Versöhnung

Das Ziel

Starter

Wo man einander verzeiht, zieht Freude ein.

Checker

Gottes Wort zeigt uns, wie Versöhnung geschieht und gelingt.

Der Text an sich

Es ist ca. 20 Jahre her, dass Jakob sich durch eine List den Segen seines Vaters Isaak erschlichen hat. Nun ist er mit seiner Familie und seinem ganzen Besitz unterwegs von Haran in seine Heimat. In der Zeit in Haran hat er erlebt, dass Gott auf seiner Seite war. Alles, was er begonnen hat, war von Erfolg gekrönt. Er hat Ehefrauen und Kinder bekommen und war in der Viehzucht sehr erfolgreich. Aber er musste auch selbst schmerzlich erfahren, wie es ist, betrogen zu werden. Lea, seine erste Frau, wurde ihm von seinem Schwiegervater „untergejubelt“, und als er den Betrug entdeckte, war es zu spät. Auf die Frau, die er liebte, Rahel, musste er nochmals sieben Jahre warten.

Bilha und Silpa sind die Mägde von Lea und Rahel. Auf den Wunsch seiner Frauen nahm Jakob diese beiden zu seinen Nebenfrauen, wie es damals üblich war. Die Nachkommen der Mägde (Nebenfrauen) galten als legitime Nachkommen von Lea und Rahel.

Nun ist er auf dem Weg in die Heimat und sieht der Begegnung mit seinem Bruder entgegen. Um ihn gnädig zu stimmen, schickt er ihm Geschenke voraus. Als er Esau mit 400 Mann auf sich zukommen sieht, bringt er seine Familie in Stellung. Jakobs Furcht vor einer Auseinandersetzung erklärt die Aufstellung der Frauen und Kinder (V.1.2). Um seine Lieblingsfrau Rahel und deren Sohn Josef zu schützen, stellt Jakob sie hinter die Mägde und Lea mit ihren Kindern.

Dann geht Jakob auf Esau zu und zeigt durch seine Verbeugungen seinen Willen zur Unterordnung und bringt seinem Bruder die einer höhergestellten Person zukommende Ehrerbietung entgegen. Esau hingegen läuft Jakob entgegen, zieht ihn hoch und nimmt ihn in die Arme. Er will die Geschenke zurückgeben, da er selbst genug hat. Jakob hingegen nötigt Esau zur Annahme der Geschenke, denn er sieht in Esaus Verhalten Gottes Gnade und Freundlichkeit.

Esau will Jakob mit in seine Heimat nehmen. Jakob verweist auf seine zahlreiche Familie und seine Viehherden, die nicht sehr schnell weiterkommen. Er bittet Esau, vorauszugehen und in der Heimat auf ihn zu warten. Auch das Angebot einer Eskorte durch Esaus Leute lehnt er ab, er ist glücklich und zufrieden damit, dass Esau ihm nicht mehr böse ist.

Der Text für mich

In unserem Text zeigt sich, wie Versöhnung geschieht. Ein Neuanfang wird gemacht, das Alte ist vergessen. Man geht zusammen neue Wege. Jakob hat am Anfang Angst vor Esau, als er ihn kommen sieht, und wendet eine List an. Die Frauen und Kinder in die erste Reihe. Mich beeindruckt die Reaktion von Esau. Ich hätte mich wahrscheinlich mit meinem Bruder geprügelt. Ich frage mich, woher Esau die Kraft nimmt, alles zu verzeihen und seinen Bruder in den Arm zu nehmen. Eine weitere Frage kommt mir noch in den Sinn. Wieso rechnet Esau nicht mit Jakob ab und nimmt die Geschenke nicht an? Kann er das, weil Gott ihn so reich beschenkt hat? Aber am meisten hat mich beeindruckt, dass die Brüder jetzt auch noch zusammenbleiben möchten. Versöhnung ja, aber wäre es nicht besser, sie würden etwas weiter auseinanderbleiben? So ist doch der nächste Streit schon vorprogrammiert, oder? Ich kann mir hier für meinen Alltag ein Beispiel an Esau nehmen. Er zeigt, wie Versöhnung gelingen kann.

Der Text für dich

Starter

Die Jungscharler erleben heute viel Streit und wenig Versöhnung, z. B. in der Schule (an vielen Schulen gibt es für solche Situationen Streitschlichter) oder in der Familie (ist sie vielleicht schon zerbrochen?) und auch besonders in den täglichen Nachrichten in Berichten über ganze Völker, die sich bekriegen. Sie bekommen kaum noch vorgelebt, wie Versöhnung geht. Ihnen muss immer wieder gezeigt werden, wie es möglich ist, sich nach einem Streit wieder zu vertragen und noch einmal von vorn anzufangen, so wie auch Gott immer wieder neu mit mir anfängt. In der Jungschar erleben sie hoffentlich, wie es anders gehen kann. Streit passiert, aber dann ist auch Versöhnung notwendig.

Checker

Den Jungscharlern ist wahrscheinlich bekannt, dass Jesus sagt, liebt eure Feinde. Haltet in Auseinandersetzungen auch die andere Wange hin. Das fällt uns schwer. Die Jungscharler sollen erkennen, dass sie das nicht allein schaffen müssen. Sie sind versöhnt mit Jesus, deshalb können sie mit seiner Hilfe auch anderen vergeben und sich mit ihnen versöhnen. Als Gottes Kinder wird ihnen immer wieder klargemacht, dass es gut ist, den ersten Schritt auf den anderen zuzugehen, ob sie nun schuld sind oder nicht. Jesus sollte hier immer wieder das Vorbild sein.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Jakob oder Esau

Am Anfang der Gruppenstunde sitzen zwei Mitarbeiter in verschiedenen Ecken des Raumes oder – wenn möglich – auch in unterschiedlichen Räumen. Sie haben vor sich ein Schild mit den Namen Jakob bzw. Esau. Die Jungscharler dürfen wählen, zu welchem Mitarbeiter sie gehen möchten. Die Mitarbeiter können aktiv für ihre Gruppe werben, man muss jedoch darauf achten, dass bei jedem Mitarbeiter ungefähr die gleiche Anzahl an Jungscharlern ist.

