Lachen und weinen

Ein »Lächeln ins Gesicht zaubern« möchten wir euch mit unseren neuen Ideen zum Thema »Lachen und weinen«, die zum größten Teil auch »corona-tauglich« online durchgeführt werden können.

»Lachen und weinen« – beides begleitet uns durch unser Leben und kann manchmal ganz schön für ein Gefühlschaos sorgen. Auch die Frauen zur Zeit Jesu haben das erlebt – in unseren Bibelarbeitsentwürfen für die Passions- und Osterzeit. Weitere wertvolle Impulse, dieses sensible Thema mit eurer Mädchengruppe anzugehen, findet ihr zum Beispiel in dem Artikel vom Trösten. Eine Andacht zu einem Witz? – Das ist »kein Witz«! Mit unseren Grundsatzartikeln möchten wir euch Hintergrundwissen vermitteln für Themen, die bei Jugendlichen »dran« sind, wie zum Beispiel das meistgestreamte, aber nicht unumstrittene Musik-Genre Gangsta-Rap. Auch »Christsein in Beziehungen« stellt Jugendliche immer wieder vor besondere Herausforderungen: Neben sehr persönlichen Erfahrungsberichten gibt es dazu auch einen passenden Stundenentwurf für deine (Mädchen-)Gruppe, um sprachfähiger über den Glauben zu werden.

Es ist nicht leicht! Immer noch nicht. Wir sind immer noch im Ausnahmezustand, nur dass der schon irgendwie normal geworden ist. Kontaktbeschränkungen und hohe Todeszahlen, Beschlüsse und neue Beschlüsse, Sehnsucht nach dem »alten« Leben und vielen Begegnungen mit Umarmungen, ohne die Personen zu zählen … das geht uns allen an die Substanz. Wie wichtig ist es gerade jetzt, Licht zu sehen – nicht erst am Ende des Tunnels, sondern schon jetzt. Wir glauben, dass Jesus Christus unser Licht ist und dass er zu uns sagt: Ihr seid es auch! Deshalb lassen wir unser Licht leuchten! Anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, klingt ja erst mal schwer, aber eigentlich ist es leichter als wir denken. Hier ein Stundenentwurf, der zaubern kann 😉

Wo sind eigentlich …

… eure Mädchen gerade? Findet der Mädchenkreis digital statt? Oder geht ihr mit den Mädels ab und an spazieren, so wie es jeweils erlaubt ist? Wann habt ihr euch das letzte Mal »in echt« getroffen? Wahrscheinlich habt ihr keine »normale« Gruppenstunde. Aber wie auch immer es sei: Auch eure Mädchen brauchen euch. Zaubert ihnen ein Lächeln ins Gesicht!

Schreibt jedem Mädchen aus eurer Gruppe eine persönliche Postkarte. Vielleicht habt ihr Lust, selbst kreativ zu werden. Hier gibt es eine ganz einfache Aquarell-Technik, auf die man dann unkompliziert noch etwas Schönes schreiben kann: https://handletteringlernen.de/aquarell-hintergruende/

Auf die Postkarte kannst du einfach »Hallo xy« schreiben – dabei natürlich jeweils den Namen des Mädchens, das du anschreibst 😉

Wie ihr die Rückseite gestaltet, hängt davon ab, wie viel Zeit ihr habt und wie viele Mädchen ihr anschreibt. Entweder überlegt ihr euch einen Text, den ihr allen auf die Karte schreibt. Wenn ihr etwas mehr Zeit habt, lohnt es sich, jede Postkarte ganz gezielt an die Teilnehmerin zu schreiben: zum Beispiel, was du an ihr besonders schätzt, wofür du ihr in ihrer aktuellen Lebenssituation Mut und Kraft zusprechen möchtest, eine lustige Erinnerung, die ihr teilt … da sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Wenn ihr die Karte in einen Umschlag packt, könnt ihr auch noch eine Kleinigkeit wie einen schönen Bibelspruch oder einen Teebeutel dazulegen. Das ist zwar nichts Weltbewegendes, aber wer freut sich nicht über schöne Post im Briefkasten?

