Eine Reise durch das jüdische Festjahr

Bevor wir mit den jüdischen Festen beginnen muss man wissen, dass die Juden einen anderen Kalender und somit auch eine andere Zeitrechnung haben als wir. Der jüdische Kalender besteht ebenfalls wie unserer aus 12 Monaten, jedoch orientiert er sich am Mondkalender (unser Kalender orientiert sich am Sonnenjahr). Und da ein Mondjahr kürzer ist als ein Sonnenjahr, haben die Monate weniger Tage als unsere und somit fallen die jüdischen Feste und Feiertage jedes Jahr auf andere Tage. Nach dem jüdischen Kalender befinden wir uns aktuell im Jahr 5781 (Stand September 2020). Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 vor Christus, genauer gesagt, am 6. Oktober, da Gott nach jüdischem Glauben an diesem Tag die Welt erschaffen hat.

Nachfolgend eine Auflistung der jüdischen Monate und die Anzahl der Tage. Als Vergleich stehen die Monate unseres Kalenders in Klammer dabei:
Tischri (September-Oktober): 30 Tage
Marcheschwan (Oktober-November): 29 bzw. 30 Tage
Kislew (November-Dezember): 29 bzw. 30 Tage
Tewet (Dezember-Januar): 29 Tage
Schwat (Januar-Februar): 30 Tage
Adar (Februar-März): 29 Tage
Nisan (März-April): 30 Tage
Ijjar (April-Mai): 29 Tage
Siwan (Mai-Juni): 30 Tage
Tammus (Juni-Juli): 29 Tage
Aw (Juli-August): 30 Tage
Elul (August-September): 29 Tage
Diese Infos sind wichtig, wenn man sich mit den jüdischen Festen auseinandersetzt, da sie so besser zu verstehen sind.

Rosch ha schana

Das jüdische Jahr beginnt mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest. Anders als bei uns findet dieses Fest im Herbst, am 1. Tischri, statt (nach unserer Zeitrechnung Mitte September. Bei uns ist Neujahr am 1. Januar). Im Herbst deshalb, weil mit der letzten Ernte das Jahr für die Bauern vorbei war und somit ein neues Jahr begann. Anders als bei uns dauert dieses Fest zwei Tage und ist jedoch eher ernst. Es gibt keine großen Partys, denn die Neujahrstage sind dafür da, dass man überlegt, was man im vergangenen Jahr alles falsch gemacht hat, um es im nächsten besser machen zu können.
Zu Neujahr wird das Schofar, das Widderhorn, geblasen. Bläst man in das Widderhorn, erklingt ein durchdringender und schriller Ton. Mit dem wird daran erinnert, dass nun das alte Jahr zu Ende ist und ein neues beginnt. Eine Tradition an Rosch ha schana ist, dass man sich gegenseitig ein „süßes Jahr“ wünscht, indem man einen Apfel mit Honig süßt oder ihn in Scheiben schneidet und dann süßt. Einen Apfel deshalb, weil er an die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies erinnern soll und da an Rosch ha schana ein neues Jahr beginnt, wird auch an die Erschaffung Adams gedacht (wir erinnern uns, die jüdische Zeitrechnung beginnt mit der Erschaffung der Welt).
Hierzu könnt ihr mit euren Kids folgendes Spiel machen: Ihr sucht euch vier Kinder aus, die gegeneinander spielen werden. Jedes Kind bekommt einen in Scheiben geschnittenen Apfel auf einem Teller, der mit Honig übergossen wurde. Auf „los“ müssen sie nun so schnell als möglich den Apfel essen. Sieger ist, wer den Mund als erstes leer hat und pfeift.
Sollten mehr als vier Kinder das Spiel machen möchten, braucht ihr natürlich entsprechend mehr Äpfel und Teller.

Jom Kippur

Jom Kippur bedeutet „Versöhnungsfest“ und wird zehn Tage nach Neujahr gefeiert. Wie Rosch ha schana auch, ist Jom Kippur eher ein ruhigeres Fest, bei dem nochmals darüber nachgedacht wird, was man alles falsch gemacht hat. Die meisten Juden beten und fasten an dem Tag und man trägt weiße Kleidung. Es soll alles so schlicht wie möglich sein. Ebenso versucht man an den Tag, sich mit seinen Mitmenschen zu versöhnen. Am Abend zuvor wird ein Gottesdienst gefeiert, in dem die Menschen darum bitten, dass sie von allen nicht gehaltenen Versprechen Gott gegenüber entbunden werden.
Die Juden fasten und beten an diesem Tag. Geht mit euren Kindern ins Gespräch, was es bedeutet, einen ganzen Tag lang zu fasten und zu beten. Hier muss evtl. erst einmal geklärt werden, was fasten bedeutet. Könnten sie sich vorstellen, einen Tag lang so zu verbringen? Was meinen sie, sind Vor- und bzw. Nachteile eines solchen Tages? Kann daraus auch etwas Gutes entstehen?

Sukkot

Das Fest „Sukkot“ beginnt am 15 Tischri und dauert sieben Tage lang. Sukkot bedeutet „Laubhütte“ und wird deshalb auch „Laubhüttenfest“ genannt. Es ist das Fest der Wein- und Obsternte und vom Ursprung her ein Erntedankfest, so wie wir es auch feiern. Das wichtigste Gebot dieses Festes lautet: „Alle sollen während dieser Festwoche in provisorischen Hütten wohnen. Die Sukka (Hütte) muss unter freiem Himmel stehen. Ihr Dach wird aus Ästen, Zweigen und Laub gemacht.“
Aber Sukkot hat noch eine ganz andere wichtige Bedeutung: Hauptsächlich gedenkt man bei diesem Fest an die 40jährige Wüstenwanderung der Israeliten beim Auszug aus Ägypten. In dieser Zeit zogen die Israeliten als einfaches Nomadenvolk durch die Wüste und konnten deshalb keine Ernte einbringen. Aus diesem Grund ließ Gott sie während der eigentlichen Festzeit in Laubhütten wohnen. In der Thora (jüdische Bibel) steht dazu: „Ihr sollt am ersten Tag Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, und sollt das Fest dem Herrn halten jährlich sieben Tage lang. Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen, dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte.“ Fast Textgleich steht dasselbe in unserer Bibel, in 3. Mose 23, 39-43.
Tage vor dem Fest beginnt jede Familie mit dem Bau der Laubhütte. Dies kann im Garten oder dem Balkon sein. Idealerweise wird sie aus einem Holzgestell gefertigt. Auf das Dach kommen Palmwedel, Bambus, Laub und Zweige. Es muss organisches Material sein und die Sterne müssen noch hindurch scheinen können. Zum Schluss wird das innere mit Fruchtgirlanden und Blumen ausgeschmückt. Ganz wichtig ist noch eine Lichterkette. Während Sukkot findet das Familienleben in der Laubhütte statt. Dort wird gegessen und geschlafen, und auch die Freizeit soll nach Möglichkeit in der Hütte verbracht werden. So wird verdeutlicht, wie das Volk Israel während der Wüstenwanderung in völliger Abhängigkeit zu Gott lebte. Genau diese Abhängigkeit führt zur Gottesnähe, die echte und tiefe Freude mit sich bringt.
An Sukkot haben die Kinder Schulferien und die meisten Geschäfte sind nur kurz geöffnet, so dass auch die Erwachsenen viel Freizeit haben.
Am achten Tag wird „Sinchat Thora“ gefeiert, das Fest der Gesetzesfreude. Dazu basteln die Kinder Fähnchen und dekorieren das obere Ende mit Apfelstücken. Diese schwenken sie in der Synagoge, wenn die Thora-Rollen herausgeholt werden. Dann wird mit Bonbons nach den Kindern geworfen, die sie anschließend essen dürfen. So ausgelassen und fröhlich geht es in der Synagoge sonst nie zu.
Wie wir gerade erfahren haben, basteln die Kinder ein Fähnchen und das dürfen eure Kinder nun auch machen. Dazu braucht ihr gar nicht so viel. Es genügen Reste von Tonpapier, aus denen die Kids sich ein Fähnchen gestalten dürfen. Sie können sich dazu eine Farbe aussuchen, ein Fähnchen aufmalen, ausschneiden und dann noch aus anderen Farben Symbole, Zeichen, Buchstaben, Zahlen, usw. ausschneiden und aufkleben. Ist das Fähnchen fertig, wird es an einen Schaschlikstab geklebt. Oder sie dürfen sich im Freien einen Stecken suchen. Hierbei ist jedoch wichtig, dass keine Äste von Bäumen abgerissen werden dürfen.
Eine Alternative zu den Fähnchen aus Tonpapier, sie bekommen weißes Kopierpapier und dürfen darauf etwas malen oder aus Tonpapier was ausschneiden und darauf kleben. Hier sind der Kreativität eurer Kids keine Grenzen gesetzt.

