13. Das große Fest

Das Ziel

Starter

Die Bibel hat etwas mit unserem Leben zu tun.

Checker

In der Bibel zeigt uns Gott, wer wir sind.

Der Text an sich

In der letzten Lektion ging es darum, dass das große Bauvorhaben die Mauer von Jerusalem wieder aufzubauen innerhalb von kurzer Zeit und trotz viel Gegenwind abgeschlossen werden konnte. Im Kapitel danach ist eine Aufzählung der Familien, die aus der Gefangenschaft in Babylon wieder nach Jerusalem zurückgekehrt waren. Diese hatten viele Jahre in einem fremden Land gelebt, sie wussten kaum noch etwas über Gottes Wort. Beim großen Fest, um die Stadtmauer wieder einzuweihen, steht Gottes Wort im Mittelpunkt. Der Schriftgelehrte Esra stellte sich auf eine Tribüne und las aus der Tora vor. Wenn in der Bibel von Gesetz die Rede ist, meint es nicht nur die zehn Gebote, sondern Gottes Wort allgemein, also auch die Geschichten und Psalmen gehören dazu. Es wurde nicht nur vorgelesen, sondern auch erklärt, weil vieles in Vergessenheit geraten war. Das Volk hörte also die Geschichte, die Gott mit ihnen geschrieben hat und wie er sich ihr Zusammenleben vorstellt. Das war nicht nur Information, sondern gab einem zerstreuten und von anderen Kulturen geprägten Volk eine gemeinsame Identität zurück. Aber es zeigte ihnen auch, wie weit sie sich von Gottes Geboten entfernt hatten. Deshalb traf es sie hart und aus dem Fest wurde ein Heulkonzert. Nehemia und Esra ermutigen die Leute aber. Es ist keine Zeit der Trauer und des schlechten Gewissens, sondern Zeit in Dankbarkeit für das was Gott geschenkt hat nach vorne zu blicken und sich an ihm zu freuen.

Der Text für mich

Mich faszinieren zwei Dinge an diesem Text. Zum einen wie wichtig und ernst Esra und Nehemia die Verkündigung von Gottes Wort nehmen. Die Szene muss imposant gewesen sein, und dass sie nach der intensiven Bauzeit noch Lust hatten eine Tribüne zu bauen zeigt welchen Stellenwert das alles für sie hatte. Aber auch, dass sie nicht nur vorgelesen, sondern auch erklärt haben zeigt das. Auch wir sollten keine Mühen scheuen, dass die Kinder die Botschaft wirklich verstehen.
Das andere ist wie wichtig Gottes Wort als Fundament für dieses Volk war. Nachdem sie Jahrzehntelang in ihrem Umfeld von allem möglichen geprägt worden waren, ist das auf einmal wieder eine Basis die sie vereint. Gottes Wort will auch uns eine Identität schenken, die Identität als Kinder Gottes. Die brauchen wir in unserer sich ständig verändernden Zeit dringend.

Der Text für dich

Starter

Die Starter wissen wahrscheinlich nicht so viel mit der Bibel anzufangen. Das ist ja ein verstaubtes Buch mit langweiligen Geschichten aus dem Reliunterricht. Sie sollen erkennen, dass diese Geschichten sehr wohl etwas mit unserem Leben zu tun haben. Aber wir müssen es erklärt bekommen um verstehen zu können, was ein Text bedeutet.

Checker

Die Checker kennen die Bibel und die klassischen Geschichten in und auswendig. „Kenn ich schon“ ist oft der erste Satz den man hört, wenn es um David oder Abraham geht. Sie sollen verstehen, dass es nicht nur darum geht etwas zu wissen, sondern davon auch persönlich getroffen zu werden. Gott kann durch eine Geschichte, die man schon oft gehört hat immer wieder neu sprechen, wenn wir offen dafür sind. Vor allem aber sagt uns die Bibel, wer wir sind und deshalb müssen wir sie gut kennen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Wie gut kennt ihr euch in der Bibel aus?

Spielt ein paar Runden „Bibel Hoch“. Jeder Teilnehmer bekommt eine Bibel und hält diese am Buchrücken über den Kopf. Der Mitarbeiter sagt eine Bibelstelle an. Die Teilnehmer wiederholen diese und auf das Kommando „los“, versuchen sie so schnell wie möglich die Stelle aufzuschlagen. Wer sie gefunden hat steht auf, liest sie vor und bekommt einen Punkt.

Idee 2

Wer sagt dir eigentlich, wer du bist?

Bringe verschiedene Gegenstände oder ausgedruckte Bilder mit.
Z.B. einen Ball, ein Zeugnisheft, ein Familienfoto, ein Handy, verschiedene Soziale Medien, Instagram, Tik Tok, YouTube, ein Schulbuch, eine Bibel, ein Freundschaftsband usw.
Die Kinder sollen sich 3 Dinge aussuchen und anordnen, die ihnen etwas darüber sagen, wer sie sind.

Verkündigung

Verkündigungsart: Theaterstück

Ein Mitarbeiter stellt sich auf ein Podest z.B. einen Stuhl oder einen Tisch und hält eine Ansprache an das versammelte Volk, die Kinder. Neben ihm steht ein anderer Mitarbeiter der Mattitja spielt und Esra ergänzt. 

Einleitung: Wir haben in den letzten Wochen viel von Nehemia gehört und wie er die Stadtmauer von Jerusalem wieder aufgebaut hat. Jetzt ist die Mauer endlich fertig und das Volk steht auf dem Marktplatz versammelt. Nehemia hat eine Plattform bauen lassen, auf der der Schriftgelehrte Esra steht. Er liest dem Volk aus Gottes Wort vor und viele andere Schriftgelehrte erklären direkt, was es bedeutet:

Esra stellt sich auf die Plattform und beginnt hochkompliziert zu sprechen:
Sehr geehrtes Populus Israelis wir kongregieren an diesem Punkt des Raum-Zeit Kontinuums um zu zelebrieren, dass das äußere Bollwerk unseres urbanen Lebensmittelpunkts durch die virtute dei innerhalb weniger Zeiteinheiten rekonstruiert werden konnten.

Ein zweiter Mitarbeiter (Mattitja) unterbricht ihn. Esra, das, was wir zu sagen haben ist viel zu wichtig, um es nicht richtig zu erklären. Lasst es uns doch so sagen, dass sie es verstehen.

Esra: Ja, du hast natürlich recht. Ähm …

Wir haben uns hier versammelt um zu feiern, dass wir durch Gottes Hilfe die Stadtmauer in kürzester Zeit wieder aufbauen konnten:

Er fährt fort zu erzählen, immer wieder zwischendrin erklärt der andere Mitarbeiter ein kompliziertes Wort kurz auf einfache Art und Weise.

Wir haben hier Gottes Wort, sein Gesetz. Gott hatte unserem Stammvater Abraham das Versprechen gegeben, dass er zu einem großen Volk werden und dieses Land, in dem wir stehen, besitzen wird. Er hat unser Volk durch große Wunder aus der Sklaverei in Ägypten geführt.

Mattitja: Das waren die 10 Plagen und dass wir trockenen Fußes durch das Schilfmeer gehen konnten und unsere Verfolger weggespült wurden.

Esra: Genau. Das ist es, was unser Volk verbindet. Wir sind die, die Gott sich ausgesucht hat, und die, die er erlöst hat. Das ist unsere Identität.

Mattitja: Dass Gott uns befreit und gerettet hat, das zeigt uns, wer wir sind. Wir gehören ihm, wir sind wichtig und wertvoll für ihn.

Esra: Genau. In der Wüste waren wir dann am Berg Sinai. Und dort hat Gott Mose die Gebote gegeben, die wir nun halten sollen.

Mattitja: Kennt ihr ein paar dieser Gebote? Kinder sammeln lassen Genau: Du sollst nicht töten, nicht stehlen, Vater und Mutter ehren usw.

Esra: Aber nicht nur die 10, sondern noch ganz viele andere, wie wir als Volk miteinander leben sollen.

Mattitja: Die haben uns etwas gegeben, das uns verbindet. Was uns zu einem Volk gemacht hat.

Esra: Und als wir dann dieses Land hier eingenommen hatten, wurden noch andere Gesetze ganz wichtig. Dass wir uns um die Armen kümmern, dass niemand im Land hungern muss und ganz besondere Gebote wie Feste, die uns an all das erinnern sollten was Gott getan hatte und z.B. die Jubeljahre.

Mattitja: Das bedeutet, dass alle 49 Jahre alle Schulden, die jemand hatte, weggenommen wurden und alles Land und jeder, der sich aus Not in die Sklaverei verkaufen musste, wieder zum ursprünglichen Besitzer übergehen sollte.

Esra: Vor allem aber hat uns vereint, dass wir Gott gehören. Dass er unser Gott und wir sein Volk sind und wir keinem anderen Gott dienen.

Mattitja: Aber wir haben angefangen, uns andere Götter zu suchen, und Götterbilder anzubeten. Wir haben die Armen im Land unterdrückt und die Jubeljahre vergessen.

Esra: Deshalb hat Gott uns dieses Land weggenommen und uns in ein fernes Land geführt, wo wir gefangen waren. Bzw. wo viele von uns noch sind – unser Freund Nehemia kam ja von dort.

Esra: Wir haben Gottes Gebote nicht beachtet. Und in der Zeit, in der wir jetzt weg waren, haben wir vergessen, woher wir kamen und wer wir eigentlich sind.

Aber jetzt seid nicht traurig deswegen! Wir wollen auf das schauen, was vor uns liegt. Lasst uns über Gott und seine Gnade und Treue freuen. Denn das macht uns stark für das, was vor uns liegt. Also lasst uns feiern, gutes Essen genießen und mit denen teilen, die sich das nicht leisten können. Gott hat uns nicht vergessen, wir sind immer noch sein Volk. Er schenkt uns einen Neuanfang und das wollen wir feiern.

Hier sollte den Kindern etwas zu essen gebracht werden, z.B. Kuchen, Muffins, Eis, Süßigkeiten usw., dass sie beim Gespräch essen können.

Gott will auch dir zeigen, wer du wirklich bist. In der Bibel stehen ganz viele Dinge darüber wer wir sind. Dass wir von Gott gemacht und gewollt sind. Dass wir Jesus mehr wert sind als sein Leben. Dass wir Kinder Gottes sind. Manchmal ist sie schwer zu verstehen, dann brauchen wir Hilfe dabei, so wie das Volk Israel damals. Bitte deine Mitarbeiter darum dir zu helfen, wenn du etwas nicht verstehst. Und lass dir von Gott sagen, wer du bist, er weiß es besser als jeder andere.

Die andere Idee

Die Geschichte aus der Sicht eines der Menschen in der Menge erzählen. Dabei betonen, wie wichtig die Worte für ihn sind, wie er davon getroffen ist und traurig wird. Und dann zum Fest aufgerufen wird.

Der Text gelebt

Wiederholung

Es werden Fragen zur Geschichte gestellt. Wer die Antwort weiß, rennt zum Podest. Das Kind, das am schnellsten dort ist, darf sich daraufstellen und die Antwort geben.

Mögliche Fragen:
Wie hieß der Schriftgelehrte? Esra
Was hat er vorgelesen? Aus dem Gesetz Gottes
Wem hat Gott das Versprechen gegeben, dass seine Nachkommen in dem Land leben werden? Abraham
Was war das Volk in Ägypten? Sklaven
Was gab ihnen Gott am Berg Sinai? Gebote
Was ist bei einem Jubeljahr passiert? Schulden erlassen und Land zurückgegeben

Gespräch

Nehmt noch mal die Gegenstände von vorher dazu. Wir haben vorher überlegt wer uns sagt, wer wir sind.
Fragen: Woher wusste das Volk Israel, wer sie sind?
Warum hatten sie es vergessen?
Was haben sie sich stattdessen gesucht?

Wer sagt dir, wer du bist?
Was sagt Gott über dich?

Merkvers

„Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am HERRN gibt euch Kraft!“ Nehmia 8,10

Der Vers wird mit Bewegungen aufgesagt:

Lasst den Mut nicht sinken – Mit den Fingern „Nein- Bewegung“ machen und dann das Gesicht in die Hände sinken lassen
Denn die Freude – Lächeln und hüpfen
Am Herrn – mit dem Finger nach oben zeigen
Gibt euch Kraft – Bodybuilder Pose machen.

Gebet

Dankt Gott dafür, dass er euch wunderbar gemacht hat. Und bittet ihn immer mehr zu verstehen, wer ihr für ihn seid.

Kreatives

Bastelt gemeinsam eine Postkarte mit einem Spiegel darin. Nehmt dazu DIN A5 Tonkarton und faltet ihn in der Mitte. Klebt auf die linke Innenseite einen kleinen Spiegel oder Spiegelfolie. Gestaltet die Außenseite nach Belieben und schreibt so etwas wie: „Gottes größter Schatz“ „Wunderbar gemacht“ oder Ähnliches darauf.

Spielerisches

Wer bin ich?
Jedes Kind schreibt eine für alle bekannte Figur auf einen Zettel und gibt sie seinem Nachbar. Der klebt sie sich ohne anzuschauen an die Stirn. Der Reihe nach darf jeder so viele Ja/Nein Fragen stellen bis die Antwort Nein ist. Wer zuerst seine Figur erraten hat, hat gewonnen.

Rätselhaftes

Löst in kleinen Gruppen gemeinsam das Wer-ist-wer”-Rätsel.