Weiter zaubern

Ladet alle Mädels zu einem gemeinsamen Termin ein – wahrscheinlich ja im Moment eher digital. Wenn Zoom oder Ähnliches zu kompliziert ist: Man kann auch mit bis zu acht Personen über WhatsApp, Signal o. Ä. eine Videokonferenz einberufen. Der Zeitbedarf ist ca. 45 Minuten.

Impuls:

Jetzt hocken wir hier alle immer noch vorm Bildschirm. Jede in ihrem Zimmer. Wir können uns nicht sehen, nicht umarmen und wir müssen durchhalten. Das macht unser Leben nicht leichter. Mir geht es oft so, dass ich das Gefühl habe, ich kann so gar nichts tun. Stimmt ja auch. Vieles geht eben grade nicht.

Aber es stimmt auch nicht, denn irgendwas geht doch immer, oder? Und ich bin neu angespornt, denn zu Zeiten Jesu gab es kein Corona. Und doch glaube ich, dass seine Worte bis heute zu uns sprechen. Auch in diese Zeit! Und vielleicht gilt der Text hier ganz besonders für unsere Zeit:

»Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Dann werden sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«

(Matthäus 5,14–16, Hoffnung für alle)

Wir sind das Licht, das die Welt erhellt! Auch, wenn wir uns manchmal gar nicht danach fühlen. Auch in Zeiten von Corona! Wir können das Leben anderer Menschen heller machen! Da reicht doch schon ein kleines Lächeln im Gesicht, oder? Wir müssen nicht die Welt retten. Das können wir auch gar nicht. Wir müssen nicht den Menschen all ihre Lasten abnehmen, denn daran werden wir auch scheitern und kaputtgehen. Aber wie wäre es, wenn wir mal gemeinsam überlegen, wie wir den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern können? Auch wenn nicht alles möglich ist, vieles ist es eben doch! Und wir sind nicht allein. Lasst uns zusammen überlegen und auch zusammen entwickeln, wie wir kleine Lichter zu anderen Menschen schicken können.

Gemeinsames Überlegen: Wer braucht dringend ein Licht und ein Lächeln?

Hier einige Anregungen:

  • Alte Menschen: Vielleicht könnt ihr ja in eurer Kirchengemeinde nachfragen, welche Menschen sich über einen Gruß vom Mädchenkreis besonders freuen würden. Hier muss natürlich der Datenschutz berücksichtigt werden. Aber vielleicht dürft ihr in Zusammenarbeit mit eurer Pfarrerin zum Beispiel die Teilnehmerinnen des Seniorenkreises in den Blick nehmen. Vielleicht kennt ihr aber auch Verwandte, die ihr länger nicht gesehen habt?
  • Menschen, die gerade echt viel Stress haben: Mitarbeitende in Kliniken, aber auch Erzieher:innen, Mitarbeitende im Supermarkt, Familien von Freunden, vielleicht auch eure eigenen Eltern, Mitschüler:innen …
  • Eigentlich ja alle

Was können wir tun?

Natürlich können hier erst mal alle Ideen fließen. Wichtig ist aber auch, dass es irgendwann konkret wird. Ich schlage vor, dass ihr 10 Minuten völlig freies Brainstorming macht. Das heißt: Alles ist möglich, keine noch so spleenige Idee wird kritisiert oder verworfen, es darf wild fantasiert werden. Am besten schreibt eine Mitarbeiterin all die Gedanken mit, denn gewiss kann etwas noch mal aufgegriffen werden. Alternativ können die Mädchen ihre Gedanken aber auch per Chatfunktion aufschreiben, wenn ihr beispielsweise mit Zoom arbeitet.