Idee 2: Beschimpfen

Alle werden in zwei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe überlegt sich viele Schimpfwörter. Dann stellen sich die beiden Gruppen gegenüber auf. Nun darf die erste Gruppe die zweite Gruppe beschimpfen. Die zweite Gruppe darf nichts dazu sagen, sondern muss ruhig stehen bleiben. Danach werden die Rollen getauscht. In der nächsten Runde beschimpfen sich die Gruppen gleichzeitig. Nach ca. 1 Minute geht der Spielleiter dazwischen, beendet den Schimpfwörterwettstreit und fordert die Jungscharler auf, aufeinander zuzugehen und sich die Hand zu reichen.

Ist diese Versöhnung sofort möglich? Wir werden heute eine Geschichte erleben, bei der Versöhnung möglich ist.

Verkündigung

Stationen-Lauf

Die biblische Geschichte wird heute in einen Stationen-Lauf eingebunden. Die einzelnen Stationen werden im Raum, im Gebäude oder auf dem Gelände verteilt. Einer der Mitarbeiter spielt Esau und der andere Jakob. Wenn alle Kinder da sind, gehen die beiden Gruppen in unterschiedliche Richtungen und beginnen, eine Station nach der anderen zu erledigen (Stationen siehe unten). Die Gruppe kann erst weiterziehen, wenn eine Station erledigt ist. Das Ziel ist es, dass sich die Gruppen am Ende begegnen. Den Zeitpunkt der Begegnung muss man von der zur Verfügung stehenden Zeit abhängig machen. Nach der Begegnung der Gruppen sollte noch genügend Zeit zur Vertiefung zur Verfügung stehen. Es ist nicht schlimm, wenn nicht alle Stationen besucht wurden. Sinnvoll ist es aber, dass beide Gruppen an der Station Verpflegung waren.

Der Höhepunkt des Stationenlaufs ist die Begegnung und damit die Versöhnung von Jakob und Esau. Diese Szene wird von den beiden Mitarbeitern gespielt. Der Mitarbeiter, der Jakob verkörpert, geht vor seiner Gruppe her und verbeugt sich wie in der Geschichte sieben Mal vor Esau, bevor sie direkt aufeinandertreffen. Esau läuft Jakob entgegen und nimmt ihn in die Arme und sie fangen an, sich zu unterhalten. Die Geschichte wird so gespielt, wie sie in der Bibel steht. Dabei soll deutlich werden, wie Versöhnung geschieht und dass Gott dies von uns erwartet. Wichtig ist, dass Jakob seine Gruppe auf die Begegnung vorbereitet. Zwischen den einzelnen Stationen sollen die Mitarbeiter, in ihrer Rolle als Jakob und Esau, noch einmal auf ihr Leben zurückblicken, indem sie ihrer Gruppe erzählen, was bisher passiert ist. Ein dritter Mitarbeiter kann z. B. auch noch den Boten von Jakob spielen, der Esau aufsucht (1. Mose 32,4 ff.) und dann zu Jakobs Gruppe zurückkehrt und von seinem Botengang berichtet.

Nach der Versöhnung gehen beide Gruppen zusammen in den Gruppenraum und feiern die Versöhnung. Dazu wird das an der Station vorbereitete Essen gemeinsam verspeist.

Die Stationen werden vorher aufgebaut und mit Nummern versehen. Die beiden Gruppen gehen zu einer Station und wenn diese absolviert ist, suchen sie sich eine nächste Station. Die Stationen müssen nicht in der Reihenfolge 1 bis 6 abgelaufen werden. Die beiden Mitarbeiter sollen darauf achten, dass sich die Gruppen nicht begegnen. Wenn eine Station durch die jeweils andere Gruppe besetzt ist, muss die Gruppe einen Umweg machen oder zunächst eine andere Station anlaufen. Bei aller Hektik und Spielfreude darf der Mitarbeiter nicht vergessen, unterwegs die Geschichte zu erzählen und darüber ins Gespräch zu kommen.

Station 1: Verpflegung

Die Gruppen müssen verpflegt werden. Eine Gruppe stellt Käsespieße her (auf Zahnstocher werden Käsewürfel mit Weintrauben oder Gewürzgurken aufgespießt) und die andere bestreicht Cracker mit Frischkäse. Außerdem rührt eine Gruppe noch „Gesöff“ an.

Rezept: 1 Liter Orangensaft, 1 Liter Mineralwasser, 1 Liter Vanilleeis

Station 2: Schafe scheren

Die Schafe aus unserer Herde müssen geschoren werden. Drei Luftballons werden zunächst aufgeblasen, anschließend mit Rasierschaum besprüht und dann mit Einmalrasierern „rasiert“, ohne dass sie platzen.

Station 3: Tiere tränken

Unsere Tiere haben Durst. Jeder Jungscharler erhält einen Eierbecher. Mit den Eierbechern muss eine bestimmte Strecke gelaufen werden, an deren Anfang ein Eimer mit Wasser steht und am Ende ein leerer Eimer. Mit den Eierbechern wird das Wasser von einem Eimer in den anderen transportiert. Wenn drei Liter geschafft sind (in dem leeren Eimer ist diese Füllmenge markiert), darf die Gruppe weiterziehen.

Station 4: Wir erwarten Nachwuchs

Im Umkreis dieser Station sind jeweils 20 Spielfiguren in zwei verschiedenen Farben (z. B. grün und gelb) versteckt. Jede Gruppe muss alle Figuren ihrer Farbe finden (z. B. Gruppe Esau grün, Gruppe Jakob gelb). Die jeweils andersfarbigen Figuren werden in ihren Verstecken liegen gelassen!

Station 5: Flussüberquerung

An einem stabilen Ast eines Baumes wird ein Seil befestigt. Darunter wird ein ca. 3 m breiter „Graben“ markiert. Die ganze Gruppe muss sich nun nacheinander an dem Seil über den „Graben“ schwingen.

Fällt jemand in den Graben, muss die ganze Gruppe noch einmal von vorn beginnen. Es geht erst weiter, wenn die ganze Gruppe den Graben überquert hat.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kann auf beiden Seiten des Grabens eine Matte liegen, die beim Landen genau getroffen werden muss.

Ist kein entsprechender Baum vorhanden, kann man den Graben auch mit „Steinen“ (Zeitungsblätter) überqueren: Ein Jungscharler beginnt und legt einen „Stein“ in den Graben und stellt sich da­rauf. Dann legt er einen nächsten „Stein“ und geht weiter. Der Nächste betritt den leer gewordenen Stein und reicht dem ersten Spieler ein weiteres Blatt. So geht es immer weiter (neue Steine werden immer von hinten nach vorn gereicht), bis alle Gruppenmitglieder die andere Seite erreicht haben.