(T)Extras

Lieder

Sei einfach da
Gott hat mich in sein Herz geschlossen (Superstar)

Spiele

Dunkelverstecken: Ein Raum wird ganz dunkel gemacht. Die Kinder verstecken sich, einer sucht. Wenn er jemanden gefunden hat, muss er raten, wer es ist.
Alternative: Der Suchende hat die Augen verbunden, die anderen Kinder dürfen aber währende des Spieles nur 3 Schritte machen. Hat der Fänger jemanden erwischt und falsch geraten, erhält er wieder 2 Schritte dazu.

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichte von Nehemia:

Lektion 8: Nehemia 1,1-11 Schlechte Nachrichten für Nehemia

Lektion 9: Nehemia 2,1-20 Nehemia kommt nach Jerusalem

Lektion 10: Nehemia 3,1 – 4,17 Der Bau der Mauer

Lektion 11: Nehemia 5,1-13 Nehemia hilft den Armen

Lektion 12: Nehemia 6,1-19 Gott ist für mich!

Lektion 13: Nehemia 8,1-12 Das große Fest

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott freut sich sehr darüber, wenn wir versuchen, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. Jeder von uns kann etwas tun.

Checker

Wenn wir irgendwo ein Problem sehen, gefällt es Gott, wenn wir nach einer Lösung dafür suchen und uns bemühen, das Problem zu beheben. Er hilft uns gerne dabei.

Der Text an sich

Vor ca. 150 Jahren hatten die Babylonier die Stadt Jerusalem erobert und den Tempel zerstört. Seitdem lebten viele Juden nicht mehr in Israel, sondern im Exil. Einige Jahre vor Nehemia kehrte bereits eine Gruppe von Juden nach Jerusalem zurück und baute den Tempel wieder auf. Doch die Stadtmauer ist nach wie vor zerstört. Hier setzt unsere heutige Geschichte ein. Nehemia arbeitet als Mundschenk für den persischen König und hat dadurch direkten Kontakt mit ihm. Er ist also in der privilegierten Position, sein Anliegen direkt vor den König zu bringen. Diese Gelegenheit nutzt er. Dabei bittet er sehr konkret um die Dinge, die er für seinen Auftrag brauchen wird. Dass der König so positiv auf sein Anliegen reagiert, ist absolut nicht selbstverständlich. Doch Nehemia fühlt sich dazu berufen, Jerusalem und den Tempel wiederaufzubauen, wie es in Nehemia 1 beschrieben wird. Diese Gewissheit und der Glaube daran, dass Gott ihm helfen wird, geben ihm den nötigen Mut, seine Bitten vorzutragen. Nehemia verliert keine Zeit und macht sich auf den Weg. In Jerusalem angekommen, will er sich zunächst einen Überblick über die Lage verschaffen, bevor er den ansässigen Juden von seinem Plan erzählt. Dass Gott ihm bereits die Gunst des persischen Königs für diese Aufgabe geschenkt hat, hilft ihm mit Sicherheit auch dabei, sein Volk zu ermutigen, diese Aufgabe anzugehen.

Der ganze Auftrag ist für die Menschen damals viel emotionaler, als es heute klingt, wenn man vom Bau einer Stadtmauer redet. Die Juden, die nach Jerusalem zurückgekehrt waren, sahen Tag für Tag die Zerstörung, die die Babylonier angerichtet hatten. Der Tempel war inzwischen wiederaufgebaut, doch es gab immer noch keine Stadtmauer und viele der Häuser waren zerstört. Die Bewohner waren also ziemlich schutzlos in einer trostlosen Umgebung. Und jetzt kommt jemand, der die Menschen dazu motiviert, sich wieder aufzuraffen und die Dinge in die Hand zu nehmen. Davon ist nicht jeder begeistert, doch Nehemia lässt sich von den Stimmen, die ihn von seinem Projekt abhalten wollen, nicht aufhalten. Gleichzeitig erinnert er die Juden mit wenigen Worten an ihren Gott, wer er ist und was er tut – was sie wohl ebenfalls gebraucht haben.

Der Text für mich

Ich glaube, dass wir oft viel zu sachlich und distanziert mit vielen Themen umgehen. Dieser Text zeigt mir, dass ich mir Zeit nehmen darf, um mich emotional von einer Situation berühren zu lassen (Neh 1,4), um zu Gott zu beten und Buße zu tun (Neh 1,5-11) und dann auch aktiv zu werden (Neh 2ff).

Das Problem ist erkannt, jetzt wird gehandelt. Das kann in Bezug auf eines unserer Jungscharkinder oder auch etwas ganz Anderes sein. Welches Thema berührt mich zurzeit so, dass ich dafür Risiken auf mich nehmen würde (wie Nehemia, der seinen Forderungskatalog dem König vorträgt) und bereit bin, mich Widerständen entgegen zu stellen (Menschen wie Sanballat, Tobija oder Geschem)? Welchen Auftrag hat Gott mir gegeben? An welcher schwierigen Situation könnten wir mit Gottes Hilfe etwas verändern, wenn wir nur endlich den ersten Schritt wagen würden?

Der Text für dich

Starter

Manchmal passieren schlimme Sachen, so wie es bei Nehemia und seinem Volk war. Vielleicht kennst du jemanden, dem etwas Schlimmes passiert ist oder du selbst musstest schon viel durchmachen. Wir können nicht die ganze Welt retten (das müssen wir auch gar nicht). Aber bestimmt gibt es jemanden, dem du heute etwas Gutes tun kannst. Jemand, dem du ein liebes Wort sagen, ihm bei einer Sache helfen oder ihn in den Arm nehmen kannst. Dann los! Gott freut sich darüber, wenn du das tust.

Checker

Jeder von uns kennt irgendjemanden, dem es nicht gut geht oder eine Situation, die uns traurig macht, so wie es bei Nehemia war. Gott hat jedem von uns Fähigkeiten gegeben, um etwas an dieser Situation zu verändern. Vermutlich läuft nicht immer alles glatt oder nicht alle sind immer von dem begeistert, was du tun willst. Auch das kannte Nehemia. Aber wenn wir Gott um Weisheit und Kraft bitten, wird er sie uns auch geben. Dann liegt es nur noch an uns, ob wir bereit sind, die Sache anzugehen oder nicht. Und dafür dürfen wir dann kreativ werden, uns Hilfe von anderen holen und vielleicht auch das eine oder andere nächtliche Abenteuer erleben – eben ganz wie Nehemia.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Wenn es in deiner Gruppe Kinder oder Mitarbeiter gibt, die nicht aus dem Ort kommen, in dem ihr euch trefft, könnt ihr euch eure Heimatstädte gegenseitig vorstellen. Zum Beispiel kann jeder sagen, was er an seiner Heimatstadt am schönsten findet oder was er am meisten vermisst. Es würde sich auch anbieten, eine Landkarte (oder eine Deutschlandkarte, je nachdem, was gebraucht wird) aufzuhängen. Dann kann jeder zeigen, wo er geboren wurde.

Idee 2: Getränke raten

In Bezug auf den Beruf Nehemias (Mundschenk) bekommen die Kinder mit verbundenen Augen verschiedene Getränke serviert, die sie erraten müssen. Wenn es sich um eine kleine Gruppe handelt, können alle gleichzeitig trinken und raten. Sollten es dafür zu viele Kinder sein, kann man die Gruppe entweder in verschiedenen Räumen aufteilen oder es gibt ein paar Freiwillige, die stellvertretend für alle die Getränke probieren.

Verkündigung

Verkündigungsart: Theater

Eine Person (Nehemia) kommt aufgeregt in den Raum gestürmt und sucht alles ab. Nach einer Weile bemerkt er die Gruppe und fragt sie ganz verzweifelt: „Hat jemand hier mein Empfehlungsschreiben gesehen? Ich brauche das ganz dringend. Meine Kutsche wartet schon draußen, aber ohne das kann ich nicht los.“

Ein Mitarbeiter aus der Runde: „Wie sieht es denn aus?“

Nehemia: „Na, so ein Brief halt. Eine Schriftrolle. Der König hat sie mir gestern erst geschrieben, und jetzt ist sie weg. Wo kann die bloß hingekommen sein?“

Mitarbeiter: „Können wir dir vielleicht beim Suchen helfen? Das scheint ja was Dringendes zu sein.“

Nehemia: „Gerne. Ich kann alle Hilfe gebrauchen. Sonst spannen die die Pferde wieder ab und ich kann doch nicht fahren. Und ich kann ja schließlich nicht zum König gehen und ihn bitten, dass er mir den Brief noch mal schreibt.“

Mitarbeiter: „Okay. Dann suchen wir jetzt das ganze Haus ab.“ (Je nach Räumlichkeiten muss es hier etwas konkreter werden, wo gesucht werden soll.)

Nehemia: „Klasse! Zusammen finden wir den Brief bestimmt.“

Gruppe strömt aus. Sobald die vorher versteckte Schriftrolle von den Kindern gefunden wurde, versammelt sich die Gruppe wieder im Gruppenraum.

Nehemia bedankt sich überschwänglich beim Finder.

Mitarbeiter: „Aber bevor Sie fahren, wüssten wir doch ganz gerne, was es mit diesem Brief auf sich hat. Wieso ist der so wichtig?“

Nehemia: „Ich weiß ja nicht, ob ich das erzählen darf. Und eigentlich habe ich auch gar keine Zeit …“

Mitarbeiter: „So lange wird es ja wohl nicht dauern.“

Nehemia: „Okay. Aber nur ganz kurz: Mein Volk, die Juden, wurden vor vielen, vielen Jahren von dem Volk der Babylonier überfallen. Die haben damals das ganze Land verwüstet. Und vor allem unsere Hauptstadt Jerusalem mit dem Tempel darin. Seitdem bin ich hier auf der Burg und seit ein paar Jahren habe ich jetzt den Job, für die Getränke des Königs zu sorgen. Na ja, jedenfalls habe ich neulich gehört, dass Jerusalem, unsere geliebte Heimat, immer noch verwüstet ist. Keiner hat sie wiederaufgebaut. Als ich das gehört habe, war ich erst mal total am Boden zerstört. Dann habe ich gebetet und Gott gesagt, dass wir Israeliten viel Mist gebaut haben, dass er uns aber auch versprochen hat, dass er uns beschützen und wieder zurückholen will. Die ganze Situation hat mich so traurig gemacht, dass ich bei der Feier, die der König letzte Woche gegeben hat, Tränen in den Augen hatte. Da hat er mich natürlich gefragt, was los ist. Und ich habe ihm alles erzählt. Dann habe ich ein kurzes Stoßgebet zu Gott geschickt und dem König gesagt, dass ich gerne zurück in meine Heimat gehen und den Leuten dort helfen will, unsere Hauptstadt Jerusalem wiederaufzubauen. Aber ich kann ja nicht einfach dort hingehen und loslegen. Der Weg nach Jerusalem ist weit und an den Grenzen würden sie mich bestimmt nicht durchlassen. Deswegen habe ich den König gebeten, mir ein paar Briefe zu schreiben. Einen für jede Grenze, über die ich muss. Damit ich dort nicht unnötig aufgehalten werde. Und dann habe ich ihm gesagt, dass er mir bitte noch einen Brief an den Forstchef schreiben soll, damit ich mir ganz viel Holz aus seinem Wald nehmen kann. Denn ich brauche ja viel Holz, wenn wir die Stadtmauer von Jerusalem und ihre Tore wiederaufbauen wollen. Und dann brauche ich schließlich noch eine Hütte, in der ich wohnen kann, solange das alles dauert. Und ich weiß nicht, ob es an meinem Charme oder an meinem guten Aussehen lag, aber der König hat allem zugestimmt. Er klang fast so, als würde er sich freuen, mich zu so einem großartigen Auftrag aussenden zu können. Na ja, bestimmt hat Gott ihm klargemacht, dass er so reagieren soll. Oh, ich glaube, ich habe die Glocke draußen gehört, dass ich endlich kommen soll. Also, vielen Dank noch mal, aber ich muss jetzt wirklich los. Macht’s gut!“

Nehemia verschwindet schnell nach draußen, die Gruppe singt ein Lied oder spielt ein kleines Spiel, was die Kinder gerne mögen. Als das Lied bzw. Spiel gerade vorbei ist, klingelt das Handy eines der Mitarbeiter. Es ist Nehemia.

Mitarbeiter: „Oh, hallo! Moment, ich stellte dich auf Lautsprecher.“

Nehemia: „Seid ihr immer noch alle da?“

Mitarbeiter: „Ja. Wie geht’s dir? Bist du schon in Jerusalem?“

Nehemia: „Ja, ich bin hier vor drei Tagen angekommen. Mit den Briefen vom König habe ich auch alles bekommen, was ich wollte. Danke noch mal für eure Hilfe beim Suchen!“

Mitarbeiter: „Sehr gerne. Und, wie ist es so? Wie sieht die Stadt aus? Hast Du schon ein paar Leute aus deinem Volk getroffen?“

Nehemia: „Ja, das muss ich euch noch erzählen. Als ich hier angekommen bin, haben wir uns zuerst ein wenig umgesehen. Aber da waren immer so viele Leute dabei. Also habe ich mich letzte Nacht mit ein paar guten Freunden vom Lager weggeschlichen, um alles ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Es ist echt schlimm. So vieles ist kaputt. Und die Menschen sind alle so niedergeschlagen. Dabei hätten die das doch schon längst wiederaufbauen können. Na ja, jedenfalls wurden wir dann entdeckt, als wir zurückgekommen sind. Die Lagerwache hat ganz schön dumm geguckt. Und sie wollten natürlich wissen, wo wir waren. Aber wir haben es nicht verraten. Und heute Vormittag haben wir dann alle Leute zusammengetrommelt und ihnen gesagt:

Ihr seht selbst unser Elend: Jerusalem ist ein einziger Trümmerhaufen, die Stadttore liegen in Schutt und Asche. Kommt, lasst uns die Mauer wiederaufbauen! Ich erzählte ihnen, wie Gott mir geholfen und was der König von Persien mir versprochen hatte. Da wollten sie gleich loslegen.