Chanukka

Als nächstes Fest ist Chanukka, auch Lichterfest genannt, an der Reihe, das am 25. Kislew gefeiert wird. Chanukka heißt „Einweihung“ und findet immer um die Weihnachtszeit statt. Chanukka wird acht Tage lang gefeiert, was mit dem „Öl-Wunder“ zu tun hat. Im 2. Jahrhundert vor Jesus Geburt wurde der jüdische Tempel in Jerusalem von den Griechen zerstört. Dies war für die Juden sehr schlimm, denn jedes Jahr pilgerten sie zum Tempel in Jerusalem um dort die heiligen Feste zu feiern. Und nun war dieser Tempel zerstört! Nachdem die Griechen abgezogen waren, wollten sie ihren Leuchter anzünden, der nach jüdischem Glauben niemals verlöschen darf. Wichtig dabei ist, er darf nur mit geweihtem Öl brennen. Allerdings hatten die Griechen das ganze Öl für den Leuchter vernichtet und um neues geweihtes Öl herzustellen, dauerte es mehrere Tage. Beim aufräumen fanden sie ein ganz kleines Fläschchen Öl, das normalerweise nur für einen Tag reichte. Also beschlossen sie, mit dem kleinen Rest geweihtes Öl die Kerzen anzuzünden. Und dann geschah das Wunder, dass die Kerzen durchgehend acht Tage brannten. Genau so lange, bis das neue geweihte Öl hergestellt war.
In Erinnerung daran, stellen die Juden an Chanukka ihren „Chanukka-Leuchter“ mit acht Armen auf, von denen sie meistens mehrere besitzen, die dann im ganzen Haus aufgestellt werden. An den acht Chanukka-Abenden bekommt man entweder selbst Besuch, oder man geht jemand besuchen. Dies kann die Familie sein oder aber auch Freunde. Für die Kinder ist diese Zeit besonders schön, da sie an jedem Abend ein Geschenk oder Geld bekommen. Von dem Geld sollen sie jedoch einen Teil für einen guten Zweck spenden. Zu Essen gibt es an Chanukka Pfannkuchen, Kartoffelpuffer oder andere in Öl gebratene Gerichte. Sie sollen an das Öl-Wunder erinnern.
An Chanukka wird an jedem Abend ein Licht mehr am Leuchter entzündet. Stellt acht Teelichter nebeneinander auf feuerfeste Unterlagen (Teller oder Alufolie). Dann bekommt ein Kind ein Streichholz und soll mit diesem so viele Teelichter wie möglich anzünden. Wie viele schafft das Kind? Danach werden die Teelichter wieder ausgeblasen und das nächste Kind ist an der Reihe. Entweder es dürfen alle Kinder spielen die Lust haben (bitte darauf hinweisen, dass es niemand machen muss, da manche Kinder Angst vor Feuer haben) oder ihr beschließt im Vorfeld, wie viele Kinder dieses Spiel machen dürfen.
Tipp: Zur Sicherheit einen Eimer mit Wasser daneben stellen!

Purim

Purim wird am 14. und 15. Adar gefeiert (nach unserer Zeitrechnung ist das Februar/März). Das Wort „Pur“ ist persisch und bedeutet „Los“. Das Purimfest erinnert an die Jüdin Esther, die vor mehr als 2500 Jahren in Persien (der heutige Iran) gelebt hatte. Zur damaligen Zeit lebten sehr viele Juden in Persien. Der persische König war verheiratet mit Wasti, die sich jedoch eines Abends seinen Befehlen widersetzte und so ließ er sie umbringen. Daraufhin suchte er eine neue Frau und schickte seine Boten aus, im ganzen Land die schönsten Frauen zu ihm in den Palast zu bringen. Darunter war auch Esther, eine Jüdin. Jedoch durfte der König nicht wissen, dass sie Jüdin war, sonst hätte er sie gleich aus dem Palast geworfen. Als sich der König nun die vielen Frauen anschaute, gefiel ihm Esther am Besten und so heiratete er sie. Sie lebten lange glücklich miteinander, bis Esthers Onkel Mordechai mitbekam, wie der Minister Haman einen Plan schmiedete, um alle Juden in Persien umbringen lassen zu können. Denn Haman hasste die Juden und wollte sie alle los haben. Mordechai erzählte Esther alles und bat sie darum, ihrem Volk zu helfen. Daraufhin fastete Esther einen Tag um sich zu überlegen, wie sie ihr Volk retten konnte. Mittlerweile hatte Haman den König davon überzeugt, dass alle Juden im Land umgebracht werden sollen. Der Tag, an dem die Juden sterben sollten, wurde vom König und Haman „ausgelost“, daher auch der Name „Purim“ = Pur = Los. Das Los fiel auf den 13. Adar. Esther blieb nicht mehr viel Zeit und so bat sie den König zu einem Abendessen. Da erzählte sie ihm von der Verschwörung gegen die Juden und auch, dass sie selbst Jüdin sei. Der König wurde sehr zornig auf Haman und befahl, ihn zu töten. So bewahrte Esther ihr Volk vor dem sicheren Tod. Die Geschichte der Esther findet ihr auf in der Bibel, im Alten Testament.
Heute feiern die Juden auf der ganzen Welt das Purimfest in Erinnerung an die kluge und mutige Esther. Da es sich hier um ein Freudenfest handelt, verkleiden sich die Menschen und ziehen so durch die Straßen. Es ist ein sehr fröhliches und ausgelassenes Fest bei dem Trauerreden und Fasten verboten sind. Im Gottesdienst wird das vollständige Esther-Buch gelesen und jedes Mal wenn der Name Haman fällt, dürfen alle Krach machen. An diesem Tag ist es auch wichtig, an Bedürftige Geschenke zu verteilen, damit wirklich alle Menschen mit feiern können. Zu Essen gibt es die leckeren „Haman-Taschen“. Wer mit seiner Gruppe welche backen möchte, findet im Internet viele Rezepte dazu. Oder ihr backt sie zu Hause und nehmt sie in die Jungschar mit.
Als Aktion hierzu könnt ihr folgendes mit euren Kids machen: bereitet zu Hause kleine Zettel vor und gebt jedem Kind einen davon. Die Aufgabe besteht nun darin, einen Mut machenden Spruch darauf zu schreiben, den Zettel zu rollen (wie die Lose beim Jahrmarkt), einen kleinen Gummi darum zu machen und dann in die bereit gestellte Schüssel legen. Hat jedes Kind ein Los in die Schüssel gelegt, werden sie gut durch gemischt und jeder darf sich eines ziehen. So kann jedes Kind einen schönen Spruch als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Wahrscheinlich werden die Kinder nicht ganz so bibelfest sein, dass ihnen schöne Sprüche aus der Bibel einfallen. Von daher wäre es gut, wenn die Mitarbeitenden im Vorfeld welche auf ein Blatt schreiben und dies den Kindern dann geben, damit sie sich einen aussuchen können. Hier ein paar Vorschläge für geeignete Sprüche: „Gott ist bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9; „Der Herr behütet dich.“ Psalm 121,5; „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.“ Richter 5,31; „Du bist von Gott geliebt.“ Daniel 9,23; „Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft.“ Psalm 121,8; „Verlass dich auf den Herrn, von ganzem Herzen.“ Sprüche 3,5.

Pessach

Das nächste jüdische Fest, heißt „Pessach“ (die meisten kennen es wahrscheinlich unter dem Namen „Passah“). Pessach heißt übersetzt „Vorübergehen“, ist eines der wichtigsten jüdischen Feste und wird im Monat Nisan, also bei uns im März oder April, gefeiert. Pessach dauert eine Woche und erinnert die Juden an die Ereignisse, kurz vor der Flucht ihrer Vorfahren aus Ägypten. Am Abend, wenn Pessach beginnt, besuchen die Juden die Synagoge. Wieder zu Hause, wird der Seder-Abend gefeiert. Seder bedeutet Ordnung, weil der Abend immer gleich ablaufen muss. Der Höhepunkt des Festes ist das Lesen der Geschichte des Auszugs aus Ägypten, sie steht in der Haggada, die jedes Familienmitglied vor sich liegen hat. Hier wird das Leid beschrieben, das den Israeliten in Ägypten widerfuhr. Darin beschrieben sind auch die Plagen, die die Ägypter heim suchten, sowie die Aufzählung der Wunder, die Gott für die Erlösung seines Volkes vollbracht hat. Auf dem Tisch steht der Sederteller, mit sieben bestimmten Speisen. Jede dieser Speisen erinnert an dem Abend an ein Ereignis während der Sklaverei in Ägypten und der Flucht nach Kanaan. Ganz wichtig bei diesem Fest sind die Mazzen. Mazzen sind ganz dünne Brotfladen, die leicht brechen und ohne Sauerteig gemacht werden, wie es sonst bei Brot üblich ist. Deshalb heißt Pessach auch „Fest der ungesäuerten Brote“. Während der kompletten Festzeit darf kein gesäuertes Brot gegessen werden, sondern nur die Mazzen. Der Hintergrund ist folgender: als die Juden aus Ägypten flohen, hatten sie keine Zeit mehr, einen Sauerteig zu machen und ihn gehen zu lassen. In der Eile konnten sie den Teig nur noch raus backen und ihn dann mitnehmen. Deshalb der Name „Fest der ungesäuerten Brote“.
Mazzen (in manchen Geschäften wird es auch „Matzen“ geschrieben) gibt es mittlerweile in sehr vielen Lebensmittelgeschäften das ganze Jahr über zu kaufen. Holt euch eine Packung und sucht euch für dieses Spiel vier Kinder (oder auch mehr) aus. Je nachdem wer mit spielen möchte, bzw. die Mazzen reichen. Alle Kinder bekommen nun einen Teller mit drei Mazzen darauf. Auf das Startsignal hin sollen sie die Mazzen essen. Wer von den Kids schafft es, sie zu essen? Hier muss dazu gesagt werden, dass Mazzen wirklich sehr trocken sind und man sie ohne Belag oder etwas zu trinken kaum hinunter bringt.

Schawout

Sieben Wochen nach Pessach, ist Schawout. Schawout bedeutet „Wochen“, deshalb der Name „Wochenfest“. Dieses Fest wird 50 Tage nach Pessach, also am 6. Siwan gefeiert, nach unserem Kalender Mai/Juni. Dieses Fest hat zwei Bedeutungen: zum einen wird es als (Ernte)Dankfest gefeiert, weil in dieser Zeit die ersten Feldfrüchte geerntet werden. Deshalb schmücken die Leute ihre Häuser mit duftenden Zweigen und Blumen. Und zum anderen wird der Empfang der Thora mit den zehn Geboten gefeiert. Gott hat Mose am Berg Sinai die zehn Gebote übergeben und sie haben Gott gegenüber das Gelübde gegeben „Wir werden tun und hören“. Somit erinnern sich die Juden an den Bund, den sie mit Gott geschlossen haben. Traditionell werden an Schawout Speisen mit viel Milch und Honig gegessen, wie z.B. Käsekuchen oder Eierkuchen mit Quark.
Bei Schawout geht es um den Empfang der zehn Gebote. Teilt eure Kids spontan in gleich große Gruppen ein. Dann bekommen sie zehn Zettel sowie Stifte und sollen die zehn Gebote aufschreiben (jedes Gebot auf einen Zettel). Habt sie alle zehn Gebote zusammen bzw. es fällt ihnen keines mehr ein, sollen sie sie in die richtige Reihenfolge bringen. Welche Gruppe hat die meisten richtigen Gebote und auch in der korrekten Reihenfolge?

