Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in drei Lektionen um die Begegnungen mit Jesus nach seiner Auferstehung:
Lektion 1 Johannes 20,11-18 Am Morgen
Lektion 2 Johannes 20,19-23 Am Abend
Lektion 3 Johannes 20,24-29 1 Woche später
Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Jesus kommt in dein Dunkel, deine Angst und Sorgen. ER kann dir die Angst nehmen und dich wieder fröhlich machen.
Gott schenkt dir Frieden, den du ganz persönlich für dich und dein Leben annehmen darfst. Und diesen Frieden, den er dir bringt, darfst du an andere weitergeben.
Jesus wurde gekreuzigt und ist wieder auferstanden. In der Woche zuvor haben wir gehört, dass Jesus bereits Maria Magdalena begegnet ist, als diese zum Grab ging. Bei dieser einen Begegnung bleibt es nicht. Jesus zeigt sich erneut. Und diesmal seinen Jüngern, seinen engsten Freunden. Diese treffen sich am Abend desselben Tages, an dem Jesus Maria begegnet, alle in einem Haus. Sie treffen sich aber nicht einfach so, sondern sie haben Angst, sich zu treffen. Dass Jesus wieder auferstanden sein soll, bezweifeln nämlich viele. Und mitten in dieses Treffen, in diese Gruppe von Jüngern, die sich verstecken und sich heimlich treffen, aus Angst vor den anderen Leuten und ihrem Gerede, kommt Jesus. Und wie kommt er? Man weiß es nicht, denn alle Türen sind verschlossen. Jesus ist halt doch nicht nur Mensch, sondern auch Gott. Und Jesus spricht in die Situation der Jünger hinein, in ihre Angst. Er will ihnen Frieden schenken! Den Frieden spricht er ihnen sogar zweimal zu. Einmal zu Beginn. Dann zeigt er, dass er es wirklich ist, indem er seine Wunden zeigt. Und dann sagt er noch einmal: „Friede sei mit euch!“ Die Jünger freuen sich riesig, ihren Herrn wiederzusehen. Jesus gibt ihnen aber nicht nur Frieden, sondern gibt ihnen auch den Heiligen Geist und den Auftrag, in die Welt hinauszugehen und den Menschen von Gott und ihm zu erzählen. Er bevollmächtigt sie dazu und gibt ihnen sogar die Macht, Sünden zu vergeben. Wem sie die Sünden vergeben, dem sind sie vergeben und wem nicht, der bleibt in der Sünde.
Damit endet der Bibeltext für diese Woche. Wie es weitergeht, bleibt zunächst offen. Auch, was noch alles an diesem Abend passiert ist.
Ganz schön krass, was die Jünger in den letzten Tagen und Wochen erlebt haben. Sie haben viel mit Jesus erlebt und jetzt das, Kreuzigung und Auferstehung. Die Jünger haben solche Angst vor der Reaktion der anderen Leute, dass sie sich nur heimlich treffen und die Türen so schließen, dass wirklich keiner reinkommen kann. Angst herrscht. Und mitten in diese Angst kommt Jesus hinein. Wie weiß man nicht. Er macht das Dunkel wieder hell. Wie oft erlebe ich, dass ich nicht weiter weiß, dass ich mir um irgendetwas Sorgen mache, andere Leute meine Meinung nicht akzeptieren oder mich vielleicht auch nicht mögen. Aber ich brauche diese Sorgen nicht zu haben, die jeden Tag auf mich einprasseln. Jesus ist da, er schenkt mir Frieden. Jeden Tag! Auf viele Arten und Weisen zeigt er sich. Ich muss lernen, besser hinzuschauen und Jesus auch zu sehen, obwohl ich meine Tür zu meinem Herzen vielleicht mal wieder verschlossen habe. Es gibt nicht immer nur den Weg, den ich mir wünsche. Neben dem Frieden gibt er mir auch Vollmacht, bestimmte Dinge zu tun. Darin finde ich meinen Wert und Anerkennung und meine Hoffnung.
