„Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ – eine Freizeit für Kinder

ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.

Die Jakobsgeschichte

Unter “Programmideen” finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter “Videos”.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen
10:15 Kennenlern-Spiele Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ „Würfeln-Suchen-Quizzen“ Geländepiel: „Kuhhandel“
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Snack Snack Snack Snack Snack Snack
14:15
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std
Geländespiel „Capture the Wildraten” Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“
oder
Stationenspiel „Talente ausprobieren“
Platz für eigene Ideen Stationenspiel
„Jakobs leckere Suppe“
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

Gerade in Zeiten, in denen das Händewaschen so wichtig ist, ist es doch schön, seine Seife selber herzustellen. Und einfach ist es auch.

Herstellung:

  1. Seife mit einer Reibe in feine Späne hobeln und in einer Schüssel sammeln
  2. Die Seifenspäne in einem Wasserbad schmelzen oder mit ganz wenig warmen Wasser zu einer knetbaren Masse vermischen
  3. Je nach Geschmack Farben und Duftöle hinzufügen
  4. Die Seife in die Formen geben oder ausstechen
  5. Blüten, Muscheln, o.ä. hinzufügen
  6. Seifen beschriften
  7. Seife über Nacht trocknen lassen und aus der Form lösen
  8. Seife vor der Verwendung noch ein paar Tage komplett durchtrocknen lassen

Die Küchenmaterialien sollten extra für die Seifenherstellung bereitgestellt sein und nicht von der Freizeitküche ausgeliehen werden.

Zu beachten: Der Workshop geht nicht lange (15 Min.?), sodass man diesen Workshop in einer Reihe mit anderen kurzen Workshops nutzen kann oder auch mal für ein Programm zwischendurch.

Verschiedene Ideen zum Nass-Filzen

Jakob war ein Schafhirte und -züchter. Der Umgang mit Schafwolle gehörte für ihn und seine Familie zum Alltag. In diesem Artikel stellen wir euch drei Ideen zum kreativen Umgang mit Schaf- oder Filzwolle vor. Bei allen drei Möglichkeiten geht es um das Nass-Filzen.

Stecken wir immer noch mitten in der Corona-Phase? Findet eure Jungschar wieder statt? Oder ist es immer noch sicherer, sich nicht in größeren Gruppen zu treffen? Diese Ideen lassen sich auch gut zu Hause umsetzen. Außer der Filzwolle haben die Kinder alle Materialien normaler Weise zur Hand. Wie wäre es, wenn ihr die Bastelanleitung ausdruckt, Filzwolle und Bastelanleitung in kleine Papier-Tüten packt und diese mit einem kleinen Brief entweder bei den Kindern vor die Türe stellt, vor eurem Gemeindehaus zur Abholung aushängt oder…? Unsere Kinder freuen sich immer über einen Gruß und eine Idee.

Seife einfilzen

Eine ganz einfache und nützliche Idee ist das Einfilzen von Seifenstücken. Das bedeutet, ihr umwickelt ein Stück Seife mit Filzwolle. Und genauso wird es dann auch zum Händewaschen benutzt. Jetzt hast du nicht nur saubere, sondern auch massierte Hände.

Stelle eine Schüssel mit Hand-warmem Wasser bereit. Suche dir aus der Filzwolle die Farben aus, die dir gefallen. Zupfe die Filzwolle in dünne Stränge und flache Rechtecke zurecht. Nun umwickle dein Seifenstück mit der Filzwolle. Am besten nimmst du dazu zunächst einmal ein einfarbiges rechteckiges Stück über das du dann nach und nach kleinere Stränge einarbeitest. Tauche dann dein Seifenstück in das lauwarme Wasser, nimm es wieder heraus und reibe deine Hände über die Filzwolle, so wie wenn du deine Hände einseifst. Dadurch verbindet sich die Filzwolle und verfilzt. Tauche die Seife immer wieder in das Wasser und sorge dafür, dass sich die Filzwolle gut um die Seife verfilzt. Lösen sich beim Zupfen an der Wolle keine einzelnen Fasern mehr, bist du fertig und hast eine schöne, bunte Massage-Seife.

Schatzkugel filzen

Für diese kleine Schatzkiste oder -kugel benötigst du den Tennisball oder einen faustgroßen Stein, Handtücher und Flüssigseife oder flüssiges Hand-Spülmittel.

Stelle dir ein Schüssel mit Hand-warmem Wasser bereit, löse darin einige Spritzer Flüssigseife oder Spülmittel auf.

Zupfe dir mehrere flache Filzvliese zurecht und auch kleinere dünne Stränge oder Stücke aus verschiedenen Farben.

Lege nun mehrere Schichten der gezupften Filzwolle um den Ball oder Stein. Der Ball oder Stein sollte von mehreren Lagen gezupfter Filzwolle umhüllt sein, so dass du den Ball/Stein nicht mehr siehst.

Nun tauche den Ball/ Stein in das warme Seifenwasser. Walze die Kugel zwischen deinen Händen zunächst einige Zeit im Wasser hin und her. Dann hole die Kugel heraus, walze sie zwischen den Händen weiter herum oder rolle sie über das ausgebreitete Handtuch. Drücke das Wasser immer wieder aus und walze die Kugel weiter zwischen den Händen oder über das Handtuch. Hat sich die Filzwolle gut verfilzt, kannst du neue Schichten gezupfter Filwolle darüber legen. Dann tauchst du die Kugel wieder ins warme Seifenwasser und walzt sie zwischen deinen Händen und auf dem Handtuche hin und her. Nach mehreren Schichten kannst du kleine bunte Stücke oder bunte Stränge einfilzen. So bekommst du eine bunte Kugel. Wichtig ist, dass sich die Filzwolle gut verfilzt. Das siehst du, wenn sich beim Zupfen an der Wolle, keine Fasern mehr lösen. Lass dir für das Filzen Zeit. Es wäre schade, wenn deine Kugel instabil ist, weil du zu schnell arbeitest. Das Filzen solch einer Kugel dauert mindestens eine halbe Stunde. Jetzt kannst du die umfilzte Kugel unter dem Wasserhahn aus waschen und noch einmal zwischen den Händen oder einem Handtuch rollen. Dann lässt du die Kugel mindestens 24 Stunden trocknen.

Ist die Kugel richtig trocken, kannst du sie mit einer Schere vorsichtig aufschneiden. Schneide sie so auf, dass ungefähr das obere Viertel den Deckel ergibt. Schneide keine ganze Runde auf, sondern nur einen dreiviertel Kreis, so dass der Deckel an der Kugel hält. Jetzt kannst du den Tennisball oder Stein entfernen und hast eine kleine runde bunte Schatzkiste.

Türgirlande aus Spiralen und Kugeln

Für Kugeln und Spiralen benötigst du eine Schüssel mit handwarmem Wasser. Löse in dem Wasser einige Spritzer Flüssigseife oder Spülmittel auf. Lege dir Handtücher bereit.

Für eine Kugel zupfst du dir mehrere Filzstränge zurecht. Der erste Strang darf etwas länger und dicker sein, die folgenden Stränge sollten schön dünn gezupft sein.

In den ersten Strang knotest du an einem Ende einen Knoten. Um diesen Knoten wickelst du den Rest des Filzstranges so als ob du ein Wolleknäuel aufwickeln würdest. Jetzt tauchst du deine Filzkugel in das warme Seifenwasser. Die Kugel soll sich gut mit Seifenwasser voll saugen. Dann holst du die Kugel aus dem Wasser und rollst sie zwischen deinen Handflächen. Zunächst musst du darauf achten, dass du sehr leicht und vorsichtig rollst, bis du spürst, dass die Kugel fester wird. Nun kannst du sie auch fester zwischen deinen Händen und auf dem Handtuch rollen. Dann tauchst du sie wieder ins Wasser, rollst sie, tauchst sie ins Wasser, rollst sie,… bis es eine feste Kugel ist. Dann wickelst du neue Stränge um die Kugel, tauchst sie ins warme Seifenwasser, rollst sie vorischtig, dann fester zwischen den Händen oder auf dem Handtuch, tauchst sie ins Wasser, rollst sie,… – bis die Kugel so groß ist, wie du sie haben möchtest. Sie sollte sehr fest sein und wenn du an der Wolle zupfst, dürfen sich keine Fasern mehr lösen. Das kann bis zu einer halben Stunde dauern. Jetzt wäschst du die Seife unter fließendem Wasser aus, rollst die Kugel noch einem zwischen den Händen und lässt sie trocknen.