Neunter Aw

Der „Neunte Aw“ ist nach unserem Kalender im Juli/August. Der Neunte Aw ist für die Juden ein vorgeschriebener Fasten- und Trauertag, denn an diesem Tag wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Besser gesagt, beide Tempelzerstörungen fanden am Neunten Aw statt. Die erste im Jahr 586 v. Chr. von den Babyloniern, bei der die Juden auch nach Babylon ins Exil gebracht wurden und die zweite Tempelzerstörung war im Jahre 70 n. Chr. durch die Römer. Seither haben die Juden keinen Tempel mehr, denn er wurde nicht wieder aufgebaut. Deshalb wird an diesem Tag auf alles verzichtet, was Vergnügen bereitet (Ausflüge, Spaziergänge, Wanderungen, Schwimmen/Baden, usw.), es soll sogar nichts gegessen und getrunken werden. So bringen sie ihre Trauer zur Zerstörung des Tempels und Exils zum Ausdruck.

Der Neunte Aw ist der letzte jüdische Feiertag der Juden, bevor einige Tage später mit Rosch ha schana, dem Neujahrsfest, ein neues Jahr beginnt. Anders als bei uns, gibt es bei den Juden einige Feiertage, die sie mit fasten und beten verbringen. Und wenn man genau hinsieht stellt man fest, dass viele Feste zeitgleich mit unseren stattfinden. Wie z.B. Chanukka, welches um die Weihnachtszeit ist oder Pessach, das bei uns in die Osterzeit fällt. Ebenso Schawout, das sieben Wochen nach Pessach gefeiert wird, so wie wir sieben Wochen nach Ostern das Pfingstfest feiern.
Vielleicht macht dieser Artikel bei euch Lust auf mehr, über das Judentum, seine Geschichte und die Feste zu erfahren. Wir haben uns in der Jungschar schon viel über das Judentum gemacht und beim Schreiben dieses Artikels ist mir aufgefallen, wie intensiv wir uns mit unseren Mädels damit schon auseinander gesetzt haben. Es gab bei uns schon einige Jungscharabende zu jüdischen Festen. Auch hatten wir jüdische Gäste bei uns, die uns in ihre Kultur mit hineingenommen haben. Habt Mut und nehmt Kontakt zu jemand auf, es lohnt sich für euch und eure Gruppe. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Israeliten das von Gott auserwählte Volk sind!

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichten von Jesus aus dem Markusevangelium:

Lektion 2: Markus 1,21-39 Ein Tag im Leben von Jesus

Lektion 3: Markus 2,1-12 Heilung des Gelähmten

Lektion 4: Markus 2,13-17 Jesus beruft Levi

Lektion 5: Markus 2,23-28 Das Ährenraufen am Sabbat

Lektion 6: Markus 3,1-6 Heilung am Sabbat

Lektion 7: Markus 4,35-41 Rettung im Sturm

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Du kannst Jesus vertrauen, auch wenn du Angst hast.

Checker

Jesus ist Herr über die Lage. Selbst dann wenn deine Angst zu groß scheint und es dir schwer fällt ihm zu vertrauen. Es gibt nichts, dass für ihn unmöglich ist.

Der Text an sich

Hinter Jesus und den Jüngern liegt ein langer Tag. Sie hatten sich an den See Genezareth zurückgezogen, doch schon bald tauchten ganze Scharen von Menschen auf, die hören wollten, was Jesus zu sagen hat. Als es nun Abend wird beendet Jesus seine Gleichnisrede und fordert die Jünger auf mit dem Boot auf die andere Seite des Sees zu fahren. Erschöpft von diesem langen Tag und den Menschenmengen steigt Jesus ins Boot und ist bereits kurz darauf eingeschlafen. Wie schwer es jedoch ist, den Menschenmengen zu entkommen, zeigt die Tatsache, dass selbst jetzt noch einige Boote Jesus folgen. Während zu Beginn der Fahrt noch alles in Ordnung scheint und der See ganz ruhig ist, ändert sich das Wetter schlagartig. Dieses Phänomen ist durch die geografische Lage des Sees bedingt. Ohne Vorwarnung können dort starke Stürme aufziehen und das Wetter in wenigen Minuten umschlagen. Das bekommen die Jünger in der Geschichte zu spüren. Der Sturm trifft sie unvorbereitet und wird immer stärker, bis sich das Boot mit Wasser zu füllen beginnt. Das Boot ist den Wellen ausgeliefert und die Jünger haben Todesangst. Wie groß und existenziell ihre Not ist, zeigt der Vorwurf „Macht es dir nichts aus, dass wir untergehen“ (V.38) der Jünger gegenüber Jesus. In ihrer Verzweiflung erhoffen sie sich vermutlich eine weitere Person, die beim Wasserschöpfen o. ä. hilf. Doch Jesus reagiert ganz anders. Er gebietet dem Sturm und bringt in augenblicklich zum Schweigen. Ein Wort von ihm genügt, denn als Sohn Gottes und Schöpfer ist er Herr über die Naturgewalten. Er hat sie erschaffen und sie müssen ihm gehorchen. Erst nachdem die Gefahr gebannt ist, wendet er sich den Jüngern zu und fragt nach ihrem Glauben. Dabei klingt eine Enttäuschung Jesu an, dass die Jünger, obwohl sie schon so lange mit ihm unterwegs sind, noch immer nicht den Glauben und das Vertrauen besitzen, dass sie gelassen bleiben können. Den Jüngern selber bleibt jedoch nur Sprachlosigkeit. Sie haben anscheinend immer noch nicht begriffen wer Jesus wirklich ist. Dabei wird deutlich, dass Jesus trotz seiner Enttäuschung keinen Moment zögert, den Jüngern zu helfen.

Der Text für mich

Der Bibeltext bedeutet mir sehr viel. In einer schweren Zeit habe ich viel Angst gehabt und mich damit alleine gefühlt. Allerdings hat mir ein guter Freund diese Bibelstelle gezeigt und ich habe verstanden, dass Jesus immer bei mir ist, in meiner tiefsten Angst und dass er den größten Sturm in meinem Leben mit einem mal beruhigen kann. Aber dafür brauche ich vertrauen. Denn auch wenn Jesus scheinbar schläft ist er bei mir, an meiner Seite und Herr über die Situation.

Die Sturmstillung kann eine Erinnerung sein, wenn man sich ein wenig verlaufen hat und zum Glauben zurückkehren möchte.

Der Text für dich

Starter

Angst ist für Kinder ein sehr greifbares Thema. Angst, wenn man im Dunkeln alleine ist, Angst vor einer Klassenarbeit oder Angst, wenn sie die Eltern streiten und die Sicherheit zuhause fehlt. Durch diese Geschichte können die Kinder erleben, dass sie mit allem zu Jesus kommen können. Es gibt nichts, das für ihn zu groß ist. Und selbst wenn sich nicht sofort etwas ändert, hat er die Situation im Griff. Die Jünger mussten Jesus erst aufwecken, doch das hat nichts daran geändert, dass er Herr über die Situation ist. Die Kinder können Jesus vertrauen, weil er für sie da ist.

Checker

Auch für die Kinder, die Jesus schon länger kennen, ist Angst ein Thema, das in ihrem Alltag auftaucht. Für diese Kinder kann es ein Trost sein, dass sogar die Jünger, die schon so viele Wunder von Jesus gesehen haben, sich damit schwertaten, ihm ganz zu vertrauen und ihre Angst sie gefangen genommen hat. Trotzdem will Jesus die Kinder genau dazu einladen. Ihm ganz zu vertrauen. Gerade dann, wenn es ihnen schwerfällt und ihre Situation schwierig erscheint.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Ängste

Den Kindern wird die Frage gestellt: „Wovor hast du Angst?“ Ihr könnt nun alles, was den Kindern einfällt, auf ein Plakat oder eine Tafel schreiben oder malen. Wenn die Kinder nicht in der großen Gruppe von ihren Ängsten erzählen möchten, könnt ihr sie auf kleine Zettel schreiben und in einem Topf o. Ä. sammeln.

Mögliche Überleitung: „Ihr seid nicht die Einzigen, die Angst haben. Auch ich habe Angst und sogar die Jünger von Jesus hatten Angst. Und davon möchte ich euch heute erzählen.“

Idee 2: Vertrauensfall

In der Geschichte geht es um Vertrauen. Vertrauen ist jedoch ein abstrakter Begriff, wenn nur darüber gesprochen wird. Deshalb sollen die Kinder ganz praktisch erleben, was es heißt, jemandem zu vertrauen und sich darauf zu verlassen, was die andere Person versprochen hat.

Ein freiwilliges Kind wird ausgewählt und stellt sich auf einen Tisch oder Stuhl, mit dem Rücken zur Gruppe und verschränkt die Arme vor der Brust. Alle anderen Kinder stellen sich in zwei Reihen gegenüber voneinander auf und halten die Person gegenüber den Händen. Das Kind auf dem Tisch lässt sich auf ein Kommando vorsichtig nach hinten fallen und wird von der Gruppe aufgefangen. 

Wenn in der Gruppe alles gut und sicher funktioniert kann die Aufgabe gesteigert werden, indem die freiwillige Person die Augen verbunden bekommt.

Achtung: Hier geht es um Vertrauen, deshalb ist an dieser Stelle kein Platz für Scherze.  

Verkündigung

Verkündigungsart: Mitmachgeschichte

Ein Mitarbeiter übernimmt die Rolle von Jesus, die Kinder spielen die Jünger. Jesus und die Jünger spielen pantomimisch das nach, was der Erzähler beschreibt. Bsp.: Wenn alle Jünger ins Boot steigen, machen alle eine Bewegung, als würden sie über den Bootsrand klettern und anfangen zu rudern. Wenn die Kinder nicht von alleine wissen, was sie tun sollen, kann ein Mitarbeiter ebenfalls als Jünger dabei sein und die Bewegungen vorgeben.