Die Kinder kennen es nur zu gut, genauso wie wir Erwachsenen, dass im Leben nicht alles nach Plan läuft und man sich fragt, wie etwas wohl werden wird. Vielleicht stecken die Kinder auch gerade mitten in einer dieser Sorgenphasen. Wir leben in einer Zeit, in der man kaum Zeit für sich hat, in der alles rasend schnell passiert. Man hat viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen und weiß manchmal gar nicht wohin, bei all den Angeboten. Das kann einen ganz schön herausfordern und mitnehmen. Schön ist es, wenn die Kinder erfahren können, dass Gott trotzdem da ist und dass er ihnen Frieden schenkt. Gott hat uns ausgesandt und wir dürfen diesen Frieden weitergeben und den Kindern zusprechen, ihnen wieder Mut machen.
Ostern, als eines der großen Feste und Ereignisse in der Geschichte mit Gott, ist vielen Kindern bekannt, aber viele haben sich vielleicht nicht unbedingt mit den Begegnungen von Jesus mit Menschen nach seiner Auferstehung beschäftigt und sich in deren Lage hineinversetzt. Wie ist es überhaupt, so eine große Angst zu haben, dass man sich so sehr versteckt? Was kennen die Kinder aus ihrem Leben, welche großen Sorgen haben sie, die sie (vielleicht) nicht mit anderen teilen? An Gott können sie diese Sorgen abgeben und zu ihm beten. Er schenkt ihnen Frieden. Und als Checker sind sie vielleicht auch schon in der Lage, anderen diesen Frieden weitergeben zu können, so wie Jesus die Jünger beauftragt hat, in die Welt hinauszugehen. Dabei können wir ihnen helfen.
Spiel: Verstecken
Die Jünger verstecken sich vor den Menschen draußen. Es bietet sich daher an, auch mit den Kindern Verstecken zu spielen. Wenn es passt, kann man das auch im Dunkeln spielen. Klärt vorher gemeinsam, welche Spielregeln genau gelten. Vielleicht kennt es ja doch jeder ein bisschen anders.
In welcher Situation bin ich?
Den Kindern werden verschiedene Fragen / Situationen aufgezeigt, zu denen sie sich zuordnen sollen. Gehen eure Jungscharler sehr offen damit um, was persönliche Dinge anbelangt, kann man die Fragen so gestalten, dass sich die Jungscharler auf einer Linie zwischen zwei Polen einsortieren sollen. Beispiel: Wie fühlst du dich in Bezug auf die nächste Klassenarbeit? Auf der einen Seite ist dann das Gefühl „super“ und auf der anderen Seite „Angst“. Irgendwo zwischen diesen beiden Polen sollen sich die Kinder aufstellen. Ist das manchen Kindern zu persönlich, greift auf eine einfach Fragerunde zurück, bei der die Kinder erzählen dürfen, die das möchten.
Mögliche Fragen (und Antworten):
Hinweis: Die Antworten werden sehr verschieden sein. Stellt euch auch auf große Ängste und wirklich sehr schwierige Situationen ein.
Erzählung und Darstellung mit Hilfe von Spielzeugfiguren.
Erzähler: „Die letzte Zeit war ganz schön hart für die Jünger. So viel ist passiert. Jesus wurde hingerichtet und dann haben ihn ein paar Leute ein paar Tage später wieder lebendig gesehen. Die Jünger haben Angst und sind kaum noch in der Öffentlichkeit unterwegs, schon gar nicht zusammen. Sie haben Angst und fürchten sich vor dem, was die Leute über sie und die Geschichte mit dem auferstandenen Jesus denken und sagen. Klingt ja auch ziemlich komisch, dass da einer von den Toten wieder auferstanden ist und vollkommen gesund und lebendig ist. Wenn sich die Jünger treffen, dann tun sie es nur noch heimlich. So auch an diesem Sonntagabend:
Das Licht wird ausgemacht oder der Raum abgedunkelt. Dann wird mit Hilfe der Materialien die Geschichte erzählt.