Für mehrere Spiralen benötigst du mindestens zwei Farben Filzwolle, eine Schüssel mit handwarmem Seifenwasser, und Handtücher.

Nun zupfst du dir die Filzwolle zurecht. Dazu zupfst du eine Farbe der Filzwolle in ein ca 20x40cm großes Rechteck. Auch die zweite Farbe der Filzwolle zupfst du in ein Rechteck dieser Größe. Lege das erste Rechteck auf ein trockenes Handtuch, bespritze dieses Rechteck mit etwas warmem Seifenwasser. Dann legst du das zweite Rechteck genau auf das erste Rechteck. Bespritze auch dieses mit etwas Seifenwasser. Nun rollst du das Rechteck von der SCHMALEN Seite her eng zu einer Rolle auf. Diese Rolle tauchst du in das warme Seifenwasser. Drücke und rolle die Filzrolle im Wasser zwischen deinen Händen. Sei zunächst vorsichtig, wenn du merkst sie wird fester, kannst du auch mit deinen Händen fester arbeiten. Hole die Rolle aus dem Wasser und rolle sie zwischen deinen Händen und über das Handtuch. Tauche sie wieder ins warme Seifenwasser, hole sie heraus, rolle sie kräftig über das Handtuch oder zwischen den Händen, tauche sie ins Wasser,… bis du merkst, dass die Rolle in der ganzen Länge fest verfilzt ist. Mache auch hier eine Filzprobe und zupfe an der Wolle, löst sich keine Faser, hat sich die Wolle gut verfilzt. Wasche die Seife unter fließendem Wasser aus und walze die Rolle noch einmal gut über das Handtuch. Nun lässt du die Rolle mindestens 24 Stunden trocknen. Ist die Rolle gut trocken kannst du mit einem scharfen Messer vorsichtig Scheiben abschneiden und hast so mehrere Spiralen.

Nun kannst du mit Hilfe einer Wolle und einer dickeren, spitzen Nadel die Spiralen-Scheiben und Kugeln als Girlande untereinander hängen oder auch einzeln aufhängen.

Fragen, Beobachten, Erklären:

Warum Experimentieren?

Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen die Welt um sich herum entdecken, Phänomene verstehen und Antworten auf ihre Fragen finden. Das Durchführen kleiner Experimente in der Jungschar spricht gerade diesen „Forschergeist“ der Mädchen und Jungen an. Auch wenn es für jedes Versuchsergebnis letztendlich eine Erklärung gibt, üben die oft verblüffenden Beobachtungen eine starke Faszination auf Kinder aus.

Gerade im Hinblick auf den Glauben an Gott kann es hilfreich sein, dass Heranwachsende die Erfahrung machen, nicht für alles sofort eine (menschliche) Erklärung zu finden bzw. dass etwas geschieht, was sie gar nicht erwartet hätten. Denn wenn es uns selbst auf der Erde schwerfällt, (Natur-) Phänomene zu verstehen, wie können wir dann davon ausgehen, dass wir Gott voll und ganz verstehen, der doch nicht „von dieser Welt“ ist?

Kinder herausfordern

Beim Experimentieren bietet es sich an, die Kinder vor der Durchführung eines Versuches Vermutungen äußern zu lassen, was ihrer Meinung nach passieren wird. Nach dem Experiment können zunächst die Erklärungen der Kinder gesammelt werden, bevor es zur „Auflösung“ kommt.

Die vorgeschlagenen Experimente eignen sich sowohl in der Großgruppe als auch in Kleingruppen.

Experimente

Der schwebende Arm

Problem: Wie kann man einen Arm dazu bringen, dass er sich selbstständig bewegt?

Ablauf: Zwei Kinder stehen hintereinander. Das hintere Kind (H) hält beide Arme des vorderen Kindes (V) mit beiden Händen oberhalb der Handgelenke fest, so dass sie sich seitlich am Körper von V befinden. V drückt nun einen Arm fest nach außen, während ihn H weiter fest nach unten bzw. an den Körper von V drückt. Nach etwa 20 Sekunden lässt H beide Arme von V los. V soll versuchen, seine Arme entspannt nach unten hängen zu lassen.

Beobachtung: Der Arm, der nach unten gedrückt wurde, bewegt sich von alleine nach oben.

Erklärung: Die Muskeln des nach unten gedrückten Armes gewöhnen sich in den 20 Sekunden an die Anspannung und setzen diese auch nach dem Loslassen fort.

Der starke Daumen

Problem: Wie kann ich mit wenig Kraftaufwand jemanden am Aufstehen hindern?

Ablauf: Ein Kind setzt sich so auf einen Stuhl, dass es mit ganz geradem (aufgerichtetem) Rücken vollständig die Stuhllehne berührt. Seine Schuhe sollen mit der kompletten Sohlenfläche auf dem Boden stehen und seine Beine müssen einen rechten Winkel bilden. Nun drückt ein anderes Kind seinen Daumen mit gestrecktem Arm gegen die Stirn der Partnerin bzw. des Partners. Jetzt soll das Kind auf dem Stuhl versuchen, aufzustehen.

Beobachtung: Das sitzende Kind kann nicht aufstehen.

Erklärung: Der Krafteinsatz des stehenden Kindes bzw. des Daumens spielt keine große Rolle. Damit man von einem Stuhl aufstehen kann, muss man den Körperschwerpunkt nach vorne verlagern, indem der Oberkörper nach vorne gebeugt wird. Niemand kann ohne die Hilfe seiner Hände aufstehen, ohne seinen Schwerpunkt – der sich beim Sitzen über der Sitzfläche des Stuhles befindet – zu verlagern. Der Daumen des stehenden Kindes verhindert, dass sich das sitzende Kind nach vorne beugen und so seinen Schwerpunkt verlagern kann.

Fingerabdrücke sichern

Problem: Wie kann man Fingerabdrücke sichern?

Ablauf: Ein Kind oder eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter umfasst ein Trinkglas fest mit einer Hand. Dann kommt die „Spurensicherung“ zum Einsatz: Das Glas wird mit Grafitpulver bestäubt, das anschließend behutsam mit einem weichen Pinsel oder durch Pusten wieder vom Glas entfernt wird. Mit Hilfe einer Lupe findet die Detektivin / der Detektiv heraus, wo sich die Fingerabdrücke befinden. Nun wird ein Stück durchsichtiges Klebeband genau auf einen der Fingerabdrücke geklebt. Anschließend wird es wieder abgezogen und auf ein weißes Blatt Papier geklebt.

Auch Tischflächen, Türklinken, Schranktüren o. Ä. können auf Spuren bzw. auf Fingerabdrücke untersucht werden.

Beobachtung: Der Fingerabdruck ist deutlich sichtbar.

Erklärung: Die Haut an den Fingerkuppen ist meistens ein bisschen feucht und fettig. Deshalb hinterlassen sie auf glatten Materialien wie Glas einen Abdruck. Das feine Grafitpulver haftet an den feuchten, fettigen Stellen. Durch das dunkle Pulver wird der Abdruck auf dem weißen Papier sichtbar.

Das schwebende Ei

Problem: Wie kann ein rohes Ei im Wasser schwimmen?

Ablauf: Ein frisches, rohes Ei wird vorsichtig in ein mit Wasser gefülltes Glas gelegt. Das Ei sinkt auf den Glasboden. Anschließend schüttet man einige Esslöffel Salz ins Wasser und rührt es um. Möglich wäre auch, den Kindern verschiedene „Hilfsmittel“ (neben Salz z. B. Sand, Essig, Spülmittel) zum Experimentieren zur Verfügung zu stellen. Auftrag: Findet heraus, wie das Ei nach oben steigt! Allerdings müsste man sie in diesem Fall darauf hinweisen, das Wasser im Glas zwischendurch immer wieder zu erneuern.