Erzähler: Jesus und seine Jünger befinden sich am Ufer des Sees. Es war ein langer Tag und eine große Menschenmenge war da, um Jesus zuzuhören. Gerade hat Jesus seine Rede zu den Menschen beendet. Er sagt zu den Jüngern:

Jesus: „Lasst uns in das Boot steigen und auf die andere Seite des Sees fahren.“

Erzähler: Während Jesus vorausgeht und in das Boot steigt, gehen die Jünger zu den vielen Menschen, um sie zu verabschieden und nach Hause zu schicken. Als das geschehen ist, machten auch sie sich auf den Weg zum Boot. Alle Jünger steigen in das Boot, suchen sich einen Sitzplatz und beginnen zu rudern. Jesus hat sich an einem Ende des Bootes hingelegt und ist gleich, nachdem sie abgelegt haben, eingeschlafen. Er ist wirklich erschöpft. Zwischendrin wechseln sich die Jünger beim Rudern ab, damit jeder mal ein bisschen Pause machen kann. Es ist wirklich schönes Wetter. Es ist ein strahlend blauer Himmel und das Wasser des Sees ist ganz glatt. Inzwischen sind die Jünger mitten auf dem See und rudern immer noch, als sich etwas verändert. Auf einmal zieht ein leichter Wind auf. Das Wasser kräuselt sich ein bisschen und das Boot schwankt ganz leicht (Alle Jünger beginnen leicht zu schwanken, wie wenn das Boot wackelt). Das ist nicht schlimm. Die Jünger sind erfahrene Fischer. So schnell wird es ihnen auf dem Wasser nicht schlecht. Doch dann wird der Wind immer stärker (Alle Jünger schwanken stärker hin und her). Das Boot schaukelt hin und her. Der Himmel ist inzwischen ganz dunkel und wolkenverhangen. Es ist wirklich unheimlich. (Licht im Raum ausschalten) Und außerdem wird das Schaukeln immer schlimmer. Jetzt spritzt das Wasser sogar schon so hoch, dass die Jünger nass werden. (Ein Mitarbeiter kann die Jünger mit einer Sprühflasche leicht anspritzen.) Die Jünger rudern immer schneller. Auf einmal schwappt eine große Welle in das Boot hinein. Und dann gleich noch eine. Alles wackelt noch mehr. Die Jünger fangen an das Wasser aus dem Boot zu schöpfen. Erst einer und dann immer mehr. Bis alle nur noch damit beschäftigt sind Wasser zu schöpfen. Manchen wird schon ganz schlecht von dem Gewackele. Immer mehr und immer schneller schwappt das Wasser ins Boot. Sie kommen gar nicht mehr nach und in den Gesichtern der Jünger steht Angst. Ein Jünger ruft:

Jünger: „Wenn es nicht bald besser wird, werden wir untergehen und alle im See ertrinken.“

Erzähler: Auf einmal fragt ein anderer Jünger:

Jünger: „Wo ist eigentlich Jesus?“

Erzähler: Alle sehen sich um und entdecken ihn schlafend an einem Ende des Bootes. Während sie weiter Wasser schöpfen schreien sie so laut sie können, um gegen den Sturm anzukommen:

Jünger: „Jesus, interessiert es dich gar nicht, dass wir gleich untergehen und sterben?“

Erzähler: Wie kann Jesus schlafen? Alle sind panisch. Doch anstatt beim Wasserschöpfen zu helfen steht Jesus auf, streckt die Arme aus und sagt:

Jesus: „Schweig, sei still!“

Erzähler: Im gleichen Moment wird es ganz ruhig. Das Boot hört auf zu wackeln, auf einmal ist alles ganz still und das Wasser ist wieder völlig ruhig. Sogar der Himmel sieht wieder hell aus. (Licht wieder einschalten) Unglaublich, denken die Jünger, Jesus hat nur ein Wort gesagt und sofort war der Sturm beendet. Sogar die Natur muss Jesus gehorchen. Dann schaut Jesus die Jünger an und sagt:

Jesus: „Habt ihr immer noch kein Vertrauen zu mir? Glaubt ihr immer noch nicht, dass es nichts gibt, das stärker ist als ich?“ Vor lauter Staunen können die Jünger nichts erwidern. So rudern sie über den stillen See bis sie auf der anderen Seite ankommen und aus dem Boot aussteigen.

Die andere Idee

Der Bibeltext kann mit den Kindern kreativ gelesen werden. Zum Beispiel mit unterschiedlichen Instrumenten, mit denen die Sturmgeräusche nachgemacht werden. Beim Lesen sollte sehr auf die Betonung geachtet werden. Evtl. kann auch ein zweiter Durchgang gestartet werden, bei dem ein Kind den Text liest.

Der Text gelebt

Wiederholung

Hier kann nochmal auf den Ablauf der Geschichte eingegangen werden, indem die Kinder wiederholen, was nacheinander in der Geschichte passiert ist.

Gespräch    

Folgende Fragen können eine Hilfestellung für ein Gespräch geben:

  • Was hat euch an der Geschichte gefallen?
  • Was fandet ihr blöd an der Geschichte?
  • Was glaubt ihr, wie sich die Jünger im Boot gefühlt haben?
  • Habt ihr auch schon mal erlebt, dass ihr solche Angst hattet? Was habt ihr dann gemacht?
  • Habt ihr schon mal erlebt, dass Jesus euch geholfen und eure Angst weggenommen hat, so wie er für die Jünger den Sturm gestillt hat?

Erzählt den Kindern von Situationen, in denen ihr als Mitarbeiter erlebt hat, dass Jesus eure Angst genommen hat.

Merkvers

„Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ Josua 1,9 (Neues Leben)

Die Kinder werden nach Merkmalen (älter/jünger, blond/brünett, Jungs/Mädchen, …) in zwei Gruppen eingeteilt und sagen abwechselnd die Teile des Verses auf. Die Gruppen können immer wieder gewechselt werden und beim Aufsagen die Geschwindigkeit gesteigert werden.

Alle: Ich sage dir:

Gruppe 1:                        Gruppe 2:  

Sei stark                          und mutig!

Hab keine Angst             und verzweifle nicht.

Denn ich,                         der Herr, dein Gott,

bin bei dir,                        wohin du auch gehst.

Gebet

Ein Mitarbeiter spricht ein Gebet und lässt dabei an einer Stelle Zeit, damit die Kinder leise für sich ihre Ängste einfügen können.

Mögliches Gebet: „Jesus, bitte gib uns die Kraft dir zu vertrauen, auch dann wenn es uns schwerfällt. Diese Sache macht mir Angst: (Hier können die Kinder ihre Anliegen einfügen). Bitte hilf uns mit den Dingen die uns Angst machen und hilf uns, dass wir spüren können, dass du bei uns bist.“

Kreatives

Die Kinder malen ein Bild, wie sie mit Jesus zusammen in einem Boot sitzen. Alternativ könnt ihr auch ein gemeinsames Plakat gestalten, wie ihr alle mit Jesus im Boot sitzt.

Spielerisches

Blind ertasten:

Die Kinder bilden Paare. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden. Das blinde Kind wird von seinem Partner an verschiedene Orte gelotst und muss durch Fühlen Gegenstände erraten (Heizung, Baumrinde, Fenstergriff, …). Nach einigen Minuten wird gewechselt.

Weitere Vertrauensspiele sind hier zu finden: https://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/spiele-vertrauen.html

Rätselhaftes

Suchrätsel (siehe Downloadbereich)

(T)Extras

Lieder

  • Gottes Liebe ist so Wunderbar
  • Jesus, dir kann ich vertrauen
  • Fürchte dich nicht
  • Spar dir deine Sorgen

Aktionen

Die gesammelten Zettel aus der Hinführung (Idee 1) können draußen zusammen verbrannt werden, als Zeichen dafür, dass Jesus unsere Ängste wegnehmen kann, wenn wir ihm Vertrauen.

Das Ziel

Starter

Gott spendet Trost.

Checker

Das Wir gewinnt!

Der Text an sich

Nehemia ist Mundschenk des persischen Königs in der Hauptstadt Susa. Als solcher war er am Hofe für die Versorgung des Königs mit Getränken und Wein zuständig und hatte eine Stellung mit großer Verantwortung. In dem Text berichtet Nehemia selbst davon, wie ihn sein Bruder Hanani und weitere Judäer besuchen. Auf seine Nachfrage hin müssen sie ihm berichten, dass die Stadtmauern seiner Heimatstadt Jerusalem in Schutt und Asche liegen. Auch die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem Zurückgekehrten leiden bittere Not (V. 3). Obwohl Nehemia fast sein ganzes Leben lang in Babylon verbracht hatte, brachen ihm diese Neuigkeiten das Herz. Zum einen ging es hier um seine Heimatstadt, zum anderen um die heilige Stadt der Juden. Als Hauptstadt Judäas symbolisierte Jerusalem die nationale jüdische Identität und stand unter dem Segen der besonderen Gegenwart Gottes im Tempel. Sind Stadtmauern heute kaum noch von Bedeutung, so waren sie zu Nehemias Zeit lebenswichtig. Sie boten Sicherheit vor Überfällen und symbolisierten Frieden und Stärke. Die Nachrichten über die schlimmen Umstände machten Nehemia zutiefst Traurig. So sehr, dass er tagelang trauerte, fastete und betete (V. 4).

In seinem Gebet schüttet Nehemia Gott sein Herz aus. Er lobt Gott und dankt ihm für seine Gnade. Er bekennt seine Sünden und die der anderen Israeliten und erinnert sich und Gott an Gottes Versprechen, sein Volk wieder zu vereinen. Dieses Versprechen wurde Mose für das Volk Israel mitgegeben (vgl. 5. Mose 30, 2 – 4). Sie glaubten daran, dass dies in Jerusalem passieren muss, da dort der Tempel steht, in dem Gott gegenwärtig war. Nehemia bittet Gott darüber hinaus aber auch ganz konkret für sein weiteres Vorhaben. Er will sich ihm hingeben und von ihm gebrauchen lassen. Er erzählt Gott, dass er in seiner Rolle als Mundschenk zum König gehen und vorsprechen möchte. Er weiß, dass er auf die Unterstützung des Königs angewiesen ist und bittet Gott deswegen beim König ein offenes Ohr zu finden (V. 11).