Zwei Jünger (2 Figuren) laufen auf das Haus zu und hinein und flüstern miteinander: „Schnell hinein, dass uns keiner sieht!“ Ein weiterer Jünger kommt schnell ins Haus gelaufen. Nach und nach trudeln alle Jünger im Haus ein.
Jünger 1: „Sind alle da?“
Jünger 2: „Thomas fehlt, aber der kommt heute nicht.“
Jünger 1: „Wurde jemand gesehen, wie er hergekommen ist?“
Alle anderen Jünger: „Nein, ich glaube nicht.“
Jünger 1: „Dann macht die Türen und Fenster gut zu, dass ja keiner reingucken oder reinkommen kann. Nicht, dass uns jemand sieht.“
Das schwarze Tuch wird um die Jünger ausgebreitet. Die Jünger unterhalten sich.
Jünger 3: „Oh Mann, ich habe so einen Schiss. Was, wenn uns jemand so zusammen sieht?“
Eine Taschenlampe wird angemacht.
Jesus: „Friede sei mit euch!“
Plötzlich steht Jesus mitten bei den Jüngern im Haus. Das Licht wird wieder angemacht / der Raum erhellt. Das schwarze Tuch wird gegen das weiße / gelbe ausgetauscht.
Jesus: „Hier, schaut, ich möchte euch meine Wunden zeigen.“
Einige Jünger schauen sich die Hände und Füße von Jesus an.
Erzähler: „Die Angst ist bei den Jüngern verschwunden und sie freuen sich riesig.“
Jünger 4: „Oh, Herr, schön, dass du da bist!“
Jünger 5: „Ich freue mich so, dass du gekommen bist.“
Jesus: „Friede sei mit euch! Der Vater hat mich in die Welt geschickt und so schicke ich nun euch in die Welt hinaus.“
Jesus haucht die Jünger an.
Jesus: „Der Heilige Geist komme über euch! Wem ihr die Schuld vergebt, dem ist sie auch vergeben und wem ihr sie nicht vergebt, der ist weiterhin schuldig.“
Theater:
Die Kinder (unwissend) und Mitarbeiter sind die Jünger, die sich in einem abgedunkelten Raum befinden. Einer der Mitarbeiter hat sich mit einer Taschenlampe bewaffnet versteckt. Die Jünger (Mitarbeiter) unterhalten sich darüber, was in den vergangenen Wochen alles passiert ist, mit Aussagen wie: Weißt du noch, …? (Einzug in Jerusalem (Freude), Kreuzigung (Trauer), Auferstehung (Unglaube, Freude, Angst), Jesus begegnet Maria und zwei Jüngern (Freude, Sorge vor der Reaktion der anderen Menschen)).
Plötzlich kommt der Mitarbeiter aus seinem Versteck und macht die Taschenlampe an und sagt die Worte Jesu. Jesus: „Friede sei mit euch! Der Vater hat mich in die Welt geschickt und so schicke ich nun euch in die Welt hinaus.“
Die Jungscharler sollen die Geschichte in einem Satz zusammengefasst wiedergeben. Anschließend sollen sie das Gesicht eines Jüngers malen, in dem Moment, in dem die Jünger sich verstecken. Und ein zweites als Jesus da ist.
Die Bilder mit den Emotionen werden aufgegriffen:
Anschließend wird auf jeden Jungscharler eingegangen und über folgende Fragen nachgedacht / gesprochen
Haltet eure Ideen fest und schaut in den nächsten Wochen, was passiert ist.