Hier einige Anregungen:

  • Briefe schreiben an ältere Gemeindemitglieder. Nicht nur mit einem Gruß, sondern vielleicht auch mit konkreten Gebetsanliegen. So tut ihr den älteren Menschen etwas Gutes und motiviert sie dazu, euch etwas Gutes zu tun.
  • Samentütchen an einer zentralen Stelle auf einer Leine aufhängen mit einem schönen Bibelspruch zum Mitnehmen.
  • Einen kleinen Osterweg gestalten: Mit einlaminierten Folien in der Woche vor Ostern die Menschen neu daran erinnern, dass Jesus das Leben liebt und für uns gestorben und auferstanden ist. Vielleicht gibt es sogar in der Nachbarschaft des Gemeindehauses die Möglichkeit, schöne Frühlingsblumen zu pflanzen, um den Auferstehungsgedanken ganz deutlich zu machen.
  • Tütchen mit Cappuccinopulver in Briefumschläge oder Pakete stecken und dazu eine nette Karte schreiben. Den Umschlag adressieren (z. B.: »An den Paketboten, der für uns alle so viel trägt«, »An die Erzieher:innen, die mit so viel Liebe und Kreativität für die Kleinen da sind« »Für die, die ums Leben kämpfen«).
  • Jedes Mädchen schreibt an Menschen aus dem eigenen Familien- und Bekanntenkreis Postkarten mit einem netten Text und vielleicht einem aktuellen Familienfoto. Darüber freuen sich besonders ältere Menschen oft sehr.
  • Noch mehr Ideen insbesondere für Aktionen in deiner Nachbarschaft findest du hier: https://www.tagdernachbarn.de/ Vielleicht kommt euch ja dadurch noch eine tolle Idee?

Und konkret?

Jetzt gilt es, eure Ideen wirklich noch mal anzuschauen und auch ganz realistisch zu entscheiden, was ihr umsetzen könnt.

Es soll einfach Spaß machen und muss auf keinen Fall Druck erzeugen. Wo haben die Mädchen Lust und Motivation, etwas für andere zu tun? – Da denkt weiter! Und wenn es wirklich kleine Dinge sind: für die Menschen, für die ihr euch etwas überlegt, können diese kleinen Dinge groß sein und den Tag zu einem fröhlichen Tag machen.

Legt bitte konkret fest, wer sich um was kümmert. Notiert, wer für was zuständig ist. Eure Aufgabe als Mitarbeiterin ist es, eine Woche später noch mal bei den Mädchen nachzuhaken. Wie haben sie das Projekt »Licht und Lächeln« umgesetzt? Wie fühlte sich das an? Noch etwas später: Haben sie vielleicht sogar eine Rückmeldung bekommen?

Und jetzt: Viel Spaß beim Lächeln Zaubern!

Material:

Postkarten und 60-Cent-Briefmarken oder Briefumschläge und 80-Cent-Briefmarken; je nach Ideen Teebeutel, Spruchkärtchen, Samentütchen …

1. Erfahrungen mit dem Gebet

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Wir waren fünf Geschwister – ich war der Zweite. Meine Eltern haben mit uns Kindern immer wieder gebetet. Vor allem abends vor dem Schlafengehen gab es fast jeden Tag ein gemeinsames Abendgebet. Von daher war das gemeinsame Gebet von Anfang an ein Teil meines Lebens.

Als ich dann mit 14 zum ersten Mal in den Jugendkreis kam, war ich ziemlich frustriert. Ich kam mir vor, als hätte ich keine Ahnung vom Beten. Die anderen beteten zum Teil so lange Gebete, dass ich Minderwertigkeitskomplexe bekam. Obwohl ich schon von zu Hause Erfahrung hatte, war es für mich super schwer, mich an einer Gebetsgemeinschaft zu beteiligen. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Oft hatten die anderen schon für so viele Sachen gebetet – was sollte ich denn da noch sagen? Bis heute geht’s mit manchmal so, wenn Menschen lange Gebete sprechen.

Und deshalb frage ich mich: Um was geht es beim Beten überhaupt? Um die Länge, um großartige Worte, um gut formulierte Sätze? Oder geht’s nicht vor allem darum, dass wir mit Gott im Gespräch sind?

Und ich hab noch weitere Fragen: Gott weiß doch alles – warum müssen wir ihm dann noch mal alles sagen? Warum beten wir überhaupt? Was hat das Ganze für einen Sinn? Ist das Beten so eine Art Selbstgespräch? Oder was ist Beten genau?

2. Zielgedanke

Durch das Gebet (Reden mit dem Vater im Himmel) entsteht eine Beziehung – eine Vertrauensebene. Und diese Vertrauensebene ist die Grundlage unseres ganzen Lebens.