Station 6: Erschöpfung

Die Gruppe ist kaputt und kann nicht mehr. Nun ist der „Chef“ (Jakob bzw. Esau) gefragt. Der Mitarbeiter (Jakob/Esau) muss nacheinander alle Gruppenmitglieder in einer Schubkarre eine ca. 20 m lange Strecke transportieren. Er kann ein oder mehrere Kinder mit einer Fuhre transportieren. Erst wenn alle Gruppenmitglieder angekommen sind, kann die Gruppe weiterziehen.

Die andere Idee

Erzählung unter Einbeziehung der Kinder

Ein Mitarbeiter erzählt die biblische Geschichte aus der Sicht von Jakob. Dabei kann er gut seine Fragen und Ängste mit in die Erzählung einbeziehen. An einigen Stellen hält er kurz inne, überlegt und fragt die Kinder um Rat. Er kann zum Beispiel folgende Fragen stellen: „Was soll ich jetzt tun?“ oder „Was würdet ihr jetzt machen?“ Dadurch fordert er die Kinder zur Mithilfe auf.

Der Text gelebt

Wiederholung

Es liegen Spielkarten mit den Zahlenwerten von 1 bis 6 bereit. Gemeinsam überlegen wir, welche Station welche Nummer hatte und was dort passiert ist. An die Spiele und Aktionen erinnern sich die Kinder sicherlich noch gut. Aber erinnern sie sich auch, was der Mitarbeiter unterwegs erzählt hat? Darum geht es jetzt. Die Kinder erzählen noch einmal kurz was sie vom Erzählten wissen und warum am Schluss das Fest stattgefunden hat.

Gespräch

Die ganze Jungschargruppe überlegt, wo sie selbst schon einmal Streitsituationen erlebt haben und ob und wie eine Versöhnung stattgefunden hat. Dann tauschen sie sich darüber aus, ob es okay ist, für eine Versöhnung Bedingungen zu stellen. Esau stellt keine Bedingungen und will Jakobs Geschenk zunächst nicht annehmen. Er bietet ihm sogar noch sein Geleit und seinen Schutz an und ist seinem Bruder gegenüber auch ohne dessen Gunstbeweise gnädig gestimmt.

Auch Gott stellt keine Bedingungen, wir müssen nicht erst etwas leisten, bevor Versöhnung mit Gott möglich ist.

Merkvers

Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr ei­nander vergeben habt.

Epheser 4, 26b HfA

Zur Vorbereitung werden vorher die einzelnen Worte des Merkverses auf Becher geklebt (auch die Bibelstellenangabe wird wie folgt aufgeklebt: „Epheser“; „4,“; „26“; „b“. So hat man insgesamt 15 Becher).

Die Gruppen versuchen nun, aus den Bechern eine Pyramide zu bauen, auf der dann von oben nach unten der Merkvers zu lesen ist.

Gebet

Wir danken dafür, dass bei Gott bedingungslose Versöhnung möglich ist. In kleineren Gruppen können auch konkrete Erfahrungen oder Anliegen genannt werden, wo Versöhnung bereits geschehen ist oder auch wo sie noch aussteht. Anschließend wird für diese Dinge gebetet.

Kreatives

Jeder Jungscharler schreibt einen eigenen Entschuldigungsbrief für eine Situation, in der noch Versöhnung aussteht. Der Brief wird in einem Umschlag verschlossen und von dem Jungscharleiter aufbewahrt, bis die Situation gelöst wurde. Wenn es keine offene Situation gibt, kann der Brief auch für eine schon gelöste Angelegenheit nachträglich geschrieben werden.

Spielerisches

Kampfpantomime

Die Teilnehmer stellen sich paarweise gegenüber. Ein Partner macht eine Kampfbewegung und der andere reagiert mit einer geeigneten Bewegung darauf. So kommt es zu einem pantomimischen Kampf, bei dem sich die Partner aber nicht berühren dürfen. Der Spielleiter kann das Spiel beeinflussen, indem er Anweisungen gibt: Zum Beispiel: Nur mit einer Hand kämpfen! In Zeitlupe kämpfen! Sich einen neuen Kampfpartner suchen! usw.

Rätselhaftes

Die Kinder erhalten zwei Bilder von der Begegnung zwischen Jakob und Esau. Das eine ist das Original und das anderer die Fälschung. In der Fälschung haben sich zehn Fehler eingeschlichen, die die Kinder herausfinden müssen.

(T)Extras

Lieder

Was würde Jesus tun

Komm, wir wollen Freunde sein

So ist Versöhnung

Briefe an Jakob und Esau

Die Kinder werden noch einmal in die Gruppen Jakob und Esau eingeteilt. Sie haben die Aufgabe, einen Brief zu schreiben. Die Gruppe Jakob schreibt einen Entschuldigungsbrief an Esau. Die Gruppe Esau schreibt auf, was sie Jakob schon immer einmal sagen wollte, wozu aber in den letzten 20 Jahren keine Möglichkeit war. Dann lesen sich die Gruppen den Brief gegenseitig vor und sagen kurz ihre Meinung zu dem gehörten Brief.

Die Zwerge sind los und messen sich im lustigen Wettstreit. Besonders lustig wird es, wenn die Spieler sich zwergenmäßig verkleiden. Egal, ob Kittelschürze, Zipfelmütze, Gummistiefel oder Gießkanne, hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Spielidee: Mehrere Teams versuchen in verschiedenen Spielen an möglichst viele Edelsteine zu kommen. Am erfolgreichsten ist das Team, das sowohl seine eigenen, als auch die gegnerischen Spieler gut einschätzen kann, um einen entsprechenden Wetteinsatz zu platzieren. So bleibt der Spielausgang bis zuletzt offen und spannend.

Vorbereitung: Mehrere Teams müssen eingeteilt werden; jedes Team bekommt eine Teamfarbe. Empfehlenswert ist ein Kampfgericht (Wichtel-Jury), das den Überblick über die Wetteinsätze und den Spielstand behält, die Edelsteine verwaltet und so die Spielleitung entlastet. Eine große Hilfe sind ebenfalls ein paar Mitarbeitende (Hilfs-Wichtel), die die einzelnen Spiele schnell auf- und abbauen. Jedes Team bekommt zu Beginn 10 Edelsteine. Das können Dekosteine sein, die man in Möbelhäusern oder im Internet bekommt. Genauso gut geeignet sind Bonbons in verschiedenen Farben, z. B. Fruchtbonbons von Campino.