Der Herr wird seinem Volk Kraft geben, er wird es mit Glück und Frieden beschenken. Psalm 29,11
Der Vers wird mit Bewegungen zusammen mehrmals aufgesagt. Leise und laut, langsam und schnell:
Der HERR // mit dem Zeigefinger nach oben zeigen
wird seinem Volk // mit den Händen die runde Erdkugel nachahmen
Kraft geben, // Arm beugen und Hand zur Faust ballen (Mucki-Arm)
er wird es // mit dem Zeigefinger nach oben zeigen
mit Glück und Frieden beschenken. // beide Hände übereinander auf‘s Herz legen
Betet gemeinsam in einer Gebetskette mit Händedrücken zum Weitergeben des Gebets. Ein Mitarbeiter macht den Abschluss.
Betet für die Sorgen und Ängste, die die Jungscharler haben und für das, was im Gespräch gesagt wurde. Betet vor allem für den Frieden und für die Sendung der Jungscharler mit der Friedensbotschaft in die Welt.
Jedes Kind schreibt den Namen eines anderen Kindes, das Jesus noch nicht kennt und dem von Jesus und seinem Frieden erzählt werden soll, auf einen Zettel. So bleibt der Gedanke, für das andere Kind zu beten und mit ihm zu reden, die nächsten Tage weiter vor Augen.
Um sich zu erinnern, dass Gott uns Frieden und Hoffnung schenkt, hilft es, Erlebnisse mit Gott festzuhalten. Auch nach schwierigen Zeiten geht es wieder bergauf und man merkt, dass Gott doch da gewesen ist und immer noch da ist. Er führt uns ins Licht.
Bastelt ein kleines Buch, in das ihr eure Erlebnisse mit Gott aufschreiben könnt (persönliche; Gespräche mit Leuten, die Jesus noch nicht kennen; Emotionen, die vor Gott ausgeschüttet werden oder Gott loben; Fotos, z. B. auch von Jungscharaktionen …).
Jeder darf das Buch mit nach Hause nehmen und kann es, wenn es mal wieder dunkel und sorgenvoll wird im Leben, zur Hand nehmen und sich daran erinnern, dass Gott uns Frieden schenkt und dass es auch immer wieder hell und besser wird.
Jeder Jungscharler bekommt auf den Rücken einen Zettel geklebt, auf dem ein positives Gefühl steht. Jetzt muss jeder versuchen herauszufinden, wie er sich gerade fühlt. Dazu tritt man einem anderen gegenüber, der das Gefühl kennt und versucht, es einem pantomimisch darzustellen. Das Kind versucht zu erraten, um welches Gefühl es geht. Schreibt dazu auf je ein Blatt (DIN A5 am besten) folgende Wörter: Freude, Liebe, Begeisterung, Dankbarkeit, Frieden, Hoffnung, Stolz, Mut, Vertrauen. Es dürfen sich auch Wörter doppeln.
Es gibt vieles, was uns das Leben schwer macht. Doch Gott macht dein Leben immer wieder hell. Das gilt nicht nur dir, sondern jedem Menschen auf der Welt. Löse das Rätsel, um zu erfahren, was Gott sich für uns Menschen wünscht und wir weitersagen sollen.
Lösung: Botschaft des Friedens
Luftballon-Volleyball
Teilt ein Feld mit Hilfe einer Markierungslinie in der Mitte auf. Die Gruppe wird ebenfalls in zwei Mannschaften aufgeteilt. Je eine Gruppe bekommt ein Feld zugeteilt. Nun werden ein oder zwei Luftballons in die Felder geworfen. Es gibt Punkte, wenn der Ballon bei den Gegnern im Feld auf den Boden fällt. Landet der Ballon bei einem Versuch außerhalb des Feldes, bekommt die gegnerische Mannschaft den Punkt.
Geht mit den Jungscharlern durch die Straßen und verteilt die Friedens-Nachricht in Form der gebastelten Tauben.
Gestaltet Tauben (siehe Arbeitsblatt) und schreibt darauf: Gott schenkt dir Frieden!