Beobachtung: Nach einigen Minuten steigt das Ei nach oben.

Erklärung: Da das Ei schwerer als Wasser ist, schwimmt es nicht, sondern sinkt. Wenn man Salz ins Wasser mischt, macht man quasi das Wasser schwerer – das Ei wird also im Verhältnis zum Salzwasser leichter. Deshalb steigt es nach oben. Anmerkung: In der Erklärung wurde das Phänomen „Dichte“ vereinfacht dargestellt.

Der schmale Durchgang

Problem: Wie kommt ein hartgekochtes, gepelltes Ei durch die schmale Öffnung einer leeren Wasserkaraffe, ohne dass man es drückt oder zerkleinert?

Ablauf: Drei bis vier Streichhölzer werden angezündet und in die Karaffe geworfen. Sind die Streichhölzer abgebrannt, legt ein Kind schnell das Ei auf die Öffnung der Karaffe.

Beobachtung: Nach und nach wird das Ei in die Karaffe gezogen.

Erklärung: Das Feuer erwärmt die Luft in der Flasche. Die warme Luft dehnt sich aus und entweicht. Das auf der Öffnung liegende Ei verschließt die Flasche, so dass keine Luft mehr aus ihr heraus- oder in sie hineinströmen kann. Von außen drückt nun viel mehr Luft auf das hartgekochte Ei als von innen. Daher wird das Ei vom äußeren Luftdruck in die Flasche gepresst.

Die Geheimschrift

Problem: Wie kann man unsichtbare Schrift sichtbar machen?

Ablauf: Ein dünner Pinsel, ein Wattestäbchen oder ein Zahnstocher wird in ein Glas mit Zitronensaft getaucht. Alternativ kann man auch Essig, Milch oder Zwiebelsaft verwenden. Jetzt wird mit dem gewählten Schreibgerät eine geheime Botschaft auf ein weißes Blatt Papier geschrieben. Nachdem die Flüssigkeit getrocknet ist, kann die Schrift nicht mehr gelesen werden. Die Empfängerin / der Empfänger der Geheimbotschaft erhitzt das Papier über einer brennenden Kerze oder mit einem Bügeleisen (Vorsicht! Das Papier soll nicht anbrennen!).

Beobachtung: Die Schrift wird sichtbar.

Erklärung: Die Flüssigkeit verändert das Papier an den Stellen, an denen sie mit ihm in Kontakt kommt. Da die Entzündungstemperatur der beschriebenen Stellen niedriger ist als die des Papiers, versengen diese zuerst und werden schneller braun als das übrige Papier.

Das Streichholzboot

Problem: Wie kann sich ein Streichholz im Wasser vorwärtsbewegen?

Ablauf: Mit einem Messer wird ein Streichholz am unteren Ende etwa 1 cm eingeschnitten. Die beiden entstandenen Holzteile werden so auseinandergedrückt, dass das untere Ende des Streichholzes wie ein kleines V aussieht. Zwischen dieses V klemmt man ein kleines Stückchen Seife und legt dann das Streichholz in ein Becken oder eine große Schüssel mit Wasser.

Beobachtung: Das Streichholz schwimmt vorwärts durch das Wasser.

Erklärung: Die Seife löst sich nach und nach auf und zerstört die Oberflächenspannung des Wassers. Die Seifenmoleküle (sehr kleine Seifenteilchen) drängen sich zwischen die Wassermoleküle und sorgen dafür, dass diese sich nicht mehr so stark gegenseitig anziehen. Die Wasserteilchen unter dem Boot werden von den Wasserteilchen auf der anderen Seite stärker angezogen und ziehen das Boot mit sich.

In diesem Spiel erleben die Kinder verschiedene mittelalterliche Szenen. Dabei beschäftigen sie sich mit dem Thema Ablasshandel. Dieses Spiel ist für drei altersgemischte Gruppen konzipiert. Es sollen in allen Gruppen auch ältere Kinder dabei sein.

Mitarbeiter


Die Mitarbeiter schlüpfen in mittelalterliche Rollen und Verkleidungen und können dabei ruhig ein wenig schauspielern. Sicher ist es möglich, für manche Besetzungen Mitarbeiter zu gewinnen, die sonst nicht zu den Jungscharmitarbeitern gehören. Jeder Mitarbeiter bekommt seine Beschreibung und muss nicht viel mehr wissen.
Normalerweise sollte bei einem Mitarbeiter immer nur eine Gruppe sein, andere müssen warten, wenn sie schon kommen.

Räumlichkeiten


Das Spiel wird in verschiedenen Räumen des Gemeindehauses oder im Freien gespielt. Die Spieler sollen sich während der Spiele gegenseitig nicht sehen.
Die Gruppen bekommen keinen Plan, nur die „Spielfeldgrenzen“. Sie müssen also ungefähr wissen, wo sich jemand aufhalten kann und sich dann durchfragen.

Material


Bei den einzelnen Rollenbeschreibungen steht, was jeweils benötigt wird. Die Gegenstände, die die Gruppen bekommen, braucht man jeweils dreimal. Jede Gruppe bekommt ein Gefäß (z. B. einen Korb) zum Sammeln der Gegenstände.

Aufgabe für die Kinder


Die Zeit, in die wir uns jetzt begeben, ist höchst gefährlich. Die Menschen sind arm und müssen doch ständig Ablassbriefe kaufen. Vielleicht könnt ihr etwas dagegen unternehmen. Fangt mit dem Spiel bei folgenden Personen an:
1. Gruppe: Rumold, der Schreiner
2. Gruppe: Ludwig, der Bäcker
3. Gruppe: Hildrun, die Wäscherin
Versucht so schnell wie möglich, den Hilfesuchenden beizustehen. Dazu müsst ihr verschiedene Leute aufspüren und Informationen sowie wichtige Hinweise von ihnen einholen. Manchmal müsst ihr dafür etwas herbeischaffen und dazu auch manchen Weg mehrmals zurücklegen. Ganz einfach ist es nicht. Aber es lohnt sich! Gebt keinen Gegenstand aus der Hand, den ihr, wo und von wem auch immer, erhaltet. Ihr wisst nicht, ob ihr ihn noch einmal gebrauchen könnt. Hört genau zu, was man euch sagt! Fragt immer nach!

Noch eine Vorbemerkung


Die Kinder bekommen recht bald beim Buchdrucker den Bibelvers aus Römer 1,16 mit, was schon die Lösung ist, wenn sie mitdenken. Die anderen Charaktere gehen aber nicht darauf ein. Das ist beabsichtigt, weil so die Kinder in einen inneren Konflikt kommen und das besser nachvollziehen können.

Rumold, der Schreiner
(Start Gruppe 1)

Beschreibung für den Mitarbeiter


Sobald du Kinder von weitem siehst, rufst du laut: „Halt! Stehen bleiben! Ich brauche Geld!“ Das wiederholst du immer wieder. Wenn sie nachfragen, erzählst du deine Geschichte: „Wisst ihr, ich bin Rumold, von Beruf ein Schreiner. Letzte Woche ist mir was Schreckliches passiert: Ich hatte die Werkstatt nicht aufgeräumt und als der Bäcker Ludwig einen reparierten Stuhl holen wollte, ist er über einige Latten gestolpert. Nun hat er sich einen Arm gebrochen und mich verklagt. Jetzt muss ich ihm Geld bezahlen, weil er mit dem Arm nicht arbeiten kann. Wo soll er sonst Geld herbekommen, wenn er keine Brötchen verkaufen kann?“
Der ersten Gruppe sagst du außerdem: „Und außerdem muss ich noch einen Ablassbrief kaufen. Diese Leichtsinnigkeit hat mich auch vor Gott schuldig gemacht und bestimmt ist er zornig auf mich. Durch den Ablassbrief kann ich Gott wieder freundlich stimmen, er befreit mich von meiner Schuld, aber es ist auch sehr teuer. Könnt ihr versuchen, Geld zu bekommen, und es mir dann bringen? Ich glaube beim Buchdrucker ist das möglich.“
Kommt die Gruppe mit Geld zurück, bittest du sie, die Werkstatt aufzuräumen.
Die anderen beiden Gruppen lässt du gleich die Werkstatt aufräumen.

