch tatsächlich erfüllt #klaro. Seid ehrlich. 😀

  1. Ich bin im Internet und am Handy freundlich und beleidige niemanden!
  2. Ich achte darauf, dass ich meine Freizeit auch mal ohne Bildschirm gestalte und mache regelmäßig Bildschirmpausen.
  3. Ich bin über das Urheberrecht informiert.
  4. Ich schalte mein WLAN, Bluetooth und Standortdienste nur ein, wenn ich sie brauche.
  5. Ich gebe meine Handynummer und Kontaktdaten nicht leichtfertig weiter.
  6. Ich mache keine Fotos oder Filme von anderen und gebe sie auch nicht weiter, ohne die Abgebildeten vorher zu fragen.
  7. Vor, während und nach der Gruppenstunde nutze ich kein Handy oder schalte es sogar aus.
  8. Ich achte darauf, im Netz nicht zu viele Informationen über mich zu verraten.
  9. Ich stelle die Einstellung meiner Privatsphäre auf privat ein.
  10. Ich achte auf die Altersbeschränkungen und halte diese ein.
  11. Ich achte auf mein eigenes Medienverhalten und bin ein gutes Vorbild.
  12. Über öffentliche WLAN’s verschicke ich keine persönlichen Inhalte.
  13. Wenn ich unangenehme Nachrichten oder Bilder bekomme reagiere ich nicht oder lösche sie!
  14. Ich bin mir über die möglichen Filterblasen bei den Informationsquellen im Internet bewusst.
  15. Bei neuen Kontakten bin ich vorsichtig. Nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein.
  16. Ich gehe immer sorgsam mit technischen Geräten um.
  17. Ich schütze mich vor schädlichen Programmen und Viren.
  18. Ich schaue keine, habe keine, like keine und teile keine Medieninhalte mit Gewalt, Pornografie und Rechtsextremismus.
  19. Meine Online-Nutzungszeit liegt unter 100 Minuten täglich.
  20. Auf Nachrichten oder Anrufe von unbekannten Nummern antworte ich nicht unüberlegt.
  21. Ich sichere mein Handy mit einem Entsperrcode und behalte diesen für mich.
  22. Sehr private und intime Bilder und Inhalte speichere ich nicht auf meinem Handy.
  23. Wenn ich mit jemandem rede, schaue ich nicht auf mein Handy.
  24. Ich achte darauf, dass ich Musik über Kopfhörer nicht zu laut höre und niemanden störe.
  25. Bevor ich Fotos oder Videos im Netz verbreite, überlege ich, ob ich mich später darüber ärgern könnte. Im Zweifel lass ich es.
  26. Ich benutze für jedes Internetangebot ein anderes, schwieriges Passwort und ändere es regelmäßig.
  27. Wenn ich Inhalte aus dem Internet nutze, nenne ich die Quelle.
  28. Ich prüfe Inhalte auf verstecke Werbung und Abzocke.
  29. Ich überlege, bevor ich etwas online bestelle, ob ich es wirklich brauche.
  30. Ich prüfe die Seriosität, bevor ich auf Werbung klicke, einen Anhang oder Link öffne.
#gesprächsstoff

Tauscht euch über das Erlebte aus:

  • Welche Nutzungsregel hat dich zum Nachdenken gebracht?
  • Welche Nutzungsregel hat dich ertappt?
  • Welche Nutzungsregel ist für deine Vorbildfunktion unerlässlich?
#rules

Verhandelt gemeinsam Regeln und einigt euch auf 10 Regeln für euren gemeinsamen Umgang mit dem Smartphone, dem Internet und so weiter. Im konkreten Bezug auf eure Vorbildfunktion und ehrenamtliche bzw. hauptamtliche Tätigkeit. Achtet dabei nicht nur auf die zeitliche Begrenzung, auf die Gruppenstunde, sondern darüber hinaus auch auf die Begegnungen mit den Teens. Denn was ihr außerhalb des Jugendraumes macht, ist noch wichtiger!

#abgemacht

Tauscht euch über persönliche Rückmeldungen und Kontakt untereinander und zu den Teilnehmenden aus.

  • Wie wollt ihr euch untereinander Feedback geben?
  • Wie könnt ihr euch persönlich absprechen?
  • Wie ist euer Verhalten in einer WhatsApp-Gruppe?
  • Wie und wo redet ihr mit den Teilnehmenden?
  • Wie und wo ladet ihr ein?

5. Abschluss

#challenge

Überlegt euch als Team eine Challange, die ihr gemeinsam für einen klar benannten Zeitraum durchführt. Im Idealfall habt ihr während der Gespräche eine gemeinsame Herausforderung erspürt und nutzt euch gegenseitig als Motivation und Überprüfungsorgan. 😁

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