Paulus auf der Reise nach Rom

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in fünf Lektionen um die Reise von Paulus nach Rom:

Lektion 5 Apostelgeschichte 26,1-32 Paulus vor Agrippa

Lektion 6 Apostelgeschichte 27,1-12 Mit Gott im Herbststurm

Lektion 7 Apostelgeschichte 27,13-44 Schiffbruch und Rettung

Lektion 8 Apostelgeschichte 28,1-10 Paulus auf Malta

Lektion 9 Apostelgeschichte 28,17-31 Paulus in Rom

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Mit Gott bin ich im Vorteil, auch wenn’s stürmt.

Checker

Stürme gehören zum Leben dazu, auch wenn ich mit Jesus unterwegs bin.

Der Text an sich

Die Vorgeschichte

Paulus ist seit mehreren Jahren ein Gefangener. Bereits in Kapitel 21 wurde seine Verhaftung geschildert. Nun soll Paulus zusammen mit anderen Gefangenen von Israel nach Rom verlegt werden. Das geschieht, weil Paulus das selbst wollte. Als römischer Bürger hat er das Recht, dass sein Fall direkt vor dem Kaiser verhandelt wird. Dieses Recht will Paulus für sich in Anspruch nehmen. Hätte Paulus das nicht gemacht, hätte man ihn nun freigelassen (26,32). Doch Paulus wünscht sich, vor dem Kaiser von Jesus zu erzählen.

In unserem Text wird nun die Schiffsreise von Israel bis nach Kreta beschrieben. Paulus ist Teil einer Gruppe Gefangener, wird aber von zwei Freunden begleitet. Der eine ist Aristarch (27,2), der andere der Arzt Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte. Dass er mit an Bord ist, kann man an der Wir-Form erkennen (27,2).

Der für die Gefangenen zuständige römische Offizier heißt Julius. Er hilft Paulus und vertraut ihm. In Sidon erlaubt er ihm, dem Gefangenen, einen Landgang. Offenbar wusste Julius, dass Paulus kein Verbrecher war, sondern dass sein Fall mit Religion zusammenhing. Seine freundliche Haltung gegenüber Paulus wird auch später noch einmal deutlich (27,43).

Die Reise fand im Herbst statt. Die aufkommenden Herbststürme und die Suche nach einem sicheren Platz zum Überwintern zeigen das deutlich. Mit dem in Vers 9 angesprochenen Fasten ist vermutlich das jüdische Versöhnungsfest gemeint, das im September oder Oktober gefeiert wird.

Der Text für mich

Paulus ist für Jesus unterwegs. Er will dem römischen Kaiser das Evangelium erklären! Und dann bremst ihn das Wetter aus: Gegenwind. Der Kurs muss geändert werden, alles verzögert sich. Warum stillt Jesus bei dieser wichtigen Mission den Sturm nicht? Warum ist ihm Paulus ausgesetzt, wie alle Gottlosen um ihn herum?

Das Warum kann ich nicht beantworten. Ich kann nur die Wirklichkeit wahrnehmen. Auch als Mann Gottes und Mitarbeiter in der Jungschar, bin ich den Einflüssen meiner Umgebung ausgesetzt. Ich stehe auch im Stau, und die Corona-Einschränkungen haben um mich auch keinen Bogen gemacht.

Was macht dann den Unterschied ob ich glaube oder nicht? Gott ist dabei. Im Sturm, im Stau, in den Einschränkungen. „Und muss ich durch ein finsteres Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist an meiner Seite!“ (Psalm 23) Im Sturm stellt Gott Paulus Freunde an die Seite. Im Sturm schenkt er ihm einen wohlwollenden Offizier. Im Sturm lässt Gott Paulus irgendwie gelassen sein. Er gibt ihm sogar eine Botschaft für die anderen (27,10). Doch den Sturm stillt er nicht.

„Denn er lässt seine Sonne aufgehen über bösen und über guten Menschen. Und er lässt es regnen auf gerechte und auf ungerechte Menschen.“ Matthäus 5,45

Der Text für dich

Starter

Alle Kinder sind Stürmen ausgesetzt. Manche haben gesundheitliche Einschränkungen, es gibt Schwierigkeiten in der Familie, Probleme in der Schule, Krisen mit sich selbst und Streit mit Freunden. In ganz unterschiedlichem Ausmaß natürlich. Es gibt Kinder mit großen und andere mit scheinbar kleinen Problemen. Auch ist der Umgang mit diesen Herausforderungen von Kind zu Kind verschieden. Aber Stürme waren da, sind da und werden kommen. Der Text kann helfen, sich trotz Sturm auch auf die Suche nach Gutem im Leben zu machen.

Und durch seine Freundschaft mit Gott konnte Paulus sogar richtig gelassen bleiben.

Checker

Auch Kinder, die mit Jesus leben, werden Stürme erleben. Es kann sein, dass sie die Erfahrung machen, dass sie beten, aber der Sturm nicht besser wird. Vielleicht müssen sie sogar erfahren: ich bete und der Sturm wird noch schlimmer!

Der heutige Text ist in zwei Punkten hilfreich.

Erstens zeigt er: Stürme sind Teil meines Lebens. Auch wenn ich mit Jesus lebe. Und auch wenn Jesus Stürme stillen kann, stillt er nicht jeden.

Zweitens lädt er ein, zu entdecken: wo ist trotz Sturm Gutes in meinem Leben? Freunde, die zu mir stehen? Menschen, die mir helfen? …

Der Text erlebt

Aufbau und Setting

Der Raum wird in drei Bereiche aufgeteilt: Stuhlkreis, Platz, um symbolisch ein Schiff darzustellen (z. B. ausgebreitete Picknick-Decke), Platz für Spiele

Wir benutzen einen Beamer, um Dinge zu veranschaulichen. Alternativ können Ansichten ausgedruckt werden.

Vorbereitung

Es werden vier Schilder angefertigt, die unsere inhaltlichen Gliederungspunkte darstellen. Man kann sie am Computer vorbereiten und ausdrucken, oder einfach mit einem Edding auf Papier schreiben. Sie werden im Laufe der Geschichte mit Kreppband an die Wand gehängt und dienen der Erinnerung an die inhaltlichen Punkte.

  • Nicht allein! Gott schenkt Begleiter
  • Julius meint es gut! Unerwartete Helfer
  • Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht
  • Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?

Personenkärtchen anfertigen: Paulus, Lukas, Aristarch, Julius; je nach Gruppengröße weitere Gefangene, Seeleute, Soldaten

Folgendes sollte am PC im Vorfeld im Browser geöffnet sein, damit man es in der Gruppenstunde zur Verfügung hat:

Wenn man ohne Beamer und PC arbeitet, kann man die Bilder zu Hause ausdrucken und normale Bibeln verwenden. In vielen Bibeln findet man Landkarten vom Mittelmeerraum.

Es ist gut, sich im Vorfeld mit der Karte und den geografischen Orten etwas vertraut zu machen.

Die Hinführung „Handschelle“ ist auf jeden Fall der Einstieg in die Verkündigung.

Hinführung

Idee 1

Spiel „Gegenwind“

Zwei Spieler, zwei Papierschiffchen, zwei Pappendeckel, zwei Mitarbeiter mit jeweils einem Fön. Jeder Spieler muss ein Papierschiffchen mit einem Pappdeckel eine festgelegte Strecke weit ins Ziel wedeln. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die stören, indem sie mit einem Fön versuchen das Papierschiffchen zurück zu blasen oder vom Kurs abzubringen.

Alternativ zu den fönenden Mitarbeitern könnte man den Spielern erlauben, sich gegenseitig die Schiffchen vom Kurs wegzuwehen.

Idee 2

„Handschellen“

Man legt Handschellen, eine Kette oder ein Seil in die Mitte (alternativ: ausgedruckte Handschellen). Dann stellt man Fragen: Was fällt euch dazu ein? Wer ist gefangen? Was war geschehen? Auf diese Weise wiederholt man die Geschichte der letzten Woche.

Verkündigung

Die Geschichte wird in 4 Abschnitten erzählt und durch Einbeziehen der Kinder miterlebt. In jeden Abschnitt ist eine kurze Anwendung integriert.

Abschnitt 1: Nicht allein!

Nach der Hinführung „Handschellen“ liest der Mitarbeiter die ersten beiden Verse (Apostelgeschichte 27,1-2) vor. Durch den Beamer haben alle Kinder den Bibeltext vor Augen. Der Mitarbeiter fragt: „Wer geht nun alles an Bord?“

Die Kinder nennen die Personen. Jedes Kind bekommt ein vorbereitetes Personenkärtchen mit Kreppband auf die Brust geklebt und darf das Schiff betreten. Das Schiff ist die ausgebreitete Picknick-Decke, die auf dem Boden liegt.

Optional: An dieser Stelle kann man das Spiel „Plankenlauf“ einbauen (siehe „Spielerisches“), in dem der Zugang zum „Schiff“ nur über so eine Planke erfolgt.

Ab jetzt sitzen die Kinder auf dem „Schiff“ auf dem Boden.

Nun zeigen wir per Beamer das Bild eines römischen Handelsschiffes.

Mitarbeiter: „Was mich beeindruckt, ist, dass Paulus auf diesem Schiff nicht allein war. Gott hat ihm Freunde an die Seite gestellt. Trotz all dem Mut, den Paulus hatte, er war ein Gefangener. Und Gott gibt ihm Freunde an die Seite! Freunde, die seinen Glauben teilen und es gut mit ihm meinen.“

Das Schild „Nicht allein! Gott schenkt Begleiter“ wird an die Wand geklebt.

Abschnitt 2: Unerwarteter Helfer

„Wer möchte weiterlesen?“ Ein Kind liest die Verse 3-6.

Mitarbeiter: „Der römische Offizier hat Paulus gemocht und ihm erlaubt, seine Freunde zu besuchen. Ich kann mir vorstellen, dass das Paulus sehr ermutigt hat. Von einer ganz unerwarteten Seite schenkt Gott ihm einen Helfer. Gott kennt die Situationen, in denen wir sind. Und überall kann er uns Helfer schicken. Gut, wenn man zu ihm gehört!“

Das Schild „Julius meint es gut! Unerwartete Helfer“ neben das erste Schild hängen.

Landkarte einblenden

„Wo sind wir eigentlich?!“ Die Orte Cäsarea, Sidon, Zypern und Myra zeigen.

Aktion: „Jetzt brauche ich einen Freiwilligen.“

Der Freiwillige wird in eine Decke gewickelt und mit einem Gürtel oder einem Seil zusammengebunden. Kopf und Füße gucken raus. Der Freiwillige liegt auf dem Boden. Auf der anderen Seite des Raumes liegen Schokobons. Er muss nun eingewickelt durch den Raum robben, um die Schokobons zu erreichen, die er dann essen darf. Dazu wird er befreit.

„So mühsam wie die Fortbewegung für dich war, ging es auch für Paulus weiter.“

Abschnitt 3: Gegenwind

„Wer will weiterlesen?“ Ein Kind liest Verse 7-8.

Auf Landkarte zeigen

Mitarbeiter: „Warum schenkt Gott keinen günstigen Wind? Paulus ist doch auf dem Weg zum Kaiser und will ihm von Jesus erzählen. Warum muss die Reise so mühsam sein?

Auch bei uns? Manche von uns leben mit Jesus – aber oft ist das Leben mühsam. Und Gott zeigt sich nicht. Warum ist das so?

Ich weiß nicht, warum es so ist, aber wir sehen in der Bibel, dass es bei Paulus auch solche Zeiten gab.“

Das Schild „Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht“ neben die beiden anderen hängen.

„Das ist der Hafen, wo sie dann angekommen sind: Kaloi Limenes“ (Bild im Browser zeigen)

Abschnitt 4: Warnung

„Wer liest weiter?“ Zwei Kinder lesen die restlichen vier Verse 9-12.

„Schauen wir mal, wie das Wetter auf Kreta heute ist!“ =>WetterApp

Mitarbeiter: „Mitten im Sturm spricht Gott wieder. Wie weiß ich nicht, aber Paulus sieht voraus, dass die Reise gefährlich werden wird. Die Leute reden dann und diskutieren und folgen dann nicht der Warnung des Paulus. Ist auch schwierig, auf wen soll man hören? Ich für mich sag mir, ich will auf Leute hören, die an Gott glauben und in der Bibel lesen. Denn so finde ich eher die Wahrheit als bei Menschen, die nicht an Gott glauben.“

Das Schild „Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?“ neben die anderen hängen.

„Hier endet die Geschichte für heute. Ob es ein Fehler war, nicht auf Paulus zu hören, erfahren wir nächste Woche.“

Die andere Idee 1

Die Geschichte spielen.

Je nach Anzahl der Kinder bildet man eine oder mehrere Gruppen. Sie kriegen die Aufgabe die Geschichte zu lesen und dann als kleines Theaterstück den anderen vorzuspielen. Wenn man möchte, kann man ihnen einige Requisiten zur Verfügung stellen, wie z. B. einen Strick zum Fesseln oder einen Besenstil als Speer für einen Legionär.

Die andere Idee 2

Wir bauen die Szenerie mit Lego oder Playmobil auf. An verschiedenen Orten im Raum sind die verschiedenen Häfen aufgebaut. In jedem Erzählabschnitt fährt das Schiff einen Hafen weiter.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wir schauen uns noch einmal die aufgehängten Schilder an. Dabei versuchen wir uns zu erinnern, was da alles passiert ist.

  • Nicht allein! Gott schenkt Begleiter
  • Julius meint es gut! Unerwartete Helfer
  • Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht
  • Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?

Gespräch

Gott hat Paulus Begleiter geschenkt. Und in Julius einen unerwarteten Helfer. Habt ihr das auch schon einmal erlebt?

Habt ihr schon mal jemandem geholfen, der dann überrascht war?

Warnt uns Gott auch? Vor was?

Bei wem gab es schon mal Gegenwind im Leben? Wie sah der aus? Was habt ihr dann gemacht? Habt ihr irgendwann gemerkt, dass Gott doch da ist?

Wer hat schon einmal einen guten Rat bekommen? Welchen?

Wer hat einen schlechten bekommen? Was war das?

Habt ihr gleich erkannt, dass der Rat gut oder schlecht war?

Was hilft mir, zwischen guten und schlechten Ratschlägen zu unterscheiden?

Merkvers

Auch David hat erlebt, dass im Leben Stürme kommen können. Er nannte die Stürme „finstere Täler“. Ihm war wichtig, dass gerade auch im Sturm / Tal Gott einen nicht allein lässt. Psalm 23,4: „Und muss ich durch ein finsteres Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist an meiner Seite!“ Wir sagen den Vers mehrere Male laut gemeinsam auf.

Gebet

Danken trotz Stürmen. Wofür konnte Paulus trotz seiner Situation dankbar sein? Wofür können wir dankbar sein, auch wenn einem vielleicht der Wind ins Gesicht bläst? Wir schreiben die Ideen auf ein Plakat und wer möchte sagt es laut zu Gott.

Kreatives

Bastelt aus buntem A4-Papier Schiffchen. Lasst die Kinder eine Seite (!) der Schiffchen bemalen, mit Stickern verzieren oder anderweitig kreativ gestalten.

Klebt die Schiffchen auf ein blaues Papier oder eine blaue Pappe. Schreibt darüber einen passenden Satz wie: „Gott verhindert nicht den Sturm, aber er beschützt das Schiff“.

Entweder könnt ihr jedes Kind ein eigenes Meer mit Schiff gestalten lassen. Oder ihr gestaltet ein großes blaues Meer und jedes Kind darf sein Schiff (evtl. mit Namen) auf das Plakat kleben. Das Plakat kann dann im Jungscharraum aufgehängt werden.

Spielerisches

Plankenlauf

Ein langes Brett wird über zwei Stühle oder zwei Getränkekisten gelegt. Nun gilt es, darüber zu balancieren. Wer schafft es, wenn die Hände hinter dem Rücken sind? Wer schafft es mit verbunden Augen, wenn jemand ihn führt?