Ablauf: Für Stimmung gleich zu Beginn sorgt eine große Polonaise, danach werden die Regeln erklärt. Die Spielleitung stellt jeweils ein Spiel vor, dann entscheiden die Teams, welche Spieler antreten dürfen und schicken sie nach vorn. Nun überlegen die Teams, welchen Spielern sie am ehesten den Sieg zutrauen und setzen Edelsteine in beliebiger Höhe auf dieses Team. Liegen sie mit ihrem Tipp richtig und gewinnt dieses Team, bekommen sie den doppelten Einsatz zurück. Wurde auf das falsche Team gesetzt sind die Steine verloren. Bsp.: Team Rot setzt 5 Edelsteine auf einen Sieg von Team Blau und liegt damit richtig. Also bekommt Team Rot 10 Edelsteine zurück.
Gleichzeitig werden Edelsteine für die einzelnen Platzierungen unabhängig vom Wetteinsatz verteilt. Bei vier Teams bekommt der Sieger drei Steine, der Zweitplatzierte zwei Steine, der Drittplatzierte einen Stein und der Verlierer geht leider leer aus.

Die folgenden Spielvorschläge sind für vier Teams konzipiert:

Spiel 1: Schwamm-Flieger

Spieler: 3 pro Team. An jeden Eimer wird eine Schnur gebunden, sodass sich jeweils ein Spieler den Eimer um den Hals hängen kann. Die anderen Spieler stehen in etwas Abstand und bekommen jeweils 10 nasse Schwämme, die sie in den Eimer ihres Teams werfen sollen. Gewonnen hat das Team, das am meisten Schwämme in den Eimer getroffen hat. Bei Gleichstand entscheidet die Wassermenge.

Spiel 2: Das große Zwergen-Gehirnjogging

Spieler: 2 Spieler pro Team. Gespielt wird in zwei Durchgängen. Nach dem ersten Durchgang wechselt der Spieler der einzelnen Teams. Jeder Spieler bekommt ein Stirnband, an dem jeweils ein Schrittzähler befestigt ist, auf den Kopf. Innerhalb von 60 Sekunden müssen die Spieler durch Kopfschütteln, Hüpfen, Tanzen und Nicken möglichst viele Schritte auf dem Schrittzähler erreichen. Die Schritte aus beiden Durchgängen werden addiert, das Team mit den meisten Schritten gewinnt.

Spiel 3: Gruben-Zwerge

Spieler: 2 Spieler pro Team. Ein Planschbecken wird mit Sand gefüllt, darin werden Edelsteine/Bonbons vergraben. Die Spieler knien sich um das Planschbecken und nehmen je einen Löffel in den Mund, Hände auf dem Rücken. Mit den Löffeln buddeln die Spieler nach den Steinen, balancieren dann den Stein auf dem Löffel zu einer bereitgestellten Schüssel. Dafür haben sie 3 Minuten Zeit. Gewonnen hat das Team, das die meisten Steine ausgegraben und in die Schüssel transportiert hat. Zusätzlich zu den üblichen Edelsteinen bekommen die Teams auch noch die Steine aus den Schüsseln.

Spiel 4: Zwergen-Schiebung

Spieler: 2 Spieler pro Team. Aus Bänken, Tischen und Hütchen wird ein Parcours für 4 Teams aufgebaut. Die Schubkarren stehen an der Start-/Ziellinie, ein Spieler sitzt jeweils in der Schubkarre und bekommt ein Ei. Gleichzeitig schieben die Teams ihre Schubkarre über den Parcours, währenddessen müssen die Spieler in der Schubkarre das Ei schälen, essen und vollständig schlucken. Gewonnen hat, wer die Ziellinie als erstes mit leerem Mund überquert.

Spiel 5: Hochwasser-Gummistiefel

Spieler: 2 Spieler pro Team. Eine Person ist an der Gießkanne, die andere hat einen Gummi-stiefel an. Die Person mit der Gießkanne füllt dem Partner den Gummistiefel mit Wasser, der muss dann auf einem Bein (dem Gummistiefel-Bein) zum Eimer hüpfen und so viel Wasser wie möglich in den Eimer leeren. Gewonnen hat das Team mit der größten Wassermenge im Eimer.

Spiel 6: Mucki-Zwerg

Spieler: 2 Spieler pro Team. In jede Gießkanne kommt die gleiche Menge Wasser. Die Spieler halten die Gießkanne am Griff fest und strecken den Arm seitlich waagerecht aus. Sobald der Arm nicht mehr waagerecht ist, oder Wasser aus der Gießkanne fließt, scheidet der Spieler aus. Gewonnen hat, wer als letzter die Gießkanne noch waagerecht hält. Alternativ kann man auch einen Gartenzwerg stemmen.

Spiel 7: Fischers Zwerg fischt…

Spieler: 2 pro Team. Vorab werden die Gummibärchen mit wasserfestem Stift markiert. Entweder mit den Mannschaftsfarben oder mit Zahlen von 1 bis 4. Das Planschbecken wird mit Wasser und den Gummibärchen-Packungen gefüllt. Die Spieler knien mit den Händen auf dem Rücken um das Planschbecken und müssen in 2 Minuten die richtigen Päckchen mit dem Mund rausfischen. Falsche Päckchen werden wieder reingeworfen. Gewonnen hat, wer die meisten richtigen Päckchen erwischt hat.

Spiel 8: Frucht-Zwerge

Spieler: 2 Spieler pro Team. Die Spieler eines Teams sitzen sich auf einer Bank gegenüber. Ein Spieler bekommt die Augenbinde auf, Löffel und Fruchtzwerg in die Hand. Dieser Spieler muss den anderen Spieler mit dem Fruchtzwerg füttern. Dabei dürfen die Zwerge nur mit Zwergenlauten kommunizieren. Rechts ist dabei „Hohoho“, links ist „Haha-ha“. Bei diesem Spiel geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um möglichst sauberes Füttern. Gewonnen hat, wessen Mund am wenigsten verschmiert ist. Bei Gleichstand entscheidet zusätzlich die Sauberkeit des Bechers.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Petrus aus JUMAT 3/18. Sie beginnt damit, dass Jakob seinen Bruder Esau betrügt und endet mit der Versöhnung der beiden Brüder.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Zielgedanke