3. Wozu gibt es das Gebet?

a) Gottes Lebens-Hauch

Wenn wir in die Bibel reinschauen, dann sehen wir viele Menschen, die mit Gott im Gespräch sind: Mose, David, Abraham, usw. Aber es ist sehr unterschiedlich, wie sie es machen. Die einen singen, die anderen werfen sich auf den Boden, andere opfern auf einem Altar. Aber eines verbindet sie alle: Sie kommen über die Sprache in Kontakt mit ihrem Schöpfer.

Auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir, wie Gott die Welt schuf. Er schuf die Tiere, Pflanzen, das Meer und den Himmel. Und am Ende schuf er den Menschen. Und was den Menschen von Anfang an grundsätzlich vom Tier unterschied: Gott hauchte dem Menschen seinen Geist ein.

Und dann heißt es: „Da wurde der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1. Mose 2,7). Man kann auch übersetzen: „… eine lebendige Seele“. Das ist super wichtig: Es gibt kein Tier, kein Lebewesen, dem Gott seinen Atem einhaucht – nur dem Menschen. Und dadurch wurde der Mensch zu einem besonderen Geschöpf – zur Krone der Schöpfung.

Jeder Mensch trägt also den Atem Gottes in sich. Und mit diesem Atem ist der Mensch fähig zu sprechen. Kein Tier kann sprechen – nur der Mensch. Nur der Mensch kann frei kommunizieren und denken. Das kommt daher, weil Gott seinen Geist in uns eingehaucht hat.

Durch diesen Atem Gottes haben wir Menschen die Möglichkeit miteinander in Kontakt zu treten. Ein Junge kann z. B. zu einem Mädchen sagen: „Ich liebe dich“ – und diese Worte lösen eine Kettenreaktion von Gefühlen und Handlungen aus. Die beiden umarmen sich, sie laufen Hand in Hand durch die Gegend, sie küssen sich. Und alles nur, weil ein Junge zu einem Mädchen sagt: „Ich liebe dich!“

So etwas ist nur möglich, weil der Atem Gottes in uns ist und uns befähigt, miteinander über die Sprache zu kommunizieren. Durch die Sprache können wir nicht nur als Menschen miteinander reden – sondern dieser Atem Gottes macht uns fähig, mit Gott selbst in Kontakt zu treten. Mit ihm zu reden.

Auch hier müssen wir feststellen: Kein Tier, kein Lebewesen, kein anderes Geschöpf auf der Welt kann mit Gott in Kontakt treten – nur wir Menschen. Weil wir den Atem Gottes in uns tragen. Der Atem Gottes hat in uns eine Brücke geschaffen, sodass wir über die Sprache – über das Gebet – mit Gott kommunizieren können. Das ist der Sinn unserer Sprache: Miteinander und mit Gott in Kontakt zu kommen.

Wenn wir uns also heute fragen: Wozu beten wir eigentlich?, dann müssen wir festhalten: Beim Beten geht es darum, dass wir als Geschöpfe Gottes mit unserem Schöpfer durch das Gespräch in Kontakt treten. Dass wir eine Beziehung zu ihm aufbauen. Und eine Beziehung bleibt nur erhalten, wenn man miteinander redet.

Eigene Erfahrung:

Miteinander zu reden ist das Geheimnis einer glücklichen Beziehung.

Meine Frau und ich nehmen uns einmal am Tag Zeit, um miteinander eine Tasse Cappuccino zu trinken. Wir setzen uns nach dem Mittagessen eine halbe Stunde hin und reden miteinander. Wir hören einander zu, erzählen, was uns beschäftigt, tauschen uns aus. Das machen wir jeden Tag. Tag für Tag. Montag bis Sonntag. Immer (also fast immer ).

Und so ist es auch mit Gott. Unsere Beziehung zu Gott wächst, wenn wir mit ihm reden. Wenn wir uns Zeit nehmen, ihm das erzählen, was uns beschäftigt. Wenn wir das Tag für Tag machen. Montag bis Sonntag. Immer.