Leider gab es auch ein paar Leute, die von diesem Plan nicht so überzeugt waren. Aber Gott sei Dank konnte ich die andern überzeugen, dass Gott uns dabei helfen wird.

Oh nein, was machen die denn da? Sorry, Leute, ich muss Schluss machen. Die brauchen mich dort hinten.“

Nehemia legt auf.

Die andere Idee

Wenn die Kinder schon etwas älter sind, bietet es sich an, ein Video der Geschichte anzusehen. Hier erzählt Nehemia kurz und unterhaltsam, was ihm passiert ist.

Das Video findet sich auf YouTube unter dem Titel: „Das Buch Nehemia to go (in 5,75 Minuten)“. Die heutige Geschichte geht bis Minute 2:25.

Der Text gelebt

Wiederholung

Vier Schilder zeigen Personen, denen Nehemia auf seiner Reise begegnet: „König“, „Grenzbeamte“, „Juden in Jerusalem“, „Gott“.

Die Kinder haben die Aufgabe, die Schilder in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dann wird kurz erzählt, worum es bei den jeweiligen Begegnungen geht.

(Die Nacherzählung kann entweder mit allen gemeinsam erarbeitet werden oder bei einer großen Gruppe können sich die Kinder einer der vier Stationen zuordnen.)

Das Schild „Gott“ kann an verschiedene Positionen gesetzt werden. Hier ist ein wenig Kreativität der Kinder gefragt, denn es gibt nicht die eine richtige Lösung.

Gespräch

Die Kinder sollen sich in verschiedene Personen der Geschichte hineinversetzen und dann überlegen, wie sie an deren Stelle gehandelt hätten. Hier einige Beispiele:

„Stell dir vor, du bist der König. Was sagst du dazu, dass dein Mundschenk für mehrere Monate frei haben will, um seine Heimatstadt wiederaufzubauen?“

„Stell dir vor, du bist die Königin und siehst die Tränen in Nehemias Augen. Was tust du?“

„Stell dir vor, du bist der Nachtwächter, der sieht, wie Nehemia und seine Freunde sich zurück ins Lager schleichen. Stellst du sie zur Rede? Warum (nicht)?“

„Stell dir vor, du wohnst in Jerusalem. Auf einmal kommt da ein Fremder, der behauptet, zu deinem Volk zu gehören und die Stadt wieder aufbauen zu wollen. Was antwortest du ihm?“

Merkvers

Sprüche 13,9: „Wer Gott treu bleibt, gleicht einem hell brennenden Licht.“

Jedes Wort wird einzeln auf ein Blatt Papier geschrieben. Nun bekommt die Gruppe die Seiten und muss sie in die richtige Reihenfolge bringen. Der Vers wird laut vorgelesen. Anschließend versucht die Gruppe, für möglichst viele der Begriffe pantomimische Gesten zu finden.

Der Vers wird wieder laut gelesen, dabei wird er pantomimisch „mitgelesen“.

Gebet

Die Gruppe überlegt gemeinsam, welche Probleme es in ihrem Umfeld gibt. Anschließend bittet sie Gott um Ideen, was man dagegen tun kann. Als dritten Schritt nennen die Kinder und Mitarbeiter ihre Ideen, schreiben sie auf und überlegen, was davon sie umsetzen wollen. Am besten konzentriert man sich zunächst auf ein Problem, damit es nicht zu viel auf einmal wird.

Zuletzt wird noch ein Gebet gesprochen, in dem die Gruppe Gott für die Ideen dankt und um seine Hilfe bei der Umsetzung bittet.

Kreatives

Wir können anderen eine Freude bereiten, indem wir ihnen ein kleines Geschenk machen. Eine Idee hierfür sind Bilderrahmen. Die Kinder können entweder die Rahmen oder das Bild gestalten, das in den Rahmen kommt.

Gestaltungsideen für den Rahmen:

  • Den Rahmen aus Tonpapier selbst basteln
  • Den Rahmen aus Holz zusammenschrauben
  • Gekaufte Rahmen mit Perlen o. Ä. gestalten

Gestaltungsideen für das Bild: ein Foto, eine Collage, ein Spruch, ein Bibelvers …

Spielerisches

Nehemia und seine Freunde waren nachts unterwegs, um die Lage auszukundschaften. Wenn die Gruppenstunde spät genug stattfindet, damit es schon dunkel ist, bietet sich eine Nachtwanderung an. Doch auch wenn es noch nicht dunkel ist, kann man beispielsweise eine Schnitzeljagd machen, um die Situation, in der sich Nehemia und die Nachtwächter befanden, nachzuempfinden.

Rätselhaftes

Mithilfe einer Bibel können die Kinder das beigefügte Kreuzworträtsel lösen.

(T)Extras

Spiele

Parcours:

Nehemia musste den Weg nach Jerusalem und dann durch die Stadt finden. Um das nachzuempfinden, kann ein Parcours aufgebaut werden, den die Kinder (blind) durchlaufen müssen.

Verstecken:

Bei der nächtlichen Erkundungstour mussten sich Nehemia und seine Freunde vor den Nachtwächtern verstecken. Spielt daher eine Runde Verstecken oder Versteck-Fangen.

Kreatives

Die Kinder können den Merkvers auf einen kleinen Spiegel schreiben, um ihn mit nach Hause zu nehmen.

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sechs Lektionen um die Geschichte von Gideon:

Lektion 8 Richter 6,11-24 Gideons Berufung

Lektion 9 Richter 6,25-32 Gideons Einsatz für Gott

Lektion 10 Richter 6,33-40 Zeichen von Gott

Lektion 11 Richter 7,1-8 Auswahl der Kämpfer

Lektion 12 Richter 7,9-15 Ermutigung für Gideon

Lektion 13 Richter 7,16-25 Kampf und Sieg

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott sieht und kennt dich, auch wenn du denkst, dass du keine Rolle spielst, weil dir das von anderen gesagt wird.

Checker

Du darfst Zweifel an deinem Glauben Gott gegenüber äußern, er wird dich damit nicht allein lassen.

Der Text an sich

Die Zeit, in der die Berufung Gideons liegt, ist die Zeit der Richter. Das ist eine Zeit, in der es noch keine Könige in Israel gab. Das Volk Israel betet immer wieder falsche Götter, wie etwa Baal, an. Immer wieder treten Richter auf, die das Volk wieder neu auf unseren Gott JHWH hinweisen. Nachdem ein Richter in den Hintergrund tritt, fängt das Volk leider nach einiger Zeit von neuem an andere Götter anzubeten.

Auch Gideon wird ein wichtiger Richter werden, doch viel über ihn wissen wir nicht. In Vers 11 werden er und sein Vater das erste Mal im Alten Testament erwähnt. Vermutlich deshalb, weil er der kleinsten Sippe des Stammes angehört und dann zusätzlich der jüngste Sohn seines Vaters ist. Man könnte also sagen: Die Abstammung Gideons lässt vermuten, dass er niemand Besonderes ist. Zusätzlich zweifelt er noch daran, ob der Gott seines Volkes überhaupt noch zu ihnen steht.

Aber all das hält Gott nicht davon ab, Gideon dazu auszuwählen, das Volk von den Midianitern zu befreien.

Der Text zeigt, dass es Gott nicht darauf ankommt, wie unbedeutend Gideon für die Menschen in seiner Umwelt ist. Gott geht es vielmehr darum, dass Israel von den Midianitern befreit wird und er wählt Gideon aus, weil er das Zeug dazu hat, die Midianiter zu besiegen. Gott sieht also Gideons Persönlichkeit und nicht sein Ansehen.

Außerdem zeigt der Text, dass Gott kein Problem damit hat, dass Gideon daran zweifelt, dass Gott mit ihnen unterwegs ist. Vielmehr beweist Gott es an Gideon selbst. Vertrauensprobleme Gott gegenüber sind also kein Problem, dass nicht gelöst werden kann.

Der Text für mich

Wie geht es dir in deinem Glauben? Hast du gerade Zweifel und dein Vertrauen auf Gott gerät ins Wanken?

Genau wie Gideon darfst du mit Gott um die Wahrheit ringen und ihm alles bringen. Geh ins Gespräch mit ihm (bete) und warte auf seine Antwort. Schau, was sich in deinem Leben oder an deiner Sicht auf Dinge ändert. Manchmal schenkt Gott uns auch neue Sichtweisen.

Vielleicht fragst du dich auch, ob da gerade was zwischen dir und Gott ist? Dann lies dir die Verse 22-24 noch einmal durch und rede mit Gott darüber. Gott spricht auch dir Frieden in eurer Beziehung zu!

Wie fühlst du dich in deiner Familie, deiner Schule oder dem Beruf? Hast du manchmal das Gefühl, nicht richtig verstanden zu werden, oder denkst du, dass du viel zu unbedeutend für diese Welt bist?

Dann sagt dir dieser Text: Gott sieht dich. Er sieht dich wie du bist und er liebt es, dich zu gebrauchen. Für ihn bist du ein ebenso großartiger Mensch wie Gideon, auch wenn du vermutlich nicht als Richter gebraucht wirst 😉

Der Text für dich

Starter

Gideon war zwar von außen betrachtet so ziemlich der unbedeutendste Mensch in seinem Umfeld, aber Gott hat gesehen, welche Fähigkeiten er hat. Und Gott hat Gideon sogar noch gezeigt, wie viel mehr in ihm steckt, als dieser vermutlich dachte.

Gott sieht auch dich und alles was dich ausmacht. Er will mit dir unterwegs sein und kann dir Fähigkeiten zeigen, die du selbst an dir nicht kanntest.

Checker

Du bist zwar schon voll dabei und begeistert für Jesus, aber das heißt nicht, dass du nicht manchmal genau wie Gideon unsicher sein darfst. Wenn du unzufrieden damit bist, wie Gott mit dir unterwegs ist, dann darfst du ihm das sagen und ihn fragen, wie es weitergeht. Gott ist mit dir unterwegs, egal wohin du gehst, auch wenn es sich manchmal anders anfühlt.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Wer bin ich?

Jedes Kind bekommt einen Zettel mit etwas Krepp-Band. Die Kinder werden in Zweiergruppen aufgeteilt und jedes Kind überlegt sich für das andere Kind eine Person. Sie wird auf den Zettel geschrieben und dem Kind an die Stirn geklebt. Dann müssen die Kinder mit Ja- / Nein-Fragen herausbekommen, wer sie sind. Immer wenn ein Kind ein Nein hört, darf das andere Kind weiterfragen.

Idee 2

Jedes Kind bekommt einen Permanentmarker und einen Ballon. Nun schreibt jedes Kind auf den Ballon drei Eigenschaften aber keinen Namen. Die Ballons werden durcheinandergewirbelt und jedes Kind nimmt sich einen anderen Luftballon und versucht ihn dem richtigen Kind zuzuordnen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Sketchboard

Das Sketchboard wird vor der Stunde vorbereitet und in der Verkündigung zur Nacherzählung der Geschichte genutzt. Wenn ihr noch nicht so geübt seid, könnt ihr auch eine Person malen lassen, während die andere erzählt.

Die andere Idee

Die Geschichte wird mit Hilfe einer Handpuppe erzählt. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Handpuppe einer Maus oder eines anderen Tieres. Wenn keine Handpuppe vorhanden ist, kann auch aus einfachen Materialien eine Socken-Handpuppe gebastelt werden. Dieses Tier erzählt aufgeregt, was es erlebt hat und kann mit dem Erzähler überlegen, was die Geschichte wohl zu bedeuten hat.

Der Text gelebt

Wiederholung

Anschließend können die Kinder den Satz „Gott ist mit dir unterwegs“ an fünf Fingern abzählen und es sich so merken.

Dann kann gemeinsam überlegt werden, an welchen Stellen Gott mit dem Volk Israel unterwegs war und es sein wird. (Ägypten, bei den Midianitern, wenn Gideon die Midianiter besiegen wird) Hier kann auch alternativ die ganze Geschichte nacherzählt werden.

Gespräch

Für das Gespräch können folgende Ideen helfen:

  • Das Volk von Gideon war schon einige Zeit von den Midianitern unterdrückt worden. Wie hättet ihr an Gideons Stelle reagiert, als ihm gesagt wurde, dass Gott bei ihm ist?
  • Hattet ihr schonmal schwierige Situationen, in denen ihr dachtet, dass Gott nicht bei euch ist?
  • Was können wir machen um uns daran zu erinnern, dass Gott bei uns ist?
  • Ist es schlimm, wenn wir Gott mal nicht verstehen oder an ihm zweifeln? Was können wir dann machen?

Merkvers

Josua 1, 9: Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.

Dieser Vers kann in abgewandelter Form durch das Lied „Sei mutig und stark“ gelernt werden.

Es können auch gemeinsam Bewegungen überlegt werden, die passend zum Vers sind.