Der Text für mich

Ich kann Nehemia praktisch vor mir sehen, einen Mann, dem es eigentlich nicht zu schlecht gehen dürfte. Der einen wichtigen Job für den König ausübt und in diesem auch geschätzt und respektiert wird. Und trotzdem bricht für diesen Mann eine Welt zusammen, als er erfährt, wie es in seiner Heimat, in der er vielleicht sogar die kürzeste Zeit seines Lebens verbracht hatte, aussieht und wie es um seine Brüder und Schwestern steht. Er setzt sich, bricht praktisch in sich zusammen und beginnt zu weinen, so sehr trifft es ihn. Egal, ob Besuch oder nicht. Nehemia erzählt uns, dass er tagelang trauerte. Vermutlich wird das Gebet, welches er uns mitgibt, nicht das einzige gewesen sein, das er in der Zeit gesprochen hat.

Der Text für dich

Starter

Wie oft passieren uns Dinge, die uns traurig machen? Ein böser Streit mit einem guten Freund oder mit den Eltern, eine schlechte Note in der Schule, eine Verletzung, wodurch das Lieblingshobby nicht mehr ausgeübt werden kann, eine Krankheit oder sogar der Verlust eines Haustieres oder Familienangehörigen. Wir leben in einer Welt, in der immer wieder schlimme Dinge geschehen, die uns und andere verletzten. Und trotzdem ist Trauer oft ein Zeichen für Schwäche. Man verkneift sich vor anderen zu weinen oder Probleme und Ängste direkt anzusprechen. Umso mehr können wir uns von Nehemia abschauen: Seinen Mut zu seinen Gefühlen zu stehen und diese zu zeigen und seiner ganz persönlichen Beziehung zu Gott, dass er ihm sein Herz öffnet und somit seine Aufgabe findet, die er zu erfüllen hat.

Checker

Obwohl Nehemia in Susa sitzt und als Mundschenk ein gutes Leben genießen dürfte, betrifft ihn die Lage in Jerusalem sehr. Deutlich wird dies vor allem in seinem Gebet: (…), dass wir gegen dich gesündigt haben, (…). Wir alle haben unsere Schuld auf uns geladen. (V. 6 – 7) Er sieht die Probleme anderer, sagt für sich jedoch: jetzt haben wir(!) ein Problem, damit kann ich dich nicht allein lassen. Er erinnert uns, wofür es die Gemeinschaft der Christen (zu seinem Zeitpunkt Juden) gibt, es ist kein Einzelglaube, Gott und ich. Wir brauchen auch einander, um aufeinander zu achten, einander zu helfen und füreinander da zu sein. Gott kann das am besten, aber sollte es nicht unser Ziel sein in unserem Handeln Jesus Christus ähnlich zu sein?

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Theaterstück

Paul (P) sitzt weinend in einer abgelegenen Ecke auf dem Schulhof. Seine Freundin Laura (L) sieht ihn und geht zu ihm.

Laura: Hey Paul, die anderen wollen zum Kiosk, kommst du mit?

Paul (schluchzend): Nein danke, heute nicht.

Laura: Was ist denn mit dir los? Weinst du etwa?

Paul: Gar nicht! Sport war so anstrengend und ich schwitze immer aus den Augen.

Laura: Tut mir leid, das war doch nicht böse gemeint. Ich habe dich nur noch nie so gesehen. Ist denn alles in Ordnung?

Paul schweigt und ist sich nicht sicher, was er sagen soll. Beschämt guckt er zur Seite.

Laura (setzt sich zu Paul): Du kannst mir alles erzählen.

Paul: Du weißt doch, dass mein Papa schon so lange auf der Suche nach Arbeit ist, oder?

Laura: Ja, das hattest du mir mal erzählt. Wieso?

Paul: Nun ja, er hatte gestern ein Telefonat und wurde in einer großen Firma angenommen. Nächsten Monat soll er anfangen.

Laura: Das ist doch super! Freut mich für dich!

Paul: Wenn es das denn wäre … die Firma ist in einem anderen Bundesland. In zwei Wochen wollen Mama und Papa umziehen. Mama sagt es wäre besser so, aber ich kenne da doch niemanden. Und was ist mit meinen Freunden, die ich hier habe?

Laura (ist jetzt auch den Tränen nahe): Wirklich?! Das ist doch gar nicht mehr so super.

Beide sitzen traurig nebeneinander und schauen zu Boden. Nach kurzer Zeit, traurigem Schweigen bricht Paul die Stille.

Paul: Danke, dass du dich zu mir gesetzt hast. Vielleicht sollten wir doch zum Kiosk gehen.

Laura (schaut ihn leicht verwirrt an): Warum?

Paul: Weil es guttat, mit dir darüber zu sprechen. Und dann kann ich gleich schon mal ein paar Briefmarken kaufen, um dir regelmäßig schreiben zu können.

Laura: Oh, das ist eine gute Idee.

Beide stehen lächelnd auf, wischen sich die letzte Träne aus dem Gesicht und gehen gemeinsam weg.

Idee 2: Spiel

Für dieses Spiel sind 5 bis 8 Personen optimal. Bei einer größeren Gruppe ist es sinnvoll, mehrere kleine zu machen.

Ein Kind stellt sich in die Mitte und die anderen bilden einen engen(!) Kreis drumherum. Das Kind aus der Mitte schließt die Augen und macht sich steif wie ein Brett. Danach lässt es sich vorsichtig in eine Richtung fallen. Der äußere Kreis muss nun das Kind auffangen und es behutsam zurück in seine stabile Ausgangsposition drücken. Daraufhin kippt der Freiwillige in eine andere Richtung.

Wenn dies gut funktioniert, kann die fallende Person auch erst später aufgefangen und wieder aufgerichtet werden. Dabei sollte aber kein Risiko eingegangen werden! Bei kleineren Kindern kann die Aufgabe auch mit offenen Augen oder einem sehr eng gestellt Kreis durchgeführt werden.

Wenn die Übung richtig ausgeführt wird, sollte das Kind in der Mitte sich durch die Hilfe der Gruppe sicher fühlen. Der Kreis merkt eventuell, dass es nicht immer leicht ist, wenn man versucht, andere aufzufangen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung mit einem Schwamm

Material: Saugfähiger Schwamm, Wasser (ggf. in einer Gießkanne), Schüssel, Overheadprojektor

Der Bibeltext Nehemia 1, 1 – 11 wird vorgelesen. Falls gute Leser in der Gruppe sind, kann der Text auch von einem Kind vorgelesen werden. Anschließend wir vor allem auf Vers 4 eingegangen:

Nehemia wird mit einem Schwamm verglichen. Dazu kann ein größerer saugfähiger Schwamm mitgebracht werden. Auf die Vorderseite wird ein glückliches, auf die Rückseite ein trauriges Gesicht gemalt. Ist der Schwamm ohne Sorgen und Kummer, so fühlt er sich leicht an. Der Schwamm wird in der Runde umhergegeben. Doch als Hanani von den Problemen in Jerusalem erzählt, füllt es Nehemia/den Schwamm. Der Schwamm wird über eine Schüssel gehalten und mit Wasser begossen, bis er sich vollgesaugt hat. Anschließend wird der Schwamm wieder rumgereicht. Wenn der Schwamm zu nass ist, ist es besser nur ein Kind den Schwamm halten und berichten zu lassen, damit nicht alles nass wird. Die Kinder können merken, dass der Schwamm ganz schwer geworden ist. Nehemia weinte und trauerte tagelang. Der Schwamm wird über der Schüssel ausgewrungen, bis das meiste Wasser herausgepresst ist und der Schwamm wieder leichter wird. Anschließend können die Kinder nochmal den Schwamm in den Händen abwiegen. Der Schwamm wird wieder leichter geworden sein, ist aber noch nicht so leicht wie am Anfang. Zum Trocknen würde es jetzt nochmal wieder länger dauern. So ging es Nehemia. Das Trauern und Beten befreite ihn von der Last. Es half ihm alles herauszulassen, was ihn zuvor bedrückt hatte. Das gleiche gilt auch für uns. Wir können auf ähnlichem oder gleichem Wege unsere Lasten bei Gott ablegen und wieder einen klaren Kopf bekommen.

Die andere Idee

Wenn man die Kinder nicht direkt einbinden kann oder möchte, kann die Geschichte auch mit Unterstützung eines Overheadprojektors erzählt werden. Dabei lassen sich Sandmalereien, Folien oder Schattenspiele mit ausgeschnittenen Formen und Bildern besonders gut nutzen. Am besten funktioniert es, wenn eine Person die Geschichte liest und eine die Arbeit am OHP macht. Dies sollte aber vorher mindestens einmal zusammen geübt worden sein. Einzelne Szenen lassen sich so besonders gut optisch darstellen:

Der fragende Nehemia lässt sich einfach durch ein Männchen mit einem Fragezeichen in einer Sprechblase darstellen. Für das zerstörte Jerusalem kann gut eine Mauersilhouette benutzt werden, welche nach und nach mit Flammen verdeckt wird. Nehemias Trauer und sein Schuldeingeständnis im Gebet kann auch besonders betont werden, indem das Licht des OHPs einfach ausgestellt wird und kurz vollkommene Dunkelheit herrscht. So hat es in dem Moment vielleicht auch in Nehemia ausgesehen. Der Raum sollte dafür bestmöglich abgedunkelt sein. In der Zeit kann das nächste Bild vorbereitet werden: Eine Weltkugel in der Mitte und kleine Männchen außen rum. Das Licht wird wieder angemacht, sobald von Gottes Versprechen an Mose gesprochen wird. Die Männchen werden dann in die Mitte zur Welt verschoben. Abgeschlossen werden kann das Schattenspiel z.B. mit einer Silhouette betender Hände.