Wenn ich positiv mit dem DU umgehe, entsteht ein starkes WIR.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Die sogenannte goldene Regel: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden wollt, so behandelt auch sie“, steht in der Bergpredigt in Matthäus 7,12. Bei der Bergpredigt spricht Jesus über die Grundlagen des Lebens unter Gottes Herrschaft. Sie ist Aufforderung und Zuspruch zugleich und umfasst alle Lebensbereiche: mein Leben mit Gott, mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen. Immer geht es darum, nicht nur zu hören und zu wissen, sondern auch entsprechend zu leben und zu handeln. Die bekanntere Fassung der goldenen Regel steht in den Apokryphen in Tobias 4,16. Hier steht die goldene Regel mitten in einer Auflistung von Lebensweisheiten, die ein Vater seinem Sohn mitgibt. Orientieren wir uns an der goldenen Regel, legt das eine gute Grundlage für ein positives Miteinander, zu dem uns auch Gott auffordert. Das Erlebnis von den vier Freunden, die ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen, ist eine wunderbare Beispielgeschichte von der Umsetzung (die vier Freunde) und Nicht-Umsetzung (die Menschen, die keinen Platz gemacht haben) der goldenen Regel. Die Diskussion über das Schulden Erlassen überspringen wir, da es für die Aussage in diesem Fall nicht relevant ist und verwirren kann.

Erlebniswelt der Kinder

Startet ihr nach den Ferien eine neue Gruppe? Vielleicht kommen neue Kinder, ein neuer Jahrgang dazu? Veranstaltet ihr eine Jungscharfreizeit? Dann bietet es sich an, über Grundlagen des Miteinanders zu reden. Wie wollen die Kinder und die Mitarbeitenden miteinander umgehen? Was geht und was geht gar nicht? Mit Gesprächen und Geschichten zu diesem Thema können wir der Gruppe von Anfang an zu einem guten Miteinander helfen. So legen wir ein gutes Fundament, auf das wir später immer wieder zurückgreifen können. Die goldene Regel fasst alle Regeln des positiven Miteinanders zusammen: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch!“

Einstieg

Überlegt gemeinsam mit den Kindern:

  • Welches Verhalten von anderen tut so richtig weh?
  • Was tut richtig gut?

Habt ihr euch über die Fragen ausgetauscht, legt Blätter mit der goldenen Regel aus Tobias 4,16 und Matthäus 7,12 in die Mitte. Tauscht euch aus, was diese Aufforderungen mit den zuerst besprochenen Fragen zu tun haben.

Erzählung

Vorab: Ihr könnt die Geschichte methodisch mit einem selbst gebauten Haus (z. B. aus Lego) und entsprechenden Figuren (z. B. Playmobil) erzählen. Das Haus sollte ein Flachdachhaus sein, dessen Dach abnehmbar ist und das eine Treppe zum Dach hat.

Beide Aufforderungen stehen in der Bibel, eine davon stammt von Jesus. Dieses Erlebnis aus der Bibel zeigt uns, wie wir miteinander umgehen sollen.

„Hey Leute, wisst ihr, wer in unserem Dorf ist? Ihr werdet es nicht glauben!“ Aufgeregt läuft Levi auf seine drei Freunde zu. Wer kann das schon sein? In ihrem kleinen Dorf geschieht nie etwas Aufregendes und irgendein Promi verirrt sich auch nicht hierher. „Jesus! Jesus ist hier!“ Jesus? Jetzt sind die Freunde doch interessiert. „Du meinst diesen Jesus, der von Gott redet und Menschen heilt?“, fragt einer der Freunde. Ein anderer vergewissert sich: „Jesus? Hier bei uns?“ „Ja, dieser Jesus predigt hier bei uns, im Haus meines Nachbarn“, bestätigt Levi. Aufgeregt fährt er fort: „Wir müssen Micha zu ihm bringen, das ist seine Chance! Los, los, los, was steht ihr noch hier herum?“ Die drei Freunde schauen sich an, dann rennen sie wie elektrisiert hinter Levi her. Natürlich, sie bringen Micha zu Jesus! Ganz außer Puste kommen sie in Michas kleiner Hütte an. Dort liegt ihr gelähmter Freund auf seiner Decke und starrt vor sich hin. Überrascht schaut er auf, als seine Freunde hereinstürmen. Jeder packt eine Ecke seiner Decke und schneller als Micha fassen kann, was mit ihm geschieht, sind sie mit ihm auf der Straße. „Hey, was soll das? Was macht ihr mit mir? Müsst ihr nicht arbeiten? Wo geht ihr mit mir hin?“ „Wir bringen dich zu Jesus. Micha, er kann dich gesund machen, bestimmt!“, erklärt Levi seinem verwirrtem Freund. Hoffnung flammt in Micha auf. Sie bringen ihn zu Jesus. Er hat schon gehört, dass dieser Mann, der Menschen heilen kann, in ihrem Dorf ist. Vielleicht, vielleicht, ganz vielleicht heilt er ja auch ihn, so dass er wieder gehen und vielleicht sogar arbeiten kann. „Mensch, und dafür lasst ihr eure Arbeit stehen? Um mich zu Jesus zu bringen?“ Micha kann nicht fassen, was seine Freunde für ihn tun. „Na klar, wenn es mir so dreckig gehen würde wie dir, würdest du das auch für mich tun“, lautet Levis Antwort.

Doch schon folgt die Ernüchterung: das Haus, in dem Jesus predigt, ist so voll, dass die Menschen schon vor der Tür und vor sämtlichen Fenstern stehen, um wenigstens ein paar Worte von Jesus zu hören. Die Freunde lassen sich nicht beirren: „Macht Platz, macht bitte Platz, wir bringen unseren kranken Freund zu Jesus, damit er ihn gesund macht“, rufen sie laut. Die Menschen vor ihnen murren: „Was soll das? Seid leise, so kann ich Jesus nicht verstehen! Kommt das nächste Mal rechtzeitig. Ich räume meinen Platz sicher nicht für einen Krüppel!“ Kurz sind die Freunde fassungslos, Micha lässt den Kopf hängen, es wäre auch zu schön gewesen. Levi schaut sich um und schon steuert er auf die Treppe zu. Die anderen müssen ihm folgen oder Micha fällt aus der Decke. „Wir steigen aufs Dach. Dann kommt Micha eben von oben. Aber er kommt zu Jesus!“