Beispiel:

Sei = Auf ein anderes Kind zeigen

Mutig= Faust auf die Brust

Stark = Hand zur Faust und Muskeln zeigen

Keine Angst = Hände über den Kopf, danach Arme überkreuzt zu einem X

Dein Gott = auf anderes Kind zeigen, dann nach oben in den Himmel zeigen

Überall = Weltkugel mit den Händen nachzeichnen

Unterwegs = auf der Stelle laufen

Gebet

Gott, danke, dass du immer bei uns bist. Obwohl du immer da bist, zweifeln wir manchmal an dir. Ganz besonders, wenn es uns nicht so gut geht. Hilf uns, trotzdem mit dir im Gespräch zu bleiben. Du siehst auch, dass wir manchmal das Gefühl haben, nichts Besonderes zu sein. Lass uns spüren, wie sehr du jeden Einzelnen von uns liebst. Amen.

Kreatives

Gestaltet gemeinsam Schilder, die ihr an jeden Badezimmerspiegel in eurem Gemeindehaus klebt. Dort stehen ermutigende Botschaften wie: „Gott sieht dich und er findet dich wunderschön.“ „Gott ist mit dir unterwegs.“ Oder: „Gott sieht, wer du wirklich bist. Und deshalb liebt er dich.“.

Spielerisches

Macht einen / mehrere Parcours aus Tischen, Stühlen und dem, was ihr sonst noch findet. Jeweils ein Kind bekommt die Augen verbunden und wird von einem anderen Kind geführt. Reflektiert gemeinsam, wie es war, sich auf jemanden zu verlassen und den Parcours zu schaffen. Die Kinder merken, dass man sich auf andere verlassen kann und dass man Wege besser bewältigt kriegt, wenn man jemanden hat, der weiß, was vor einem liegt. Mit Gott unterwegs zu sein, ist wie mit einem guten Blindenführer unterwegs zu sein. Es geht zwar manchmal etwas schief, aber man kommt immer gut an.

Rätselhaftes

Spielt gemeinsam Montagsmaler und rätselt über folgende Begriffe der Lektion, die ein Kind oder Mitarbeiter an eine Tafel malt:

Gideon, Schwert, stark, Gott, Baum, Engel, Fels, Feuer, Brot, mutig, unterwegs.

Diese Begriffe könnt ihr auch zu einem Rätsel zum Ausdrucken machen, indem ihr bspw. diese Internetseite nutzt: https://www.raetsel-fuer-kinder.de/kaestchenwoerter/

(T)Extras

Lieder

  • Vorwärts (Ich vertraue dir)
  • Sei mutig und stark
  • Ja, Gott hat alle Kinder lieb
  • Superstar

Spiele

„Ich sehe was, was du nicht siehst“: Spielt dieses bekannte Spiel so, dass ihr euch gegenseitig sagt, welche tolle Eigenschaft ihr „seht“ und die anderen müssen überlegen, wer diese Eigenschaft hat. Wichtig ist: Nur weil bei einem Kind „Nein“ gesagt wird, heißt es nicht, dass es die Eigenschaft nicht hat, sondern dass dieses Kind diese Eigenschaft AUCH hat.

Aktionen

Eine „warme Dusche“ ist etwas ganz Besonderes für Kinder. Dabei kann sich immer ein Kind in die Mitte setzen und jedes Kind kann sagen, was es an dem Kind in der Mitte mag. Dabei kann das Kind in der Mitte ganz neue Dinge über sich erfahren. Achtung: Bei großen Gruppen kann man die Gruppe besser teilen, weil es sonst sehr lange dauert. Besonders schön wird es, wenn ein Mitarbeiter mitschreibt, was gesagt wurde, damit die Kinder auch später nochmal nachlesen können und Mut schöpfen.

Kreatives

Spiegel: Gestaltet gemeinsam einen Spiegel für jedes Kind. Den Rahmen könnt ihr anmalen, Perlen und Sand darauf kleben oder einen ermutigenden Vers schreiben.

Die Kinder können sich merken, dass Gott sie nicht nur von außen sieht, sondern sieht, was in ihnen steckt. Und dabei sieht er, was sie alles noch erreichen werden und wie mutig sie sind.

Kiesel bemalen: Bemalt Steine und schreibt darauf „Gott liebt dich!“ oder „Gott sieht, was in dir steckt!“ (je nach Größe der Steine) und verteilt diese bunten Steine in der Stadt, damit Fußgänger sie finden.

Wir haben 6 Themeneinheiten zusammengestellt bei denen es um Teens in der Bibel geht. Von dem kleinen David, der es voll drauf hatte über Maria mit ihrem faszinierenden Glauben und Josef, Josia, Daniel und natürlich Jesus als Teenager im Tempel.

Vorbemerkungen

Die Teeniezeit ist eine entscheidende Zeit, in der sich Werte entwickeln. In den sozialen Medien (je nachdem, wem sie folgen) ist Gott häufig kein Wert, der besonders hochgehalten wird. Stattdessen spielen Likes, Anerkennung, Schönheit eine große Rolle. Diese Schnitzeljagd soll den Teens dabei helfen, diese Dinge zum Guten zu nutzen, und sie nicht zum Götzen zu machen.

Zielgedanke

Wende dich von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und aus ganzer Kraft dem Herrn zu und halte die Gesetze.

Ablauf

Vorbereitung

Für die Vorbereitung benötigt ihr etwas Zeit. Richtet verschiedene kleine Altäre in der Umgebung auf.

Die Altäre:

  • Schönheit: Nimm den Karton, stelle darauf einen Spiegel (oder mit Alufolie überzogener Karton), Make-up-Equipment und auch eine Hantel (am besten auch aus Karton). Gestaltet kann er unter anderem mit einem Instagram Symbol o. Ä. werden.
  • Geld: Lege auf den Altar das ausgedruckte Geld. Gerne kann der Altar noch mit Sportwagen u. Ä. gestaltet werden.
  • Macht: Legt das Zepter oder eine Krone darauf. Möglicherweise kann man einen Menschen malen, der seinen Fuß auf einem anderen Menschen hat.
  • Anerkennung: Hier kann man den Like-Daumen aufstellen.
  • Was ist dein Gott: Holz und Stifte: Mit der Anweisung: Was ist dein Gott, was ist dir so wichtig, dass du alles andere dafür aufgeben würdest: Schreib es auf das Holz
  • … gerne könnt ihr auch noch eigene Altäre gestalten

Außerdem wird ein Feuerplatz benötigt, und dann lässt sich da gleich Passah feiern.

Eröffnung

Für die Eröffnung wäre es cool, wenn ein bisschen Theater gespielt wird. Versammelt dafür die Teens im Gottesdienstraum oder vielleicht sogar in der Kirche. Dann lasst einen Mitarbeiter, der als König verkleidet ist, mit Herold, der ihn ankündigt, auftreten usw. Die Teilnehmenden dürfen sich fühlen, als wären sie ins Israel des 7. Jahrhunderts vor Christus versetzt worden, in die Szene, die in 2. Könige 23,1-3 beschrieben wird.

Dann hält König Josia eine kurze Ansprache an sein Volk: „Liebes Volk Gottes, leider haben wir vor Kurzem eine erschreckende Entdeckung gemacht. Eine Entdeckung, die mein Herz berührt hat, und die unbedingte Handlung erfordert. Wir haben eine Schriftrolle gefunden, und dieser Inhalt birgt hat mir die Augen geöffnet.

4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer. 5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.

14 Und ihr sollt nicht andern Göttern nachfolgen, den Göttern der Völker, die um euch her sind – 15 denn der HERR, dein Gott, ist ein eifernder Gott in deiner Mitte –, dass nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, über dich entbrenne und dich vertilge von der Erde (5. Mose 6).

Wir haben gegen diese und alle Gebote Gottes verstoßen, und darum müssen wir den Zorn Gottes fürchten. Wir beten andere Götter an, und machen uns dadurch schuldig. Gottes Herz blutet über dieser Untreue. Lasst uns umkehren, zurückkehren zu unserem Gott, der uns so viel Gutes und Segen versprochen hat, wenn wir uns an ihn halten.

Darum habe ich eine Aufgabe für euch: Sucht alle Götzenbilder, Altäre, alles was wir anbeten und nicht Gott ist, und schafft es auf den Feuerplatz. An den Altären müsst ihr die Diener des jeweiligen Götzen mit ihren eigenen Waffen schlagen. Denkt dabei daran, dass ihr bei den jeweiligen Altären zeigen müsst, dass ihr keine Diener dieses Götzen seid.

Altäre finden und zusammentragen

Je nachdem, wie lange man möchte, dass diese Phase dauert, kann man die Größe des Geländes variieren, auf dem die Altäre gefunden werden müssen. Ich würde allerdings empfehlen, das Gelände nicht zu groß zu machen, damit die Aufgabe im Vordergrund steht, und nicht das Laufen.

An jeder Station müssen die Teens eine Aufgabe erledigen, um sozusagen die Diener des jeweiligen Gottes zu besiegen und so Zugriff auf den Gott zu bekommen. Die jeweiligen Aufgaben sind:

  • Schönheit: Findet etwas, das Schönheit beinhaltet, und nutzt es, um Gott damit eine Freude zu machen. (z. B. Lobpreislied singen)
  • Geld: Gebt der Gruppe 5 € und sie sollen entscheiden, was sie damit machen. Sie dürfen den Altar nur dann mitnehmen, wenn sie das Geld nicht für sich einsetzen wollen, sondern damit anderen etwas Gutes tun, oder einem gemeinnützigen Zweck dienen. (Vor allem im ländlichen Raum ist es kaum möglich, das Geld sofort auszugeben, aber die Teens können ja entscheiden, was sie machen.)
  • Macht: Die Teens bekommen den Stock der Macht (z. B. ein leichter Besenstil), und sie müssen ihn gemeinsam auf den Boden legen. Dabei muss aber jeder Teen beide Zeigefinger am Stock haben, und zu keiner Zeit darf einer der Teilnehmer den Kontakt zum Stock verlieren. Wenn die Zeit besteht, kann die Runde auch ausgewertet werden, in der Hinsicht, was sie aus dieser Übung über Macht lernen.
  • Anerkennung: Jeder bekommt einen Luftballon, und soll darauf seinen Namen schreiben. Die Luftballons kommen alle in einen Raum, in dem bereits einige (unbeschriftete) Luftballons sind. Am Ende muss möglichst schnell jeder wieder seinen Luftballon in der Hand haben. (Schnellste Möglichkeit ist, wenn man zusammenarbeitet, und den Luftballon, weitergibt. Genauso ist es auch mit der Anerkennung, am besten ist es Anerkennung weiterzugeben, z. B. gebt ihnen den Tipp). Wertet auch hier gemeinsam aus, wie sie es erleben, wenn sie andere loben.
  • Was ist dein Gott: Hier hat jeder Zeit für sich, und kann sich überlegen, wer sein Gott ist. Die Teilnehmer sollen es dann auf ein Stück Holz schreiben.

Die Teilnehmer müssen jeweils gewinnen, um den Altar mitnehmen zu können. Den bringen sie dann zum Feuerplatz. Wenn alle Altäre gefunden und zum Feuerplatz gebracht wurden, dann ist es Zeit, das Feuer anzuzünden.

Andacht

Am Lagerfeuerplatz findet die Andacht statt. Der Zielgedanke lautet: Lass alle Götzen los, und wende dich Gott zu.

Über König Josia wird gesagt, dass er ein König war, der sich von allen anderen unterschied, weil er sich von ganzem Herzen und mit ganzer Seele Gott zugewendet hat. Er hat erkannt, dass er und sein Volk in vielen Belangen des Lebens nicht Gott gedient haben. Die Schriftrolle, die im Tempel gefunden wurde, war für ihn wie ein Spiegel, der ihm gezeigt hat, dass sein Leben und das seines Volkes den Zorn Gottes verdient hat.

Ihn motiviert es, Israel zu reformieren. Er macht sich auf und zerstört die Opfer- und Anbetungsstätten der Götzen. Und anschließend verbrennt er sie, um sich auch wirklich von den Götzen loszusagen. Das wollen wir jetzt auch machen, ihr habt die unterschiedlichen Altäre gesammelt, und jetzt werden wir sie verbrennen. Und ich fände es cool, wenn ihr eure Götzen, euer Holzscheit mit hier reinschmeißt. Um symbolisch deutlich zu machen, dass auch du dich davon lossagst, was dein Leben kontrolliert, und dass du dich hinwendest zu Gott.

Die Götzen unserer Zeit werden meistens nicht mehr auf Altären angebetet, aber Opfer bekommen sie noch genauso. Der Anerkennung wird vielleicht eine Kindergartenfreundschaft geopfert, weil der oder die nicht cool genug ist. Den Likes auf Instagram und Tiktok wird vielleicht geopfert, wer ich in Wahrheit bin und ich baue mir so eine Maske auf, dass es nicht mehr gesund ist. Ich kenne deinen Götzen nicht, und ich weiß auch nicht, wie viel Raum er in deinem Leben einnimmt. Aber Götzen versprechen das Paradies, aber diese Erwartung können sie nicht erfüllen.

Ich weiß nicht, ob dir der Name Thomas Middelhof etwas sagt. Er hat Macht und Reichtum nachgejagt, war einer der bedeutendsten Manager Deutschlands. Er war unter anderem mit Jeff Bezos, Bill Gates und Steve Jobs unterwegs, hat die Kanzlerin getroffen und war milliardenschwer. Doch dann kam der Absturz, Verurteilung und das Gefängnis. Heute sagt er, dass all diese Götzen ihn nicht glücklich gemacht haben, und ihn auch nicht näher zu sich gebracht haben. Im Gegenteil, alle diese Götzen haben ihn davon entfernt, wer er wirklich ist, diese Götzen haben ihn zu einem Arschloch gemacht. Jetzt, wo ihm diese Götzen genommen wurden, was sehr schmerzhaft war, jetzt ist er endlich wirklich frei, er selbst zu sein. Und das hängt auch damit zusammen, dass er im Gefängnis Christ wurde und alle Schuld und alles, was ihn gefangen genommen hat, zu Jesus bringen konnte.