Legionärsblinzeln

Die Kinder bilden Paare und stellen sich im Kreis auf. Jeder hat seinen Partner vor sich. Die Kinder, die hinten stehen, sind die Legionäre, die vorne stehen, sind die Gefangenen. Die Legionäre haben die Hände auf dem Rücken. Ein Kind ist der Offizier Julius, es steht allein da. Es versucht einen Gefangenen zu befreien, indem es ihm zublinzelt. Bemerkt der Legionär, dass seinem Gefangenen zugeblinzelt wird, darf er seinen Gefangenen festhalten. Wird einem Gefangenen zugeblinzelt und er entkommt seinem Legionär, stellt er sich hinter Julius. Er ist nun Legionär, Julius ist nun ein Gefangener und der Legionär, dem sein Gefangener entkommen ist, steht nun allein da und ist der neue Julius.

Schiffchen ziehen

Zwei Papierschiffchen werden jeweils an einer etwa 5m langen Schnur befestigt. Das Ende der Schnur ist an einem Stock festgebunden. Zwei Spieler. Auf die Plätze fertig los! Wer hat seine Schnur als erstes aufgewickelt und damit sein Papierschiffchen zu sich hergezogen?

Raum überqueren

Zwei Wolldecken, zwei Spieler, zwei Paar Schuhe. Die Decke ist das Schiff, auf dem der Spieler sitzt. Über jede Hand zieht er einen Schuh. Wer durchquert den Raum als erstes? Körper und Füße müssen auf der Decke bleiben, nur mit den Schuhen auf den Händen darf ich mich vorwärts schieben.

Rätselhaftes

Wir haben eine ausgedruckte Landkarte ohne Ortsangaben. Auf kleinen Zetteln stehen die Ortsbezeichnungen, die in der Geschichte vorkommen. Z. B. Cäsarea, Syrien, Türkei, Griechenland, Kreta, Zypern, Myra, Guthafen, Phönix …

Welche Gruppe kann die Zettel richtig auf die Karte legen? Wer weiß noch, was wo passiert ist?

(T)Extras

Aktionen

„Warum ich trotz Gegenwind und Stürmen mit Jesus unterwegs bin!“ Ein Gast kommt und erzählt aus seinem Leben.

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in fünf Lektionen um den Epheserbrief:

Lektion 4 Epheser 1,3-14 Erstmal: Gott Beifall klatschen

Lektion 5 Epheser 5,1-14 Licht leuchtet

Lektion 6 Epheser 5,15-20 Die Zeit nutzen

Lektion 7 Epheser 6,10-20 Gut ausgerüstet

Lektion 8 Epheser 4,1-6 Eins sein

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Jesus rüstet mich gut aus, damit ich ihm folgen kann.

Checker

Das Leben als Christ ist nicht immer leicht. Aber Jesus gibt mir eine gute Ausrüstung. Damit kann ich alle Widerstände überwinden.

Der Text an sich

Paulus schreibt den Epheserbrief aus dem Gefängnis. Er ermutigt die Christen zu einem Leben, in dem sie Liebe in Wort und Tat weitergeben. Sie unterlassen, was sie von Gott und ihren Mitmenschen trennt. So ein Leben als Christ ist nicht leicht. Das zeigt sich an Paulus‘ eigener Situation. Weil er die gute Nachricht von Jesus weitergesagt hat, sitzt er wie ein Verbrecher fest. Paulus klagt aber nicht über die bösen Menschen. Er stellt klar: Hinter den Menschen, die uns Schwierigkeiten bereiten, stehen böse Mächte, steht der Böse selbst. Deshalb gilt es, nicht gegen die Menschen zu kämpfen, die uns Probleme bereiten, sondern dem Bösen zu widerstehen. Das muss kein Christ aus sich selbst heraus schaffen. Christus rüstet ihn für das Leben in der Nachfolge aus. Wie? Das beschreibt Paulus anhand der Ausrüstung eines römischen Soldaten.

Zweimal fordert er die Leser auf, die Waffenrüstung Gottes anzuziehen. Sie besteht aus sechs Teilen: Gürtel, Panzer, Schuhe, Schild, Helm und Schwert. Von Vers 10 her wird deutlich: Ein Christ soll Jesus Christus „anziehen“ (siehe Eph 4,20-23). Der Gürtel der Wahrheit macht den Christen einsatzbereit. Wahrheit meint die Treue Gottes. Er lässt seine Leute nicht los, so dass sich der Christ auf Jesus und sein Wort verlässt. Wie ein Panzer den Soldaten schützt, so schützt der Panzer der Gerechtigkeit den Christen, wenn er angeschuldigt wird oder schuldig geworden ist. Bei Jesus findet er Vergebung. Dadurch ist er vor Gott gerecht (in Ordnung). Nichts kann ihn mehr von seinem Herrn trennen.
Die Schuhe geben sicheren Halt, um das Evangelium des Friedens weiterzusagen und so Gottes Heil in Streit, Unversöhnlichkeit und Hoffnungslosigkeit zu tragen. Der Schild schützt vor Angriffen. So schützt der Glaube, der sich auf Jesus allein verlässt, vor allen Angriffen und allem Widerstand, die man als Christ erleben kann. Der Helm schützt den Kopf des Soldaten. So schützen Jesus und sein Heil den Christen in allem Widerspruch, der ihn unsicher machen will. Die einzige Waffe des Christen ist das Kurzschwert des Soldaten. Dabei geht es nicht um Aggression, sondern Verteidigung. Denn das Schwert des Geistes ist das Wort Gottes, mit dem der Christ sich gegen alle Angriffe wehren kann. Diese ganze Ausrüstung steht jedem Christen zur Verfügung. Sie wird im Gebet angezogen. Das Gebet begleitet den ganzen Kampf. So kann der Christ die Waffenrüstung Gottes recht einsetzen und gebrauchen.

Der Text für mich

Als Christ bin ich zuerst selbst aufgefordert, die Ausrüstung anzuziehen, die Gott mir gibt. Jeder Christ hat mit Herausforderungen, Versuchungen und Widerständen zu kämpfen. Welche sind es bei dir? Hast du im Blick, dass du es mit geistlichen Mächten zu tun hast und nicht nur mit dir, deinen Gedanken oder mit schwierigen Menschen usw.? Lebe aus der Kraft, die Jesus schenkt! In seinem Wort wirst du gewiss, dass er treu zu dir steht, deine Schuld vergeben hat oder wird, wenn du ihn darum bittest. Dass er dich bereitmacht, in der nächsten Jungschar seine gute Nachricht weiterzusagen. Er schenkt dir den Glauben, der nicht auf sich, sondern auf Jesus schaut. Er schenkt dir sein Heil. Mit seinem Wort kannst du dich verteidigen (siehe Mt 4,1-11).

Sollte deine Jungschar gerade schwierig sein – bete (nicht nur dann) für deine Jungs und / oder Mädchen. Bitte Gott um Ruhe, Weisheit und offene Herzen, dass du sein Wort sagen kannst und es bei ihnen ankommt.

Der Text für dich

Starter

Kinder aus nichtchristlichen Familien können von ihren Eltern und Freunden besonders viel Gegenwind erfahren, wenn sie von Jesus erzählen oder in der Bibel lesen. Auch schwierige Lebensverhältnisse (alleinerziehende Mutter, zerrissene Familie, schlechte Zensuren, wenig Liebe und Geborgenheit …) können an den Kindern zehren. Wie schön, gerade ihnen zu sagen: Jesus ist der starke Herr an deiner Seite. Bete, lies in seinem Wort und komm zur Jungschar. Dort wird Jesus dich mit neuer Kraft erfüllen. Erzähle uns Mitarbeitern, was dir zu schaffen macht. Wir beten für dich. Jesus ist bei dir. Er verlässt dich nicht. (Oder: Bitte Jesus in dein Leben zu kommen. Er wird treu an deiner Seite sein.)

Checker

Teilnehmer aus christlichen Familien und solche, die bewusst auf Jesus vertrauen, können in der Schule und im Freundeskreis auf Unverständnis und Ablehnung stoßen. Kinder sind oft schonungslos zueinander. Lädt ein Kind zum Familiengottesdienst oder zur Jungschar ein, kann es zu dummen Sprüchen kommen, die sehr wehtun. Helfen wir ihnen, hinter diesen Angriffen den Bösen zu sehen, der sie abhalten will, von ihrem Glauben zu reden. Ermutigen wir sie, nicht aufzugeben. Beten wir mit ihnen für die Menschen, die ihnen das Leben schwer machen. Ermutigen wir sie, trotzdem Gutes zu sagen und zu tun, aus der Kraft, die Jesus gibt – in der Gewissheit: Er hat sie lieb. Er hat sie gerettet. Er ist jeden Tag an ihrer Seite.

Der Text erlebt

Material

Für Idee 1: nach deiner Entscheidung.
Für Idee 2: zwei lange, schwere Jacken, die für die Jungscharler viel zu groß sind.
Für Einstieg 1: großes Blatt und Stifte.
Für Verkündigung: beschrifteter Gürtel (Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich. – Jesus Christus, Joh 14,6. Alternative – wenn für die Gruppensituation passender z. B. Apg 2,21 oder 1. Kor 10,13), Brustpanzer mit Aufschrift „Gerecht vor Gott.“, Schuhe, Schild mit Aufschrift „Glaube“, Helm mit Aufschrift ringsherum „Heil“, Kurzschwert mit Aufschrift „Wort Gottes“. Diese Ausrüstung zieht während der Verkündigung nach und nach ein zweiter Mitarbeiter an (im Text = MA 2). Alle Gegenstände für die Verkündigung befinden sich in einer großen Kiste (Koffer).

Hinführung

Idee 1

Bitte einige Kinder, eine Ausrüstung mitzubringen, die sie oder ihre Eltern für die Arbeit oder ein Hobby benötigen (Angelsachen, Ausrüstung eines Feuerwehrmannes, Wander- oder Klettersachen, Playstation, Musikinstrument und Noten …). Legt die Materialien tischweise aus. Macht einen Rundgang. Überlegt gemeinsam, welche Sachen man für welches Hobby oder welchen Beruf benötigt und warum. (Alternative: Besorge dir eine Ausrüstung. Mach an dieser deutlich, wie wichtig sie für die entsprechende Tätigkeit ist.)

Idee 2

Staffellauf. Teile deine Jungscharler in mindestens zwei Gruppen. Jeder Spieler zieht vor dem Spiel seine Schuhe und Strümpfe aus. Runde 1: Auf dein Signal läuft der Erste aus jeder Gruppe los bis zum Zielpunkt (den du vorher mit einem Stuhl markiert hast), umrundet diesen, läuft zurück, tippt den Nächsten an und dieser läuft los. Von welcher Gruppe sind zuerst alle Spieler gelaufen? Runde 2: Das gleiche Spiel – ein Unterschied: Alle haben ihre Strümpfe und Schuhe an. Runde 3: Die beiden ersten Spieler ziehen zusätzlich eine große schwere Jacke an, laufen mit ihr und übergeben sie dann an den Nächsten. Anschließend Gespräch: Mit welcher Ausrüstung konntet ihr am besten laufen? Warum?

Verkündigung

Einstieg 1

Lege ein großes Blatt in die Mitte und bitte die Jungscharler aufzuschreiben: Welche Ausrüstung braucht man, um als Christ zu leben – zu Hause, in der Schule, … (Als Hilfe überlegen wir gemeinsam: Wie soll ein Christ leben? Welche Schwierigkeiten muss man als Christ überwinden? Welche Probleme kann man kriegen, wenn man Christ ist?)

Einstieg 2

Direkter Einstieg (oder im Anschluss an Einstieg 1)

MA 1: Stellt euch vor, es gibt nicht nur für Angler, Sportler, Wanderer, … eine Ausrüstung, sondern auch für das Leben mit Jesus Christus! Jesus sagt: „Komm, folge mir! Vertraue und lebe mit mir.“ Dafür rüstet er uns auch aus. Er ist stark. Er gibt uns Kraft, Gutes zu sagen und zu tun. Er gibt uns Mut und Energie, mit Schwierigkeiten fertig zu werden.

MA 2: Stell dir vor: Meine beste Freundin hat in der Schule andere Kinder zu einem Familiengottesdienst eingeladen. Kinder aus der Klasse haben sie dann als „Kirchentussi“ beschimpft. Ist das nicht gemein?! Jetzt ist sie total traurig und will niemanden mehr einladen.

MA 1: Das tut mir leid. Mir fällt da der Apostel Paulus ein. Er hat vielen Menschen von Jesus erzählt. Manche Leute wollten das nicht. Deshalb haben ihn einige mit Steinen beworfen. Andere haben ihn angeklagt. Schließlich ist er ins Gefängnis gekommen. Aber er hat die Menschen nicht gehasst. Er hat gesagt: Wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen die bösen Mächte, die uns von Jesus wegziehen oder uns dazu bringen wollen, nicht mehr von Jesus zu reden. Den Christen in Ephesus hat er geschrieben: „Zieht die Waffenrüstung Gottes an. Damit könnt ihr Widerstand leisten und alles überwinden.“

M2: Welche Waffenrüstung denn?
MA 1: (holt Gürtel hervor) Sie ist hier in dieser Kiste. Zieh mal den Gürtel an!
MA 2: Da steht ja etwas drauf! (liest laut vor) „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. – Jesus“
M1: Der Gürtel hält die ganze Ausrüstung zusammen. Er erinnert: Jesus ist die Wahrheit. Was er sagt, das stimmt. Nur durch ihn kommen wir zu Gott. Nur durch ihn werden wir den Himmel sehen und für immer bei Gott leben.
MA 2: Das ist ja cool. Selbst wenn die anderen „Kirchentussi“ sagen: Jesus ist treu. Er steht zu seinem Wort. Er hält mich fest, wie der Gürtel die Hose.

M1: (holt den Brustpanzer heraus). Dann gibt es den Panzer der Gerechtigkeit. Zieh ihn an!
M2: Wow! „Gerecht vor Gott!“, steht da drauf. Was bedeutet das?
M1: Ich bin nicht immer freundlich zu anderen Menschen. Es ist schon passiert, dass ich gelogen habe, weil ich Angst hatte. Dann kommt mir jedes Mal der Gedanke: „Siehst du, du bist gar kein richtiger Christ.“ Neulich habe ich in der Schule etwas Dummes gemacht. Einige aus meiner Klasse haben gesagt: „Und du willst ein Christ sein?“ Da war ich sehr traurig. Dann habe ich mich erinnert: Bei Jesus kann ich alles Schlechte abladen. Ich habe gebetet: „Jesus, bitte vergib mir. Hilf mir, freundlich zu sein und den anderen zu helfen.“
M2: Da warst du wieder mit Gott in Ordnung.
M1: Genau. Jesus hat mir vergeben.
M2: Toll, dieser Panzer. Da weiß ich: Gott hat mich lieb. Nicht, weil ich alles richtig mache, sondern weil Jesus alles für mich getan hat. Was hast du noch?

M1: (holt die Schuhe hervor) Jetzt musst du diese Schuhe anziehen.
M2: Da ist klasse. Mit Schuhen kann man viel besser und viel schneller laufen als barfuß.
M1: Genau. Und Jesus gibt uns Kraft und Mut, von ihm zu reden: Er ist immer und überall da und lässt niemanden im Stich, der ihm vertraut. Er rettet aus dem Tod und aus dem letzten Gericht. Er schafft eine neue Welt, wo es kein Leid und keinen Tod mehr geben wird.
M2: Jesus macht mich bereit, dass ich Eltern, Freunden und andere Leute erzähle, wer mir Mut und Hoffnung gibt und die Angst nimmt. Toll!