Ein großer Teil der Bevölkerung Israels war in mehreren Wellen von den Babyloniern ins Exil deportiert worden. Erst die oberen Zehntausend, dann immer mehr. Noch gab es den Tempel und einen König, Zedekia, der jedoch gegenüber Babylon tributpflichtig war. Wenige Jahre nach dieser Prophetie wurde Jerusalem von den Babyloniern wegen Rebellion erneut belagert und dann einschließlich des Tempels völlig zerstört.
Das Land Israel war ja seit Mose und Josua ein Geschenk Gottes an sein Volk. Jede Familie besaß so viel Land, dass sie sich davon ernähren konnte. So sollte es auf ewig bleiben. Aber diese Zusage Gottes war immer daran gebunden, dass das Volk ihm nah bleibt und seinen Geboten folgt. Andernfalls nimmt er ihnen das Land wieder weg, was er durch die Propheten oft angedroht hatte. Nun wurde es wahr. Die, die nicht deportiert worden waren, kommen in Vers 15 zu der Annahme, dass ihr Landbesitz ein Beweis für die Nähe Gottes sei und dass die Deportierten ja nun fern von Gott seien – fern von ihrem Land und fern vom Tempel.
V.16: Gott erklärt, dass es in Babylon doch zu einer gewissen Gottsuche unter den Deportierten gekommen ist. Vielleicht haben sie sich dort kleine Gebetsstätten eingerichtet. Aber eine innere Umkehr zu Gott und eine Einsicht in die eigene Schuld hatte es noch nicht gegeben.
V.17-20: Gott verspricht, dass die Initiative zu einer Rückkehr, sowohl ins Land Israel, als auch zu Gott und seinem Gebot, von ihm ausgehen wird. Er schafft alle Voraussetzungen dazu. Die korrekte Übersetzung von Vers 19 muss lauten: „Ich will ihnen ein einziges bzw. einiges Herz geben …“ Dieses Motiv wird in Apostelgeschichte 2,46 und 4,32 sowie in Philipper 2,2 für die christliche Gemeinde angewandt. Gleichzeitig wird denen, die nicht zu ihm umkehren, versprochen, dass sie die Folgen ihrer Sünden selbst tragen müssen. Das zeigt, dass Gott zwar alle Voraussetzungen zum Neuen schafft, aber die Entscheidung dafür oder dagegen von den Menschen getroffen werden muss.
V.22-25: Die Verse sprechen von Gottes Auszug aus dem Tempel. Plötzlich sind das Zentralheiligtum und der Ort der Gottesbegegnung nur noch ein steinernes Monument ohne seinen eigentlichen Inhalt und ohne den eigentlichen Gastgeber.
Wer über den Gaben den Geber vergisst, für den wird all sein Besitz hohl. Warum? Weil Besitz nicht automatisch ein Zeichen für die Nähe Gottes ist. Oft ist es gerade unser gutes Ergehen, das uns gegenüber Gott gleichgültig werden lässt. So war es auch in Israel. Gegenüber den mahnenden Propheten hatten sie immer nur ein „Wieso? Läuft doch bei uns.“ als Antwort. Diese bequeme Denke ist eine Sackgasse vor Gott.
Hesekiel 11,22-25 zeigt, dass sogar ein Tempel nicht davor gefeit ist, von Gott verlassen zu werden. Ein Tempel hat ja nur den einen Zweck: Gott persönlich zu begegnen. Wenn er zu einer bloßen Ritualstätte verkommt, will Gott dort nicht mehr wohnen. Der Tempel sah baulich aus wie vorher und die Priester feierten dort weiter Gottesdienste und brachten Opfer, aber sie kamen bei Gott nicht mehr an. Das kann uns genauso passieren: Gottesdienste, Jugendgruppen, Freizeiten, unsere christlichen Häuser haben nur den einen Zweck: Gott zu begegnen. Wenn das zu einer erwartungslosen Gewohnheit wird, will Gott nicht mehr mitspielen. Wiegen wir uns nicht in falscher Sicherheit, dass uns das wegen Jesus und der Vergebung nicht passieren kann. Ein Blick in das NT zeigt: Gott will auch heute persönlich aufgesucht werden und in einem innigen Liebesverhältnis zu uns stehen. Wenn wir dies aufkündigen, macht er nicht einfach weiter, als wäre alles in Butter. Lest dazu Offenbarung 3,1-6 und 14-21.