Was für eine Idee! Neu motiviert steigen die Freunde auf das Dach. Dort legen sie Micha ab und beginnen, das Dach abzudecken. Micha liegt sprachlos daneben: was hat er nur für Freunde, nicht zu fassen! Endlich ist das Loch im Dach groß genug. Vorsichtig lassen die Freunde Micha auf der Decke nach unten. Die Menschen im Haus schauen erstaunt nach oben. Was passiert denn hier? Als sie erkennen, was die Männer getan haben, entsteht ein Gemurmel, das schnell wieder abflacht, denn Jesus schaut zuerst zu den vier Freunden. „Was für ein Glaube!“, sagt er. Dann wendet er sich Micha zu: „Nimm deine Decke und geh nach Hause!“ Was soll er tun, fragt sich Micha. Aufstehen? Sieht er nicht, dass ich gelähmt bin? Er schaut Jesus in die Augen, dieser nickt ihm zu. Da versucht sich Micha aufzurichten: es klappt! Er setzt seine Füße auf den Boden und stemmt sich hoch – die Füße tragen ihn, er kann stehen, gehen! Jesus hat ihn tatsächlich geheilt. “Danke, danke Jesus!“ ruft Micha und eilt aus dem Haus. Jetzt macht ihm die Menge Platz. Er fällt seinen Freunden um den Hals. Sie jubeln und lachen – was für ein Tag für die fünf Freunde!

Andachtsimpuls

Zwei verschiedene Gruppen von Menschen: Da sind die vier Freunde. Sie hören von Jesus und denken nicht zuerst an sich, sondern an ihren bedürftigen Freund. Das ist seine Chance – aber nur, wenn sie ihm helfen. Sie glauben, dass Jesus helfen kann und sie werden aktiv. „So wie ihr von den Menschen behandelt werden wollt, so behandelt auch sie“, nach diesem Motto haben sie gehandelt und gemeinsam Unglaubliches erlebt.
Dann gibt es die Menschen im und um das Haus. Sie sehen die Freunde und den Gelähmten. Sie sehen seine Not, wahrscheinlich wissen sie auch von Jesu Macht, Kranke gesund zu machen. Aber sie bewegen sich nicht. Sie machen keinen Platz. Sie denken an sich und nicht an die Not des Anderen.
Jesus hat sich über den Glauben und den Freundschaftsdienst dieser vier Freunde gefreut. Sie haben so gehandelt, wie er selbst immer wieder die Menschen auffordert, zu handeln.

Gebet

Guter Gott,
wir wollen fair und freundlich miteinander umgehen,
wie du es vorgelebt hast. Hilf uns in unserer Jungschar,
in unseren Klassen und Familien,
den Anderen zu sehen und nicht nur uns selbst.
Gib uns offene Augen und Mut zu helfen,
wo andere Hilfe, Trost oder Ermutigung brauchen. Amen.

Ideen zur Vertiefung

Aktion

Tragt zusammen, was euch für die Jungschar und euer Miteinander wichtig ist: Wie wollt ihr miteinander umgehen und welcher Umgang, welches Verhalten geht gar nicht? Schreibt die Punkte, auf die ihr euch alle einigt, auf ein Plakat, das ihr in eurem Gruppenraum aufhängt. Achtet darauf, dass es nicht zu viele Aspekte sind und dass sie umsetzbar sind!

Spiele

Huckepack

Bildet mehrere gleich große Gruppen. Die leichteste Person pro Gruppe wird transportiert und zwar per Huckepack. Dazu stellen sich die anderen jeder Gruppe in einer Reihe auf. Der erste jeder Gruppe nimmt „den Gelähmten“ auf den Rücken, läuft bis zu einem bestimmten Punkt im Raum, kehrt um und der nächste der Gruppe nimmt „den Gelähmten“ huckepack. Das geht so lange, bis alle Träger der Gruppe an der Reihe waren.

Vier Freunde

Es werden Gruppen mit je fünf Personen gebildet. Jede Gruppe bekommt nacheinander eine Decke. In dieser Decke muss eines der fünf Kinder getragen werden. Die anderen vier halten je eine Ecke der Decke fest. Für dieses Spiel könnt ihr einen richtigen Parcours aufbauen: mit Slalom, unter einen Tisch durch, über ein Hindernis … Auf euer Startkommando geht es los: Welche Gruppe braucht die wenigste Zeit, um ihren gelähmten Freund unversehrt ans Ziel zu bringen?

Schubkarrenlauf

Wer eine oder mehrere Schubkarren und einen großen Platz zur Verfügung hat, kann einen Staffellauf mit Schubkarren machen. Dazu werden mehrere Gruppen gebildet. Immer einer pro Gruppe wird in der Schubkarre transportiert. Die Schubkarrenfahrer fahren bis zu einem Punkt, drehen um, fahren zurück und der nächste ist an der Reihe. Wer nur eine Schubkarre hat, stoppt die Zeit der verschiedenen Gruppen, bei mehreren Schubkarren können die Gruppen parallel fahren.

Lieder

  • Hand in Hand, Einfach Spitze Nr. 50
  • Was würde Jesus tun, Einfach Spitze Nr. 69

Es ist mitten in der Nacht. Ich stehe direkt hinter einem Baum. Die Mauer aus Schuhkartons befindet sich ca. zehn Meter von mir entfernt auf einer Wiese. Acht Kinder umringen in gleichmäßigem Abstand die Mauer, fest entschlossen, niemanden an die Bausteine heranzulassen.
Plötzlich höre ich eine Stimme: „Da, hinter dem Baum. Da ist jemand!” Eine weitere Stimme: „Sicher?” Die erste Stimme: „Ganz sicher!” Noch ehe ich weiß wie mir geschieht, stürmen zwei Kinder auf „meinen” Baum zu, die anderen bleiben auf ihrem Platz vor der Mauer. Nur mit Mühe gelingt es mir, die Kleinen abzuwehren.
In den folgenden nächtlichen Stunden entwickeln wir, das Überfallteam, eine neue Strategie, um die „Nehemia-Mauer” zu zerstören. Anstatt uns anzuschleichen, laufen wir direkt auf die Mauer zu nach dem Motto: „Angriff ist die beste Verteidigung”.
Wer nun denkt, die Kinder flüchten, der täuscht sich. Sie sind Schauspieler des biblischen Nehemia-Anspiels, Bürger Jerusalems und Kinder Gottes. Als solche blockieren sie die Mauer und lassen nur wenig Zerstörung zu. Die Kinder verteidigen die Mauer gegen Erwachsene – eigentlich übermächtige Gegner. Der Zusammenhalt der Kinder berührt mich. Sie zeigen es deutlich: Gemeinsam mit Gott ist alles zu schaffen.
Diese Ausgabe des Jungscharleiters handelt von Nehemia, einem Mann, der andere motiviert hat, mit Gott gegen alle Schwierigkeiten des Alltags anzukämpfen. Die Ideen und Vorschläge in diesem Thema weisen auf Nehemia hin und zeigen, was Mitarbeitende und Jungscharler von ihm lernen können: Mit Gott ist alles zu schaffen!