Der Text gelebt

Wiederholung

  • Wofür steht das Wasser?
  • Was ist das Wasser in Pauls und Nehemias Geschichte?
  • Wofür steht der Schwamm?
  • Was macht das Wasser mit dem Schwamm?
  • Wie kommt das „Wasser“ in den Geschichten von Paul und Nehemia wieder aus dem „Schwamm“ raus?

Vergleicht die Geschichte mit dem Spiel (Idee 2): Wo steht Nehemia? In der Mitte, im Kreis oder ganz außen und schaut nur zu?

Wer steht wo? Jerusalem, Nehemia, Hanani

Gespräch

  • Habt ihr euch schon mal wie ein nasser Schwamm gefühlt?
  • Was macht euch traurig?
  • Fällt es euch leicht, Traurigkeit zu zeigen? Falls nein, warum nicht?
  • Was hilft euch gegen Traurigkeit?
  • Habt ihr euch schon mal mit einem Problem allein gelassen gefühlt?
  • Habt ihr schon mal das Problem eines anderen zu eurem gemacht? Wie hat sich das für euch angefühlt?
  • Wo steht ihr: In der Mitte des Kreises, im äußeren Kreis, oder ganz außen? (In welcher Situation)

Merkvers

“Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken. Und wenn du ins Feuer gerätst, bleibst du unversehrt. Keine Flamme wird dich verbrennen.” (Jesaja 43,2)

Zum Lernen können verschiedene Bilder vorbereitet werden:

Wasser, reißender Fluss, Feuer, Flamme

Gebet

Schüttet Gott euer Herz aus. Traut euch, es vor der Gruppe zu tun, oder tut es im Stillen. Vor Gott zählt beides. Bittet um Trost und dafür, euch schwere Lasten abzunehmen, oder euch stark genug zu machen die anderen mittragen zu können. Was euch zu groß erscheint, das gebt ab. An Gott, den großen und allmächtigen Vater im Himmel.

Kreatives

Bastelt zusammen eine Fotocollage eurer Gruppe, bei der jedes Kind ein Foto von sich aufklebt. Alle Fotos können zusammen einen Kreis bilden, um zu zeigen, dass alle eine Einheit sind und zusammenhalten.

Alternativ können auch Freundschaftsbänder geknüpft werden.

Spielerisches

Zusammen aufstehen

Variante ab 8 Mitspieler: Die Kinder bilden mit dem Rücken zur Mitte einen Sitzkreis auf dem Boden. Der Kreis sollte rund und sehr eng sein. Anschließend haken sich die Kinder bei ihren Nachbarn unter. Auf Kommando versucht die Gruppe aufzustehen. Dabei müssen die Kinder eingehakt bleiben und dürfen keine Hände benutzen.

Über den Druck nach innen kann die Gruppe die Aufgabe lösen. Wichtig ist außerdem auf seinen Nachbarn zu achten und gute Absprachen zu treffen.

Variante ab 2 Mitspieler: Man kann mit zwei Kindern Rücken an Rücken beginnen und dann immer ein Kind mehr dazunehmen.

Rätselhaftes

Suchrätsel (siehe Downloadbereich)

(T)Extras

Lieder

Spar dir deine Sorgen

Hand in Hand

11 Freunde

Von guten Mächten

Das Jungscharlied

Rückenwind

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichte von Nehemia:

Lektion 8: Nehemia 1,1-11 Schlechte Nachrichten für Nehemia

Lektion 9: Nehemia 2,1-20 Nehemia kommt nach Jerusalem

Lektion 10: Nehemia 3,1 – 4,17 Der Bau der Mauer

Lektion 11: Nehemia 5,1-13 Nehemia hilft den Armen

Lektion 12: Nehemia 6,1-19 Gott ist für mich!

Lektion 13: Nehemia 8,1-12 Das große Fest

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in vier Lektionen um die Geschichte von Ruth:

Lektion 1 Ruth 1 Gretchenfrage

Lektion 2 Ruth 2 Vergelt’s Gott

Lektion 3 Ruth 3 Der Erlöser

Lektion 4 Ruth 4 Eine Liebesgeschichte mit Happy End

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Eine Erlösung ist eine Rettung aus großer Not. Auch mit der allergrößten Anstrengung kann man sich oft nicht selbst retten. Erst recht nicht aus der Trennung von Gott.

Checker

Unsere größte Not ist die Fesselung an die Sünde. Wie hier Boas Noomis Familie aus existenzieller Not gerettet, erlöst hat, so hat Jesus die Menschheit von der Sünde erlöst.

Der Text an sich

Vers 1:

Wie Noomi schon in Rut 1,9 gesagt hat, ist es ihr ein Anliegen, dass ihre Schwiegertöchter wieder ein Zuhause finden. Das war für Frauen in der damaligen Zeit überlebenswichtig. Allein waren sie ausgeliefert, schutzlos, rechtlos, konnten nicht selbst Geld verdienen, konnten sich nicht selbst versorgen. So gehörten besonders Witwen zu den ärmsten Menschen der Gesellschaft.

Damals waren Frauen in allen Bereichen dem Ehemann unterstellt. Er entschied, was seine Frau tun und lassen musste oder durfte. Dafür hatte er aber auch die Verantwortung für sie. Er sorgte für ihren Schutz. Deshalb strebt Noomi diese Verkuppelung an.

Vers 2:

Eine Tenne ist ein freier, offener, nicht unbedingt überdachter Platz, meist aus festgestampftem Lehm, durch den der Wind frei durchwehen kann. Dort wird das geerntete Getreide mit dem Dreschflegel geschlagen, gedroschen. Dabei fallen die Körner aus den Spelzen auf den Boden, die Spreu fliegt durch den Wind weg.

Vers 5:

Rut hat absolutes Vertrauen in Noomi. Sie fragt nicht lange nach, sondern verlässt sich darauf, dass Noomi Gutes für sie im Sinn hat.

Vers 9:

Mit dem Ausspruch „Breite den Zipfel deines Gewandes über deine Magd“ (LU) oder „Breite deinen Gewandsaum über mich“ (GNB) bietet sich Rut als Ehefrau an.

Vers 10:

Indem sich Rut einem Mann aus Bethlehem anbietet, löst sie sich endgültig von ihrer Herkunft als Moabiterin und zeigt ihre Verbundenheit, Liebe und Treue zum Volk Israel (siehe 1,16).

„Der ‚Löser‘ sorgt dafür, dass ein in Not geratenes Familienmitglied Hilfe bekommt.“ (Erklärung aus Basisbibel; siehe dazu 3. Mose 25. und Rut 4,9+10) Wie oben erwähnt, gehörte die Ehefrau zum Eigentum des Mannes. Deshalb zählte zur Lösung auch die Verpflichtung der „Levirats- oder Schwagerehe“. Das heißt, dass ein Mann verpflichtet war, die kinderlos gebliebene Witwe seines gestorbenen Bruders oder nahen Verwandten selbst zu heiraten oder für einen geeigneten Mann zu sorgen (siehe 4,10).

Vers 12:

Dieser Vorgang der Lösung hat seine vorgeschriebenen Abfolgen. Die Nähe der Verwandtschaft ist ausschlaggebend, wer das vorrangige Recht oder die Pflicht der Lösung hat.

Vers 15:

In der Bibelübertragung „Hoffnung für alle“ entsprechen sechs Maß Gerste 25kg. Diese große Menge weist darauf hin, dass Boas schon begonnen hat, Noomi und Rut zu versorgen.

Der Text für mich

Diese Geschichte ist ein Vorbild für die Erlösungstat Jesu für die Menschheit.

Noomi und Rut waren als kinderlose, mittellose Witwen ohne männlichen Schutz absolut ausgeliefert. Sie hatten keine Möglichkeit, sich selbst aus dieser Notlage zu befreien. In der Antike war eine Frau allein nicht geschäftsfähig. Sie brauchten also Hilfe von außen, jemanden, der sie aus dieser Notlage erlöst, befreit. Gott hat diesen Weg der Lösung für die in Not geratenen Verwandten im alten Bund vorgesehen, damit diese nicht in noch schlimmere Bindungen, Verkettungen bis hin zur Sklaverei geraten mussten.

Im gegebenen Fall sollte Jesus die Menschen sogar aus der schon bestehenden Versklavung freikaufen. Um die Menschen von ihrer Verkettung in die Sklaverei der Sünde zu befreien, hat sich Jesus selbst als Löser, Erlöser eingesetzt.

Der Text für dich

Starter

Noomi zieht hier alle Register, um ihre Schwiegertochter Rut mit Boas zu verkuppeln. Sie kennt die Regeln aus 3. Mose 25. Dort legt Gott fest, wie kinderlos gebliebene Witwen wieder unter den Schutz eines Mannes kommen konnten. Ein verwandter Mann des Verstorbenen sollte sie heiraten. Noomi legt nun nicht die Hände in den Schoß und schaut tatenlos zu, ob vielleicht irgendjemand die Initiative ergreift. Und Rut vertraut Noomi und tut, was die ihr sagt. So nehmen sie das Angebot der Erlösung in Anspruch.

Auch Jesus ist ein solcher Erlöser. Er will uns erlösen aus dem Leben ohne Schutz, hilflos den Mächten und Gewalten ausgeliefert und uns wie ein Muttervogel unter seine guten Flügel nehmen (siehe 2,12).

Checker

Noomi und Rut waren verstrickt, gefesselt von ihren Lebensumständen. Ihre Männer waren gestorben und sie hatten deswegen niemanden, der für ihren Schutz sorgen konnte. In der damaligen Gesellschaft waren kinderlose Witwen die ärmsten Frauen. Sie durften auch nicht arbeiten gehen, um Geld zu verdienen. Sie waren also darauf angewiesen, dass ein verwandter Mann sich ihrer annahm, und sie aus dieser Notlage erlöste, befreite. Deshalb überlegte sich Noomi, die die Regelungen aus 3. Mose 25 kannte, wie sie einen guten Mann für Rut finden konnte, der dann für sie beide sorgen würde. Und sie fand ihn in Boas. Sie berief sich auf das Gesetz des Lösers, das Gott dem Volk Israel gegeben hatte.