Diese Freiheit kann nur die Hinwendung zu Gott bringen, und ich möchte dich einladen, mit mir diese Hinwendung zu feiern.

Feier

Dadurch, dass Josia das Passahfest gefeiert hat, bietet es sich an, über dem Feuer Lamm zu grillen, und dann mit den Teens gemeinsam zu essen.

  1. Bibelstellen:
    1. 5. Mose 6,4-5
    2. 5. Mose 6,14-15
    3. 2. Könige 12,1-3

Das Ziel

Starter

Auch du kannst mit Gott einen Neuanfang wagen!

Checker

Neuanfang mit Gott heißt: Nach seinen Anweisungen leben.

Der Text an sich

Die Ausgangssituation: Die Tiere und die acht Menschen haben die Arche verlassen. Sie sind die einzigen Lebewesen (nebst Pflanzen) auf der ganzen Welt. Nicht grad viel los. Lässt Gott diese wenigen Lebewesen jetzt auch noch umkommen und das war’s dann?

Der Neuanfang: Nein, es ist nicht das Ende von „Projekt Erde“, sondern ein Neuanfang. Gott macht mit seinem mehrmals wiederholten Auftrag „Seid fruchtbar und mehrt euch“ (1. Mose 8,17; 9,1.7) ganz klar: Es soll weitergehen. Zeit für einen totalen Neuanfang. Und bei diesem Neuanfang lässt Gott Noah nicht allein, sondern schenkt ihm alle Voraussetzungen dafür. In diesem Text spricht nur Gott. Er gibt einige Anweisungen und Gebote und macht ein großes Versprechen.

Der Segen: Vor allem anderen steht hier ein kleiner Satz, den man leicht übersieht: „Und Gott segnete Noah und seine Söhne“ (V.1). Hier, und in der Erlaubnis, sich von den Tieren zu ernähren (V.3), wird deutlich: Gott versorgt Noah mit allem, was er braucht, damit das Projekt Erde weitergehen kann. Er steht hinter Noah und lässt ihn nicht allein.

Die Regeln: Zusätzlich zur Nahrung und dem Segen gibt Gott Noah auch zwei Weisungen: Ein Speisegebot (V.4) sowie das Verbot, Menschenleben zu nehmen. Er fordert sogar, dass ein Mörder auch umgebracht wird (V.6). Das ist uns heutzutage sehr befremdlich, doch hier macht Gott den Wert des Menschen als sein Ebenbild deutlich.

Der Bund: Gottes Rede schließt mit dem Bund, den er eingeht mit allen Geschöpfen. Ein Bund ist so etwas wie ein Vertrag, und das Wort ist aus gutem Grund verwandt mit „verbindlich“. Gott macht ein großes Versprechen, und zwar verbindlich: Er wird nie wieder eine Sintflut über die Erde kommen lassen. Und wie bei vielen Bünden, die Gott eingeht, verlangt er auch hier nichts vom Menschen. Er verspricht es einfach so.

Das Zeichen: Als Zeichen für und zur Erinnerung an den Bund schenkt Gott den Regenbogen.

Die Heilsgeschichte: Setzen wir die Sintflut und den Neuanfang in einen größeren Kontext, erkennen wir Parallelen zur Umkehr eines Menschen zu Gott und deren Symbolisierung durch die Taufe: Vor der Sintflut/Umkehr steht die Sünde, das Leben ohne Gott und die Frage nach seinem Willen. Dann kommt die Flut/Bekehrung, durch die Gott das Alte, sündhafte Leben reinwäscht. Nach der Flut steht ein neues Leben mit Gottes Segen, einem Bund, in dem er uns Wunderbares (ewiges Leben, siehe Joh 3,16) verspricht und uns mit seinen guten Geboten hilft, dieses neue Leben zu meistern.

Der Text für mich

Ich dachte bei der Vorbereitung zuerst, dass hier mal wieder ein alttestamentlicher Text vorliegt, der über ein historisches Ereignis berichtet, aber mit uns nicht mehr viel zu tun hat. Na toll, es gibt nie wieder eine Sintflut, aber ich finde, die anderen Naturkatastrophen reichen auch schon.

Doch wie so oft durfte ich erkennen und staunen, wie auch die Sintflut schon auf das Evangelium hindeutet: Zuerst die Sünde, dann die „Flut“, und dann ein neues Leben mit Gott, mit seinem Segen und nach seinen Weisungen, und mit seinem großen Versprechen: eine Ewigkeit mit ihm.

Denken wir, dass wir Gottes Wort schon gut genug kennen? Oder lassen wir uns immer wieder neu ansprechen und begeistern, sodass wir sagen können: „Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht“ (Ps 119,162), wie ich es hier erfahren durfte.

Der Text für dich

Starter

Immer wieder kommen Jungscharler (und auch „große Leute“) in Situationen, die ein Neuanfang sind: Eine neue Klasse, eine neue Schule, vielleicht ein neuer Wohnort oder ein neuer Sportverein. Aber auch nach einem Streit muss man manchmal neu anfangen. Neuanfänge können herausfordernd sein und Angst machen. Aber Gott will bei diesen Neuanfängen dabei sein und uns unterstützen, wie er Noah unterstützt hat. Mehr noch, er bietet für unser ganzes Leben einen Neustart an: ein ganz neues Leben, in dem wir all unsere Schuld bei Jesus abladen können und er uns führt und segnet; ein Leben, das im Himmel ewig weitergeht.

Checker

Die Geschichte von Noah ist fromm aufgewachsenen Kindern natürlich längst bekannt, und es kann schwierig sein, auch sie damit neu zu erreichen. Auch sie haben in ihrem Leben viele Neuanfänge und machen diese vielleicht schon mit Gott. Diesen Kindern (und auch uns selbst) können wir anhand Noahs Neuanfang zeigen: Zum Neuanfang gehört nicht nur Gottes Segen, seine Versorgung und sein Versprechen (V.1-3.8-17), sondern auch Anweisungen und Regeln von Gott (V.4-7). Neuanfang heißt nicht nur „Ich bekomme eine neue Chance“, sondern auch „Gott gibt mir gute Regeln, wie ich nach diesem Neuanfang weiterleben kann“.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Regenbogen-Quiz

Es wird ein Quiz über Regenbögen im „1-2-oder-3“-Format durchgeführt. Dazu werden einfach mit Kreppband auf dem Boden drei Bereiche markiert. Die Kinder sollen zwischen den Feldern hin und her toben und dann nach einem Signal auf dem Feld stehen bleiben, das ihrer Meinung nach der richtigen Antwort entspricht. Eventuell kann es Preise für richtige Antworten geben. Beispiel-Fragen gibt es unter (T)Extras.

Idee 2: Regenbogen selbst gemacht

Man legt einen kleinen Spiegel in eine flache Schale mit Wasser. Scheint man nun mit Sonnenlicht oder einer Taschenlampe darauf, erhält man in der Reflexion (am besten auf ein Blatt Papier) einen Regenbogen. Möglicherweise muss man etwas mit dem Winkel experimentieren, damit der Regenbogen gut sichtbar ist. Je nach Taschenlampe werden evtl. auch nicht alle Farben sichtbar. Ist genug Material vorhanden, kann man die Kinder das Experiment in kleineren Gruppen selbst durchführen lassen.

Verkündigung

Interview mit Noah zum 900. Geburtstag

Der Reporter (R) hat am besten ein Mikrofon in der Hand, einen Notizblock dabei und hat vielleicht einen „Presse“-Hut auf. Er stellt Noah (N), der idealerweise sehr alt aussehen sollte, einige Fragen zum 900. Geburtstag und 300. Jahrestag der Sintflut.

R: Sehr geehrter Herr Noah, vielen Dank, dass Sie für unsere Zeitung Kanaan Express einige Fragen beantworten wollen. Zunächst einmal einen herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 900. Geburtstag. Darf man fragen, wie Sie sich so gut gehalten haben?

N: Das habe ich einzig und allein Gott zu verdanken. Er hat mir so ein langes Leben geschenkt. Wissen Sie, früher war es ganz normal, so alt zu werden, doch irgendwann hat Gott beschlossen, dass der Mensch nur noch höchstens 120 Jahre alt werden soll.

R: Dieses Jahr feiern Sie ja nicht nur den 900. Geburtstag, sondern es ist auch der 300. Jahrestag vom Ende der Sintflut. Erzählen Sie uns doch ein wenig: Was waren Ihre Gefühle, nachdem alle die Arche verlassen hatten?

N: Es war eine total merkwürdige Situation: Wir, also ich, meine Frau, meine drei Söhne und deren Frauen, insgesamt acht Leute und die Tiere, waren wie gesagt aus der Arche herausgekommen. Und außer uns, den Tieren und den Pflanzen gab es auf der ganzen Welt keine Lebewesen. Stellen Sie sich das vor! Nur wir, allein auf der ganzen Welt! Ich hab mich ganz schön einsam gefühlt. Ich dachte mir: Sollen wir jetzt warten bis wir alt sind und sterben, und dann gibt es keine Menschen mehr? Ist das jetzt das Ende der Menschheit? Wie soll es weitergehen? Es gab ja keine Städte, keine Häuser, keine Felder, nichts. Als wäre die Erde neu geschaffen. Ein totaler Neuanfang. Ich war verzweifelt.

R: Puh, das klingt nach einer ganz schön trostlosen Situation. Was haben Sie dann gemacht?

N: Ich hab erst mal nichts gemacht, aber Gott hat zu mir gesprochen. Als Erstes hat er mich gesegnet und uns und allen Tieren gesagt, dass wir uns vermehren und die Erde bewohnen sollten. Da war mir schon mal klar: Gott meint es gut mit mir, er will, dass es weitergeht. Er hat uns sogar erlaubt, Tiere zu essen, damit wir nicht verhungern. Nur das Blut von Tieren dürfen wir nicht trinken. Und er hat gesagt, dass niemand einen Menschen töten darf, weil der Mensch ganz besonders ist. Wer einen Menschen tötet, muss bestraft werden.

R: Gott hat Sie also mit allem versorgt, was Sie brauchten für diesen Neuanfang.

N: Genau. Und dann hat Gott noch etwas gesagt: Er will einen Bund mit allen Lebewesen eingehen.

R: Was ist denn ein Bund?

N: Ein Bund ist so etwas wie ein Vertrag, also ein Versprechen, dass man etwas Bestimmtes tut. Und Gott hat versprochen, dass er nie wieder eine Sintflut über die Erde kommen lassen wird. Und als Zeichen für dieses Versprechen hat er einen Regenbogen an den Himmel gesetzt. Er hat gesagt, dass der Regenbogen für alle Zeit an sein Versprechen erinnern soll. Und dieses Versprechen gilt für alle Lebewesen auf der Erde, für alle Zeit.

R: Das ist ja sehr interessant. Der Regenbogen bedeutet also, dass Gott keine weitere Sintflut schickt?

N: Genau, er steht für das Versprechen. Aber er erinnert mich auch immer an den Neuanfang.

Einen Regenbogen sieht man ja meistens, nachdem es geregnet hat, wenn die Sonne wieder herauskommt. Da weiß man: Jetzt ist der Sturm vorbei, jetzt kann es weitergehen. Genau so war das auch nach der Sintflut. Als Gott sein Versprechen machte, wusste ich, jetzt kann es weitergehen. Aber es geht eben anders weiter als vorher, nämlich mit Gottes Anweisungen.

R: Eine letzte Frage: Was haben Sie aus der Sintflut und dem Neuanfang gelernt?

N: Ich habe viel gelernt: Wissen Sie, vor der Sintflut waren die Menschen auf der Erde sehr, sehr böse. Doch anstatt die Menschheit komplett auszulöschen, hat Gott mit uns einen Neuanfang gemacht. Da habe ich gelernt: Egal, in was für einer miesen Situation du bist, egal, was du angestellt hast: Gott kann mit dir einen Neuanfang machen, und du mit ihm. Auch wenn du denkst: Ich habe etwas getan, das Gott mir nicht verzeihen kann: Doch, er kann das und will noch einmal neu mit dir beginnen. Wenn man so einen Neuanfang macht, dann ist Gott dabei und gibt gute Anweisungen, wie es weitergehen kann. Das war nicht nur nach der Sintflut so, sondern das ist auch jetzt bei jedem von uns so: Wenn unser Leben schiefläuft, dann können wir mit Gott neu anfangen und er hilft uns und gibt uns gute Anweisungen, wie es weitergehen kann.

Die andere Idee

Andacht zum Regenbogen

Man kann Gottes Rede an sechs Farben des Regenbogens erklären (in etwas geänderter Reihenfolge):

  • Orange wie der Sonnenaufgang: Das war nicht das Ende, sondern ein Neuanfang.
  • Grün wie Wachstum: Menschen und Tiere sollen sich vermehren und verbreiten.
  • Blau wie das Wasser: Gott gibt alles, was zum Leben nötig ist.
  • Violett wie ein Geschenk: Gott schenkt seinen Segen.
  • Rot wie Blut: Der Mensch darf Tiere essen, aber nicht das Blut trinken.
  • Gelb wie Gold: Der Mensch ist besonders wertvoll und darf nicht getötet werden.
  • Alles zusammen: Gottes großes Versprechen: Nie wieder Sintflut.