Wenn wir uns also fragen: Warum beten wir eigentlich, wenn Gott doch schon alles weiß? Welche Bedeutung hat unser Gebet?, dann kann die Antwort nur lauten: Gott will, dass wir mit ihm reden, ihm alles sagen, ihm mit unseren Anliegen in den Ohren liegen, dass wir loben, anbeten, bitten, danken und singen … weil er mit uns in Beziehung sein will. Weil er sich wünscht, dass wir ihm vertrauen.

Erfahrung aus der Praxis:

Ich mache immer mal wieder Gebetsspaziergänge durch den Wald. Bei diesen Spaziergängen sage ich meinem Vater alles, was mir auf dem Herzen liegt: Freude, Dank, Lob – aber auch Trauer, Wut, Enttäuschung. Ich erzähle ihm von meiner Familie und von meinen Projekten. Ich lege ihm meine ganzen Dinge hin, die mich quälen und fertigmachen. Aber ich danke ihm auch für all die wunderschönen Dinge, die er in mein Leben hineingelegt hat.

Diese Zeiten allein mit meinem Vater sind ganz besondere Momente. Da spüre ich, wie die Vertrauensbeziehung zwischen meinem Papa und mir wächst. Am Ende eines solchen Gebetsspazierganges sind in der Regel die Probleme nicht gelöst, die ich zu Gott gebracht habe – aber ich habe eine ganz andere Einstellung dazu gewonnen. Ich merke wieder, dass ich meinem Vater zu 100% vertrauen kann – er wird es gut machen.

b) Wie haben Menschen in der Bibel gebetet?

Adam und Eva

Bei Adam und Eva sehen wir einen Gott, der direkt mit seinen Geschöpfen redet. Gott kommt in den Garten Eden, spricht Adam und Eva an. Hört ihnen zu. Nimmt sich Zeit für sie. Allerdings ändert sich das schlagartig, als Adam und Eva aus dem Paradies raus müssen. Ab dem Zeitpunkt (bis Abraham) gibt es kein richtiges Gespräch zwischen Gott und den Menschen. Gott gibt Anweisungen, die Menschen bauen einen Altar. Aber ein echter Dialog ist nicht erkennbar.

Abraham

Abraham spricht als Erster wieder direkt mit Gott. Es wird sogar eine Stelle überliefert, in der Abraham mit Gott diskutiert, ob Sodom und Gomorra nicht verschont werden sollen. Aber dieses direkte Gespräch ist auch etwas, was sich Stück für Stück entwickelt im Laufe der Abraham-Geschichte.

Mose

Mose wird am brennenden Dornbusch direkt von Gott angesprochen (2. Mose 3,2) – und er diskutiert von Anfang an mit Gott. Bisher hatte Gott sich bedeckt gehalten – aber Mose nennt er seinen Namen: JAHWE (Ich bin, der ich bin). Immer wieder lesen wir von Mose, wie er mit Gott im Gespräch – ja oft auch am Diskutieren ist. Mose ist die einzige Person in der Bibel, von der gesagt wird: „Der HERR sprach von Angesicht zu Angesicht mit Mose, so wie Freunde miteinander reden“ (2. Mose 33,11).

David

Bei König David – dem Schreiber vieler Psalmen – können wir noch eine weitere Facette des Gesprächs mit Gott finden: Emotionen. Es gibt kaum eine Person in der Bibel, die so schonungslos und ehrlich von ihren Gefühlen spricht und sie vor Gott ausbreitet. Bei David bekommt das Gebet noch einmal eine neue Dimension: Wut, Trauer, Zweifel, Frust, Hass usw. Auch sie dürfen wir wirklich vor Gott zu bringen.

Jesus

Was wir bei Jesus ganz besonders wahrnehmen ist, dass er die Vertrautheit mit seinem Vater immer wieder gesucht hat. Er zog sich regelmäßig zurück in die Einsamkeit, auf einen Berg, in die Wüste, an einen stillen Ort. Dort redete er mit seinem Vater, dort wägte er Entscheidungen ab, dort wurde ihm deutlich, was er als Nächstes tun sollte. Und durch diese Zeiten der Stille pflegte er diese innige Beziehung mit seinem Vater.