Spiel


Überall liegen Nägel verstreut, die die Kinder sortieren müssen. Dafür bekommen sie zum Schluss einen Nagel.
Die erste Gruppe schickst du dann mit dem Geld zum Ablassverkäufer.
Die zweite Gruppe, die dich fragen soll, wie der Unfall passiert ist, schickst du dann zum Bäcker Ludwig. Sie sollen selbst nachschauen, wie es ihm geht.
Die dritte Gruppe geht dann zu Friedrich dem Weisen zurück.
Kommt die Gruppe mit einem Ablassbrief zurück, freust du dich und zeigst dich sehr erleichtert, gleichzeitig erschrickst du über die unerwartete, noch höhere Summe. Du schickst sie zu Ludwig, dem Bäcker. Sie sollen ihm mitteilen, dass er auf sein Entschädigungs- und Versorgungsgeld noch warten muss.
Wenn eine Gruppe mit einem zerrissenen Ablassbrief und der Unterschrift von Luther zurückkommt, gibst du ihnen deinen Ablassbrief und lässt ihn zerreißen. Gleichzeitig zeigst du ganz viel Freude und beglückwünschst die Gruppe für ihren Erfolg. Das Spiel ist für sie damit zu Ende.

Material: Arbeitshose, Säge, ein paar Bretter, an denen zwischendurch gesägt werden kann, eine Kiste mit verschiedenen Nägeln, die zwischendurch immer wieder verstreut werden.

Ludwig, der Bäcker
(Start Gruppe 2)

Beschreibung für den Mitarbeiter


Du liegst auf ein paar Decken. Sobald sich jemand nähert, stöhnst du und sagst mal lauter und mal leiser: „Oh, ich fühle mich schlecht, ich bin so krank und verletzt. Hilfe!!“
Wenn Kinder nachfragen, dann sagst du: „Ich heiße Ludwig. Ich habe mir den Arm gebrochen, als ich vom Schreiner Rumold einen Stuhl geholt habe. Und außerdem muss sich was entzündet haben. Mir ist total heiß. Ich habe Fieber … Aber was mich noch mehr quält: Ich hatte mir von Hildrun, der Wäscherin, Geld geborgt, aber ich habe dafür Alkohol gekauft und alles versoffen. Nun brauche ich Geld, um es ihr wiederzugeben, aber ich kann gerade nicht arbeiten, um Geld zu verdienen. Könnt ihr vielleicht erstmal eine Runde für mich backen?? Wisst ihr, ich habe hier ein Rezept, das muss ich noch backen.“

Spiel


Die Gruppe erhält ein Blatt mit dem Rezept des Bibelkuchens. Sie muss die Bibelstellen nachschlagen und die richtigen Lösungen aufschreiben. Außerdem erhalten sie einen Keks.

Rezept Bibelkuchen
Man nehme …
1,5 Tassen 5. Mose 32,14 a (1. Wort)
6 Stück Jeremia 17,11
2 Tassen Richter 14,18 a
4,5 Tassen 1. Könige 5,2
2 Tassen 1. Samuel 30,12 a
3/4 Tasse 1. Korintherbrief 3,2
1 Prise 3. Mose 2,13
1 Päckchen Backpulver
Alle Zutaten werden verrührt und ca. 75-80 Minuten bei 175 Grad gebacken.
Lösung: Butter, Eier, Honig, Mehl, Rosinen oder Feigen, Milch, Salz

Der ersten Gruppe sagst du außerdem: „Und dann muss ich noch einen Ablassbrief kaufen. Diese Alkoholsucht hat mich auch vor Gott schuldig gemacht und bestimmt ist er zornig auf mich. Durch den Ablassbrief kann ich Gott wieder freundlich stimmen, er befreit mich von meiner Schuld, aber es ist auch sehr teuer. Könnt ihr versuchen, Geld zu bekommen und es mir dann bringen? Ich glaube beim Buchdrucker ist das möglich.“
Der zweiten Gruppe, die dir die Information bringt, dass du auf dein Entschädigungs- und Versorgungsgeld noch warten musst, sagst du dann: „Ich brauche trotzdem Geld. Könnt ihr noch welches für mich besorgen? Ihr wisst ja schon wie. Geht doch noch mal zum Buchdrucker.“
Die dritte Gruppe schickst du zurück zu Hildrun, der Wäscherin, mit dem Auftrag, ihr alles zu sagen.

Kommt die erste Gruppe mit Geld zurück, schickst du sie damit zum Ablassverkäufer.
Kommt diese Gruppe mit einem Ablassbrief zurück, freust du dich und zeigst dich sehr erleichtert, gleichzeitig erschrickst du über die unerwartete, noch höhere Summe. Du schickst sie zu Hildrun, der Wäscherin, um ihr zu sagen, dass sie noch auf das Geld warten müsste.
Kommt eine Gruppe mit Medizin, freust du dich, nimmst sie und fühlst dich gleich viel besser. Natürlich gibst du ihnen die Lösung mit.
Wenn eine Gruppe mit einem zerrissenen Ablassbrief und der Unterschrift von Luther zurückkommt, gibst du ihnen deinen Ablassbrief und lässt ihn zerreißen. Gleichzeitig zeigst du ganz viel Freude und beglückwünschst die Gruppe für ihren Erfolg. Das Spiel ist für sie damit zu Ende.

Material: Ein paar Decken auf der Erde, ein altes Gewand, Rezept vom Bibelkuchen, Lösung für die Wäscherin, Kekse

Lösung für die Aufgabe der Wäscherin
Zuerst ist das 9-l-Gefäß zu füllen. Dann wird damit zweimal hintereinander das 4-l-Gefäß gefüllt. So bleibt noch ein 1 l Wasser im größeren Gefäß. Dieser Liter wird in das leere 4-l-Gefäß gegossen. Anschließend wird erneut das 9-l-Gefäß gefüllt und daraus werden 3 l in das kleinere Gefäß abgefüllt, das dann genau voll ist, so bleiben im größeren Gefäß noch 6 l.

Hildrun, die Wäscherin
(Start Gruppe 3)

Beschreibung für den Mitarbeiter


„Hallo, ich habe ein Problem, könnt ihr mir helfen? Ich brauche genau 6 l Wasser. Wie kann ich aber genau 6 l Wasser aus dem Brunnen holen, wenn ich nur ein 4-l- und ein 9-l Gefäß ohne Markierungen habe? Überlegt es euch mal!!“
Wenn sie es nicht hinkriegen, sagst du: „Nun ich sehe, wie bemüht ihr seid. Wisst ihr, ich bin nämlich Hildrun, die Wäscherin. Jeder kennt mich hier. Ich hatte dem Bäcker Ludwig Geld geliehen, und weil er es mir nicht wiederbringt, habe ich überall erzählt, er würde das Geld mahlen und in seine Brote mit einbacken. Aber das hat gar nicht gestimmt. Nun hat sich der Arme beim Schreiner Rumold verletzt und ich habe ein schlechtes Gewissen.
Der ersten Gruppe sagst du dann: „Und außerdem muss ich noch einen Ablassbrief kaufen. Dieses Lügen hat mich auch vor Gott schuldig gemacht und bestimmt ist er zornig auf mich. Durch den Ablassbrief kann ich Gott wieder freundlich stimmen, er befreit mich von meiner Schuld, aber es ist auch sehr teuer. Könnt ihr versuchen, Geld zu bekommen, und es mir dann bringen? Ich glaube beim Buchdrucker ist das möglich.“