Hilfe in schwierigen Situationen

Zielgedanke

In schwierigen Situationen gibt es zwei hilfreiche Schritte: Auf Gottes Hilfe bauen und gleichzeitig mögliche Schutzmaßnahmen ergreifen.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Die Stadtmauer um Jerusalem wächst, und die Feinde merken, dass Nehemia und seine Leute ernst machen. Da planen sie zunächst einen Angriff, der aber bekannt wird. Später versuchen
sie, den Anführer Nehemia auszuschalten, so dass die Moral und der Eifer in Jerusalem sinken. Die benachbarten persischen Statthalter rund um Jersualem (Sanballat, Tobija und Gerschem)
wollen schlicht keine starke Stadt neben sich haben.
Zum Thema „Mobbing und Anfeindungen” siehe auch die Vorüberlegungen für Mitarbeitende in der Einheit „Nehemia lässt sich nicht fertig machen”.
Schwerpunkt im vorliegenden Artikel ist die doppelte Vorsichtsmaßnahme, die Nehemia ergreift: er betet zu Gott, erinnert die Jerusalemer an Gottes Unterstützung und ergreift zugleich Vor-sichtsmaßnahmen, um die Feinde abzuwehren, wenn sie kommen.
Dies ist ein guter Tipp für schwierige Situationen im Leben: Gott um Hilfe bitten und ihm das eigene Leben und Handeln anvertrauen – und gleichzeitig die Schutzmaßnahmen ergreifen,
die uns zur Verfügung stehen, wenn andere uns Böses wollen: sich Verstärkung holen, andere informieren usw.

Erlebniswelt der Kinder

Auf manchen Schulhöfen sind Erpressungen und Schlägereien leider Realität, so dass Kinder das Gefühl, von anderen bedroht zu werden, durchaus kennen. Es gibt auch andere Situationen,
in denen Kinder Angst haben. Die Geschichte von Nehemia kann deutlich machen, dass Kinder
mit ihren Ängsten nicht allein sind. Von Nehemia können sie lernen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, dagegen anzugehen, nämlich Gott um Hilfe zu bitten und selbst Schutzmaßnahmen
zu ergreifen (s. o.). Auch wenn Gewalt sicher keine Lösung ist für Konflikte, wer tätlich angegriffen wird, darf sich wehren.

Einstieg

Die Stofftiere liegen in der Mitte. Die Kinder raten, welchen Begriff die Anfangsbuchstaben der Tiere ergeben: ANGST.
In einer Gesprächsrunde werden Situationen genannt, in denen Kinder Angst haben – vielleicht sind die Tiere ja schon eine Möglichkeit.
Tipp: Für Kinder ist es hilfreich, wenn ein Mitarbeitender erzählt, was ihm Angst macht. Dann fällt es leichter, die eigene Angst zuzugeben.
Alle „Angst-Situationen” werden auf das Plakat geschrieben.

Erzählung

Andachtsimpuls

Was ist euch aufgefallen? Was hat Nehemia gemacht, als die Feinde angreifen wollten? Zusammen mit den Kindern Antworten suchen.

  • Er hat Gott um Hilfe gebeten.
  • Er versucht, sich und sein Volk zu schützen, indem er Wachen aufstellt. Außerdem haben alle Waffen bei sich und bleiben über Nacht zusammen in Jerusalem usw.

Das können auch wir tun, wenn wir in Situationen geraten, in denen wir Angst haben: Beten und Schutzmaßnahmen ergreifen.
Gemeinsam wird um das Plakat mit den Angstsituationen herum „beten” geschrieben, so dass durch das Wort ein Rahmen entsteht.
Zu jeder Angstsituation kann man dazu schreiben, welche Schutzmaßnahmen möglich sind. Das ist vielleicht nicht einfach, aber versucht es mal!

Gebet

Lieber Gott,
wir danken dir, dass du groß und mächtig bist!
Wir danken dir, dass du auch heute noch jeden von uns
in gefährlichen Situationen beschützt,
so wie Nehemia und die Jerusalemer Bürger.
Amen.

(Evtl. einzelne Angstsituationen vom Plakat in das Gebet einbauen.)

Ideen zur Vertiefung – Spiele

Ausmessen und Bauplan erstellen

Bevor man mit Bauen loslegt, muss man erst einen Plan machen: Messt das Gemeindehaus/Freizeitheim rundherum ab und zeichnet einen Grundriss.
Rechnet aus, wie viele Ziegelsteine ihr braucht, wenn die Mauer auf diesem Grundriss erbaut wird und zehn Meter hoch sein soll! Der Ziegelstein dient als Anhaltspunkt!

Transport 1

Auf eine Baustelle muss viel Material geschafft werden. Das wird erst mal geübt: Jede Gruppe muss jeden ihrer Teilnehmer einmal eine bestimmte Strecke im Schubkarren transportieren.
Zeit wird abgestoppt. Der „Arbeiter” kann abgewechselt werden.

Transport 2

Natürlich braucht man auch Sand und Zement auf einer Baustelle Die Kinder einer Gruppe setzen sich nebeneinander auf den Boden, jeder bekommt einen Löffel. An einem Ende der Reihe steht der Eimer mit Sand, am anderen der leere Eimer bzw. das Marmeladenglas. Aufgabe ist es, den Sand aus dem Eimer von Löffel zu Löffel weiterzugeben und damit den Eimer/das Glas am Ende zu füllen. Welche Gruppe hat zuerst eine bestimmte Menge Sand in den Eimer geschaufelt bzw.
das Marmeladenglas gefüllt?