Der Text gelebt

Hinweis: In mehreren Methoden dieser Lektion ist von den sechs Farben des Regenbogens die Rede. Eigentlich hat der Regenbogen sieben Farben, denn zwischen Blau und Violett ist noch Indigo zu sehen. Da dieser besondere Blauton aber schwierig darzustellen ist, beschränken wir uns hier auf sechs Farben.

Wiederholung

Evtl. wird der Text noch mal aus einer einfachen Übersetzung vorgelesen. Dann legt man je eine rote, grüne, gelbe, blaue, violette und orange Karte in die Mitte. Nacheinander dürfen sich die Kinder eine Karte nehmen und diese Fragen zum Text beantworten.

Rot: Was hat mir nicht gefallen?

Grün: Was hat mir gefallen?

Gelb: Welchen Auftrag gibt Gott in dieser Geschichte?

Blau: Was verspricht Gott in dieser Geschichte?

Violett: Wie verhalten sich die Menschen in der Geschichte?

Orange: Wie verhält sich Gott in der Geschichte?

Gespräch

Erzählt euch gegenseitig, wo ihr schon Neuanfänge mit Gott erlebt habt. Was war die Situation vorher? Was hat sich beim Neuanfang geändert? Wie habt ihr Gott erlebt? Bei diesem Gespräch kann ein Mitarbeiter erzählen, wie er zum Glauben gekommen ist und wie dieser Neuanfang mit Gott lief. Noch cooler wäre natürlich, wenn ein Kind so etwas berichten kann! Erzählt ggf. auch, wie sich euer Leben durch diesen Neuanfang geändert hat.

Merkvers

Ich gebe euch die feste Zusage: Ich will das Leben nicht ein zweites Mal vernichten. Die Flut soll nicht noch einmal über die Erde hereinbrechen.

1. Mose 9,11 GNB

Der Vers wird in sechs Abschnitte aufgeteilt und die Teile je auf ein rotes, oranges, gelbes, grünes, blaues und violettes Papier geschrieben. Die Kinder haben die Aufgabe, die Farben in der richtigen Reihenfolge zu ordnen und dabei entsteht der komplette Merkvers.

Gebet

In kleinen vertrauten Gruppen erzählt man sich gegenseitig, welche Neuanfänge anstehen oder vielleicht nötig sind. Erzählt auch von euren eigenen Neuanfängen. Betet dann füreinander. Achtet darauf, dass für alle genannten Anliegen gebetet wird. Sprecht dafür eventuell vorher ab, wer für wen betet.

Kreatives

Es gibt Plastik-Kristalle (in Bastelläden erhältlich), die wie ein Prisma das Sonnenlicht brechen und einen Regenbogen erzeugen. Mit solchen Kristallen und Federn, Perlen usw. kann man ein Mobile basteln, welches im Raum aufgehängt wird. Wenn das Mobile in der Sonne hängt (z. B. nah am Fenster), entstehen durch die Lichtbrechung Regenbögen an der Wand.

Spielerisches

Ein Spiel, bei dem es „bunt zugeht“ und es immer wieder einen Neuanfang gibt (nach Rauswurf), ist Mensch-ärgere-dich-nicht. Doch statt wie gewohnt auf dem Brett kann man es auch in XXL-Ausführung spielen: Dazu wird das Spielfeld mit Kreppband auf dem Boden markiert und die Kinder in 4er-Teams eingeteilt. Am besten ist es, wenn mit farbigen Zetteln oder T-Shirts die Zugehörigkeit zum Team deutlich markiert wird. Die Kinder selbst sind die Spielfiguren und jedes Team hat einen Spielleiter, der mit einem großem Würfel würfelt und entscheidet, welches Teammitglied wie viele Schritte gehen darf. Damit es nicht zu chaotisch wird, kann man die zusätzliche Regel einführen: Wer sein Feld verlässt, muss zurück zum (Neu-)Anfang. Außerdem kann das Spiel auch nach dem Motto „Neuanfang heißt neue Regel“ durchgeführt werden. Dabei kann vom Spielleiter nach jedem Rauswurf eine neue Regel festgelegt werden, z. B.: Ab jetzt wird bei „2“ rückwärts statt vorwärts gegangen, bei einer „1“ die Plätze mit einem Gegner getauscht, bei einer „4“ auf einem Bein gestanden, usw. Hier kann man auch gut über den Sinn von Regeln reden: Dass sie zum guten Ablauf nötig sind und dass es ohne sie keinen Spaß macht.

Rätselhaftes

Ein Zahlenrätsel:

a) Wie viele Primärfarben (Farben, aus denen man alle anderen außer schwarz und weiß mischen kann) gibt es?

b) Wie viele von den reinen Tieren nahm Noah mit?

c) Wie viele Menschen waren auf der Arche?

d) Wie viele Jahre waren Noah & Co. in der Arche?

Der Merkvers steht in 1. Mose (c+d), Vers (b-a)

Lösungen: A: 3, Cyan (Blau), Magenta (Rot), Gelb; B: 14 (= 7 Paare); C: 8; D: 1

(T)extras

Fragen für das Regenbogen-Quiz

Frage 1: Woher kommen die Farben im Regenbogen?

  1. Von der bunten Erde
  2. Aus dem Sonnenlicht
  3. Aus den Wassertropfen

Erklärung: Das Sonnenlicht besteht eigentlich aus vielen verschiedenen Farben, deren Gemisch wir als weiß empfinden.

Frage 2: Womit kann man selbst einen Regenbogen erzeugen?

  1. Mit einem Glas Wasser
  2. Dazu braucht man Spezialgeräte
  3. Das ist unmöglich

Frage 3: Wie viele Farben hat ein Regenbogen?

  1. 6
  2. 7
  3. viel mehr

Je nachdem, was man als „eine“ Farbe versteht, können alle Antworten richtig sein. Meist wird von sechs Farben (rot, orange, gelb, grün, blau und violett) gesprochen. In der Regel zählt das Indigo zwischen blau und violett als siebte Farbe. Wenn man aber auch Zwischenstufen wie „rotorange“ und „etwas röter als rotorange“ zählt, kommt man auf viel mehr Farben.

Frage 4: Gibt es auch komplette Kreisregenbögen (also nicht nur Halbkreise)

  1. Ja, aber man sieht sie nur von hohen Stellen (z. B. aus dem Flugzeug)
  2. Ja, aber nur in der Antarktis
  3. Nein

Frage 5: In welcher Reihenfolge sind die Farben beim Nebenbogen (dem etwas schwächeren Bogen über dem Hauptregenbogen)?

  1. Das kommt drauf an, wo man auf der Erde ist
  2. Wie beim Hauptbogen: oben rot, unten violett
  3. Genau umgekehrt: oben violett, unten rot

Spiele

Menschliches UNO

Menschliches UNO ist weiteres Spiel, das mit Farben zu tun hat: Man braucht einen Satz Uno-Karten. Alle sitzen im Kreis. Zuerst bekommt jeder eine Karte, deren Farbe er sich merken muss. Dann zieht der Spielleiter nacheinander Karten und sagt die Farbe an. Alle, die diese Farbe haben, dürfen einen Platz nach links rücken. Da sitzt schon jemand? Dann setzt man sich einfach auf den Schoß, selbst wenn da schon drei sitzen. Deine Farbe wird gezogen, aber auf dir sitzt jemand? Pech gehabt, du musst sitzen bleiben. Sieger ist, wer als Erster wieder an seinem Platz ist.

1. Vorbemerkungen

Bei manchen Tees kann das Thema viel in Bewegung bringen. Hab also die Gruppe im Blick und auch den Mut, Einzelne anzusprechen, bei denen du merkst, dass es sie beschäftigt.

2. Zielgedanke

Ich bin wertvoll, geliebt und einzigartig unter meinen Masken. Bei Gott darf ich alles ablegen und muss niemand sein, der ich nicht bin.

3. Einführung inkl. Erklärungen

Psalm 139 (Neues Leben. Die Bibel)

Nichts, was wir tun oder denken, entgeht Gott. Alles ist ihm bekannt. David, den Schreiber des Psalmes, erschreckt das aber nicht und er fühlt sich nicht gestalked. Für ihn ist das eine beruhigende Gewissheit: Der Gott des Himmels und der Erde ist ganz nah bei ihm. David findet Geborgenheit in diesem Blick. Bei Gott findet er Schutz. Er braucht sich vor ihm nicht zu verstecken, sondern kann sein wie er ist. Gott kennt ihn durch und durch. Gott hat ihn geschaffen. David war ganz bestimmt nicht perfekt. Manches hat er echt verbockt, und dennoch hat Gott ihn niemals verlassen. Gott wusste, was und wer David war und nichts was er tat, konnte Gott dazu bringen, sich von ihm abzuwenden. Weil David Gott auf seiner Seite hat, der für ihn ist und ihm zuspricht, dass er perfekt ist, wie er ist, kann er in Vers 14 sagen: „Ich danke dir, Gott, dass ich so wundervoll gemacht bin.“

Zefanja 3,17 (Neues Leben. Die Bibel)

Gott freut sich mit lautem Jubel über dich. Kaum vorstellbar, bei all den vielen Makeln, die wir an uns so entdecken. Wie kann Gott bei all dem Mist, den wir verzapfen, verrückt sein vor Liebe nach uns?

Wie kann er uns so unendlich in seiner Nähe vermissen, wenn wir nicht da sind?

Der Vers ist eigentlich ein Zuspruch an die Stadt Jerusalem. Die stand für das Volk, das sich Gott erwählt hatte. Israel, das so oft von Gott weggelaufen war und ihn so oft enttäuscht hatte, als es sich anderen Göttern zugewandt hatte. Doch immer wieder geht Gott diesem Volk in Liebe nach und spricht ihm immer wieder aufs Neue die Berufung als sein auserwähltes Volk zu. Die Bibel erzählt so viel von der Liebe Gottes, von seiner Liebe zu jedem einzelnen Menschen, dass der Vers auch für uns heute gilt: Gott freut sich mit lautem Jubel über dich. Er ist ergriffen und sprachlos vor Liebe, wenn er nur an uns denkt. Seine Liebe ist überfließend und gilt uns Menschen bedingungslos. Das sehen wir ganz deutlich in Jesus.

4. Einstieg

Zwei mögliche Einstiege:

4.1 Zwei Lieder zur Auswahl

Vielleicht passt eins besser zu eurer Gruppe als das andere. Den Input kannst du dann daran etwas anpassen.

„Eigentlich bin ich ganz anders“ – Udo Lindenberg und Jan Delay

„Ich trag eine Maske und nehm sie nicht ab“ – Chad ft. Harry

4.2 Theaterstück

Ihr habt Leute in der Gruppe, die gern Theater spielen?

Anspiel: Gott findet, du bist wundervoll!

Requisiten
Spiegel, Kleidung entsprechend zum Charakter, 4 Bilderrahmen

Idee
Verschiedene Charaktere performen nacheinander vor dem Spiegel. Intensiver Blick in den Spiegel. Sprechen aus, was sie über sich denken/andere über sie denken. Nehmen sich einen Bilderrahmen und stellen sich als „Bildergalerie“ auf. Halten den Rahmen um ihr Gesicht. Kurz halten, dann können sich die Schauspieler setzen.

Danach kommt die Predigt/Input.

Nach der Predigt/Gruppenarbeit stellen sich die Charaktere wieder auf. „Gott“ geht die „Bildergalerie“ entlang und betont, was er an den Charakteren so sehr liebt und endet mit dem Satz: „Du bist wundervoll, mit Liebe gemacht. Ich liebe dich!“

Teil 1

Charakter 1 („cool“):
(Musik in den Ohren, Dancemoves, übertrieben cool, Sonnenbrille, Cap/Hut)
Kommt zum Spiegel, nimmt das Laken ab, das ihn erst mal abdeckt.
Blick in den Spiegel.
„Yeah, baby, wer is hier der king?!“ (zeigt auf sich).

Charakter 2 (sehr ehrgeizig, strebsam, organisiert):
Hat einen Stapel Bücher im Arm, macht To-do-Listen und lernt Vokabeln.
Blick in den Spiegel.
„Ich werde das niemals schaffen. Ich werde niemals gut genug sein.“

Charakter 3 („normal“):
Tippt auf dem Handy rum/telefoniert auf dem Weg zum Spiegel.
Blick in den Spiegel.
„Ich bin so … normal. Mein Leben is so unspektakulär. Hoffentlich denken nicht alle, dass ich langweilig bin. Eigentlich bin ich doch für jeden Spaß zu haben!“

Charakter 4 (jemand, der sehr auf sein Äußeres achtet; aufgebrezelt, Modellauf, vor dem Spiegel Lippenstift nachziehen).
Blick in den Spiegel.
„Ich muss abnehmen, definitiv.“

Charakter 5 (bisschen dreckig/schlabberlook/ …):
Kein selbstbewusster Gang.
Blick in den Spiegel. Wendet sich beschämt vom Spiegel ab. Nimmt das Tuch, verdeckt damit den Spiegel.
„Ich bin die größte Enttäuschung für meine Eltern, meine Freunde. Für mich selbst.“

Nach ihrem Satz nehmen die Charaktere sich einen Bilderrahmen und stellen sich als „Bildergalerie“ in den Hintergrund.

Input I, Gruppenarbeit, Input II.