Kommt die erste Gruppe mit Geld zurück, schickst du sie damit zum Ablassverkäufer.
Kommt die erste Gruppe mit einem Ablassbrief zurück, freust du dich und zeigst dich sehr erleichtert. Gleichzeitig erschrickst du über die unerwartete, noch höhere Summe. Du schickst sie zu dem Schreiner Rumold. Sie sollen sich erkundigen, wie der Unfall passiert ist.
Den anderen beiden Gruppen sagst du dann: „Könnt ihr ihm vielleicht Medizin bringen? Vielleicht sagt er euch auch die Lösung für mein 6-Liter-Problem, er ist ja ein schlauer Mann.“
Kommt eine Gruppe mit der Lösung, lässt du es praktisch ausprobieren und bedankst dich für deine 6 l. Dann gibst du ihnen als Dankeschön ein kleines Stück Seife.
Die Gruppe, die dir vom Bäcker die Information bringt, dass du noch auf das Geld warten musst, schickst du zum Buchdrucker. Sie sollen zusehen, dass sie noch mal Geld verdienen.
Kommt die erste Gruppe und sagt dir, dass es dem Bäcker schlecht geht, schickst du sie mit der Medizin los und sagst ihnen, sie sollten nach der Lösung vom 6-l Problem fragen. Wenn sie mit der Lösung kommen, gibst du ihnen das Stück Seife und schickst sie auch noch mal zum Buchdrucker, um Geld zu bekommen.
Wenn eine Gruppe mit einem zerrissenen Ablassbrief und der Unterschrift von Luther zurückkommt, gibst du ihnen deinen Ablassbrief und lässt ihn zerreißen. Gleichzeitig zeigst du ganz viel Freude und beglückwünschst die Gruppe für ihren Erfolg. Das Spiel ist für sie damit zu Ende.

Material: Schürze, Waschschüssel, Wäsche, zwei Gefäße, bei denen Markierungen bei 4 l und bei 9 l sind, evtl. Zettel und Stift, um die Aufgabe zu zeichnen, Medizin, Seife

Otto, der Buchdrucker

Beschreibung für den Mitarbeiter


Wenn Kinder bei dir vorbeikommen, rufst du: „Handwerker und Lehrlinge gesucht! Bei mir kann man blankes Geld verdienen!!“
Fragen sie interessiert nach, erzählst du ihnen, dass du gar nicht mehr hinterherkommst, Bücher zu drucken und dass du dabei Hilfe brauchst.

Spiel


Die Kinder müssen den Teil des Bibelverses aus Römer 1,16 drucken. „Die Botschaft von Jesus ist eine gewaltige Kraft Gottes. Wer an sie glaubt, erfährt, dass Gott ihn von seiner Schuld befreit und aus seiner Verzweiflung rettet.“
Der Vers wird in folgende drei Teile geteilt:

  • Die Botschaft von Jesus ist eine gewaltige Kraft Gottes.
  • Wer an sie glaubt, erfährt, dass Gott ihn von seiner
  • Schuld befreit und aus seiner Verzweiflung rettet.

Für den Druck liegen Buchstaben aus Moosgummi bereit, die in die richtige Reihenfolge gesetzt und gedruckt werden müssen.

Den fertigen Satz dürfen sie nicht mitnehmen.
Zum Schluss gibst du ihnen das verdiente Geld: ½ Gulden = 120 Pfennige, (Monatsverdienst waren 5 Gulden). Außerdem bekommen sie einen Übersetzungscode.
Kommen Kinder zum zweiten Mal und wollen arbeiten, fragst du sie, wozu sie das erste Geld gebraucht haben. Hörst du was von Ablassbriefen, zeigst du dich entrüstet und faselst was von Martin Luther und dass er was dazu gesagt hat, du aber auch nicht genau wüsstest, was. Man könnte ihn ungefähr dort und dort finden. Dabei beschreibst du den Ort oder die Person, die den Türsteher spielt.
Kommt eine Gruppe unverrichteter Dinge zurück, sagst du ihnen: „Jetzt wird es schwieriger. Wenn ihr mehr Informationen wollt, könnt ihr ja bei Luthers „Feinden“ nachfragen. Geht noch mal zu dem Ablassbriefverkäufer und versucht herauszubekommen, wo Luther sich aufhalten könnte. Fragt auch mal hintenherum, für was die Ablassbriefe wirklich gut sind.“

Material: Arbeitskittel, Material zum Drucken (Papier, Buchstaben aus Moosgummi, Farbe oder Stempelkissen) genügend kleine Geldmünzen, dreimal den Übersetzungscode

Verkäufer von Ablassbriefen

Beschreibung für den Mitarbeiter


Du rufst wie ein Marktverkäufer: „Liebe Leute, wenn das Geld in der Kasse klingt, die Seele in den Himmel springt.“
Du nimmst von den Kindern 115 Pfennige für den Ablassbrief. Sie bekommen zwei gleiche Ausführungen. Einen sollen sie abgeben und einen als Erinnerung behalten.
Kommen Kinder ein zweites Mal und wollen wissen, wo sich Martin Luther aufhält, wirst du zuerst böse und fauchst sie an, dass du ganz andere Sorgen hättest, dass du Hunger wie ein Wolf hättest und wenn sie noch einmal den gewissen Namen erwähnen würden, könnten sie ihres Lebens nicht mehr sicher sein.
Kommen die Kinder auf die Idee, dir einen Keks anzubieten, isst du ihn auf und sagst dann: „Ich weiß trotzdem nicht, wo Luther ist!!! Schließlich arbeitet er gegen uns. Wer weiß, ob er überhaupt noch lebt.“ Und etwas verschwörerischer erzählst du nach einer Weile, dass mit den Ablassbriefen eine große Kirche in Rom gebaut wird, dass das die Leute aber nicht wissen sollen. Schließlich gibst du ihnen den Tipp, zu Friedrich dem Weisen zu gehen. Wenn jemand etwas von Luther weiß, dann ist er es. Um ein offenes Ohr zu finden, sollen sie sich höflich hinstellen und sagen: „Erlauchter Kurfürst Friedrich der Weise, gestattet er uns, dass wir ihm ein Anliegen vortragen?“
Diesen Satz bekommen sie als Erinnerungshilfe mit.

Material: gutes Gewand, eine alte Kasse, einige Ablassbriefe, auf denen Vergehen und Preis draufsteht, Anrede für Friedrich den Weisen

Friedrich der Weise

Beschreibung für den Mitarbeiter


Du sitzt an einem Tisch, mehrere aufgeschlagene Bücher liegen vor dir. Eventuell hast du eine Feder in der Hand, um damit zu schreiben.
Wenn Kinder einfach so kommen, tust du so, als wenn du es gar nicht gemerkt hast. Wenn sie aufdringlich werden, nimmst du sie erst gar nicht wahr. Wenn sie sagen: „Erlauchter Kurfürst Friedrich der Weise, gestattet er uns, dass wir ihm ein Anliegen vortragen?“ dann gibst du dich zu erkennen. Bevor du dir jedoch das Anliegen anhören könntest, müsstest du zuerst ein anderes Problem lösen. Du hast ein wichtiges Schriftstück, welches an einer wichtigen Stelle befestigt werden muss. Du hast aber handwerklich keine Ahnung und der Schreiner Rumold hätte ganz andere Sorgen. „Kennt ihr ihn, den Schreiner Rumold?“
Wenn sie Ja sagen, müssen sie auf die Idee kommen, ihren Nagel dafür einzusetzen.
Wenn sie ihn noch nicht kennen, schickst du sie zu ihm.
Wenn das gemacht ist, fragst du nach ihrem Anliegen und verrätst dein Geheimnis: Martin Luther lebt – er sitzt als Junker Jörg in der Wartburg.
Kurz erzählst du noch die Geschichte, wie du ihn hast retten lassen. Wenn man also am Türsteher vorbei möchte, dann muss man nach Junker Jörg fragen.
Sie sollen das aber keinem verraten, das wäre ein Geheimnis!!!