Alle Aufrufe zur Besserung durch die Propheten verhallten ungehört. Die Prophetenbücher erzählen von einem grandiosen Scheitern zwischen Gott und Israel. Werben, Locken, Drohen – alles für die Katz. Das Volk machte einfach weiter wie immer. Sie hatten gegenüber Mose versprochen, sich immer an die Gebote zu halten und Gott nicht zu vergessen. Wir können uns nicht selbst ändern! Kein Weg ist so weit wie der Weg zum eigenen Herzen. Nur Gott kann und will uns ändern, in dem er uns ein neues Herz und einen neuen Geist gibt.
-> Ei in der Hand
In Sprüche 4,23 steht: „Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.“
Manche Hühner haben einen genetischen Fehler und legen tatsächlich solche Eier. Man nennt sie Windeier. Unser Herz ist wie so ein Windei ohne Schale: Verletzbar, weich, aber voller Inhaltsstoffe. Wir lernen sehr früh, dass wir auf unser Herz aufpassen müssen, damit es nicht verletzt wird und ausläuft. Das Herz ist im biblischen Denken der Sitz von Denken, Fühlen, Wollen und Planen – die Mitte der Persönlichkeit. Unser Selbstbewusstsein und unser Selbstbild, unser Denken und Fühlen gegenüber anderen, unser Hoffen und unsere Sehnsüchte – alles geschieht hier. Nichts anderes von uns ist so verletzbar wie unser Herz.
-> Ei in die Mitte des Tisches legen.
Frage: Womit versuchen Menschen, ihr Herz vor Verletzungen zu schützen?
Teilnehmer antworten und legen mit jedem Beitrag einen Baustein an das Herz, sodass es nach und nach umbaut wird.
Frage: Wie und womit versuchen Menschen, ihr Herz zur Ruhe zu bringen? Welche Bedürfnisse und Sehnsüchte sollen erfüllt werden?
Mit jedem Beitrag kann ein Symbol aus den vielen verschiedenen bereitgelegten Dingen und Symbolen (siehe oben) auf oder an die Mauer gelegt werden.
Wenn wir unter unser Leben einen Summestrich ziehen, dann ist unser gesamtes Denken, Fühlen, Handeln, Planen, Wollen, Enttäuschtsein, Begeistertsein, unsere Einkäufe und Investitionen, unser Einsatz und unsere Trägheit, unsere Machtspielchen, unser Verliebtsein, unser Liebeskummer – einfach alles – etwas, das von unserem Herzen ausgeht, unser Herz betrifft und es beruhigen und schützen soll. Aber das alles verbindet sich im Laufe unseres Lebens so sehr mit unserem Herzen, dass es das Herz hart macht. Must-have und No-Gos entspringen aus alledem.
Wenn Gott uns ein neues Herz gibt, dann ist es ein Herz, das von alledem frei ist.
Legt nun ein neues Herz, also das zweite Ei, neben das ummauerte.
Impuls:
Lest nun Römer 5,5. Ob mir die Liebe Gottes genügt, ist eine Glaubensfrage – eigentlich DIE Glaubensfrage für unser Alltagsleben. Schaut nun auf das alte Herz und überlegt miteinander, wie die Liebe Gottes konkret die einzelnen Mauersteine ersetzen kann.
Gott will in einem Haus wohnen, in dem Menschen ihm begegnen und sich erinnern lassen, worum es im Leben geht und worum sich letztlich alles dreht.
Hier sind wir: Sprich zu unseren Herzen. Verwandle unser Leben. Mache uns heil. Amen
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