Teil 2
„Bildergalerie“ stellt sich wieder auf. Gott kommt als Stimme aus dem Off. Nachdem bzw. während Gott sie anspricht, können die Charaktere von einem versteinerten Gesichtsausdruck in ein Lächeln wechseln.

Die Charaktere treten einzeln vor. Dann beginnt Gott zu sprechen.

Zu Charakter 1:
Du bist so kreativ. Ich mag, wie du dich bewegst. Selbst wenn du mal keine große Show abziehst. Du bist wundervoll; mit Liebe gemacht. Ich liebe dich.

Zu Charakter 2:
Du schaffst es, stundenlang Wissen in dich aufzusaugen, dich zu konzentrieren, du bist zielstrebig, ich freu mich an deinem Wissensdurst. Und sei dir gewiss: Auch ohne irgendetwas zu leisten, oder wenn du es nicht schaffst, deine Ansprüche zu erfüllen, bist du gut genug. Du bist wundervoll! Mit Liebe gemacht! Ich liebe dich.

Zu Charakter 3:
Langweilig bist du ganz bestimmt nicht! Du bist ein treue/r Freund/Freundin. Du bist wundervoll. Mit Liebe gemacht! Ich liebe dich.

Zu Charakter 4:
Hey, meine Schöne, du siehst gut aus! Mach dir keine Gedanken, was die anderen denken! Du bist wundervoll! Mit Liebe gemacht! Ich liebe dich!

Zu Charakter 5:
Für meine Liebe musst du nichts leisten. Du musst dich nicht beweisen! Egal was du getan hast, du bist wundervoll. Mit Liebe gemacht. Ich liebe dich!

Ende.

5. Hauptteil

5.1 Input I

„Eigentlich bin ich ganz anders“// „Ich trag eine Maske und ich nehm’ sie nicht ab. Sie lässt mich eingesperrt in Sicherheit.“

Es gibt viele verschiedene Arten von Masken: Sauerstoffmasken, Schutzmasken beim Schweißen, Beauty-Gesichtsmasken. Oder Masken, die zu einem Kostüm gehören. Alle diese Masken haben einen bestimmten Zweck. Sie schützen oder helfen uns, eine Rolle zu spielen. Wenn es dann aber um die unsichtbaren Masken geht, die Menschen tragen, wissen wir manchmal nicht, ob das gut oder schlecht ist. Denn eigentlich wollen wir doch authentischen, ehrlichen, wahrhaftigen Menschen begegnen. Sind wir das selbst? Wer ist diese Person eigentlich da hinter der Maske? Jemand, der eigentlich ganz anders ist? Jemand, der eigentlich gern ganz anders wäre? Jemand, der Verletzungen und Narben unter der Maske versteckt?

Vielleicht kennst du das, dass du mit unterschiedlichen Menschengruppen ganz unterschiedlich umgehst. Unter deinen Freunden gibst du dich anders, als wenn du unter den Mitschülern in der Klasse oder wenn du mit deiner Familie zusammen bist. Wir tragen Masken aus unterschiedlichen Gründen. Manchmal wollen wir uns damit schützen und uns stärker, cooler oder attraktiver zeigen. Vielleicht hoffen oder denken wir, dass uns die Menschen um uns herum dann besser leiden können. Vielleicht können wir uns selbst dann auch besser leiden. Manchmal ist es aber auch so, dass wir uns unter den Masken verlieren oder schon verloren haben. Vielleicht trauen wir uns gar nicht mehr, die Masken abzulegen, weil wir nicht mehr wissen, wer wir sind. Vielleicht hast du Angst, dich so zu geben, wie du wirklich bist, weil du denkst, es könnte nicht ausreichen.

Ich finde es sehr ermutigend und tröstend zu wissen, dass der, der mich geschaffen hat, mich durch und durch kennt und mich versteht. Er weiß auch um die Gründe, warum wir uns hinter Masken verstecken. Egal wo wir sind, egal wie wir uns fühlen. Dieser Gott, der uns gemacht hat, denkt gute Gedanken über uns und ist für uns. Er liebt uns bedingungslos und weicht uns nicht von der Seite. Er ist unser Schutz und derjenige, der uns liebt. Und zwar unser Komplettpaket. Und das auch ganz ohne unsere Masken und Täuschungsmanöver.

Lies Psalm 139,1-18 (Neues Leben. Die Bibel) vor.

5.2 Auseinandersetzung mit dem Bibeltext in Gruppen (30 Minuten)

Verschiedene Angebote. Allen Gruppen sollte der Text vorliegen.

Bibeltext gestalten

Druck die Verse mit ein bisschen Platz auf ein A4-Papier. Die Teens haben Zeit, sich malerisch mit dem Text auseinanderzusetzen. (Wie Bible Art Journaling. Wie es funktioniert findest du hier.

Oder gib Bibel Art Journaling bei Google-Bilder ein. Es muss hinterher nicht so krass aussehen, wie die Beispiele aus dem Internet. Es soll dir nur eine Idee davon geben.)

Gesprächsgruppen

Jeder kann den Psalm noch mal für sich lesen. Kommt miteinander ins Gespräch. Bei diesem Thema eignen sich gut Mädels-/Jungsgruppen. Mögliche Fragen.

  • Wie denkst du darüber, wenn dich jemand so gut kennt, dass er alles über dich weiß?
  • Was gibt es für Masken, die man tragen kann?
  • Was hilft, diese Masken abzulegen?
  • Welche Bedeutung hat es für dich und deine Masken, dass Gott dich auch ohne liebt?
  • Gibt es Masken, die du gern ablegen würdest? (Diese Frage, darf im Stillen beantwortet werden.)

Schreibwerkstatt

Hier kann man einen eigenen Text zum Thema verfassen.

Theaterstück

Denkt euch ein Theaterstück zum Thema aus.

5.3 Zurück im Plenum

Soweit möglich stellt einander vor, was in den Gruppen gelaufen ist.

5.4 Input II

Jesus ist der größte Beweis, dass Gott uns unendlich liebt. Gott wollte es uns Menschen persönlich sagen. Hier können Gedanken aus Zefanja 3,17 einfließen.

Masken ablegen, sich Menschen so zu zeigen, sich anderen zuzumuten, wie man wirklich ist, ist etwas Mutiges und erfordert Vertrauen. Wenn man es darf und kann, bedeutet es Freiheit. Weil man nicht überschminken muss, wer man ist, weil man sich nicht zu verstecken braucht. Weil man sich nicht die ganze Zeit darüber Gedanken macht, wie man wirkt und eigentlich wirken will. Das bedeutet Platz zum Atmen, Platz zum Sein. Freiheit für das Herz.

Gott bietet uns diesen Platz an. Mit bedingungsloser, überschwänglicher Liebe lädt er uns ein, Masken abzulegen. Bei ihm brauchen wir keine Angst zu haben, verurteilt zu werden. Er kennt uns und liebt uns.

Wir dürfen diese Liebe an andere Menschen weitergeben. Wir dürfen Menschen sein, die anderen einen Raum schaffen, wo auch sie ihre Masken ablegen und sich trauen können, ehrlich zu sein. Menschen, vor denen sie sich nicht zu verstellen brauchen.

Das kann man anfangen, indem man zum Beispiel ehrliches Interesse aneinander zeigt, sich auf die Suche nach der Person hinter der Maske macht, andere nicht auslacht oder schlecht hinter ihrem Rücken über sie redet oder Menschen nicht für ihre Grenzen verurteilt. Im Gegenteil: Es bedeutet, das Gute im anderen zu suchen, zu entdecken und auszusprechen. Man kann anfangen, ehrlich über sich zu sprechen und so einen Raum für Ehrlichkeit eröffnen.

Gott liebt zu allererst uns, mit bedingungsloser, überschwänglicher Liebe. Wir dürfen diese Liebe in uns arbeiten lassen, uns lieb haben lassen von ihm. Diese Liebe gibt uns den Mut, ehrlich zu sein vor Gott, uns selbst und anderen. Diese Liebe ist der Grund, warum wir wir werden können und dürfen. Weil seine Liebe entscheidend ist, unveränderlich gilt und er uns als Ganzes liebt. Für Gott brauchen wir uns nicht zu verändern oder zu verstellen. Er liebt uns auch ganz ohne Maske. Mit dieser Liebe dürfen wir andere lieben; sie in die Freiheit lieben, damit auch sie sich trauen, ihre Masken abzulegen und sich trauen, der Mensch zu sein, den Gott geschaffen hat.

Betet gemeinsam.

6. Abschluss

Wenn ihr eine Gruppe seid, die gern singt, könnt ihr hier eine Zeit haben, über Musik mit Gott ins Gespräch zu kommen. Hier ist die Möglichkeit, Masken bewusst an Gott abzugeben oder ihm zu sagen, was dir Angst macht, die Masken abzulegen.

Wenn es jemanden in eurer Gruppe gibt, der von sich erzählen kann, wie er das erlebt hat, wie Gott ihm seine Liebe zugesprochen hat und dann Masken fallen konnten, kann das hier als Ermutigung mit eingebaut werden. Außerdem kann zum Gespräch eingeladen werden, wenn jemand über das Gehörte noch mal sprechen will.

Lies zum Schluss noch einmal Zefanja 3,17 vor.

Zielgedanke

Bilder engen Gott ein und lenken vom ihm ab.

Merkvers

Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen.

2. Mose 20,4

Situation der Jungscharler

Auf den ersten Blick scheint dieses Gebot für die Jungscharler nicht aktuell zu sein. Bei uns gibt es ja keine Götterstatuen, vor denen man sich niederwirft oder zu denen man betet. Das kennt man eher aus exotischen Ländern.

Sie werden aber feststellen, dass sie sehr wohl feste Vorstellungen von Gott haben. Jesus wurde ihnen wohlmeinend in Kinderbibeln bildhaft vor Augen geführt. Von Gott haben sie von ihren Eltern ein innerliches Gottesbild vermittelt bekommen.

Für die Jungscharlern wird es spannend sein festzustellen, welche Auswirkung dieses Gebot für ihr ganzes Leben haben wird. Das Wohl oder Wehe ihrer und der nachfolgenden Generationen hängt mit an ihrer Einstellung zu Gott.

Erklärungen zum Text

Die Nummerierung der Gebote unterscheidet sich in der evangelisch-reformierten Kirche von der der lutherischen Kirche. In der lutherischen Kirche gehören die Verse 4-6 noch zum ersten Gebot, werden aber in Luthers Erklärungen dazu, im Katechismus, überhaupt nicht extra erwähnt. Für Luther waren die Bilder die im Vers 3 genannten anderen Götter, die man nicht neben Gott, dem Herrn, haben soll. Er sah in den Marienstatuen, den Heiligenbildern und den Altären diese in Vers 3 genannten „anderen Götter“.

Für die evangelisch-reformierte Kirche haben diese Verse ein größeres Gewicht und werden deshalb als eigenständiges Gebot gezählt. „Gott will seine Christenheit nicht durch stumme Götzen, sondern durch die lebendige Predigt seines Wortes unterwiesen haben.“ (Heidelberger Katechismus) Deshalb wird in reformierten Kirchen kein Kreuz hängen, an dem Jesus dargestellt ist, was in lutherischen Kirchen kein Problem ist. Deshalb sind die reformierten Kirchen auch sehr schlicht gestaltet, ohne bunte Bilder.

Die folgenden Lektionen zu den Zehn Geboten orientieren sich an der reformierten Zählung.

V.4: Dieser Vers alleine gesehen würde alle Arten von Darstellungen eines Geschöpfes verbieten. Man dürfte nicht malen, nicht modellieren, nicht fotografieren. Es geht aber hier grundsätzlich um die Abbildungen von Geschöpfen, die in irgendeiner Weise als Abbild, als Gleichnis, als Darstellung von Gott selbst, oder auch vom Satan und anderen Mächten dienen sollen. All diese Mächte kann man nicht darstellen. Sie sind außerhalb unserer Vorstellungskraft. Jeder Versuch der Darstellung, engt ein, reduziert, macht klein, verniedlicht. Hierzu braucht es nicht einmal ein gemaltes Bild. Schon die festgefügte einseitige Vorstellung über Gott kann in die Irre führen. Lies dazu auch 5. Mose 4,15-19 und Jesaja 40,18-20.

V.5: Mit diesem Vers geht das Gebot weiter. In Vers 4 wird davor gewarnt, mit solchen Bildern die unsichtbare Welt sichtbar zu machen. Hier wird verboten, diese Abbilder, diese Zerrbilder anzubeten. Anbetung ist das höchste Maß an Verehrung. Eine Form der Anbetung ist der aufopferungsvolle Dienst. Das alles steht nur Gott zu. Wer etwas anderes anbetet, stellt das als Götze neben Gott, dem Herrn (Lektion 3).

Der in der Lutherbibel gebrauchte Begriff „eifernder Gott“ ist in der Guten Nachricht Bibel so übersetzt: „… bin ein leidenschaftlich liebender Gott und erwarte auch von dir ungeteilte Liebe.“ Heute klingt das sehr politisch unkorrekt. Dieser Absolutheitsanspruch Gottes ist es, der den Juden und später auch den Christen viel Leid gebracht hat. Aber er ist für Gott absolut unumgänglich. Er ist ihm so wichtig, dass er für die, die sich nicht daran halten, mit Strafe für vier nachfolgenden Generationen droht.

V.6: Im Text ist nicht nur von Strafe die Rede, sondern die, die sich an das gebot halten, bekommen einen übergroßen Lohn.