Material: gutes und prächtiges Gewand, Bücher, Feder

Türsteher

Beschreibung für den Mitarbeiter


Du stehst in der Nähe von Luther. Am besten so, dass man ihn noch nicht sehen kann.
Will jemand einfach so hindurch gehen, brummst du nur „Stehen bleiben und zurückgehen! Ihr habt hier nichts verloren. Oh, die Tür, die knarrt!!“ Sucht jemand Luther, lässt du ihn nicht durch, sondern brummst nur: „Luther ist nicht hier, der ist gekidnappt worden. Bestimmt ist er tot. Geht wieder zurück! Oh, die Tür, die knarrt!!“ Kommt jemand und verlangt Junker Jörg zu sprechen, wirst du freundlicher und fängst an, im verschwörerischen Ton zu reden. „Jaja, es gibt ein Geheimnis um diesen Junker Jörg, ich hatte es gleich geahnt. Stimmt’s, er ist in Wirklichkeit jemand anderes …“ Wenn die Kinder jetzt noch nicht mit dem Namen herausrücken, bietest du ihnen Geld an, um die Wahrheit über Junker Jörg herauszubekommen. Gehen sie auch darauf nicht ein, lässt du sie nicht durch. Wenn sie ein Stück Seife dabei haben, bist du so überglücklich, dass du weggehst, und sie durchlässt. Wenn sie noch kein Stück Seife haben, schickst du sie zur Wäscherin Hildrun.

Material: ein einfacher Umhang, Geld

Luther

Beschreibung für den Mitarbeiter


Du sitzt am Tisch, vor dir die Bibel. Kommen die Kinder zu dir, fragst du sie zuerst, wie sie dich gefunden haben und ob sie ihr Geheimnis bewahrt haben. Du fragst nach dem Ablassbrief, schaust ihn dir an und sagst: Wie oft soll ich das noch sagen? Man braucht nichts zu bezahlen. Gott sagt nicht: Ich habe dich lieb, wenn du etwas bezahlt hast. Gott sagt: Ich liebe dich trotz allem, was du machst, wenn es dir wirklich Leid tut.

Spiel

Bibel übersetzen
Du erzählst, dass du die Bibel übersetzt, bittest die Kinder, dabei zu helfen und gibst ihnen ein Blatt mit folgendem Satz:

Lösung: Wer an Gott glaubt, kann vor ihm bestehen und wird leben.
Mit ihrem Übersetzungscode können sie das Rätsel lösen.

Dann zerreißt du den Ablassbrief, schreibst auf ein Stückchen davon deine Unterschrift und sagst ihnen, sie sollten das zweite Exemplar genauso zerreißen. Und damit hätten sie ihr Ziel erreicht und das Spiel erfolgreich beendet.

Material: einfaches Gewand, Hut, Bibel, Geheimschrift

Das Spiel ist dann zu Ende, wenn die erste Gruppe den Ablassbrief zerrissen hat.
Die Datei Spielablauf verdeutlicht den Gesamtablauf des Spieles.

Dieser Baustein mit verschiedenen Experimenten passt gut zur Themenreihe Mose. Die Idee ist, einzelne Gedanken der Geschichten mit Hilfe von Experimenten zu vertiefen.

Durchführung

Am Abschluss jeder Gruppenstunde wird ein Experiment durchgeführt und bei der Erklärung wird Bezug auf einen Gedanken der Geschichte genommen. Die Experimente sind einfach, sodass die Jungscharler sie auch zu Hause nachmachen können. Am Schluss der Themenreihe kann noch einmal eine Zusammenfassung mit allen Experimenten geschehen.

Einheit: Baby in Gefahr

Experiment

Zwei Eier werden so aufgeschlagen, dass sie möglichst in der Mitte zerbrechen. Wenn das nicht gelingt, braucht man unter Umständen vier Eier, denn man benötigt vier halbe Eierschalen. Da man gerade Kanten braucht, wird nun Klebeband um die Schalen gewickelt und die überstehenden Reste mit einer Schere abgeschnitten. Die vier Eierschalenhälften werden nun im Rechteck nebeneinander platziert und ein Buch wird darauf gelegt. Nun kann man noch mehr Bücher oder schwere Gegenstände darauf legen und wird feststellen, dass die Eierschalen eine große Last aushalten, ohne zu zerbrechen.

Übertragung

Die Eierschalen brechen nicht, weil sie die Form einer Kuppel haben. Diese Kuppel bietet Schutz. Für Mose und seine Familie gab es auch einen Schutz. Sie wussten, dass sie unter dem Schutz Gottes stehen und deshalb konnten sie in dieser ausweglosen Situation darauf vertrauen, dass Gott ihnen hilft.

Einheit: Mose Superheld

Experiment

In einen flachen Teller wird etwas Wasser geschüttet und ein brennendes Teelicht in die Mitte des Tellers gestellt. Ein Glas wird über das Teelicht gestülpt. Man kann nun sehen, dass die Flamme ausgeht. Kurz danach steigt das Wasser im Glas hoch und die Kerze schwimmt auf dem Wasser.

Übertragung

Mose war wütend. Er erlebte die Ungerechtigkeit, mit der die Arbeiter behandelt wurden. Seine Wut wurde immer größer, bis er den Aufseher tötete. So ähnlich wie mit Zorn des Mose ist es mit dem Wasser im Experiment. Der Grund ist, dass die Kerze Sauerstoff zum Brennen braucht. Der Sauerstoff unter dem Glas ist aber schnell verbraucht und die Kerze geht aus. Im Glas entsteht ein Unterdruck der vom äußeren Luftdruck ausgeglichen wird und dadurch steigt das Wasser. Mit dem Zorn ist es ähnlich. Die Freundlichkeit ist verbraucht und der Druck steigt. Deshalb erinnert uns dieses Experiment an den Zorn von Mose und zeigt uns auch, dass das bei uns vorkommen kann.

Einheit: Es brennt

Experiment

Ein Luftballon wird aufgeblasen, zugeknotet und über eine brennende Kerze gehalten. Logisch: Der Luftballon zerplatzt

Nun wird in einem Luftballon kaltes Wasser gefüllt und danach wird er aufgeblasen und wieder verknotet. Dieser Luftballon wird nun ebenfalls über die brennende Kerze gehalten. Alle erwarten dass der Luftballon platzt, aber das passiert nicht, er wird nur etwas schwarz vom Kerzenruß.

Übertragung

Natürlich führen wir dieses Experiment zum Thema der brennende Dornbusch durch, weil es etwas mit Feuer zu tun hat. Es gibt aber noch einen anderen Grund. Bei dieser heiligen Begegnung mit Gott wird Mose ganz neu gefüllt. Das Experiment funktioniert übrigens auch nur, weil der Ballon gefüllt und das Wasser die von außen kommende Wärme schnell ableitet. Es ist also gut, sich von Gott füllen zu lassen.

Einheit: Gut vorbereitet

Experiment

Aus einem Streichholz wird schnell ein Minischiff gebaut. Dazu wird das Ende eines Streichholzes mit einem scharfen Messer etwas eingeschnitten. Der Spalt wird etwas aufgebogen und ein kleines Stück Seife hineingeklemmt. Nun wird das Streichholz in eine große, mit Wasser gefüllte Schüssel gelegt und es bewegt sich von allein vorwärts.

Übertragung

Wir sehen in diesem Experiment eine besondere Antriebsart. Der Antrieb wird dadurch ausgelöst, dass auf dem Wasser eine Oberflächenspannung herrscht. Dort wo die die Seife auf das Wasser kommt wird die Oberflächenspannung zerstört und dadurch wird das Streichholz bewegt. Was treibt Mose an? Es ist Gott selbst. Mose hat Begegnungen mit Gott und er hatte Zeit. Gott sprach zu ihm und dadurch war ihm klar: Ich muss zurück nach Ägypten. Gott selbst kann der Antrieb für das Handeln sein.

Einheit: Frösche und Ungeziefer

Experiment

In ein leeres Glas wird ein trockenes Tuch fest hineingestopft. Nun wird das Glas verkehrt herum gedreht. Dabei darf das Tuch nicht herausfallen. Als nächstes wird das Glas mit dem Tuch verkehrt herum in eine Schüssel mit Wasser getaucht und auch gerade wieder herausgezogen. Man sieht, dass das Tuch im Glas trocken bleibt.

Übertragung

Dass das Tuch nicht nass wird nennt man das Prinzip der Taucherglocke. So wie ein Taucher unter einer Glocke geschützt ist, so ist es auch das Tuch. Diesen Schutz erlebten die Israeliten bei den Plagen. Egal was passierte, ob das das Wasser im Nil zu Blut wurde, die Hagelkörner einschlugen oder ekliges Ungeziefer kam. Die Israeliten waren geschützt. Sie waren nicht von der Taucherglocke, sondern von Gott selbst geschützt.

Einheit: Das Fest zum Losgehen

Experiment

Als erstes wird ein Luftballon aufgeblasen und zugebunden. Danach wird an einer Stelle des Ballons ein kleines Stück Klebeband auf den Ballon geklebt. Nun braucht man eine Nadel und sticht durch das Klebeband in den Luftballon. Der Luftballon platzt nicht.

Besonders gut wirkt das Experiment, wenn man es Zuschauern vorführt, die die Stelle mit dem Klebeband nicht sehen, denn alle denken, der Ballon würde platzen. Sie werden sehr verwundert sein, dass der Ballon nicht kaputt geht.

Übertragung

Dieses Experiment verdeutlicht wieder, wie Gott sein Volk beschützt. Diesmal war der Schutz das Blut an den Türpfosten. Viele Menschen starben .Vieles ging kaputt, aber die Israeliten waren geschützt. Der Luftballon ist an dieser einen Tesabandstelle auch geschützt. Wenn dieser Schutz da ist, geht er nicht kaputt. Wir brauchen Gottes Schutz, egal wie er aussieht.

Einheit: Endlich raus aus Ägypten

Experiment

Man benötigt mehrere dicke Bücher, die man gleichhoch, mit etwas Abstand nebeneinander legt.

Zwischen diese Bücher wird ein Blatt Papier als Brücke gelegt. Darauf legt man einen Stein. Dieser Stein fällt natürlich nach unten. Wie kann man aber die Brücke bauen, damit sie die Lasts des Steines trägt?

Das Blatt Papier wird fächerartig zusammengefaltet. Man knickt immer ein Stück der Länge nach um, dreht das Blatt und knickt das nächste Stück. Das geht so lange, bis das gesamte Blatt gefaltet ist.

Nun wird der Stein erneut auf die Papierbrücke gelegt. Diesmal fällt er aber nicht, sondern bleibt oben liegen.

Übertragung

Dieses Experiment fasst die gesamte Mosegeschichte noch einmal zusammen. Das Blatt Papier ist das Gleiche geblieben, aber es hat sich dennoch verändert. Es hat Profil bekommen. Mose hat auch Profil bekommen. Er hat es sich nicht selbst gegeben, sondern Gott hat an ihm gearbeitet und er ist zu dem geworden, der die große Last seiner Aufgaben tragen konnte. Da können wir uns Mose als Vorbild nehmen und uns von ihm verändern, gestalten und profilieren lassen.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Mose aus JUMAT 3/16. Sie beginnt mit der wunderbaren Errretung von dem kleinen Mose und begleitet ihn bis zum Ausbruch aus Ägypten. Die Reihe umfasst Texte aus den ersten 14 Kapiteln des 2. Buch Mose.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält diese Reihe noch einen Baustein mit Experimenten. Die Experimente passen inhaltlich zu den Einheiten und greifen jeweils einen Schwerpunkt heraus. Die Experimente können in die Gruppenstunden eingebaut werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit alle Experimente zusammenfassend zu den Mosegeschichten zu verwenden

Diese Themenreihe enthält alle Einheiten zum Thema Reformation aus dem JUMAT-Jahrgang 2017. Zwei Einheiten beschäftigen sich mit Martin Luther und seinem Freund Lucas Cranach. Vier Einheiten haben die vier Sola der Reformation als Schwerpunkt und zwei weitere Einheiten beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Reformation bis heute.

Ein Teil der Einheiten ist nach folgendem Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Die anderen Einheiten haben folgenden Aufbau: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst und zwei Geländespiele.

Ein Gruppenabend zur Geschichte von Mose beim brennenden Dornbusch

Idee und Aufbau

Die Frage „Auf wen ist Verlass?” soll hinführen zu dem verlässlichen Gott, der sich allerdings so seltsam offenbart.
Doch gerade in dieser „codierten Selbstdarstellung” zeigt Gott sich in der ganzen Weite. Er behält
sich das „wie” offen – sagte aber zu, das er treu und verlässlich ist. Das Ganze soll in Etappen und mit Hilfe von Spielen nahe gebracht werden. Dadurch ist es nach dem Baukastenprinzip bei Bedarf an die Belange der Gruppe anzupassen.
Die einzelnen Zwischenüberschriften können im Lauf des Abends immer wieder als Poster bzw. Schriftbänder aufgehängt werden.

Mose – ein Mann mit Vergangenheit

Frage an die Gruppe: „Was wisst ihr von Mose?” Vielleicht fällt den Jugendlichen die Wüsten-wanderung ein – die Geschehnisse zuvor und die Herkunft wohl kaum. Zunächst sammeln wir dennoch die Stichworte auf einem Plakat.

Quiz

Wir wollen eine Art Steckbrief erstellen. Dieser wird zum einen als Fragebogen ausgeteilt und in vergrößerter Form am Schluss mit den richtigen Lösungen an die Wand gehängt.

Lösungen Steckbrief

Herkunft: Stamm Levi
Kindheit: Am gyptischen Königshof
Bruder: Aaron
Ehe: Verheiratet mit Zippora
Straftaten: Ägypter erschlagen
Fluchtort: Midian

„Weglaufen is’ nich’!”

Mose hat mehrfach versucht, Gott „auszubüchsen”. Dieser vergebliche Versuch soll im Spiel nachempfunden werden. Einer Person („Mose”) werden die Augen verbunden. Sie steht in einem
Kreis von gegnerischen Spielerinnen und Spielern. Zwischen den Einzelnen ist jeweils ein Zwischenraum von ca. 1,5 m. „Mose” muss nun versuchen, „blind” durch die feindlichen Reihen zu kommen. Die anderen müssen stehen bleiben. Sie dürfen nur versuchen, nach ihm zu greifen. Evtl. kann man Mose noch einen Assistenten oder eine Assistentin geben, der oder die ihn warnt
und „navigiert”. Es sollte aber für Mose praktisch unerreichbar sein, durchzudringen.

Alternativvorschlag

„Mose” wird an ein Gummiband gebunden und muss versuchen, einen ziemlich weit entfernten Punkt zu erreichen. Das Gummiband soll ihn immer wieder kurz vor Erreichen des Zieles zurück-ziehen. Eventuell hält im Ziel auch jemand ein Tuch und zieht es kurz vor Erreichen zurück.

Vertiefung

Frage an die Gruppe:
Wo/wie versuchte Mose weg zu laufen und vor wem/was?

Antworten:
In 2. Mose 2,15: Mose flieht vor der Strafe des Pharao
Mose 3,13; 4,1.10.13: Mose widersetzt sich der Anweisung Gottes, zum Pharao zu gehen

Auslegung

Wir können nicht vor Gott davonlaufen.
Auch Mose wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Er ergreift die schnelle Flucht in die Wüste. Er meint, er könne selber bestimmen wie sein Leben weiter geht. Später wurde daraus ein langer Weg durch die Wüste: von Gott „verordnet”, und nicht allein, sondern mit einem ganzen Volk samt Omas, Babys, Fuß-Lahmen und jeder Menge „miesepetriger Motzer”. Doch gerade so kommt es zu der Wanderung schlechthin, an die nicht nur die Israeliten über Generationen und Jahrhunderte hinweg dachten.

„Ich will selber bestimmen, wer ich bin”

Gerade Jugendliche wollen selber bestimmen, wie sie leben. Und: Sie wollen sich nicht auf längere Zeit festlegen und damit binden. Ist Gott auch so aalglatt? Will er sich nicht festnageln lassen? Was
sagt schon diese komische Namensgebung „Ich bin der ich bin?” Da fang ich doch nichts damit an. Was soll das denn konkret heißen? „Das ist, wie wenn du einen Pudding an die Wand nageln willst.”