Und Boas nahm seine Verpflichtung als Löser ernst und leitete alles in die Wege. Damit ist er ein Beispiel dafür, wie Jesus uns Menschen aus der Verstrickung der Schuld und Sünde erlöst.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Der Erzähltisch aus Lektion 1 und 2 wird weiter ausgebaut:

Außerhalb von Bethlehem, neben dem Gerstenfeld wird mit braunem Tonpapier eine Tenne angedeutet. Einige Strohhalme liegen auf einem Haufen, auf anderen liegen die Feldarbeiter. Boas sitzt auf einem Strohbett.

Figuren: Boas, einige Feldarbeiter, Noomi, Rut

Zur Herstellung der Knete für die Figuren siehe Ende des Artikels.

Idee 2

Ein Mitarbeiter wird mit Seilen, Schals, Gürteln gefesselt. (Vorsicht! Nicht schmerzhaft fesseln!) Kann er sich alleine aus der Fesselung lösen? Nein.

Er bleibt so gefesselt sitzen, bis die Geschichte zu Ende ist, und das Gespräch darüber beginnt.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung

Boas sitzt schlaftrunken auf seinem Bett aus Stroh. Alle Feldarbeiter schlafen noch. Es ist früh am Morgen. Er kann es immer noch nicht fassen, was in dieser Nacht geschehen ist. Als er aufgewacht war, dachte er zuerst, es sei vielleicht nur ein Traum gewesen. Aber dann sah er an seiner Gerste, dass ein bisschen davon frisch weggeschaufelt war. Also war es doch wahr. Gestern Nacht hatte er noch mit den Arbeitern zusammengesessen. Sie hatten gegessen und etwas getrunken. Dann hatten sie sich alle auf der Tenne schlafengelegt. Um Mitternacht war er auf einmal aufgewacht, weil sich da etwas an seinen Füßen bewegte. Erschrocken schaute er nach und sah im Mondlicht, dass da eine Frau lag. Er hatte sie gefragt: „Wer bist du?“ Sie hatte schüchtern geantwortet: „Ich bin Rut, deine Dienerin. Leg deinen Mantel über mich als Zeichen, dass du mich heiraten wirst. Denn du bist mein Löser.“ Da war es Boas eingefallen. Er war der Löser.

Jetzt sitzt er hier und grübelt. Er erinnert sich, was in den alten Gesetzen seines Landes steht: „Wenn dein Bruder, ein anderer Israelit, verarmt und etwas von seinem Grundbesitz verkaufen muss, soll sein nächster Verwandter als Löser für ihn eintreten und das Veräußerte zurückkaufen.“ Das ist die Ordnung, die Gott eingesetzt hatte, damit sich kein Israelit bei fremden Leuten verschuldete. Noomi musste wohl aus Armut den Besitz verkaufen, der ihrem gestorbenen Mann gehörte. Und es war so in Israel, dass die Frauen zum Grundbesitz gehörten. Boas weiß, dass die beiden auf ihn angewiesen sind. Sie haben sonst keinen, der für sie da sein könnte.

Ja, diese Rut gefällt ihm, sehr sogar. Er hatte gestern Nacht noch zu ihr gesagt, dass er alles regeln würde. Dann hatte er ihr noch einige Schaufeln Gerste mitgegeben. Dann war sie gegangen.

Jetzt springt Boas auf und macht sich an die Arbeit. Er hat noch einiges zu tun.

Die andere Idee

Dieses Kapitel der Geschichte liest sich wie ein Roman. Drei Kinder lesen Rut 3 nach der Guten Nachricht Bibel vor. Jemand übernimmt den Erzähler, jemand die wörtliche Rede von Rut, ein anderer die von Boas. Rut legt sich ein buntes Tuch um, Boas setzt ein orientalisches Tuch mit Stirnband auf. Die drei stehen auf der Bühne und lesen vor.

Der Text gelebt

Wiederholung

Was war in der Nacht passiert? Spielt es mit den entsprechenden Figuren nach.

Gespräch

Wie ist das nun mit dem „Löser“? Schlagt 3. Mose 25,25 nach. Dort setzt Gott dieses Gesetz ein.

Noomi weiß, dass sie sich nicht aus eigener Kraft aus dieser Verstrickung der Not und Hoffnungslosigkeit befreien kann. Sie erinnert sich an das Gesetz der Lösung, dass von außen einer kommt, um sie zu erlösen. Sie will nun nichts dem Zufall überlassen. Deswegen hat sie Rut zu der Tenne geschickt, damit sie sich Boas zu Füßen legt und ihn so auf sich aufmerksam macht. Sie hat volles Vertrauen in Boas. Sie merkt, dass er ein guter Mann ist, der nichts Böses tun und sie nicht in neue Verstrickungen schicken würde.

Diese Geschichte ist ein Vorbild für das, was Jesus für uns getan hat. Er ist DER Erlöser. Er erlöst uns aus vielen Verstrickungen: Der gefesselte Mitarbeiter aus der „Hinführung“ kommt jetzt zum Zug.

Auf Zettel werden die Verstrickungen aufgeschrieben, die uns betreffen:

  • Abkehr von Gott = Sünde
  • Schuld, Versäumnis gegen andere = Sünden
  • Unrecht gegen andere
  • Lügengeflechte
  • Unrechte Taten
  • Böse Worte

Diese Zettel werden an die Fesseln des Mitarbeiters getackert. Jetzt muss einer kommen, anpacken, die Fesseln lösen. Nur so kann der Mitarbeiter wieder frei werden. Das ist die Lösung, die Erlösung.

Merkvers

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. (Hiob 19,25 Lu)

„Komm, komm, du Sohn des Höchsten
Komm herab, zerreiß die Finsternis
Komm, komm, du Herr des Himmels
Komm, mein treuer Freund, verlass mich nicht

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
Ich weiß, dass er hoch oben steht
Hoch über all dem Staub der Welt
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“

Dieses Lied von Lothar Kosse wird gebetet oder gesungen.

Gebet

Jesus, du bist der Erlöser. Durch dich sind wir frei von der Not der Sünde und Schuld. Durch dich haben wir Vergebung. Wir sind wieder frei. Du hast uns den Zugang zu deinem Vater ermöglicht, den die Fesseln der Sünde verhindert haben. Außerdem hat uns das schlechte Gewissen geplagt, weil wir Dinge gemacht haben, die nicht in Ordnung sind. Aber du hast uns durch die Vergebung davon erlöst. Danke. Amen.

Kreatives

Rut hat sich schön gemacht, um Boas zu gefallen. (Vers 3)

Herstellung einer Handcreme

Zutaten:

160 g Kokosöl

140 g Kakaobutter/Sheabutter

(beides in einer Drogerie erhältlich)

Zubereitung:

Sheabutter in eine Schüssel geben, in einem Kochtopf Wasser erhitzen, die Schüssel mit der Butter hineinstellen. So, im Wasserbad, die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen. Die Schüssel mit der Butter aus dem Wasserbad nehmen. Das Kokosöl dazugeben. Alles gründlich durchrühren. Abkühlen lassen.

Wenn die Creme nach dem Abkühlen zu fest ist, noch etwas Kokosöl zufügen. Ist sie zu flüssig, noch etwas Sheabutter schmelzen und hinzufügen.

Die Creme in verschließbare Gläschen oder Cremetiegel füllen.

Spielerisches

Geländespiel:

Für dieses Spiel braucht man ein Gelände mit Büschen und Bäumen. Vor dem Spiel wird abgesprochen, wie weit das Spielareal reicht. Wege und besondere Kennzeichen an Bäumen sind dazu hilfreich.

Dazu braucht man viele Bänder aus Krepppapier in zwei Farben.

Die Gruppe teilt sich in zwei Mannschaften auf. Die Mannschaften kennzeichnen sich jeweils mit gut sichtbar getragenen bunten Bändern ihrer Mannschaftsfarbe. Jede Mannschaft sucht sich ein Basislager, weit von der gegnerischen Mannschaft entfernt. Dort werden zusätzliche Farbbänder der eigenen Mannschaft deponiert.

Das Ziel des Spiels ist, so viele Kinder der gegnerischen Mannschaft wie möglich in die eigene Basisstation zu bringen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die gefangenen Kinder der eigenen Mannschaft wieder befreit werden. Als gefangen gilt man, wenn einem das bunte Band abgerissen wurde. Dann muss man freiwillig ins gegnerische Basislager mitkommen. Das eroberte Farbband wird dann auch dort deponiert.

Ein Mitglied der eigenen Mannschaft darf jedoch sein Mannschaftsmitglied aus der Gefangenschaft befreien. Als befreit gilt man, wenn man wieder ein Farbband der eigenen Mannschaft trägt. Man bekommt das von seinem Befreier erst im eigenen Basislager umgebunden. Auf dem Weg dahin muss man sich am Befreier festhalten, kann aber jederzeit vom Gegner wieder entführt werden.

Das Spiel endet, wenn eine Mannschaft keine freien Mitglieder mehr hat.

Entfesselungskünstler:

Zwei Kinder stehen sich gegenüber. Das erste Kind bekommt eine starke Schnur um beide Handgelenke gebunden. Je ein Ende der Schnur um ein Handgelenk. Bitte nicht zu fest!

Das zweite Kind bekommt eine zweite Schnur ebenso um seine Handgelenke gebunden. Das wird aber vor dem Festbinden hinter der Schnur des ersten Kindes durchgeführt (siehe Skizze zum Download). Die Kinder sind nun aneinandergefesselt.

Die Aufgabe ist nun, sich voneinander zu lösen, zu befreien, ohne einen Knoten am Handgelenk zu lösen, ohne eine Schnur zu zerreißen oder zu zerschneiden.