Die große Barmherzigkeit zeigt sich schon daran, dass die Strafe „nur“ vier Generationen droht, die Liebe und Treue aber tausenden Generationen gilt (vgl. 5.Mose 7,9).

Treffpunkt

Aktionen

Porträt malen

Als Material benötigt man Spiegel, Papier und Buntstifte. Jedes Kind malt von sich selbst ein Portrait, ohne es anderen zu zeigen. Dazu kann es immer wieder in den Spiegel schauen. Das fertige Porträt gibt es dann verdeckt beim Mitarbeiter ab.

Tapetenmensch

Mehreren Bahnen Tapetenrolle werden aneinandergeklebt. Auf dieses riesengroße Blatt wird nun ein Umriss eines großen, mindestens lebensgroßen Menschen gemalt. Aus Zeitschriften werden nun Gesichter, Augen, Nasen, Münder, Arme, Beine, Körper usw. ausgeschnitten und an der entsprechenden Stelle an den Tapetenmenschen geklebt.

Technischer Zeichner

Als Material benötigt man altes technisches Gerät, Schraubendreher, Mutternschlüssel und anderes Werkzeug, Lineal, feine Bleistifte, Radiergummi und (Millimeter)papier.

Die Kinder haben nun den Auftrag, das technische Gerät so exakt wie möglich abzuzeichnen. Dazu ist es erlaubt, es auch zu zerlegen und seine „Innereien“ anzusehen.

Spiele

Das Original

Ein Jungscharler verlässt den Raum. Inzwischen verabredet die Gruppe, wer das „Original“ ist. Nun kommt der Jungscharler wieder rein. Das „Original“ macht nun Bewegungen und die ganze Gruppe macht sie nach. Der Jungscharler muss herausfinden, wer das „Original“ ist. Damit das lange dauert versucht die Gruppe, unauffällig die jeweils neuen Bewegungen zu entdecken.

Der Kopf

Alle reihen sich zu einer langen Schlange auf. Der Erste bewegt sich mit einer bestimmten Bewegung vorwärts. Alle tun ihm das nach. Der Erste geht ans Schlangenende und der nun Erste führt die Schlange mit einer neuen Bewegung an.

Abbild

Jeder ankommende Jungscharler sucht sich heimlich einen anderen aus, den er im Verlauf des Ankommens von weitem nachspielt. Er bildet sein Abbild, sein Spiegelbild. Das macht er so lange, bis der Nachgemachte es merkt.

Knackpunkt

Die eingesammelten Porträts aus dem Treffpunkt werden gut gemischt und dann im Kreis verteilt. Nun stellt jedes Kind das Bild vor, das es in der Hand hält. Anhand des Bildes versucht es, Charaktereigenschaften des dargestellten Kindes aus dem Bild heraus zu lesen. Am Ende wird verraten, wen dieses Bild tatsächlich darstellt. Dann wird sehr deutlich, dass das Kind bestimmt nicht dem entspricht, was der äußerliche Betrachter dargelegt hat.

Alle werden feststellen, dass man aus einem Bild niemals den wirklichen Menschen deuten kann. Ein Bild ist immer kleiner als die Wirklichkeit.

Jeder erhält nun sein Porträt und legt es in die Sammelmappe zu den 10 Geboten.

Wenn man die technischen Zeichnungen betrachtet, zeigt sich, wie schwer es ist, einen komplizierten Mechanismus wiederzugeben. Wie soll es dann möglich sein, Gott darzustellen, den man nicht einmal sieht.

Am Tapetenmenschen sehen wir die Vielfältigkeit des Menschen. Und wenn schon die Oberfläche so vielfältig ist, wie viel größer ist dann noch die Unterschiedlichkeit im Inneren, im Charakter des Menschen. Nun ist der Mensch nur ein kleines Wesen, das Gott zwar zu seinem Ebenbild geschaffen hat, das aber immer nur einen Hauch von Gottes Größe widerspiegelt.

Der unsichtbare Gott will also nicht, dass wir versuchen, ihn durch Bilder sichtbar zu machen. Denn jedes Bild prägt unsere Vorstellung.

Die Jungscharler werden gefragt, wie sie sich Jesus vorstellen. Und dann sollen sie sagen, woher diese Vorstellung kommt. Manche Kinder haben vielleicht Kinderbibeln mit Bildern angesehen. Oder Bilder in Kirchen, Museen und Altarbildern. Dadurch wurde ihre Vorstellung von Jesus geprägt. Meistens ist es ein Mann mit langen, hellbraunen Haaren, der sanft blickt. Manchmal hat er sogar einen Heiligenschein.

Den Jungscharlern werden in diesem Zusammenhang verschiedene Jesusdarstellungen gezeigt, und sie können sagen, wie ihnen die Bilder gefallen und ob sie sich Jesus auch so vorstellen.

Weil Jesus manchmal als der sanfte Typ mit Heiligenschein dargestellt wird, meinen die Kinder vielleicht, dass Jesus ein sanfter Leisetreter war, der keine Auswirkung auf ihr Leben hat? War Jesus eher doch ein dunkler, bärtiger, großer arabischer Typ mit ausdrucksstarken schwarzen Augen, der durch seinen Anblick alles verstummen ließ? Wir merken, dass es ausschlaggebend ist, welches äußere Bild von Jesus dargestellt wird. Es prägt das Denken auch über den gesamten Jesus. Nun war Jesus ein Mensch, den man gesehen hat, der in einem arabischen Land gelebt hat. Aber man hat ihn in unser europäisches Aussehen eingefügt. Man hat ihn unserer Vorstellung angepasst. Man hat ihn so eigentlich auch unserem Leben angepasst. Und genau das will Gott nicht. Gott und damit Jesus ist immer noch mal ganz anders, als wir uns das vorstellen können. Anders, als wir es darstellen könnten. Gott ist außerhalb unserer Dimensionen.

Das haben wir in unserer christlichen Welt ja schon begriffen. Nirgendwo gibt es eine Statue von Gott, vor dem wir uns niederwerfen und ihm Opfer bringen. Das kennen wir von fernen Ländern und anderen Religionen. Trotzdem müssen wir uns immer noch warnen lassen vor einem festgefügten Gottesbild, auch wenn es nur in unseren Köpfen ist. Folgende Gottesbilder könnte es geben. Sie werden den Kindern kurz vorgestellt und sie dürfen ihre Meinung dazu sagen. (Die folgenden „Gottesbilder“ sind dem Glaubenskurs „Spur 8“ der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste im Diakonischen Werk der EKD, Berlin.)

  • Der abwesende Gott – „Guter Opa total taub“, ein Gott, der weit weg ist und dem wir egal sind.
  • Der Notnagel-Gott: Ihn ruft man an wie die Feuerwehr, wenn man ihn braucht und sonst hält man Abstand von ihm. Er soll und muss aber auch sofort kommen und helfen, sonst zweifelt man an seiner Existenz.
  • Der Buffet-Gott: Von einem Buffet kann sich jeder das aussuchen, was einem schmeckt. Den Rest lässt man weg. So lässt sich beim Glauben an diesen Gott alles so zusammenstellen, wie man es selbst gerne hätte.
  • Der Kontrolleur-Gott: Von diesem Gott meint man, dass er immer alles sieht, kontrolliert und bestraft, was nicht in Ordnung ist. Man ist dauernd angespannt, ob man ihm auch gut genug ist.
  • Gott, typisch Mann: Wer schlechte Erfahrungen mit einem Mann, vielleicht seinem Papa gemacht hat, scheut vor einem Gott zurück, der wie dieser Papa sein könnte.

Diese Gottesbilder sind falsch verstandene Facetten von Gott. Wie ist Gott nun wirklich?

In den antiken Weltreichen oder anderen Diktaturen ordneten die Herrscher an, dass man ein Bild oder eine Statue von ihnen anfertigen sollte. Vor diesen Bildern musste man dann salutieren oder sich zu verbeugen. (Das kann man zum Beispiel in Daniel 3 nachlesen).

Das tut Gott gerade nicht.

Er hat sich selbst mit einem geheimnisvollen Namen vorgestellt: „Ich bin der ich bin“ (2.Mose 3,13.14).

Dieser Name ist allumfassend. Mit keinem Bild, nicht einmal mit einer Bildansammlung von Millionen Bildern kann man diese Größe widergeben. Der Name drückt die Ewigkeit aus. Gott war schon immer, er ist und wird immer sein. Und das ist er für uns. Er ist uns zugewandt. Nicht nur mal kurz, sondern immer. Keine Statue und kein Bild sind so langlebig. Es wird früher oder später kaputtgehen, verbleichen, Risse bekommen. Auch die oben genannten Gottesbilder werden sich verändern. Sie richten sich nach der Lebenserfahrung des Menschen. Aber Gott, der „ich bin“ heißt, geht niemals kaputt und muss nicht repariert werden. Er ist nicht von den Einstellungen und Erfahrungen der Menschen abhängig. Er ist wie er ist. Er hat verschiedene Facetten, aber er ist immer gleich. Diese Facetten kann man in der Bibel heraussuchen. Das ist eine spannende Entdeckungsreise.

Doppelpunkt

Auch hier könnte man sagen: Weil ich der Herr, dein Gott bin und ich dich aus Ägypten aus der Sklaverei befreit habe, wirst du doch bestimmt kein Bild von mir machen und das dann anbeten.

Dieses Gebot ist mit einer Konsequenz verbunden. Das ist wie beim Spielen: Wer sich an die Regeln hält, bleibt gut dabei, wer die Regeln missachtet, wird bestraft.

Bei Gott sind die Konsequenzen aus der Achtung oder Missachtung dieses Gebotes logische Folgen. Gott hat sich die ganze Welt in großer Liebe ausgedacht. So ist es fatal, wenn man das Gute, das er geschaffen hat, an seiner Stelle als Gott anbetet und ihn außer Acht lässt. Das kann nur zum Schaden sein. Die nachfolgenden Generationen verlieren so Gott noch mehr aus dem Auge.

Beispielgeschichte

Eine Frau setzt sich abends gern in einen Sessel, um zu beten. Damit sie besser zur Ruhe kommen und sich konzentrieren kann, nimmt sie ihre Katze auf den Schoß. Die Katze ist nur eine Hilfe zur Ruhe. Das Denken richtet sich zu Gott. Nach einigen Jahren übernimmt die Tochter dieses abendliche Ritual. Sie nimmt auch eine Katze auf den Schoß. Ihr Denken dreht sich mehr und mehr um sich selbst. Gott rückt in den Hintergrund. Die Katze dient der Ruhe. Nach einigen Jahren übernimmt die Enkeltochter das Ritual. Für sie wird die Katze das Zentrum. Sie dankt der Katze, dass sie so lieb ist und tut alles für sie, damit es ihr gut geht und dafür sorgen kann, dass sie Liebe empfängt und sie zur Ruhe führt.

So ist Gott langsam aus dem Denken der Menschen verschwunden. Sie haben Gott vergessen – und inzwischen haben sie vergessen, dass sie ihn vergessen haben. Ob manche Fehlentwicklung in unserer Gesellschaft eine Folge davon ist, wie es Gott in 2. Mose 20,5 gesagt hat?

Überschwänglich ist aber die Segensspur Gottes, wenn man ihm ungeteilte Liebe schenkt. Nicht nur drei, sondern viele tausende Generationen werden von Gottes Liebe und Treue beschenkt werden.

Wie viel Gutes kann jeder einzelne bewirken, wenn er sein Leben auf Gott ausrichtet, ihn ins Zentrum des Lebens stellt. Nicht nur für sich, sondern für viele nachfolgenden Generationen. Auch das lässt sich nachvollziehen. Wir profitieren heute noch in vielen Bereichen unseres Lebens davon, dass Christen vor vielen Jahren Gott ins Zentrum ihres Handelns gestellt haben. Christen haben z. B. dafür gesorgt, dass alle Kinder in die Schule gehen dürfen, lesen und schreiben lernen sollen. Sie wollten das, damit sie die Bibel lesen können. Passen wir auf, dass Schule nicht zu solch einem Gott wird, dem wir dienen.

Als Christen wissen wir, dass der Mensch als Ebenbild Gottes wertvoll ist. In keiner anderen Religion ist ein Menschenleben so wertvoll. Menschenrechte sind bei uns unglaublich wichtig. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht im Kapitel 1 des deutschen Grundgesetzes. Passen wir aber auf, dass der Mensch nicht zum Egoisten (auf sich selbst bezogener Mensch), zum Narzissten (in sich selbst verliebter Mensch), nicht selbst zum Gott wird, um den sich alles dreht.

Schlusspunkt

Ein Mitarbeiter oder besser noch die Kinder beten gemeinsam Gott an. Es soll an dieser Stelle nicht um Bitten gehen. Es soll um Gott gehen und nicht um uns. Dazwischen werden Lieder gesungen, die sich auf Gott, auf Jesus beziehen. Es soll ganz bewusst darum gehen, Gott anzubeten. Damit wechseln wir die Sichtweise vom Blick auf uns zum Blick auf ihn.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

  • Nr. 43 Es geht um Jesus
  • Nr. 52 Du bist Gott – Leben pur
  • Nr. 77 Du bist der Herr
  • Nr. 99 Alles, was ich tue
  • Nr. 104 Halleluja, Gott ist allmächtig
  • Nr. 108 Bärenstark

Aus: Feiert Jesus! 3

  • Nr. 2 Du bist groß
  • Nr. 6 Herr des Alls
  • Nr. 7 Alles, was atmet
  • Nr. 22 Herr, du hast das All geschaffen
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