Paulus

Die meisten Briefe im Neuen Testament sind von Paulus – und dort schreibt er immer wieder, dass man füreinander beten soll. Den Kolossern etwa schreibt er: „Betet für uns“ (Kol 4,3) oder dem Timotheus: „Betet für alle Menschen“ und „Betet für die Regierung“. Und den Thessalonichern legt er ans Herz: „Hört niemals auf zu beten“ (1. Thess 5,17). Bei Paulus bekommt das Gebet noch einmal eine neue Bedeutung: Dass man füreinander beten soll.

c) Fazit: Warum beten wir überhaupt?

Wir stellen fest: Gott hat uns seinen Lebensatem eingehaucht. Dadurch sind wir fähig mit ihm zu reden und unsere Gedanken mit ihm zu teilen. Dadurch entsteht eine Beziehung zwischen uns Menschen und unserem Schöpfer.

Aber das offene Gespräch mit Gott war nicht immer möglich: Am Anfang gab es im Garten Eden eine ungezwungene Atmosphäre zwischen Gott und dem Menschen. Aber dann kam der Bruch durch den Sündenfall – und anschließend die stückweise Annäherung an diesen allmächtigen Gott. Am Ende einer langen Reihe von Menschen, die mit Gott unterschiedlich gesprochen haben, kommt Gott selbst als Mensch auf die Welt und zeigt uns, wie diese innige Beziehung mit dem Vater aussehen kann.

Wir sehen: Beim Beten geht es nicht nur um Gebetserhörungen oder dass unsere Wünsche erfüllt werden. Es geht auch nicht um eine bestimmte Gebetshaltung oder eine Form. Es geht nicht darum, bestimmte Gebetszeiten strikt einzuhalten.

Aber durch das Reden mit dem Vater entsteht eine Beziehung – eine Vertrauensebene. Und diese Vertrauensebene ist die Grundlage unseres ganzen Lebens. Und um diese Beziehung zu pflegen, helfen uns bestimmte Formen:

  • Gebetshaltung, die unsere Einstellung ausdrückt: Knien, Stehen, Hände falten, Hände heben usw.
  • Gebetszeiten: Morgens beim Aufwachen, abends vor dem Einschlafen, in der Mittagspause, nach der Schule oder Arbeit, auf dem Weg zur Schule oder Arbeit. Einmal in der Woche beim Joggen usw.
  • Auch Fürbitte und Gebetserhörungen lassen die Vertrauensbeziehung wachsen. Auch wenn Gebete nicht erhört werden und unser Glaube auf die Probe gestellt wird – auch dadurch soll die Vertrauensbeziehung wachsen.

4. Ablauf eines Teenkreises

a) Warum beten wir eigentlich (Flipchart) – ca. 5–10 Minuten.

Du bereitest ein Flipchart vor, auf dem die Überschrift steht: „Warum beten wir eigentlich?“ Die Teens können dann auf DIN-A6-Karteikarten (man kann hier DIN-A4-Blätter einfach in vier Teile schneiden) schreiben, was sie denken. Die Karten werden auf dem Flipchart aufgeklebt und jeder sagt zu seiner Karteikarte 1–2 Sätze.

b) Spiel zum Thema: „Wie können wir miteinander kommunizieren?“ – ca. 10 Minuten.

Zwei Freiwillige setzen sich Rücken an Rücken aneinander. Einer bekommt ein Bild (z. B. mit einer Brücke oder einem Haus drauf), dann beschreibt er das Bild, ohne dass es der andere sieht. Rückfragen sind erlaubt. Der andere muss das Bild aufmalen, so wie es beschrieben wird. Danach werden die beiden Bilder verglichen (es ist gar nicht so einfach, miteinander zu reden, dass einer den anderen versteht). Wichtiger Hinweis: Es geht nicht um Malkünste oder Genauigkeit. Und niemand soll sich über das gemalte Bild lustig machen. Es soll nur deutlich werden, wie Kommunikation funktioniert. => Das Spiel kann man 2–3x mit verschiedenen Freiwilligen spielen.

c) Wozu beten? – 10–20 Minuten.