Ein Mitarbeiter hat nach langen Versuchen die Lösung:

Eine Schnur wird in der Mitte genommen und von der Innenseite des Unterarms kommend durch die Schlinge am Handgelenk des anderen Kindes hindurchgeführt und über dessen Hand geführt. Wenn man das richtig gemacht hat, löst sich die Verflechtung.

Viel Spaß beim Knobeln!

Rätselhaftes

Kreuzworträtsel (siehe Arbeitsblatt)

(T)Extras

Lieder

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Lothar Kosse)
Ich bin von innen, außen, oben, unten (Text und Verfasser unbekannt)
Jesus kam für dich (Text und Musik: Hella Heizmann)

Spiele

Geländespiel: A zerlatschen

Bei diesem Versteckspiel geht es darum, gefangen zu sein und erlöst, befreit zu werden.

Zu Beginn des Spiels wird das Spielgebiet festgelegt und ein „A“ aus Stöcken in die Mitte des Spielgebiets gelegt.

Dann werden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, die Verteidiger und die Angreifer. Die Verteidiger sammeln sich am A, die Angreifer verstecken sich. Auf ein Kommando beginnt das Spiel. Die Angreifer versuchen nun, das A zu zerstören (zu zerlatschen). Die Verteidiger können die Angreifer abschlagen, diese sind dann aus dem Spiel, bis das A zerlatscht wurde. Evtl. sollten noch zusätzliche Abstandsregeln für die Verteidiger eingeführt werden, damit die Angreifer auch eine Chance haben.

Wichtige Hausaufgabe für die Kinder: Sie sollen ihre Eltern nach deren Liebesgeschichte fragen und in der kommenden Gruppenstunde erzählen!

Weiterführende Hinweise:

Buchtipp: Unter dem Buyubaum (Paul White): Geschichte: Man kann nicht alles selber tun

Herstellen von Knete

Zutaten:

Für 1 Portion:

500 Gramm Mehl (Typ 405)              mit

175 Gramm Salz                                 und

2½ EL Zitronensäure Pulver               vermischen

7 EL Sonnenblumenöl                         dazu mischen

500 Milliliter Wasser (kochend!)       mit dem Knethaken nach und nach unterkneten.

Alles gut durchkneten.

Einfärben der Knete:

Die Gesamtmasse in Einzelmengen teilen. In diese jeweils eine Mulde drücken, ein paar Tropfen der gewünschten Lebensmittelfarbe hineinträufeln, gut durchkneten. Dazu Einmalhandschuhe tragen, damit die Hände nicht eingefärbt werden (luftdicht verpackt hält sich die Knete mehrere Wochen formbar). Aus dieser bunten Knete werden nun alle Figuren und anderes geformt.

ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.

Die Jakobsgeschichte

Unter „Programmideen“ finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter „Videos“.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
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Bibelanspiel
9:45 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen
10:15 Kennenlern-Spiele Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ „Würfeln-Suchen-Quizzen“ Geländepiel: „Kuhhandel“
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Snack Snack Snack Snack Snack Snack
14:15
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Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std
Geländespiel „Capture the Wildraten” Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“
oder
Stationenspiel „Talente ausprobieren“
Platz für eigene Ideen Stationenspiel
„Jakobs leckere Suppe“
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

Wieder wird es Frühling: Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, Blumen, das erste Eis. Es riecht nach Aufbruch und Neuanfang – und wir bibbern um Inzidenzzahlen, steigende Kurven, Impfungen, Lockdown. Das klingt überhaupt nicht nach Aufbruch! Und doch ist uns bei der Vorbereitung zu diesem Newsletter etwas aufgefallen: Für uns Christinnen und Christen wird es Pfingsten. Und Pfingsten ist eine riesige Aufbruchsgeschichte! Mit Pfingsten startet die größte Bewegung der Menschheit. Und sie beginnt in einem Dachzimmer. Die Jünger hocken im Zimmer und wissen wenig mit sich anzufangen. Jesus ist weg. Heftige Tage liegen hinter ihnen. Zurückgezogen und ganz unter sich warten sie. Und dann kommt er. Genau in diesen Raum, in diesen Rückzugsort – in diesen Lockdown? „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.“ (Apg 2,2.4a)
Gott lässt sich nicht aufhalten. Wer weiß, was er in deinem Lockdown starten will?

Einleitung:

Für Jugendliche und junge Erwachsene wird es immer wichtiger zu erfahren, woher die (Kosmetik-/Pflege-)Produkte des täglichen Gebrauchs kommen und welche Inhaltsstoffe sie enthalten. Der Wunsch, dem eigenen Körper das Beste zukommen zu lassen und gleichzeitig nachhaltig zu leben, ist unter jungen Menschen sehr groß. Um beide Wünsche zu vereinen, wächst das Interesse an Do-It-Yourself-Produkten (DIY). Der Wildkräuterspaziergang mit anschließendem Herstellen von Cremes, Kosmetik, etc. ist daher eine gute Möglichkeit, einerseits selbst und gemeinsam in der Gruppe aktiv zu werden. Gleichzeitig ermöglicht der Wildkräuterspaziergang ein naturnahes Arbeiten und schafft ein Bewusstsein für die Schätze der Schöpfung.

Vorbereitung:

Für eine gelingende Veranstaltung ist es wichtig, in der Planung und Durchführung mit einem/einer Naturpädagogen*in zu kooperieren.

Zunächst sollte die Route des Spaziergangs geplant werden. Zu beachten ist, dass die Route genügend „Material hergibt“ (Kräuter, Blüten,…).  Die Route sollte so geplant werden, dass sie an einem Ort mit Feuerstelle und Wasseranschluss endet, z.B. Jugendfreizeithaus, Waldheim, naturpädagogisches Zentrum etc..
Die herzustellenden Produkte ergeben sich saisonal aus der jeweiligen Vegetation heraus.

Die Gruppengröße sollte maximal 20 Personen nicht überschreiten. So kann auf alle Teilnehmenden eingegangen werden und die Gruppe kommt so auch besser auf dem Weg und bei der Arbeit zurecht.

Durchführung:

Am Startort: Nach einer kurzen Begrüßung werden die Mitwirkenden vorgestellt. Auch die Teilnehmenden stellen sich mit einem Satz zu ihrer Motivation und dem Interesse für die Veranstaltung kurz vor. Gleichzeitig wird der Abgleich mit der Anmeldung vorgenommen. Im Anschluss wird ein Überblick über geplanten Ablauf gegeben. Es werden heute Produkte hergestellt, die uns die Natur Jahr für Jahr schenkt. Sie sprießen und gedeihen Jahr für Jahr seit Gott sie in seiner Schöpfung ins Leben gesetzt hat. Im Schöpfungsbericht der Bibel, in ihrem allerersten Kapitel heißt es:

„Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist auf der Erde. Und es geschah so. Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.“ (Gen. 1,11f).

Und weil es gut ist, können wir es uns damit gut gehen lassen und Produkte herstellen, die uns und unserem Körper, der auch ein Geschenk Gottes ist, auf ganz natürliche Weise guttun.

Nun beginnt der geführte Spaziergang. Auf dem Weg werden Zutaten (Kräuter, Harz, Gräser, Blütenblätter etc.) in Vespertüten aus Papier gesammelt. Dabei werden Informationen zu den jeweiligen Kräutern gegeben (Vorkommen, Nutzen, Hintergründe). Am besten man hat eine kundige Person im Team, die das übernehmen kann (z.B. Naturpädagogin, Förster, Landwirt,…).

Am Zielort liegt bereits das Material (Waage, Schüssel, Rührstab etc.) zur Verarbeitung der Kräuter bereit (kann im Vorfeld dorthin gebracht werden). Nun wird ein Feuer gemacht und weitere Vorbereitungen (eventuell hat jede teilnehmende Person – aus hygienischen Gründen einen „eigenen Arbeitsplatz“ mit eigenem Topf und anderen Utensilien am Zielort) werden durchgeführt. Bevor die Verarbeitung beginnt, werden die Teilnehmenden in das weitere Vorgehen eingewiesen und Informationen zu Hygiene und Sicherheit gegeben.

Dann beginnt die Herstellung, beispielsweise von Pflegeprodukten wie Kräuter-Öl, Heilsalbe oder Lippenbalsam:

Zubereitung „schnelles Kräuter-Öl“:

Will man schnell ein fertiges Wald-Kräuteröl – Kräuter fein schneiden und mörsern und in einen kleinen Topf zusammen mit dem Öl geben. Mischung erwärmen und ca. 30-60 Minuten ziehen lassen, nicht kochen. Durch ein feines Sieb, Filterpapier oder Tuch abgießen.

Zubereitung Heilsalbe:

Zuerst das Öl herstellen, wie beschrieben. Später Bienenwachs und Harz (Harz tritt aus kleinen Verletzungen der Rinde aus und kann vorsichtig abgenommen werden) in die Schüssel oder altes Glas geben. Mischung im Wasserbad schmelzen, stets rühren und solange es noch wachsweich ist in die Cremetiegel füllen und beschriften.
Das Mischungsverhältnis ist – 6 Teile natives Olivenöl, 1 Teil Nadelbaumharz, z.B. Fichtenharz, Lärchenharz zerbröckelt, 1 Teil Bienenwachs, 2 Teile Nadeln.

Zubereitung Lippenbalsam:

Vorgehen wie bei Heilsalbe.

Das Mischungsverhältnis ist – 3 Teile Wald-Kräuteröl, 1 Teil Bienenwachs genau auswiegen. Wer noch kein Wald-Kräuteröl hergestellt hat, nimmt stattdessen neutrales Olivenöl, Lavendelöl, Sanddornöl,… in Naturkosmetikqualität.

Zur Info: 5g Bienenwachs auf 15g Öl = 4 kleine Tiegel Lippenbalsam.

(Rezepte nach Karin Wild)

Abschluss:

Die Teilnehmenden zeigen sich gegenseitig ihre abgefüllten Produkte und nehmen diese dann mit nach Hause. Die Teilnehmenden werden verabschiedet. Eventuell kann hier nochmals zum Abschied das Bibelwort aus der Schöpfungsgeschichte gelesen werden.

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