M1: (holt den Schild hervor). Dann habe ich hier noch diesen Schild.
M2: (nimmt ihn und liest vor:) Schild des Glaubens. Hm. Was bedeutet das?
M1: Na, ein Soldat hat so einen Schild früher vor sich gehalten. Das hat ihn geschützt, wenn mit Pfeil und Bogen geschossen wurde. Probier’s mal aus! Stell dich hinter den Schild. Ich werfe mit drei Bällen! (Tut es!)
M2: Wunderbar. Ich habe nichts abbekommen.
M1: So schützt uns der Glaube an Jesus.
M2: Ein Beispiel: Ich möchte gerne etwas haben, was ich mir nicht kaufen kann. Dann müsste ich es klauen. Dann gibt der Glaube an Jesus mir die Kraft zu sagen: „Nein, mache ich nicht, denn Jesus sorgt für mich. Er wird mir das geben, was ich brauche.“
M1: Genau. Oder wenn du krank wirst oder etwas Schlimmes geschieht: Der Glaube an Jesus macht dich gewiss: Jesus ist für mich da. Nichts und niemand kann mich von ihm trennen. Er hält mich fest.
M2: Ich glaube, ich könnte noch einen Helm gebrauchen.

M1: (holt ihn hervor) Bitte, auch den gibt es.
M2: Heil, Heil, Heil – steht da ringsherum. Was bedeutet das?
M1: Ein Helm schützt deinen Kopf von allen Seiten. Manche Leute sagen: „Jesus gibt’s doch gar nicht!“ Jesus macht dich ganz gewiss: Ich bin da. Ich habe dich erlöst. Du gehörst zu mir. Du wirst mein Heil sehen.
M2: Ah! Der Helm hilft mir, auf Jesus zu sehen und ihm zu vertrauen.
M1: Bingo.

M2: (hält seine leere Hand hin) Irgendetwas fehlt noch – oder?
M1: Ja, das Schwert (holt es hervor). Hier ist es.
M2: (liest:) „Wort Gottes“. Damit soll ich jetzt kämpfen?
M1: Damit sollst du dich verteidigen.
M2: Wenn mich jemand auf der Straße überfallen will?
M1: Nein, wenn dich jemand überreden will, etwas zu tun, das Gott nicht will, zum Beispiel.
M2: Wie meinst du das?
M1: Jesus hatte einmal 40 Tage gefastet. Er hatte Hunger. Da kam der Teufel und sagte zu ihm: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann sage zu diesen Steinen, dass sie zu Brot werden.“ Aber Jesus hat sich mit Gottes Wort gewehrt. Er hat gesagt: „Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“
M2: Hm. Und wenn jemand gemein zu mir war und ich deshalb gemein zu dem anderen sein will. Wie hilft mir das Schwert dann?
M1: (an einen Teilnehmer) Schlag bitte 1. Petrus 3,9 auf und lies den Vers vor!
(TN liest vor: „Vergeltet Böses nicht mit Bösem und Beschimpfungen nicht mit Beschimpfungen! Im Gegenteil: Segnet! Denn dazu hat Gott euch berufen, damit ihr dann seinen Segen erbt.“ (Neue Genfer Übersetzung))
M2: Da muss man sich aber gut in der Bibel auskennen!
M1: Ja. Früher musste ein Soldat mit seinem Schwert viel üben, damit er gut kämpfen konnte. So ist es für uns wichtig, dass wir regelmäßig in der Bibel lesen und daraus lernen, damit wir uns mit Gottes Wort richtig verteidigen können.

M2: Aber woher soll ich wissen, was gerade das richtige Wort ist?
M1: Dafür können wir beten. Jesus muss es schenken. Wir selbst kriegen es nicht hin. Sogar Paulus hat den Christen in Ephesus geschrieben: Betet. Betet für alle Christen. Betet auch für mich, dass Gott mir Mut und die richtigen Worte gibt, damit ich die gute Nachricht von Jesus weitersagen kann.
M2: Dann brauchen wir erst recht Menschen, die für uns beten.
M1: Wir brauchen Jesus, sein Wort und uns gegenseitig. Dadurch macht er stark.

M2: (schaut an sich herunter): Wow! Gott ist treu. Er steht zu seinem Wort (Gürtel). Er vergibt mir und ich bin ihm recht (Panzer). Er macht mich bereit, von ihm zu erzählen (Schuhe). Er schenkt mir den Glauben, damit ich mich ganz auf Jesus verlasse (Schild). Er ist mein Heil und mein Schutz (Helm). Er gibt mir sein Wort, damit ich damit kämpfen kann (Schwert). Danke Jesus, für diese coole Ausrüstung!

(Den Dialog zwischen M1 und M2 kann M1 auch mit einer Klappmaulpuppe o. ä. in leicht veränderter Weise gestalten.)

Die andere Idee

Auf ein großes Plakat ist ein großer römischer Soldat gezeichnet, mit der entsprechenden Ausrüstung. In der gleichen Größe sind die einzelnen Teile (Gürtel, Panzer, Schuhe, Schild, Helm und Schwert) in Farbe vorbereitet. Die „geistliche“ Bezeichnung der Teile ist darauf geschrieben. Während der Mitarbeiter erzählt, dürfen einzelne Jungscharler nach und nach die einzelnen Gegenstände aufkleben.

Der Text gelebt

Wiederholung

Jede Gruppe erhält einmal die „Waffenrüstung“ (ausgeschnittene Teile auf Karton) und einmal die Bezeichnung (auf kleinen Kärtchen). Die Jungscharler ordnen Waffenrüstung und Bezeichnung einander zu. Es kann ein gemeinsames Startsignal geben. Welche Gruppe ist als erste fertig und hat alles richtig zugeordnet?

Gespräch

Je nachdem, wie offen die Teilnehmer sind, kann ein direktes Gespräch erfolgen oder sie schreiben zuerst ihre Antworten auf Zettel. Anschließend nimmt der Leiter alle Zettel an sich und liest sie nach und nach vor. Die Jungscharler können nachfragen oder kommentieren.

  • Wann könntest du die Waffenrüstung Gottes gut gebrauchen?
  • Wo hast du die Waffenrüstung Gottes eingesetzt, ohne dass du es wusstest?
  • Welche Worte von Schulkameraden oder anderen Menschen haben dich traurig oder mutlos gemacht? Was hast du dann getan?
  • Was ist für dich zurzeit schwer?
  • Hast du dich schon gefragt, ob Jesus dich wirklich liebhat oder ob er wirklich da ist?
  • Auf welche Fragen brauchst du dringend eine Antwort?

Merkvers

Epheser 6,16-17: Vor allem haltet das Vertrauen auf Gott als Schild vor euch (linker Arm / linke Hand mit einem imaginären Schild nach vorn strecken), mit dem ihr alle Brandpfeile des Satans abfangen könnt (Schild in verschiedene Richtungen vor sich stoßen, als ob man etwas aufhalten will). Die Gewissheit eurer Rettung sei euer Helm (mit beiden Händen so tun, als ob ich einen Helm aufsetze) und das Wort Gottes das Schwert (rechte Hand so halten, als ob ich ein Schwert darin führe), das der Geist euch gibt. (Gute Nachricht Bibel)

Wir üben diese Worte mit den im Bibeltext in Klammern beschriebenen Bewegungen.

Gebet

Wir überlegen gemeinsam, für wen und was wir besonders beten können (ggf. Stichworte auf Zettel schreiben). Dabei denken wir an die Menschen, die uns das Leben schwermachen und an aufreibende Erlebnisse. Wir bitten Gott um Mut und Bereitschaft, von Jesus zu erzählen, wenn sich eine Gelegenheit bietet. Und wir tragen zusammen, wofür wir danken können (z. B. für die einzelnen Teile der Waffenrüstung, dass Jesus bei uns ist, uns nicht verlässt, uns Gemeinschaft in der Jungschar schenkt, dass ER stark ist und uns stärkt.)

Anschließend zieht sich jeder einen Zettel und betet dafür oder der Leiter fasst alles in einem Gebet zusammen.

Biete an dieser Stelle an, dass du auch persönlich für einen Teilnehmer beten würdest. Wer möchte, kann dir hinterher oder per Telefon usw. ein Gebetsanliegen nennen.

Kreatives

Sich selbst malen und Waffenrüstung basteln: Unter https://efg-jena.de/wp-content/uploads/2020/05/Bastelanleitung-Waffenrüstung.pdf

Einen römischen Soldaten wie einen Hampelmann basteln – mit seiner ganzen Ausrüstung. Wenn man am Faden zieht, setzt sich der Soldat in Bewegung: Er läuft los, nutzt Schwert und Schild usw.

Wir basteln aus Lederresten o. ä. Materialien einen Gürtel und versehen ihn mit dem Bibelvers aus dieser Lektion (Joh 14,6).

Spielerisches

Jeder Teilnehmer erhält ein Blatt mit einer Tabelle. In den Spalten steht je eines von drei Hobbys / Berufen (z. B. Wandern, Feuerwehrmann, Angeln). In der vierten Spalte steht „Christ“. Die Jungscharler beginnen gleichzeitig und schreiben auf, was der jeweilige Mensch für eine Ausrüstung braucht. Anschließend wird verglichen: Gegenstände, die mehrere Teilnehmer haben, zählen fünf Punkte. Gegenstände, die nur einer genannt hat, zählen 10 Punkte. Wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Alternative: Staffelspiel
Für jede Gruppe liegen auf einem Tisch verschiedene Ausrüstungsgegenstände bereit. Der Leiter nennt einen Gegenstand, die Ersten aus jeder Gruppe müssen den Gegenstand von ihrem Tisch holen und dem Leiter bringen. Wer seinen Gegenstand als Erstes überreicht, erhält den Punkt.

Rätselhaftes

Worträtsel (siehe Extrablatt)

(T)Extras

Lieder

  • Gott ist stark
  • Bärenstark
  • Beten
  • Egal, was kommt
  • Felsenfest und stark
  • Ich bin nie mehr allein
  • Absoluto guto
  • Meinem Gott gehört die Welt

Spiele

Abwerfen: Ein Kind bekommt ein Tablett, mit dem es sich schützen kann. Drei andere Kinder versuchen, dieses Kind mit Tennisbällen abzuwerfen. Wie viele Bälle treffen (nicht)?

Hahnenkampf: Jeweils zwei Spieler treten gegeneinander an. Ein Spielfeld ist auf dem Boden markiert. Die Spieler verschränken die Arme vor der Brust und stellen sich auf ein Bein. Jetzt versuchen sie, sich hüpfenderweise aus dem Spielfeld zu stoßen oder dazu zu bringen, dass der Gegner sein zweites Bein aufsetzt. Wer im Spielfeld und auf einem Bein stehen bleibt, hat gewonnen.

Aktionen

Wir beten über mehrere Wochen hinweg (oder als fester Bestandteil des Treffens ab jetzt) für Christen, die in schwierigen Situationen sind (Kinder aus der eigenen Gruppe, Menschen, die die Teilnehmer kennen oder Christen aus anderen Ländern). Konkrete Namen und Beispiele, die immer wieder aufgefrischt bzw. durch neue ersetzt werden, halten die Fürbitte frisch.

Kreatives

Einen Schild aus Holz bauen, zu Hause aufstellen und sich an Gottes Schutz erinnern.

Eine Anleitung dazu findest du unter: https://www.gjw.de/fileadmin/edition_gjw/dokumente/0075_Diekmann_Und-Aektschn.pdf

Das Ziel

Starter

Dankbar trotz schlechter Umstände. Paulus macht es vor: Er sitzt im Gefängnis und ist dankbar für das, was Gott ihm geschenkt hat. Gott hat so viele gute Dinge getan, die uns fröhlich machen können. Zum Beispiel, dass Gott mit uns Gemeinschaft haben will und er möchte, dass wir seine Töchter und Söhne werden. Diese Botschaft der Gnade kann uns eine neue Perspektive geben.

Checker

Die Checker können noch etwas weitergehen. Mit ihnen kann man überlegen, was Anteilhaben an Gottes Segen konkret im Leben bedeutet.

Der Text an sich

Paulus ist der Verfasser des Epheserbriefs. Er, der Christen verfolgte, ist jetzt zu einem Apostel geworden, der selbst wegen seines Glaubens leidet.

Er sitzt gerade im Gefängnis in Ketten und nicht in einem schönen beheizten Raum, als er diesen Brief an die Gemeinde in Ephesus schreibt. Ephesus war die Hauptstadt von Kleinasien, eine Hafen- und berühmte Handelsstadt, in der viele Götter verehrt wurden. Gerade unser Text verrät den Plan Gottes, der für die Christen damals in Ephesus aber auch für uns heute von großer Bedeutung ist. Der Text in Epheser 1,3-14 ist ein einziger Satz im ursprünglichen griechischen Text. Paulus ist also ziemlich begeistert und findet keinen Punkt für seine Worte. Er sitzt im Gefängnis und startet den Brief nicht mit Erzählungen, wie hart und kalt und schlimm die Zeit hier im Gefängnis ist. Nein – er klatscht erstmal Gott Beifall. Für das, wie Gott ist, was er getan hat und wie wir Teil davon sein dürfen. Das erfüllt ihn so dermaßen, dass er eben die Umstände scheinbar vergisst oder diese zumindest in den Hintergrund treten. Gleich im ersten Vers stecken so viele spannende Dinge. Vers 3: „Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Gepriesen sei er für die Fülle des geistlichen Segens, an der wir in der himmlischen Welt durch Christus Anteil bekommen haben.“ Rollen wir diesen Vers mal von hinten auf. Wir haben Anteil bekommen. Wow! Der Gott des Himmels sagt, dass wir wie seine Kinder werden können. Dass wir Söhne und Töchter sein dürfen (V.5). Es ist sein Wunsch. Das war und ist sein Plan – Gemeinschaft mit den Menschen. Echte Beziehung. Ist das nicht krass? Wir dürfen das Erbe, den Anteil gerne nehmen. Ich muss das Erbe beim Empfang auch unterschreiben. Es ist zwar geschenkt, aber ich muss trotzdem meinen Namen darunterschreiben. Kurze Pause – ist das nicht verrückt, der Gott des Himmels will mir das einfach so zusprechen. Ist das nicht eine krasse Ehre, die uns durch Jesus zuteilwird?

Doch was ist dieses Erbe? Was springt da jetzt für mich raus? Diese Fülle des geistlichen Segens, die in Vers 3 angesprochen wird? Zum einen ist ja von Fülle die Rede. Ich denke da an Psalm 23. Der Tisch ist reich gedeckt. Es ist genug da, ja sogar zu viel. Doch es geht nicht um eine materielle Fülle, also nicht um Gesundheit, ein riesiges Haus und viel Geld. Es geht um eine geistliche Fülle. Ein Leben in Fülle. Ein Leben in Liebe, Gnade, Vergebung und Glück in Jesus (V.4-14). Das jetzt schon da ist und später, wenn wir bei Gott sind, vollkommen sein wird. Genau davon kommt Paulus gar nicht mehr aus dem Schwärmen raus. Das gibt ihm trotz der echt bescheidenen Situation neuen Mut, Durchhaltevermögen, ja sogar Freude, trotz der Umstände. Paulus gehört zu den Söhnen und Töchtern Gottes. Er hat Anteil an der Fülle des geistlichen Segens in Jesus und das kann er auch im Gefängnis schon spüren. Das erfüllt ihn mit Freude und er kann nicht anders, als Gott Beifall zu klatschen.

Der Text für mich

Irgendwie ist das schon cool, wie Paulus das hinbekommt. Er ist so begeistert, trotz der negativen Umstände. Er hat für sein Leben einen Filter drauf, mit dem es egal ist, in welcher guten oder schlechten Lage er ist. Er ist so lebensfroh und schwärmt so von Gott. Von seinem Plan mit uns Menschen und wie wir Teil davon sein dürfen. Das Schöne ist, dass das auch für uns heute gilt. Es geht jedoch nicht darum, immer „gut“ drauf zu sein. Sondern um die Grundeinstellung von Paulus, die uns ein Vorbild sein kann.

Doch wie oft machen wir unsere Begeisterung von den Lebensumständen abhängig. Vor allem durch Corona gibt es ja genug Gründe, die auch voll berechtigt sind. Doch was sagt Paulus alles über Gott: Gott adelt uns Menschen so stark, dass er uns sogar Anteil und Erbe gibt. Wir sind Söhne und Töchter. Gott will uns beschenken mit seiner Liebe, seiner Gnade, seiner Weisheit, und tut das heute auch schon durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt (V.14). Wir sollten viel häufiger mit und in diesen Wahrheiten Gottes leben und diese auch an die Jungscharler weitergeben. Als Beispiel: Wie oft bitten wir Gott um Dinge, die nicht gut laufen (Umstände), anstatt ihn zu preisen oder Beifall zu klatschen, indem wir ihn loben für das, was er uns alles schenken möchte und auch schon geschenkt hat.

Der Text für dich

Starter

Gerade durch Corona ist vieles echt schwerer und anstrengender. Keine Freunde sehen, keine Schule – alles zu Hause. Das ist echt anstrengend auf Dauer. Auch Paulus steckt in so einer ähnlichen Situation, und doch konzentriert er sich nicht auf die äußeren Umstände, sondern sieht das, was Gott ihm schenkt und dankt ihm dafür.

Über ein Geschenk freut man sich und will es anderen auch erzählen. Man ist begeistert davon. Für die Starter ist es die Aussage, dass Gott möchte, dass wir seine Söhne und Töchter werden. Gott liebt jeden Menschen und möchte uns ganz fest drücken, so wie die Eltern ihre Kinder immer mal wieder drücken oder ihnen sagen, wie lieb sie sie haben. Das will Gott auch. Gott fordert auch die Kinder auf, sich den Anteil zu nehmen. Sich „einfach“ auf den Schoß Gottes zu setzen.

Checker

Auch die Checker kennen schwere Zeiten. Doch man könnte noch einen Schritt weiter gehen. Bei den Startern war der Fokus eher auf der Einladung, sich den Anteil zu nehmen und auf dem, was Gott in allererster Linie will. Gemeinschaft mit den Menschen (V.4).

Bei den Checkern kann man darauf eingehen, was konkret der Anteil ist. Der Anteil wird erst im Himmel bei Gott in seinem vollen Ausmaß zu sehen sein. Es ist ein geistlicher Anteil. Also anders ausgedrückt wie geistliches Geld oder geistliches Land. Das hilft, sich das besser vorzustellen, dass Gott uns Anteil haben lässt. Für die Lebenswelt der Kinder passt die Vorstellung vom Erbe nicht so gut. Wenn, dann erben ihre Eltern etwas, aber selten sie direkt. Man kann es vielleicht mit dem Bild eines Urlaubs vergleichen. Auf den Urlaub freuen sich Kinder richtig, weil erstens die komplette Familie da ist und keiner der Eltern noch beim Arbeiten ist. Und zweitens, weil man coole Aktionen macht. Beispielsweise macht die Familie eine Fahrrad-Tour, so wie jedes Jahr (der komplette Anteil, den man bei Gott im Himmel bekommt). Davor jedoch wird ab und zu mit der Familie ein Ausflug mit dem Fahrrad gemacht, um zu checken, ob alles läuft (der kleine Vorgeschmack schon hier auf der Erde). In Vers 14 wird vom Heiligen Geist gesprochen, der eine Anzahlung für den kompletten Anteil ist. Eine Art Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Was gibt der Heilige Geist? Hier könnte man die Früchte des Geistes aufzählen aus Galater 5. Oder sich eine Frucht aussuchen und konkret darüber sprechen. Eine Frucht beispielsweise ist die Liebe. Dass mich nichts von Gottes Liebe trennen kann. Egal was passiert. Er hält mich. Er ist da. Das ist eine konkrete Auswirkung des Anteils schon hier auf der Erde und was dem Kind konkret helfen kann, eine andere Perspektive zu bekommen. Dadurch kann sich auch die Situation ein Stück weit ändern.

Der Text erlebt

Material: Stuhl, Haarwachs, Schuhcreme, alte Klamotten, Papier, Stift, Kleines Geschenk, großes Geschenk, Schuhe, Kuscheltier, Steine, Glühbirne, Schuhe, Urkunde

Hinführung

Idee 1

Eishockey-Talentsuche-Geschichte:

Jannick spielt für sein Leben gerne Eishockey. Es macht ihm Megaspaß. Schon als er klein ist, bekommen ihn seine Eltern nur mit Müh‘ und Not von dem gefrorenen Eis runter. Seit er im Verein ist, merken seine Trainer, aber auch seine Mitspieler, dass in Jannick noch mehr schlummert als nur ein Hobby. Er verschmilzt förmlich mit dem Eis.

Jetzt ist der große Tag für Jannick gekommen. Er weiß: heute muss er alles geben. Heute sind zwei Talentsucher aus einem sehr guten Eishockey-Verein da, um sich Jannick genauer anzuschauen. Er gibt alles. Er will unbedingt dabei sein. Aber heute fehlt ihm irgendwie das Glück. Er schießt nicht so viele Tore, gewinnt nicht so viele Zweikämpfe. Da ist das Training auch schon wieder vorbei. Nun heißt es abwarten. Ein paar Tage später kommt der Brief … und Jannick hat es geschafft. Puh! Er darf bei einer echten Profimannschaft mitspielen.

In der heutigen Geschichte geht es auch darum, dabei zu sein. Anteil zu haben …

Idee 2

Umfrage an die Kinder:

Was sind Dinge, über die man sich so richtig freuen kann? (Geburtstag, tolles Geschenk, Freunde, wenn Mama oder Papa eine Überraschung mitbringen, wenn man endlich wieder in den Urlaub fährt, …)

Was sind Dinge, die so richtig doof sind? Wegen denen man so richtig schlecht gelaunt ist? (Schlechte Note, wenn man ausgelacht wird, wenn man hinfällt, wenn was Ungerechtes passiert, …) => Oder wenn man zu Unrecht im Gefängnis sitzt. Da hat man doch genug Grund, um so richtig mies gelaunt zu sein. In der heutigen Geschichte geht es um einen Mann, der zu Unrecht im Gefängnis sitzt und so richtig gut drauf ist. Warum? Das hören wir heute in der Geschichte …

Verkündigung

Verkündigungsart: Theaterstück

Ein Mitarbeiter sitzt vorne auf einem Stuhl. Er ist Paulus im Gefängnis. Er hat alte Klamotten an. Die Haare sind durcheinander (Haarwachs). Er ist dreckig (Schuhcreme) und seine Hände sind gefesselt (Seile). Ein anderer Mitarbeiter oder Kind ist auch vorne. Mit einem Blatt Papier und einem Stift.

Schreiber: Was soll ich denn jetzt an die Leute aus Ephesus schreiben?

Paulus: Überlegt …

Schreiber: Also, ich finde, du könntest ja gleich mal am Anfang sagen, wie es dir geht. Das macht man doch so. Ich würde schreiben: „Hallo, hier ist Paulus, ich bin im Gefängnis. Es ist kalt und stinkt und ich bin zu Unrecht hier. Bitte betet, dass ich bald rauskomme und dass der Koch bald mal kochen lernt. Das Essen hier schmeckt wie Käse-Füße mit Schinken …“

Paulus: Überlegt …

Schreiber: Ja, was soll ich denn jetzt aufschreiben?

Paulus: Shhh … schon etwas genervt

Paulus: Weißt du was? Ich will Gott zum Anfang erstmal Beifall klatschen. Also ihm erstmal danken.

Schreiber: Hä? Wieso das denn? Sieh dich doch an … Lange wirst du wahrscheinlich nicht mehr leben.

Paulus: Schreibe so: „Liebe Gemeinde in Ephesus. Liebe Leute, die ihr an Jesus glaubt. Erstmal muss ich Gott Beifall klatschen für das, was er für mich getan hat. Das ist so krass, dass ich so richtig mit Freude und Dankbarkeit erfüllt bin, obwohl ich hier in dem Gefängnis sitze. Obwohl das Essen hier wie 3-Tage-Schuhsohle schmeckt, bin ich trotzdem mit Freude erfüllt. So, als hätte ich ein richtig krasses Geschenk zu meinem Geburtstag bekommen – nur viel krasser!“

Schreiber: Wow … Warum denn? Sag schon.

Paulus: Schau mal. Gott will, dass wir seine Söhne und Töchter werden. Er will Gemeinschaft mit uns. Also überall dabei sein, wo wir auch sind. Egal, ob in der Schule oder auf dem Bolzplatz. Noch cooler – er will uns Anteil geben an der Fülle seiner geistlichen Segnungen.

Schreiber: Wiederholt den letzten Satz. Anteil geben an der Fülle seiner geistlichen Segnungen. Bitte Paulus. So, dass ich es auch verstehen kann!

Paulus: Oh sorry. Das muss ich kurz etwas mehr erklären. Dass Gott uns Anteil gibt, heißt, dass wir dabei sein können – in seinem Reich, seinem Team – bei seinem Plan. Ohne dass wir irgendwie super sportlich sein müssen oder gut in Mathe oder so. Wir müssen den Anteil quasi nur nehmen. Wie wenn der Postbote kommt und man unterschreiben muss, dass das Paket angekommen ist. Also einfach gesagt: Gott in unser Leben lassen. Das geht ganz einfach. Wir können Gott fragen – so, wie ich mit dir spreche – ob er Teil unseres Lebens sein kann. Und wenn wir das gemacht haben, dann haben wir Anteil an der Fülle seiner geistlichen Segnungen. … Also mit Gott zu leben heißt nicht, dass wir viele Süßigkeiten haben, viele Freunde, nur gute Noten, oder Gott verspricht das zumindest nicht in erster Linie. Sondern Gott meint den geistlichen Segen. Also das, was wir nur zum Teil sehen, aber das Meiste halt nicht. Die unsichtbare Welt. Wir sehen ja Jesus nicht. Deshalb nicht sichtbar.

Schreiber: Was ist das jetzt zum Beispiel?

Paulus: Jesus ist das beste Beispiel – er hat alle schlechten Dinge von uns durch seinen Tod weggewischt. Und wir werden auch wieder auferstehen, so wie er. Und er hat uns den Heiligen Geist dagelassen. Der in uns wohnt und uns immer wieder daran erinnert, dass wir bald bei Gott sein werden, und der uns in unserem Leben hilft.

Das ist so cool! Und weißt du was? Das ist erst der Anfang. Im Himmel wartet so viel mehr noch auf uns. Das hilft mir, trotz der echt doofen Situation dankbar zu sein. Es ändert meine Perspektive. Das müssen die aus Ephesus auch hören!!!

Die andere Idee

Andacht mit verschiedenen Gegenständen

Material: Kleines Geschenk, großes Geschenk, Schuhe, Kuscheltier, Steine, Glühbirne, Schuhe, Urkunde (Gegenstände können auch variieren)

Was war denn das coolste Geschenk, das ihr je bekommen habt? Ich (persönliches Beispiel) habe mal einen ferngesteuerten Hubschrauber geschenkt bekommen. Mit dem ich durch die ganze Wohnung fliegen konnte. Über Geschenke freut man sich schon sehr, oder? Aber egal wie cool das Geschenk ist: Irgendwann liegt es dann doch in der Schublade. Irgendwann ist es tot (kaputt) oder es ist totgespielt.

Ich habe euch heute ein Geschenk mitgebracht, das 1000x besser ist, als das coolste Geschenk, das ihr je bekommen habt (großes Geschenk mit den Gegenständen drinnen). Ein Geschenk, das definitiv länger hält, als jedes tolle Geburtstagsgeschenk.

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen:

Ein Mann sitzt im Gefängnis. Ihm geht es richtig schlecht. Die Zeiten, in denen er mit einem ferngesteuerten Hubschrauben fliegen konnte, sind lange vorbei. Er hat so richtig viel Grund, schlecht drauf zu sein. Doch in diesen düsteren Gemäuern des Gefängnisses freut er sich an dem größten Geschenk. Einem Geschenk, das ihm keiner wegnehmen kann. Nicht seine schlechte Laune, die er mal hat. Nicht die Soldaten hier. Dieser Mann in der Geschichte packt sein Geschenk nicht wirklich aus, aber er erinnert sich an das, was er durch Gott geschenkt bekommen hat. Und schreibt diese Gedanken in einen Brief, der an Christen in Ephesus geht.

Damit ihr euch das besser vorstellen könnt, über was sich unser Mann – er heißt Paulus – freut, habe ich euch etwas mitgebracht:

Das Kuscheltier (V.4f.): Er weiß, dass Gott ihn genauso drückt wie er diesen Bären. Er weiß, er darf zu Gott gehören. Dass Gott wie ein Vater ist, der ihn ganz arg drückt.

Die Steine (V.7f.): Die erinnern Paulus daran, wie er mal ohne Gott gelebt hat, und wie es auch ging, doch vieles war viel schwerer. Als er Jesus kennenlernte, verstand er, dass er einfach Jesus die Steine geben konnte, und das fühlte sich so gut an.

Schuhe (V.12): Paulus durfte Gott bei dem helfen, was Gott mit dieser Welt vorhatte. Er durfte ihm helfen. Er, der kleine Mensch, darf dem großen Gott helfen, auch anderen davon zu erzählen und noch viel mehr.

Glühbirne (V.14): Und als Erinnerung daran, dass Jesus immer bei uns ist, hat er uns den Heiligen Geist gegeben. Er hilft uns, wenn wir verzweifelt sind. Und ermutigt, wenn wir nicht weiterwissen. Und hilft, ein Leben zu leben, das Gott freut.

Großes Geschenk: Und das Coolste ist, dass das erst der Anfang ist. Das alles ist nur ein Vorgeschmack auf das, was mal kommt (Geschenk umdrehen: Auf der Rückseite steht mit Edding: Party im Himmel).

Schluss: Das ist echt richtig cool zu wissen, dass Gott uns so reich beschenkt. Wir können Gott echt dafür danken, was er uns geschenkt hat. Einfach so, weil er uns gernhat.

Der Text gelebt

Wiederholung

Urlaub: Paulus‘ Freude über das, was Gott gemacht hat, kann man mit folgender Geschichte vergleichen:

Stell dir vor, ihr fahrt bald in den Urlaub. Als Familie macht ihr jedes Jahr eine Fahrrad-Tour. Insgesamt 100 Kilometer wollt ihr in einer Woche fahren. Du freust dich richtig und du versuchst, so viel wie möglich Fahrrad zu fahren, damit du gut trainiert bist. 100 Kilometer ist schon eine ganz schöne Herausforderung. Ab und zu fahrt ihr als Familie auch Fahrradstrecken am Wochenende. Das macht dir schon großen Spaß. Je näher der Urlaub kommt, desto mehr freust du dich drauf. So ist es auch mit dem, was wir von Paulus vorhin gehört haben. Wir können jetzt schon dankbar sein für das, was wir mit Gott erleben und was er uns geschenkt hat. Für den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Aber das Ziel und die wahre Freude ist es, irgendwann bei Gott zu sein. Dafür hat Paulus Gott gedankt und das können wir auch tun.

Gespräch

Kleingruppen von max. 5 TN

Fragen:

Dankbar trotz des Negativen: Paulus ist ein Vorbild. Er schafft das mit Gottes Hilfe.

  • Worüber regst du dich vielleicht ganz schnell auf? Was macht dich manchmal zornig? Oder wo fühlst du dich hilflos?
  • Was können wir von Paulus abschauen, wie kann das mir vielleicht auch gerade da helfen?

Dankbar für das Gute:

  • Für was bist du Gott dankbar?
  • Wie oft vergessen wir das? Wir Menschen vergessen ziemlich schnell …

Für Checker: Wie hilft mir der Heilige Geist in meinem Alltag? (Früchte des Geistes: Gal 5,22)

Merkvers

Epheser 1,3 (NGÜ) „Gepriesen sei er (Gott Vater) für die Fülle des geistlichen Segens, an der wir in der himmlischen Welt durch Christus Anteil bekommen haben.“

Methode: Kreide / Flipchart: Den Vers für alle sichtbar aufschreiben. Zum Schluss können einzelne Wörter ausgewischt werden, bis die Kinder den Vers ganz auswendig können.

Wiederholung des Verses in Gruppen: Es wird immer eine bestimmte Gruppe aufgerufen, die den Vers wiederholt, z. B. alle Jungs, alle mit Turnschuhen, alle mit blonden Haaren, alle mit blauen Hosen.

Gebet

Gott, ich will dir Beifall klatschen – dir danken – dass ich dein Kind sein darf. Dass du mich mit so vielen Dingen in meinem Leben beschenkt hast und noch beschenken wirst. Danke für das größte Geschenk, das du uns in Jesus gemacht hast. Dass du uns bei deinem großen Plan, den du mit der Welt vorhast, gebrauchen willst.
Amen

Kreatives

Der Gruppenleiter / die Gruppenleiterin bringt Steine mit. Jeder Teilnehmer bekommt einen Stein. Auf diesen Stein schreibt jeder eine Sache, die ihn gerade so richtig nervt. Gemeinsam kann man nach der Andacht zu einem nahegelegenen Fluss, Abgrund oder Brücke gehen und den Stein „zu Gott werfen“. Er nimmt das Schlechte, jetzt kann ich das Positive sehen. (ACHTUNG, dass niemand unterhalb gefährdet wird!)

Spielerisches

Kreis und Ball

Jeder darf den Ball nur zu einer bestimmten Person werfen. Die letzte Person wirft dann wieder zur ersten Person. Man ruft davor den Namen der Person, zu der man den Ball werfen will. Wenn die Person den Ball gefangen hat, sagt sie eine Sache (kurz), für die sie dankbar ist und ruft den Namen der nächsten Person und wirft dieser den Ball zu.

Rätselhaftes

Zur Verkündigung (Idee 2) mit den Geschenken:

In der Verkündigung kamen ja verschiedene Gegenstände vor. Man kann eine Geschichte erzählen, in der diese Gegenstände vorkommen (oder ihre Auswirkungen). Man teilt die Gruppe zu diesen Gegenständen zu. Immer, wenn der Gegenstand kommt, muss ein Teil der Gruppe aufstehen.

In den Detektivbüros in Bethlehem, Jerusalem und Kapernaum geht es rund! Junge Detektive von 8 bis 12 Jahren untersuchen in 15 spannenden Fällen rund um Jesus Tatorte, Schriftstücke, befragen Zeugen und begeben sich vielfältig auf Spurensuche.
Es ist wichtig, dass die Detektive dabei alle ihre Sinne nutzen und im Team zusammenarbeiten. Jedes Kind ist mit seinen Begabungen wichtig. Auf diese Weise tauchen sie gemeinsam interaktiv in Geschichten und Berichte des Neuen Testaments ein. Den Kindern werden so Zusammenhänge nicht nur theoretisch klar – da sie die Aussagen selbst erarbeiten, können sie sich leichter merken, was sie über Jesus erfahren. Auch die Spiel-, Bastel- und Backideen helfen, dass Gedanken und Erlebtes nicht vergessen werden.

Die 15 praxiserprobten Fälle eignen sich für Jungschar, Kinderbibeltage, Freizeiten, Projekttage, Schul-AGs u. v. m.
Sie können fortlaufend oder einzeln gelöst werden.
Ein Fall dauert ca. 90 Minuten.
Je nach Auswahl der Spiel-, Bastel- und Backideen kann die Zeit verlängert oder gekürzt werden.
Es ist kein Vorwissen der Detektive nötig. Kinder mit und ohne christliche Prägung können die Fälle lösen.
Die Umsetzung ist bereits mit 1-2 Mitarbeitenden möglich.
Es stehen PDF-Vorlagen zum Download zur Verfügung, die an die eigenen Örtlichkeiten angepasst werden können.
Die Einleitung gibt viele praktische Tipps zur Umsetzung sowie Hinweise für christliche Kindergruppen an der Schule.

Petrus – Verleugnung und Versöhnung (Fall 13)

Schwerpunkte

  • Zivilcourage: für einen Freund einstehen
  • Umgang mit eigenem Versagen
  • Vergebung: Jesus vergibt uns unsere Schuld

Besonderheit

Alternative für jüngere Kinder möglich, dafür werden weitere Mitarbeitende benötigt.

Situation

Petrus ist sehr impulsiv, lässt sich schnell begeistern und überschätzt dabei seine eigene Kraft. Er will wie Jesus auf dem Wasser laufen (Mt 14,22-31) und verspricht, zu Jesus zu halten, für ihn zu kämpfen und für ihn zu sterben (Mt 26,31 ff.). Als es dann praktisch wird, versagt Petrus und sinkt ein (Mt 14,30) bzw. verrät Jesus (Mt 26,69 f.). Es ist so tröstlich zu sehen, dass Petrus kein perfekter Mensch ist, der all das, was er will, auch kann, sondern immer wieder die Hilfe Jesu braucht. Besonders tröstlich aber ist die Reaktion von Jesus auf das Versagen von Petrus: Jesus verachtet Petrus nicht, er gibt ihn nicht auf oder wirft ihn raus – wie es in unserer Gesellschaft oft üblich ist. Im Gegenteil, Jesus beruft Petrus neu und gibt ihm die Verantwortung für die Menschen, die an Jesus glauben. Petrus soll diese weiden – geistlich betreuen und versorgen, sie lehren und hüten –, führen und schützen bzw. auf die Lehre aufpassen.

Erlebniswelt der Kinder

Kinder lassen sich schnell für etwas begeistern und sind von ihrem eigenen guten Verhalten überzeugt. Sie haben gute Vorsätze und sind sich sicher, sie auch zu schaffen. Sie wollen lieb sein und stellen (wie auch oft die Erwachsenen) fest, dass das gar nicht so leicht ist. Im geschützten Rahmen der Kindergruppe, der Familie oder der Gemeinde ist es zum Beispiel auch leicht, seinen Glauben als Christ zu leben, doch es wird zunehmend schwerer, wenn man dabei ausgelacht und ausgegrenzt wird. Gerade in der Schule ist der ganze Mut gefordert. Es ist für die Kinder wichtig zu wissen, dass sie mit dieser Situation nicht allein sind. Auch Petrus hatte Angst, auch er hat versagt und Jesus hatte ihn trotzdem lieb. Nicht nur Kinder müssen wissen, dass sie immer wieder zu Jesus kommen dürfen – auch wenn sie versagt haben. Sie dürfen wissen, dass Jesus immer bei ihnen ist.

Die Kinder können sich bestimmt die Aufgaben eines Hirten vorstellen. Allerdings werden sie diese Aufgaben nicht sofort vor Augen haben. Um den Auftrag Jesu für Petrus zu verstehen, ist es hilfreich, im Vorfeld mit den Kindern die Aufgaben eines Hirten zu erarbeiten.

Einstieg

Spiel: Den Mund voll genommen

Material: Flasche Wasser, pro Person ein Becher, Messbecher, Papier und Stift
Heute geht es um einen Mann, der den Mund ziemlich voll genommen hat. Er hat gesagt, dass er bereit ist, für seinen Freund zu sterben.

Die Kinder schauen sich den Messbecher an. Jedes Kind versucht einzuschätzen, wie viele Milliliter in den eigenen Mund gehen. Dann wird getestet. Welches Kind kommt am nächsten an seinen Wert heran bzw. kann den „Mund am vollsten nehmen“?

Gespräch

Seid ihr schon mal von Freunden enttäuscht worden? Stellt euch vor, ihr habt einen besten Freund / eine beste Freundin. Ihr habt euch große Freundschaft und Treue geschworen. Plötzlich kommt das stärkste und coolste Mädchen / der stärkste und coolste Junge der Gruppe und macht sich über euren Freund / eure Freundin lustig und bedrängt ihn/sie.

  • Was tut ihr?
  • Was könnte euch passieren, wenn ihr ihn/sie unterstützt? (Ihr werdet auch ausgegrenzt/gemobbt.)
  • Wie fühlt ihr euch, wenn ihr ihm/ihr nicht helft?
  • Wie fühlt sich der Freund / die Freundin, wenn ihr ihm/ihr nicht helft?
  • Wenn ihr dem Freund / der Freundin nicht geholfen habt, wird er/sie euch weiterhin vertrauen? Würdet ihr an seiner/ihrer Stelle weiterhin euch selbst vertrauen?
  • Was ist Jesus bisher passiert? Wie haben sich seine Freunde verhalten? (Seine Freunde schlafen, als er sie braucht. Judas verrät ihn an seine Feinde.)

Hinweis: Noch nicht behandeln, da es heute erst erarbeitet wird: Petrus sagt, dass er Jesus nicht kennt.

Standbild

Wie fühlt sich Jesus? Wie fühlen sich seine Freunde? Zu zweit stellen die Kinder als Standbild dar, wie sich die Betroffenen fühlen.

Welche Aufgaben hat ein Hirte? Gemeinsam mit den Kindern Aufgaben sammeln.

TIPP: Bilder zeigen: Schafe auf der Weide, Tiere zur Tränke führen, vor Feinden beschützen …

Aktion

Vorbereitung für den Detektivauftrag

Material pro Gruppe

  • Beutel für die Gegenstände
  • Maßband
  • Lupe
  • Stift
  • Lageplan vom Ort mit den Bezeichnungen: See Genezareth, Tiberias, Kapernaum, Jerusalem Via Dolorosa 12 (siehe „Ablauf der Detektivfälle“)
  • Detektivauftrag
  • Gipsabdruck von einem Schuh (pro Gruppe ein anderer Schuh), siehe Detektivspiele im Anhang (Wichtig: Einen Tag vorher anfertigen, damit der Abdruck trocken ist.)
  • Schuhe, mit denen die Gipsabdrücke gemacht wurden
  • weitere Schuhe
  • weißes Papier, um den Schuhabdruck abzuzeichnen

Material allgemein

  • Stempelkissen
  • Tesafilm
  • Becher mit Fingerabdruck von „Petrus“ (mit Tesafilm gesichert)
  • Briefe
  • Dose für Versteck des Hinweises in „Kapernaum“
  • Belohnung/Schatz (wird am betreffenden Ort – siehe Lösung unten – versteckt.)

Alternative zu den Briefen bei jüngeren Kindern, die noch nicht so gut lesen können: Es müssen Menschen in Kapernaum gesucht werden, die in letzter Zeit Post aus Jerusalem bekommen haben. Sie berichten das, was in den Briefen steht. Anschließend bekommt jede Gruppe, die einen Briefempfänger findet, den Brief mit Fingerabdruck, läuft zurück zum Detektivbüro und vergleicht die Fingerabdrücke. Da die Schwiegermutter zwei Briefe erhält, gibt es beim zweiten Brief einen Mitschnitt auf Tonträger.

Hinweis: Der Auftrag für Detektive muss dann verändert werden und man braucht drei weitere Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen.

Brief 1

Liebste Schwiegermama!
Jesus lebt! Zuerst haben uns Frauen verwirrt, die das gesagt haben. Ich bin dann selbst hingegangen und habe das leere Grab gesehen. Es fehlte nicht nur die Leiche, sondern es waren auch die Tücher sauber zusammengerollt, mit denen Jesus eingewickelt gewesen war. So viel Mühe machen sich Grabräuber nicht, habe ich mir gedacht. Doch dann ist Jesus uns selbst erschienen und hat uns seine Wunden gezeigt. Es ist mir so peinlich, dass ich erst so groß gesagt habe, ich würde mit ihm sterben und dann geschworen habe, dass ich ihn nicht kenne. Ich weiß nicht, ob er mir das vergeben hat.
Ich weiß noch nicht so recht, wie es weitergehen soll. Ich will auf alle Fälle fischen gehen. Wir kommen nach Kapernaum.
Dein Petrus

Ein Mitarbeiter / Eine Mitarbeiterin macht sowohl auf Brief 1 (Petrus) als auch auf einen Becher mit einem Stempelkissen einen Fingerabdruck.

Brief 2

Sehr geehrter Herr Zebedäus,
Ich habe gehört, dass Sie den besten Fisch am See Genezareth verkaufen. Hiermit bestelle ich für mein Restaurant in Jerusalem 5 Kilo Fisch pro Woche. Bitte liefern Sie ihn in die Via Dolorosa Nr. 12. Bitte sagen Sie Bescheid, sollten Sie die Lieferung nicht ausführen können.
Mit freundlichen Grüßen
Nikodemus, Mitglied im Sanhedrin

Brief 3

Liebe Omi,
hier in Jerusalem ist es cool. Es ist ja mein erstes Pessachfest, das wir hier im Tempel gefeiert haben. So viele Menschen! Der Tempel ist unbeschreiblich schön und prächtig. So etwas habe ich noch nie gesehen!
Papa macht noch ein paar Einkäufe und dann kommen wir nach Hause nach Tiberias.
Dein Enkel Markus

Brief 2 und 3 werden mit Fingerabdrücken (Stempelkissen) von weiteren Personen versehen.

Liebste Schwiegermama!
es tut mir Leid, doch ich kann nicht in Kapernaum bleiben! Stell dir vor: Jesus hat mir meine Feigheit und mein Versagen vergeben! Er hat mir nicht nur vergeben, er hat mir einen neuen Auftrag gegeben! Er hat mich als Nachfolger eingesetzt. Ich wollte es zuerst nicht glauben. Ich traf ihn am See Genezareth nach einem erfolglosen Fischfang. Wie am Anfang, als wir uns kennenlernten, sagte er uns, wo wir Fische finden würden. Der Fang war wieder überwältigend! Er lud uns zum Frühstück ein. Dann passierte es, er fragte mich zweimal: „Hast du mich lieb?“ Ich antwortete jedes Mal, dass ich ihn liebe. Seine Antwort war jedes Mal, ich solle seine Schafe bzw. Lämmer hüten und füttern. Als er das dritte Mal fragte, war ich sehr traurig. Es erinnerte mich daran, dass ich ja auch dreimal gesagt hatte, ich würde ihn nicht kennen. Doch auf die Antwort „Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe!“ sagte er wieder, dass ich seine Schafe hüten solle. Das bedeutet, dass ich an seiner Stelle handeln und für die Menschen da sein soll. Ich denke, das kann ich am besten in Jerusalem.
Liebe Grüße
Dein Petrus

Chefdetektiv

„Tja, dieser Jesus ist gestorben. Nun gibt es Gerüchte, dass er wieder lebt. Fakt ist, dass seine Leiche verschwunden ist. Doch wie geht es mit seinen Nachfolgern weiter? Wird die Gruppe sich auflösen, jetzt, wo der Anführer fehlt, oder macht sie weiter? Wenn ja, wer wird ihr Anführer sein? Eine Magd ist zu uns ins Detektivbüro gekommen. Sie arbeitet beim Hohepriester. Sie hat gesagt, dass bei der Verhaftung Jesu ein verdächtiger Mann auf den Hof gekommen sei. Der könnte ein Nachfolger Jesu sein und vielleicht Ärger machen. Sie habe ihn auf Jesus angesprochen, aber er habe geschworen, dass er Jesus nicht kennt. Er habe sich sogar selbst verflucht (Joh 18,17).

Ein weiterer Zeuge, ein Freund des Mannes, dem bei der Verhaftung das Ohr abgehauen wurde, hat auch ausgesagt. Er hat diesen Mann erkannt als einen, der mit Jesus unterwegs war (Joh 18,10). Das würde uns nicht viel helfen. Aber beide haben zwei Beweismittel sichergestellt: Die Magd hat einen Becher aufbewahrt, aus dem der Verdächtige getrunken hat, und der Mann hat einen Fußabdruck gesichert. Außerdem haben sie eine Beschreibung abgegeben: Der Verdächtige ist männlich und spricht einen Dialekt, wie er in Galiläa, also auch am See Genezareth, gesprochen wird. Von dem Becher habe ich schon einmal die Fingerabdrücke sichergestellt. Dann habe ich veranlasst, dass Briefe kontrolliert werden, die in Richtung Galiläa gehen. Ich habe aber keine Zeit gehabt, die Fingerabdrücke auf den Briefen mit dem vom Becher zu vergleichen und eine Skizze von dem Fußabdruck zu machen. Ihr bekommt von mir:

  • einen Lageplan
  • den Gipsabdruck von einem Schuh
  • einen Becher mit einem Fingerabdruck
  • Briefe, die in Richtung See Genezareth abgeschickt wurden, mit gesicherten Fingerabdrücken.

Schaut ihr, was ihr herausfinden könnt!“

Detektivauftrag für das Detektivbüro in Kapernaum

1. Zeichnet den Fußabdruck ab. Achtet dabei auf Größe und Profil der Sohle. Es liegen nämlich auch falsche Schuhe herum!
2. Untersucht die Fingerabdrücke von den Briefen und vom Becher: Wer ist der Verdächtige?

3. Lest den Brief des Verdächtigen. Wo könnte er hingegangen sein?

4. Schaut euch den Lageplan an. Geht dorthin, wo ihr den Verdächtigen vermutet und sucht nach einem Schuh, der zu dem Schuhabdruck passt. Achtung: Unterwegs liegen auch falsche Schuhe herum. Jede Gruppe findet dort einen eigenen Schuh. Wenn für alle Gruppen der gleiche Schuhabdruck und Schuh gilt, muss das geändert werden.
5. Wenn ihr den richtigen Schuh gefunden habt: Sucht im Umkreis von 2 m nach dem nächsten Hinweis.
6. Lest den Hinweis und findet heraus: Steht der Verdächtige in Gefahr, gewalttätig zu werden?

7. Was soll der Verdächtige im Auftrag von Jesus tun? und Lämmer weiden und hüten.
8. Wenn ihr die Buchstaben der hervorgehobenen Kästchen einfügt, erfahrt ihr, wo die Belohnung ist.

Hinweis: Aufgabe 6: I = X, Aufgabe 7: S = Y, A = Z
X, Y, Z werden vor Ort definiert, es können Zahlen oder Silben sein, die den richtigen Ort angeben. (Lösung hier: Raum 109)

Hinweis: Gruppe 1 löst zuerst Aufgabe 1. Gruppe 2 fängt mit Aufgabe 2 an und löst dann erst Aufgabe 1.

Vertiefung

Spiel „Lagerfeuer“

Material: Musikabspielgerät, Bratpfanne, Holz für Lagerfeuer, Marshmallows, Gummibärchen (oder eine andere Süßigkeit, die sich „aufspießen“ lässt), Stock oder Spieß

Die Kinder sitzen im Kreis um das „Lagerfeuer“. Die Marshmallows/Gummibärchen werden auf einen Stock aufgespießt oder in eine Pfanne gelegt. Der Stock bzw. die Pfanne wird so lange im Kreis herumgereicht, wie die Musik spielt. Wenn sie aufhört, muss das Kind, bei dem gerade der Stock oder die Pfanne ist, eine Frage beantworten. Weiß es die Antwort, darf es einen Marshmallow oder ein Gummibärchen essen.

Fragen zur Geschichte

  1. Warum denkt Petrus, dass Jesus nicht von Grabräubern gestohlen wurde? (Die Leinentücher waren ordentlich aufgerollt – so viel Mühe macht sich ein Grabräuber nicht.)
  2. Was ist das Besondere an dem Tipp, den Jesus am Morgen gibt? (Er weiß, wo Fische sind.)
  3. Woran erinnert Petrus der außergewöhnliche Fischfang nach der Auferstehung Jesu? (an die ersten Begegnungen mit Jesus)
  4. Wie oft hat Petrus gesagt, dass er Jesus nicht kennt? (dreimal)
  5. Wie oft hat Jesus ihn gefragt, ob Petrus ihn liebt? (dreimal)
  6. Hat Jesus Petrus seine Feigheit vergeben? (Ja)
  7. Was soll Petrus nun hüten und beschützen?

a. Schafe
b. Flöhe
c. Fische

8. Was meint Jesus mit Schafen?

a. Tiere
b. Menschen, die ihm vertrauen
c. Juden

9. Was bedeutet das Hüten und Beschützen praktisch? Nenne zwei Beispiele. (den Menschen helfen, den Weg zu Jesus zeigen)
10. Wie sieht Jesus uns? (Er hat uns lieb, vergibt uns auch immer wieder neu.)

Liedandacht

Material: Liedzettel, Musikabspielgerät, Lied „Du bleibst an meiner Seite“ und „Wo ich auch stehe, du warst schon da“

  • Worum geht es in dem Lied?
  • Wer sind die Personen (Jesus und „ich“)?

Gespräch über verfolgte Christen heute

Informationen siehe z. B. www.opendoors.de

Für jüngere Kinder: „Schwammdrüber-Blues“

Text von Rainer Schnebel (Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors) mit der Melodie von „Eine Insel mit zwei Bergen“.
Ref: Wenn ein Schwamm als Schwamm ganz langsam über alles drüber fährt, ist was da war nicht mehr da und das ist dann auch nicht verkehrt.
1. Doch zuerst will ich mich fragen, wo ist meine Schuld dabei, und dann will ich ehrlich sagen, bitte du und du verzeih!
Ref: Wenn ein Schwamm als Schwamm ganz langsam über alles drüber fährt, ist was da war nicht mehr da und das ist dann auch nicht verkehrt.
2. Ich kann selber gut verzeihen, wenn auch mir verziehen wird, Gott kennt alle meine Schuld und verzeiht ganz unbeirrt.

Gebet

Wir sollen anderen vergeben, so wie Jesus uns immer wieder vergibt. Überlegt euch, wem ihr vergeben wollt. Ich mache während des Gebetes eine Pause und dann könnt ihr in Gedanken den Namen einfügen.

Lieber Herr Jesus, du bleibst an meiner Seite, du schämst dich nicht für mich, egal wie peinlich ich mich benehme. Vielen Dank für deine Liebe! Vielen Dank, dass du mir immer wieder meine Fehler vergibst. Hilf mir, auch anderen zu vergeben, wenn sie an mir schuldig geworden sind. Hilf mir, meinen Freunden, meinen Feinden, meinen Eltern, meinen Lehrern, meinen Klassenkameraden immer wieder neu zu vergeben, so wie du mir vergibst! (Hier können Kinder in Gedanken Namen einfügen.) Amen.

(siehe auch Gebet um Vergebung, Fall 7.)

Bastel- und Spielideen

Spiele

Tabu zum Thema Spuren

siehe Detektivspiele im Anhang

Petrus-Olympiade

1. Petrus heißt auf Deutsch „Fels“

Material: große Steine oder Kieselsteine
Welche Gruppe stapelt die Steine am höchsten?

2. Petrus war Fischer

  • Wettfischen
    Material: Kiste, Papierfische mit Büroklammer, Angel bzw. Stöcke mit Schnur und Magnet Welche Gruppe fischt die meisten Fische?
  • Netz knüpfen
    Material: Fäden
    Welche Gruppe hat am schnellsten das größte, dichteste Netz geknüpft?

3. Ausreden: Petrus sagt, dass er Jesus nicht kennt

Ausreden erkennen, siehe Spiel „Sag die Wahrheit“, Detektivspiele im Anhang

4. Petrus folgt den Soldaten in den Hof des Hohepriesters

Material: Taschenlampe, Augenbinde, Schatz
Im verdunkelten Raum sitzt der Wächter eines Schatzes. Ein Kind muss sich anschleichen, um den Schatz zu stehlen. Wenn der Wächter etwas hört, zielt er mit der Taschenlampe auf das Geräusch. Trifft er, muss der „Dieb“ zurück und das nächste Kind ist dran. Der Wärter muss gezielt leuchten und darf nicht einfach mit der Taschenlampe umherscheinen. Welche Gruppe hat die leisesten „Diebe“?

5. Petrus wird als Hirte oder Leiter der Gemeinde eingesetzt

siehe Hirtenspiele bei Fall 1

Bastelideen

Fischmobile

Material: feste durchsichtige Folie, Window Color, durchsichtiger Faden, Nadel, kurze Stöcke, Schere

Fische werden aus der Folie ausgeschnitten und mit Window Color bemalt. Trocknen lassen. In der nächsten Stunde werden die „Fische“ mit Hilfe von Nadel und Faden an Stöcken befestigt und aufgehängt.

Blumenstecker: Hahn

Material: Moosgummi in verschiedenen Farben, Federn, Holzspieß, Flüssigkleber, Hahnschablone, Stift, Schere

Der Hahn krähte, als Petrus Jesus verriet. Deshalb sieht man auf vielen Kirchtürmen einen Hahn als Mahnung, Jesus treu zu bleiben.
Es wird ein Hahn aus Moosgummi ausgeschnitten. Der Kamm wird rot aufgeklebt. Der Schwanz wird mit Federn oder gebogen geschnittenem Moosgummi angeklebt. Der Hahn wird dann auf den Holzspieß geklebt. Zuhause kann er in den Blumentopf gesteckt werden.

Käsefüße backen

Petrus hat immer wieder Angst und kommt ins Schwitzen.
TIPP: Da bei der Teigzubereitung nur einer beschäftigt ist, kann man den fertigen Teig zu Hause vorbereiten und mitbringen.

Zutaten/Hilfsmittel

  • 2 Eier
  • 250 g Butter
  • 250 ml Sahne
  • 2 Prisen Salz
  • 2 Messerspitzen Paprika edelsüß
  • 2 gestrichene Teelöffel Backpulver
  • 500 g Mehl
  • 400 g Emmentaler oder Gouda gerieben
  • 2 Eigelb
  • Sesam, Mohn, Kümmel
  • Wellholz
  • Brettchen
  • Backpapier
  • Ausstecher oder Schablone
  • Messer

Eier und Butter zusammen verkneten. Sahne, Salz, Paprika, Backpulver, Mehl und Käse zu einem Teig verkneten. Den Teig mindestens 15 Minuten kalt stellen. Den Teig einen halben Zentimeter dick ausrollen, mit Fußausstecher ausstechen oder Fußschablone auflegen und umfahren. Mit Eigelb bestreichen und mit Sesam, Mohn oder Kümmel verzieren. Bei 180 °C 12-15 Minuten backen.

Das Ziel

Starter

Jesus liebt uns Menschen so sehr, dass er sogar kurz vor seinem Tod für seine Feinde und auch für uns um Vergebung bittet.

Checker

So wie Jesus seinen Vater für andere um Vergebung bittet, dürfen auch wir ihn bitten, unseren Mitmenschen zu vergeben.

Der Text an sich

Die Kreuzigung ist mit der Auferstehung der Höhepunkt der Guten Nachricht der Evangelisten. Die Ereignisse rund um den Tod Jesu sind daher besonders wichtig. Jesus wurde von vielen Menschen abgelehnt. Der Höhepunkt dieser Ablehnung ist die Hinrichtung am Kreuz. Trotzdem wendet er sich in seinen letzten Stunden den Menschen zu. In der sogenannten Feldrede (Lk 6,27.28) fordert Jesus seine Zuhörer auf, die Feinde zu lieben und für sie zu beten. Genau das tut er nun und wird damit seinem eigenen Anspruch gerecht. Er geht mit gutem Beispiel voran und setzt seine eigenen Aussagen um.

Allerdings bleibt offen, wer mit „sie“ gemeint ist. Vielleicht sind die Soldaten gemeint, die die Hinrichtung beaufsichtigen und nun um seine Kleider würfeln. Jesus spricht damit möglicherweise auch die jüdische Elite an, die ihn mit allen Mitteln beiseiteschaffen wollte und es nun erreicht hat. Auch die Jünger können gemeint sein, die aus Angst bei der Gefangennahme Jesu geflohen sind. Möglich ist aber auch, dass es Lukas mit Absicht offenlässt. Dadurch wird jeder Leser angesprochen und kann ins Fragen kommen. „Bittet Jesus Gott, dass auch mir vergeben wird? Bin ich damit angesprochen?“

Deutlich wird aber auch, dass sich vor Gott niemand herausreden kann. Selbst die Verfehlungen aus Unwissenheit zählen vor Gott. Auch für unbewusste Abkehr von Gott müssen wir uns vor ihm verantworten. Doch können wir uns darauf verlassen, dass Jesus auch dafür gestorben ist. Wenn wir uns zu Jesus wenden und er uns vergibt, ist alles eingeschlossen. Selbst die Dinge, bei denen wir uns gar nicht bewusst sind, dass wir da Fehler vor Gott begangen haben.

In Psalm 22,19 findet sich eine Parallele zum Verteilen der Kleider von Jesus. Die Soldaten erfüllen mit ihrem Handeln dieses Wort aus dem Psalm. Das ist dem Evangelisten hier wichtig. Er möchte zeigen, dass das ganze Geschehen rund ums Kreuz nicht das größte Desaster ist. Sondern es ist Gottes Plan zur Rettung von uns Menschen. Gott verliert hier nicht die Kontrolle. In dem ganzen Geschehen um das Kreuz zeigt sich seine große Liebe.

Der Text für mich

Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie Jesus sich am Kreuz verhält. Auf der einen Seite ist er ganz Mensch und leidet unwahrscheinlich unter den Qualen der Kreuzigung. Auf der anderen Seite handelt er aber ganz göttlich und wendet sich sogar in diesem Moment den Menschen zu, die ihn in diese Situation gebracht haben. Jesus durchbricht den Kreislauf von Hass und Gewalt, indem er für seine Feinde bittet. Das möchte ich auch versuchen, in meinem Leben umzusetzen. So kann etwas von Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar werden. Natürlich funktioniert das mal besser und mal schlechter. Doch darf ich wissen, dass Jesus mich trotz meines Scheiterns annimmt. Das ist die gute Botschaft vom Kreuz.

Das sollen die Kinder gerade in der Jungschar merken. Ich bete für sie und sehe sie als von Gott geliebte Kinder. Gerade auch dann, wenn sie mal unaufmerksam und wild sind und meine ganze Jungscharstunde auf den Kopf stellen.

Der Text für dich

Starter

Die Kinder erleben in ihrem Umfeld oft, dass nach dem Grundsatz „Wie du mir, so ich dir“ gehandelt wird. Nicht selten fällt die Reaktion auf eine Handlung noch um einiges härter aus. Zum Beispiel schaukelt sich eine harmlose, mit Worten geführte Stichelei unter Schülern schließlich zu einer Schlägerei hoch. Oder es treten Konflikte mit Kindern anderer Nationalitäten auf, weil der andere nicht verstanden wird. Doch ist keiner bereit zurückzustecken. Jeder versucht sich zu behaupten.

Die Kinder sollen erfahren, dass Jesus anders ist und anders handelt. Er bittet sogar in der schlimmsten Situation noch für seine Feinde. Er durchbricht die Spirale der Gewalt.

Checker

Kinder, die schon viel von Jesus gehört haben, kennen die Geschichten rund um das Kreuz sehr gut. Doch lesen oder hören sie manchmal über die wichtigen Details hinweg. Für sie ist klar, dass Jesus Gottes Sohn ist und er in vielen Situationen auf besondere Art und Weise handelt. Doch fehlt oft der Übertrag ins eigene Leben. Sie sollen lernen, dass Jesus sie auffordert, auch anders zu handeln. Die Kinder können dadurch Gottes Liebe zu ihren Mitschülern und Freunden tragen. Das wird sie selbst verändern und vielleicht auch den anderen zu Jesus einladen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Mensch ärgere dich nicht

Es werden einige Runden „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt. Nachdem einige Male Figuren der Spieler durch andere Spieler rausgeworfen wurden, wird das Spiel abgebrochen. Nun wird zum Thema übergeleitet:

„Wenn eure Figuren aus dem Spiel geworfen werden, seid ihr nicht begeistert. Manchmal ärgert ihr euch vielleicht auch richtig über euren Mitspieler oder eure Mitspielerin. Aber hier geht es nur um ein Spiel. Jesus wurde von anderen aus dem Leben geworfen. Er musste sterben, weil andere ihn nicht leiden konnten. Doch seine Reaktion ist ganz anders. Das werden wir uns heute zusammen anschauen.“

Idee 2: Stille Post

Es wird einige Runden „Stille Post“ gespielt. Dazu sitzen alle im Kreis und der Startspieler sagt seinem Nachbarn ein Wort oder einen Satz leise ins Ohr. Dieser muss nun das, was er verstanden hat, seinem anderen Nachbarn ins Ohr flüstern. Der Letzte in der Runde sagt laut, was er verstanden hat.

Überleitung: „Manchmal kamen bei unserem Spiel ganz andere Wörter raus, als der Erste sie sich ausgedacht hatte. Da hat sich manchmal viel verändert. Es waren aber auch keine wichtigen Dinge. Bei dem, was Jesus gesagt hat, haben die Menschen darauf geachtet, dass es nicht verändert wird. Denn das waren wichtige Worte. Heute geht es um ein paar Worte, die Jesus in seinen letzten Stunden gesagt hat.“

Verkündigung

Erzählung und Darstellung mit allen Teilnehmern

Die Geschichte wird vorgelesen. Die Kinder werden den Personengruppen zugeordnet und spielen das Vorgelesene nach. In die Mitte des Raumes wird ein größeres Kreuz gestellt, um das sich die Geschichte abspielt. Die Kinder verkleiden sich mit Tüchern. Die Soldaten bekommen ein Stück Stoff und Würfel. Die, die vorübergehen, tragen etwas (Körbe, Beutel). Die Mitglieder des Hohen Rates haben besonders schöne Tücher an. Die Jünger verhüllen mit ihren Tüchern ihre Gesichter, um nicht erkannt zu werden.

Personengruppen: Soldaten, viele andere Menschen, Jünger, Mitglieder des Hohen Rates, einige, die vorübergehen

Es ist kurz vor dem Sabbat, dem jüdischen Feiertag. Da wird ein Mann – Jesus – zum Tode verurteilt. Er selbst sagt, dass er der Sohn Gottes ist. Er lädt die Menschen ein, ihr Leben mit Gott zu leben. Er zeigt den Menschen, was in ihrem Leben falsch ist und fordert sie auf, Gott dafür um Vergebung zu bitten. Doch das gefällt nicht allen.

Die Mitglieder des Hohen Rates sehen in ihm einen Aufrührer und Gotteslästerer. Sie klagen schließlich Jesus bei den Römern an. Und nun muss er am Kreuz sterben.

Vor dem Kreuz sind römische Soldaten. Für sie ist eine Hinrichtung etwas ganz Normales. Sie interessieren sich gar nicht für Jesus. Sie drehen dem Kreuz den Rücken zu und würfeln lieber um die Kleider von Jesus. Da vergeht wenigstens die Zeit.

Etwas abseits vom Kreuz stehen die Jünger von Jesus. Sie waren seine Schüler und hatten viel mit ihm erlebt. Sie haben Angst, weil sie nicht mehr wissen, was sie glauben sollen. Die meisten von ihnen sind bei der Festnahme geflohen. Sie hatten Angst um ihr Leben. Sogar Petrus hatte der Mut verlassen und er log, als er sagte, dass er Jesus nicht kenne. Jetzt tuscheln sie miteinander. Laut getraut sich keiner zu sprechen. „Ist er doch nicht der versprochene Retter? Wir waren doch fest davon überzeugt.“ – „Er hat doch viele Wunder getan. Ich verstehe nicht, wieso sie ihn verurteilt haben. Er war doch gut zu den Menschen.“ – „Was wird nun aus uns? Wie geht es jetzt weiter?“ Sie schauen auch weg vom Kreuz. Sie können nicht mit ansehen, wie ihr Freund, Jesus, leidet.

Auf der anderen Seite stehen die Mitglieder des Hohen Rates. Sie sind das ganze Gegenteil zu den Jüngern. Sie haben gute Laune. Endlich sind sie ihn los, diesen Jesus. Er hatte ihnen viel Ärger gemacht. Nicht nur, dass er ihrer Meinung nach Gott lästerte, weil er behauptete, sein Sohn zu sein. Nein, er brachte Unruhe unter das Volk. Viel zu viele Menschen liefen ihm nach. Doch das ist nun vorbei. Sie machen sich sogar noch lustig über ihn: „Hey, Jesus, hast du nicht anderen geholfen? Hilf dir doch jetzt selbst!“ – „Wenn du Gottes Sohn bist, warum macht Gott jetzt nichts?“

Es stehen aber auch noch viele andere Menschen dabei. Sie sind neugierig. Sie waren oft dabei, wenn Jesus von Gott sprach. Vor allem fanden sie die Wunder toll. Davon konnten sie gar nicht genug bekommen und sehen. Und wenn sie eins gesehen hatten, warteten sie schon auf das Nächste. Nun stehen sie unter dem Kreuz und fragen sich gespannt: „Was wird nun passieren?“ – „Sehen wir vielleicht noch ein Wunder?“ – „Vielleicht wird sich jetzt zeigen, ob er wirklich etwas Besonderes ist.“ – „Vielleicht sehen wir aber, dass er doch nur ein Mensch ist.“ – „Noch ist es nicht vorbei. Warten wir erst einmal ab.“

Da das Ganze sich in aller Öffentlichkeit abspielt, kommen auch einige Menschen zufällig an dieser Hinrichtungsszene vorbei. Sie gehen ihren Geschäften nach. Manche von ihnen kommen von Jerusalem und haben gut verdient. Sie freuen sich darüber. Sie schauen nur kurz zum Kreuz und denken sich: „Na, da hat es mal wieder so einen armen Schlucker erwischt.“ – „Wer weiß, was der da angestellt hat. Wahrscheinlich hat er es auch verdient.“

Jesus sieht die Menschen um sich herum. Er sieht die Soldaten, die sich nur für seine Kleider interessieren. Er sieht die Jünger, die nicht den Mut haben, zu ihm zu halten. Er sieht die Mitglieder des Hohen Rates, wie sie sich über sein Unglück freuen. Er sieht die vielen anderen, die nur aus Sensationslust dastehen. Er sieht die, die vorbeigehen und sich überhaupt nicht um ihn scheren. Alle diese Menschen leben nicht so, wie es sich Gott, sein Vater, vorstellt. Sie haben versagt. Jesus könnte über sie ärgerlich und zornig sein. Doch das ist er nicht. Er liebt sie. Deshalb bittet er Gott: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“

Die andere Idee

Gespräch über die Kreuzigungsszene

Die Mitarbeiter spielen Personen, die die Kreuzigung miterlebt haben. Sie unterhalten sich darüber, wie sie Jesus beeindruckt hat. Vor allem seine letzten Worte („Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“) gehen ihnen nicht mehr aus dem Kopf. Sie fragen sich, wen Jesus mit „ihnen“ gemeint hat. Eine Person fragt sich, ob sie selbst vielleicht auch gemeint ist. Eine andere Person fragt in die Runde, ob man auch so handeln müsse. Die Personen kommen nun in eine Diskussion. Was würde sich verändern, wenn sie den Mitmenschen vergeben würden, die ihnen etwas angetan haben?

Der Text gelebt

Wiederholung

Es liegen Gegenstände auf dem Boden verteilt, mit denen die Personengruppen unterm Kreuz in Verbindung gebracht werden können. (Würfel und ein Stück Stoff für die Soldaten; ein Korb für die, die vorübergehen; besonders schöne Tücher für den Hohen Rat, eine „11“ für die Jünger; ein Haufen verschiedener Schuhe für die vielen anderen Leute, ein Kreuz für Jesus) Die Kinder werden gefragt, für welche Menschen in der Geschichte diese Gegenstände stehen könnten und wie sie sich verhalten haben. Wenn das Gespräch zur Person Jesus kommt, wird nachgefragt, was er für wichtige Worte gesagt hat und was diese bedeuten können.

Gespräch

Die Kinder überlegen sich eine Situation, in der einer Person Unrecht getan wird (z. B.: die Brotdose eines Schülers wird durch den Klassenraum geworfen, sodass sie kaputtgeht; ein Freund leiht einem anderen ein Spielzeug, dieser geht damit aber nicht sorgsam um und es geht etwas daran kaputt, er streitet aber ab, dass er es war). Die Kinder können diese Situationen auch nachspielen. Nun werden Fragen dazu / zu ähnlichen Situationen gestellt:

  • Hast du schon ähnliche Situationen erlebt?
  • Wie geht es dir, wenn dir Unrecht getan wird?
  • Welche Gefühle hast du dann?
  • Wie verhältst du dich dem anderen gegenüber, der so gehandelt hat?

Jesus musste zu Unrecht am Kreuz sterben.

  • Wie hat er reagiert?
  • Hast du schon anderen vergeben? In welcher Situation?
  • Wurde dir schon einmal von jemandem vergeben? Was war geschehen?

Jesus hat nicht nur den Menschen damals unterm Kreuz vergeben. Er hat auch uns alle Schuld vergeben, die uns von Gott trennt. Deshalb können wir auch anderen vergeben, die uns Unrecht tun.

Merkvers

Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!

Lukas 23,34, Luther17

Der Vers wird ausgedruckt und so zerschnitten, dass immer nur ein Wort auf einem Zettel steht. Diese bekommen die Kinder. Sie müssen die Worte wieder zum Vers zusammensetzen. Als Hilfsmittel bekommen sie die Buchstabenanzahl der einzelnen Worte und an welcher Stelle sie im Satz stehen (5, 6 – 5; 4 – 3 – 6 – 5, 3 – 3 – 3!)

Gebet

Die Kinder bekommen Stifte und Zettel. Sie schreiben auf, wer ihnen schon einmal vergeben hat und/oder wem sie vergeben müssten. Für diese Personen können sie nun beten, also danken und bitten. Es fassen sich alle an den Händen und ein Mitarbeiter fängt an zu beten. Wenn er fertig ist, drückt er die Hand des Nachbarn. Dieser kann laut oder leise beten. Wenn das Kind fertig ist, drückt es wieder die Hand des nächsten Kindes und dieses betet usw. Den Schluss bildet der Mitarbeiter, der angefangen hat.

Kreatives

Eine Geste des Vergebens ist, dem anderen die Hand zu reichen. Die Kinder erhalten eine Vorlage, auf der zwei Hände zu sehen sind, die sich berühren. Diese kann ausgedruckt werden. Die Kinder können die Hände ausschneiden und den Merkvers hineinschreiben.

Spielerisches

Domino-Day: Viele Dominosteine werden in einer Reihe aufgestellt. Wenn der Erste angestoßen wird, fallen alle anderen als Folge um.

Hintergrund: Das Handeln von Gott und von uns hat Folgen. Es hat Folgen, dass Jesus uns am Kreuz vergibt. Wir können wieder zu Gott kommen. Aus Dankbarkeit können auch wir anderen Menschen vergeben. Dadurch werden sie vielleicht neugierig auf Jesus und lernen ihn kennen.

Rätselhaftes

Die Kinder erhalten ein Arbeitsblatt mit einem Rätsel. Das Lösungswort lautet „Vergebung“.

(T)extras

Lieder

Ich bin von innen, außen, oben, unten

Wer bittet, dem wird vergeben

Jesus kam für dich

Spiele

Fingerrocket

Die Kinder bekommen Schutzbrillen und eine Anzahl von Einkoch-Gummiringen. Es werden zwei Mannschaften eingeteilt. Je nach Möglichkeit können im Raum noch Hindernisse aufgestellt werden, die der Deckung dienen (auf die Seite gekippte Tische, Stühle mit Tüchern behangen). Nun können die Mannschaften versuchen, sich gegenseitig abzuschießen. Je nach Spielvariante ist ein Spieler nach ein oder mehreren Treffern aus dem Spiel.

Es kann auch eine Variante gespielt werden, bei der eine Mannschaft sich aus Tischen und Stühlen usw. eine Burg baut.

In der Burg ist ein Gegenstand (z. B. Gummischwein), den die andere Mannschaft aus der Burg stehlen und zu einem vorher festgelegten Punkt bringen muss. Es wird zu Beginn des Spieles eine Zeit festgelegt. Wenn innerhalb dieser Zeit der Gegenstand nicht aus der Burg entwendet wurde, hat die Mannschaft in der Burg gewonnen. Wurde der Gegenstand aber zum festgelegten Punkt gebracht, hat die andere Mannschaft gewonnen.

Aktion

Steine schleppen

Die Kinder bekommen einen Rucksack mit einigen Steinen. Den tragen sie eine bestimmte Strecke. Man kann auch einen Hindernisparcours aufbauen, durch den der Rucksack getragen werden muss. Am Ende kommen sie zum Kreuz und können den Rucksack dort abstellen. Sie können erleben, was für ein befreiendes Gefühl es ist, eine Last abzulegen. Genauso befreiend ist es, wenn Jesus uns unsere Schuld vergibt.

Das Ziel

Starter

Ostern ist ein Grund zur Freude. Jesus macht aus etwas Kaputtem etwas Wertvolles.

Checker

Die Kinder sollen verstehen, was Jesus am Kreuz für sie getan hat, denn das ist ein Grund zur Freude.

Der Text an sich

Unklar ist, wer diesen Text geschrieben hat und wann er verfasst wurde. Aber es könnte sich hierbei um Mose gehandelt haben. Ein Indiz dafür ist, dass einige Verse starke Anklänge an das Loblied des Mose nach dem Durchzug durch das Schilfmeer haben (vgl. z.B. Psalm 118,14 und 2. Mose 15,2). Wahrscheinlicher ist aber, dass diese Freudenszene des Mose in einer gottesdienstlichen Liturgie verarbeitet wurde. Sehr wahrscheinlich war dieser Psalm also Teil eines „Mega-Feier-Gottesdienstes“. Die Leute sind voller Freude. Manche tanzen sogar. Ab und zu hört man einen lauten Freudenruf. Dann wird es auf einmal ruhig. Ein Mann geht nach vorne. Es ist nicht irgendjemand – es ist Mose. Es ist der Anführer des ganzen Volkes. Es ist der, der das Volk aus Ägypten befreit hat. Jetzt geht es endlich los. Die Band stimmt einen fetzigen Rhythmus an. Die Leute wippen mit. Jetzt fängt der Mann an zu singen. „Gottes Güte gilt für immer“, ruft er so laut er kann. Er wendet sich zum ganzen Volk. Und das ganze Volk singt es ihm nach. Danach alle Priester. Am Schluss alle zusammen: „Gottes Güte gilt für immer.“

Der ganze Platz, der voll von Menschen ist, wird wieder ganz leise.

Jetzt singt nur noch der Mann da vorne. Auf einmal wird die Stimmung traurig. Er singt davon, wie groß einmal die Herausforderung war. In welcher schrecklichen Not er und auch das Volk standen. Doch Gott bewahrte ihn. Er singt davon, wie ihn seine Feinde wie Bienen umringten, doch wie Gott ihren Angriff abwehrte. Gott ist es, der ihm Halt gab. Ohne ihn hätte er jämmerlich versagt. In seinem Leben ging es mal auf und mal ab, doch Gott blieb.

Jetzt wird wieder gemeinsam gesungen. Mose selbst wurde von den Leuten nicht ernst genommen. Als Mose einen ägyptischen Sklaventreiber tötete, musste er fliehen. Er verlor nicht nur seine Königswürde, sondern hatte von seinem eigenen Volk keine Anerkennung. Er floh für mehrere Jahre nach Midian. Er wurde einst ausgelacht. Doch Gott hatte Größeres mit ihm vor. „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden“ (V.22). Gott hat gegen jede Prognose der Leute aus ihm etwas überaus Besonderes gemacht. Die Menge freut sich, denn ohne ihn hätten sie es nie geschafft. Die Freude ist spürbar. Dann singt das Volk fröhlich weiter: „Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat, wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm“ (V.24). Zum Ende wird Gott noch einmal angebetet, denn Mose sagt wieder: „Gottes Güte gilt für immer“ (V.29).

Der Text für mich

Der Psalmist Mose erlebte in seinem Leben große Erfolge. Doch er war auch ganz unten. Er wird wie ein nutzloser Stein auf einer Baustelle weggeworfen. Er wird nicht gebraucht. Keiner will ihn. Er bekommt von allen um ihn herum den Stempel: Müll, wertlos, unbrauchbar, unnütz. Das kenne ich auch manchmal bei mir. Aber was hat das mit Ostern zu tun?

Ostern ist ein fröhliches Fest. Yeah!!! Jesus ist auferstanden. Jesus hat den Tod besiegt. Er hat uns von unserer Schuld befreit. Aber Ostern heißt auch, sich zu erinnern, was Jesus dafür durchmachen musste. Jesus wurde auch weggeworfen. Noch viel schlimmer, er wurde unschuldig umgebracht. Doch Ostern ist kein Tag der Trauer. Es ist ein Tag der Fröhlichkeit. Genau wie in dem Psalm ist dieser traurige Teil ein wichtiger Teil, aber er endet nicht damit. Der Psalm endet mit einem Freudenfest. „Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat, wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm.“

Jetzt zu mir und dir. Ostern bedeutet Freude. Freude darüber, dass Jesus dich gefunden hat. Jeder von uns war schon einmal dieser weggeworfene Baustein. Der für nutzlos erachtet wurde. Weit weg von Gott. Doch Jesus war es wert, für dich zu kommen. Er weiß, dass auch du etwas Wertvolles bist. Dass du ein Grundstein bist. Etwas Besonderes, weil Gott dich geschaffen hat.

Der Text für dich

Starter

Da die Starter keine Ahnung vom biblischen Text haben, sollte man den Psalm am besten ohne die Geschichte von Mose erzählen. Mittelpunkt sollte ein Freudenfest sein. Menschen freuen sich über das, was Gott gemacht hat. Die Jungschar sollte auch ein Freudenfest sein. Es ist Ostern und das ist das Freudenfest heute. Außerdem sollte es stark darum gehen, was Jesus passiert ist und wie er dann auferstanden ist. Kinder kennen auch das Gefühl weggeworfen zu sein. Manche mehr, manche weniger. Hier ist der Anknüpfungspunkt. Warum wurde Jesus weggeworfen? Wegen dir und mir. Jesus kennt das – genau wie du. Doch Jesus hat das Schlimmste überwunden und kann dir Trost geben.

Checker

Die Ostergeschichte ist den Kindern gut bekannt. Die Kinder kennen viele Jesus-Geschichten. Wissen, wie er unschuldig gefangen genommen und danach umgebracht wird. Die Kinder kennen auch die Geschichte von Mose. Wissen, dass er nach Midian fliehen musste, nachdem er einen Ägypter umgebracht hatte.

Für die Checker ist der Psalm vermutlich neu. Sie haben ihn bestimmt noch nie wahrgenommen. Deswegen muss man ihn auf jeden Fall gut vorstellen. Scheitern ist normal. Fehler machen ist normal. Aber von anderen Leuten ausgegrenzt werden, ist für jeden Menschen sehr schmerzhaft. Nicht nur der Psalmist hat das erlebt, sondern auch Jesus selbst. Gott, der Vater hat den Psalmisten und auch Jesus wieder aufgerichtet. So kannst du gewiss sein, dass Jesus dich auch aufrichten möchte.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Schuhtheater zum Thema: Wertvoll

Auf einem Tisch stehen viele verschiedene Schuhe: Fußballschuhe, Turnschuhe, Wanderschuhe, Arbeitsschuhe, Sandalen, Flipflops. Die Schuhe sprechen miteinander und haben einen Dialog. Jeder spricht davon, wie toll er ist und wie schlecht die anderen Schuhe sind. Ein Schuh wird immer von allen fertiggemacht. Der Schuh selbst glaubt, dass er zu nichts nutze ist. Er wird von den anderen ausgelacht.

Idee 2: Partytime

Der Raum wird in einen kleinen Partyraum umgewandelt. Coole Musik läuft. Das Licht ist gedimmt. Es gibt Cocktails und Knabbereien. Es wird jemand erwartet. Jemand mit einer spannenden Geschichte. Alle Mitarbeiter sind in alte Gewänder gekleidet.

Verkündigung

Erzählung

Ein Mann kommt in den Raum. Er ist ganz außer sich:

Kinder, ich muss euch etwas Unglaubliches erzählen. Es ist eine Geschichte von meinem Urururururur-Großvater. Er war live dabei. Aber das Verrückte ist, dass diese Geschichte, die damals passierte, gestern noch mal so passierte. Und jetzt kommt der Knüller: Die Geschichte hat mit dir zu tun. Obwohl du überhaupt nicht mit mir verwandt bist.

Ich höre noch genau die Stimme meines Vaters, als er mir diese Geschichte erzählte.

Der ganze Platz wimmelte nur so von Menschen. Überall waren sie. Die Leute waren so richtig in Partystimmung. Alle waren richtig gut drauf. Der Anführer des Volkes der Hebräer hatte sie alle zu einem „Mega-Party-Gottesdienst“ eingeladen. Die Band war schon vorn und sie stimmten noch ihre Instrumente. Da, auf einmal ging er nach vorne. Unser Anführer. Der Anführer, der uns aus dieser schrecklichen Sklaverei aus Ägypten befreit hatte. Die Leute jubelten, als sie ihn nach vorne gehen sahen. Gott hatte wirklich große Wunder getan, denn sie hatten es alle lebend aus der Sklaverei geschafft. Doch Mose wollte keinen Ruhm. Keine Jubelrufe. Er wollte einfach Gott Danke sagen. Auf einmal ging es los. Die Band stimmte einen fetzigen Rhythmus an. Die Leute wippten alle mit ihren Köpfen mit. Da fing Mose an zu singen. „Gott du bist groß! – Du bist voller Güte!“ Er drehte sich zu den Priestern. „Jetzt ihr.“ Sie wiederholten, was er sang. Danach das ganze Volk. Ein ohrenbetäubender Chor von mehreren Hunderten sang diese Zeilen. „Und jetzt alle“, rief Mose so laut er konnte. Mit fast doppelter Lautstärke lobten die Israeliten ihren Gott. Jetzt kam das Solo. Mose erzählte, wie schwierig es war. Vor welchen riesigen Herausforderungen er stand. Auf einmal wurde die Stimmung etwas gedrückter.

Was dieser Mose alles durchgemacht hatte. Er sang weiter: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden.“ Jeder wusste sofort, was damit gemeint war. Gott hatte doch Mose diesen Auftrag gegeben. Er sollte das Volk aus Ägypten befreien. Doch Mose tötete einen ägyptischen Sklaventreiber. War es etwas übermütig? Auf alle Fälle musste er fliehen. Er wurde von den Ägyptern verfolgt und seine eigenen Landsleute wollten auch nichts von ihm wissen. Er war verstoßen. Weggeworfen wie ein nutzloser Stein auf einer Baustelle. „Keiner braucht dich hier. Du bist wertlos.“ Doch Gott hatte noch Großes mit Mose und dem Volk vor. Nach vielen Jahren kam Mose wieder zurück. Er hatte immer noch den Auftrag Gottes. Und wie durch ein Wunder führte er das Volk aus Ägypten heraus. Mose, der Ausgestoßene, wurde zum Eckstein. Zum Fundament für das ganze Volk. Das Volk erinnerte sich und war jetzt so froh, dass Mose nicht aufgegeben hat. Dass Gott Mose nicht aufgegeben hat und sie jetzt weg von dieser Sklaverei waren.

Doch das Lied ging noch weiter. Jetzt war das Solo von Mose fertig. Die Leute sangen jetzt alle mit. Sie tanzten und jauchzten, so laut sie konnten. Zum Abschluss des Mega-Party-Gottesdienstes sangen alle noch mal den allerersten Vers: „Gott du bist groß! – Du bist voller Güte!“

Wisst ihr, was genau an Ostern passiert ist? Fast genau die gleiche Geschichte. An Ostern feiern wir, dass Jesus auferstanden ist. Das ist auch eine Megaparty. Genau wie bei diesem Mega-Party-Gottesdienst von meinem Urururururur-Großvater. Jesus ist etwas Ähnliches passiert wie Mose. Jesus selbst wurde auch wie ein nutzloser Stein weggeworfen. Die Leute glaubten nicht, dass er wirklich der Sohn von Gott ist. Die Leute ärgerten sich sogar darüber. Aber jeder wusste, dass Jesus niemandem etwas Gemeines getan hatte. Trotzdem wollten die Leute Jesus weghaben und so brachten sie Jesus um. Jesus wurde also nicht nur weggeworfen, sondern sogar umgebracht. Doch Jesus wurde durch seinen Vater wieder auferweckt, weil er eben nichts Böses getan hatte. Er wurde deswegen bestraft, weil er alle Schuld dieser Welt auf sich nahm.

Das, was Mose damals machte – obwohl er ausgestoßen wurde –, rettete ganz vielen Menschen das Leben.

Das, was Jesus da machte, rettet allen Menschen das Leben, die das wollen.

Ich fühle mich manchmal auch wie dieser Mose, als er ausgegrenzt war. Wie ein Stein, der von den Bauarbeitern weggeworfen wird. Zu schlecht in der Schule. Zu schlecht im Sportunterricht. Die Eltern haben nie Zeit für mich.

Ich fühle mich manchmal wie dieser Stein, den keiner braucht. Doch Jesus ist genau für dich auf diese Welt gekommen. Ist genau wegen dir gestorben, weil er aus dir etwas Wunderbares machen will. Er hat dich geschaffen und liebt dich.

Die andere Idee

Psalmentheater

Jeder Teilnehmer erhält einen oder mehrere Verse des Psalms, das müssen keine zusammenhängenden Verse sein. In einer kurzen Vorbereitungszeit soll er sich überlegen, wie diese Verse umgesetzt werden. Er muss sich also überlegen: In welcher Stimmung wird der Vers gesprochen? Welche Lautstärke, welche Körperhaltung und welche Mimik verwende ich beim Sprechen.

Nach dieser Vorbereitungszeit kommt es zur Aufführung des Psalmentheaters. Jeder sagt den Vers in der Art und Weise, wie er es sich ausgedacht hat. Dabei geht es natürlich mit Psalm 1 los und endet mit Vers 29. Auf diese Art und Weise folgt nach jedem Vers ein Personenwechsel.

Der Text gelebt

Wiederholung

Geburtstagstorte (Kuchen mit Kerzen)

Freude hat immer einen Grund. Zum Beispiel bekommst du nicht einfach so einen Kuchen mit Kerzen, die du ganz allein auspusten darfst. Der Kuchen mit den Kerzen soll dich an etwas erinnern. An diesem Tag vor vielen Jahren bist du geboren. Es gibt keinen, der so ist wie du. Genau das ist der Grund der Freude.

Als die Israeliten diesen Mega-Party-Gottesdienst feierten, hatte das auch einen Grund. Gott hatte große Wunder getan. Hatte etwas völlig Unvorstellbares vorstellbar gemacht.

Und so ist Ostern auch nicht einfach ohne Grund ein Tag der Freude. Es ist eigentlich ein noch größerer Tag als alle deine Geburtstage zusammen. Jesus wurde – weil er dich liebt – „weggeworfen“ und hat dadurch den Weg für dich frei zu Gott gemacht. Es ist aber alles neu geworden. Das ist der größte Grund zur Freude.

Gespräch

Den Jungscharlern wird ein Bild gezeigt, auf dem es einem Kind nicht gut geht. Sie sprechen über das, was sie auf dem Bild sehen und überlegen, ob das zu ihrer Situation passt. Wer von euch hat sich auch schon mal „weggeworfen“ gefühlt? Wer wurde ausgegrenzt? Wer hat sich allein gefühlt? Wer wurde ausgelacht?

Jeder von uns kennt dieses Gefühl. Der eine mehr, der andere weniger. Genau das hat Jesus auch erlebt. Nicht, weil er komisch gerochen hat. Nicht, weil er laut gerülpst hat. Nein, weil er dich liebt.

Merkvers

Diesen Tag hat der Herr zum Festtag gemacht. Heute wollen wir uns freuen und jubeln!

Psalm 118,24 GNB

Ein kreisrundes farbiges Plakat wird in 16 Sektoren eingeteilt und dann ausgeschnitten. Das Bild soll an eine Geburtstagstorte erinnern (Symbol für Freude). In jeden Sektor wird ein Wort des Verses geschrieben (15 Wörter + Bibelstelle). Nun bekommen die Kinder die Aufgabe, den Bibelvers in der richtigen Reihenfolge als Kreis zu legen. Danach darf immer ein Kind ein Wort entfernen. Schaffen es die Kinder dann immer noch, den Vers zu sagen?

Zusatz: Es können zwei Gruppen gegeneinander antreten. Wer die Verstorte zuerst richtig gelegt hat, ist der Gewinner.

 

Gebet

Gummibärchengebet

Die Kinder können Gott Danke sagen für das, was er für sie getan hat.

Sie können auch Gott um Hilfe bitten, wenn sie sich gerade „weggeworfen fühlen“.

Jedes Kind darf sich ein oder zwei Gummibärchen aussuchen. Die hellen Gummibärchen stehen für das Danken, die dunklen Gummibärchen für das Bitten. Jetzt können die Kinder reihum laut oder leise beten und dabei die Gummibärchen essen.

Kreatives

Szenennachbau

Die Situation, in der Psalm 118 gebetet wurde (siehe Erzählung der Verkündigung) wird mit Playmobilfiguren nachgebaut.

Spielerisches

Stadtrallye

Jemand hat etwas, was er für wertlos hielt, einfach in die Stadt geworfen. Die Kinder müssen herausfinden, ob das wirklich stimmt. Vielleicht ist es ja doch nicht so wertlos. Die Kinder bekommen zuerst ein Foto, auf dem das nächste Foto versteckt ist. So müssen die Kinder von einem Foto zum nächsten laufen, um den wertlosen Gegenstand zu finden.

Der Gegenstand könnte eine coole Überraschung sein. Die Kinder könnten über eine Übernachtung informiert werden. Zusätzlich könnten noch kleine Süßigkeiten dort als Minibelohnung liegen.

Rätselhaftes

Quiz: Was ist wertvoller?

Es gibt zwei Gruppen. Die Gruppen beantworten die Fragen immer in der Gruppe und schreiben diese auf einen Zettel. Es werden immer zwei Gegenstände gezeigt. Jede Gruppe muss nun raten, welcher Gegenstand teurer ist. Dann müssen sie einen preislichen Tipp angeben.

Beispiele:

Anzugsschuh – Fußballschuh

Fußball – Tennisball

Kaugummi – tic tac

Apfel – Birne

usw.

(T)Extras

Lieder

Wir singen für unsern Gott

Groß, größer, am größten

Was zu Ostern geschah

 

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den 7 Worten von Jesus am Kreuz aus JUMAT 1/18 wie sie in den Passionsgeschichten der Evangelien überliefert sind.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe eine kreative Idee, wie ein Kreuz gebaut und in die Themenreihe eingebunden werden kann. Ergänzt wird die Reihe durch einen Grundsatzartikel für Mitarbeiter über die Umsetzung von Passionsgeschichten in der Jungschar.

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