Spiel

Zwei Mannschaften werden gebildet.
Die Mitspielenden sitzen jeweils in einer Stuhlreihe. Ein Stück Seife wird nass gemacht und muss möglichst schnell vom ersten bis zum letzten Spieler weiter gegeben werden.

Spiel

Im Freien kann hier das Drachen-Schwanz-Fang-Spiel gespielt werden:
Die Gruppe teilt sich in zwei Gruppen. Die Spielerinnen und Spieler jeder Gruppe fassen den Vordermann bzw. die Vorderfrau um die Hüfte. Die letzte Person hat ein Tuch oder Kreppband umgebunden (Drachenschwanz).
Jede Gruppe versucht nun, der anderen den Drachenschwanz abzureißen.

Vertiefung

Die Aussage „Ich bin der ich bin” kann auch übersetzt werden mit „ich werde sein der ich sein werde.” Damit gibt Gott keine konkrete Beschreibung zu sich selber. Aber er sagt damit: Ich bleibe mir selber treu. Ich bin für euch oft nicht berechenbar (im Sinn von vorhersehbar). Gott behält sich Spontaneität vor. Er sagt nicht im Voraus, wie er im Einzelfall sein wird. Aber er bleibt derjenige, der seinen Bund – seine Abmachung hält (vgl. 2. Mose 2,23).
Die darauffolgende 40-jährige Wüstenwanderung war sehr anstrengend und verlangte den Israeliten immer wieder ihr volles Vertrauen zu Gott ab. Aber er hat sie nie verlassen und er hat sie ans versprochene Ziel gebracht.

“Gott gibt uns keine Landkarte in die Hand – aber er führt uns an der Hand ( sinngemäß)

Peter Hahne, Redakteur beim ZDF

“Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein (1943)

Dietrich Bonhoeffer, Theologe und Widerstandskämpfer im Dritten Reich

Gott wie heißt du?

„Nomen est omen” heißt eine lateinische Redewendung (Der Name ist Omen, d.h. Vorzeichen bzw. Programm).
Soll heißen: So wie einer heißt, so ist er auch. Der hier genannte Name Gottes kann aber auch übersetzt werden mit „Ich werde sein, wo du bist” – d.h., Gott sagt zu, dass er da sein will, wo ich bin, egal wo und wann das ist.


Anschlussfrage:
Wo wird diese Zusage im neuen Testament aufgegriffen und bestätigt?

Antwort:
„Siehe, ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt.” (Matth. 28,20)

„Gott ist doch nicht taub”

Das Volk Israel schrie immer wieder zu Gott. Sie meinten oft, Gott höre sie nicht. Auch heute haben Menschen oft das Gefühl, dass ihr Gebet ins Leere geht.

Spiel

Einer Person wird ein Kopfhörer aufgesetzt. Die Musik wird voll aufgedreht. Die anderen Mitspielenden müssen der Person Wörter oder Botschaften zurufen, die diese auf einem
Zettel notieren muss.
Zeit: 1 Minute.
Welcher Spieler oder welche Spielerin erhört am meisten Wörter richtig?

Vertiefung

Wir lesen gemeinsam 2. Mose 2, 23.24 und 3,7:
Gott hat absolut „geschnallt” was da abging. Er hat den Kopf auch nicht weg gedreht.
Aber: Gott behält sich vor, wann und wie er helfen will.

Gott erinnert sich an alte “Deals”

„Was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an?” Dieser Satz wird, zumindest sinngemäß, dem früheren englischen Premierminister Winston Churchill zugeschrieben.
Mancher Politiker – aber auch Leute wie du und ich – scheinen nach diesem Motto zu leben.

Vertiefung

Frage an die Einzelnen:
Kennst du Situationen, wo du anderen gegenüber dein Wort nicht gehalten hast – oder andere dir
gegenüber „vergesslich” waren?

Ist der Gott der Bibel auch so ein „Chamäleon”, das dauernd die Farbe wechselt?
Die Bibel sagt, dass er sich an alte Zusagen und Bündnisse hält. Lesen wir dazu auch 2. Mose 3,6.15b.16b.
Was er Abraham, Isaak und Jakob zugesagt hatte gilt auch weiterhin.

Spiel

Memory mit selbstgemachten Karten.
Beispiele: Tonkrüge, Palmen, Kamele, Schatztruhe, Pergamentrolle ( = Vertrag). Die Karten werden
umgedreht auf den Tisch gelegt.
Wer findet zuerst alle “Verträge„?

Gott teilt sich mit

Gott gibt sich klar zu erkennen (2. Mose 3,6): Er ist immer noch derselbe wie früher. Er bleibt sich
treu.

• Er sagt zu, dass er befreien will und ihnen ein gute, neue Heimat geben will (2. Mose 3,8).
• Er sagt zu, dass er mit Mose sein will (2. Mose 3,12 a).
• Er gibt Mose klare Anweisungen (2. Mose 3,14b.16.18).
• Er verheißt Teilerfolge (2. Mose 3,18 a).
• Er verschweigt aber auch die Probleme nicht (2. Mose 3,19), aber er zeigt auch Lösungswege
auf (2. Mose 3,20)
• Er gibt ihm vorab einen Beweis seiner Macht (2. Mose 4,1-9)
• Er lässt keine faulen Ausreden zu (2. Mose 4,10-17)

Und was bist du selber für einer?

Gespräch in der Gruppe

Fragen zum Einstieg:
• Wie würdest du dich selber einstufen?
• Bist du selber verlässlich oder eher eine “treulose Tomate„?
• Bist du auch schon davon gelaufen (wie Mose in die Wüste)?
• In welchen Situationen hast du dich selbst so erlebt?
• Kennst du Menschen, auf die du dich echt verlassen kannst?
• Hast du mit Gott die Erfahrungen gemacht, dass Du dich ganz auf ihn verlassen konntest?
• Wie würde Gott dich einstufen?
• Wie sieht Gottes Lösung für unser Versagen aus?

Zusammenfassung

“Wer ist Gott?„ Das war die Frage. Gott blieb seinen Zusagen treu. Seine alten Vertragsbindungen galten auch zur Zeit von Mose noch. Was er uns zugesagt hat, das gilt auch in unserer Zeit. Um etwas “Handfestes zu haben können wir den Teilnehmenden Spruchkärtchen mit Verheißungen austeilen und als persönliches Losungswort mit auf den Weg geben.
Noch besser: Die Jugendlichen fragen, wie Ihr Konfirmandenspruch lautet. Diesen auf vor-bereitete Kärtchen schreiben

Hinweis:
Mose – der Song
An dieser Stelle passt der Rap “Mr. Pharao„ von Jakob Friedrichs und Doug Laurent
CD “Das lebendige Buch„, Verlag Klaus Gerth, Asslar

Aus Platzgründen können wir diesen Text leider nicht abdrucken.

Gebete

Immer wieder haben Menschen die Treue und Führung Gottes erlebt. Manche haben diese Erfahrung als Gebet formuliert und aufgeschrieben.

„Gott und Vater, allmächtiger Schöpfer des Himmels und der Erde!
Ich setze mein Vertrauen auf keinen Menschen auf Erden, auch nichtauf mich selbst, meine Macht, meine Kunst, mein Gut, meine Frömmigkeit oder was ich haben mag; auch auf keine andere Kreatur. Ich wage und setze mein Vertrauen allein auf dich, den unsichtbaren, un-begreiflichen und einzigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat.”
Martin Luther, Reformator 1483 -1546

„Ewiger Gott! Du warst, du bist, du bleibst. Ich vertraue nicht auf irgendein Prinzip, nicht auf irgend etwas Abstraktes. Ich vertraue auf dich, der du die Welt geschaffen hast, sie erhältst, sie
über menschliches Begreifen hinaus in einem letzten Sinn regierst und es mit uns von Grund auf gut meinst.”
Romano Guardini, katholischer Theologe 1885-1968

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