Mauerbau

Die Kinder müssen aus den Schuhkartons möglichst schnell eine Mauer bauen. Zunächst treten die Gruppen einfach so gegeneinander an.
In der zweiten Runde bekommt jedes Kind die Augen verbunden – welche Gruppe schafft es dennoch am schnellsten, eine möglichst hohe Mauer zu bauen?
In der dritten Runde sehen die Kinder zwar wieder, aber es gibt Feinde, die den Bau der Mauer verhindern wollen: die eine Gruppe versucht zu bauen, die andere darf mit Tennis- oder Soft-bällen auf die Mauer schießen. Mit welcher Taktik schafft es die Mannschaft dennoch, eine Mauer zu bauen?

Tipp: Wenn nicht allzu viele Bälle im Spiel sind, kann tatsächlich eine Mauer gebaut werden.

Liedvorschläge

  • Mein Gott ist groß, er ist stärker, Einfach spitze Nr. 67
  • Jesus ist größer, Einfach spitze Nr. 10

Wer will ein fleißger Handwerker sein …

Spielidee

Um die Stadtmauer von Jerusalem wieder aufzubauen, braucht man jede Menge gute Hand-werker. Viel Geschick und Ausdauer ist nötig, um das große Bauwerk zu vollenden.
Der große Eignungstest soll zeigen, welche Gruppe die besten Voraussetzungen dazu hat.
Mehrere Gruppen suchen im Gelände die verschiedenen Stationen, um die Eignungsprüfung
zu bestehen. Sollte an einer Station schon eine Gruppe sein, kann die Gruppe zur nächsten Station gehen. Ziel ist es an jeder Station das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Jede Gruppe erhält zu Beginn einen „Laufzettel“. Wenn alle Stationen durchlaufen sind, ist die Gruppe fertig. In welcher Gesamtzeit alle Stationen absolviert wurden, ist nicht wichtig. Es zählt also nicht, welche Gruppe zuerst mit allen Stationen fertig geworden ist. Bei unterschiedlichen Gruppengrößen wird bei den einzelnen Ergebnissen der Gruppendurchschnitt genommen.

Nageln

Natürlich darf der Nagelwettbewerb hier nicht fehlen. Jedes Kind einer Gruppe schlägt mit einem Hammer einen Nagel in einen Baumstamm, bis nur noch ein Nagelkopf sichtbar ist. Der Nagel wird vorher so in den Stamm geschlagen, dass er fest im Baumstamm sitzt (ca. 1 cm tief). Alle Hammerschläge der Gruppe werden zusammengezählt. Sollte ein Nagel krumm geschlagen werden, wird mit einem neuen Nagel wieder vorne angefangen. Die Schläge des krummen Nagels zählen mit. Die Gruppe, die das mit den wenigsten Hammerschlägen schafft, hat gewonnen.

Baumscheiben sägen

Mit einer Baumsäge müssen hintereinander immer zwei Kinder eine Scheibe von einem Stamm absägen. Der Stamm sollte ca. 10 cm bis 20 cm Durchmesser haben. Er kann quer über einen anderen Stamm gelegt werden. Auf das andere Ende des Stammes können sich ein bis zwei Kinder setzen und so den Stamm festhalten. Jedes Kind muss eine Scheibe absägen. Es wird die Gesamtzeit gewertet, die die Gruppe zum Sägen benötigt.

Schubkarren-Rennen

Natürlich ist es wichtig, immer genügend Baumaterial auf der Baustelle zu haben. Ein Schubkarren-Rennen wird zeigen, welche Gruppe die Baustelle am schnellsten mit Material
versorgen kann. Dazu wird ein Hindernisparcours aufgebaut. Jedes Kind einer Gruppe wird
im Schubkarren von einem anderen Kind über den Parcours gefahren. Auch hier ist die Gesamt-zeit entscheidend.

Wassertransport

Zum Bauen wird natürlich Wasser benötigt. Nicht nur zum Ansetzen von Mörtel, auch die Bau-arbeiter haben oft genug Durst und müssen selbstverständlich mit Flüssigem versorgt werden. An der Wasserstelle – einem Bach oder Teich – wird mit einem Becher Wasser geschöpft und auf die Baustelle gebracht. Sollte keine natürliche Wasserstelle vor Ort sein, nimmt man einen Eimer und füllt ihn mit Wasser. Die „Baustelle“ ist ca. 100 Meter entfernt.
Auf der Baustelle steht ein leerer Eimer, in den das Wasser geschüttet wird. Jedes Kind der Gruppe bekommt einen Becher und kann beliebig oft hin und her laufen. Die Gruppe hat für diese Auf-gabe vier Minuten Zeit. Dann wird der Wasserstand im Eimer gemessen.

Baugerüst-Balancieren

An der Mauer steht natürlich ein Baugerüst. Oft genug kommt es vor, dass sich zwei Bauarbeiter
begegnen und aneinander vorbei müssen. Dummerweise ist das Gerüst sehr schmal. Für dieses Spiel benötigen wir eine Bierbank oder eine Bau-Bohle. Die Bank wird nicht aufgeklappt, sondern mit der Sitzfl äche nach oben auf den Boden gelegt. Die Gruppe stellt sich auf die Bank. Nun muss jedes Kind der Gruppe seine Position wechseln. Das Kind ganz rechts muss ans linke Ende der Bank. Das zweite Kind von rechts muss hinterher an der zweiten Person von links auf der Bank stehen usw. Die Gruppe darf sich vorher beraten und einen Plan machen, wie die Aufgabe am besten zu lösen ist. Natürlich müssen die Kinder nacheinander die Positionen wechseln. Tritt ein Kind daneben und berührt den Boden, geht das Spiel von vorne los. Auch dieses Spiel geht auf Zeit

Bauklötze-Wettstapeln

Den Kindern stehen jede Menge Bauklötze zur Verfügung. Ziel ist es, innerhalb von vier Minuten einen hohen Turm zu bauen. Nach dieser Zeit wird mit einem Zollstock gemessen. Die Gruppe, die den höchsten Turm gebaut hat, gewinnt.

Äste-Mikado

Das Baumaterial ist durcheinander gefallen und soll sortiert werden. Farbig bemalte Stöcke liegen übereinander und müssen so aufgehoben werden, dass sich kein anderer Stock im Haufen bewegt. Sowie sich ein Stock bewegt, ist das Spiel beendet. Die aufgehobenen Stöcke werden zusammengezählt.
Die verschiedenen Farben zählen unterschiedliche Punkte:
Blau = 10 Punkte,
Grün = 20 Punkte,
Rot = 30 Punkte,
Gelb = 50 Punkte.
Die Gruppe hat drei Versuche. Der beste Versuch zählt.

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