  • Erzähle von deinen eigenen Erfahrungen mit dem Gebet oder lies den Text „Erfahrung mit dem Gebet“ vor (Punkt 1).
  • Inhaltlicher Teil: Gebet – was ist das eigentlich?

Du erklärst, was das Gebet in der Beziehung zu Gott für eine Bedeutung hat (Punkt 3a). Danach erläuterst du anhand der verschiedenen Personen in der Bibel, wie sie mit dem Gebet umgegangen sind (Punkt 3b).

Hierfür kannst du Namen der einzelnen Personen (Adam, Eva, Abraham, Mose …) auf das Flipchart schreiben und fragen: „Wie haben diese Leute mit Gott gesprochen?“ (Wenn du die Andacht kürzer machen willst, nimm nur die Personen aus der Bibel – Punkt 3b).

d) Verschiedene Gebetsmöglichkeiten vorstellen und ausprobieren – ca. 30 Minuten.

  • Beten wie Adam und Eva: Einfach in die Natur gehen und Gott für all das danken, was er gemacht hat (z. B. im Gemeindegarten).
  • Beten wie Abraham: Einen Steinaltar aufstellen und auf diesem Altar kann man dann Zettel verbrennen mit Sorgen, Nöten, Sünden (wichtig: nur draußen möglich).
  • Beten wie Mose: Auf einem großen Flipchartpapier kann man alle Namen Gottes aufschreiben, die einem einfallen: „Der Allmächtige, der Schöpfer, König, usw.“ – und dann einfach davorstehen und Gott für sich anbeten.
  • Beten wie David: Wer will, darf einen Klagepsalm aufschreiben – alles, was ihn beschäftigt und bewegt und den Zettel in eine Klagemauer aus ein paar Steinen stecken.
  • Beten wie Jesus: In einem stillen Raum liegt eine Bibel, Schreibzeug, evtl. ein paar Kärtchen mit Sprüchen von Jesus drauf. Hier kannst du in der Stille deinem Vater begegnen.
  • Beten wie Paulus: Jeder darf einen oder mehrere Post-it-Zettel mit seinem Namen und einem Anliegen schreiben und sie an eine Fürbitte-Wand hängen. Dann kommen die anderen und beten für diese Anliegen.

e) Feedback: Wie ging es euch mit den verschiedenen Gebetsmöglichkeiten? – 5 Minuten.

Am Ende treffen sich alle wieder und tauschen sich aus, wie es ihnen mit den verschiedenen Stationen ging – im Anschluss daran kann man die Klebezettel mit den Gebetsanliegen an alle verteilen mit dem Wunsch, diese Woche für die Person zu beten.

Die komplette TEC: 4/2018

Was ziehe ich nur an? Kann ich dieses T-Shirt auf der Arbeit tragen? Oder: Ist das Hemd schick genug für die Feier heute Abend? Ist die Jacke aus der letzten Saison überhaupt noch trendig genug für die Skipiste? Jeder kennt diese und ähnliche Fragen. Immer wieder stehe ich vor dem Kleiderschrank und philosophiere darüber, ob ich dieses oder jenes Kleidungsstück zu diesem oder jenem Anlass anziehen kann. Früher bin ich bei einem Nein losgezogen und habe einfach was Neues gekauft. Passend zum Anlass. Farblich up to date. Heute suche ich im Kleiderschrank, bis ich was Passendes gefunden habe. Ich kaufe nicht mehr so viel. Und ich habe mich von vielen Kleidungsstücken, die ich eh nicht mehr anziehe, getrennt. Und wenn ich dann mal was Neues zum Anziehen brauche, dann suche ich bewusst nach etwas Qualitativem und Zeitlosem, was ich lange und oft anziehen kann. Optimalerweise fair und ökologisch.

Ja, du liest das Editorial der TEC: und nicht das von irgendeiner Modezeitschrift. Es geht in dieser Ausgabe um Klamotten, Fashion und Jesus. Eine Prise Ethik gepaart mit der Frage „Welche Verantwortung haben wir als Jesusnachfolger für diese Welt?“ sollen euch als Gruppe herausfordern, über genau dieses Thema nachzudenken: Fast Fashion. Schneller, viel und billiger.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto